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Schloss Bückeburg ist ein Schloss in der niedersächsischen Stadt Bückeburg Es ist Stammsitz des Hauses Schaumburg Lippe

Schloss Bückeburg

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Schloss Bückeburg ist ein Schloss in der niedersächsischen Stadt Bückeburg. Es ist Stammsitz des Hauses Schaumburg-Lippe als das bis 1918 regierende Fürstenhaus des Fürstentums Schaumburg-Lippe.

Geschichte

Mittelalter und Neuzeit

Die Gründung der Bückeburg als Vorläuferanlage des Schlosses lässt sich bis zum Jahre 1304 zurückverfolgen, als diese erstmals urkundlich erwähnt wurde. Anfang des 14. Jahrhunderts erbaute Graf Adolf VI. von Schauenburg und Holstein-Pinneberg die Wasserburg Bückeburg, um von hier aus auch den Machtanspruch der Schaumburger gegenüber den Bischöfen von Minden zu manifestieren. Die Benennung erfolgte nach der schon um 1181 verfallenen Alten Bückeburg im nahe gelegenen Obernkirchen, der Burg der Grafen des Bukkigaus. Anfänglich bestand die Befestigungsanlage nur aus einem Wehrturm und Wirtschaftsgebäuden, vor denen sich im Laufe der Zeit eine kleine Siedlung entwickelte.

1365 erhielt der kleine Ort bukkiborg die Fleckengerechtigkeit, und um 1396 berief Otto I. von Schaumburg einen Geistlichen an seine neu erbaute Kapelle. 1492 besaß die Burg nur 13 Zimmer, entwickelte sich bis 1527 aber unter Johann IV. zu einer befestigten Anlage mit Gräben, Wällen und Bastionen.

Ab 1560 ließ Otto IV. von Schaumburg in nur vier Jahren die ursprüngliche Wasserburg in eine repräsentative vierflügelige Schlossanlage im Stil der Weserrenaissance umgestalten. Dazu wurde teilweise Bausubstanz der alten Anlage in das neue Gebäude integriert. Als Baumeister zeichneten Heinrich Schrader und Jacob Kölling verantwortlich. Alle 4 Flügel wurden durch den sogenannten Trompetergang, eine hofseitig gelegene, offene Galerie miteinander verbunden.

Von Otto IV. stammt der Tugendbrunnen, der im Zentrum des Vorhofs von Schloss Bückeburg steht. Er entstand 1552 und stand ursprünglich im Schlosshof von Stadthagen. 1921 wurde er nach Bückeburg überführt und gehört seit dem zur Ausstattung des Schlosshofes. Die Brunnenschale wird von 6 Säulen gestützt. Die Mittelsäule zeigt neben den Kardinaltugenden die Wappen Ottos IV. und seiner ersten Gemahlin Maria von Pommern-Stettin. Gekrönt wird die Brunnensäule von der Allegorie der Justitia.

→ Hauptartikel: Tugendbrunnen (Bückeburg)

Renaissance

Ottos Sohn Ernst von Holstein-Schaumburg, der von 1601 bis 1622 regierte und 1619 gefürstet wurde, machte Bückeburg 1607 zu seiner Residenz. Er verlieh ihr Stadtrechte, ließ neue Straßen anlegen, Befestigungswerke und Bauten errichten; darunter die Stadtkirche mit der frühbarocken Fassade von 1615. Am Marktplatz ließ er das äußere Schlossportal mit einem flankierenden Verwaltungsgebäude, die heute noch bestehende Fürstliche Hofkammer, und das Ballhaus erbauen. Den unter seinem Vater angelegten Garten verwandelte Ernst in einen typischen, recht repräsentativen Renaissancegarten. 1622 wurde als letztes der große Marstall gebaut. Die Schlosskapelle erhielt eine frühbarocke Holzdekoration und wurde komplett im manieristischen Stil ausgemalt. Die filigrane Holzdekoration der Schlosskapelle wurde von den beiden Hildesheimer Bildhauern Ebbert dem Jüngeren und angefertigt.

