Die indogermanischen oder indoeuropäischen Sprachen bilden mit etwa drei Milliarden Muttersprachlern die sprecherreichst
Indoeuropäische Sprachen

Die indogermanischen oder indoeuropäischen Sprachen bilden mit etwa drei Milliarden Muttersprachlern die sprecherreichste Sprachfamilie der Welt. Beide Bezeichnungen werden gleichbedeutend verwendet. Zur indogermanischen Sprachfamilie gehören zum einen Sprachen, die in Europa entstanden: die germanischen, romanischen, slawischen, baltischen und keltischen Sprachen, außerdem Griechisch, Albanisch und Armenisch. Asiatische Zweige sind die iranischen Sprachen mit Persisch, Paschtu und Kurdisch sowie auf dem indischen Subkontinent die zahlreichen indoarischen Sprachen, zu denen unter anderem Hindi und Urdu zählen.
Die große Verbreitung dieser Sprachfamilie in Eurasien ist das Ergebnis von Völkerwanderungen im Laufe von Jahrtausenden. Durch die europäische Expansion seit dem 15. Jahrhundert verbreiteten sich indogermanische Sprachen auch in Amerika, Afrika und Australien sowie in Sibirien.
Die ältesten historischen Zeugnisse indogermanischer Sprachen sind das Hethitische in Anatolien und das vedische Sanskrit in Indien. Die indogermanischen Sprachen zeigen untereinander weitreichende Übereinstimmungen beim Wortschatz, in der Flexion, in grammatischen Kategorien wie Numerus und Genus sowie im Ablaut. Als gemeinsamer Ursprung wird eine vorgeschichtliche indogermanische Ursprache angenommen, die in Grundzügen durch einen Vergleich der einzelnen Nachfolgesprachen rekonstruiert werden konnte. Die Indogermanistik beschäftigt sich mit dieser Sprachfamilie, insbesondere mit ihrer Entstehung.
Bezeichnungen
Die ältere Bezeichnung „indogermanisch“ geht auf den im Jahr 1810 vom dänisch-französischen Geografen Conrad Malte-Brun eingeführten Begriff langues indo-germaniques zurück. Malte-Brun begründete die Namensgebung mit der Herrschaft dieser Sprachfamilie „von den Ufern des Ganges bis zu den Gestaden Islands“.Heinrich Julius Klaproth brachte eine deutsche Übersetzung des Begriffs in seiner 1823 erschienenen Asia polyglotta in den deutschsprachigen Raum ein.
Franz Bopp, der Begründer der Indogermanistik, wählte in seinem ab 1833 erschienenen grundlegenden Werk Vergleichende Grammatik des Sanskrit […] die Bezeichnung „indisch-europäischer“ und spätestens ab 1847 „indo-europäischer Sprachstamm“.
Beide Bezeichnungen, „indogermanisch“ und „indoeuropäisch“, sollen die Grenzen des ursprünglichen Verbreitungsgebiets in Eurasien abstecken: „indisch“ im Osten, „germanisch“ im äußersten Westen bzw. „europäisch“ im Westen. Genau genommen verläuft die Achse des Verbreitungsgebiets von Nordwesten nach Südosten (oder umgekehrt). Mit „germanisch“ sind die germanischen Sprachen in Europa gemeint, insbesondere Isländisch weit im Nordwesten.
Bei den Bezeichnungen „indogermanisch“ und „indoeuropäisch“ ist zu beachten, dass nicht alle Sprachen Indiens und auch nicht alle in Europa gesprochenen Sprachen indogermanische Sprachen sind. So gehören die Sprachen Südindiens (etwa Tamil) nicht zu dieser Sprachfamilie. Zu den nicht-indogermanischen Sprachen in Europa zählen Ungarisch, Finnisch und Estnisch (die zur uralischen Sprachfamilie gehören), Türkisch, Tatarisch und weitere Turksprachen (die vom Balkan bis nach Russland vorkommen), Maltesisch (eine semitische Sprache), Tschetschenisch und andere nordostkaukasische Sprachen, Kalmückisch (eine mongolische Sprache in Südrussland), Baskisch (eine isolierte Sprache in Spanien und Frankreich) sowie eine Anzahl von weiteren Regionalsprachen in Nord- und Osteuropa.
Veraltet ist die Bezeichnung „arische Sprachen“, die im 19. Jahrhundert auch in der britischen Linguistik verbreitet war. In der englischsprachigen Literatur wird „Aryan“ jedoch weiterhin für die Untergruppe der indoiranischen Sprachen verwendet.
Gliederung der indogermanischen Sprachfamilie
Zweige des Indogermanischen
Zu den indogermanischen Sprachen gehören die folgenden Gruppen heute noch gesprochener Sprachen (geordnet nach der Zahl der Muttersprachler bzw. der Sprecher, zu Fragen der Systematik siehe nächster Abschnitt):
- Indoiranische Sprachen
- Indoarische Sprachen: über hundert Sprachen (rund eine Milliarde Sprecher)
- Iranische Sprachen: etwa 50 Sprachen (etwa 150–200 Millionen Muttersprachler, weitere 30–50 Millionen Zweit- oder Drittsprachler)
- Nuristani-Sprachen: sechs Sprachen (insgesamt etwa 30.000 Sprecher)
- Romanische Sprachen, die aus dem Latein hervorgingen: etwa 15 Sprachen (rund 700 Millionen Muttersprachler, 850 Millionen Sprecher inklusive Zweitsprechern)
- Germanische Sprachen: etwa 15 Sprachen (rund 500 Millionen Muttersprachler, mit Zweitsprechern über 1,5 Milliarden Sprecher)
- Slawische Sprachen: etwa 20 Sprachen (rund 300 Millionen Muttersprachler, 400 Millionen Sprecher inklusive Zweitsprechern)
- Griechisch (über 13 Millionen Muttersprachler)
- Armenisch (ca. 9 Millionen Sprecher)
- Albanisch (ca. 8 Millionen Sprecher)
- Baltische Sprachen: zwei heute noch gesprochene Sprachen (ca. 5 Millionen Sprecher)
- Keltische Sprachen: heute noch etwa sechs Sprachen (über 2,5 Millionen, vor allem Zweitsprachler, alle außer Walisisch gefährdet)
Tote Sprache:
- Latein wurde bis zum Ende des Römischen Reichs gesprochen. Danach wurde es nicht mehr als Muttersprache gelernt, ist also schon lange eine tote Sprache. Es ist aber nicht ausgestorben, da es in den romanischen Sprachen fortlebt, die von ihm abstammen. In bestimmten Bereichen ist Latein noch heute zu hören (Gottesdienste in lateinischer Sprache, Kirchenmusik mit lateinischen Texten).
Ausgestorben (†) sind folgende Gruppen:
- Anatolische Sprachen † mit dem wichtigen Vertreter Hethitisch, der ältesten belegten indoeuropäischen Sprache
- Italische Sprachen † mit Ausnahme von Latein, das alle anderen italischen Sprachen verdrängte und heute eine „tote Sprache“ ist (siehe oben).
- Tocharische Sprachen †
Lediglich in Fragmenten überliefert sind außerdem folgende Sprachen, deren Zugehörigkeit zur indogermanischen Sprachfamilie außer Zweifel steht, deren genauere Zuordnung zu anderen Sprachen jedoch umstritten ist:
- Illyrisch † (möglicherweise die Vorstufe des Albanischen)
- Lusitanisch † (möglicherweise keltisch oder mit dem Keltischen näher verwandt)
- Makedonisch † (möglicherweise mit dem Griechischen näher verwandt)
- Messapisch † (möglicherweise mit dem Illyrischen näher verwandt)
- Phrygisch † (zeigt gemeinsame Entwicklungen mit dem Griechischen und Armenischen)
- Sikulisch † (möglicherweise italisch)
- Thrakisch † (mit den Dialekten Dakisch, Getisch, Moesisch)
- Venetisch † (möglicherweise zum Italischen gehörig)
Einige fragmentarisch überlieferte Sprachen können nicht sicher als indogermanisch identifiziert werden:
- Camunnisch † (möglicherweise keltisch, oder aber mit dem Etruskischen verwandt)
- Elymisch † (möglicherweise zum Italischen gehörig)
- Ligurisch † (umstritten ob vorindogermanisch oder indogermanisch, möglicherweise keltisch)
- Nordpikenisch † (möglicherweise sabellisch, griechisch oder illyrisch)
- Piktisch † (möglicherweise britannisches Keltisch)
- Tartessisch † (möglicherweise keltisch)
Gruppierung in engere Verwandtschaftsverhältnisse
Seit August Schleicher haben Sprachwissenschaftler immer wieder versucht, Sprachzweige in enger verwandte Unterfamilien zusammenzufassen, die sich historisch dann auch auf gemeinsame Zwischensprachen zurückführen lassen müssten. Durchgesetzt haben sich nur wenige, daher wird bei der obigen Liste auf genauere Zuordnungen verzichtet und Streitfälle stehen dort als Einzelgruppen ohne Hinweise auf vermutete Verwandtschaftsverhältnisse.
