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Europäische Expansion

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Als europäische Expansion bezeichnet die Geschichtswissenschaft die allmähliche politische Ausweitung der Herrschaft europäischer Staaten auf weite Teile Afrikas, Amerikas, Asiens, Australiens und Ozeaniens in der frühen Neuzeit. Das Zeitalter der europäischen Expansion begann im 15. Jahrhundert mit den Entdeckungsfahrten der Portugiesen nach Afrika und der Spanier nach Amerika. Höhepunkt und Ende fand es mit dem Kolonialismus und Imperialismus der europäischen Mächte im 19. und 20. Jahrhundert.

Im Zuge der Expansion kam es weltweit zu massiven Bevölkerungsbewegungen, zu denen die Emigration europäischer Kolonisten ebenso beitrug wie der Sklavenhandel. Weitere bedeutende Folgen waren die Ausbreitung der europäischen Kultur, des Christentums, indogermanischer Sprachen und europäischer Krankheiten. Auch Pflanzen und Tiere wurden zwischen der Neuen und der Alten Welt ausgetauscht (sogenannter Columbian Exchange). Des Weiteren schuf der Seehandel der europäischen Mächte die Grundlagen für die Entwicklung weltweiter Wirtschaftsbeziehungen (siehe auch Globalisierung).

Die Ausbreitung der Europäer führte für die indigenen Kulturen der außereuropäischen Länder meistens durch eine mehr oder weniger aggressive Assimilationspolitik zum Verlust ihrer ethnischen Identität (traditionelle Wirtschaftsweise- und Sozialstruktur, Muttersprache, Ethnische Religion, Materialkultur), zum Ethnozid oder Völkermord.

Überblick über die Phasen

Zeitlich und räumlich kann man vier Phasen mit jeweils verschiedenen Formen der Expansion unterscheiden:

  • In der Frühphase praktizierten vor allem die Spanier in Amerika die Errichtung von . Diese Kolonien entstanden durch militärische Eroberung und dienten der Ausbeutung durch Beamte und Geschäftsleute aus dem Mutterland; eine Besiedelung in großem Stil fand zunächst nicht statt.
  • Die Portugiesen bauten dagegen – wie später die Niederländer – in Süd- und Ostasien primär sogenannte auf. Von dort aus wurde das jeweilige Hinterland wirtschaftlich so erschlossen, dass es die eigene Seeschifffahrt unterstützen konnte. Einheimische Herrscher blieben dabei zumindest formal an der Macht.
  • Die dritte, seit dem 17. Jahrhundert vor allem von Engländern angewandte Form der Kolonisation war der Aufbau von Siedlungskolonien, vor allem in Nordamerika und Australien, in denen die billige Nutzung von Land durch Siedler aus dem Mutterland forciert wurde. Dabei wurde die einheimische Bevölkerung als wirtschaftlich nutzlos angesehen und entweder vertrieben oder dezimiert bzw. ausgerottet. Auch religiöse Gründe spielten eine Rolle (die Siedler wollten in ihren Überzeugungen frei sein, was der Staat ihnen nur in den Kolonien erlaubte). Auch die Ausbreitung des Russischen Reiches nach Sibirien fällt in diese Kategorie.
  • Im Zeitalter des Kolonialismus und Imperialismus, etwa ab 1850, gingen die konkurrierenden Kolonialmächte dazu über, auch die nicht von Europäern besiedelten, von ihnen aber kontrollierten Gebiete politisch, wirtschaftlich und kulturell möglichst weitgehend zu durchdringen.

Allen Beteiligten – wie Soldaten, Händlern, Siedlern und Missionaren – gemeinsam war die eurozentrische Überzeugung, einer höherstehenden Zivilisation anzugehören, die das Recht habe, mit „unterentwickelten Wilden“ fremder Länder nach Belieben zu verfahren und ihnen Errungenschaften Europas aufzuzwingen.

Die Ausgangssituation

→ Siehe auch: Kolonialismus#Wirtschaftliche und soziale Motive und Merkmale

Das europäische Spätmittelalter, insbesondere das 14. Jahrhundert, war von gravierenden Umwälzungen der sozialen und ökonomischen Strukturen geprägt. Der Fall der letzten Festung der Kreuzfahrer im Nahen Osten im Jahre 1291 hatte die Ära der Kreuzzüge faktisch beendet. Um 1350 wurde ein Drittel der europäischen Bevölkerung durch die Pest dahingerafft und der daraus folgende Arbeitskräftemangel untergrub die wirtschaftliche Macht des Adels zugunsten des Bürgertums. Dieses Bürgertum war es auch, das in der Folge Handel und Gewerbe zu neuer Blüte verhalf. Der neu entstehende Seehandel der erstarkenden Stadtstaaten Italiens ließ eine frühe Form des Kapitalismus entstehen und verhalf vielen Händlern aufgrund der riesigen Nachfrage nach orientalischen Waren – insbesondere Gewürzen – zu immensem Reichtum. Die Beschreibungen Chinas durch Marco Polo (Il Milione) und die Beschreibungen Indiens im Alexanderroman übten im Mittelalter großen Einfluss aus und verstärkten den Eindruck, Indien sei eine Art Wunderland, versehen mit allen Reichtümern der Erde. Hinzu kam die Legende vom Priesterkönig Johannes, einem mächtigen christlichen König, den man in Asien bzw. Afrika zu finden und als Verbündeten gegen den Islam zu gewinnen suchte.

Die Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 bedeutete einen herben Rückschlag für die europäischen Händler. Durch die Sperrung des Landhandelswegs über die alte Seidenstraße durch die Eroberer wurden Luxusgüter, vor allem die begehrten Gewürze, immer unerschwinglicher, da sie bisher nur über den Landweg aus Asien importiert werden konnten. Diese These ist allerdings unter Historikern stark umstritten, viele sind der Ansicht, dass sich das Osmanische Reich wohl kaum die lukrativen Geschäfte mit dem christlichen Abendland entgehen ließ. Die beiden iberischen Nationen Portugal und Kastilien sahen die Möglichkeit, die italienischen und asiatischen Zwischenhändler auszuschalten und durch direkten Zugriff auf die Reichtümer Indiens selbst vom Handel zu profitieren. Die Portugiesen bemühten sich, einen Weg nach Indien um Afrika zu finden. Im Laufe des 15. Jahrhunderts hatten vor allem der Portugiese Heinrich der Seefahrer und dessen Schüler den Weg dafür durch ihre Erkundungsfahrten an der Westküste Afrikas bereitet; außerdem waren in dieser Zeit auch zwei neue Schiffstypen, die Karavelle und später die Nao bzw. Karacke aus anderen Schiffstypen weiterentwickelt worden, was die Fahrten erst möglich gemacht hatte. Bei nahezu allen Fahrten spielten auch die großen Handelshäuser eine große Rolle, denn sie finanzierten die jeweiligen Expeditionen und trieben im Erfolgsfall die Entdeckungsfahrten voran.

Viele Gelehrte dieser Zeit vertraten die Ansicht, dass die Erde eine Kugel, Asien somit auch auf dem Seeweg nach Westen zu erreichen sei. Ihre Theorien wurden von vielen zum Teil uralten Legenden und Gerüchten ebenso genährt wie die Tatsache, dass der aus Florenz stammende Geograph Paolo dal Pozzo Toscanelli den Umfang der Erde irrtümlich als viel zu klein eingeschätzt hatte, was schließlich andere Männer der damaligen Zeit auf die Idee brachte, den westlichen Weg nach Asien zu erkunden. Der Erste, dem dies seit der ersten Fahrt der Wikinger unter Leif Eriksson gelang, war der im Auftrag der spanischen Krone segelnde Christoph Kolumbus im Jahre 1492. Kolumbus hatte sich dabei den sachlich korrekten Bedenken vieler Geographen widersetzt, die völlig richtig angenommen hatten, dass die Distanz bis nach Ostasien viel zu groß für eine Seereise mit den Mitteln der Zeit sei. Den Weg nach Indien fand man tatsächlich zunächst durch die Umsegelung Afrikas: im Jahre 1498 erreichte Vasco da Gama die Stadt Kalikut in Indien. Dies war der Beginn des Indienhandels in der Frühen Neuzeit.

Triebkräfte und Bedeutung der Entdeckungsfahrten

Monokausale Erklärungen für die Entdeckerexpeditionen, die nur auf einen Tatbestand wie die Erschwerung des Orienthandels durch die islamischen Eroberungen (Konstantinopel 1453) oder die langsam beginnende Herausbildung einer kapitalistischen Wirtschaftsweise (erste volle Entfaltung im England des 17./18. Jahrhunderts) abheben, vernachlässigen die Vielzahl der Bedingungen, die für den spezifischen Verlauf der europäischen Expansion bestimmend waren.

Der Bedeutung dieser in der Menschheitsgeschichte einmaligen, weltweiten transozeanischen Expansion waren sich bereits die Zeitgenossen bewusst. Das amerikanische Gold und Silber stärkte die Staatsgewalten in Europa gegenüber den konkurrierenden adligen Lokalmächten, die im Mittelalter die spätere Souveränität der Staaten bzw. der Könige verhindert hatten. Selbst die industrielle Revolution in England ist maßgeblich durch die wirtschaftlichen Folgen der Expansion vorangetrieben worden. So brachten vor allem die westindischen Zuckerpflanzer und die Liverpooler Sklavenhändler die Geldmittel auf, die zum Ausbau der englischen Industrie benötigt wurden. Entsprechend urteilte Adam Smith in seinem Werk „Wealth of Nations“ von 1776:

„Die Entdeckung Amerikas und die Fahrt nach Ostindien um das Kap der guten Hoffnung sind zwei der größten und bedeutendsten Ereignisse, von denen die Menschheitsgeschichte zu berichten weiß.“

Wissenschaftliche und technische Vorbedingungen

Die Idee einer systematischen Erkundung der Erde entstand bereits in der Antike. Schon die Pythagoreer in Unteritalien sammelten Belege für die Kugelgestalt der Erde, die dadurch schnell zur maßgeblichen Überzeugung in der griechischen Antike wurde. Bereits im Altertum hatte sich damit die Vorstellung gebildet, dass man durch eine Westfahrt über den Atlantik fremde Länder in Asien erreichen könne. Man wusste ja schon im alten Ägypten von China und anderen Ländern Asiens durch den Import von Apfelsinen und durch die Seidenstraße. Trotz unterschiedlicher Entfernungsvorstellungen hatte ferner bereits Eratosthenes (im 3. Jahrhundert v. Chr.) den tatsächlichen Erdumfang annähernd genau berechnet. Allerdings war im europäischen Mittelalter vor allem das astronomische Lehrbuch des Ptolemäus bekannt („Almagest“), das einen viel zu niedrigen Wert angab. Kolumbus fühlte sich dadurch ermutigt, den scheinbar nicht allzu weiten Weg bis nach Asien meistern zu können. Des Weiteren hatte die mittelalterliche Vorstellung von der Unwirtlichkeit der Regionen im fernen Norden und Süden, auch gestützt auf die Autorität des Aristoteles, von Expeditionen in diese Erdteile abgehalten. Erst die Entdeckungsfahrten der portugiesischen Seefahrer entlang der afrikanischen Atlantikküste im 15. Jahrhundert ließen zunehmend Zweifel an diesem vorherrschenden Meinungsbild aufkommen. Besonders die Expeditionen Heinrich des Seefahrers zur Suche nach direkten Wegen zu den afrikanischen Goldvorräten und Sklaven unter Umgehung der muslimischen Händler Nordafrikas und die in der Renaissance sinkende Autorität des Aristoteles beendeten die europäischen Hemmungen endgültig.

Die bereits im Altertum entwickelte Kartografie reichte für die Orientierung über größere Entfernungen noch nicht aus. Erst Gerhard Mercator löste um 1569 das Problem der Projektion der Kugelfläche auf Plankarten zufriedenstellend. Das Kartenmaterial zuvor wich so erheblich von der Wirklichkeit ab, dass ihr Gebrauch sehr fragwürdig war. Gleichwohl hatte die Fortentwicklung der Kartografie in der Zeit vor ihrer Nützlichkeit für größere Dimensionen wesentliche Anregungen für die Entdeckungsfahrten gegeben.

Im 15. und zu Beginn des 16. Jahrhunderts waren für die Hochseeschifffahrt die astronomischen Kenntnisse zur Standortbestimmung auch ohne Küstensicht viel wichtiger als Kartenmaterial. Als „himmlischer Wegweiser“ dienten Sternenkataloge, wie sie bereits die Astronomen Alexandrias entworfen hatten. Die Beobachtung per Auge war aber zu ungenau, und so bedurfte es der Entwicklung spezieller Instrumente zur exakteren Standortbestimmung.

Das frühe Mittelalter hatte in Europa gegenüber der Antike einen deutlichen Rückfall in die Unwissenheit gebracht (→Bücherverluste in der Spätantike); in dieser Zeit wurde das griechisch-römische Wissenserbe zu einem größeren Teil im islamischen Kulturkreis aufbewahrt. Durch den Kontakt mit islamischen Reichen, besonders über Spanien (→Kalifat von Córdoba, später Taifa-Königreiche), gelangte dieses Wissen schließlich wieder nach Europa. Auch neue arabische, persische und indische Erkenntnisse gelangten über diesen Weg zu Beginn der Neuzeit nach Europa. So ermöglichten beispielsweise die Toledaner Tafeln des spanisch-arabischen Astronomen Al-Zarqali aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts die genaue Bestimmung der täglichen Stellung der Himmelskörper (Fixsterne). Zusammen mit der Messung der Sonnenhöhe und der bekannten Sonnendeklination des betreffenden Tages gelang so die rechnerische Ermittlung des Breitengrades. Portugiesische Seefahrer des 15. Jahrhunderts nutzten diese astronomische Nautik, und auch Kolumbus war sie zumindest bekannt.

Besonders die Instrumentenverbesserung des Astrolabiums und des Quadranten zur Messung der Gestirnshöhe sowie die Erfindung des Jakobstabes zur Winkelmessung wurden von den Arabern übernommen und von europäischen Gelehrten weiterentwickelt. Auch verbesserte astronomische Almanache wie die Alfonsinischen Tafeln (um 1259), der (um 1475) und die Ephemeriden (1475) waren wesentliche Beiträge der abendländischen Denker. Auch der Kompass, aus China übernommen und dort schon um 1080 in Verwendung, wurde um 1200 in Europa bekannt und verbessert und war hier spätestens um 1270 in Gebrauch. Auch die Abweichung des magnetischen Nordpols vom tatsächlichen war wahrscheinlich schon vor der Entdeckung Amerikas bekannt.

Die wichtigste technische Entwicklung waren wohl hochseetaugliche Schiffe. Während die Galeere der Mittelmeervölker für längere Ozeanfahrten untauglich war, wurde das für die raue See durchaus geeignete, schlanke und leichte Wikingerboot zu Beginn des 13. Jahrhunderts von der mächtigen und schweren, im Ostseeraum entwickelten Kogge verdrängt. Durch baskische Piraten in Norditalien bekannt gemacht, wurde die Kogge dort um 1400 zu einem größeren Rundschiff fortentwickelt und löste das „Mittelmeerschiff“ Galeere ab. Im 15. Jahrhundert entstand im Atlantikraum, besonders an den Küsten Portugals und Kastiliens, ein kleines, längliches Schiff mit 50 bis 100 Tonnen: die Karavelle. Diese war aufgrund ihrer verschiedenen Mastgrößen für starke wie schwache Winde geeignet und durch das von der Kogge übernommene Ruder (Pinne), viel stärker in Gewalt des Steuermanns als vorherige Schiffe. Bertrand Gille (1920–1980) spricht angesichts dieser spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Entwicklungen im Schiffbau von einem zweifellos bereits damals existierenden „technischen Kosmopolitismus“. Die an Bord befindlichen Schiffsgeschütze machten die Schiffe für außereuropäische Völker nahezu unbesiegbar.

  • Kolumbus’ Flaggschiff Santa Maria war mit vier Drehbassen (Kaliber 9 cm) bewaffnet;
  • Vasco da Gamas Flaggschiff São Gabriel, eine 21,3 m lange Nau, hatte unter anderem 20 Kanonen an Bord (bei 60 Mann Besatzung), als sie am 8. Juli 1497 in Lissabon startete, um einen östlichen Weg nach Indien zu finden. Mit der Ankunft von Vasco da Gama 1498 in Indien begriffen die arabischen Händler, dass ihr lukratives Monopol des Indienhandels (z. B. der Gewürzhandel) mit Europa in Gefahr war. Folgerichtig war die am 9. März 1500 unter Leitung von Pedro Álvares Cabral in Lissabon startende Expedition (13 Schiffe mit 1200 bis 1500 Mann) groß und stark bewaffnet; als erste Europäer befuhren die Portugiesen die Küsten Brasiliens und siedelten sich bei der dort bereits ansässigen indigenen Bevölkerung an.

Die Expansion in Afrika

Im frühen 15. Jahrhundert begann Portugal auf das afrikanische Festland überzusetzen und eroberte die marokkanischen Städte Ceuta (1415) und Tanger (1471). Man verstand diese Eroberungen als Teil der Reconquista (also Rückeroberung von ehemals christlich gewesenen Gebieten) und noch nicht als eine Expansion in fremdes Gebiet.

Die ersten See-Expeditionen, die das Afrika südlich der Sahara kartographierten, waren wohl die Fahrten von Heinrich dem Seefahrer, einem portugiesischen Prinzen, zu Beginn des 15. Jahrhunderts. Zuerst wurden das unbewohnte Madeira (1420) und die Azoren (1427) entdeckt und von Portugiesen besiedelt; danach konzentrierte man sich auf die Erkundung der Westküste Afrikas. Diese konnte fortgeführt werden, nachdem Gil Eanes im Jahre 1431 das zuvor als „Ende der Welt“ bezeichnete Kap Bojador erstmals erfolgreich umsegelt hatte. Nach der Entdeckung der Kapverden (1458), die später zusammen mit den Azoren und Madeira zu sehr ertragreichen Anbaugebieten für Zuckerrohr wurden, trieb die Gier nach Gold und Sklaven die Entdecker immer weiter nach Süden. Besonders nach der Entdeckung Ghanas, wo die Portugiesen viele Sklaven und auch Gold fanden, nahmen die Expeditionen an Umfang und Anzahl beträchtlich zu.

Im heute nigerianischen Lagos nahmen europäische Händler erstmals an einer afrikanischen Sklavenversteigerung teil. Die Europäer führten demnach die Sklaverei in Afrika nicht ein, sondern nutzten bereits jahrtausendelang bestehende Strukturen, auf denen schon die Ägypter aufgebaut hatten. Auf ihrem Weg nach Süden benannten sie wichtige Gegenden nach ihren Haupthandelswaren. (Namen wie „Goldküste“ (das heutige Ghana) oder „Elfenbeinküste“ stammen aus dieser Zeit).

Unter der Schirmherrschaft Heinrich des Seefahrers erfolgte um 1445 im portugiesischen Lagos an der Algarve die Gründungen der Casa de Arguim bzw. de Guiné, die beide, auch als Companhia de Lagos (Lagosgesellschaft) bezeichnet, der Entwicklung des portugiesischen Handels mit Westafrika dienten. Die Portugiesen handelten vorrangig mit Sätteln, Stoffen und Messingwaren, aber auch mit Getreide und mit Pferden, die dem afrikanischen Klima schnell erlagen. Ihre arabischen und schwarzafrikanischen Geschäftspartner lieferten hauptsächlich Sklaven, Gold und Elfenbein sowie bereits in dieser Zeit einen besonderen afrikanischen Pfeffer, Malagettapfeffer bzw. Paradieskörner genannt. Moralische Unterstützung erhielten die Portugiesen von Papst Nikolaus V. mit der Bulle Romanus Pontifex, in welcher die frommen Taten von Heinrich dem Seefahrer gepriesen wurden und den Portugiesen ein für neue Gebiete zugesprochen wurde. Weiterhin wurde es erlaubt, Ungläubige zu versklaven und ihren Besitz zu nehmen. Nach dem Tode Heinrich des Seefahrers wurde in den 1460er Jahren die Companhia de Lagos nach Lissabon verlegt und mit anderen Handelseinrichtungen in der Casa da Guiné e da Mina zusammengeführt. Später ging daraus die Casa da Índia hervor.

Bartolomeu Diaz und Vasco da Gama gelang als ersten Entdeckern Ende des 15. Jahrhunderts die Umrundung der Südspitze Afrikas. Südlich des Äquators gab es zwar für die Europäer, außer Sklaven, „nicht viel von Wert“, doch motivierte sie die Suche nach dem Seeweg nach Indien zu einer weiteren Erforschung der afrikanischen Küste. An der Ostküste stießen sie dabei auf zahlreiche von Moslems bewohnte Städte, die regen Handel mit Indien und dem Landesinneren betrieben.

Der Sklavenhandel fand bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts fast ausschließlich an der Westküste statt. (In der Frühzeit war es anders: die Ägypter hatten Sklaven hauptsächlich aus dem Sudan und Äthiopien importiert). Zahlreiche Niederlassungen von Senegal bis zum Kap der Guten Hoffnung entstanden nur zum Zweck der Sklavenverschiffung, wie zum Beispiel Luanda, die heutige Hauptstadt Angolas. Anfangs hielt sich die Nachfrage in Grenzen, doch im 17. Jahrhundert führte die massive Entführung von mehreren Dutzend tausend Menschen jährlich zu einer ernsthaften Gefährdung der lokalen Gesellschaftsverhältnisse. Es wird geschätzt, dass im Zeitraum zwischen 1450 und 1870 etwa 11,5 Millionen Afrikaner aus ihrer Heimat verschleppt wurden, von denen 1,5 Millionen die Überfahrt nach Amerika nicht überlebten. Fast die Hälfte der tatsächlich nach Amerika gelangten – über sechs Millionen – wurde im 18. Jahrhundert nach Amerika verschifft, doch auch nach 1800 waren es noch über drei Millionen. Erst nachdem viele amerikanische Kolonien ihre Unabhängigkeit erlangt hatten und in Europa die Sklaverei verboten wurde, sank die Anzahl der Sklaventransporte und somit auch der verschleppten Afrikaner entscheidend.

Siehe auch: Atlantischer Sklavenhandel

Angesichts der lukrativen Geschäfte an der afrikanischen Westküste errichteten ab etwa 1600 auch andere Nationen Handelsposten entlang der Küste, wie z. B. die brandenburgische Kolonie Groß Friedrichsburg. Für die in Ostasien aktiven Nationen Portugal, Großbritannien und Niederlande, in geringerem Maße auch Frankreich, war Afrika auch in seiner Funktion als Zwischenstation nach Asien bedeutend, während die Spanier ihre ostasiatischen Besitzungen von Mexiko aus über den Pazifik anliefen. Die einzige in größerem Maße kolonialisierte Region war die Kapkolonie, die ab 1652 von niederländischen und auch französischen Hugenotten kolonialisiert wurde. Die dort ansässigen Khoisan-Stämme wurden bis 1800 von den neuen Siedlern unterworfen oder ausgerottet. Abgesehen von den beiden portugiesischen Besitzungen in Angola und Mosambik drangen die Europäer erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts weiter in das Landesinnere vor und erforschten es. Auch wenn die direkte Kontrolle der europäischen Staaten sich nur auf die Küstengebiete beschränkte, so reichte ihr wirtschaftlicher Einfluss doch wahrscheinlich weit in den Kontinent hinein.