Als Zierde vor dem Schloss, gab Fürst Ernst 1620–1621 bei dem berühmten Bildhauer Adriaen de Vries in Prag zwei Skulpturen in Auftrag, Venus und Adonis und Der Raub der Sabinerin. Die Originale befinden sich heute in der Skulpturensammlung in Berlin, Abgüsse sind auf der Bückeburger Schlossbrücke aufgestellt. Bereits 1615 hatte Ernst bei de Vries das große bronzene Taufbecken für die Bückeburger Stadtkirche und 1617–1621 das Auferstehungsmonument für das Fürstliche Mausoleum in Stadthagen in Auftrag gegeben. Beide befinden sich noch an Ort und Stelle.

Einen Tag nach dem Tode Ernsts standen fremde Söldner in der Stadt und das Unheil des Dreißigjährigen Krieges wütete, weswegen es erst ab 1695 erneut zu Bautätigkeiten kam. Nachdem 1640 mit Otto V. die Grafen zu Holstein-Schaumburg in männlicher Linie ausgestorben waren, kamen das Schloss und Teile der Grafschaft Schaumburg an Graf Philipp, welcher die Linie Schaumburg-Lippe begründete. Dieser ließ die Wände der Schlosskapelle seines reformierten Glaubens wegen komplett weiß übertünchen, weswegen die kunsthistorisch höchst bedeutsamen Freskenmalereien für Jahrhunderte unter dem Anstrich verschwanden.

Barock

Von 1728 bis 1748 regierte Albrecht Wolfgang zu Schaumburg-Lippe in Schaumburg. Während dieser Zeit fanden mehrere Besuche Voltaires in Bückeburg statt, der hier die erste Inspiration zu seinem berühmten Roman Candide erhielt (das Schloss des Barons Thunder-ten-tronckh in Westfalen). 1732 brannten in wenigen Stunden der Nord- und Südflügel des Hauptgebäudes aus, wurden aber innerhalb eines Jahres unter Einziehung einer Brandsteuer wieder aufgebaut. Gleichzeitig wurde mit den Trümmerteilen der innere Schlossgraben verfüllt und so der geringe Platz innerhalb des Walles vergrößert.

Albrecht-Wolfgang schwebte zwar ein großzügigerer Aufbau mit einem weiteren Flügelanbau vor, die Einnahmen der Steuer gestatteten aber nur den Wiederaufbau des zerstörten Ost- und Südflügels. Der neue Stil, jetzt Barock, prägt bis heute das äußere Erscheinungsbild des Schlosses. Der Graf ließ auch einen Barockgarten anstelle des Renaissancegartens anlegen, doch die Gartenpracht blieb nur bis 1748 erhalten.

Von 1748 bis 1777 regierte Wilhelm zu Schaumburg-Lippe, der als Militärstratege auch den Schlossgarten seines Vaters mit Wallanlagen und Gräben versehen ließ, nachdem die Gartenskulpturen zuvor in den Garten des Schlosses Baum verbracht wurden. Unter seinem Nachfolger Philipp Ernst (1777–1787) wurde der Schlossgarten aber wieder in einen Park mit angeschlossener großer Obstbaumschule verwandelt. Seine Frau Juliane (1787–1799) ließ einen Teil des Gartens in einen englischen Landschaftsgarten verwandeln. 1820 und 1898 wurden im Süden des Schlosses in den sogenannten Hofwiesen, große Teiche angelegt, in denen bis in die 1990er Jahre Karpfen gehalten wurden. Diese Teiche sind heute ein wertvolles Biotop für Amphibien und Wasservögel.

Historismus

Erst ab 1860 unter Fürst Adolf Georg (1860–1893) wurden die Schlossräume renoviert; darunter der Goldene Saal – ehemals das Weiße Gemach –, der in der Zeit von 1863 bis 1867 unter anderem mit den bis heute erhaltenen roten Seidentapeten ausgestattet wurde. Auch die Schlosskapelle wurde von 1879 bis 1886 durchgreifend restauriert. Beim Einbau der großen Orgel musste die Kanzelwand, welche bis dahin unmittelbar an der Rückwand befestigt war, fast drei Meter in den Raum versetzt werden. Auch wurden die 1648 übertünchten Freskenmalereien wieder vollständig freigelegt und man erhält heute einen tiefen Einblick in die Formensprache des Manierismus.