Unstreitig ist die Zusammenfassung der indoarischen und der iranischen Sprachen als indoiranische Sprachen. Weitgehend anerkannt ist auch die baltisch-slawische Sprachgruppe (Baltoslawisch).
Strittig bleiben eine nähere Verwandtschaft zwischen den italischen und den keltischen Sprachen, die Zuordnung des Venetischen zum Illyrischen oder zu den italischen Sprachen, eine thrakisch-phrygische Sprachgemeinschaft, die Abstammung des Albanischen vom Illyrischen, die Gruppe des Balkanindogermanischen (Griechisch, Armenisch, Albanisch) und vieles mehr.
Einige Forscher stellen die früh abgespaltenen anatolischen Sprachen den gesamten übrigen indogermanischen Sprachen als Primärzweig gegenüber und bezeichnen die Gesamtheit dieser Sprachen als indohethitisch. Dieser Begriff wird in der Indogermanistik heute weitgehend abgelehnt, da der anatolische Zweig trotz seiner sicherlich frühen Abspaltung als einer unter mehreren Primärzweigen des Indogermanischen – wie zum Beispiel Germanisch, Italisch, Keltisch oder Indoiranisch – angesehen wird.
Zurückgehend auf Peter von Bradke (1890) werden die indogermanischen Sprachen nach dem Einzelkriterium der Entwicklung des palatalisierten /k’/ (zum Beispiel im Zahlwort *k’mtom ‚hundert‘) in sogenannte Kentum- und Satem-Sprachen eingeteilt. Die ursprüngliche Annahme, diese Einteilung gehe auf eine Dialekt-Isoglosse der indogermanischen Ursprache zurück, hat sich mit der Entdeckung des Hethitischen und Tocharischen gegen Anfang des 20. Jahrhunderts als unhaltbar herausgestellt, wurde aber einige Jahrzehnte lang teilweise noch weiter vertreten. Als rein deskriptives Kriterium ist die Einteilung heute noch lebendig.
Sprachfamilie
Die indogermanischen Sprachen werden als genealogisch verwandt betrachtet, also als „Tochtersprachen“ einer gemeinsamen Ursprungssprache, nämlich des nicht historisch bezeugten Urindogermanischen oder Proto-Indoeuropäischen (PIE). Dass ihre Ähnlichkeit nur durch Angleichung infolge von Sprachkontakt, also nach Art eines Sprachbundes, zustande kam, kann aufgrund der zahlreichen regelmäßigen Entsprechungen ausgeschlossen werden. Die bereits seit langem bekannte Tatsache, dass die romanischen Sprachen als Nachfolger der lateinischen bzw. der vulgärlateinischen Sprache anzusehen sind, sowie einige ähnlich gelagerte Fälle wie die aus dem Altnordischen hervorgegangenen skandinavischen Sprachen, führten zum Konzept der Sprachfamilie. Dieses wurde auch auf solche Gruppen von Sprachen übertragen, die in gleicher Art aus einer gemeinsamen Vorläufersprache hervorgegangen erschienen, ohne dass der Vorläufer durch Texte bekannt war. In solchen Fällen kann immer noch die einstige Existenz einer Vorläufersprache, zumindest hypothetisch, durch Rekonstruktion erschlossen werden. Bei der Rekonstruktion stützt man sich vor allem auf Gemeinsamkeiten der grammatischen Formen und auf verwandte Wörter (Kognaten). Eine hohe Anzahl an Kognaten weist auf eine genealogische Verwandtschaft hin, wenn der zu vergleichende Wortschatz aus dem Grundwortschatz stammt.
Die Archaismen des Urindogermanischen sind heute nur noch in wenigen der modernen Nachfolgesprachen erhalten. Dabei können Sprachen sich in einigen Eigenschaften als konservativ zeigen, in anderen aber große Veränderungen aufweisen. Meinungen, wonach eine Sprache besonders konservativ ist (zum Beispiel oft für das Litauische vertreten), müssen sich also auf konkrete Eigenschaften beziehen und sind nicht zu verallgemeinern. Im Sinne der Stammbaumtheorie sah man früher im Altindischen die gemeinsame Urform des Indoeuropäischen; auch hier ist jedoch eher nur der Lautstand der Konsonanten nahe am ursprünglichen System, wogegen zum Beispiel das Lateinische im Lautstand der Vokale konservativer ist.
Ursprung und Entwicklung der indogermanischen Sprachen
Ausgehend von Wortstämmen, die allen indogermanischen Sprachen gemeinsam sind, versucht die Ethnolinguistik, in Zusammenarbeit mit der Archäologie das Ursprungsgebiet der Indogermanen zu bestimmen und mit prähistorischen Völkern oder Kulturen in Verbindung zu bringen. Bei der Frage nach einer Urheimat ist allerdings immer zwischen einer hypothetischen sprachhistorischen Rekonstruktion örtlicher Einflussgrößen im Rahmen der Herausbildung der frühest fassbaren indogermanischen Wurzelwörter und demgegenüber einer Identifikation von Volk, Sprache und Raum (Kontinuitätstheorie) zu unterscheiden. Keine der nachfolgend dargestellten Herkunfts-Hypothesen hat bisher allgemeine Akzeptanz gefunden.
Kurgan-Hypothese
Die Kurgan-Hypothese und die eng verwandte Steppen-Hypothese sind Hypothesen, die eine Urheimat weder im Westen in Mitteleuropa, noch im Osten im indischen Raum annehmen, sondern dazwischen, in den Steppen Osteuropas, respektive der Eurasischen Steppe. Als Urheimat gelten nach dieser Hypothese im Wesentlichen die Steppen-Gegenden nördlich des Schwarzen Meeres bis im Osten hin zum Kaspischen Meer, in denen die Kurgankultur verbreitet war.
Sprachwissenschaftler (zum Beispiel J.P. Mallory (1989), A. Parpola (2008), R.S.P. Beekes (2011)) neigen überwiegend zur Steppen-These, die auch von archäologischen Befunden gestützt wird.
Eine genetische Studie, die im April 2024 als Preprint und im Februar 2025 in Nature publiziert wurde, lokalisiert die indogermanische Ursprache in einem Gebiet zwischen Nordkaukasus und dem Unterlauf der Wolga. Dort habe sie sich zwischen 4400 und 4000 v. Chr. herausgebildet. Danach seien Gruppen aus diesem Ursprungsgebiet nach Süden (Anatolien), nach Westen, wo die Jamnaja-Kultur entstand, und nach Nordosten gewandert. Die Wanderung nach Süden entsprach demnach einer primären Abspaltung der anatolischen Sprachen von den übrigen indogermanischen Sprachzweigen.
Anatolien-Hypothese
Die Anatolien-Hypothese (Anatolien ist ein modernes Exonym für den Begriff Armenisches Hochland) postuliert den Kulturtransfer, vor allem für Sprachen, Ackerbau und Viehhaltung nach Europa durch Einwanderung aus Anatolien. Im engeren Sinne wird darunter die Ausbreitung einer indogermanischen Ursprache vom armenischen Hochland her nach Europa durch und mit der jungsteinzeitlichen Revolution gesehen. Der britische Archäologe Colin Renfrew (1987) gilt als Schöpfer der Anatolien-Hypothese, nach der die Urheimat in Anatolien liegt.
Renfrew (2003) geht von einer graduellen Einwanderung der indoeuropäischen Sprachen aus, auch „indo-hethitisches Modell“ genannt. Die modifizierte Hypothese integriert vor allem neuere Erkenntnisse zur Genetik europäischer Populationen (Ausbreitung von Haplogruppen):
- Ab 6500 v. Chr. sei die neolithische Expansion aus Anatolien über die Balkanhalbinsel (Starčevo-Kultur, Körös-Kultur) bis zur mitteleuropäischen Bandkeramik erfolgt.
- Gegen 5000 v. Chr. sei mit der Ausbreitung kupfersteinzeitlicher Kulturen eine Dreiteilung indogermanischer Sprachen auf dem Balkan erfolgt, mit Aufspaltung in einen nordwesteuropäischen Zweig (Donauraum) und einen östlichen Steppenzweig (Vorfahren der Tocharer).
- Erst nach 3000 v. Chr. sei die Aufspaltung der Sprachfamilien vom Proto-Indogermanischen (Griechisch, Armenisch, Albanisch, Indo-Iranisch, Baltisch-Slawisch) erfolgt.
Kaukasus-Iran-Hypothese
Die Transkaukasien-Hypothese geht auf die Linguisten Tamas Gamqrelidse und Wjatscheslaw Wsewolodowitsch Iwanow (1984) zurück. Sie steht in starkem Zusammenhang mit der Anatolien-Hypothese, baut aber auf linguistischen sowie späteren genetischen Daten aus den Jahren 2018 und 2019 auf. Analysen zur Ausbreitung der Indogermanischen Sprachen weisen auf eine Urheimat im südlichen Kaukasus und dem nördlichen Iran hin.
