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Als Kultstätte oder Kultplatz wird ein geheiligter oft geographisch markanter Ort bezeichnet große Felsen Steine Quellen

Kultstätte

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Als Kultstätte oder Kultplatz wird ein geheiligter, oft geographisch markanter Ort bezeichnet (große Felsen, Steine, Quellen, Grabhügel), an dem ein Kult ausgeübt wurde oder wird.

Allgemeines

Der Begriff „Kultstätte“ wird auch für Orte und bauliche Anlagen der Vor- und Frühgeschichte sowie kultisch bedeutsame Plätze von Anhängern ethnischer Religionen verwendet. Religiöse Bauwerke von Buchreligionen, insbesondere christliche, nennt man (hyponymisch) Sakralbauten. An einigen alten Kultstätten errichtete man in späterer Zeit religiöse Bauwerke wie Kapellen und Kirchen. Kultstätten stehen häufig in Verbindung mit Bestattungsplätzen oder dienten als Grabmal einer politisch-religiös bedeutsamen Person. Kultstätten werden geprägt durch die entsprechende Kultur und deren Zeithorizonte, auch sind die Kultbezirke durch ihre topographische Lage als räumliche und funktionelle Einheiten klar bestimmt.

An manchen dieser ehemals geheiligten Kultplätze werden noch in der Gegenwart kultische Handlungen vorgenommen (z. B. Gottesdienste an christlichen Feiertagen, wie die Waldgottesdienste an Christi Himmelfahrt bei den Wilhelmsteinen).

Natürliche Gegebenheiten und Gestaltung von Menschenhand

In der Regel sind Kultstätten herausragende Orte der Natur, die oft einer zugehörigen Legende zufolge auf magische Weise „gefunden“ wurden. Häufig handelt es sich um Orte, an denen nach der mythischen Überlieferung Erdgottheiten an die Oberfläche getreten sind und sich in Höhlen oder Wasserfällen, auf Berggipfeln oder Bäumen kundgetan haben. Manche von ihnen wurden später von einer neu eingeführten monotheistischen Religion vereinnahmt, mit neuen Namen belegt und mit anderen ikonographischen Zügen ausgestattet.

Im Zuge der Ausgestaltung einer Kultstätte pflegte man bauliche Maßnahmen durchzuführen, die dem als sakral bedeutsam geltenden Naturort zunehmend ein von Menschenhand gestaltetes Gepräge verliehen. Oft wurde ein dunkler Innenraum gegenüber einem offenen Kontinuum abgegrenzt. Je nach dem Ausmaß der Überbauung sind Kultstätten mehr von den Naturgegebenheiten oder überwiegend durch eine Formung von Menschenhand geprägt. In manchen Fällen sind es allein vom Menschen gestaltete abgegrenzte Bezirke wie Gehege, Gräben, Mauern, Steinkreise oder Wälle.

Von den Naturgegebenheiten geprägte Kultplätze sind heilige Berge, Felsheiligtümer, heilige Steine, Höhenheiligtümer, Gipfelheiligtümer oder Grottenheiligtümer sowie (heligo Land = Helgoland, Holy Island bei Anglesey, Holy Isle vor der Isle of Arran, Inish Cealtra im Lough Derg in Irland), heilige Quellen mit zugehörigen Kultstätten (Roseninsel, Sylt) oder Höhlen, Seen, Wälder und Moore. Auch markante Bäume oder durch sie markierte Orte wie etwa heilige Haine konnten eine Kultstätte charakterisieren. Häufig ist an der Namensgebung der ehemalige Charakter als Kultstätte erkennbar (beispielsweise Odense = ‚Odins See‘; Thorslund = ‚Thors Wald‘). Zu den natürlichen Kultplätzen, die durch Menschenhand verändert oder erweitert wurden, zählen die Externsteine, zahlreiche Nymphäen oder der Gipfel des Puy de Dôme, auf dem in antiker Zeit ein Merkurtempel errichtet wurde.