Große Veränderungen erfolgten unter Fürst Georg (1893–1911) ab 1893 bis 1896, als der Turm einen neuen Flügelanbau erhielt. Dieser Anbau entspricht den Plänen, welche Albrecht Wolfgang schon 1732 hatte, nämlich den Turm mittels eines Anbaues in die Mitte des Schlosses zu rücken. Den Hauptteil des Anbaus nimmt der Große Festsaal ein (9 Meter hoch, 12 Meter breit und fast 24 Meter lang.) Im Tiefgeschoss wurde mit neuester Technik eine moderne Großküche eingebaut, welche 250 Personen versorgen konnte. Gleichzeitig wurden die noch unter Otto IV. errichteten Kanzleigebäude und die alte Küche abgerissen. Der Schlossvorhof erhielt mit zwei halbkreisförmigen Kavaliershäusern eine fast geschlossene Bebauung mit einer dazugehörigen formalen Gartenanlage.

1911 bis 1915 ließ Fürst Adolf (1911–1918) am Rande des Schlossparks ein Mausoleum als Begräbnisstätte des Fürstenhauses errichten. Architekt war der Berliner Professor Paul Otto August Baumgarten. In 25 Meter Höhe befindet sich die größte Goldmosaikkuppel Europas mit einer Fläche von 500 m². Dieses gewaltige Gebäude mit seiner eigenen Parkanlage ist immer noch die Grablege der fürstlichen Familie.

Heutige Nutzung

Das Schloss Bückeburg wird seit seiner Erbauung durchgehend bewohnt; ursprünglich von den Grafen zu Holstein-Schaumburg und ab 1640 von den Mitgliedern der gräflichen, später fürstlichen Familie zu Schaumburg-Lippe. Heute lebt Alexander Prinz zu Schaumburg-Lippe im Schloss.

Seit 1922 sind einzelne Räume zu besichtigen, darunter die Schlosskapelle, der Goldene Saal und der große Festsaal. Im April 1945 am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden das Schloss und Gebäude in der Stadt von der britischen Rheinarmee besetzt. Die meisten Kunstschätze wurde in das Mausoleum im Park ausgelagert und nach Abzug der Briten 1951 wieder in die nunmehr geräumten Gebäude zurückgebracht. Der Führungsbetrieb wurde nach Beseitigung der Besatzungsschäden ab 1954 wieder aufgenommen.

Seit Mai 2004 ist im Marstall die Fürstliche Hofreitschule Bückeburg beheimatet, in der die Reitkunst der europäischen Epochen des 11. bis 17. Jahrhunderts gezeigt und gepflegt wird. Schloss Bückeburg ist außerdem Veranstaltungsort für verschiedenste Feste und Ausstellungen, zum Beispiel die alljährlich im Frühsommer stattfindende „Landpartie“, den „Weihnachtszauber“, der an den ersten beiden Adventswochenenden jeden Jahres innerhalb des Schlosses und in der Umgebung stattfindet und den nach eigenen Angaben rund 70.000 Menschen jedes Jahr besuchen, sowie den Mittelaltermarkt „Mittelalterlich Phantasie Spectaculum“ im Juli. Großes Interesse beim Publikum finden auch Oldtimer-Rallyes, in die das Schloss als Station einbezogen wird. Seit einiger Zeit sind standesamtliche Trauungen im barocken Musiksaal möglich, auch die Schlosskapelle kann jetzt von Hochzeitspaaren verschiedener christlicher Konfessionen genutzt werden. Der Festsaal und andere Räume können für private Veranstaltungen angemietet werden.

2011 wurde das fertiggestellte 1:60-Präzisionsmodell des Schlosses in der Marmorhalle installiert. In den Räumen der historischen Küche war das Café-Restaurant „Alte Schlossküche“ beheimatet, das einen authentischen Einblick in die ehemalige herrschaftliche Großküche ermöglichte. Sie wurde während der COVID-19-Pandemie geschlossen und 2022 als Bistro wieder eröffnet.

Im Ostflügel der Schlossanlage befindet sich das Niedersächsische Landesarchiv Bückeburg.

Der frei zugängliche Schlosspark hat eine Größe von über 80 Hektar und umgibt das Schloss von allen Seiten. Man findet einige weltweit seltene Baumarten, wie Süntel-Buchen, Sumpfzypressen oder einen fast 25 Meter hohen Mammutbaum hinter dem Mausoleum.