Eine genetische Studie (Wang, Reich et al., 2018) unterstützt diese These. Den Wissenschaftlern zufolge stimmt die DNA der frühen Indogermanen mit derjenigen der Bewohner des südlichen Kaukasus und des nördlichen Irans überein. Ihnen zufolge wanderten diese Ur-Indogermanen einerseits nach Anatolien und andererseits Richtung Norden in die südlichen Steppenregionen, in denen später die Jamnaja-Kultur entstand.
Auch eine weitere phylogenetische Studie (Heggarty et al. 2023) stützt die Kaukasus-Hypothese für einen Ursprung des Prä-Proto-Indogermanischen, während das Proto-Indogermanische selbst später über die Jamnaja-Kultur und die Pontische Steppe beziehungsweise über die Schnurkeramische Kultur expandierte. Heggarty et al. kommen jedoch, wie die Vorgangsversionen aus dem Hause Russel D. Gray (2003, 2012, 2013), erneut zu viel zu frühen unhaltbaren Ursprungszeiten, die von niemandem akzeptiert werden.
Weitere Hypothesen
Einige Hypothesen zur Urheimat der Indogermanen stehen im Zusammenhang mit Nationalismus oder einer völkischen Ideologie. In der Vergangenheit galt dies für diverse Mitteleuropa-Hypothesen, die von einer indogermanischen Urbevölkerung in Mitteleuropa ausgingen. Sie blühten in der Zeit des Nationalsozialismus auf und sind widerlegt. Eine vergleichbare Erscheinung ist die Out-of-India-Theorie, die die indogermanische Urheimat in Indien verortet und dort sehr populär ist. Auch sie gilt in der akademischen Fachwelt als widerlegt.
Geschichte der Indogermanistik
Der florentinische Gelehrte und Kaufmann Filippo Sassetti, der über Konstantinopel und Teheran bis nach Indien reiste, begann sich neben seiner Handelstätigkeit auch für das Sanskrit zu interessieren. Um das Jahr 1585 bemerkte er die auffälligen Wortähnlichkeiten zwischen den indoarischen Sprachen und dem Italienischen.
Bereits 1647 stellte der niederländische Linguist und Gelehrte Marcus Zuerius van Boxhorn erstmals eine grundlegende Verwandtschaft zwischen einer Reihe von europäischen und asiatischen Sprachen fest; ursprünglich bezog er in diese Verwandtschaft die germanischen sowie die „illyrisch-griechischen“ und italischen Sprachen einerseits und das Persische andererseits ein, später fügte er noch die slawischen, keltischen und baltischen Sprachen hinzu. Die gemeinsame Ursprache, von der all diese Sprachen abstammen sollten, bezeichnete van Boxhorn als Skythisch. Er konnte sich allerdings mit dieser These im 17. Jahrhundert noch nicht durchsetzen.
1786 erkannte der englische Orientalist William Jones aus Ähnlichkeiten des Sanskrit mit Griechisch und Latein, dass es für diese Sprachen eine gemeinsame Wurzel geben müsse. Er deutete zudem an, dass dies auch für Keltisch und Persisch gelten könnte.
1808 bezeichnete Friedrich Schlegel Indien als Urheimat der indoeuropäischen Völker und Sprachen. Da es sich mit der biblischen Überlieferung von der Urheimat der Menschen in Asien deckte, wurde der Gedanke schnell aufgenommen.
Der Deutsche Franz Bopp erbrachte 1816 in seinem Buch Über das Conjugationssystem der Sanskritsprache in Vergleichung mit jenem der griechischen, lateinischen, persischen und germanischen Sprache den methodischen Beweis für die Verwandtschaft dieser Sprachen und begründete damit die deutsche Indogermanistik. Diese indogermanische Ursprache ließ sich durch Rekonstruktion gewinnen (siehe dazu: Vergleichende Sprachwissenschaft).
Zur Erklärung, wie sich die indogermanischen Sprachen verbreiteten und dabei weiterentwickelten und differenzierten, sowie zum Problem einer einheitlichen indogermanischen Ursprache versuchen verschiedene Theorien Modelle anzubieten. Vier bekannte Theorien sind die:
- Stammbaumtheorie (August Schleicher)
- Substrattheorie (Hans Krahe, Hermann Hirt)
- Superstrattheorie oder die Theorie der sprachlichen Überlagerung
- Wellentheorie (Hugo Schuchardt, Johannes Schmidt)
Der deutsche Linguist August Schleicher hat versucht, die Entwicklung und Verwandtschaftsstruktur der indogermanischen Sprachen in seiner berühmten Stammbaumtheorie darzustellen. In diesem Stammbaum gibt es sowohl gesicherte als auch spekulative Verzweigungen; letztere betreffen insbesondere ausgestorbene Sprachen, die keine Nachfolgesprachen hinterlassen haben. Schleicher versuchte das hypothetische Urindogermanische zu rekonstruieren, indem er sich ursprünglicher Formen verschiedener indogermanischer Sprachen bediente. Zur Veranschaulichung seiner Rekonstruktion erstellte Schleicher sogar einen hypothetischen indogermanischen Text, die indogermanische Fabel Das Schaf und die Pferde – in seiner Übersetzung: „Avis akvasasca“.
Hermann Hirt begründete die Substrattheorie und gebrauchte dabei das Bild von Sprachschichten, die sich überlagern. Eine Grundsprache, das Substrat, wäre demnach durch Sprachmischung infolge wandernder indogermanischer Ethnien modifiziert worden, sei es durch Überlagerung (Superstrat) oder Anlagerung (Adstrat) einer Kontaktsprache.
Von Hugo Schuchardt und Johannes Schmidt stammte die Wellentheorie. Sie ersetzt die Vorstellung eines Stammbaums, welcher sich aus einer indogermanischen Ursprache entwickelt haben soll, durch das Modell von Wellen in konzentrischen Kreisen, die mit zunehmender Entfernung vom Mittelpunkt immer schwächer werden. Gemäß diesem Modell haben sich die verschiedenen indogermanischen Sprachgruppierungen und Einzelsprachen aus nur relativ einheitlichen Ursprüngen ausgegliedert, und in der Folge seien durch wellenartige Verbreitung sprachlicher Neuerungen mannigfaltige entstanden.
Es können sowohl Wortwurzeln als auch morphologische und phonologische, ja sogar (mit Einschränkungen) syntaktische Merkmale des Indogermanischen rekonstruiert werden. Eine Grundsprache im Sinne eines vollständigen Kommunikationssystems wird mit dieser Rekonstruktion jedoch nicht erreicht.
Indogermanisch und andere Sprachfamilien
Auch über Außenbeziehungen des Indogermanischen gibt es zahlreiche Hypothesen. Zu den im Folgenden angeführten Sprachfamilien werden in der wissenschaftlichen Literatur engere Beziehungen aufgezeigt:
- zum Uralischen. Diese dürften besonders auf Sprachkontakt mit dem östlichen Indogermanischen beruhen und liegen im Bereich des Wortschatzes, auch beim Pronominalsystem, und der Morphologie.
- zum Kartwelischen. Die beiden Sprachgruppenen weisen Übereinstimmungen im morphonologischen System auf.
- zum Semitischen. Obwohl bei einer Urheimat des Indogermanischen nördlich des Kaukasus keine besonderen Beziehungen zu erwarten wären, sind solche aufgezeigt worden, die gar an eine Urverwandtschaft der beiden Sprachen denken lassen.
Der US-amerikanische Linguist Joseph Greenberg hat, aufgrund lexikalischer und grammatischer Gemeinsamkeiten, eine eurasiatische Makro-Sprachfamilie vorgeschlagen. Sie umfasst insbesondere die drei relativ umfangreichen indogermanischen, uralischen und altaischen Sprachfamilien sowie einige Kleinfamilien und Einzelsprachen Eurasiens, jedoch ausdrücklich nicht Afroasiatisch. Diese Makro-Sprachfamilie deckt sich somit teilweise mit dem Nostratischen, wobei auch grundlegendere Gemeinsamkeiten beiderseitig von Greenberg und Allan R. Bomhard festgestellt wurden.
Literatur
Allgemeines, wissenschaftliche Publikationen
- Hans J.J.G. Holm: Die ältesten Räder der Welt – von den Indogermanen erfunden oder nur bei ihrer Ausbreitung benutzt? Neueste archäologische und sprachwissenschaftliche Ergebnisse. Inspiration Unlimited 2024, ISBN 978-3-945127-54-4.
- Wolfram Euler: Die Rolle von Etymologie und Grammatik in Sprachentwicklung und Sprachverwandtschaft – Gesetzmäßigkeiten und Regeln. In: Studia Etymologica Cracoviensia. Band 17, 2012, S. 25–66 (PDF; 508,3 kB).
- Émile Benveniste: Le vocabulaire des institutions indoeuropéennes. 2 Bände. Éditions de Minuit, Paris 1969, ISBN 2-7073-0050-0.