Die Expansion in Asien

Der Weg nach Asien

Nach den Erkundungsfahrten des portugiesischen Prinzen Heinrichs des Seefahrers zu Beginn des 15. Jahrhunderts hatten viele Seefahrer versucht, einen Weg nach China (siehe auch Chinahandel) oder zu den „Gewürzinseln“ zu finden. Während also ein Christoph Kolumbus mit Unterstützung der spanischen Krone diesen Weg im Westen suchte, rüstete sich ein anderer bereits für eine Expedition in die entgegengesetzte Richtung: Vasco da Gama. Im Juli 1497 verließen seine vier Schiffe Portugal mit dem königlichen Auftrag, den Seeweg nach Indien komplett zu erschließen. Nachdem sie im November das bereits 1486/87 von Bartolomeu Diaz entdeckte Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas umrundet hatten, erreichten sie die muslimische Stadt Malindi an der Ostküste des schwarzen Kontinents. Von dort aus segelten die Portugiesen mit Hilfe eines einheimischen Lotsen weiter nach Indien, wo sie mit dem König von Calicut einen Handelsvertrag abschlossen. Der daraus erwachsende Reichtum veranlasste die Portugiesen, 1510 die Stadt Goa zu erobern und sie zur Hauptstadt von Portugiesisch-Indien zu machen. Von dort aus wurde der von den Moslems betriebene Seehandel im Indischen Ozean im Laufe der Zeit unterbunden und von portugiesischen Händlern übernommen. Nachdem die katholische Kirche drohte, den Portugiesen das Handelsmonopol für Asien zu entziehen, begann ab 1540 auch die christliche Missionierung Indiens und weiterer Länder in Asien.

In Europa bezeichnete man bald die Zielregion der Erkundung, bestehend aus Vorder- und Hinterindien sowie dem Malaiischen Archipel, als „Ostindien“ – im Unterschied zu Westindien.

Dies geht auf span. las Indias – wörtlich ‚die Indien‘ (Plural), vgl. engl. Indies – zurück und letztlich auf die Bezeichnung India bei Claudius Ptolemäus, die den gesamten Südosten Asiens umfasst (India intra Gangem, ‚Indien innerhalb des Ganges‘ oder Vorderindien, sowie India extra Gangem, ‚Indien außerhalb des Ganges‘, also Hinterindien und Inselindien). Sie wurde aber auch durch den starken kulturellen Einfluss gefördert, den Indien seit der Antike auf Südostasien ausübte.

Entstehung der europäischen Handelsimperien

Die Molukken selbst wurden zwar schon 1511 von António de Abreu und Afonso de Albuquerque entdeckt und für Portugal erobert, jedoch hatten die Spanier anders als die Portugiesen aufgrund der reichen Silber- und Goldvorkommen in der Neuen Welt kein Interesse mehr daran. Stattdessen begannen sie mit der Besetzung eines Archipels, den bereits Ferdinand Magellan kurz vor seinem Tod 1521 auf seiner Weltumsegelung entdeckt hatte und den der Eroberer Miguel López de Legazpi zu Ehren König Philipps II. 1571 Philippinen nannte. Die Philippinen stellten eine Besonderheit in Asien dar, da sich hier vor der Ankunft der Europäer keine städtische Kultur entwickelt hatte. Aufgrund der raschen Vermehrung der spanischstämmigen Bevölkerung sowie der kargen Böden auf den Inseln zogen die Spanier die einheimische Bevölkerung zur Zwangsarbeit auf ihren Feldern heran. Schon ab 1600 entwickelte sich in Manila, dem spanischen Hauptstützpunkt, ein günstiger Umschlagplatz für chinesische Porzellane und Lackmöbel, die für Silber aus den amerikanischen Kolonien gekauft wurden. Bald jedoch mussten sich die Spanier vor allem der Übergriffe der Portugiesen und Niederländer auf ihre Schiffe und Ansiedlungen erwehren.

Unterdessen verschafften sich Erstere weitere Handelshäfen im Indischen Ozean. Nach Goa waren noch Malakka (1511) und Hormuz im Persischen Golf (1515) von Portugal erobert und befestigt worden. Da die portugiesischen Händler die wertvollen Gewürze mit ihren Schiffen direkt nach Europa transportieren konnten, waren sie in der Lage, die türkischen und venezianischen Zwischenhändler zu umgehen und somit die Preisangebote der arabischen Käufer zu überbieten. Dennoch musste die portugiesische Krone deutsche und italienische Handelshäuser aus Kapitalnot an den Indienfahrten teilnehmen lassen. Auf ihren Fahrten nach Asien gehörten Gold- und Silberdukaten sowie Kupfer, Blei und slowenisches Quecksilber zur Fracht der Portugiesen, die ihre Gewürze ab 1520 ausschließlich zu festen Preisen in Antwerpen verkauften.

Das indische Mogulreich, das sich 1570 vom Landesinneren her einen Zugang zum Meer verschafft hatte, war den Europäern nie freundlich gesinnt. Die Moguln konnten die europäischen Händler jedoch nie vertreiben. Der portugiesische Plan, die Insel Ceylon zu erobern, wurde deshalb nur durch den Tod des kinderlosen Königs im Jahre 1580 vereitelt, wodurch Portugal an Spanien fiel. Nach dem Untergang der spanischen Armada 1588 sahen somit auch andere Staaten Europas eine Möglichkeit, in den Gewürzhandel einzusteigen. Nach zahlreichen Überfällen auf spanische und portugiesische Schiffe und Stützpunkte wurde im Jahre 1600 die Englische Ostindien-Kompanie gegründet, die dem portugiesischen Seehandel ebenso schwer zusetzte wie die 1602 entstandene Niederländische Ostindien-Kompanie.

Im Auftrag der Niederländischen Ostindien-Kompanie schrieb der Völkerrechtler Hugo Grotius sein Werk Mare Liberum („Das freie Meer“), in welchem die Meere zu internationalen Gewässern erklärt wurden. Hierdurch wurden die Rechte der Portugiesen in Frage gestellt, die im Vertrag von Tordesillas festgelegt worden waren. Die Niederländer besetzten bald darauf die portugiesischen Molukken, eroberten Ceylon und errichteten 1619 ihre Faktorei Hollandia (das spätere Batavia und heutige Jakarta). Besonders in Südostasien setzten sie, nachdem dort die Portugiesen weiter an Einfluss verloren hatten, dem britischen Seehandel schwer zu. Indem den lokalen Fürsten eine Art Lehensverhältnis aufgezwungen wurde, erlangte die Niederländische Ostindien-Kompanie immer mehr die Kontrolle über den Gewürzhandel. Aufgrund der profitorientierten Haltung der Kompanie wurde daneben allerdings nichts zur Missionierung der Einheimischen unternommen, sie wurde im Gegenteil sogar verboten.

Nach ihren Fehlschlägen in Südostasien konzentrierten sich die Briten auf das kontinentale Indien, wo sie für ihre Kompanie Bombay und Kalkutta als Stützpunkte einrichteten. Mitte des 17. Jahrhunderts fasste auch Frankreich mit der Gründung der Französischen Ostindien-Kompanie in Indien Fuß. Engländer und Franzosen spielten die indischen Fürsten oftmals gegeneinander aus, um sich ihrer Unterstützung zu versichern. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich aus den Feindseligkeiten ein von den beiden Seiten geführter Stellvertreterkrieg, in dem die Briten nach der Schlacht von Plassey unter der Führung von Robert Clive, 1. Baron Clive 1757 als Sieger hervorgingen. 1773 schließlich wurde die Kompanie der britischen Regierung direkt unterstellt. Das von den durch Hofintrigen der europäischen Gesandten, Aufständen und Gebietsforderungen Großbritanniens geschwächte Mogulreich besaß zwar nominell immer noch die Oberhoheit über den indischen Subkontinent, doch die wahre Macht lag nun in den Händen der Briten. Bis 1857 übernahmen sie auch offiziell die Herrschaft über Indien.

Vor allem die Ostindien-Kompanien trugen maßgeblich zum wirtschaftlichen und auch militärischen Aufstieg Westeuropas bei. Da der Asienhandel nach der Erschließung des direkten Seewegs nach Indien und Ostasien einen Zwischenhandel über moslemische Staaten wie das Osmanische Reich nutzlos machte, folglich über die westeuropäischen Küstenstädte abgewickelt werden konnte, verfiel die Macht der italienischen Stadtstaaten. Der wirtschaftliche Schwerpunkt verlagerte sich somit vom Mittelmeerraum an die Atlantikküste, wo die Hafenstädte nun die frühkapitalistischen Wirtschaftsstrukturen des 15. und 16. Jahrhunderts übernahmen und weiterentwickelten. Vor allem in Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden entstanden folglich mit der Einführung eines fortschrittlicheren Finanzwesens die Grundlagen des modernen Kapitalismus mit all seinen Ausprägungen. Diese Staaten waren es neben Spanien und Portugal auch, die durch den Aufbau großer Handelsflotten die Verflechtung aller Wirtschaftsräume der Welt weiter vorantrieben.

Handel mit China

In China herrschte als Nachfolger der Ming-Dynastie seit 1644 die aus der Mandschurei stammende Mandschu- oder Qing-Dynastie über ein Reich, das in etwa über so viele Einwohner verfügte wie ganz Europa und eine enorme Wirtschaftsmacht entwickelt hatte. Allein die Manufakturen in Nanjing produzierten jährlich mehrere hunderttausend glasierte Porzellangefäße, die hauptsächlich für den Export gefertigt und je nach Bestimmungsort mit den dort gewünschten Motiven verziert wurden. Auch die Seidenproduktion übertraf die Produktion der restlichen Welt um ein Vielfaches. Für chinesische Seide und Porzellan gab es überall auf der Welt eine große Nachfrage; auch Tee wurde exportiert.

Der Chinahandel entwickelte sich langsamer als der bereits im 16. Jahrhundert lukrative Indienhandel der europäischen Seemächte. Zwar gab es seit 1601 durch Matteo Ricci eine kleine Jesuitenmission, die insbesondere astronomische Kenntnisse vermittelte, doch ansonsten war der europäische Einfluss gering. Als Zahlungsmittel für die chinesischen Waren wurden nur Silber (von den Spaniern) und Gold (von den Russen) akzeptiert. Den Russen wurde im Vertrag von Nertschinsk 1689 der unbeschränkte Handel gewährt, doch die anderen Nationen hatten keinen Anteil daran. Die bis ins 19. Jahrhundert hinein einzig geduldeten Handelsplätze waren die portugiesische Insel Macau in der Mündung des Perlflusses und der Hafen von Kanton, doch alle weitergehenden Maßnahmen von Seiten der Europäer wurden nicht toleriert.

Nachdem Europa im Verlauf des 18. Jahrhunderts Chinas Monopolstellung sowohl bei der Porzellanherstellung (Meißener Porzellan) als auch bei der Teeproduktion (Plantagen in Britisch-Indien) gebrochen hatte, kauften europäische Händler immer weniger Waren in China. Stattdessen versuchten Briten und Franzosen das chinesische Kaiserreich als Absatzmarkt zu erschließen (Macartney-Mission). Besonders gewinnbringend wurde dabei die illegale Einfuhr von Opium nach China. Da die chinesische Wirtschaft jedoch massiv auf die Silbereinkünfte angewiesen war, die nun immer mehr abnahmen, steuerten die Staatsfinanzen zusehends auf den Ruin zu. Als China den Opiumhandel durch Kontrolle der Händler und Beschlagnahmung der Ware zu unterbinden begann, reagierte Großbritannien darauf mit der Entsendung von Kriegsschiffen. Der Erste Opiumkrieg zeigte nur allzu deutlich die Schwächen des Kaiserreichs auf. China musste im Friedensvertrag Hongkong an Großbritannien abgeben und zwölf Vertragshäfen dem unbegrenzten Handel öffnen. Dies läutete schlussendlich den Niedergang des chinesischen Kaiserreichs ein.

Handel mit Japan

→ Siehe auch: Epoche des Namban-Handels

1543 kam es auf Tanegashima zum ersten Kontakt zwischen Europäern und Japanern. Die Neuankömmlinge revolutionierten nicht nur durch die Einführung des (Tanegashima-)Gewehrs die japanische Kriegsführung, sondern verbreiteten dort auch das Christentum. Japan war daneben seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zum führenden ostasiatischen Exporteur von Kupfer und Silber aufgestiegen. Ein Großteil der Edelmetalle wurde zum Kauf von Seide nach China transportiert, da die rasant ansteigende Nachfrage nach Seide – sie wurde zur Herstellung von Kimonos gebraucht – schon lange nicht mehr durch die landeseigene Produktion gedeckt werden konnte.

Einige Feudalherren, sogenannte Daimyo, hatten im Westen der japanischen Inseln als Zeichen ihrer Unabhängigkeit von der Zentralmacht in Kyōto das Christentum angenommen. Als Reaktion darauf untersagte der Shogun ab 1590 weitere Missionierungen und die Ausübung der christlichen Religion. Da fast alle europäischen Länder neben dem Handel aber auch die Bekehrung der japanischen Bevölkerung im Sinn hatten, wurde jedem Europäer das Betreten der japanischen Inseln untersagt. In der Edo-Zeit (1603–1868) verbot die Dynastie der Tokugawa ab 1639 allen Ausländern den Kontakt mit Japanern, mit Ausnahme der Chinesen und Niederländer. Der Kontakt mit den Niederländern war auf die künstliche Insel Deshima in der Bucht von Nagasaki beschränkt. Der Handel war ihnen nur deshalb weiterhin erlaubt, weil sie nicht wie die anderen europäischen Staaten versucht hatten, die Japaner zum Christentum zu bekehren. Diese Isolation dauerte über 200 Jahre an, bis der amerikanische Commodore Matthew Perry die Japaner 1853 mit nur vier Kriegsschiffen zur erneuten Öffnung ihrer Häfen zwang.

Expansion Russlands

→ Siehe auch: Geschichte Sibiriens

Die lange Herrschaft der Goldenen Horde und Feindseligkeiten mit den Nachbarstaaten waren ein Hauptgrund dafür, dass das Großfürstentum Moskau um 1450 faktisch von der westlichen Welt isoliert war. Die Eroberung von Nowgorod durch Moskau 1478 und die darauffolgende Unabhängigkeitserklärung zeigten jedoch, dass die Macht der Fürsten von Moskau dadurch keinen Rückschlag erlitten hatte. Die Tataren setzten sich zwar erbittert zur Wehr, aber sie konnten nicht verhindern, dass die Moskowiter durch die Vernichtung der Khanate Kasan 1552 und Astrachan 1556 die Kontrolle über das Wolgabecken erlangten. Trotz der Plünderung Moskaus durch die Krimtataren 1571 beherrschten sie ein Jahrzehnt später das gesamte Gebiet des heutigen Russlands bis zum Ural. Dies war jedoch nicht den Truppen des Zaren zu verdanken. Stattdessen hatte die reiche Kaufmannsfamilie Stroganow in den zwei Jahrzehnten zuvor umfangreiche Privilegien auf deren großen Ländereien westlich des Uralgebirges eingeräumt bekommen, darunter auch die Anwerbung eigener Truppen. Diesen gelang es 1582, die Residenz des Sibirischen Khans, Isker, zu erobern. Dennoch wurde die Expansion nach Osten erst nach dem Livländischen Krieg 1582/83 vom Staat unterstützt, als der Abgesandte der Stroganows mit teuren Pelzen und der Nachricht über den Sieg über die Sibirische Horde an den Zarenhof kam.

Der Pelzhandel lockte auch in Sibirien viele Siedler in die unerforschten Gebiete. Die indigenen Völker wurden dabei entweder russifiziert oder ausgerottet. Die Pioniere, in der Hauptsache Kosaken, errichteten entlang der Flussläufe Sibiriens an den Handelswegen neue Stützpunkte, die sich allmählich zu Städten entwickelten. Beispiele hierfür sind Tjumen 1586, Krasnojarsk 1628, Irkutsk 1652 und Ochotsk 1649 sowie Omsk 1716 und Petropawlowsk 1752. Die Küste des Pazifiks wurde erstmals 1639 erreicht; zehn Jahre später Ochotsk, die erste russische Stadt am Pazifik, gegründet. Russlands Herrschaft über Sibirien gründete sich hauptsächlich auf diesen Siedlungen sowie einem harten Tributsystem. Im Fernen Osten verweigerten sich die ansässigen Völker, denn sie erklärten, dass sie bereits einem mächtigen Bogdoi Zahlungen leisteten. Wer dieser Bogdoi war, wurde klar, als eine Armee der Mandschu im Amurbecken auftauchte und das undisziplinierte russische Heer nach einigen Anfangsschwierigkeiten in die Flucht schlug. Im Jahre 1689 musste dann auch das Gebiet nördlich des Flusses Amur, das Russland zuvor China abgenommen hatte, im Vertrag von Nertschinsk an China zurückgegeben werden. Im Gegenzug wurde den Russen das Privileg gestattet, Seide im Austausch gegen Gold zu kaufen. Dies war der erste je von einem chinesischen Kaiser abgeschlossene bilaterale Vertrag.

Bis Mitte des 17. Jahrhunderts war es zu intensiver Besiedelung durch russische Kolonisten gekommen, so dass in den Gebieten östlich des Urals bereits mehr Europäer als Ureinwohner lebten. Dies war hauptsächlich durch die reichen Rohstoffvorkommen und die Besiedelungspolitik der russischen Zaren bedingt, die oft Kolonisten aus anderen Ländern Europas anwarben. Ab etwa 1700 trat die Expansion dann in ein anderes Stadium über, denn nun traten wissenschaftliche Gründe in den Vordergrund, wie etwa das Interesse für Informationen über die indigenen Völker. Dennoch spielten auch hier praktische Erwägungen eine Rolle. Die ersten Expeditionen zur Halbinsel Kamtschatka sollten nicht nur eine vermutete Landbrücke zwischen Amerika und Asien finden, sondern auch einen möglichen Seeweg zu den übrigen europäischen Besitzungen auf dem amerikanischen Kontinent. Durch die Bemühungen des russischen Generals Nikolai Nikolajewitsch Murawjow-Amurski konnten im 19. Jahrhundert dem schwachen China weite Territorien im Fernen Osten vertraglich entzogen werden. 1860 gründeten die Russen die Stadt Wladiwostok, die Perle des Ostens; ebenso wurden weitere Häfen errichtet, um am Pazifikhandel teilzunehmen. Bis zum Russisch-Japanischen Krieg 1904/05 beherrschten die Russen auch die Mandschurei, bauten dort die Transmandschurische Eisenbahn und gründeten unter anderem die Stadt Harbin. Zwar waren zuvor auch die Halbinsel Kamtschatka sowie Alaska besetzt worden, doch hatte dies keinen großen Einfluss mehr auf die weitere Entwicklung Russlands.

Die Expansion in Amerika

→ Hauptartikel: Europäische Kolonisierung Amerikas

Die amerikanischen Ureinwohner („Indianer“) waren Nachkommen eiszeitlicher Jäger, die aus Asien über eine Landbrücke nach Nordamerika eingewandert waren und sich von dort aus über den ganzen Kontinent verbreitet hatten. Im Zuge dieser Verbreitung passten sich die Ureinwohner ganz ihrer jeweiligen neuen Umgebung an. Alle Gruppen entwickelten vielfältige und doch teilweise vollkommen verschiedenartige Kulturen. Dabei entstand eine immense Spannweite der kulturellen und auch technologischen Entwicklung der indigenen Völker: Zwar verbreiteten sich Landwirtschaft und Viehzucht über den ganzen Kontinent, doch konnten sich nur auf der Halbinsel Yucatán und in Zentralmexiko sowie in den peruanischen Anden Hochkulturen mit dauerhaftem Bestand entwickeln. Hier bildeten sich im Laufe der Jahrhunderte vergleichsweise komplexe staatliche Strukturen, die den übrigen Stämmen Amerikas oftmals – und in Einzelfällen sogar den Völkern Eurasiens – in technologischer Hinsicht überlegen waren. Auffällig ist jedoch die Tatsache, dass viele grundlegende Erfindungen – Landwirtschaft, Viehzucht, Töpferei, primitive Goldverarbeitung – unabhängig von der übrigen Welt gemacht wurden, andererseits jedoch viele Technologien in ganz Amerika nie erdacht wurden. Dazu zählen die Bearbeitung von Kupfer, Bronze oder Eisen ebenso wie das Rad oder eine alphabetisierte Schrift. Somit befanden sich die Völker Amerikas in etwa auf einer technisch gesehen jungsteinzeitlichen Entwicklungsstufe, wenn sie sich auch hervorragend an ihre Umgebung angepasst und vielschichtige Gesellschaftsstrukturen entwickelt hatten. Die Zahl der Ureinwohner zum Zeitpunkt der Entdeckung Amerikas 1492 ist sehr schwer zu bestimmen und war Gegenstand hitziger Dispute insbesondere amerikanischer Historiker, deren Schätzungen bei zehn bis einhundert Millionen Menschen für den gesamten Kontinent liegen.

Süd- und Mittelamerika

Die neu entdeckten Gegenden wurden nach den ersten Reisen des Kolumbus unter den beteiligten Mächten Portugal und Spanien im Vertrag von Tordesillas 1494 aufgeteilt. Demnach erhielt Spanien alle Länder, die 370 spanische Leguas (ca. 1770 km) westlich der Kapverdischen Inseln bereits entdeckt oder noch zu entdecken waren, Portugal dementsprechend alles östlich dieser meridional verlaufenden Linie. Freilich hatte bis dahin noch keiner der beiden Staaten ernsthafte Gebietserweiterungen vorgenommen, von der Inbesitznahme Hispaniolas 1493 einmal abgesehen.

Spanische Expansion

→ Hauptartikel: Spanische Kolonialgeschichte
Siehe auch: Asiento de Negros

Nach der Besetzung Kubas durch die Spanier 1511 landete ein kleiner Trupp von Soldaten und Abenteurern – viele unter ihnen waren Veteranen der Reconquista – unter dem Kommando des Hernán Cortés 1519 auf dem mittelamerikanischen Festland. Angelockt von den Gerüchten und unterstützt von diversen ansässigen Indianerstämmen zogen die Conquistadores nach Tenochtitlán, der Hauptstadt des Reiches der Azteken. Deren König Moctezuma II. hieß die Fremden zunächst willkommen. Cortés zeigte jedoch sehr bald seine wahren Absichten und begann einen Krieg gegen die Azteken. Die Spanier konnten zwar 1520 noch zurückgeschlagen werden, eroberten die Stadt jedoch trotz erbitterten Widerstands von Seiten der Azteken am 13. August 1521 und zerstörten sie vollständig. Auf ihren Trümmern entstand dann das spätere Mexiko-Stadt, das schnell durch, von Gerüchten über unermesslichen Reichtum angelockte, Siedler anwuchs. Kaum drei Jahre später unterwarf Pedro de Alvarado mehrere Maya-Stämme im heutigen Guatemala in einem blutigen Feldzug.