Jeweils im Herbst werden im Bückeburger Schloss die Meisterkurse der Internationalen Musikakademie für Solisten ausgetragen.

Nachbau

In der Stadt Obihiro auf der Insel Hokkaidō in Japan existiert ein originalgetreuer Nachbau des Schlosses Bückeburg, der 1989 von einem japanischen Investor in Auftrag gegeben wurde. Er ist Bestandteil des Freizeitparks „Glücks-Königreich“, welcher allerdings bereits geschlossen wurde. Die Anlage orientiert sich thematisch an den Märchen der Brüder Grimm und beinhaltet neben dem Schloss Bückeburg auch noch zahlreiche andere deutsche Sehenswürdigkeiten, wie etwa eine Kopie der Bremer Stadtmusikanten oder des Denkmals der Brüder Grimm in Hanau.

Zur Eröffnung des Nachbaus am 1. Juli 1989 waren neben Japans damaligen Prinzen Tomohito unter anderem Philipp Ernst zu Schaumburg-Lippe sowie Bückeburgs damaliger Bürgermeister Helmut Preul und die Schaumburger Märchensänger angereist.

Literatur

  • Johannes Habich: Die künstlerische Gestaltung der Residenz Bückeburg durch Fürst Ernst. 1601–1622. Grimme, Bückeburg 1969 (Dissertation Universität Hamburg, (= Schaumburger Studien; Heft 26)).
  • Heiner Borggrefe: Die Residenz Bückeburg – Architekturgestaltung im frühneuzeitlichen Fürstenstaat. Jonas Verlag, Marburg 1994, ISBN 3-89445-180-7.
  • Schlösser und Burgen. Parragon, Köln 2006, S. 78–79, ISBN 1-4054-7886-1.
  • Heiner Borggrefe: Schloß Bückeburg – Höfischer Glanz, fürstliche Repräsentation. Hannover 2008.
  • Margarete Bruckhaus: Bückeburg: Kleinstadt und Residenz vom Anfang des 17. Jahrhunderts bis zum Ende des Alten Reiches (Schaumburger Studien 50), Rinteln 1991.
  • Hans-Wilhelm Heine: Schaumburger Land – Burgenland, in der Reihe Wegweiser zur Vor- und Frühgeschichte Niedersachsens (29), Oldenburg, 2010, herausgegeben vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege und der Archäologischen Kommission für Niedersachsen, ISBN 978-3-89995-673-3
  • Alexander Perl: Geschichte und Baumbestand der Bückeburger Schloßgärten in Hubert Höing: Träume vom Paradies. Historische Parks und Gärten in Schaumburg, Melle 1999, S. 31–141, ISBN 3-88368-306-X

Weblinks

Commons: Schloss Bückeburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Website des Schlosses
  • Stefan Eismann: Bückeburg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
  • Fürstliches Residenzschloss, Hauptbau im Denkmalatlas Niedersachsen
  • Fürstliches Residenzschloss, südöstliches Kavaliershaus im Denkmalatlas Niedersachsen
  • Fürstliches Residenzschloss, nordöstliches Kavalierhaus im Denkmalatlas Niedersachsen
  • Bückeburg, Residenzschloss mit Beschreibung sowie Wand- und Deckenmalerei im Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland
  • Rekonstruktionsversuch als Zeichnung im mittelalterlichen Zustand von Wolfgang Braun
  • Informationen zum Schloss Bückeburg mit Bildern vom Schlosspark
  • Fürstliche Hofreitschule Bückeburg
  • Schloss Bückeburg bei Burgenarchiv.de mit Bildern und Informationen

Einzelnachweise

  1. Bückeburg: Fürst stellt Gastronomiegeschäft ein bei ndr.de vom 1. Mai 2020
  2. Boris Kusnezow (Koordinator, Organisation): Internationale Musikakademie für Solisten, Booklet [o. D.], auf der Seite imas-meisterkurse.de herunterladbar als PDF-Dokument, zuletzt abgerufen am 12. Januar 2014
  3. Hat Alexander sein Faible für Wildwuchs entdeckt? In: sn-online.de, abgerufen am 24. Februar 2018.