- Helmut Rix (Hrsg.): Lexikon der indogermanischen Verben (LIV). Die Wurzeln und ihre Primärstammbildungen. 2., erweiterte und verbesserte Auflage, Reichert, Wiesbaden 2001, ISBN 3-89500-219-4.
- Dagmar S. Wodtko, Britta Irslinger, Carolin Schneider: Nomina im Indogermanischen Lexikon (= Indogermanische Bibliothek. 2. Reihe: Wörterbücher). Winter, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8253-5359-9.
Grundlagen und Lehrbücher
- Robert S.P. Beekes: Vergelijkende taalwetenschap. Een inleiding in de vergelijkende Indo-europese taalwetenschap. Het Spectrum, Amsterdam 1990 (niederländisch).
- englisch: Comparative Indo-European Linguistics. An Introduction. 2. Auflage. Übersetzt von UvA Vertalers, Paul Gabriner. John Benjamins, Amsterdam/Philadelphia 2011 (1. Auflage 1995), ISBN 1-55619-505-2.
- Warren Cowgill: Indogermanische Grammatik. Band I: Einleitung; Band II: Lautlehre. Begründet von Jerzy Kuryłowicz, Hrsg.: Manfred Mayrhofer. Indogermanische Bibliothek, Reihe 1, Lehr- und Handbücher. Winter, Heidelberg 1986.
- Benjamin W. Fortson IV: Indo-European Language and Culture. An Introduction. 2004; 2. Auflage Wiley-Blackwell, Malden, MA / Chichester 2010, ISBN 978-1-4051-8896-8.
- Matthias Fritz, Michael Meier-Brügger: Indogermanische Sprachwissenschaft. 10., völlig neu bearbeitete Auflage. De Gruyter, Berlin 2021, ISBN 978-3-11-059832-2.
- Oswald Szemerényi: Einführung in die vergleichende Sprachwissenschaft. 4. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1990, ISBN 3-534-04216-6.
- Eva Tichy: Indogermanistisches Grundwissen. Hempen, Bremen 2000, ISBN 3-934106-14-5.
Historische Werke
- Berthold Delbrück: Einleitung in das Studium der indogermanischen Sprachen. Ein Beitrag zur Geschichte und Methodik der vergleichenden Sprachforschung (= Bibliothek indogermanischer Grammatiken. Band 4). 5. Auflage. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1908 (Digitalisat).
- Iohann [sic] Arnold Kanne: Ueber die Verwandtschaft der griechischen und teutschen Sprache. Rein, Leipzig 1804 (Digitalisat).
- Rasmus Christian Rask: Undersögelse om det gamle Nordiske eller Islandske Sprogs Oprindelse. Gyldendalske Boghandlings Forlag, Kopenhagen 1818 (Digitalisat).
- Friedrich Schlegel: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Ein Beitrag zur Begründung der Alterthumskunde. Mohr und Zimmer, Heidelberg 1808 (Digitalisat).
- August Schleicher: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Böhlau, Weimar 1861 (Digitalisat).
Beziehungen zu anderen Sprachfamilien
Kartwelisch
- Franz Bopp: Die kaukasischen Glieder des indoeuropäischen Sprachstamms. (Digitalisat) Berlin 1847.
- Thomas V. Gamkrelidze: Kartvelian and Indo-European. A Typological Comparison of Reconstructed Linguistic Systems. In: Bulletin of the Georgian National Academy of Sciences, Band 2, Nr. 2, 2008, S. 154–160.
- Thomas V. Gamkrelidze, Givi I. Mačavariani: Sonantensystem und Ablaut in den Kartwelsprachen. Tübingen 1982.
Nostratisch
- Allan R. Bomhard: Nostratic, Eurasiatic, and Indo-European. In: Brian D. Joseph, Joseph C. Salmons (Hrsg.): Nostratic: Sifting the Evidence. Amsterdam [u. a.]: John Benjamins, 1998, S. 17–49.
- Allan R. Bomhard: Reconstructing Proto-Nostratic. (Digitalisat von Band 1 und Band 2). Leiden: Brill, 2008.
Semitisch/Afroasiatisch
- : Indo-European Laryngeals in Afroasiatic perspective. In: Journal of Language Relationship 5, 2011, S. 1–22.
- Allan R. Bomhard: The ‘Indo-European-Semitic’ Hypothesis Re-examined. In: The Journal of Indo-European Studies, Band 5, Nr. 1 (spring 1977), S. 55–99.
- : Die gemeinsamen Wurzeln des semitischen und indogermanischen Wortschatzes – Versuch einer Etymologie. Francke, Bern/München 1969.
- Hermann Möller: Semitisch und Indogermanisch – 1. Teil: Konsonanten. (Digitalisat) Kopenhagen 1906.
- Hermann Möller: Vergleichendes indogermanisch-semitisches Wörterbuch. (Digitalisat) Göttingen ²1970 (unveränderter Nachdruck der ¹1911).
- Hermann Møller: Die semitisch-vorindogermanischen laryngalen Konsonanten. (Digitalisat) (= D. Kgl. Danske Vidensk. Selsk. Skrifter, 7. Reihe, Historische und philosophische Abteilung, Band IV.1) Kopenhagen, 1917.
- Albert Schott: Indogermanisch-Semitisch-Sumerisch. In: Helmut Arntz (Hrsg.): Germanen und Indogermanen, Band 2, S. 45–95. Heidelberg 1936.
Uralisch
- Björn Collinder: Indo-uralisches Sprachgut. In: Uppsala Universitets Årsskrift 1934. Filosofi, Språkvetenskap och historiska vetenskaper I, S. 1–116. Uppsala 1934.
- Hermann Jacobsohn: Arier und Ugrofinnen. Göttingen 1922.
- Hans Jensen: Indogermanisch und Uralisch. In: Helmut Arntz (Hrsg.): Germanen und Indogermanen, 2. Band, S. 171–181. Heidelberg 1936.
- : Uralier und Indogermanen. Die älteren Berührungen zwischen den uralischen und indogermanischen Sprachen. (= Suomalais-ugrilaisen seuran toimituksia, 151) Helsinki 1973.
- Alexei Kassian, Mikhail Zhivlov, George Starostin: Proto-Indo-European-Uralic Comparison from the Probabilistic Point of View. In: Journal of Indo-European Studies 43, 2015, S. 301–347.
- Károly Rédei: Zu den indogermanisch-uralischen Sprachkontakten. Wien 1986.
Archäologie und Urheimat
- David W. Anthony: The Horse, the Wheel and Language. How Bronze-Age Riders from the Eurasian Steppes Shaped the Modern World. Princeton University Press, Princeton (NJ) 2007, ISBN 978-0-691-14818-2.
- David W. Anthony, Don Ringe: „The Indo-European Homeland from Linguistic and Archaeological Perspectives“. In: Annual Review of Linguistics. Heft 1, 2015, S. 199–219 (annualreviews.org).
- Luigi Luca Cavalli-Sforza: Gene, Völker und Sprachen. Die biologischen Grundlagen unserer Zivilisation. dtv, München 2001, ISBN 3-423-33061-9
- Thomas W. Gamkrelidse, Wjatscheslaw Iwanow: Die Frühgeschichte der indoeuropäischen Sprachen. In: Spektrum der Wissenschaft. Dossier. Die Evolution der Sprachen. Spektrumverlag, Heidelberg 2000,1, ISSN 0947-7934, S. 50–57.
- Marija Gimbutas: The Kurgan Culture and the Indo-Europeanization of Europe. Selected Articles from 1952 to 1993. Institute for the Study of Man, Washington 1997, ISBN 0-941694-56-9
- Marija Gimbutas: Das Ende Alteuropas. Der Einfall von Steppennomaden aus Südrussland und die Indogermanisierung Mitteleuropas. In: Archeolingua. series minor 6. jointly ed. by the Archaeological Institute of Hungarian Academy of Sciences and the Linguistic Institute of the University of Innsbruck. Archaeolingua Alapítvány, Budapest 1994 (auch als Buch). ISSN 1216-6847 ISBN 3-85124-171-1
- James P. Mallory: In Search of the Indo-Europeans. Language, Archaeology and Myth. Thames & Hudson, London 1989, ISBN 0-500-27616-1
- James P. Mallory, D. Q. Adams (Hrsg.): Encyclopedia of Indo-European Culture. Fitzroy Dearborn, London 1997, ISBN 1-884964-98-2
- Georges-Jean Pinault: La langue poétique indo-européenne – actes du colloque de travail de la Société des Études Indo-Européennes. Leuven, Peeters, 2006, ISBN 90-429-1781-4
- Colin Renfrew: Archaeology and Language. The Puzzle of Indo-European Origins. 2. Auflage. University Press, Cambridge 1995 (1. Auflage 1987), ISBN 0-521-38675-6
- Colin Renfrew: Die Indoeuropäer – aus archäologischer Sicht. In: Spektrum der Wissenschaft. Dossier. Die Evolution der Sprachen. Spektrumverlag, Heidelberg 2000, ISSN 0947-7934, S. 40–48.