→ Hauptartikel: Spanische Eroberung Mexikos

Etwa zur selben Zeit, da Cortés im heutigen Mexiko gelandet war, wurde Panama-Stadt gegründet, die erste europäische Siedlung am Pazifik. Von hier zogen die Spanier aus zu ihrem zweiten großen Feldzug: der Eroberung des Reiches der Inka. Wieder einmal hatten Berichte über einen unglaublich reichen König die Spanier nach Süden gelockt. Eine kleine Gruppe von Kundschaftern unter der Führung des Francisco Pizarro war bereits 1527 zu einem Außenposten der Inka gelangt und hatte genauere Informationen über die Struktur und innere Verfassung des Reiches erbracht. Pizarro holte die Erlaubnis Karls V. zu einem organisierten Feldzug ein und segelte 1532 mit kaum mehr als 150 bis 200 Mann von Panama aus erneut die Westküste Südamerikas entlang in Richtung Süden. Die Eroberer landeten an der Küste Perus und zogen zur Stadt Cajamarca, wo der Inkaherrscher Atahualpa lagerte. Er hatte gerade im Bürgerkrieg gegen seinen Stiefbruder Huáscar gesiegt und ihn gefangen genommen. Selbstsicher empfing er die Ankömmlinge, die ihn im Handstreich selbst gefangen nahmen und ein Lösegeld für ihn forderten. Als seine Untertanen das geforderte Gold abgeliefert hatten, wurde Atahualpa getauft und sofort danach erdrosselt. Die Conquistadores schlugen danach noch drei Armeen der Inka in die Flucht, bevor sie kampflos in die Hauptstadt Cusco einzogen. Sie hatten ein Reich zu Fall gebracht, dessen Einwohnerzahl der Spaniens gleichkam und das eine hocheffiziente Verwaltung und eine Armee von wahrscheinlich über 30.000 Mann besaß. Wie schon bei der Eroberung von Mexiko profitierten die Spanier von einer entscheidenden Schwäche des Reiches, das sie angriffen.

→ Hauptartikel: Spanische Eroberung Perus

Die Spanier besetzten in den folgenden Jahrzehnten noch weitere Teile Mittel- und Südamerikas, nämlich die Gebiete der heutigen Staaten Honduras, Nicaragua, Costa Rica sowie alle heute spanischsprachigen Länder Südamerikas; außerdem drangen sie auch nach Kalifornien vor. Dennoch dauerte es aufgrund des unwegsamen Geländes sehr lange, bis Revolten niedergeschlagen werden konnten; so wurden die letzten Inka-Rebellen des Túpac Amaru 1572, die letzte freie Stadt der Maya auf Yucatán, Tayasal, gar erst 1697 besiegt.

Die Krone errichtete bis Mitte des 16. Jahrhunderts in den besetzten Gebieten die beiden Vizekönigreiche Neuspanien (Mittelamerika) und Neu-Kastilien (Südamerika); später wurden die beiden Vizekönigreiche von Neu-Granada (~Kolumbien) und La Plata (~Argentinien, Paraguay, Uruguay) ausgegliedert. Parallel zur Einsetzung einer der Krone direkt unterstehenden kolonialen Administration wurden weite Teile der einheimischen Bevölkerung durch die katholische Kirche zum Christentum bekehrt. In manchen Gebieten, in denen die militärische Eroberung und die administrative Kontrolle durch den Staat scheiterten, trug die katholische Kirche damit auch entscheidend zum Erfolg der spanischen Herrschaft bei, etwa in Form der Jesuitenreduktionen in Paraguay.

Viele der Veteranen aus den Eroberungskriegen und auch später immigrierte Kolonisten gingen legitime wie nicht legitime Verbindungen mit indianischen Frauen ein. Diese Verbindungen waren die Grundlage für die Vermischung von spanischen und indigenen Bevölkerungsteilen, deren Nachkommen, die so genannten Mestizen, tragender Teil der kolonialen Gesellschaft wurden. Die rein indigene Bevölkerung wurde im Laufe der Jahre durch die von den Siedlern eingeschleppten Krankheiten und die harte Zwangsarbeit auf den Haziendas Mexikos und in den Bergwerken Perus – vor allem in der Stadt Potosí – in großem Maße dezimiert. Die 1542 eingeführten so genannten Leyes Nuevas, die eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen bewirken sollten, mussten aufgrund des Widerstandes vieler Kolonisten bereits ab 1545 teilweise zurückgenommen werden. Spätere Schutzgesetze erwiesen sich als ebenso nutzlos, an der schlechten Behandlung der Ureinwohner konnten Provinzgouverneure und auch engagierte Missionare, wie etwa Bartolomé de Las Casas, durch ihre Erlasse bzw. Predigten und Schriften alleine nicht viel ändern.

Das Massensterben der Einheimischen bewirkte bald einen Mangel von Arbeitskräften. Anstatt die harten Arbeitsbedingungen der indianischen (Quasi-)Sklaven zu verbessern, wurden immer mehr Sklaven aus Afrika in die Kolonien verschifft, wodurch die massive Veränderung der Bevölkerungsstruktur in den Kolonien noch verstärkt wurde. Hauptsächlich durch den Sklaveneinsatz wurden die Hauptexportgüter der spanischen Kolonien erwirtschaftet: Koschenille, Häute, Talg, Zucker und vor allem das Silber aus den mexikanischen und peruanischen Minen, das oftmals als Zahlungsmittel für den Kauf chinesischer Seide diente. Um einen sicheren Transport der wertvollen Waren nach Spanien bzw. Ostasien zu gewährleisten, wurde bald ein Geleitzugsystem für den Transport über die Ozeane eingeführt sowie die privilegierten Ein- und Ausfuhrhäfen – Havanna auf Kuba, Cartagena in Kolumbien, Veracruz und Acapulco in Mexiko sowie das spanische Sevilla, später Cádiz – stark befestigt. Mit dem gelieferten Silber bezahlte die spanische Krone oftmals ihre Kriege in Europa, was die Silbertransporte zu einem Hauptziel der Kriegsgegner machte. Das in Spanien ankommende Silber wurde meist zum Einkauf verschiedener Waren verwendet, vor allem für Getreide, Stoffe und Metallwaren. Der Reichtum aus den Kolonien konnte somit nicht verhindern, dass der spanische Staat im 16. Jahrhundert dreimal seinen Bankrott erklären musste; stattdessen profitierten davon vor allem die niederländischen und später auch britischen Küstenstädte, die exakt die von den Spaniern geforderten Waren produzierten. Die von den Spaniern geführten Kriege in Europa, darunter der Spanische Erbfolgekrieg, und das durch die Minen der Kolonien bewirkte Ende der Knappheit an Edelmetallen, wodurch die Preise für Gold und Silber fielen, ruinierten den spanischen Staat noch zusätzlich.

Gleichzeitig mit dem Entstehen des Silberbergbaus führten die Spanier ihrerseits aber auch neue Nutztiere ein, da es auf dem gesamten amerikanischen Kontinent keine einzige Art gab, die als Nutztier ausreichend für ihre Zwecke geeignet war. Während also in den Kolonien der neuen Welt Viehzucht eingeführt wurde, brachten die Spanier auch Feldfrüchte der neuen in die alte Welt. Kartoffel, Tomate und Mais wurden vor allem in West- und Südeuropa im Laufe der Jahrzehnte zusammen mit dem aus Zuckerrohr gewonnenen Zucker zu grundlegenden Bestandteilen der Nahrung der dortigen Bevölkerung.

Ab Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Kolonialverwaltung stark rationalisiert und das Steueraufkommen der Siedler erhöht. Später versuchte die Dynastie der Bourbonen, die amerikanischen Besitzungen durch weitere Reformen noch enger an das Mutterland zu binden und dessen Bedürfnisse denjenigen der Kolonien überzuordnen. Dies führte jedoch zu einer Entfremdung der kolonialen Bevölkerung von Spanien.

Als Spanien in den Napoleonischen Kriegen 1808 von Frankreich besetzt wurde, war die Kolonialverwaltung in ihrer Autorität geschwächt. Die Kolonisten waren aufgrund der Bevormundung durch die spanischen Behörden im Laufe der Zeit immer unzufriedener geworden. Sie hatten schon lange politische, wirtschaftliche und administrative Autonomie gefordert und nutzten nun die Gunst der Stunde für ihre Unabhängigkeitserklärung. Bis 1826 schafften es die Armeen von José de San Martín von Argentinien und von Simón Bolívar von Venezuela aus, die Spanier aus ganz Südamerika zu vertreiben. In Mexiko wurde die spanische Herrschaft nach einem elfjährigen Aufstand unter der Führung des Generals Agustín de Iturbide beendet.

Portugiesische Expansion

Siehe auch: Portugiesische Kolonialgeschichte

Portugal ließ sich mit der Kolonialisation Amerikas etwas länger Zeit: Zwar nahm Pedro Álvares Cabral Ostbrasilien schon 1500 offiziell in Besitz, doch wurde der Verwaltungssitz Bahia erst 1549 gegründet; hauptsächlich jedoch nur aufgrund der portugiesischen Befürchtungen, die Franzosen und Engländer könnten ihnen zuvorkommen. Ein weiterer Grund für die späte Besiedelung war die Notwendigkeit der Entscheidung zwischen Indien und Brasilien, wobei Indien zunächst weitaus profitabler erschien. Deshalb ist es bezeichnend, dass der Amazonas als Erstes nicht von einem Portugiesen, sondern dem Spanier Francisco de Orellana befahren wurde. Bis zum letzten Quartal des 16. Jahrhunderts hatte sich die brasilianische Küste zum führenden Zuckerrohrproduzenten entwickelt, vor allem aufgrund der massiven Verschiffung afrikanischer Sklaven von Angola nach Amerika. Da Portugal und Spanien ab 1580 unter einer Krone vereinigt waren, wurde ein Sklavenüberschuss später oftmals gegen Zahlung von Silber in das von den Spaniern beherrschte Gebiet geliefert. Mit Ausnahme der Küstengebiete Brasiliens wurde das portugiesische Kolonialreich in Amerika danach nicht weiter ausgedehnt.

Die Entwicklung Brasiliens trat ab etwa 1680 in ein neues Stadium ein. War zuvor lediglich ein 30 Kilometer breiter Küstenstreifen von den Portugiesen besiedelt gewesen, so setzte nach der Entdeckung großer Goldvorkommen am Rio Grande 1693 eine immense Wanderbewegung ins Landesinnere ein. Auch die Zahl der Einwanderer aus Europa stieg nach dem Fund weiterer Vorkommen. Die neuen Siedlungen im Landesinneren bildeten auch eine effektive Selbstversorgerwirtschaft aus, da die Einheimischen alleine die Arbeiter nicht versorgen konnten und auch nicht wollten. In den Augen der Siedler waren die Indianer nutzlos, da sie für die Arbeit auf den Feldern weniger geeignet waren als afrikanische Sklaven. Somit stieg auch die Nachfrage nach Sklaven, was zu einer Intensivierung der Sklaventransporte führte.

Nach der Etablierung des Kapitanats Minas Gerais 1720 im Zuge einer Reform der Kolonialverwaltung setzte wieder ein Zustrom von Menschen ein, als dort reiche Diamantenfelder gefunden wurden. Da man in den folgenden Jahren die riesigen Rohstoffvorkommen des südlichen Brasiliens erschloss, wurden in der Folge die beiden neuen Kapitanate Goiás (1744) und Mato Grosso (1748) eingerichtet. Bald wurden hier auch Kaffee, Tabak, Indigo und Baumwolle angebaut, da sich herausstellte, dass sich Südbrasilien dafür hervorragend eignete. Die neu erschlossenen Rohstoffgebiete und Plantagen bildeten die Grundlage für einen relativen Wohlstand der Kolonisten. Zugleich befand man eine weitere Intensivierung der Sklaventransporte aus Afrika für nötig, da die erhöhte Nachfrage nach den exotischen landwirtschaftlichen Produkten in Europa nur durch erhöhte Produktivität und somit mehr Plantagen befriedigt werden konnte. Dem neuen wirtschaftlichen Gewicht des Südens trug dann 1763 auch die Verlegung der Kolonialhauptstadt von Bahia nach Rio de Janeiro Rechnung.

Nach der Eroberung Portugals durch Napoleon floh das portugiesische Königshaus nach Rio de Janeiro, wo es Brasilien zu einem mit dem Mutterland in Personalunion verbundenen Königreich machte. Der Kronprinz weigerte sich nach Napoleons Sturz Brasilien wieder den Status einer Kolonie zu verleihen und erklärte 1822 nach einem liberalen Offiziersputsch die Unabhängigkeit Brasiliens. Dennoch wurden noch bis 1826 die beiden Länder von einem Monarchen regiert; erst ab diesem Zeitpunkt war die ehemalige Kolonie wirklich unabhängig.

Die europäischen Mächte in der Karibik

Siehe auch: Westindien-Kompanie

Zur Zeit der ersten Fahrten des Kolumbus waren die karibischen Inseln von zwei indigenen Völkern bewohnt, die in zwei Besiedelungswellen vom südamerikanischen Festland kommend auf die Inseln gekommen waren: die Arawak oder Taíno (seit dem 1. Jahrhundert vor Christus) und die Kariben (ab etwa 900). Die Kariben hatten dabei bis zu Kolumbus’ Ankunft die Arawak von den kleinen Antillen weitestgehend verdrängt. Die Kariben sind auch die Namensgeber dieser Region sowie aufgrund damaliger (falscher) Berichte auch der Ursprung unserer Bezeichnung für Menschenfresser: Kannibalen. Der Begriff Antillen rührt dagegen von der mythischen Insel Antilia her, die der Legende nach im Atlantik gelegen haben soll.

Die Spanier nahmen in den ersten Jahren nach der Entdeckung der Neuen Welt die Inseln Hispaniola (mit dem 1496 von ihnen gegründeten Santo Domingo, der ältesten noch existierenden europäischen Stadt Amerikas), Kuba, Puerto Rico und Trinidad in Besitz. Auf den okkupierten Inseln fand sich jedoch nur wenig Gold, und trotz der Gewinne aus dem anfänglichen Zuckerrohranbau wandte man sich der Erkundung des Festlandes zu. Nach der Eroberung Mexikos durch die Spanier 1519 bis 1521 erlahmte das Interesse an einer ernsthaften Konsolidierung und Erweiterung des spanischen Kolonialreiches in der Karibik vollends. Da auch Portugal scheinbar keine Bemühungen zur Inbesitznahme des Archipels unternahm, meldeten sehr bald andere europäische Länder ihre Ansprüche an.

Spätestens nach dem dritten Bankrott des spanischen Staates und dem Untergang der spanischen Armada sahen die übrigen europäischen Seemächte ihre Chance gekommen. Ab etwa 1600 begannen England und Frankreich, etwas später auch die Niederlande, mit der schrittweisen Besetzung einiger Inseln. Die Hauptgründe waren wirtschaftlicher und strategischer Art. Da die Spanier fremden Händlern den Zugang zu ihren Kolonien verweigerten und die Inseln Herkunftsort vieler tropische Produkte waren, lag die Errichtung von eigenen Kolonien nahe, zumal die seit 1561 im Geleitzugsystem organisierten spanischen Silbertransporte diese Region passieren mussten und diese somit ein attraktives Ziel darstellten (tatsächlich wurden diese Transporte insgesamt nur dreimal von den Kontrahenten der Spanier aufgebracht). Schon in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts waren englische und französische Schiffe den Frachtern vor den spanischen Häfen aufgelauert, doch nun konnte man die Transporter bereits am Ursprungsort abfangen und die spanischen Handelsrestriktionen durch Schmuggel umgehen. Viele britische (Jamaika, Antigua) und französische Besitzungen (Martinique, Guadeloupe, St. Kitts und Nevis sowie die später den Spaniern abgenommene westliche Hälfte von Hispaniola) profitierten vom Schmuggel der Waren aus den spanischen Kolonien.

Wie in Asien entstanden auch in der Karibik bald die ersten Handelskompanien, etwa die Niederländische Westindien-Kompanie (1621) und die Französische Westindien-Kompanie (1664). Die Kolonialmächte übernahmen somit zunächst nicht offiziell die Kontrolle über die neuen Besitztümer, sondern überwachten die Entwicklung nur indirekt. Für die Kompanien war ein direkter Angriff auf die Spanier in der ersten Zeit noch zu gefährlich, deshalb verließ man sich zur Schädigung des spanischen Seehandels in erster Linie auf Piraten, die zunächst ausschließlich als sogenannte Freibeuter mit amtlichen Kaperbriefen unterwegs waren. Mit Freibeutern konnte man den Spaniern ohne Prestigeverlust des jeweiligen Staates und ohne große Kosten Probleme bei der Sicherung ihrer Frachter bereiten.

Die Piraten waren bald auch ohne Kaperbrief unterwegs. War ein loyaler Seefahrer wie Francis Drake noch aufgebrochen, um der englischen Krone Geld und Reichtum zu verschaffen, so wurden die Piraten späterer Zeit zu einer Plage. Sie behinderten durch ihre Kaperfahrten massiv die wirtschaftliche Entwicklung der karibischen Kolonien. Ihre Situation wurde noch begünstigt durch die Tatsache, dass viele von ihnen ihren Unterschlupf in unzugänglichen Buchten besaßen, wenn die Lage für sie zu gefährlich wurde.

Wie im spanischen und portugiesischen Kolonialreich fielen die Indianer auch hier rasch der Zwangsarbeit und eingeschleppten Krankheiten zum Opfer; und wie in den südamerikanischen Kolonien wurden auch hier schwarze Sklaven auf den Plantagen eingesetzt. Auch wenn die von den Farmern angebaute Zuckerrohrpflanze eigentlich gar nicht aus Amerika stammte, so fand sie hier doch ideale Bedingungen. Damit musste zur Unterhaltung der Plantagen auch eine große Anzahl Sklaven eingesetzt werden. Ihr Anteil war auf den von Engländern und Franzosen okkupierten Inseln besonders hoch; zum Ende der Kolonialzeit gab es von ihnen über 2,3 Millionen allein auf den Karibikinseln. Etwa zehn Prozent kam bereits auf den Sklavenschiffen um, die Überlebenden hatten danach noch eine Lebenserwartung von nur acht Jahren. Der große Sklavenanteil und die häufig wechselnde Oberherrschaft über die einzelnen Kolonien bewirkte dabei auch das Entstehen eigener Sklavensprachen, in denen sich Elemente verschiedener europäischer Sprachen mit Resten der afrikanischen Ursprachen der Sklaven mischten. Beispiele dafür sind die kreolischen Sprachen und Papiamento.

Der Zuckerrohranbau wurde erst nach 1600 rentabel, denn auch wenn zuvor die Preise gesunken waren, so war der Zucker doch immer noch nur für Reiche erschwinglich, zumal ihr Kapital nur in Gold oder Sklaven investiert wurde. Dies änderte sich nach dem 16. Jahrhundert grundlegend, als immer mehr Kapitaleigner einen sicheren Gewinn dem Risiko vorzogen und in die Zuckerproduktion einstiegen. Mit ihren Investitionen vergrößerten sich die kleinen Plantagen zunehmend zu Großgrundbetrieben, in denen hunderte Sklaven beschäftigt waren. Da die Kolonien aber keine Fertigprodukte herstellten, entstand der sogenannte Atlantische Dreieckshandel: Fertigwaren transportierte man von Europa nach Afrika und in die Kolonien, Sklaven von Afrika nach Amerika und Zucker (später auch Tabak, Kakao und Kaffee) von Amerika nach Europa. Eine solche wirtschaftliche Situation war nach den Prinzipien des Merkantilismus nur logisch, doch hemmte sie eine weitere Entwicklung der Wirtschaft in den Kolonien. Nutznießer dieser Entwicklung waren stattdessen die westeuropäischen Küstenstädte, die einerseits Kolonisten und Fertigwaren in die Kolonien verschifften und andererseits an den Sklaven und den tropischen Produkten verdienten. In der Hauptsache waren dies London, Amsterdam, Bordeaux, Lissabon, Cádiz und Sevilla, aber auch Städte wie Glasgow, Liverpool, Bristol, Rouen, Nantes, Barcelona und Marseille.

Im Vergleich zu den übrigen Kolonien wurden die karibischen Inseln erst sehr spät unabhängig; viele sind es heute noch nicht. Den Anfang machte 1804 das in einem Sklavenaufstand befreite Haiti, während die spanischen Inseln nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg 1898 der spanischen Herrschaft entzogen und – mit Ausnahme Trinidads, das bereits zuvor von den Briten eingenommen worden war – unter mehr oder weniger direkte Kontrolle der USA kamen. Die meisten französischen und britischen Besitzungen wurden erst im 20. Jahrhundert unabhängig, viele – wie etwa Martinique – unterstehen immer noch ihren europäischen Mutterländern.

Nordamerika

Die Expansion in Nordamerika begann verhältnismäßig spät. Nach der ersten neuzeitlichen Entdeckung Nordamerikas 1497 durch Giovanni Caboto im Auftrag der englischen Krone – um die Jahrtausendwende war schon einmal eine Expedition der Wikinger unter Leif Eriksson auf Neufundland gelandet – wurde ein großer Teil der Ostküste innerhalb von zwei Jahrzehnten von portugiesischen Forschern erkundet, die eine Durchfahrt nach Asien zu finden hofften. Der erste von ihnen war João Fernandes Lavrador nach dem heute die Labrador-Halbinsel benannt ist; zu dieser Zeit wurde damit allerdings das gesamte bisher bekannte Nordamerika einschließlich Grönlands bezeichnet. Die Entdeckung führte dazu, dass von Europa aus ganze Fischereiflotten zu den reichen Fischgründen vor der heutigen kanadischen Ostküste ausliefen. Nach 1520 gaben die Portugiesen ihre Suche nach einer Passage nach Ostasien auf, ebenso die Spanier, die spätestens nach der Eroberung Mexikos kaum noch Interesse daran zeigten. Dafür traten nun England und Frankreich auf den Plan. Am neu entdeckten Gebiet waren diese beiden Staaten jedoch auch nicht interessiert, gab es für sie doch nur das Ziel, mit den Völkern von Cathay (China) und Zipangu (Japan) lukrative Handelsvereinbarungen abzuschließen. Dies führte dazu, dass, obwohl der Spanier Francisco Coronado in den zwanziger Jahren des 16. Jahrhunderts eine Expedition durch den Südwesten der späteren USA angeführt hatte, die ersten ernsthaft unternommenen Ansiedlungen erst vierzig Jahre später entstanden. Die Franzosen gründeten 1565 eine erste Siedlung in Florida, die jedoch sehr bald von den Spaniern wieder zerstört wurde. Die ersten beiden englischen Versuche der Kolonisierung North Carolinas scheiterten unter kläglichen Umständen; die Bewohner von Roanoke verschwanden vier Jahre nach dem Bau ihres Dorfes im Jahre 1587 spurlos. Erst mit der Gründung von Jamestown 1607 und Québec 1608 durch England bzw. Frankreich konnten Europäer dauerhaft in Nordamerika Fuß fassen.

Neufrankreich

→ Hauptartikel: Neufrankreich

Die Franzosen taten sich besonders in Kanada durch ihren Besiedelungseifer hervor. Hauptgründe für die rasche Erschließung des Gebiets waren der lukrative Pelzhandel und das Bestreben, die Indianer zum Christentum zu missionieren. Unter dem Gouverneur Samuel de Champlain, dem Gründer von Montréal, wurde der St.-Lorenz-Strom bis zu den Großen Seen sowie Akadien erschlossen und der Huronsee sowie der nach ihm benannte Lake Champlain entdeckt. Später erreichten französische Entdecker noch die Großen Seen und den Oberlauf des Mississippi, nach dessen Mündung schon Robert Cavelier de La Salle gesucht hatte.