52.2588888888899.0436111111111Koordinaten: 52° 15′ 32″ N, 9° 2′ 37″ O

Normdaten (Geografikum): GND: 4690058-5 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: sh97004432 | VIAF: 247397571

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 17:03

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Schloss Buckeburg ist ein Schloss in der niedersachsischen Stadt Buckeburg Es ist Stammsitz des Hauses Schaumburg Lippe als das bis 1918 regierende Furstenhaus des Furstentums Schaumburg Lippe Frontansicht Schloss BuckeburgRuckseite Westfront Schloss BuckeburgSchloss Buckeburg von Sudosten aus der Luft gesehenGeschichteMittelalter und Neuzeit Darstellung der Buckeburg mit Weser im Zustand um 1520 von Johannes KrabbeSchloss als Ausschnitt aus dem Merian Stich von Buckeburg um 1654Tugendbrunnen von 1552 Die Grundung der Buckeburg als Vorlauferanlage des Schlosses lasst sich bis zum Jahre 1304 zuruckverfolgen als diese erstmals urkundlich erwahnt wurde Anfang des 14 Jahrhunderts erbaute Graf Adolf VI von Schauenburg und Holstein Pinneberg die Wasserburg Buckeburg um von hier aus auch den Machtanspruch der Schaumburger gegenuber den Bischofen von Minden zu manifestieren Die Benennung erfolgte nach der schon um 1181 verfallenen Alten Buckeburg im nahe gelegenen Obernkirchen der Burg der Grafen des Bukkigaus Anfanglich bestand die Befestigungsanlage nur aus einem Wehrturm und Wirtschaftsgebauden vor denen sich im Laufe der Zeit eine kleine Siedlung entwickelte 1365 erhielt der kleine Ort bukkiborg die Fleckengerechtigkeit und um 1396 berief Otto I von Schaumburg einen Geistlichen an seine neu erbaute Kapelle 1492 besass die Burg nur 13 Zimmer entwickelte sich bis 1527 aber unter Johann IV zu einer befestigten Anlage mit Graben Wallen und Bastionen Ab 1560 liess Otto IV von Schaumburg in nur vier Jahren die ursprungliche Wasserburg in eine reprasentative vierflugelige Schlossanlage im Stil der Weserrenaissance umgestalten Dazu wurde teilweise Bausubstanz der alten Anlage in das neue Gebaude integriert Als Baumeister zeichneten Heinrich Schrader und Jacob Kolling verantwortlich Alle 4 Flugel wurden durch den sogenannten Trompetergang eine hofseitig gelegene offene Galerie miteinander verbunden Von Otto IV stammt der Tugendbrunnen der im Zentrum des Vorhofs von Schloss Buckeburg steht Er entstand 1552 und stand ursprunglich im Schlosshof von Stadthagen 1921 wurde er nach Buckeburg uberfuhrt und gehort seit dem zur Ausstattung des Schlosshofes Die Brunnenschale wird von 6 Saulen gestutzt Die Mittelsaule zeigt neben den Kardinaltugenden die Wappen Ottos IV und seiner ersten Gemahlin Maria von Pommern Stettin Gekront wird die Brunnensaule von der Allegorie der Justitia Hauptartikel Tugendbrunnen Buckeburg Renaissance Schlossportal Ottos Sohn Ernst von Holstein Schaumburg der von 1601 bis 1622 regierte und 1619 gefurstet wurde machte Buckeburg 1607 zu seiner Residenz Er verlieh ihr Stadtrechte liess neue Strassen anlegen Befestigungswerke und Bauten errichten darunter die Stadtkirche mit der fruhbarocken Fassade von 1615 Am Marktplatz liess er das aussere Schlossportal mit einem flankierenden Verwaltungsgebaude die heute noch bestehende Furstliche Hofkammer und das Ballhaus erbauen Den unter seinem Vater angelegten Garten verwandelte Ernst in einen typischen recht reprasentativen Renaissancegarten 1622 wurde als letztes der grosse Marstall gebaut Die Schlosskapelle erhielt eine fruhbarocke Holzdekoration und wurde komplett im manieristischen Stil ausgemalt Die filigrane Holzdekoration der Schlosskapelle wurde von den beiden Hildesheimer Bildhauern Ebbert