- Elmar Seebold: Versuch über die Herkunft der indogermanischen Verbalendungssysteme. In: Zeitschrift für Vergleichende Sprachforschung. Band 85, Nummer 2, 1971, S. 185–210.
- Jürgen E. Walkowitz: Die Sprache der ersten europäischen Bauern und die Archäologie In: Varia neolithica III, 2004, ISBN 3-937517-03-0
Populäre Darstellungen
- Milan Machovec: Heimat Indoeuropa: Das Leben unserer Vorfahren aufgrund eines Vergleichs einzelner Sprachen. Verlagsatelier Wagner, Linz 2002, ISBN 3-9500891-9-5
- Reinhard Schmoeckel: Die Indoeuropäer. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 1999, ISBN 3-404-64162-0. Das Werk findet sich nur in drei deutschen Uni-Bibliotheken.
- Harald Wiese: Eine Zeitreise zu den Ursprüngen unserer Sprache. Wie die Indogermanistik unsere Wörter erklärt. 2. Auflage. Logos Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-8325-1601-7.
Weblinks
- Literatur über Indogermanische Sprachen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Jost Gippert: Indogermanische Sprachen und ihre Bezeugungstiefe im TITUS-Projekt, Uni Frankfurt, 1999 (chronologische Grafik)
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- Wolfgang Schindler, Einführung in die Sprachgeschichte ( vom 12. Oktober 2004 im Internet Archive) (PDF; 295 kB)
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- glottothèque – Ancient Indo-European Grammars online Videos der Universität Göttingen zur Grammatik alter indogermanischen Sprachen (englisch)
Einzelnachweise
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- Hans Krahe: Ligurisch und Indogermanisch. In Helmut Arntz: Germanen und Indogermanen. 2. Band, S. 241–255. Heidelberg 1936
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- Hans J. J. G. Holm: Die ältesten Räder der Welt – von den Indogermanen erfunden oder nur bei ihrer Ausbreitung benutzt? Neueste archäologische und sprachwissenschaftliche Ergebnisse. Inspiration Unlimited 2024. ISBN 978-3-945127-54-4. Mit 406 Referenzen, 11 Graustufen- und Farbabbildungen im Text sowie Miniaturabbildungen aller 130 repräsentativen Radfunde, darunter neue Funde in Deutschland und Westchina.
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- Elmar Seebold, 1971.
Autor: www.NiNa.Az
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Die indogermanischen oder indoeuropaischen Sprachen bilden mit etwa drei Milliarden Muttersprachlern die sprecherreichste Sprachfamilie der Welt Beide Bezeichnungen werden gleichbedeutend verwendet Zur indogermanischen Sprachfamilie gehoren zum einen Sprachen die in Europa entstanden die germanischen romanischen slawischen baltischen und keltischen Sprachen ausserdem Griechisch Albanisch und Armenisch Asiatische Zweige sind die iranischen Sprachen mit Persisch Paschtu und Kurdisch sowie auf dem indischen Subkontinent die zahlreichen indoarischen Sprachen zu denen unter anderem Hindi und Urdu zahlen Heutige Verteilung indogermanischer Sprachzweige bzw Sprachen in Eurasien Auswahl Von Westen nach Osten Germanische Sprachen Romanische Sprachen Slawische Sprachen Albanisch Griechisch Armenisch Baltische Sprachen Iranische Sprachen Indoarische Sprachen Nicht indogermanische Sprachen Indogermanische Sprachen werden ausserdem in Amerika Afrika und Ozeanien gesprochen Die grosse Verbreitung dieser Sprachfamilie in Eurasien ist das Ergebnis von Volkerwanderungen im Laufe von Jahrtausenden Durch die europaische Expansion seit dem 15 Jahrhundert verbreiteten sich indogermanische Sprachen auch in Amerika Afrika und Australien sowie in Sibirien Die altesten historischen Zeugnisse indogermanischer Sprachen sind das Hethitische in Anatolien und das vedische Sanskrit in Indien Die indogermanischen Sprachen zeigen untereinander weitreichende Ubereinstimmungen beim Wortschatz in der Flexion in grammatischen Kategorien wie Numerus und Genus sowie im Ablaut Als gemeinsamer Ursprung wird eine vorgeschichtliche indogermanische Ursprache angenommen die in Grundzugen durch einen Vergleich der einzelnen Nachfolgesprachen rekonstruiert werden konnte Die Indogermanistik beschaftigt sich mit dieser Sprachfamilie insbesondere mit ihrer Entstehung BezeichnungenDie altere Bezeichnung indogermanisch geht auf den im Jahr 1810 vom danisch franzosischen Geografen Conrad Malte Brun eingefuhrten Begriff langues indo germaniques zuruck Malte Brun begrundete die Namensgebung mit der Herrschaft dieser Sprachfamilie von den Ufern des Ganges bis zu den Gestaden Islands Heinrich Julius Klaproth brachte eine deutsche Ubersetzung des Begriffs in seiner 1823 erschienenen Asia polyglotta in den deutschsprachigen Raum ein Franz Bopp der Begrunder der Indogermanistik wahlte in seinem ab 1833 erschienenen grundlegenden Werk Vergleichende Grammatik des Sanskrit die Bezeichnung indisch europaischer und spatestens ab 1847 indo europaischer Sprachstamm Beide Bezeichnungen indogermanisch und indoeuropaisch sollen die Grenzen des ursprunglichen Verbreitungsgebiets in Eurasien abstecken indisch im Osten germanisch im aussersten Westen bzw europaisch im Westen Genau genommen verlauft die Achse des Verbreitungsgebiets von Nordwesten nach Sudosten oder umgekehrt Mit germanisch sind die germanischen Sprachen in Europa gemeint insbesondere Islandisch weit im Nordwesten Bei den Bezeichnungen indogermanisch und indoeuropaisch ist zu beachten dass nicht alle Sprachen Indiens und auch nicht alle in Europa gesprochenen Sprachen indogermanische Sprachen sind So gehoren die Sprachen Sudindiens etwa Tamil nicht zu dieser Sprachfamilie Zu den nicht indogermanischen Sprachen in Europa zahlen Ungarisch Finnisch und Estnisch die zur uralischen Sprachfamilie gehoren Turkisch Tatarisch und weitere Turksprachen die vom Balkan bis nach Russland vorkommen Maltesisch eine semitische Sprache Tschetschenisch und andere nordostkaukasische Sprachen Kalmuckisch eine mongolische Sprache in Sudrussland Baskisch eine isolierte Sprache in Spanien und Frankreich sowie eine Anzahl von weiteren Regionalsprachen in Nord und Osteuropa Veraltet ist die Bezeichnung arische Sprachen die im 19 Jahrhundert auch in der britischen Linguistik verbreitet war In der englischsprachigen Literatur wird Aryan jedoch weiterhin fur die Untergruppe der indoiranischen Sprachen verwendet Gliederung der indogermanischen SprachfamilieZweige des Indogermanischen Zu den indogermanischen Sprachen gehoren die folgenden Gruppen heute noch gesprochener Sprachen geordnet nach der Zahl der Muttersprachler bzw der Sprecher zu Fragen der Systematik siehe nachster Abschnitt Indoiranische Sprachen Indoarische Sprachen uber hundert Sprachen rund eine Milliarde Sprecher Iranische Sprachen etwa 50 Sprachen etwa 150 200 Millionen Muttersprachler weitere 30 50 Millionen Zweit oder Drittsprachler Nuristani Sprachen sechs Sprachen insgesamt etwa 30 000 Sprecher track source source source source source source source source Wie entstanden die europaischen Sprachen Erklarvideo von SRF Wissen 1 20 Min Romanische Sprachen die aus dem Latein hervorgingen etwa 15 Sprachen rund 700 Millionen Muttersprachler 850 Millionen Sprecher inklusive Zweitsprechern Germanische Sprachen etwa 15 Sprachen rund 500 Millionen Muttersprachler mit Zweitsprechern uber 1 5 Milliarden Sprecher Slawische Sprachen etwa 20 Sprachen rund 300 Millionen Muttersprachler 400 Millionen Sprecher inklusive Zweitsprechern Griechisch uber 13 Millionen Muttersprachler Armenisch ca 9 Millionen Sprecher Albanisch ca 8 Millionen Sprecher Baltische Sprachen zwei heute noch gesprochene Sprachen ca 5 Millionen Sprecher Keltische Sprachen heute noch etwa sechs Sprachen uber 2 5 Millionen vor allem Zweitsprachler alle ausser Walisisch gefahrdet Tote Sprache Latein wurde bis zum Ende des Romischen Reichs gesprochen Danach wurde es nicht mehr als Muttersprache gelernt ist also schon lange eine tote Sprache Es ist aber nicht ausgestorben da es in den romanischen Sprachen