Dorthin schickte König Ludwig XIV. 1699 eine Expedition unter der Leitung von Jean-Baptiste Le Moyne, Sieur de Bienville, die einen Handelsposten gründete, der sich rasch zu einer florierenden Stadt entwickelte und heute unter dem Namen New Orleans bekannt ist. Das französische Kolonialreich (La Nouvelle France) umfasste bis Mitte des 18. Jahrhunderts das Gebiet des St.-Lorenz-Stroms, der Großen Seen sowie des Mississippi River bis zu seiner Mündung bei New Orleans. Die Franzosen gingen beim Aufbau ihres Kolonialreiches vollkommen anders vor, als die anderen Europäer. Obwohl es das Hauptanliegen der französischen Krone war, möglichst alle Kolonisten in den Städten und Forts entlang der großen Gewässer anzusiedeln, bestand doch ein großer Teil der Siedler aus allein reisenden Kundschaftern, die aufgrund ihrer Kenntnisse der Indianersprachen oftmals ein gutes Verhältnis zu den Indianerstämmen zustande brachten. Eine Ausnahme bildete hierbei nur die mächtige Irokesen-Konföderation. Die Trapper konnten so weitgehend ungehindert oftmals viel weiter ins Landesinnere vorstoßen, als es die anderen europäischen Staaten auf ihre herkömmliche Weise vermocht hätten.

Neufrankreich hatte im Verhältnis zu den übrigen Kolonien einige Schwachpunkte: Die britischen Kolonien im Süden hatten ein viel höheres Bevölkerungswachstum zu verzeichnen – hauptsächlich durch Zuwanderung aus Europa – und entwickelten sich sehr viel schneller. Darüber hinaus erwuchs der Kolonie in der 1670 von den Briten gegründeten und von Norden her expandierenden Hudson’s Bay Company eine ernsthafte Konkurrenz im Pelzhandel. Obwohl die Krone bemüht war insbesondere das Bevölkerungswachstum durch ein Belohnungssystem zu forcieren, war die Kolonie dennoch nicht stark genug, um den Briten im Siebenjährigen Krieg standzuhalten, die 1759 Québec erobern konnten. Im Pariser Frieden von 1763 musste Frankreich folglich seine kanadischen Besitzungen an Großbritannien abgeben. Das übrige Kolonialreich (Louisiana genannt) fiel zunächst an Spanien, wurde im Jahre 1800 wieder an Frankreich zurückgegeben und 1803 von Napoleon für 15 Millionen US-Dollar an die Vereinigten Staaten verkauft.

Die Dreizehn Kolonien

→ Hauptartikel: Dreizehn Kolonien
Siehe auch: Nieuw Nederland und Neuschweden

England konzentrierte sich in seinen Bestrebungen auf die zentralen Gebiete der nordamerikanischen Ostküste. Jedoch wurden die Siedler nicht von den Behörden unterstützt. Der Großteil der Kolonisten war wie die Passagiere der Mayflower 1620 aufgrund der Unterdrückung ihrer Konfession ausgewandert. Durch den gewinnbringenden Pelzhandel strömten aber bald mehr Menschen nach Nordamerika was den Landbedarf der Siedler stark ansteigen ließ. Es gab jedoch viele Hindernisse für die Kolonisten, unter anderem das schwer in Ost-West-Richtung zu durchquerende Gebirge der Appalachen und die ihnen oft feindlich gesinnten Ureinwohner.

1636 zogen dennoch einige Siedler aus Landmangel unter der Führung von Roger Williams von der Küste von Massachusetts ins Landesinnere und etablierten die Kolonie Rhode Island. Andere Regionen, die für den Pelzhandel erschlossen wurden, waren die Gegend des Connecticut River und einige andere Flusstäler. Die Niederländer hatten ebenfalls ein Interesse an den dort zu gewinnenden Pelzen und gründeten einige Ansiedlungen, die jedoch allesamt im Laufe der Zeit in einer Reihe von Kriegen durch die Engländer übernommen wurden. Dazu zählen u. a. Fort Orange (das heutige Albany) am Hudson River, an der Mündung des Delaware River und Neu-Amsterdam, das heutige New York. Die Präsenz der Engländer führte zusammen mit ihrem guten Verhältnis zu den Indianerstämmen, in der Hauptsache der Irokesen, zu Spannungen mit den in Kanada ansässigen Franzosen. Das Ende des Siebenjährigen Krieges brachte denn auch für Großbritannien den Gewinn aller französischen Besitzungen in Kanada.

Der Quäker William Penn wurde 1681 Gouverneur der nach ihm benannten Kolonie Pennsylvania. Er gründete die Stadt Philadelphia (somit eine der ältesten noch existierenden Städte Nordamerikas) und warb auch in Deutschland um Siedler für seinen Besitz, was 1683 in der Gründung des Dorfes Germantown gipfelte, das heute ein Stadtteil Philadelphias ist. Auch die alte Kolonie in Virginia wuchs beständig an; 1650 lebten bereits 5000 Weiße dort. Von hier aus startete die Kolonialisierung vieler weiter westlich und südlich gelegener Gebiete. Erstaunlicherweise glaubten viele der damaligen Europäer, hinter den Bergen Virginias begänne bereits der Pazifische Ozean, was durch viele Berichte der Indianerstämme von „vielen Flüssen, die jenseits der Berge in ein großes Meer fließen“, bestärkt wurde.

Der Gouverneur William Berkeley beauftragte 1651 den Deutschen mit der Überprüfung dieser Berichte. Seine Expedition brachte zwar keine neuen kartographischen Erkenntnisse, öffnete aber einen Handelsweg zu den Stämmen der Cherokee und der Catawba. Erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts schafften es die ersten Entdecker, die Appalachen im Süden zu überqueren und zu den Flüssen Ohio und Cumberland vorzustoßen. Weiter südlich, von South Carolina und Georgia aus, drangen die Europäer um diese Zeit bis nach Tennessee und Kentucky sowie zur Mobile-Bucht am Golf von Mexiko vor. Die Dreizehn Kolonien entwickelten im Laufe ihrer Entstehung eine florierende Wirtschaft. Neben der Pelztierjagd erlangten auch der Anbau von Tabak, Zuckerrohr und später Baumwolle große Bedeutung. Bemerkenswert hierbei ist, dass bis 1660 die meisten unfreien Arbeitskräfte Weiße waren, deren sozialer Status kaum besser war als der der mittelalterlichen Leibeigenen. Diese Arbeiter, die sogenannten Indentured Servants, waren Auswanderer, die sich nur durch eine Zwangsverpflichtung eine Reise in die neue Welt leisten konnten. Erst als sich der Lebensstandard in England um 1660 signifikant hob, begann man mit der Transferierung schwarzer Sklaven aus Afrika in die Kolonien.

Im Jahre 1776 sagten sich die dreizehn Kolonien nach einigen Unruhen von Großbritannien los und erklärten ihre Unabhängigkeit. Nach einem mehrjährigen Krieg gegen die Truppen der britischen Krone musste diese 1783 im Vertrag von Paris ihre Niederlage eingestehen. Die Kolonien wurden als souveräner Staat anerkannt und erhielten zugleich das Gebiet zwischen den Appalachen und dem Mississippi. Dieser Vertrag sicherte endgültig die Existenz der Vereinigten Staaten von Amerika. Die kanadischen Ländereien jedoch standen weiterhin unter der Oberhoheit des britischen Monarchen.

Spanien und Russland an der nordamerikanischen Westküste

Siehe auch: Russisch-Amerika und Neuspanien

Der Westen Nordamerikas blieb den Europäern sehr lange unbekannt. Die Spanier hatten im 17. Jahrhundert die Westküste von Mexiko bis nach Oregon erforscht; ihre Erkenntnisse waren dabei jedoch sehr lückenhaft geblieben; so wurde beispielsweise erst nach 1700 nachgewiesen, dass Niederkalifornien keine Insel war.

Etwa zu dieser Zeit gelangten Berichte nach Russland, dass östlich der Halbinsel Kamtschatka noch mehr unerforschtes Land existierte. Der Kosake Semjon Deschnjow war bereits 1648 zusammen mit Fedot Popow und Gerassim Ankudinow um das Ostkap der Halbinsel gesegelt, doch sein Bericht hatte den Zarenhof in St. Petersburg nicht erreicht. Zar Peter I. schickte 1724 den Dänen Vitus Bering auf eine Expedition, auf der er die nach ihm benannte Beringstraße fand, doch erst 1741 landete dieser an der Küste Alaskas. Durch Berichte seiner Matrosen über Pelztiere – er selbst war auf dem Rückweg umgekommen – zog es viele Siedler nach Alaska, die einige Stützpunkte an der dortigen Südküste gründeten und die ansässigen Ureinwohner unterdrückten. Alaska wurde schließlich, da das Zarenreich zunehmend an Geldmangel litt, 1867 an die USA verkauft.

Die Spanier nahmen ab etwa 1750 die kalifornischen Küste in Besitz. Sie wurden dazu durch Berichte über russische und britische Aktivitäten in diesem Gebiet angetrieben. Hier stießen sie erstmals auch über die Täler ins Landesinnere vor. Bedeutende Stadtgründungen dieser Zeit sind Los Angeles (1781), San Francisco (1792), San Diego (1834) und Sacramento (1848). Diese spanischen, ab 1823 dann mexikanischen, Gebiete kamen 1848 nach dem Mexikanisch-Amerikanischen Krieg zu den USA.

Die Expansion in Ozeanien

Siehe auch: Geschichte Ozeaniens

Praktisch alle Erkundungsfahrten im Pazifik hatten die Entdeckung der legendären Terra Australis zum Ziel. Im 16. Jahrhundert waren es zunächst die Spanier, die einen Weg von Mexiko zu den Philippinen fanden, der jedoch aufgrund der widrigen Windverhältnisse nicht in der umgekehrten Richtung befahren werden konnte. Somit war ihr Hauptanliegen, diesen Seeweg zu finden, was durch Andrés de Urdaneta und Alonso de Arellano fast gleichzeitig vollbracht wurde. In der Folge entdeckten weitere Spanier viele Inselgruppen im Pazifik, ohne jedoch den vermuteten Südkontinent zu finden. Australien wurde schließlich 1606 von den Niederländern entdeckt, aber nicht als Kontinent erkannt. Die europäischen Forscher erkundeten fast die gesamte Küstenlinie von „Neu-Holland“ – mit Ausnahme der Ostküste, die als einziger Küstenabschnitt wirtschaftlich rentabel gewesen wäre. Infolgedessen beschloss die Niederländische Ostindien-Kompanie einen Stopp der Erkundungsfahrten, die offensichtlich keine neuen Märkte mehr erschließen konnten.

Sie wurden erst wieder nach dem Siebenjährigen Krieg aufgenommen, diesmal allerdings unter einem deutlich wissenschaftlicheren Charakter. Abel Tasman und James Cook vermaßen die riesige Landmasse Australiens im 17. und 18. Jahrhundert grob. Erst nach Berichten von der Ostküste beschloss das britische Parlament, im Südosten einige Strafkolonien einzurichten, deren erste 1788 Sydney war. Diese Siedlungen hatten auch den Zweck, die Schifffahrtsrouten in der Südsee vor den Franzosen zu schützen. Da die anderen europäischen Mächte scheinbar kein Interesse an dem riesigen Gebiet zeigten, wurde der ganze Kontinent 1829 von Großbritannien annektiert.

Gründe für die technische Überlegenheit der Europäer

Möglicherweise ist der unterschiedliche Grad der Beeinflussung der Ureinwohner in der jeweiligen technischen Situation der Völker begründet. Da die Kulturen Afrikas und Amerikas im Vergleich zu den Bewohnern Eurasiens in dieser Hinsicht unterlegen waren, war es für die Europäer ein Leichtes, die örtlichen Völker zu unterwerfen und sie zur Zwangsarbeit zu verpflichten. Da die meisten von ihnen nicht in größeren Staatsgebilden, sondern kleineren Stämmen lebten, war organisierter militärischer Widerstand kaum möglich; in Afrika kommt zu diesen Faktoren noch die immense Sprachenvielfalt der dortigen Stämme hinzu, die zusätzlich noch Verständigungsschwierigkeiten untereinander bereitete. In Ost- und Südasien hatte man dagegen eine technische Entwicklung durchgemacht, die sich durchaus mit der Europas messen konnte. Die Europäer hatten folglich nicht genügend Macht für eine Unterwerfung und daraus resultierende direkte Kontrolle der lokalen Völker und Staaten. Sie nutzten Anzeichen von Schwäche, wie etwa im Falle des indischen Mogulreiches oder des chinesischen Kaiserreiches, in der Regel sofort aus, doch eine direkte Herrschaft konnte man erst im Zeitalter des Imperialismus im 19. Jahrhundert erreichen, als der technische Vorsprung Europas durch die Industrielle Revolution groß genug geworden war und eine solche Entwicklung möglich machte.

Das Verhältnis zwischen Europäern und Einheimischen

Die indigenen Völker in den von den Europäern eroberten oder zumindest in kultureller Hinsicht beeinflussten Gebieten erlitten zum Teil völlig verschiedene Schicksale. Die europäischen Eroberer und Siedler tilgten in Amerika ganze Kulturen von der Landkarte, versklavten die ursprünglichen Bewohner der besetzten Landstriche und zwangen sie zur Arbeit auf den Plantagen und in den Minen. Die Ureinwohner waren die harten Arbeitsbedingungen zumeist nicht gewöhnt und wurden durch sie und die aus Europa eingeschleppten Krankheiten zu Tausenden dahingerafft. Dies veranlasste die Europäer dazu, Sklaven aus Afrika zu importieren und einzusetzen. Viele der afrikanischen Sklaven starben schon an den unerträglichen Bedingungen auf den Schiffen, viele weitere erlagen der harten körperlichen Arbeit sowie Krankheiten und Unterernährung. Für die Kolonisten kam die Einfuhr immer neuer Sklaven billiger als die Versorgung der bestehenden Sklavenbevölkerung. Kritische Stimmen wie die eines Bartolomé de las Casas, der gegen die Versklavung der Indianer protestierte, halfen nur die grausamsten Züge der Sklaverei zu überwinden.

In Ostasien, wo es die Europäer außer in Indien bis ins 19. Jahrhundert hinein nicht schafften, ein territorial geschlossenes Gebiet zu beherrschen, wurden die Völker durch die europäische Kultur beeinflusst, wodurch häufig die Verwaltungs- und Wirtschaftsstruktur der dortigen Staaten untergraben wurde. Diese setzten sich mehr oder weniger erfolgreich dagegen zur Wehr, sei es durch Krieg (wie China) oder selbstauferlegte Isolation (wie Japan während der Edo-Zeit). In Asien konnten die meisten Völker dadurch ihre Kultur gegen die Europäer behaupten. In Amerika und Afrika hingegen sind die einheimischen Kulturen fast vollständig entwurzelt worden. Eine Ausnahme in Afrika ist das Kaiserreich Abessinien.

Siehe auch

  • Neokolonialismus
  • Unabhängigkeitskrieg
  • Liste der von der Hakluyt Society veröffentlichten Reisewerke (englische Übersetzungen zahlreicher relevanter Quellen)

Literatur

Zur Expansion allgemein

  • Guido Abbattista: Europäische Begegnungen im Zeitalter der Expansion, in: Europäische Geschichte Online, hrsg. vom Institut für Europäische Geschichte (Mainz), 2011, Zugriff am 8. März 2021 (pdf).
  • Thomas Beck: Kolumbus’ Erben. Europäische Expansion und überseeische Ethnien im ersten Kolonialzeitalter, 1415–1815. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, ISBN 3-534-11872-3.
  • Wolfgang Behringer: Der große Aufbruch. Globalgeschichte der Frühen Neuzeit. Beck, München 2023.
  • Urs Bitterli (Hrsg.): Die Entdeckung und Eroberung der Welt. Dokumente und Berichte. 2 Bände. Beck, München 1980–1981, ISBN 3-406-07881-8 (Bd. 1), ISBN 3-406-07954-7 (Bd. 2).
  • Ronald Daus: Die Erfindung des Kolonialismus. Hammer, Wuppertal 1983, ISBN 3-87294-202-6.
  • Andreas Eckert: Kolonialismus (= Fischer 15351 Fischer kompakt). Fischer-Taschenbuch-Verl, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-596-15351-4.
  • Jörg Fisch: Die europäische Expansion und das Völkerrecht. Die Auseinandersetzungen um den Status der überseeischen Gebiete vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart (= Beiträge zur Kolonial- und Überseegeschichte. Bd. 26). Steiner, Stuttgart 1984, ISBN 3-515-04056-0.
  • Michael Kraus, Hans Ottomeyer (Hrsg.): Novos mundos. Neue Welten. Portugal und das Zeitalter der Entdeckungen. Sandstein Verlag, Dresden 2007.
  • Frédéric Mauro: Die europäische Expansion (= Wissenschaftliche Paperbacks Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. 17). Steiner-Verlag-Wiesbaden-GmbH, Stuttgart 1984, ISBN 3-515-03879-5.
  • Jürgen Osterhammel: Kolonialismus. Geschichte – Formen – Folgen (= Beck'sche Reihe 2002 Wissen). 4. Auflage. Beck, München 2003, ISBN 3-406-39002-1.
  • Wolfgang Reinhard: Die Unterwerfung der Welt. Globalgeschichte der europäischen Expansion 1415–2015. Beck, München 2016, ISBN 978-3-406-68718-1.
  • Wolfgang Reinhard: Geschichte der europäischen Expansion. 4 Bände. Stuttgart 1983–1990.
  • Eberhard Schmitt (Hrsg.): Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion. 7 Bände. Beck, München 1984.
  • J. C. Sharman: Empires of the Weak: The Real Story of European Expansion and the Creation of the New World Order. Princeton University Press, Princeton 2019, ISBN 978-0-691-18279-7.
  • European Expansion and Indigenous Response. Brill, Leiden u. a. 2009ff. (Reihe von Fachpublikationen speziell im Hinblick auf die wechselseitigen Einflüsse und Probleme)

Zu den Anfängen der europäischen Expansion

  • Serge Gruzinski: Drache und Federschlange. Europas Griff nach Amerika und China 1519/20. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2014.
  • Alfred Kohler: Neue Welterfahrungen. Eine Geschichte des 16. Jahrhunderts. Aschendorff, Münster 2014.
  • Marina Münkler: Anbruch der neuen Zeit. Das dramatische 16. Jahrhundert. Rowohlt, Berlin 2024.
  • Heinz Schilling: 1517. Weltgeschichte eines Jahres. C.H. Beck, München 2017.
  • Hugh Thomas: Rivers of Gold. The Rise of the Spanish Empire. London 2003 (ND New York 2005).
  • Hugh Thomas: The Golden Empire. Spain, Charles V, and the Creation of America. New York 2010.
  • Hugh Thomas: World Without End. Spain, Philip II, and the First Global Empire. New York 2014.

Zur Expansion in Afrika

  • Bailey D. Diffie, George D. Winius: Foundations of the Portuguese Empire, 1415–1580. Minneapolis 1977.
  • Ulrich van der Heyden: Rote Adler an Afrikas Küste. Die brandenburgisch-preußische Kolonie Großfriedrichsburg in Westafrika. 2., veränderte Auflage. Selignow, Berlin 2001, ISBN 3-933889-04-9.
  • Thomas Pakenham: The Scramble for Africa 1876–1912. Weidenfeld & Nicolson, London 1991.
  • Bruce Vandervort: Wars of Imperial Conquest in Africa, 1830-1914. New York 1998.

Zur Expansion in Asien

  • Hans Beelen: Handel mit neuen Welten. Die Vereinigte Ostindische Compagnie der Niederlande 1602–1798 (= Schriften der Landesbibliothek Oldenburg. 37). Holzberg, Oldenburg 2002, ISBN 3-87358-399-2 (Ausstellungskatalog der Landesbibliothek Oldenburg, 17. Oktober – 30. November 2002).
  • Michel Beurdeley: Porzellan aus China „Compagnie des Indes“. Bruckmann, München 1962.
  • William Dalrymple: The Anarchy. The Relentless Rise of the East India Company. Bloomsbury Publishing, London u. a. 2019.
  • Peter Feldbauer: Estado da India. Die Portugiesen in Asien 1498–1620 (= Expansion, Interaktion, Akkulturation. Bd. 3). Mandelbaum, Wien 2003, ISBN 3-85476-091-4 (und Magnus Verlag, Essen 2005, ISBN 3-88400-435-2).
  • Gerhard Fouquet: Vom Meer zum Land. Indien 1502 aus der Sicht eines deutschen Reisenden. In: Stephan Conermann, Jan Kusber (Hrsg.): Studia Eurasiatica. Kieler Festschrift für Hermann Kulke zum 65. Geburtstag (= Asien und Afrika. Bd. 10). EB-Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-930826-99-2, S. 71–95.
  • Gernot Giertz (Hrsg.): Vasco da Gama. Die Entdeckung des Seewegs nach Indien, 1497–1499. Edition Erdmann, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-86539-822-2.
  • Philippe Haudrère, Gérard le Bouëdec: Les Compagnies des Indes. Éditions Ouest-France, Rennes 1999, ISBN 2-7373-2169-7.
  • W. Bruce Lincoln: Die Eroberung Sibiriens. Piper, München u. a. 1996, ISBN 3-492-03441-1.
  • Pius Malekandathil: The Germans, the Portuguese and India (= Periplus Parerga. Bd. 6). Lit, Münster 1999, ISBN 3-8258-4350-5.
  • Gudrun Ziegler: Der achte Kontinent. Die Eroberung Sibiriens. Ullstein, Berlin 2005, ISBN 3-550-07612-6.

Zur Expansion in Amerika

  • Frank Bardelle: Freibeuter in der Karibischen See. Zur Entstehung und gesellschaftlichen Transformation einer historischen „Randbewegung“. Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster 1986, ISBN 3-924550-20-4 (Zugleich: Münster, Universität, Dissertation, 1986: Das Freibeuterwesen in der Karibischen See im 16., 17. Jahrhundert.).
  • Urs Bitterli: Die „Wilden“ und die „Zivilisierten“. Grundzüge einer Geistes- und Kulturgeschichte der europäisch-überseeischen Begegnung. 3. Auflage. Beck, München 2004, ISBN 3-406-35583-8.
  • Alfred W. Crosby: Ecological imperialism. The biological expansion of Europe, 900–1900. Reprinted edition. Cambridge University Press, Cambridge 1994, ISBN 0-521-32009-7.
  • John Hemming: The Conquest of the Incas. Pan Books, London 2004, ISBN 0-330-42730-X.
  • Felix Hinz: „Hispanisierung“ in Neu-Spanien 1519–1568. Transformation kollektiver Identitäten von Mexica, Tlaxkalteken und Spaniern (= Schriftenreihe Studien zur Geschichtsforschung der Neuzeit. Bd. 45). 3 Bände. Kovač, Hamburg 2005, ISBN 3-8300-2070-8 (Zugleich: Köln, Universität, Dissertation, 2004).
  • Teresa Pinheiro: Aneignung und Erstarrung. Die Konstruktion Brasiliens und seiner Bewohner in portugiesischen Augenzeugenberichten 1500–1595 (= Beiträge zur Kolonial- und Überseegeschichte. Bd. 89). Steiner, Stuttgart 2004, ISBN 3-515-08326-X (Zugleich: Paderborn, Universität, Dissertation, 2002).
  • Hans Pohl: Die Wirtschaft Hispanoamerikas in der Kolonialzeit (1500–1800) (= Wissenschaftliche Paperbacks. 25). Steiner, Stuttgart 1996, ISBN 3-515-05518-5.
  • Claudia Schnurmann: Europa trifft Amerika. Atlantische Wirtschaft in der frühen Neuzeit 1492–1783 (= Fischer 60127). Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-596-60127-4.
  • Hugh Thomas: Die Eroberung Mexikos. Cortés und Montezuma. S. Fischer, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-10-078003-5.
  • Tzvetan Todorov: Die Eroberung Amerikas. Das Problem des Anderen (= Edition Suhrkamp. 1213 = NF 213). 8. Druck. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-518-11213-9.
  • Howard Zinn: Eine Geschichte des Amerikanischen Volkes. Band 2: Unabhängigkeitserklärung, Revolution und das Aufbegehren der Frauen. Schwarzerfreitag, Berlin 2006, ISBN 3-937623-52-3.