dem Jungeren und angefertigt Als Zierde vor dem Schloss gab Furst Ernst 1620 1621 bei dem beruhmten Bildhauer Adriaen de Vries in Prag zwei Skulpturen in Auftrag Venus und Adonis und Der Raub der Sabinerin Die Originale befinden sich heute in der Skulpturensammlung in Berlin Abgusse sind auf der Buckeburger Schlossbrucke aufgestellt Bereits 1615 hatte Ernst bei de Vries das grosse bronzene Taufbecken fur die Buckeburger Stadtkirche und 1617 1621 das Auferstehungsmonument fur das Furstliche Mausoleum in Stadthagen in Auftrag gegeben Beide befinden sich noch an Ort und Stelle Einen Tag nach dem Tode Ernsts standen fremde Soldner in der Stadt und das Unheil des Dreissigjahrigen Krieges wutete weswegen es erst ab 1695 erneut zu Bautatigkeiten kam Nachdem 1640 mit Otto V die Grafen zu Holstein Schaumburg in mannlicher Linie ausgestorben waren kamen das Schloss und Teile der Grafschaft Schaumburg an Graf Philipp welcher die Linie Schaumburg Lippe begrundete Dieser liess die Wande der Schlosskapelle seines reformierten Glaubens wegen komplett weiss ubertunchen weswegen die kunsthistorisch hochst bedeutsamen Freskenmalereien fur Jahrhunderte unter dem Anstrich verschwanden Barock Lageplan des Schlosses als Wasserburg mit runden Eckbastionen und Schanzen am Schlossgraben 1771 Von 1728 bis 1748 regierte Albrecht Wolfgang zu Schaumburg Lippe in Schaumburg Wahrend dieser Zeit fanden mehrere Besuche Voltaires in Buckeburg statt der hier die erste Inspiration zu seinem beruhmten Roman Candide erhielt das Schloss des Barons Thunder ten tronckh in Westfalen 1732 brannten in wenigen Stunden der Nord und Sudflugel des Hauptgebaudes aus wurden aber innerhalb eines Jahres unter Einziehung einer Brandsteuer wieder aufgebaut Gleichzeitig wurde mit den Trummerteilen der innere Schlossgraben verfullt und so der geringe Platz innerhalb des Walles vergrossert Albrecht Wolfgang schwebte zwar ein grosszugigerer Aufbau mit einem weiteren Flugelanbau vor die Einnahmen der Steuer gestatteten aber nur den Wiederaufbau des zerstorten Ost und Sudflugels Der neue Stil jetzt Barock pragt bis heute das aussere Erscheinungsbild des Schlosses Der Graf liess auch einen Barockgarten anstelle des Renaissancegartens anlegen doch die Gartenpracht blieb nur bis 1748 erhalten Von 1748 bis 1777 regierte Wilhelm zu Schaumburg Lippe der als Militarstratege auch den Schlossgarten seines Vaters mit Wallanlagen und Graben versehen liess nachdem die Gartenskulpturen zuvor in den Garten des Schlosses Baum verbracht wurden Unter seinem Nachfolger Philipp Ernst 1777 1787 wurde der Schlossgarten aber wieder in einen Park mit angeschlossener grosser Obstbaumschule verwandelt Seine Frau Juliane 1787 1799 liess einen Teil des Gartens in einen englischen Landschaftsgarten verwandeln 1820 und 1898 wurden im Suden des Schlosses in den sogenannten Hofwiesen grosse Teiche angelegt in denen bis in die 1990er Jahre Karpfen gehalten wurden Diese Teiche sind heute ein wertvolles Biotop fur Amphibien und Wasservogel Historismus Festsaal Erst ab 1860 unter Furst Adolf Georg 1860 1893 wurden die Schlossraume renoviert darunter der Goldene Saal ehemals das Weisse Gemach der in der Zeit von 1863 bis 1867 unter anderem mit den bis heute erhaltenen roten Seidentapeten ausgestattet wurde Auch die Schlosskapelle wurde von 1879 bis 1886 durchgreifend restauriert Beim Einbau der grossen Orgel musste die Kanzelwand welche bis dahin unmittelbar an der Ruckwand befestigt war fast drei Meter in den Raum versetzt werden Auch wurden die 1648 ubertunchten Freskenmalereien wieder vollstandig freigelegt und man erhalt heute einen tiefen