fortlebt die von ihm abstammen In bestimmten Bereichen ist Latein noch heute zu horen Gottesdienste in lateinischer Sprache Kirchenmusik mit lateinischen Texten Ausgestorben sind folgende Gruppen Anatolische Sprachen mit dem wichtigen Vertreter Hethitisch der altesten belegten indoeuropaischen Sprache Italische Sprachen mit Ausnahme von Latein das alle anderen italischen Sprachen verdrangte und heute eine tote Sprache ist siehe oben Tocharische Sprachen Lediglich in Fragmenten uberliefert sind ausserdem folgende Sprachen deren Zugehorigkeit zur indogermanischen Sprachfamilie ausser Zweifel steht deren genauere Zuordnung zu anderen Sprachen jedoch umstritten ist Illyrisch moglicherweise die Vorstufe des Albanischen Lusitanisch moglicherweise keltisch oder mit dem Keltischen naher verwandt Makedonisch moglicherweise mit dem Griechischen naher verwandt Messapisch moglicherweise mit dem Illyrischen naher verwandt Phrygisch zeigt gemeinsame Entwicklungen mit dem Griechischen und Armenischen Sikulisch moglicherweise italisch Thrakisch mit den Dialekten Dakisch Getisch Moesisch Venetisch moglicherweise zum Italischen gehorig Einige fragmentarisch uberlieferte Sprachen konnen nicht sicher als indogermanisch identifiziert werden Camunnisch moglicherweise keltisch oder aber mit dem Etruskischen verwandt Elymisch moglicherweise zum Italischen gehorig Ligurisch umstritten ob vorindogermanisch oder indogermanisch moglicherweise keltisch Nordpikenisch moglicherweise sabellisch griechisch oder illyrisch Piktisch moglicherweise britannisches Keltisch Tartessisch moglicherweise keltisch Gruppierung in engere Verwandtschaftsverhaltnisse Seit August Schleicher haben Sprachwissenschaftler immer wieder versucht Sprachzweige in enger verwandte Unterfamilien zusammenzufassen die sich historisch dann auch auf gemeinsame Zwischensprachen zuruckfuhren lassen mussten Durchgesetzt haben sich nur wenige daher wird bei der obigen Liste auf genauere Zuordnungen verzichtet und Streitfalle stehen dort als Einzelgruppen ohne Hinweise auf vermutete Verwandtschaftsverhaltnisse Unstreitig ist die Zusammenfassung der indoarischen und der iranischen Sprachen als indoiranische Sprachen Weitgehend anerkannt ist auch die baltisch slawische Sprachgruppe Baltoslawisch Strittig bleiben eine nahere Verwandtschaft zwischen den italischen und den keltischen Sprachen die Zuordnung des Venetischen zum Illyrischen oder zu den italischen Sprachen eine thrakisch phrygische Sprachgemeinschaft die Abstammung des Albanischen vom Illyrischen die Gruppe des Balkanindogermanischen Griechisch Armenisch Albanisch und vieles mehr Einige Forscher stellen die fruh abgespaltenen anatolischen Sprachen den gesamten ubrigen indogermanischen Sprachen als Primarzweig gegenuber und bezeichnen die Gesamtheit dieser Sprachen als indohethitisch Dieser Begriff wird in der Indogermanistik heute weitgehend abgelehnt da der anatolische Zweig trotz seiner sicherlich fruhen Abspaltung als einer unter mehreren Primarzweigen des Indogermanischen wie zum Beispiel Germanisch Italisch Keltisch oder Indoiranisch angesehen wird Zuruckgehend auf Peter von Bradke 1890 werden die indogermanischen Sprachen nach dem Einzelkriterium der Entwicklung des palatalisierten k zum Beispiel im Zahlwort k mtom hundert in sogenannte Kentum undSatem Sprachen eingeteilt Die ursprungliche Annahme diese Einteilung gehe auf eine Dialekt Isoglosse der indogermanischen Ursprache zuruck hat sich mit der Entdeckung des Hethitischen und Tocharischen gegen Anfang des 20 Jahrhunderts als unhaltbar herausgestellt wurde aber einige Jahrzehnte lang teilweise noch weiter vertreten Als rein deskriptives Kriterium ist die Einteilung heute noch lebendig Sprachfamilie Hauptartikel Indogermanische Ursprache Die indogermanischen Sprachen werden als genealogisch verwandt betrachtet also als Tochtersprachen einer gemeinsamen Ursprungssprache namlich des nicht historisch bezeugten Urindogermanischen oder Proto Indoeuropaischen PIE Dass ihre Ahnlichkeit nur durch Angleichung infolge von Sprachkontakt also nach Art eines Sprachbundes zustande kam kann aufgrund der zahlreichen regelmassigen Entsprechungen ausgeschlossen werden Die bereits seit langem bekannte Tatsache dass die romanischen Sprachen als Nachfolger der lateinischen bzw der vulgarlateinischen Sprache anzusehen sind sowie einige ahnlich gelagerte Falle wie die aus dem Altnordischen hervorgegangenen skandinavischen Sprachen fuhrten zum Konzept der Sprachfamilie Dieses wurde auch auf solche Gruppen von Sprachen ubertragen die in gleicher Art aus einer gemeinsamen Vorlaufersprache hervorgegangen erschienen ohne dass der Vorlaufer durch Texte bekannt war In solchen Fallen kann immer noch die einstige Existenz einer Vorlaufersprache zumindest hypothetisch durch Rekonstruktion erschlossen werden Bei der Rekonstruktion stutzt man sich vor allem auf Gemeinsamkeiten der grammatischen Formen und auf verwandte Worter Kognaten Eine hohe Anzahl an Kognaten weist auf eine genealogische Verwandtschaft hin wenn der zu vergleichende Wortschatz aus dem Grundwortschatz stammt Die Archaismen des Urindogermanischen sind heute nur noch in wenigen der modernen Nachfolgesprachen erhalten Dabei konnen Sprachen sich in einigen Eigenschaften als konservativ zeigen in anderen aber grosse Veranderungen aufweisen Meinungen wonach eine Sprache besonders konservativ ist zum Beispiel oft fur das Litauische vertreten mussen sich also auf konkrete Eigenschaften beziehen und sind nicht zu verallgemeinern Im Sinne der Stammbaumtheorie sah man fruher im Altindischen die gemeinsame Urform des Indoeuropaischen auch hier ist jedoch eher nur der Lautstand der Konsonanten nahe am ursprunglichen System wogegen zum Beispiel das Lateinische im Lautstand der Vokale konservativer ist Ursprung und Entwicklung der indogermanischen Sprachen Hauptartikel Indogermanen Ausgehend von Wortstammen die allen indogermanischen Sprachen gemeinsam sind versucht die Ethnolinguistik in Zusammenarbeit mit der Archaologie das Ursprungsgebiet der Indogermanen zu bestimmen und mit prahistorischen Volkern oder Kulturen in Verbindung zu bringen Bei der Frage nach einer Urheimat ist allerdings immer zwischen einer hypothetischen sprachhistorischen Rekonstruktion ortlicher Einflussgrossen im Rahmen der Herausbildung der fruhest fassbaren indogermanischen Wurzelworter und demgegenuber einer Identifikation von Volk Sprache und Raum Kontinuitatstheorie zu unterscheiden Keine der nachfolgend dargestellten Herkunfts Hypothesen hat bisher allgemeine Akzeptanz gefunden Kurgan Hypothese Die Kurgan Hypothese und die eng verwandte Steppen Hypothese sind Hypothesen die eine Urheimat weder im Westen in Mitteleuropa noch im Osten im indischen Raum annehmen sondern dazwischen in den Steppen Osteuropas respektive der Eurasischen Steppe Als Urheimat gelten nach dieser Hypothese im Wesentlichen die Steppen Gegenden nordlich des Schwarzen Meeres bis im Osten hin zum Kaspischen Meer in denen die Kurgankultur verbreitet war Sprachwissenschaftler zum Beispiel J P Mallory 1989 A Parpola 2008 R S P Beekes 2011 neigen uberwiegend zur Steppen These die auch von archaologischen Befunden gestutzt wird Eine genetische Studie die im April 2024 als Preprint und im Februar 2025 in Nature publiziert wurde lokalisiert die indogermanische Ursprache in einem Gebiet zwischen Nordkaukasus und dem Unterlauf der Wolga Dort habe sie sich zwischen 4400 und 4000 v Chr herausgebildet Danach seien Gruppen aus diesem Ursprungsgebiet nach Suden Anatolien nach Westen wo die Jamnaja Kultur entstand und nach Nordosten gewandert Die Wanderung nach Suden entsprach demnach einer primaren Abspaltung der anatolischen Sprachen von den ubrigen indogermanischen Sprachzweigen Anatolien Hypothese Die Anatolien Hypothese Anatolien ist ein modernes Exonym fur den Begriff Armenisches Hochland postuliert den Kulturtransfer vor