Zur Expansion in Ozeanien

  • James Cook: Entdeckungsfahrten im Pacific. Die Logbücher der Reisen von 1768 bis 1779. Herausgegeben von A. Grenfell Price. 4. Auflage. Edition Erdmann in Thienemanns Verlag, Stuttgart u. a. 1983, ISBN 3-522-61040-7.
  • Stuart Macintyre: A Concise History of Australia. 3rd edition. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 2009, ISBN 978-0-521-73593-3.

Weblinks

  • Einführung der Universität Münster zur europäischen Expansion in der Frühen Neuzeit

Einzelnachweise

  1. Thomas Schweer: Stichwort Naturreligionen. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-08181-1, S. 8.
  2. Geoffrey Barraclough, Geoffrey Parker (Hrsg.): Knaurs Neuer Historischer Weltatlas. Weltbild, Augsburg 1999, S. 140.
  3. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 184.
  4. Peter Feldbauer: Vom Mittelmeer zum Atlantik: Die mittelalterlichen Anfänge der europäischen Expansion. Oldenbourg, München 2001.
  5. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 184 f.
  6. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 185.
  7. Ronald Daus: Die Erfindung des Kolonialismus. Hammer, Wuppertal 1983, S. 33.
  8. Geoffrey Barraclough, Geoffrey Parker (Hrsg.): Knaurs Neuer Historischer Weltatlas. Weltbild, Augsburg 1999, S. 155.
  9. Geoffrey Barraclough, Geoffrey Parker (Hrsg.): Knaurs Neuer Historischer Weltatlas. Weltbild, Augsburg 1999, S. 162.
  10. Geoffrey Barraclough, Geoffrey Parker (Hrsg.): Knaurs Neuer Historischer Weltatlas. Weltbild, Augsburg 1999, S. 163.
  11. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 190.
  12. Ronald Daus: Die Erfindung des Kolonialismus. Hammer, Wuppertal 1983, S. 62 f.
  13. Eintrag Ostindien im Brockhaus, abgerufen auf brockhaus.de am 6. Oktober 2020
  14. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 300.
  15. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 310.
  16. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 312.
  17. Ronald Daus: Die Erfindung des Kolonialismus. Hammer, Wuppertal 1983, S. 108 f.
  18. Geoffrey Barraclough, Geoffrey Parker (Hrsg.): Knaurs Neuer Historischer Weltatlas. Weltbild, Augsburg 1999, S. 156.
  19. Geoffrey Barraclough, Geoffrey Parker (Hrsg.): Knaurs Neuer Historischer Weltatlas. Weltbild, Augsburg 1999, S. 172.
  20. Geoffrey Barraclough, Geoffrey Parker (Hrsg.): Knaurs Neuer Historischer Weltatlas. Weltbild, Augsburg 1999, S. 168.
  21. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 328–332.
  22. Um 1700 lebten in Europa etwa 115 Millionen Menschen, siehe: Cipolla, Borchardt: Bevölkerungsgeschichte Europas, Mittelalter bis Neuzeit. München 1971, S. 80 f. In China etwa 125 Millionen, siehe: Spence, D. Jonathan: Chinas Weg in die Moderne. München 2001, S. 154.
  23. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 315.
  24. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 317.
  25. Heinrich Pleticha (Hrsg.): Weltgeschichte in 12 Bänden. Band 9. Bertelsmann, Gütersloh 1996, S. 96.
  26. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 319.
  27. Geoffrey Barraclough, Geoffrey Parker (Hrsg.): Knaurs Neuer Historischer Weltatlas. Weltbild, Augsburg 1999, S. 170.
  28. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 320.
  29. Heinrich Pleticha (Hrsg.): Weltgeschichte in 12 Bänden. Band 9. Bertelsmann, Gütersloh 1996, S. 116.
  30. Heinrich Pleticha (Hrsg.): Weltgeschichte in 12 Bänden. Band 9. Bertelsmann, Gütersloh 1996, S. 126.
  31. Geoffrey Barraclough, Geoffrey Parker (Hrsg.): Knaurs Neuer Historischer Weltatlas. Weltbild, Augsburg 1999, S. 158.
  32. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 363.
  33. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 364.
  34. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 365.
  35. Geoffrey Barraclough, Geoffrey Parker (Hrsg.): Knaurs Neuer Historischer Weltatlas. Weltbild, Augsburg 1999, S. 144 f.
  36. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 258.
  37. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 270.
  38. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 276.
  39. Heinrich Pleticha (Hrsg.): Weltgeschichte in 12 Bänden. Band 9. Bertelsmann, Gütersloh 1996, S. 241.
  40. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 304.
  41. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 302.
  42. Geoffrey Barraclough, Geoffrey Parker (Hrsg.): Knaurs Neuer Historischer Weltatlas. Weltbild, Augsburg 1999, S. 198.
  43. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 305.
  44. Heinrich Pleticha (Hrsg.): Weltgeschichte in 12 Bänden. Band 9. Bertelsmann, Gütersloh 1996, S. 232.
  45. Heinrich Pleticha (Hrsg.): Weltgeschichte in 12 Bänden. Band 9. Bertelsmann, Gütersloh 1996, S. 202.
  46. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 306.
  47. Geoffrey Barraclough, Geoffrey Parker (Hrsg.): Knaurs Neuer Historischer Weltatlas. Weltbild, Augsburg 1999, S. 151.
  48. Heinrich Pleticha (Hrsg.): Weltgeschichte in 12 Bänden. Band 9. Bertelsmann, Gütersloh 1996, S. 218.
  49. Heinrich Pleticha (Hrsg.): Weltgeschichte in 12 Bänden. Band 9. Bertelsmann, Gütersloh 1996, S. 221.
  50. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte. Orac, Wien 1995, S. 308.
  51. Geoffrey Barraclough, Geoffrey Parker (Hrsg.): Knaurs Neuer Historischer Weltatlas. Weltbild, Augsburg 1999, S. 160.
  52. Geoffrey Barraclough, Geoffrey Parker (Hrsg.): Knaurs Neuer Historischer Weltatlas. Weltbild, Augsburg 1999, S. 153.
  53. Heinrich Pleticha (Hrsg.): Weltgeschichte in 12 Bänden. Band 9. Bertelsmann, Gütersloh 1996, S. 235.
Dieser Artikel wurde am 11. September 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 08:43