Einblick in die Formensprache des Manierismus Grosse Veranderungen erfolgten unter Furst Georg 1893 1911 ab 1893 bis 1896 als der Turm einen neuen Flugelanbau erhielt Dieser Anbau entspricht den Planen welche Albrecht Wolfgang schon 1732 hatte namlich den Turm mittels eines Anbaues in die Mitte des Schlosses zu rucken Den Hauptteil des Anbaus nimmt der Grosse Festsaal ein 9 Meter hoch 12 Meter breit und fast 24 Meter lang Im Tiefgeschoss wurde mit neuester Technik eine moderne Grosskuche eingebaut welche 250 Personen versorgen konnte Gleichzeitig wurden die noch unter Otto IV errichteten Kanzleigebaude und die alte Kuche abgerissen Der Schlossvorhof erhielt mit zwei halbkreisformigen Kavaliershausern eine fast geschlossene Bebauung mit einer dazugehorigen formalen Gartenanlage 1911 bis 1915 liess Furst Adolf 1911 1918 am Rande des Schlossparks ein Mausoleum als Begrabnisstatte des Furstenhauses errichten Architekt war der Berliner Professor Paul Otto August Baumgarten In 25 Meter Hohe befindet sich die grosste Goldmosaikkuppel Europas mit einer Flache von 500 m Dieses gewaltige Gebaude mit seiner eigenen Parkanlage ist immer noch die Grablege der furstlichen Familie Heutige NutzungDer Gebaudeflugel mit dem Staatsarchiv BuckeburgWeihnachtsmarkt im Grossen Festsaal des Schlosses 2014 Die Buckeburger Schlosskapelle Das Schloss Buckeburg wird seit seiner Erbauung durchgehend bewohnt ursprunglich von den Grafen zu Holstein Schaumburg und ab 1640 von den Mitgliedern der graflichen spater furstlichen Familie zu Schaumburg Lippe Heute lebt Alexander Prinz zu Schaumburg Lippe im Schloss Seit 1922 sind einzelne Raume zu besichtigen darunter die Schlosskapelle der Goldene Saal und der grosse Festsaal Im April 1945 am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden das Schloss und Gebaude in der Stadt von der britischen Rheinarmee besetzt Die meisten Kunstschatze wurde in das Mausoleum im Park ausgelagert und nach Abzug der Briten 1951 wieder in die nunmehr geraumten Gebaude zuruckgebracht Der Fuhrungsbetrieb wurde nach Beseitigung der Besatzungsschaden ab 1954 wieder aufgenommen Seit Mai 2004 ist im Marstall die Furstliche Hofreitschule Buckeburg beheimatet in der die Reitkunst der europaischen Epochen des 11 bis 17 Jahrhunderts gezeigt und gepflegt wird Schloss Buckeburg ist ausserdem Veranstaltungsort fur verschiedenste Feste und Ausstellungen zum Beispiel die alljahrlich im Fruhsommer stattfindende Landpartie den Weihnachtszauber der an den ersten beiden Adventswochenenden jeden Jahres innerhalb des Schlosses und in der Umgebung stattfindet und den nach eigenen Angaben rund 70 000 Menschen jedes Jahr besuchen sowie den Mittelaltermarkt Mittelalterlich Phantasie Spectaculum im Juli Grosses Interesse beim Publikum finden auch Oldtimer Rallyes in die das Schloss als Station einbezogen wird Seit einiger Zeit sind standesamtliche Trauungen im barocken Musiksaal moglich auch die Schlosskapelle kann jetzt von Hochzeitspaaren verschiedener christlicher Konfessionen genutzt werden Der Festsaal und andere Raume konnen fur private Veranstaltungen angemietet werden 2011 wurde das fertiggestellte 1 60 Prazisionsmodell des Schlosses in der Marmorhalle installiert In den Raumen der historischen Kuche war das Cafe Restaurant Alte Schlosskuche beheimatet das einen authentischen Einblick in die ehemalige herrschaftliche Grosskuche ermoglichte Sie wurde wahrend der COVID 19 Pandemie geschlossen und 2022 als Bistro wieder eroffnet Im Ostflugel der Schlossanlage befindet sich das Niedersachsische Landesarchiv Buckeburg Der frei zugangliche Schlosspark hat eine Grosse