allem fur Sprachen Ackerbau und Viehhaltung nach Europa durch Einwanderung aus Anatolien Im engeren Sinne wird darunter die Ausbreitung einer indogermanischen Ursprache vom armenischen Hochland her nach Europa durch und mit der jungsteinzeitlichen Revolution gesehen Der britische Archaologe Colin Renfrew 1987 gilt als Schopfer der Anatolien Hypothese nach der die Urheimat in Anatolien liegt Renfrew 2003 geht von einer graduellen Einwanderung der indoeuropaischen Sprachen aus auch indo hethitisches Modell genannt Die modifizierte Hypothese integriert vor allem neuere Erkenntnisse zur Genetik europaischer Populationen Ausbreitung von Haplogruppen Ab 6500 v Chr sei die neolithische Expansion aus Anatolien uber die Balkanhalbinsel Starcevo Kultur Koros Kultur bis zur mitteleuropaischen Bandkeramik erfolgt Gegen 5000 v Chr sei mit der Ausbreitung kupfersteinzeitlicher Kulturen eine Dreiteilung indogermanischer Sprachen auf dem Balkan erfolgt mit Aufspaltung in einen nordwesteuropaischen Zweig Donauraum und einen ostlichen Steppenzweig Vorfahren der Tocharer Erst nach 3000 v Chr sei die Aufspaltung der Sprachfamilien vom Proto Indogermanischen Griechisch Armenisch Albanisch Indo Iranisch Baltisch Slawisch erfolgt Kaukasus Iran Hypothese Die Transkaukasien Hypothese geht auf die Linguisten Tamas Gamqrelidse und Wjatscheslaw Wsewolodowitsch Iwanow 1984 zuruck Sie steht in starkem Zusammenhang mit der Anatolien Hypothese baut aber auf linguistischen sowie spateren genetischen Daten aus den Jahren 2018 und 2019 auf Analysen zur Ausbreitung der Indogermanischen Sprachen weisen auf eine Urheimat im sudlichen Kaukasus und dem nordlichen Iran hin Eine genetische Studie Wang Reich et al 2018 unterstutzt diese These Den Wissenschaftlern zufolge stimmt die DNA der fruhen Indogermanen mit derjenigen der Bewohner des sudlichen Kaukasus und des nordlichen Irans uberein Ihnen zufolge wanderten diese Ur Indogermanen einerseits nach Anatolien und andererseits Richtung Norden in die sudlichen Steppenregionen in denen spater die Jamnaja Kultur entstand Auch eine weitere phylogenetische Studie Heggarty et al 2023 stutzt die Kaukasus Hypothese fur einen Ursprung des Pra Proto Indogermanischen wahrend das Proto Indogermanische selbst spater uber die Jamnaja Kultur und die Pontische Steppe beziehungsweise uber die Schnurkeramische Kultur expandierte Heggarty et al kommen jedoch wie die Vorgangsversionen aus dem Hause Russel D Gray 2003 2012 2013 erneut zu viel zu fruhen unhaltbaren Ursprungszeiten die von niemandem akzeptiert werden Weitere Hypothesen Einige Hypothesen zur Urheimat der Indogermanen stehen im Zusammenhang mit Nationalismus oder einer volkischen Ideologie In der Vergangenheit galt dies fur diverse Mitteleuropa Hypothesen die von einer indogermanischen Urbevolkerung in Mitteleuropa ausgingen Sie bluhten in der Zeit des Nationalsozialismus auf und sind widerlegt Eine vergleichbare Erscheinung ist die Out of India Theorie die die indogermanische Urheimat in Indien verortet und dort sehr popular ist Auch sie gilt in der akademischen Fachwelt als widerlegt Geschichte der IndogermanistikDer florentinische Gelehrte und Kaufmann Filippo Sassetti der uber Konstantinopel und Teheran bis nach Indien reiste begann sich neben seiner Handelstatigkeit auch fur das Sanskrit zu interessieren Um das Jahr 1585 bemerkte er die auffalligen Wortahnlichkeiten zwischen den indoarischen Sprachen und dem Italienischen Bereits 1647 stellte der niederlandische Linguist und Gelehrte Marcus Zuerius van Boxhorn erstmals eine grundlegende Verwandtschaft zwischen einer Reihe von europaischen und asiatischen Sprachen fest ursprunglich bezog er in diese Verwandtschaft die germanischen sowie die illyrisch griechischen und italischen Sprachen einerseits und das Persische andererseits ein spater fugte er noch die slawischen keltischen und baltischen Sprachen hinzu Die gemeinsame Ursprache von der all diese Sprachen abstammen sollten bezeichnete van Boxhorn als Skythisch Er konnte sich allerdings mit dieser These im 17 Jahrhundert noch nicht durchsetzen 1786 erkannte der englische Orientalist William Jones aus Ahnlichkeiten des Sanskrit mit Griechisch und Latein dass es fur diese Sprachen eine gemeinsame Wurzel geben musse Er deutete zudem an dass dies auch fur Keltisch und Persisch gelten konnte 1808 bezeichnete Friedrich Schlegel Indien als Urheimat der indoeuropaischen Volker und Sprachen Da es sich mit der biblischen Uberlieferung von der Urheimat der Menschen in Asien deckte wurde der Gedanke schnell aufgenommen Der Deutsche Franz Bopp erbrachte 1816 in seinem Buch Uber das Conjugationssystem der Sanskritsprache in Vergleichung mit jenem der griechischen lateinischen persischen und germanischen Sprache den methodischen Beweis fur die Verwandtschaft dieser Sprachen und begrundete damit die deutsche Indogermanistik Diese indogermanische Ursprache liess sich durch Rekonstruktion gewinnen siehe dazu Vergleichende Sprachwissenschaft Zur Erklarung wie sich die indogermanischen Sprachen verbreiteten und dabei weiterentwickelten und differenzierten sowie zum Problem einer einheitlichen indogermanischen Ursprache versuchen verschiedene Theorien Modelle anzubieten Vier bekannte Theorien sind die Stammbaumtheorie August Schleicher Substrattheorie Hans Krahe Hermann Hirt Superstrattheorie oder die Theorie der sprachlichen Uberlagerung Wellentheorie Hugo Schuchardt Johannes Schmidt Der deutsche Linguist August Schleicher hat versucht die Entwicklung und Verwandtschaftsstruktur der indogermanischen Sprachen in seiner beruhmten Stammbaumtheorie darzustellen In diesem Stammbaum gibt es sowohl gesicherte als auch spekulative Verzweigungen letztere betreffen insbesondere ausgestorbene Sprachen die keine Nachfolgesprachen hinterlassen haben Schleicher versuchte das hypothetische Urindogermanische zu rekonstruieren indem er sich ursprunglicher Formen verschiedener indogermanischer Sprachen bediente Zur Veranschaulichung seiner Rekonstruktion erstellte Schleicher sogar einen hypothetischen indogermanischen Text die indogermanische Fabel Das Schaf und die Pferde in seiner Ubersetzung Avis akvasasca Hermann Hirt begrundete die Substrattheorie und gebrauchte dabei das Bild von Sprachschichten die sich uberlagern Eine Grundsprache das Substrat ware demnach durch Sprachmischung infolge wandernder indogermanischer Ethnien modifiziert worden sei es durch Uberlagerung Superstrat oder Anlagerung Adstrat einer Kontaktsprache Von Hugo Schuchardt und Johannes Schmidt stammte die Wellentheorie Sie ersetzt die Vorstellung eines Stammbaums welcher sich aus einer indogermanischen Ursprache entwickelt haben soll durch das Modell von Wellen in konzentrischen Kreisen die mit zunehmender Entfernung vom Mittelpunkt immer schwacher werden Gemass diesem Modell haben sich die verschiedenen indogermanischen Sprachgruppierungen und Einzelsprachen aus nur relativ einheitlichen Ursprungen ausgegliedert und in der Folge seien durch wellenartige Verbreitung sprachlicher Neuerungen mannigfaltige entstanden Es konnen sowohl Wortwurzeln als auch morphologische und phonologische ja sogar mit Einschrankungen syntaktische Merkmale des Indogermanischen rekonstruiert werden Eine Grundsprache im Sinne eines vollstandigen Kommunikationssystems wird mit dieser Rekonstruktion jedoch nicht erreicht Indogermanisch und andere SprachfamilienAuch uber Aussenbeziehungen des Indogermanischen gibt es zahlreiche Hypothesen Zu den im Folgenden angefuhrten Sprachfamilien werden in der wissenschaftlichen Literatur engere Beziehungen aufgezeigt zum Uralischen Diese durften besonders auf Sprachkontakt mit dem ostlichen Indogermanischen beruhen und liegen im Bereich des Wortschatzes auch beim Pronominalsystem und der Morphologie zum Kartwelischen Die beiden Sprachgruppenen weisen Ubereinstimmungen im morphonologischen System auf zum Semitischen Obwohl