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Als europaische Expansion bezeichnet die Geschichtswissenschaft die allmahliche politische Ausweitung der Herrschaft europaischer Staaten auf weite Teile Afrikas Amerikas Asiens Australiens und Ozeaniens in der fruhen Neuzeit Das Zeitalter der europaischen Expansion begann im 15 Jahrhundert mit den Entdeckungsfahrten der Portugiesen nach Afrika und der Spanier nach Amerika Hohepunkt und Ende fand es mit dem Kolonialismus und Imperialismus der europaischen Machte im 19 und 20 Jahrhundert Im Zuge der Expansion kam es weltweit zu massiven Bevolkerungsbewegungen zu denen die Emigration europaischer Kolonisten ebenso beitrug wie der Sklavenhandel Weitere bedeutende Folgen waren die Ausbreitung der europaischen Kultur des Christentums indogermanischer Sprachen und europaischer Krankheiten Auch Pflanzen und Tiere wurden zwischen der Neuen und der Alten Welt ausgetauscht sogenannter Columbian Exchange Des Weiteren schuf der Seehandel der europaischen Machte die Grundlagen fur die Entwicklung weltweiter Wirtschaftsbeziehungen siehe auch Globalisierung Die Ausbreitung der Europaer fuhrte fur die indigenen Kulturen der aussereuropaischen Lander meistens durch eine mehr oder weniger aggressive Assimilationspolitik zum Verlust ihrer ethnischen Identitat traditionelle Wirtschaftsweise und Sozialstruktur Muttersprache Ethnische Religion Materialkultur zum Ethnozid oder Volkermord Uberblick uber die PhasenVerlauf der europaischen Expansion und des Imperialismus 1492 2008 Zeitlich und raumlich kann man vier Phasen mit jeweils verschiedenen Formen der Expansion unterscheiden In der Fruhphase praktizierten vor allem die Spanier in Amerika die Errichtung von Diese Kolonien entstanden durch militarische Eroberung und dienten der Ausbeutung durch Beamte und Geschaftsleute aus dem Mutterland eine Besiedelung in grossem Stil fand zunachst nicht statt Die Portugiesen bauten dagegen wie spater die Niederlander in Sud und Ostasien primar sogenannte auf Von dort aus wurde das jeweilige Hinterland wirtschaftlich so erschlossen dass es die eigene Seeschifffahrt unterstutzen konnte Einheimische Herrscher blieben dabei zumindest formal an der Macht Die dritte seit dem 17 Jahrhundert vor allem von Englandern angewandte Form der Kolonisation war der Aufbau von Siedlungskolonien vor allem in Nordamerika und Australien in denen die billige Nutzung von Land durch Siedler aus dem Mutterland forciert wurde Dabei wurde die einheimische Bevolkerung als wirtschaftlich nutzlos angesehen und entweder vertrieben oder dezimiert bzw ausgerottet Auch religiose Grunde spielten eine Rolle die Siedler wollten in ihren Uberzeugungen frei sein was der Staat ihnen nur in den Kolonien erlaubte Auch die Ausbreitung des Russischen Reiches nach Sibirien fallt in diese Kategorie Im Zeitalter des Kolonialismus und Imperialismus etwa ab 1850 gingen die konkurrierenden Kolonialmachte dazu uber auch die nicht von Europaern besiedelten von ihnen aber kontrollierten Gebiete politisch wirtschaftlich und kulturell moglichst weitgehend zu durchdringen Allen Beteiligten wie Soldaten Handlern Siedlern und Missionaren gemeinsam war die eurozentrische Uberzeugung einer hoherstehenden Zivilisation anzugehoren die das Recht habe mit unterentwickelten Wilden fremder Lander nach Belieben zu verfahren und ihnen Errungenschaften Europas aufzuzwingen Die Ausgangssituation Siehe auch Kolonialismus Wirtschaftliche und soziale Motive und Merkmale Das europaische Spatmittelalter insbesondere das 14 Jahrhundert war von gravierenden Umwalzungen der sozialen und okonomischen Strukturen gepragt Der Fall der letzten Festung der Kreuzfahrer im Nahen Osten im Jahre 1291 hatte die Ara der Kreuzzuge faktisch beendet Um 1350 wurde ein Drittel der europaischen Bevolkerung durch die Pest dahingerafft und der daraus folgende Arbeitskraftemangel untergrub die wirtschaftliche Macht des Adels zugunsten des Burgertums Dieses Burgertum war es auch das in der Folge Handel und Gewerbe zu neuer Blute verhalf Der neu entstehende Seehandel der erstarkenden Stadtstaaten Italiens liess eine fruhe Form des Kapitalismus entstehen und verhalf vielen Handlern aufgrund der riesigen Nachfrage nach orientalischen Waren insbesondere Gewurzen zu immensem Reichtum Die Beschreibungen Chinas durch Marco Polo Il Milione und die Beschreibungen Indiens im Alexanderroman ubten im Mittelalter grossen Einfluss aus und verstarkten den Eindruck Indien sei eine Art Wunderland versehen mit allen Reichtumern der Erde Hinzu kam die Legende vom Priesterkonig Johannes einem machtigen christlichen Konig den man in Asien bzw Afrika zu finden und als Verbundeten gegen den Islam zu gewinnen suchte Die Belagerung von Konstantinopel in einer Darstellung aus dem 15 Jahrhundert Die Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 bedeutete einen herben Ruckschlag fur die europaischen Handler Durch die Sperrung des Landhandelswegs uber die alte Seidenstrasse durch die Eroberer wurden Luxusguter vor allem die begehrten Gewurze immer unerschwinglicher da sie bisher nur uber den Landweg aus Asien importiert werden konnten Diese These ist allerdings unter Historikern stark umstritten viele sind der Ansicht dass sich das Osmanische Reich wohl kaum die lukrativen Geschafte mit dem christlichen Abendland entgehen liess Die beiden iberischen Nationen Portugal und Kastilien sahen die Moglichkeit die italienischen und asiatischen Zwischenhandler auszuschalten und durch direkten Zugriff auf die Reichtumer Indiens selbst vom Handel zu profitieren Die Portugiesen bemuhten sich einen Weg nach Indien um Afrika zu finden Im Laufe des 15 Jahrhunderts hatten vor allem der Portugiese Heinrich der Seefahrer und dessen Schuler den Weg dafur durch ihre Erkundungsfahrten an der Westkuste Afrikas bereitet ausserdem waren in dieser Zeit auch zwei neue Schiffstypen die Karavelle und spater die Nao bzw Karacke aus anderen Schiffstypen weiterentwickelt worden was die Fahrten erst moglich gemacht hatte Bei nahezu allen Fahrten spielten auch die grossen Handelshauser eine grosse Rolle denn sie finanzierten die jeweiligen Expeditionen und trieben im Erfolgsfall die Entdeckungsfahrten voran Viele Gelehrte dieser Zeit vertraten die Ansicht dass die Erde eine Kugel Asien somit auch auf dem Seeweg nach Westen zu erreichen sei Ihre Theorien wurden von vielen zum Teil uralten Legenden und Geruchten ebenso genahrt wie die Tatsache dass der aus Florenz stammende Geograph Paolo dal Pozzo Toscanelli den Umfang der Erde irrtumlich als viel zu klein eingeschatzt hatte was schliesslich andere Manner der damaligen Zeit auf die Idee brachte den westlichen Weg nach Asien zu erkunden Der Erste dem dies seit der ersten Fahrt der Wikinger unter Leif Eriksson gelang war der im Auftrag der spanischen Krone segelnde Christoph Kolumbus im Jahre 1492 Kolumbus hatte sich dabei den sachlich korrekten Bedenken vieler Geographen widersetzt die vollig richtig angenommen hatten dass die Distanz bis nach Ostasien viel zu gross fur eine Seereise mit den Mitteln der Zeit sei Den Weg nach Indien fand man tatsachlich zunachst durch die Umsegelung Afrikas im Jahre 1498 erreichte Vasco da Gama die Stadt Kalikut in Indien Dies war der Beginn des Indienhandels in der Fruhen Neuzeit Triebkrafte und Bedeutung der Entdeckungsfahrten Monokausale Erklarungen fur die Entdeckerexpeditionen die nur auf einen Tatbestand wie die Erschwerung des Orienthandels durch die islamischen Eroberungen Konstantinopel 1453 oder die langsam beginnende Herausbildung einer kapitalistischen Wirtschaftsweise erste volle Entfaltung im England des 17 18 Jahrhunderts abheben vernachlassigen die Vielzahl der Bedingungen die fur den spezifischen Verlauf der europaischen Expansion bestimmend waren Der Bedeutung dieser in der Menschheitsgeschichte einmaligen weltweiten transozeanischen Expansion waren sich bereits die Zeitgenossen bewusst Das amerikanische Gold und Silber starkte die Staatsgewalten in Europa gegenuber den konkurrierenden adligen Lokalmachten die im Mittelalter die spatere Souveranitat der Staaten bzw der Konige verhindert hatten Selbst die industrielle Revolution in England ist massgeblich durch die wirtschaftlichen Folgen der Expansion vorangetrieben worden So brachten vor allem die westindischen Zuckerpflanzer und die Liverpooler Sklavenhandler die Geldmittel auf die zum Ausbau der englischen Industrie benotigt wurden Entsprechend urteilte Adam Smith in seinem Werk Wealth of Nations von 1776 Die Entdeckung Amerikas und die Fahrt nach Ostindien um das Kap der guten Hoffnung sind zwei der grossten und bedeutendsten Ereignisse von denen die Menschheitsgeschichte zu berichten weiss Wissenschaftliche und technische Vorbedingungen Die Idee einer systematischen Erkundung der Erde entstand bereits in der Antike Schon die Pythagoreer in Unteritalien sammelten Belege fur die Kugelgestalt der Erde die dadurch schnell zur massgeblichen Uberzeugung in der griechischen Antike wurde Bereits im Altertum hatte sich damit die Vorstellung gebildet dass man durch eine Westfahrt uber den Atlantik fremde Lander in Asien erreichen konne Man wusste ja schon im alten Agypten von China und anderen Landern Asiens durch den Import von Apfelsinen und durch die Seidenstrasse Trotz unterschiedlicher Entfernungsvorstellungen hatte ferner bereits Eratosthenes im 3 Jahrhundert v Chr den tatsachlichen Erdumfang annahernd genau berechnet Allerdings war im europaischen Mittelalter vor allem das astronomische Lehrbuch des Ptolemaus bekannt Almagest das einen viel zu niedrigen Wert angab Kolumbus fuhlte sich dadurch ermutigt den scheinbar nicht allzu weiten Weg bis nach Asien meistern zu konnen Des Weiteren hatte die mittelalterliche Vorstellung von der Unwirtlichkeit der Regionen im fernen Norden und Suden auch gestutzt auf die Autoritat des Aristoteles von Expeditionen in diese Erdteile abgehalten Erst die Entdeckungsfahrten der portugiesischen Seefahrer entlang der afrikanischen Atlantikkuste im 15 Jahrhundert liessen zunehmend Zweifel an diesem vorherrschenden Meinungsbild aufkommen Besonders die Expeditionen Heinrich des Seefahrers zur Suche nach direkten Wegen zu den afrikanischen Goldvorraten und Sklaven unter Umgehung der muslimischen Handler Nordafrikas und die in der Renaissance sinkende Autoritat des Aristoteles beendeten die europaischen Hemmungen endgultig Die bereits im Altertum entwickelte Kartografie reichte fur die Orientierung uber grossere Entfernungen noch nicht aus Erst Gerhard Mercator loste um 1569 das Problem der Projektion der Kugelflache auf Plankarten zufriedenstellend Das Kartenmaterial zuvor wich so erheblich von der Wirklichkeit ab dass ihr Gebrauch sehr fragwurdig war Gleichwohl hatte die Fortentwicklung der Kartografie in der Zeit vor ihrer Nutzlichkeit fur grossere Dimensionen wesentliche Anregungen fur die Entdeckungsfahrten gegeben Persisches Astrolabium aus dem 18 Jahrhundert Im 15 und zu Beginn des 16 Jahrhunderts waren fur die Hochseeschifffahrt die astronomischen Kenntnisse zur Standortbestimmung auch ohne Kustensicht viel wichtiger als Kartenmaterial Als himmlischer Wegweiser dienten Sternenkataloge wie sie bereits die Astronomen Alexandrias entworfen hatten Die Beobachtung per Auge war aber zu ungenau und so bedurfte es der Entwicklung spezieller Instrumente zur exakteren Standortbestimmung Das fruhe Mittelalter hatte in Europa gegenuber der Antike einen deutlichen Ruckfall in die Unwissenheit gebracht Bucherverluste in der Spatantike in dieser Zeit wurde das griechisch romische Wissenserbe zu einem grosseren Teil im islamischen Kulturkreis aufbewahrt Durch den Kontakt mit islamischen Reichen besonders uber Spanien Kalifat von Cordoba spater Taifa Konigreiche gelangte dieses Wissen schliesslich wieder nach Europa Auch neue arabische persische und indische Erkenntnisse gelangten uber diesen Weg zu Beginn der Neuzeit nach Europa So ermoglichten beispielsweise die Toledaner Tafeln des spanisch arabischen Astronomen Al Zarqali aus der zweiten Halfte des 11 Jahrhunderts die genaue Bestimmung der taglichen Stellung der Himmelskorper Fixsterne Zusammen mit der Messung der Sonnenhohe und der bekannten Sonnendeklination des betreffenden Tages gelang so die rechnerische Ermittlung des Breitengrades Portugiesische Seefahrer des 15 Jahrhunderts nutzten diese astronomische Nautik und auch Kolumbus war sie zumindest bekannt Besonders die Instrumentenverbesserung des Astrolabiums und des Quadranten zur Messung der Gestirnshohe sowie die Erfindung des Jakobstabes zur Winkelmessung wurden von den Arabern ubernommen und von europaischen Gelehrten weiterentwickelt Auch verbesserte astronomische Almanache wie die Alfonsinischen Tafeln um 1259 der um 1475 und die Ephemeriden 1475 waren wesentliche Beitrage der abendlandischen Denker Auch der Kompass aus China ubernommen und dort schon um 1080 in Verwendung wurde um 1200 in Europa bekannt und verbessert und war hier spatestens um 1270 in Gebrauch Auch die Abweichung des magnetischen Nordpols vom tatsachlichen war wahrscheinlich schon vor der Entdeckung Amerikas bekannt Die wichtigste technische Entwicklung waren wohl hochseetaugliche Schiffe Wahrend die Galeere der Mittelmeervolker fur langere Ozeanfahrten untauglich war wurde das fur die raue See durchaus geeignete schlanke und leichte Wikingerboot zu Beginn des 13 Jahrhunderts von der machtigen und schweren im Ostseeraum entwickelten Kogge verdrangt Durch baskische Piraten in Norditalien bekannt gemacht wurde die Kogge dort um 1400 zu einem grosseren Rundschiff fortentwickelt und loste das Mittelmeerschiff Galeere ab Im 15 Jahrhundert entstand im Atlantikraum besonders an den Kusten Portugals und Kastiliens ein kleines langliches Schiff mit 50 bis 100 Tonnen die Karavelle Diese war aufgrund ihrer verschiedenen Mastgrossen fur starke wie schwache Winde geeignet und durch das von der Kogge ubernommene Ruder Pinne viel starker in Gewalt des Steuermanns als vorherige Schiffe Bertrand Gille 1920 1980 spricht angesichts dieser spatmittelalterlichen und fruhneuzeitlichen Entwicklungen im Schiffbau von einem zweifellos bereits damals existierenden technischen Kosmopolitismus Die an Bord befindlichen Schiffsgeschutze machten die Schiffe fur aussereuropaische Volker nahezu unbesiegbar Kolumbus Flaggschiff Santa Maria war mit vier Drehbassen Kaliber 9 cm bewaffnet Vasco da Gamas Flaggschiff Sao Gabriel eine 21 3 m lange Nau hatte unter anderem 20 Kanonen an Bord bei 60 Mann Besatzung als sie am 8 Juli 1497 in Lissabon startete um einen ostlichen Weg nach Indien zu finden Mit der Ankunft von Vasco da Gama 1498 in Indien begriffen die arabischen Handler dass ihr lukratives Monopol des Indienhandels z B der Gewurzhandel mit Europa in Gefahr war Folgerichtig war die am 9 Marz 1500 unter Leitung von Pedro Alvares Cabral in Lissabon startende Expedition 13 Schiffe mit 1200 bis 1500 Mann gross und stark bewaffnet als erste Europaer befuhren die Portugiesen die Kusten Brasiliens und siedelten sich bei der dort bereits ansassigen indigenen Bevolkerung an Die Expansion in AfrikaIm fruhen 15 Jahrhundert begann Portugal auf das afrikanische Festland uberzusetzen und eroberte die marokkanischen Stadte Ceuta 1415 und Tanger 1471 Man verstand diese Eroberungen als Teil der Reconquista also Ruckeroberung von ehemals christlich gewesenen Gebieten und noch nicht als eine Expansion in fremdes Gebiet Die ersten See Expeditionen die das Afrika sudlich der Sahara kartographierten waren wohl die Fahrten von Heinrich dem Seefahrer einem portugiesischen Prinzen zu Beginn des 15 Jahrhunderts Zuerst wurden das unbewohnte Madeira 1420 und die Azoren 1427 entdeckt und von Portugiesen besiedelt danach konzentrierte man sich auf die Erkundung der Westkuste Afrikas Diese konnte fortgefuhrt werden nachdem Gil Eanes im Jahre 1431 das zuvor als Ende der Welt bezeichnete Kap Bojador erstmals erfolgreich umsegelt hatte Nach der Entdeckung der Kapverden 1458 die spater zusammen mit den Azoren und Madeira zu sehr ertragreichen Anbaugebieten fur Zuckerrohr wurden trieb die Gier nach Gold und Sklaven die Entdecker immer weiter nach Suden Besonders nach der Entdeckung Ghanas wo die Portugiesen viele Sklaven und auch Gold fanden nahmen die Expeditionen an Umfang und Anzahl betrachtlich zu Animation zwei Bilder Darstellung eines Sklavenschiffs 19 Jahrhundert Im heute nigerianischen Lagos nahmen europaische Handler erstmals an einer afrikanischen Sklavenversteigerung teil Die Europaer fuhrten demnach die Sklaverei in Afrika nicht ein sondern nutzten bereits jahrtausendelang bestehende Strukturen auf denen schon die Agypter aufgebaut hatten Auf ihrem Weg nach Suden benannten sie wichtige Gegenden nach ihren Haupthandelswaren Namen wie Goldkuste das heutige Ghana oder Elfenbeinkuste stammen aus dieser Zeit Unter der Schirmherrschaft Heinrich des Seefahrers erfolgte um 1445 im portugiesischen Lagos an der Algarve die Grundungen der Casa de Arguim bzw de Guine die beide auch als Companhia de Lagos Lagosgesellschaft bezeichnet der Entwicklung des portugiesischen Handels mit Westafrika dienten Die Portugiesen handelten vorrangig mit Satteln Stoffen und Messingwaren aber auch mit Getreide und mit Pferden die dem afrikanischen Klima schnell erlagen Ihre arabischen und schwarzafrikanischen Geschaftspartner lieferten hauptsachlich Sklaven Gold und Elfenbein sowie bereits in dieser Zeit einen besonderen afrikanischen Pfeffer Malagettapfeffer bzw Paradieskorner genannt Moralische Unterstutzung erhielten die Portugiesen von Papst Nikolaus V mit der Bulle Romanus Pontifex in welcher die frommen Taten von Heinrich dem Seefahrer gepriesen wurden und den Portugiesen ein fur neue Gebiete zugesprochen wurde Weiterhin wurde es erlaubt Unglaubige zu versklaven und ihren Besitz zu nehmen Nach dem Tode Heinrich des Seefahrers wurde in den 1460er Jahren die Companhia de Lagos nach Lissabon verlegt und mit anderen Handelseinrichtungen in der Casa da Guine e da Mina zusammengefuhrt Spater ging daraus die Casa da India hervor Bartolomeu Diaz und Vasco da Gama gelang als ersten Entdeckern Ende des 15 Jahrhunderts die Umrundung der Sudspitze Afrikas Sudlich des Aquators gab es zwar fur die Europaer ausser Sklaven nicht viel von Wert doch motivierte sie die Suche nach dem Seeweg nach Indien zu einer weiteren Erforschung der afrikanischen Kuste An der Ostkuste stiessen sie dabei auf zahlreiche von Moslems bewohnte Stadte die regen Handel mit Indien und dem Landesinneren betrieben Der Sklavenhandel fand bis zum Beginn des 19 Jahrhunderts fast ausschliesslich an der Westkuste statt In der Fruhzeit war es anders die Agypter hatten Sklaven hauptsachlich aus dem Sudan und Athiopien importiert Zahlreiche Niederlassungen von Senegal bis zum Kap der Guten Hoffnung entstanden nur zum Zweck der Sklavenverschiffung wie zum Beispiel Luanda die heutige Hauptstadt Angolas Anfangs hielt sich die Nachfrage in Grenzen doch im 17 Jahrhundert fuhrte die massive Entfuhrung von mehreren Dutzend tausend Menschen jahrlich zu einer ernsthaften Gefahrdung der lokalen Gesellschaftsverhaltnisse Es wird geschatzt dass im Zeitraum zwischen 1450 und 1870 etwa 11 5 Millionen Afrikaner aus ihrer Heimat verschleppt wurden von denen 1 5 Millionen die Uberfahrt nach Amerika nicht uberlebten Fast die Halfte der tatsachlich nach Amerika gelangten uber sechs Millionen wurde im 18 Jahrhundert nach Amerika verschifft doch auch nach 1800 waren es noch uber drei Millionen Erst nachdem viele amerikanische Kolonien ihre Unabhangigkeit erlangt hatten und in Europa die Sklaverei verboten wurde sank die Anzahl der Sklaventransporte und somit auch der verschleppten Afrikaner entscheidend Siehe auch Atlantischer Sklavenhandel Angesichts der lukrativen Geschafte an der afrikanischen Westkuste errichteten ab etwa 1600 auch andere Nationen Handelsposten entlang der Kuste wie z B die brandenburgische Kolonie Gross Friedrichsburg Fur die in Ostasien aktiven Nationen Portugal Grossbritannien und Niederlande in geringerem Masse auch Frankreich war Afrika auch in seiner Funktion als Zwischenstation nach Asien bedeutend wahrend die Spanier ihre ostasiatischen Besitzungen von Mexiko aus uber den Pazifik anliefen Die einzige in grosserem Masse kolonialisierte Region war die Kapkolonie die ab 1652 von niederlandischen und auch franzosischen Hugenotten kolonialisiert wurde Die dort ansassigen Khoisan Stamme wurden bis 1800 von den neuen Siedlern unterworfen oder ausgerottet Abgesehen von den beiden portugiesischen Besitzungen in Angola und Mosambik drangen die Europaer erst in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts weiter in das Landesinnere vor und erforschten es Auch wenn die direkte Kontrolle der europaischen Staaten sich nur auf die Kustengebiete beschrankte so reichte ihr wirtschaftlicher Einfluss doch wahrscheinlich weit in den Kontinent hinein Die Expansion in AsienDer Weg nach Asien Nach den Erkundungsfahrten des portugiesischen Prinzen Heinrichs des Seefahrers zu Beginn des 15 Jahrhunderts hatten viele Seefahrer versucht einen Weg nach China siehe auch Chinahandel oder zu den Gewurzinseln zu finden Wahrend also ein Christoph Kolumbus mit Unterstutzung der spanischen Krone diesen Weg im Westen suchte rustete sich ein anderer bereits fur eine Expedition in die entgegengesetzte Richtung Vasco da Gama Im Juli 1497 verliessen seine vier Schiffe Portugal mit dem koniglichen Auftrag den Seeweg nach Indien komplett zu erschliessen Nachdem sie im November das bereits 1486 87 von Bartolomeu Diaz entdeckte Kap der Guten Hoffnung an der Sudspitze Afrikas umrundet hatten erreichten sie die muslimische Stadt Malindi an der Ostkuste des schwarzen Kontinents Von dort aus segelten die Portugiesen mit Hilfe eines einheimischen Lotsen weiter nach Indien wo sie mit dem Konig von Calicut einen Handelsvertrag abschlossen Der daraus erwachsende Reichtum veranlasste die Portugiesen 1510 die Stadt Goa zu erobern und sie zur Hauptstadt von Portugiesisch Indien zu machen Von dort aus wurde der von den Moslems betriebene Seehandel im Indischen Ozean im Laufe der Zeit unterbunden und von portugiesischen Handlern ubernommen Nachdem die katholische Kirche drohte den Portugiesen das Handelsmonopol fur Asien zu entziehen begann ab 1540 auch die christliche Missionierung Indiens und weiterer Lander in Asien In Europa bezeichnete man bald die Zielregion der Erkundung bestehend aus Vorder und Hinterindien sowie dem Malaiischen Archipel als Ostindien im Unterschied zu Westindien Dies geht auf span las Indias wortlich die Indien Plural vgl engl Indies zuruck und letztlich auf die Bezeichnung India bei Claudius Ptolemaus die den gesamten Sudosten Asiens umfasst India intra Gangem Indien innerhalb des Ganges oder Vorderindien sowie India extra Gangem Indien ausserhalb des Ganges also Hinterindien und Inselindien Sie wurde aber auch durch den starken kulturellen Einfluss gefordert den Indien seit der Antike auf Sudostasien ausubte Entstehung der europaischen Handelsimperien Die Molukken selbst wurden zwar schon 1511 von Antonio de Abreu und Afonso de Albuquerque entdeckt und fur Portugal erobert jedoch hatten die Spanier anders als die Portugiesen aufgrund der reichen Silber und Goldvorkommen in der Neuen Welt kein Interesse mehr daran Stattdessen begannen sie mit der Besetzung eines Archipels den bereits Ferdinand Magellan kurz vor seinem Tod 1521 auf seiner Weltumsegelung entdeckt hatte und den der Eroberer Miguel Lopez de Legazpi zu Ehren Konig Philipps II 1571 Philippinen nannte Die Philippinen stellten eine Besonderheit in Asien dar da sich hier vor der Ankunft der Europaer keine stadtische Kultur entwickelt hatte Aufgrund der raschen Vermehrung der spanischstammigen Bevolkerung sowie der kargen Boden auf den Inseln zogen die Spanier die einheimische Bevolkerung zur Zwangsarbeit auf ihren Feldern heran Schon ab 1600 entwickelte sich in Manila dem spanischen Hauptstutzpunkt ein gunstiger Umschlagplatz fur chinesische Porzellane und Lackmobel die fur Silber aus den amerikanischen Kolonien gekauft wurden Bald jedoch mussten sich die Spanier vor allem der Ubergriffe der Portugiesen und Niederlander auf ihre Schiffe und Ansiedlungen erwehren Gebiet des indischen Mogulreiches um 1700 Unterdessen verschafften sich Erstere weitere Handelshafen im Indischen Ozean Nach Goa waren noch Malakka 1511 und Hormuz im Persischen Golf 1515 von Portugal erobert und befestigt worden Da die portugiesischen Handler die wertvollen Gewurze mit ihren Schiffen direkt nach Europa transportieren konnten waren sie in der Lage die turkischen und venezianischen Zwischenhandler zu umgehen und somit die Preisangebote der arabischen Kaufer zu uberbieten Dennoch musste die portugiesische Krone deutsche und italienische Handelshauser aus Kapitalnot an den Indienfahrten teilnehmen lassen Auf ihren Fahrten nach Asien gehorten Gold und Silberdukaten sowie Kupfer Blei und slowenisches Quecksilber zur Fracht der Portugiesen die ihre Gewurze ab 1520 ausschliesslich zu festen Preisen in Antwerpen verkauften Das indische Mogulreich das sich 1570 vom Landesinneren her einen Zugang zum Meer verschafft hatte war den Europaern nie freundlich gesinnt Die Moguln konnten die europaischen Handler jedoch nie vertreiben Der portugiesische Plan die Insel Ceylon zu erobern wurde deshalb nur durch den Tod des kinderlosen Konigs im Jahre 1580 vereitelt wodurch Portugal an Spanien fiel Nach dem Untergang der spanischen Armada 1588 sahen somit auch andere Staaten Europas eine Moglichkeit in den Gewurzhandel einzusteigen Nach zahlreichen Uberfallen auf spanische und portugiesische Schiffe und Stutzpunkte wurde im Jahre 1600 die Englische Ostindien Kompanie gegrundet