Im Einzelfall kann ein Kultplatz durch Schranken, die im Wissen der Nutzer verankert sind, von der Umgebung separiert sein. Den Steinen der Megalithanlagen, Platten, Säulen oder Stelen kamen unterschiedliche kultische Funktionen zu. So dienten sie etwa als Altar, zur Vergegenwärtigung Verstorbener oder der Repräsentanz verschiedener Gottheiten. Bekanntheit erlangten Megalithanlagen wie Stonehenge in England, maltesische Tempel oder Tempel wie Karnak in Ägypten.

Literatur

  • Matthias Egeler (Hrsg.): Germanische Kultorte. Vergleichende, historische und rezeptionsgeschichtliche Zugänge (= Münchner Nordistische Studien 24). Utz, München 2016.
  • Giesela Graichen: Das Kultplatzbuch. Ein Führer zu den alten Opferplätzen, Heiligtümern und Kultstätten in Deutschland. Hoffmann und Campe, Hamburg 1988, ISBN 3-455-08282-3.
  • Anders Hultgård: Religion. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Band 24, de Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-017575-4, S. 429–457, hier: 442–445.
  • Elisabeth Neumann-Gundrum: Europas Kultur der Groß-Skulpturen. Wilhelm Schmitz, Gießen 1981, ISBN 3-87711-039-8.
  • Manfred K. H. Eggert: Prähistorische Archäologie. Konzepte und Methoden. 4. Auflage, A. Franke, Tübingen/Basel 2012, ISBN 978-3-8252-3696-0, S. 83–87

Weblinks

Wiktionary: Kultstätte – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Literatur von und über Kultstätte im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise

  1. Sebastian Brather: Ethnische Identitätenals Konstrukte der frühgeschichtlichen Archäologie. GERMANIA 78–2000, S. 139–177, auf journals.ub.uni-heidelberg.de [1] hier S. 171
  2. Horst W. Müller: Wilhelmsteine und Ellerchen, Sagenumwobene und merkwürdige Steine und Felsen im südwestlichen Hinterland, Hinterländer Geschichtsblätter, Biedenkopf, 93. Jahrgang, Nr. 3, September 2014.
  3. Niels Gutschow: Kultort/Kultbauten. In: Christoph Auffarth u. a. (Hrsg.): Wörterbuch der Religionen, Stuttgart 2006, S. 299.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4033541-0 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jun 2025 / 11:53