von uber 80 Hektar und umgibt das Schloss von allen Seiten Man findet einige weltweit seltene Baumarten wie Suntel Buchen Sumpfzypressen oder einen fast 25 Meter hohen Mammutbaum hinter dem Mausoleum Jeweils im Herbst werden im Buckeburger Schloss die Meisterkurse der Internationalen Musikakademie fur Solisten ausgetragen NachbauIn der Stadt Obihiro auf der Insel Hokkaidō in Japan existiert ein originalgetreuer Nachbau des Schlosses Buckeburg der 1989 von einem japanischen Investor in Auftrag gegeben wurde Er ist Bestandteil des Freizeitparks Glucks Konigreich welcher allerdings bereits geschlossen wurde Die Anlage orientiert sich thematisch an den Marchen der Bruder Grimm und beinhaltet neben dem Schloss Buckeburg auch noch zahlreiche andere deutsche Sehenswurdigkeiten wie etwa eine Kopie der Bremer Stadtmusikanten oder des Denkmals der Bruder Grimm in Hanau Zur Eroffnung des Nachbaus am 1 Juli 1989 waren neben Japans damaligen Prinzen Tomohito unter anderem Philipp Ernst zu Schaumburg Lippe sowie Buckeburgs damaliger Burgermeister Helmut Preul und die Schaumburger Marchensanger angereist LiteraturJohannes Habich Die kunstlerische Gestaltung der Residenz Buckeburg durch Furst Ernst 1601 1622 Grimme Buckeburg 1969 Dissertation Universitat Hamburg Schaumburger Studien Heft 26 Heiner Borggrefe Die Residenz Buckeburg Architekturgestaltung im fruhneuzeitlichen Furstenstaat Jonas Verlag Marburg 1994 ISBN 3 89445 180 7 Schlosser und Burgen Parragon Koln 2006 S 78 79 ISBN 1 4054 7886 1 Heiner Borggrefe Schloss Buckeburg Hofischer Glanz furstliche Reprasentation Hannover 2008 Margarete Bruckhaus Buckeburg Kleinstadt und Residenz vom Anfang des 17 Jahrhunderts bis zum Ende des Alten Reiches Schaumburger Studien 50 Rinteln 1991 Hans Wilhelm Heine Schaumburger Land Burgenland in der Reihe Wegweiser zur Vor und Fruhgeschichte Niedersachsens 29 Oldenburg 2010 herausgegeben vom Niedersachsischen Landesamt fur Denkmalpflege und der Archaologischen Kommission fur Niedersachsen ISBN 978 3 89995 673 3 Alexander Perl Geschichte und Baumbestand der Buckeburger Schlossgarten in Hubert Hoing Traume vom Paradies Historische Parks und Garten in Schaumburg Melle 1999 S 31 141 ISBN 3 88368 306 XWeblinksCommons Schloss Buckeburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Schlosses Stefan Eismann Buckeburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Furstliches Residenzschloss Hauptbau im Denkmalatlas Niedersachsen Furstliches Residenzschloss sudostliches Kavaliershaus im Denkmalatlas Niedersachsen Furstliches Residenzschloss nordostliches Kavalierhaus im Denkmalatlas Niedersachsen Buckeburg Residenzschloss mit Beschreibung sowie Wand und Deckenmalerei im Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland Rekonstruktionsversuch als Zeichnung im mittelalterlichen Zustand von Wolfgang Braun Informationen zum Schloss Buckeburg mit Bildern vom Schlosspark Furstliche Hofreitschule Buckeburg Schloss Buckeburg bei Burgenarchiv de mit Bildern und InformationenEinzelnachweiseBuckeburg Furst stellt Gastronomiegeschaft ein bei ndr de vom 1 Mai 2020 Boris Kusnezow Koordinator Organisation Internationale Musikakademie fur Solisten Booklet o D auf der Seite imas meisterkurse de herunterladbar als PDF Dokument zuletzt abgerufen am 12 Januar 2014 Hat Alexander sein Faible fur Wildwuchs entdeckt In sn online de abgerufen am 24 Februar 2018 52 258888888889 9 0436111111111 Koordinaten 52 15 32 N 9 2 37 O Normdaten Geografikum GND 4690058 5 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh97004432 VIAF 247397571

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