die dem portugiesischen Seehandel ebenso schwer zusetzte wie die 1602 entstandene Niederlandische Ostindien Kompanie Im Auftrag der Niederlandischen Ostindien Kompanie schrieb der Volkerrechtler Hugo Grotius sein Werk Mare Liberum Das freie Meer in welchem die Meere zu internationalen Gewassern erklart wurden Hierdurch wurden die Rechte der Portugiesen in Frage gestellt die im Vertrag von Tordesillas festgelegt worden waren Die Niederlander besetzten bald darauf die portugiesischen Molukken eroberten Ceylon und errichteten 1619 ihre Faktorei Hollandia das spatere Batavia und heutige Jakarta Besonders in Sudostasien setzten sie nachdem dort die Portugiesen weiter an Einfluss verloren hatten dem britischen Seehandel schwer zu Indem den lokalen Fursten eine Art Lehensverhaltnis aufgezwungen wurde erlangte die Niederlandische Ostindien Kompanie immer mehr die Kontrolle uber den Gewurzhandel Aufgrund der profitorientierten Haltung der Kompanie wurde daneben allerdings nichts zur Missionierung der Einheimischen unternommen sie wurde im Gegenteil sogar verboten Nach ihren Fehlschlagen in Sudostasien konzentrierten sich die Briten auf das kontinentale Indien wo sie fur ihre Kompanie Bombay und Kalkutta als Stutzpunkte einrichteten Mitte des 17 Jahrhunderts fasste auch Frankreich mit der Grundung der Franzosischen Ostindien Kompanie in Indien Fuss Englander und Franzosen spielten die indischen Fursten oftmals gegeneinander aus um sich ihrer Unterstutzung zu versichern In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts entwickelte sich aus den Feindseligkeiten ein von den beiden Seiten gefuhrter Stellvertreterkrieg in dem die Briten nach der Schlacht von Plassey unter der Fuhrung von Robert Clive 1 Baron Clive 1757 als Sieger hervorgingen 1773 schliesslich wurde die Kompanie der britischen Regierung direkt unterstellt Das von den durch Hofintrigen der europaischen Gesandten Aufstanden und Gebietsforderungen Grossbritanniens geschwachte Mogulreich besass zwar nominell immer noch die Oberhoheit uber den indischen Subkontinent doch die wahre Macht lag nun in den Handen der Briten Bis 1857 ubernahmen sie auch offiziell die Herrschaft uber Indien Vor allem die Ostindien Kompanien trugen massgeblich zum wirtschaftlichen und auch militarischen Aufstieg Westeuropas bei Da der Asienhandel nach der Erschliessung des direkten Seewegs nach Indien und Ostasien einen Zwischenhandel uber moslemische Staaten wie das Osmanische Reich nutzlos machte folglich uber die westeuropaischen Kustenstadte abgewickelt werden konnte verfiel die Macht der italienischen Stadtstaaten Der wirtschaftliche Schwerpunkt verlagerte sich somit vom Mittelmeerraum an die Atlantikkuste wo die Hafenstadte nun die fruhkapitalistischen Wirtschaftsstrukturen des 15 und 16 Jahrhunderts ubernahmen und weiterentwickelten Vor allem in Grossbritannien Frankreich und den Niederlanden entstanden folglich mit der Einfuhrung eines fortschrittlicheren Finanzwesens die Grundlagen des modernen Kapitalismus mit all seinen Auspragungen Diese Staaten waren es neben Spanien und Portugal auch die durch den Aufbau grosser Handelsflotten die Verflechtung aller Wirtschaftsraume der Welt weiter vorantrieben Handel mit China Bild eines chinesischen Astronomen von 1675 deutlich zu erkennen sind die von den Jesuiten eingefuhrten astronomischen Instrumente In China herrschte als Nachfolger der Ming Dynastie seit 1644 die aus der Mandschurei stammende Mandschu oder Qing Dynastie uber ein Reich das in etwa uber so viele Einwohner verfugte wie ganz Europa und eine enorme Wirtschaftsmacht entwickelt hatte Allein die Manufakturen in Nanjing produzierten jahrlich mehrere hunderttausend glasierte Porzellangefasse die hauptsachlich fur den Export gefertigt und je nach Bestimmungsort mit den dort gewunschten Motiven verziert wurden Auch die Seidenproduktion ubertraf die Produktion der restlichen Welt um ein Vielfaches Fur chinesische Seide und Porzellan gab es uberall auf der Welt eine grosse Nachfrage auch Tee wurde exportiert Der Chinahandel entwickelte sich langsamer als der bereits im 16 Jahrhundert lukrative Indienhandel der europaischen Seemachte Zwar gab es seit 1601 durch Matteo Ricci eine kleine Jesuitenmission die insbesondere astronomische Kenntnisse vermittelte doch ansonsten war der europaische Einfluss gering Als Zahlungsmittel fur die chinesischen Waren wurden nur Silber von den Spaniern und Gold von den Russen akzeptiert Den Russen wurde im Vertrag von Nertschinsk 1689 der unbeschrankte Handel gewahrt doch die anderen Nationen hatten keinen Anteil daran Die bis ins 19 Jahrhundert hinein einzig geduldeten Handelsplatze waren die portugiesische Insel Macau in der Mundung des Perlflusses und der Hafen von Kanton doch alle weitergehenden Massnahmen von Seiten der Europaer wurden nicht toleriert Nachdem Europa im Verlauf des 18 Jahrhunderts Chinas Monopolstellung sowohl bei der Porzellanherstellung Meissener Porzellan als auch bei der Teeproduktion Plantagen in Britisch Indien gebrochen hatte kauften europaische Handler immer weniger Waren in China Stattdessen versuchten Briten und Franzosen das chinesische Kaiserreich als Absatzmarkt zu erschliessen Macartney Mission Besonders gewinnbringend wurde dabei die illegale Einfuhr von Opium nach China Da die chinesische Wirtschaft jedoch massiv auf die Silbereinkunfte angewiesen war die nun immer mehr abnahmen steuerten die Staatsfinanzen zusehends auf den Ruin zu Als China den Opiumhandel durch Kontrolle der Handler und Beschlagnahmung der Ware zu unterbinden begann reagierte Grossbritannien darauf mit der Entsendung von Kriegsschiffen Der Erste Opiumkrieg zeigte nur allzu deutlich die Schwachen des Kaiserreichs auf China musste im Friedensvertrag Hongkong an Grossbritannien abgeben und zwolf Vertragshafen dem unbegrenzten Handel offnen Dies lautete schlussendlich den Niedergang des chinesischen Kaiserreichs ein Handel mit Japan Siehe auch Epoche des Namban Handels 1543 kam es auf Tanegashima zum ersten Kontakt zwischen Europaern und Japanern Die Neuankommlinge revolutionierten nicht nur durch die Einfuhrung des Tanegashima Gewehrs die japanische Kriegsfuhrung sondern verbreiteten dort auch das Christentum Japan war daneben seit der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts zum fuhrenden ostasiatischen Exporteur von Kupfer und Silber aufgestiegen Ein Grossteil der Edelmetalle wurde zum Kauf von Seide nach China transportiert da die rasant ansteigende Nachfrage nach Seide sie wurde zur Herstellung von Kimonos gebraucht schon lange nicht mehr durch die landeseigene Produktion gedeckt werden konnte Einige Feudalherren sogenannte Daimyo hatten im Westen der japanischen Inseln als Zeichen ihrer Unabhangigkeit von der Zentralmacht in Kyōto das Christentum angenommen Als Reaktion darauf untersagte der Shogun ab 1590 weitere Missionierungen und die Ausubung der christlichen Religion Da fast alle europaischen Lander neben dem Handel aber auch die Bekehrung der japanischen Bevolkerung im Sinn hatten wurde jedem Europaer das Betreten der japanischen Inseln untersagt In der Edo Zeit 1603 1868 verbot die Dynastie der Tokugawa ab 1639 allen Auslandern den Kontakt mit Japanern mit Ausnahme der Chinesen und Niederlander Der Kontakt mit den Niederlandern war auf die kunstliche Insel Deshima in der Bucht von Nagasaki beschrankt Der Handel war ihnen nur deshalb weiterhin erlaubt weil sie nicht wie die anderen europaischen Staaten versucht hatten die Japaner zum Christentum zu bekehren Diese Isolation dauerte uber 200 Jahre an bis der amerikanische Commodore Matthew Perry die Japaner 1853 mit nur vier Kriegsschiffen zur erneuten Offnung ihrer Hafen zwang Expansion Russlands Siehe auch Geschichte Sibiriens Die lange Herrschaft der Goldenen Horde und Feindseligkeiten mit den Nachbarstaaten waren ein Hauptgrund dafur dass das Grossfurstentum Moskau um 1450 faktisch von der westlichen Welt isoliert war Die Eroberung von Nowgorod durch Moskau 1478 und die darauffolgende Unabhangigkeitserklarung zeigten jedoch dass die Macht der Fursten von Moskau dadurch keinen Ruckschlag erlitten hatte Die Tataren setzten sich zwar erbittert zur Wehr aber sie konnten nicht verhindern dass die Moskowiter durch die Vernichtung der Khanate Kasan 1552 und Astrachan 1556 die Kontrolle uber das Wolgabecken erlangten Trotz der Plunderung Moskaus durch die Krimtataren 1571 beherrschten sie ein Jahrzehnt spater das gesamte Gebiet des heutigen Russlands bis zum Ural Dies war jedoch nicht den Truppen des Zaren zu verdanken Stattdessen hatte die reiche Kaufmannsfamilie Stroganow in den zwei Jahrzehnten zuvor umfangreiche Privilegien auf deren grossen Landereien westlich des Uralgebirges eingeraumt bekommen darunter auch die Anwerbung eigener Truppen Diesen gelang es 1582 die Residenz des Sibirischen Khans Isker zu erobern Dennoch wurde die Expansion nach Osten erst nach dem Livlandischen Krieg 1582 83 vom Staat unterstutzt als der Abgesandte der Stroganows mit teuren Pelzen und der Nachricht uber den Sieg uber die Sibirische Horde an den Zarenhof kam Der Pelzhandel lockte auch in Sibirien viele Siedler in die unerforschten Gebiete Die indigenen Volker wurden dabei entweder russifiziert oder ausgerottet Die Pioniere in der Hauptsache Kosaken errichteten entlang der Flusslaufe Sibiriens an den Handelswegen neue Stutzpunkte die sich allmahlich zu Stadten entwickelten Beispiele hierfur sind Tjumen 1586 Krasnojarsk 1628 Irkutsk 1652 und Ochotsk 1649 sowie Omsk 1716 und Petropawlowsk 1752 Die Kuste des Pazifiks wurde erstmals 1639 erreicht zehn Jahre spater Ochotsk die erste russische Stadt am Pazifik gegrundet Russlands Herrschaft uber Sibirien grundete sich hauptsachlich auf diesen Siedlungen sowie einem harten Tributsystem Im Fernen Osten verweigerten sich die ansassigen Volker denn sie erklarten dass sie bereits einem machtigen Bogdoi Zahlungen leisteten Wer dieser Bogdoi war wurde klar als eine Armee der Mandschu im Amurbecken auftauchte und das undisziplinierte russische Heer nach einigen Anfangsschwierigkeiten in die Flucht schlug Im Jahre 1689 musste dann auch das Gebiet nordlich des Flusses Amur das Russland zuvor China abgenommen hatte im Vertrag von Nertschinsk an China zuruckgegeben werden Im Gegenzug wurde den Russen das Privileg gestattet Seide im Austausch gegen Gold zu kaufen Dies war der erste je von einem chinesischen Kaiser abgeschlossene bilaterale Vertrag Bis Mitte des 17 Jahrhunderts war es zu intensiver Besiedelung durch russische Kolonisten gekommen so dass in den Gebieten ostlich des Urals bereits mehr Europaer als Ureinwohner lebten Dies war hauptsachlich durch die reichen Rohstoffvorkommen und die Besiedelungspolitik der russischen Zaren bedingt die oft Kolonisten aus anderen Landern Europas anwarben Ab etwa 1700 trat die Expansion dann in ein anderes Stadium uber denn nun traten wissenschaftliche Grunde in den Vordergrund wie etwa das Interesse fur Informationen uber die indigenen Volker Dennoch spielten auch hier praktische Erwagungen eine Rolle Die ersten Expeditionen zur Halbinsel Kamtschatka sollten nicht nur eine vermutete Landbrucke zwischen Amerika und Asien finden sondern auch einen moglichen Seeweg zu den ubrigen europaischen Besitzungen auf dem amerikanischen Kontinent Durch die Bemuhungen des russischen Generals Nikolai Nikolajewitsch Murawjow Amurski konnten im 19 Jahrhundert dem schwachen China weite Territorien im Fernen Osten vertraglich entzogen werden 1860 grundeten die Russen die Stadt Wladiwostok die Perle des Ostens ebenso wurden weitere Hafen errichtet um am Pazifikhandel teilzunehmen Bis zum Russisch Japanischen Krieg 1904 05 beherrschten die Russen auch die Mandschurei bauten dort die Transmandschurische Eisenbahn und grundeten unter anderem die Stadt Harbin Zwar waren zuvor auch die Halbinsel Kamtschatka sowie Alaska besetzt worden doch hatte dies keinen grossen Einfluss mehr auf die weitere Entwicklung Russlands Die Expansion in Amerika Hauptartikel Europaische Kolonisierung Amerikas Amerika um 1750 Die amerikanischen Ureinwohner Indianer waren Nachkommen eiszeitlicher Jager die aus Asien uber eine Landbrucke nach Nordamerika eingewandert waren und sich von dort aus uber den ganzen Kontinent verbreitet hatten Im Zuge dieser Verbreitung passten sich die Ureinwohner ganz ihrer jeweiligen neuen Umgebung an Alle Gruppen entwickelten vielfaltige und doch teilweise vollkommen verschiedenartige Kulturen Dabei entstand eine immense Spannweite der kulturellen und auch technologischen Entwicklung der indigenen Volker Zwar verbreiteten sich Landwirtschaft und Viehzucht uber den ganzen Kontinent doch konnten sich nur auf der Halbinsel Yucatan und in Zentralmexiko sowie in den peruanischen Anden Hochkulturen mit dauerhaftem Bestand entwickeln Hier bildeten sich im Laufe der Jahrhunderte vergleichsweise komplexe staatliche Strukturen die den ubrigen Stammen Amerikas oftmals und in Einzelfallen sogar den Volkern Eurasiens in technologischer Hinsicht uberlegen waren Auffallig ist jedoch die Tatsache dass viele grundlegende Erfindungen Landwirtschaft Viehzucht Topferei primitive Goldverarbeitung unabhangig von der ubrigen Welt gemacht wurden andererseits jedoch viele Technologien in ganz Amerika nie erdacht wurden Dazu zahlen die Bearbeitung von Kupfer Bronze oder Eisen ebenso wie das Rad oder eine alphabetisierte Schrift Somit befanden sich die Volker Amerikas in etwa auf einer technisch gesehen jungsteinzeitlichen Entwicklungsstufe wenn sie sich auch hervorragend an ihre Umgebung angepasst und vielschichtige Gesellschaftsstrukturen entwickelt hatten Die Zahl der Ureinwohner zum Zeitpunkt der Entdeckung Amerikas 1492 ist sehr schwer zu bestimmen und war Gegenstand hitziger Dispute insbesondere amerikanischer Historiker deren Schatzungen bei zehn bis einhundert Millionen Menschen fur den gesamten Kontinent liegen Sud und Mittelamerika Die neu entdeckten Gegenden wurden nach den ersten Reisen des Kolumbus unter den beteiligten Machten Portugal und Spanien im Vertrag von Tordesillas 1494 aufgeteilt Demnach erhielt Spanien alle Lander die 370 spanische Leguas ca 1770 km westlich der Kapverdischen Inseln bereits entdeckt oder noch zu entdecken waren Portugal dementsprechend alles ostlich dieser meridional verlaufenden Linie Freilich hatte bis dahin noch keiner der beiden Staaten ernsthafte Gebietserweiterungen vorgenommen von der Inbesitznahme Hispaniolas 1493 einmal abgesehen Spanische Expansion Spanische Kolonien Hauptartikel Spanische Kolonialgeschichte Siehe auch Asiento de Negros Nach der Besetzung Kubas durch die Spanier 1511 landete ein kleiner Trupp von Soldaten und Abenteurern viele unter ihnen waren Veteranen der Reconquista unter dem Kommando des Hernan Cortes 1519 auf dem mittelamerikanischen Festland Angelockt von den Geruchten und unterstutzt von diversen ansassigen Indianerstammen zogen die Conquistadores nach Tenochtitlan der Hauptstadt des Reiches der Azteken Deren Konig Moctezuma II hiess die Fremden zunachst willkommen Cortes zeigte jedoch sehr bald seine wahren Absichten und begann einen Krieg gegen die Azteken Die Spanier konnten zwar 1520 noch zuruckgeschlagen werden eroberten die Stadt jedoch trotz erbitterten Widerstands von Seiten der Azteken am 13 August 1521 und zerstorten sie vollstandig Auf ihren Trummern entstand dann das spatere Mexiko Stadt das schnell durch von Geruchten uber unermesslichen Reichtum angelockte Siedler anwuchs Kaum drei Jahre spater unterwarf Pedro de Alvarado mehrere Maya Stamme im heutigen Guatemala in einem blutigen Feldzug Hauptartikel Spanische Eroberung Mexikos Francisco Pizarro Eroberer von Peru Etwa zur selben Zeit da Cortes im heutigen Mexiko gelandet war wurde Panama Stadt gegrundet die erste europaische Siedlung am Pazifik Von hier zogen die Spanier aus zu ihrem zweiten grossen Feldzug der Eroberung des Reiches der Inka Wieder einmal hatten Berichte uber einen unglaublich reichen Konig die Spanier nach Suden gelockt Eine kleine Gruppe von Kundschaftern unter der Fuhrung des Francisco Pizarro war bereits 1527 zu einem Aussenposten der Inka gelangt und hatte genauere Informationen uber die Struktur und innere Verfassung des Reiches erbracht Pizarro holte die Erlaubnis Karls V zu einem organisierten Feldzug ein und segelte 1532 mit kaum mehr als 150 bis 200 Mann von Panama aus erneut die Westkuste Sudamerikas entlang in Richtung Suden Die Eroberer landeten an der Kuste Perus und zogen zur Stadt Cajamarca wo der Inkaherrscher Atahualpa lagerte Er hatte gerade im Burgerkrieg gegen seinen Stiefbruder Huascar gesiegt und ihn gefangen genommen Selbstsicher empfing er die Ankommlinge die ihn im Handstreich selbst gefangen nahmen und ein Losegeld fur ihn forderten Als seine Untertanen das geforderte Gold abgeliefert hatten wurde Atahualpa getauft und sofort danach erdrosselt Die Conquistadores schlugen danach noch drei Armeen der Inka in die Flucht bevor sie kampflos in die Hauptstadt Cusco einzogen Sie hatten ein Reich zu Fall gebracht dessen Einwohnerzahl der Spaniens gleichkam und das eine hocheffiziente Verwaltung und eine Armee von wahrscheinlich uber 30 000 Mann besass Wie schon bei der Eroberung von Mexiko profitierten die Spanier von einer entscheidenden Schwache des Reiches das sie angriffen Hauptartikel Spanische Eroberung Perus Die Spanier besetzten in den folgenden Jahrzehnten noch weitere Teile Mittel und Sudamerikas namlich die Gebiete der heutigen Staaten Honduras Nicaragua Costa Rica sowie alle heute spanischsprachigen Lander Sudamerikas ausserdem drangen sie auch nach Kalifornien vor Dennoch dauerte es aufgrund des unwegsamen Gelandes sehr lange bis Revolten niedergeschlagen werden konnten so wurden die letzten Inka Rebellen des Tupac Amaru 1572 die letzte freie Stadt der Maya auf Yucatan Tayasal gar erst 1697 besiegt Die Krone errichtete bis Mitte des 16 Jahrhunderts in den besetzten Gebieten die beiden Vizekonigreiche Neuspanien Mittelamerika und Neu Kastilien Sudamerika spater wurden die beiden Vizekonigreiche von Neu Granada Kolumbien und La Plata Argentinien Paraguay Uruguay ausgegliedert Parallel zur Einsetzung einer der Krone direkt unterstehenden kolonialen Administration wurden weite Teile der einheimischen Bevolkerung durch die katholische Kirche zum Christentum bekehrt In manchen Gebieten in denen die militarische Eroberung und die administrative Kontrolle durch den Staat scheiterten trug die katholische Kirche damit auch entscheidend zum Erfolg der spanischen Herrschaft bei etwa in Form der Jesuitenreduktionen in Paraguay Viele der Veteranen aus den Eroberungskriegen und auch spater immigrierte Kolonisten gingen legitime wie nicht legitime Verbindungen mit indianischen Frauen ein Diese Verbindungen waren die Grundlage fur die Vermischung von spanischen und indigenen Bevolkerungsteilen deren Nachkommen die so genannten Mestizen tragender Teil der kolonialen Gesellschaft wurden Die rein indigene Bevolkerung wurde im Laufe der Jahre durch die von den Siedlern eingeschleppten Krankheiten und die harte Zwangsarbeit auf den Haziendas Mexikos und in den Bergwerken Perus vor allem in der Stadt Potosi in grossem Masse dezimiert Die 1542 eingefuhrten so genannten Leyes Nuevas die eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen bewirken sollten mussten aufgrund des Widerstandes vieler Kolonisten bereits ab 1545 teilweise zuruckgenommen werden Spatere Schutzgesetze erwiesen sich als ebenso nutzlos an der schlechten Behandlung der Ureinwohner konnten Provinzgouverneure und auch engagierte Missionare wie etwa Bartolome de Las Casas durch ihre Erlasse bzw Predigten und Schriften alleine nicht viel andern Das Massensterben der Einheimischen bewirkte bald einen Mangel von Arbeitskraften Anstatt die harten Arbeitsbedingungen der indianischen Quasi Sklaven zu verbessern wurden immer mehr Sklaven aus Afrika in die Kolonien verschifft wodurch die massive Veranderung der Bevolkerungsstruktur in den Kolonien noch verstarkt wurde Hauptsachlich durch den Sklaveneinsatz wurden die Hauptexportguter der spanischen Kolonien erwirtschaftet Koschenille Haute Talg Zucker und vor allem das Silber aus den mexikanischen und peruanischen Minen das oftmals als Zahlungsmittel fur den Kauf chinesischer Seide diente Um einen sicheren Transport der wertvollen Waren nach Spanien bzw Ostasien zu gewahrleisten wurde bald ein Geleitzugsystem fur den Transport uber die Ozeane eingefuhrt sowie die privilegierten Ein und Ausfuhrhafen Havanna auf Kuba Cartagena in Kolumbien Veracruz und Acapulco in Mexiko sowie das spanische Sevilla spater Cadiz stark befestigt Mit dem gelieferten Silber bezahlte die spanische Krone oftmals ihre Kriege in Europa was die Silbertransporte zu einem Hauptziel der Kriegsgegner machte Das in Spanien ankommende Silber wurde meist zum Einkauf verschiedener Waren verwendet vor allem fur Getreide Stoffe und Metallwaren Der Reichtum aus den Kolonien konnte somit nicht verhindern dass der spanische Staat im 16 Jahrhundert dreimal seinen Bankrott erklaren musste stattdessen profitierten davon vor allem die niederlandischen und spater auch britischen Kustenstadte die exakt die von den Spaniern geforderten Waren produzierten Die von den Spaniern gefuhrten Kriege in Europa darunter der Spanische Erbfolgekrieg und das durch die Minen der Kolonien bewirkte Ende der Knappheit an Edelmetallen wodurch die Preise fur Gold und Silber fielen ruinierten den spanischen Staat noch zusatzlich Gleichzeitig mit dem Entstehen des Silberbergbaus fuhrten die Spanier ihrerseits aber auch neue Nutztiere ein da es auf dem gesamten amerikanischen Kontinent keine einzige Art gab die als Nutztier ausreichend fur ihre Zwecke geeignet war Wahrend also in den Kolonien der neuen Welt Viehzucht eingefuhrt wurde brachten die Spanier auch Feldfruchte der neuen in die alte Welt Kartoffel Tomate und Mais wurden vor allem in West und Sudeuropa im Laufe der Jahrzehnte zusammen mit dem aus Zuckerrohr gewonnenen Zucker zu grundlegenden Bestandteilen der Nahrung der dortigen Bevolkerung Ab Mitte des 17 Jahrhunderts wurde die Kolonialverwaltung stark rationalisiert und das Steueraufkommen der Siedler erhoht Spater versuchte die Dynastie der Bourbonen die amerikanischen Besitzungen durch weitere Reformen noch enger an das Mutterland zu binden und dessen Bedurfnisse denjenigen der Kolonien uberzuordnen Dies fuhrte jedoch zu einer Entfremdung der kolonialen Bevolkerung von Spanien Als Spanien in den Napoleonischen Kriegen 1808 von Frankreich besetzt wurde war die Kolonialverwaltung in ihrer Autoritat geschwacht Die Kolonisten waren aufgrund der Bevormundung durch die spanischen Behorden im Laufe der Zeit immer unzufriedener geworden Sie hatten schon lange politische wirtschaftliche und administrative Autonomie gefordert und nutzten nun die Gunst der Stunde fur ihre Unabhangigkeitserklarung Bis 1826 schafften es die Armeen von Jose de San Martin von Argentinien und von Simon Bolivar von Venezuela aus die Spanier aus ganz Sudamerika zu vertreiben In Mexiko wurde die spanische Herrschaft nach einem elfjahrigen Aufstand unter der Fuhrung des Generals Agustin de Iturbide beendet Portugiesische Expansion Siehe auch Portugiesische Kolonialgeschichte Portugiesische Kolonien Portugal liess sich mit der Kolonialisation Amerikas etwas langer Zeit Zwar nahm Pedro Alvares Cabral Ostbrasilien schon 1500 offiziell in Besitz doch wurde der Verwaltungssitz Bahia erst 1549 gegrundet hauptsachlich jedoch nur aufgrund der portugiesischen Befurchtungen die Franzosen und Englander konnten ihnen zuvorkommen Ein weiterer Grund fur die spate Besiedelung war die Notwendigkeit der Entscheidung zwischen Indien und Brasilien wobei Indien zunachst weitaus profitabler erschien Deshalb ist es bezeichnend dass der Amazonas als Erstes nicht von einem Portugiesen sondern dem Spanier Francisco de Orellana befahren wurde Bis zum letzten Quartal des 16 Jahrhunderts hatte sich die brasilianische Kuste zum fuhrenden Zuckerrohrproduzenten entwickelt vor allem aufgrund der massiven Verschiffung afrikanischer Sklaven von Angola nach Amerika Da Portugal und Spanien ab 1580 unter einer Krone vereinigt waren wurde ein Sklavenuberschuss spater oftmals gegen Zahlung von Silber in das von den Spaniern beherrschte Gebiet geliefert Mit Ausnahme der Kustengebiete Brasiliens wurde das portugiesische Kolonialreich in Amerika danach nicht weiter ausgedehnt Die Entwicklung Brasiliens trat ab etwa 1680 in ein neues Stadium ein War zuvor lediglich ein 30 Kilometer breiter Kustenstreifen von den Portugiesen besiedelt gewesen so setzte nach der Entdeckung grosser Goldvorkommen am Rio Grande 1693 eine immense Wanderbewegung ins Landesinnere ein Auch die Zahl der Einwanderer aus Europa stieg nach dem Fund weiterer Vorkommen Die neuen Siedlungen im Landesinneren bildeten auch eine effektive Selbstversorgerwirtschaft aus da die Einheimischen alleine die Arbeiter nicht versorgen konnten und auch nicht wollten In den Augen der Siedler waren die Indianer nutzlos da sie fur die Arbeit auf den Feldern weniger geeignet waren als afrikanische Sklaven Somit stieg auch die Nachfrage nach Sklaven was zu einer Intensivierung der Sklaventransporte fuhrte Nach der Etablierung des Kapitanats Minas Gerais 1720 im Zuge einer Reform der Kolonialverwaltung setzte wieder ein Zustrom von Menschen ein als dort reiche Diamantenfelder gefunden wurden Da man in den folgenden Jahren die riesigen Rohstoffvorkommen des sudlichen Brasiliens erschloss wurden in der Folge die beiden neuen Kapitanate Goias 1744 und Mato Grosso 1748 eingerichtet Bald wurden hier auch Kaffee Tabak Indigo und Baumwolle angebaut da sich herausstellte dass sich Sudbrasilien dafur hervorragend