bei einer Urheimat des Indogermanischen nordlich des Kaukasus keine besonderen Beziehungen zu erwarten waren sind solche aufgezeigt worden die gar an eine Urverwandtschaft der beiden Sprachen denken lassen Der US amerikanische Linguist Joseph Greenberg hat aufgrund lexikalischer und grammatischer Gemeinsamkeiten eine eurasiatische Makro Sprachfamilie vorgeschlagen Sie umfasst insbesondere die drei relativ umfangreichen indogermanischen uralischen und altaischen Sprachfamilien sowie einige Kleinfamilien und Einzelsprachen Eurasiens jedoch ausdrucklich nicht Afroasiatisch Diese Makro Sprachfamilie deckt sich somit teilweise mit dem Nostratischen wobei auch grundlegendere Gemeinsamkeiten beiderseitig von Greenberg und Allan R Bomhard festgestellt wurden LiteraturAllgemeines wissenschaftliche Publikationen Hans J J G Holm Die altesten Rader der Welt von den Indogermanen erfunden oder nur bei ihrer Ausbreitung benutzt Neueste archaologische und sprachwissenschaftliche Ergebnisse Inspiration Unlimited 2024 ISBN 978 3 945127 54 4 Wolfram Euler Die Rolle von Etymologie und Grammatik in Sprachentwicklung und Sprachverwandtschaft Gesetzmassigkeiten und Regeln In Studia Etymologica Cracoviensia Band 17 2012 S 25 66 PDF 508 3 kB Emile Benveniste Le vocabulaire des institutions indoeuropeennes 2 Bande Editions de Minuit Paris 1969 ISBN 2 7073 0050 0 Helmut Rix Hrsg Lexikon der indogermanischen Verben LIV Die Wurzeln und ihre Primarstammbildungen 2 erweiterte und verbesserte Auflage Reichert Wiesbaden 2001 ISBN 3 89500 219 4 Dagmar S Wodtko Britta Irslinger Carolin Schneider Nomina im Indogermanischen Lexikon Indogermanische Bibliothek 2 Reihe Worterbucher Winter Heidelberg 2008 ISBN 978 3 8253 5359 9 Grundlagen und Lehrbucher Robert S P Beekes Vergelijkende taalwetenschap Een inleiding in de vergelijkende Indo europese taalwetenschap Het Spectrum Amsterdam 1990 niederlandisch englisch Comparative Indo European Linguistics An Introduction 2 Auflage Ubersetzt von UvA Vertalers Paul Gabriner John Benjamins Amsterdam Philadelphia 2011 1 Auflage 1995 ISBN 1 55619 505 2 Warren Cowgill Indogermanische Grammatik Band I Einleitung Band II Lautlehre Begrundet von Jerzy Kurylowicz Hrsg Manfred Mayrhofer Indogermanische Bibliothek Reihe 1 Lehr und Handbucher Winter Heidelberg 1986 Benjamin W Fortson IV Indo European Language and Culture An Introduction 2004 2 Auflage Wiley Blackwell Malden MA Chichester 2010 ISBN 978 1 4051 8896 8 Matthias Fritz Michael Meier Brugger Indogermanische Sprachwissenschaft 10 vollig neu bearbeitete Auflage De Gruyter Berlin 2021 ISBN 978 3 11 059832 2 Oswald Szemerenyi Einfuhrung in die vergleichende Sprachwissenschaft 4 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1990 ISBN 3 534 04216 6 Eva Tichy Indogermanistisches Grundwissen Hempen Bremen 2000 ISBN 3 934106 14 5 Historische Werke Berthold Delbruck Einleitung in das Studium der indogermanischen Sprachen Ein Beitrag zur Geschichte und Methodik der vergleichenden Sprachforschung Bibliothek indogermanischer Grammatiken Band 4 5 Auflage Breitkopf amp Hartel Leipzig 1908 Digitalisat Iohann sic Arnold Kanne Ueber die Verwandtschaft der griechischen und teutschen Sprache Rein Leipzig 1804 Digitalisat Rasmus Christian Rask Undersogelse om det gamle Nordiske eller Islandske Sprogs Oprindelse Gyldendalske Boghandlings Forlag Kopenhagen 1818 Digitalisat Friedrich Schlegel Ueber die Sprache und Weisheit der Indier Ein Beitrag zur Begrundung der Alterthumskunde Mohr und Zimmer Heidelberg 1808 Digitalisat August Schleicher Compendium der vergleichenden Grammatik 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EinzelnachweiseConrad Malte Brun Precis de la Geographie universelle Band 1 Ou description de toutes les parties du monde sur un plan nouveau d apres les grandes divisions naturelles du globe F Buisson Paris 1810 S 577 Michael Meier Brugger Indogermanische Sprachwissenschaft 8 Auflage Walter de Gruyter Berlin 2002 E 301 Rudolf Wachter Indogermanisch oder Indoeuropaisch 1996 PDF 0 1 MB Julius Klaproth Asia polyglotta Bei A Schubart Rue Choiseul N 4 Paris 1823 S 42 44 Google Books Indo Germanien Andere Indo Germanen des Indo Germanischen Volkerstammes und des Indo Germanischen Stammes Berlin 1833 1 Abtheilung S V Vgl Die Kaukasischen Glieder des Indoeuropaischen Sprachstamms Berlin 1847 Digitalisat Vgl die 2 Auflage der Vergleichenden Grammatik 1 Band Berlin 1857 S XXIV Benjamin W Fortson Indo European Language and Culture An Introduction 2 Auflage Blackwell Publishing Malden Oxford Victoria 2010 ISBN 978 1 4051 8895 1 S 461 f englisch Shared Symbolics Genre Diffusion Token Perception 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Januar 2023 italienisch G Herbig Novilara B Sprache In Ebert s Reallexikon der Vorgeschichte 9 1927 S 129 Katherine Forsyth Language in Pictland Spoken and Written In E H Nicoll and Katherine Forsyth Hrsg A Pictish Panorama The Story of the Picts pp 7 10 Pinkfoot Press 1995 ISBN 1 874012 10 5 John T Koch Tartessian Celtic in the South West at the Dawn of History Celtic Studies Publications Aberystwyth 2009 ISBN 978 1 891271 17 5 Zum Beispiel in Benjamin W Fortson Indo European Language and Culture An Introduction Blackwell Publishing Malden Oxford Victoria 2004 ISBN 1 4051 0316 7 englisch James P Mallory In Search of the Indo Europeans Language Archaeology and Myth Thames amp Hudson London 1989 Asko Parpola Proto Indo European speakers of the late Tripolye Culture as the inventors of wheeled vehicles Linguistic and archaeological considerations of the PIE homeland problem In Karlene Jones Bley Martin E Huld Angela Della Volpe und Miriam Robbins Dexter Hrsg Proceedings of the nineteenth 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Das Ratsel der Donauzivilisation Die Entdeckung der altesten Hochkultur Europas C H Beck Munchen 2012 ISBN 978 3 406 62210 6 S 31 f Tamaz V Gamkrelidze Vjaceslav V Ivanov Indoevropjskij jazyk i indoevropejcy Rekonstrukcija i istoriko tipologieskij analiz prajazyka i protokultury Universitatsverlag Tiflis Tiflis 1984 englische Ausgabe Indo European and the Indo Europeans A Reconstruction and Historical Analysis of a Proto Language and a Proto Culture 2 Bande Ubersetzt von Johanna Nichols Mouton de Gruyter Berlin New York 1994 1995 Colin Barras World s most spoken languages may have arisen in ancient Iran In newscientist com 23 Mai 2018 englisch Rachel Baxter All Indo European Languages May Have Originated From This One Place In iflscience com 24 Mai 2018 englisch Wolfgang Haak Johannes Krause Svend Hansen David Reich Andrej B Belinskiy The genetic prehistory of the Greater Caucasus In bioRxiv 16 Mai 2018 bioRxiv 10 1101 322347v1 Preprint Volltext doi 10 1101 322347 englisch Paul Heggarty Cormac Anderson Matthew Scarborough et al Language trees with sampled ancestors support a hybrid model for the origin of Indo European languages In Science Band 381 Nr 6656 28 Juli 2023 doi 10 1126 science abg0818 englisch clld org Hans J J G Holm Die altesten Rader der Welt von den Indogermanen erfunden oder nur bei ihrer Ausbreitung benutzt Neueste archaologische und sprachwissenschaftliche Ergebnisse Inspiration Unlimited 2024 ISBN 978 3 945127 54 4 Mit 406 Referenzen 11 Graustufen und Farbabbildungen im Text sowie Miniaturabbildungen aller 130 reprasentativen Radfunde darunter neue Funde in Deutschland und Westchina Jean Claude Muller Early stages of language comparison from Sassetti to Sir William Jones In Kratylos Kritisches Berichts und Rezensionsorgan fur indogermanische und allgemeine Sprachwissenschaft Jg 31 1986 Heft 1 S 31f ISSN 0023 4567 Claus Jurgen Hutterer Die germanischen Sprachen ihre Geschichte in Grundzugen 4 Auflage ALBUS Verlag Wiesbaden 1999 ISBN 3 928127 57 8 S 16 Elmar Seebold 1971 Normdaten Sachbegriff GND 4114006 0 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85065703 NDL 00564144