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Als Kultstatte oder Kultplatz wird ein geheiligter oft geographisch markanter Ort bezeichnet grosse Felsen Steine Quellen Grabhugel an dem ein Kult ausgeubt wurde oder wird ExternsteineAllgemeinesDer Begriff Kultstatte wird auch fur Orte und bauliche Anlagen der Vor und Fruhgeschichte sowie kultisch bedeutsame Platze von Anhangern ethnischer Religionen verwendet Religiose Bauwerke von Buchreligionen insbesondere christliche nennt man hyponymisch Sakralbauten An einigen alten Kultstatten errichtete man in spaterer Zeit religiose Bauwerke wie Kapellen und Kirchen Kultstatten stehen haufig in Verbindung mit Bestattungsplatzen oder dienten als Grabmal einer politisch religios bedeutsamen Person Kultstatten werden gepragt durch die entsprechende Kultur und deren Zeithorizonte auch sind die Kultbezirke durch ihre topographische Lage als raumliche und funktionelle Einheiten klar bestimmt An manchen dieser ehemals geheiligten Kultplatze werden noch in der Gegenwart kultische Handlungen vorgenommen z B Gottesdienste an christlichen Feiertagen wie die Waldgottesdienste an Christi Himmelfahrt bei den Wilhelmsteinen Naturliche Gegebenheiten und Gestaltung von MenschenhandNaturkultplatz Felsheiligtum Wilhelmsteine im Schelderwald In der Regel sind Kultstatten herausragende Orte der Natur die oft einer zugehorigen Legende zufolge auf magische Weise gefunden wurden Haufig handelt es sich um Orte an denen nach der mythischen Uberlieferung Erdgottheiten an die Oberflache getreten sind und sich in Hohlen oder Wasserfallen auf Berggipfeln oder Baumen kundgetan haben Manche von ihnen wurden spater von einer neu eingefuhrten monotheistischen Religion vereinnahmt mit neuen Namen belegt und mit anderen ikonographischen Zugen ausgestattet Im Zuge der Ausgestaltung einer Kultstatte pflegte man bauliche Massnahmen durchzufuhren die dem als sakral bedeutsam geltenden Naturort zunehmend ein von Menschenhand gestaltetes Geprage verliehen Oft wurde ein dunkler Innenraum gegenuber einem offenen Kontinuum abgegrenzt Je nach dem Ausmass der Uberbauung sind Kultstatten mehr von den Naturgegebenheiten oder uberwiegend durch eine Formung von Menschenhand gepragt In manchen Fallen sind es allein vom Menschen gestaltete abgegrenzte Bezirke wie Gehege Graben Mauern Steinkreise oder Walle Von den Naturgegebenheiten gepragte Kultplatze sind heilige Berge Felsheiligtumer heilige Steine Hohenheiligtumer Gipfelheiligtumer oder Grottenheiligtumer sowie heligo Land Helgoland Holy Island bei Anglesey Holy Isle vor der Isle of Arran Inish Cealtra im Lough Derg in Irland heilige Quellen mit zugehorigen Kultstatten Roseninsel Sylt oder Hohlen Seen Walder und Moore Auch markante Baume oder durch sie markierte Orte wie etwa heilige Haine konnten eine Kultstatte charakterisieren Haufig ist an der Namensgebung der ehemalige Charakter als Kultstatte erkennbar beispielsweise Odense Odins See Thorslund Thors Wald Zu den naturlichen Kultplatzen die durch Menschenhand verandert oder erweitert wurden zahlen die Externsteine zahlreiche Nymphaen oder der Gipfel des Puy de Dome auf dem in antiker Zeit ein Merkurtempel errichtet wurde Im Einzelfall kann ein Kultplatz durch Schranken die im Wissen der Nutzer verankert sind von der Umgebung separiert sein Den Steinen der Megalithanlagen Platten Saulen oder Stelen kamen unterschiedliche kultische Funktionen zu So dienten sie etwa als Altar zur Vergegenwartigung Verstorbener oder der Reprasentanz verschiedener Gottheiten Bekanntheit erlangten Megalithanlagen wie Stonehenge in England maltesische Tempel oder Tempel wie Karnak in Agypten LiteraturMatthias Egeler Hrsg Germanische Kultorte Vergleichende historische und rezeptionsgeschichtliche Zugange Munchner Nordistische Studien 24 Utz Munchen 2016 Giesela Graichen Das Kultplatzbuch Ein Fuhrer zu den alten Opferplatzen Heiligtumern und Kultstatten in Deutschland Hoffmann und Campe Hamburg 1988 ISBN 3 455 08282 3 Anders Hultgard Religion In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 24 de Gruyter Berlin New York 2003 ISBN 3 11 017575 4 S 429 457 hier 442 445 Elisabeth Neumann Gundrum Europas Kultur der Gross Skulpturen Wilhelm Schmitz Giessen 1981 ISBN 3 87711 039 8 Manfred K H Eggert Prahistorische Archaologie Konzepte und Methoden 4 Auflage A Franke Tubingen Basel 2012 ISBN 978 3 8252 3696 0 S 83 87WeblinksWiktionary Kultstatte Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Kultstatte im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweiseSebastian Brather Ethnische Identitatenals Konstrukte der fruhgeschichtlichen Archaologie GERMANIA 78 2000 S 139 177 auf journals ub uni heidelberg de 1 hier S 171 Horst W Muller Wilhelmsteine und Ellerchen Sagenumwobene und merkwurdige Steine und Felsen im sudwestlichen Hinterland Hinterlander Geschichtsblatter Biedenkopf 93 Jahrgang Nr 3 September 2014 Niels Gutschow Kultort Kultbauten In Christoph Auffarth u a Hrsg Worterbuch der Religionen Stuttgart 2006 S 299 Normdaten Sachbegriff GND 4033541 0 GND Explorer lobid OGND AKS

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