eignete Die neu erschlossenen Rohstoffgebiete und Plantagen bildeten die Grundlage fur einen relativen Wohlstand der Kolonisten Zugleich befand man eine weitere Intensivierung der Sklaventransporte aus Afrika fur notig da die erhohte Nachfrage nach den exotischen landwirtschaftlichen Produkten in Europa nur durch erhohte Produktivitat und somit mehr Plantagen befriedigt werden konnte Dem neuen wirtschaftlichen Gewicht des Sudens trug dann 1763 auch die Verlegung der Kolonialhauptstadt von Bahia nach Rio de Janeiro Rechnung Nach der Eroberung Portugals durch Napoleon floh das portugiesische Konigshaus nach Rio de Janeiro wo es Brasilien zu einem mit dem Mutterland in Personalunion verbundenen Konigreich machte Der Kronprinz weigerte sich nach Napoleons Sturz Brasilien wieder den Status einer Kolonie zu verleihen und erklarte 1822 nach einem liberalen Offiziersputsch die Unabhangigkeit Brasiliens Dennoch wurden noch bis 1826 die beiden Lander von einem Monarchen regiert erst ab diesem Zeitpunkt war die ehemalige Kolonie wirklich unabhangig Die europaischen Machte in der Karibik Siehe auch Westindien Kompanie Zur Zeit der ersten Fahrten des Kolumbus waren die karibischen Inseln von zwei indigenen Volkern bewohnt die in zwei Besiedelungswellen vom sudamerikanischen Festland kommend auf die Inseln gekommen waren die Arawak oder Taino seit dem 1 Jahrhundert vor Christus und die Kariben ab etwa 900 Die Kariben hatten dabei bis zu Kolumbus Ankunft die Arawak von den kleinen Antillen weitestgehend verdrangt Die Kariben sind auch die Namensgeber dieser Region sowie aufgrund damaliger falscher Berichte auch der Ursprung unserer Bezeichnung fur Menschenfresser Kannibalen Der Begriff Antillen ruhrt dagegen von der mythischen Insel Antilia her die der Legende nach im Atlantik gelegen haben soll Die Spanier nahmen in den ersten Jahren nach der Entdeckung der Neuen Welt die Inseln Hispaniola mit dem 1496 von ihnen gegrundeten Santo Domingo der altesten noch existierenden europaischen Stadt Amerikas Kuba Puerto Rico und Trinidad in Besitz Auf den okkupierten Inseln fand sich jedoch nur wenig Gold und trotz der Gewinne aus dem anfanglichen Zuckerrohranbau wandte man sich der Erkundung des Festlandes zu Nach der Eroberung Mexikos durch die Spanier 1519 bis 1521 erlahmte das Interesse an einer ernsthaften Konsolidierung und Erweiterung des spanischen Kolonialreiches in der Karibik vollends Da auch Portugal scheinbar keine Bemuhungen zur Inbesitznahme des Archipels unternahm meldeten sehr bald andere europaische Lander ihre Anspruche an Spatestens nach dem dritten Bankrott des spanischen Staates und dem Untergang der spanischen Armada sahen die ubrigen europaischen Seemachte ihre Chance gekommen Ab etwa 1600 begannen England und Frankreich etwas spater auch die Niederlande mit der schrittweisen Besetzung einiger Inseln Die Hauptgrunde waren wirtschaftlicher und strategischer Art Da die Spanier fremden Handlern den Zugang zu ihren Kolonien verweigerten und die Inseln Herkunftsort vieler tropische Produkte waren lag die Errichtung von eigenen Kolonien nahe zumal die seit 1561 im Geleitzugsystem organisierten spanischen Silbertransporte diese Region passieren mussten und diese somit ein attraktives Ziel darstellten tatsachlich wurden diese Transporte insgesamt nur dreimal von den Kontrahenten der Spanier aufgebracht Schon in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts waren englische und franzosische Schiffe den Frachtern vor den spanischen Hafen aufgelauert doch nun konnte man die Transporter bereits am Ursprungsort abfangen und die spanischen Handelsrestriktionen durch Schmuggel umgehen Viele britische Jamaika Antigua und franzosische Besitzungen Martinique Guadeloupe St Kitts und Nevis sowie die spater den Spaniern abgenommene westliche Halfte von Hispaniola profitierten vom Schmuggel der Waren aus den spanischen Kolonien Wie in Asien entstanden auch in der Karibik bald die ersten Handelskompanien etwa die Niederlandische Westindien Kompanie 1621 und die Franzosische Westindien Kompanie 1664 Die Kolonialmachte ubernahmen somit zunachst nicht offiziell die Kontrolle uber die neuen Besitztumer sondern uberwachten die Entwicklung nur indirekt Fur die Kompanien war ein direkter Angriff auf die Spanier in der ersten Zeit noch zu gefahrlich deshalb verliess man sich zur Schadigung des spanischen Seehandels in erster Linie auf Piraten die zunachst ausschliesslich als sogenannte Freibeuter mit amtlichen Kaperbriefen unterwegs waren Mit Freibeutern konnte man den Spaniern ohne Prestigeverlust des jeweiligen Staates und ohne grosse Kosten Probleme bei der Sicherung ihrer Frachter bereiten Die Piraten waren bald auch ohne Kaperbrief unterwegs War ein loyaler Seefahrer wie Francis Drake noch aufgebrochen um der englischen Krone Geld und Reichtum zu verschaffen so wurden die Piraten spaterer Zeit zu einer Plage Sie behinderten durch ihre Kaperfahrten massiv die wirtschaftliche Entwicklung der karibischen Kolonien Ihre Situation wurde noch begunstigt durch die Tatsache dass viele von ihnen ihren Unterschlupf in unzuganglichen Buchten besassen wenn die Lage fur sie zu gefahrlich wurde Der Atlantische Dreieckshandel Wie im spanischen und portugiesischen Kolonialreich fielen die Indianer auch hier rasch der Zwangsarbeit und eingeschleppten Krankheiten zum Opfer und wie in den sudamerikanischen Kolonien wurden auch hier schwarze Sklaven auf den Plantagen eingesetzt Auch wenn die von den Farmern angebaute Zuckerrohrpflanze eigentlich gar nicht aus Amerika stammte so fand sie hier doch ideale Bedingungen Damit musste zur Unterhaltung der Plantagen auch eine grosse Anzahl Sklaven eingesetzt werden Ihr Anteil war auf den von Englandern und Franzosen okkupierten Inseln besonders hoch zum Ende der Kolonialzeit gab es von ihnen uber 2 3 Millionen allein auf den Karibikinseln Etwa zehn Prozent kam bereits auf den Sklavenschiffen um die Uberlebenden hatten danach noch eine Lebenserwartung von nur acht Jahren Der grosse Sklavenanteil und die haufig wechselnde Oberherrschaft uber die einzelnen Kolonien bewirkte dabei auch das Entstehen eigener Sklavensprachen in denen sich Elemente verschiedener europaischer Sprachen mit Resten der afrikanischen Ursprachen der Sklaven mischten Beispiele dafur sind die kreolischen Sprachen und Papiamento Der Zuckerrohranbau wurde erst nach 1600 rentabel denn auch wenn zuvor die Preise gesunken waren so war der Zucker doch immer noch nur fur Reiche erschwinglich zumal ihr Kapital nur in Gold oder Sklaven investiert wurde Dies anderte sich nach dem 16 Jahrhundert grundlegend als immer mehr Kapitaleigner einen sicheren Gewinn dem Risiko vorzogen und in die Zuckerproduktion einstiegen Mit ihren Investitionen vergrosserten sich die kleinen Plantagen zunehmend zu Grossgrundbetrieben in denen hunderte Sklaven beschaftigt waren Da die Kolonien aber keine Fertigprodukte herstellten entstand der sogenannte Atlantische Dreieckshandel Fertigwaren transportierte man von Europa nach Afrika und in die Kolonien Sklaven von Afrika nach Amerika und Zucker spater auch Tabak Kakao und Kaffee von Amerika nach Europa Eine solche wirtschaftliche Situation war nach den Prinzipien des Merkantilismus nur logisch doch hemmte sie eine weitere Entwicklung der Wirtschaft in den Kolonien Nutzniesser dieser Entwicklung waren stattdessen die westeuropaischen Kustenstadte die einerseits Kolonisten und Fertigwaren in die Kolonien verschifften und andererseits an den Sklaven und den tropischen Produkten verdienten In der Hauptsache waren dies London Amsterdam Bordeaux Lissabon Cadiz und Sevilla aber auch Stadte wie Glasgow Liverpool Bristol Rouen Nantes Barcelona und Marseille Im Vergleich zu den ubrigen Kolonien wurden die karibischen Inseln erst sehr spat unabhangig viele sind es heute noch nicht Den Anfang machte 1804 das in einem Sklavenaufstand befreite Haiti wahrend die spanischen Inseln nach dem Spanisch Amerikanischen Krieg 1898 der spanischen Herrschaft entzogen und mit Ausnahme Trinidads das bereits zuvor von den Briten eingenommen worden war unter mehr oder weniger direkte Kontrolle der USA kamen Die meisten franzosischen und britischen Besitzungen wurden erst im 20 Jahrhundert unabhangig viele wie etwa Martinique unterstehen immer noch ihren europaischen Mutterlandern Nordamerika Die Expansion in Nordamerika begann verhaltnismassig spat Nach der ersten neuzeitlichen Entdeckung Nordamerikas 1497 durch Giovanni Caboto im Auftrag der englischen Krone um die Jahrtausendwende war schon einmal eine Expedition der Wikinger unter Leif Eriksson auf Neufundland gelandet wurde ein grosser Teil der Ostkuste innerhalb von zwei Jahrzehnten von portugiesischen Forschern erkundet die eine Durchfahrt nach Asien zu finden hofften Der erste von ihnen war Joao Fernandes Lavrador nach dem heute die Labrador Halbinsel benannt ist zu dieser Zeit wurde damit allerdings das gesamte bisher bekannte Nordamerika einschliesslich Gronlands bezeichnet Die Entdeckung fuhrte dazu dass von Europa aus ganze Fischereiflotten zu den reichen Fischgrunden vor der heutigen kanadischen Ostkuste ausliefen Nach 1520 gaben die Portugiesen ihre Suche nach einer Passage nach Ostasien auf ebenso die Spanier die spatestens nach der Eroberung Mexikos kaum noch Interesse daran zeigten Dafur traten nun England und Frankreich auf den Plan Am neu entdeckten Gebiet waren diese beiden Staaten jedoch auch nicht interessiert gab es fur sie doch nur das Ziel mit den Volkern von Cathay China und Zipangu Japan lukrative Handelsvereinbarungen abzuschliessen Dies fuhrte dazu dass obwohl der Spanier Francisco Coronado in den zwanziger Jahren des 16 Jahrhunderts eine Expedition durch den Sudwesten der spateren USA angefuhrt hatte die ersten ernsthaft unternommenen Ansiedlungen erst vierzig Jahre spater entstanden Die Franzosen grundeten 1565 eine erste Siedlung in Florida die jedoch sehr bald von den Spaniern wieder zerstort wurde Die ersten beiden englischen Versuche der Kolonisierung North Carolinas scheiterten unter klaglichen Umstanden die Bewohner von Roanoke verschwanden vier Jahre nach dem Bau ihres Dorfes im Jahre 1587 spurlos Erst mit der Grundung von Jamestown 1607 und Quebec 1608 durch England bzw Frankreich konnten Europaer dauerhaft in Nordamerika Fuss fassen Neufrankreich Hauptartikel Neufrankreich Die Franzosen taten sich besonders in Kanada durch ihren Besiedelungseifer hervor Hauptgrunde fur die rasche Erschliessung des Gebiets waren der lukrative Pelzhandel und das Bestreben die Indianer zum Christentum zu missionieren Unter dem Gouverneur Samuel de Champlain dem Grunder von Montreal wurde der St Lorenz Strom bis zu den Grossen Seen sowie Akadien erschlossen und der Huronsee sowie der nach ihm benannte Lake Champlain entdeckt Spater erreichten franzosische Entdecker noch die Grossen Seen und den Oberlauf des Mississippi nach dessen Mundung schon Robert Cavelier de La Salle gesucht hatte Die von Napoleon 1803 verkaufte franzosische Kolonie Louisiana rot markiert Dorthin schickte Konig Ludwig XIV 1699 eine Expedition unter der Leitung von Jean Baptiste Le Moyne Sieur de Bienville die einen Handelsposten grundete der sich rasch zu einer florierenden Stadt entwickelte und heute unter dem Namen New Orleans bekannt ist Das franzosische Kolonialreich La Nouvelle France umfasste bis Mitte des 18 Jahrhunderts das Gebiet des St Lorenz Stroms der Grossen Seen sowie des Mississippi River bis zu seiner Mundung bei New Orleans Die Franzosen gingen beim Aufbau ihres Kolonialreiches vollkommen anders vor als die anderen Europaer Obwohl es das Hauptanliegen der franzosischen Krone war moglichst alle Kolonisten in den Stadten und Forts entlang der grossen Gewasser anzusiedeln bestand doch ein grosser Teil der Siedler aus allein reisenden Kundschaftern die aufgrund ihrer Kenntnisse der Indianersprachen oftmals ein gutes Verhaltnis zu den Indianerstammen zustande brachten Eine Ausnahme bildete hierbei nur die machtige Irokesen Konfoderation Die Trapper konnten so weitgehend ungehindert oftmals viel weiter ins Landesinnere vorstossen als es die anderen europaischen Staaten auf ihre herkommliche Weise vermocht hatten Neufrankreich hatte im Verhaltnis zu den ubrigen Kolonien einige Schwachpunkte Die britischen Kolonien im Suden hatten ein viel hoheres Bevolkerungswachstum zu verzeichnen hauptsachlich durch Zuwanderung aus Europa und entwickelten sich sehr viel schneller Daruber hinaus erwuchs der Kolonie in der 1670 von den Briten gegrundeten und von Norden her expandierenden Hudson s Bay Company eine ernsthafte Konkurrenz im Pelzhandel Obwohl die Krone bemuht war insbesondere das Bevolkerungswachstum durch ein Belohnungssystem zu forcieren war die Kolonie dennoch nicht stark genug um den Briten im Siebenjahrigen Krieg standzuhalten die 1759 Quebec erobern konnten Im Pariser Frieden von 1763 musste Frankreich folglich seine kanadischen Besitzungen an Grossbritannien abgeben Das ubrige Kolonialreich Louisiana genannt fiel zunachst an Spanien wurde im Jahre 1800 wieder an Frankreich zuruckgegeben und 1803 von Napoleon fur 15 Millionen US Dollar an die Vereinigten Staaten verkauft Die Dreizehn Kolonien Die niederlandischen Kolonien an der Ostkuste Nieuw Nederland Die Dreizehn Kolonien Hauptartikel Dreizehn Kolonien Siehe auch Nieuw Nederland und Neuschweden England konzentrierte sich in seinen Bestrebungen auf die zentralen Gebiete der nordamerikanischen Ostkuste Jedoch wurden die Siedler nicht von den Behorden unterstutzt Der Grossteil der Kolonisten war wie die Passagiere der Mayflower 1620 aufgrund der Unterdruckung ihrer Konfession ausgewandert Durch den gewinnbringenden Pelzhandel stromten aber bald mehr Menschen nach Nordamerika was den Landbedarf der Siedler stark ansteigen liess Es gab jedoch viele Hindernisse fur die Kolonisten unter anderem das schwer in Ost West Richtung zu durchquerende Gebirge der Appalachen und die ihnen oft feindlich gesinnten Ureinwohner 1636 zogen dennoch einige Siedler aus Landmangel unter der Fuhrung von Roger Williams von der Kuste von Massachusetts ins Landesinnere und etablierten die Kolonie Rhode Island Andere Regionen die fur den Pelzhandel erschlossen wurden waren die Gegend des Connecticut River und einige andere Flusstaler Die Niederlander hatten ebenfalls ein Interesse an den dort zu gewinnenden Pelzen und grundeten einige Ansiedlungen die jedoch allesamt im Laufe der Zeit in einer Reihe von Kriegen durch die Englander ubernommen wurden Dazu zahlen u a Fort Orange das heutige Albany am Hudson River an der Mundung des Delaware River und Neu Amsterdam das heutige New York Die Prasenz der Englander fuhrte zusammen mit ihrem guten Verhaltnis zu den Indianerstammen in der Hauptsache der Irokesen zu Spannungen mit den in Kanada ansassigen Franzosen Das Ende des Siebenjahrigen Krieges brachte denn auch fur Grossbritannien den Gewinn aller franzosischen Besitzungen in Kanada Der Quaker William Penn wurde 1681 Gouverneur der nach ihm benannten Kolonie Pennsylvania Er grundete die Stadt Philadelphia somit eine der altesten noch existierenden Stadte Nordamerikas und warb auch in Deutschland um Siedler fur seinen Besitz was 1683 in der Grundung des Dorfes Germantown gipfelte das heute ein Stadtteil Philadelphias ist Auch die alte Kolonie in Virginia wuchs bestandig an 1650 lebten bereits 5000 Weisse dort Von hier aus startete die Kolonialisierung vieler weiter westlich und sudlich gelegener Gebiete Erstaunlicherweise glaubten viele der damaligen Europaer hinter den Bergen Virginias beganne bereits der Pazifische Ozean was durch viele Berichte der Indianerstamme von vielen Flussen die jenseits der Berge in ein grosses Meer fliessen bestarkt wurde Der Gouverneur William Berkeley beauftragte 1651 den Deutschen mit der Uberprufung dieser Berichte Seine Expedition brachte zwar keine neuen kartographischen Erkenntnisse offnete aber einen Handelsweg zu den Stammen der Cherokee und der Catawba Erst in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts schafften es die ersten Entdecker die Appalachen im Suden zu uberqueren und zu den Flussen Ohio und Cumberland vorzustossen Weiter sudlich von South Carolina und Georgia aus drangen die Europaer um diese Zeit bis nach Tennessee und Kentucky sowie zur Mobile Bucht am Golf von Mexiko vor Die Dreizehn Kolonien entwickelten im Laufe ihrer Entstehung eine florierende Wirtschaft Neben der Pelztierjagd erlangten auch der Anbau von Tabak Zuckerrohr und spater Baumwolle grosse Bedeutung Bemerkenswert hierbei ist dass bis 1660 die meisten unfreien Arbeitskrafte Weisse waren deren sozialer Status kaum besser war als der der mittelalterlichen Leibeigenen Diese Arbeiter die sogenannten Indentured Servants waren Auswanderer die sich nur durch eine Zwangsverpflichtung eine Reise in die neue Welt leisten konnten Erst als sich der Lebensstandard in England um 1660 signifikant hob begann man mit der Transferierung schwarzer Sklaven aus Afrika in die Kolonien Im Jahre 1776 sagten sich die dreizehn Kolonien nach einigen Unruhen von Grossbritannien los und erklarten ihre Unabhangigkeit Nach einem mehrjahrigen Krieg gegen die Truppen der britischen Krone musste diese 1783 im Vertrag von Paris ihre Niederlage eingestehen Die Kolonien wurden als souveraner Staat anerkannt und erhielten zugleich das Gebiet zwischen den Appalachen und dem Mississippi Dieser Vertrag sicherte endgultig die Existenz der Vereinigten Staaten von Amerika Die kanadischen Landereien jedoch standen weiterhin unter der Oberhoheit des britischen Monarchen Spanien und Russland an der nordamerikanischen Westkuste Siehe auch Russisch Amerika und Neuspanien Der Westen Nordamerikas blieb den Europaern sehr lange unbekannt Die Spanier hatten im 17 Jahrhundert die Westkuste von Mexiko bis nach Oregon erforscht ihre Erkenntnisse waren dabei jedoch sehr luckenhaft geblieben so wurde beispielsweise erst nach 1700 nachgewiesen dass Niederkalifornien keine Insel war Etwa zu dieser Zeit gelangten Berichte nach Russland dass ostlich der Halbinsel Kamtschatka noch mehr unerforschtes Land existierte Der Kosake Semjon Deschnjow war bereits 1648 zusammen mit Fedot Popow und Gerassim Ankudinow um das Ostkap der Halbinsel gesegelt doch sein Bericht hatte den Zarenhof in St Petersburg nicht erreicht Zar Peter I schickte 1724 den Danen Vitus Bering auf eine Expedition auf der er die nach ihm benannte Beringstrasse fand doch erst 1741 landete dieser an der Kuste Alaskas Durch Berichte seiner Matrosen uber Pelztiere er selbst war auf dem Ruckweg umgekommen zog es viele Siedler nach Alaska die einige Stutzpunkte an der dortigen Sudkuste grundeten und die ansassigen Ureinwohner unterdruckten Alaska wurde schliesslich da das Zarenreich zunehmend an Geldmangel litt 1867 an die USA verkauft Die Spanier nahmen ab etwa 1750 die kalifornischen Kuste in Besitz Sie wurden dazu durch Berichte uber russische und britische Aktivitaten in diesem Gebiet angetrieben Hier stiessen sie erstmals auch uber die Taler ins Landesinnere vor Bedeutende Stadtgrundungen dieser Zeit sind Los Angeles 1781 San Francisco 1792 San Diego 1834 und Sacramento 1848 Diese spanischen ab 1823 dann mexikanischen Gebiete kamen 1848 nach dem Mexikanisch Amerikanischen Krieg zu den USA Die Expansion in OzeanienErkundungen europaischer Entdecker bis 1812 1606 Willem Jansz 1606 Luiz Vaez de Torres 1616 Dirk Hartog 1619 Frederick de Houtman 1644 Abel Tasman 1696 Willem de Vlamingh 1699 William Dampier 1770 James Cook 1797 1799 George Bass 1801 1803 Matthew FlindersSiehe auch Geschichte Ozeaniens Praktisch alle Erkundungsfahrten im Pazifik hatten die Entdeckung der legendaren Terra Australis zum Ziel Im 16 Jahrhundert waren es zunachst die Spanier die einen Weg von Mexiko zu den Philippinen fanden der jedoch aufgrund der widrigen Windverhaltnisse nicht in der umgekehrten Richtung befahren werden konnte Somit war ihr Hauptanliegen diesen Seeweg zu finden was durch Andres de Urdaneta und Alonso de Arellano fast gleichzeitig vollbracht wurde In der Folge entdeckten weitere Spanier viele Inselgruppen im Pazifik ohne jedoch den vermuteten Sudkontinent zu finden Australien wurde schliesslich 1606 von den Niederlandern entdeckt aber nicht als Kontinent erkannt Die europaischen Forscher erkundeten fast die gesamte Kustenlinie von Neu Holland mit Ausnahme der Ostkuste die als einziger Kustenabschnitt wirtschaftlich rentabel gewesen ware Infolgedessen beschloss die Niederlandische Ostindien Kompanie einen Stopp der Erkundungsfahrten die offensichtlich keine neuen Markte mehr erschliessen konnten Sie wurden erst wieder nach dem Siebenjahrigen Krieg aufgenommen diesmal allerdings unter einem deutlich wissenschaftlicheren Charakter Abel Tasman und James Cook vermassen die riesige Landmasse Australiens im 17 und 18 Jahrhundert grob Erst nach Berichten von der Ostkuste beschloss das britische Parlament im Sudosten einige Strafkolonien einzurichten deren erste 1788 Sydney war Diese Siedlungen hatten auch den Zweck die Schifffahrtsrouten in der Sudsee vor den Franzosen zu schutzen Da die anderen europaischen Machte scheinbar kein Interesse an dem riesigen Gebiet zeigten wurde der ganze Kontinent 1829 von Grossbritannien annektiert Grunde fur die technische Uberlegenheit der EuropaerMoglicherweise ist der unterschiedliche Grad der Beeinflussung der Ureinwohner in der jeweiligen technischen Situation der Volker begrundet Da die Kulturen Afrikas und Amerikas im Vergleich zu den Bewohnern Eurasiens in dieser Hinsicht unterlegen waren war es fur die Europaer ein Leichtes die ortlichen Volker zu unterwerfen und sie zur Zwangsarbeit zu verpflichten Da die meisten von ihnen nicht in grosseren Staatsgebilden sondern kleineren Stammen lebten war organisierter militarischer Widerstand kaum moglich in Afrika kommt zu diesen Faktoren noch die immense Sprachenvielfalt der dortigen Stamme hinzu die zusatzlich noch Verstandigungsschwierigkeiten untereinander bereitete In Ost und Sudasien hatte man dagegen eine technische Entwicklung durchgemacht die sich durchaus mit der Europas messen konnte Die Europaer hatten folglich nicht genugend Macht fur eine Unterwerfung und daraus resultierende direkte Kontrolle der lokalen Volker und Staaten Sie nutzten Anzeichen von Schwache wie etwa im Falle des indischen Mogulreiches oder des chinesischen Kaiserreiches in der Regel sofort aus doch eine direkte Herrschaft konnte man erst im Zeitalter des Imperialismus im 19 Jahrhundert erreichen als der technische Vorsprung Europas durch die Industrielle Revolution gross genug geworden war und eine solche Entwicklung moglich machte Das Verhaltnis zwischen Europaern und EinheimischenDie indigenen Volker in den von den Europaern eroberten oder zumindest in kultureller Hinsicht beeinflussten Gebieten erlitten zum Teil vollig verschiedene Schicksale Die europaischen Eroberer und Siedler tilgten in Amerika ganze Kulturen von der Landkarte versklavten die ursprunglichen Bewohner der besetzten Landstriche und zwangen sie zur Arbeit auf den Plantagen und in den Minen Die Ureinwohner waren die harten Arbeitsbedingungen zumeist nicht gewohnt und wurden durch sie und die aus Europa eingeschleppten Krankheiten zu Tausenden dahingerafft Dies veranlasste die Europaer dazu Sklaven aus Afrika zu importieren und einzusetzen Viele der afrikanischen Sklaven starben schon an den unertraglichen Bedingungen auf den Schiffen viele weitere erlagen der harten korperlichen Arbeit sowie Krankheiten und Unterernahrung Fur die Kolonisten kam die Einfuhr immer neuer Sklaven billiger als die Versorgung der bestehenden Sklavenbevolkerung Kritische Stimmen wie die eines Bartolome de las Casas der gegen die Versklavung der Indianer protestierte halfen nur die grausamsten Zuge der Sklaverei zu uberwinden In Ostasien wo es die Europaer ausser in Indien bis ins 19 Jahrhundert hinein nicht schafften ein territorial geschlossenes Gebiet zu beherrschen wurden die Volker durch die europaische Kultur beeinflusst wodurch haufig die Verwaltungs und Wirtschaftsstruktur der dortigen Staaten untergraben wurde Diese setzten sich mehr oder weniger erfolgreich dagegen zur Wehr sei es durch Krieg wie China oder selbstauferlegte Isolation wie Japan wahrend der Edo Zeit In Asien konnten die meisten Volker dadurch ihre Kultur gegen die Europaer behaupten In Amerika und Afrika hingegen sind die einheimischen Kulturen fast vollstandig entwurzelt worden Eine Ausnahme in Afrika ist das Kaiserreich Abessinien Siehe auchNeokolonialismus Unabhangigkeitskrieg Liste der von der Hakluyt Society veroffentlichten Reisewerke englische Ubersetzungen zahlreicher relevanter Quellen LiteraturZur Expansion allgemein Guido Abbattista Europaische Begegnungen im Zeitalter der Expansion in Europaische Geschichte Online hrsg vom Institut fur Europaische Geschichte Mainz 2011 Zugriff am 8 Marz 2021 pdf Thomas Beck Kolumbus Erben Europaische Expansion und uberseeische Ethnien im ersten Kolonialzeitalter 1415 1815 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1992 ISBN 3 534 11872 3 Wolfgang Behringer Der grosse Aufbruch Globalgeschichte der Fruhen Neuzeit Beck Munchen 2023 Urs Bitterli Hrsg Die Entdeckung und Eroberung der Welt Dokumente und Berichte 2 Bande Beck Munchen 1980 1981 ISBN 3 406 07881 8 Bd 1 ISBN 3 406 07954 7 Bd 2 Ronald Daus Die Erfindung des Kolonialismus Hammer Wuppertal 1983 ISBN 3 87294 202 6 Andreas Eckert Kolonialismus Fischer 15351 Fischer kompakt Fischer Taschenbuch Verl Frankfurt am Main 2006 ISBN 3 596 15351 4 Jorg Fisch Die europaische Expansion und das Volkerrecht Die Auseinandersetzungen um den Status der uberseeischen Gebiete vom 15 Jahrhundert bis zur 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