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52 8 9 8166666666667 Koordinaten 52 48 N 9 49 OTruppenübungsplatz BergenInternes VerbandsabzeichenAufstellung 1935Staat

Truppenübungsplatz Bergen

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Truppenübungsplatz Bergen
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52.89.8166666666667Koordinaten: 52° 48′ N, 9° 49′ O

Truppenübungsplatz Bergen


Internes Verbandsabzeichen
Aufstellung 1935
Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Unterstellung Unterstützungskommando der Bundeswehr
Standort Bergen
Leitung
Kommandeur BerTrÜbPlKdtr Nord Oberst Jörg Wiederhold
Kommandant TrÜbPl Bergen Hauptmann Karsten Fricke
Truppenübungsplatz Bergen​

Der Truppenübungsplatz Bergen (TrÜbPl Bergen, auch NATO-Schießplatz Bergen-Hohne) im Südteil der Lüneburger Heide (Niedersachsen, Deutschland) ist mit einer Fläche von 24.900 ha bei einer Ausdehnung von 26 km in Nord-Süd-Richtung und 18 km in Ost-West-Richtung einer der größten Truppenübungsplätze in Europa. Der Übungsplatz ist dem Unterstützungskommando der Bundeswehr unterstellt und gehört zum „Bereich Truppenübungsplatzkommandantur NORD“.

Er wurde ab 1935 von der Wehrmacht westlich des namensgebenden Ortes Bergen eingerichtet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er 1945 von den britischen Besatzungstruppen übernommen und kontinuierlich erweitert. Seit den 1960er-Jahren wird das Areal auch, und heute überwiegend, von der Bundeswehr genutzt. Andere Streitkräfte der NATO, die hier Übungen abhalten, sind außer den Briten die Niederländer und die Kanadier. Die Briten nutzten bis zu ihrem Abzug im September 2015 den größten Teil der Kasernen (Truppenlager) in Oerbke und Bergen.

Geografie

Lage

Der Truppenübungsplatz erstreckt sich beiderseits der Grenze zwischen dem Heidekreis und dem Landkreis Celle. Dieser Teil der Lüneburger Heide wird auch Heidmark genannt. Der nördlichste Bereich beginnt unmittelbar an der Abfahrt Soltau-Süd der Bundesautobahn A7. Von hier verläuft die östliche Platzgrenze bis Bergen zunächst nahe der Bundesstraße 3 und danach weiter an der Landesstraße L 298. Die westliche Grenze ist unmittelbar parallel zur Autobahn A 7, an Bad Fallingbostel vorbei bis südlich des Autobahndreiecks Walsrode (A7/A27). Der südlichste Bereich grenzt an den 3.500 ha großen Bundeswehrübungsplatz Ostenholzer Moor, der aber nicht mehr zu dem NATO-Truppenübungsplatz gehört. Kommunalrechtlich gehört der Truppenübungsplatz zu den gemeindefreien Bezirken Lohheide und Osterheide, die 1945 aus dem 1938 gegründeten Gutsbezirk Platz Bergen hervorgingen.

Der Platz liegt ungefähr 40 km nördlich von Hannover, etwa 60 km südöstlich von Bremen und rund 60 Kilometer südlich von Hamburg. Das Gelände ist stark wellig bis hügelig. Der höchste Punkt ist der Falkenberg mit 150 m über NHN, sein tiefster Punkt befindet sich mit 40 m über NHN im Süden des Platzes, an der Grenze zum Ostenholzer Moor. Auf dem Gelände wurde mit einer Entfernung von 6,3 km zum nächsten Gebäude die abgelegenste Stelle Deutschlands gemessen.

Landschaftsbild

Der Truppenübungsplatz wird in Südwest-Nordost-Richtung durchzogen von einer der am stärksten reliefierten Moränenlandschaften der Lüneburger Heide. Die in der vorletzten Kaltzeit am Rand des Inlandeises gebildete Falkenberg-Endmoräne wird im Nordteil vom Waldgebiet Becklinger Holz eingenommen und weiter südlich, im Mittelteil des Truppenübungsplatzes, von Heidelandschaft. Neben den Hauptgipfeln Falkenberg (150 m ü. NN) und Hakenberg (143 m) gliedern zahlreiche Kuppen die Landschaft (Goldbockenberg (129 m), Staffelberg (126 m), Rehberg (125 m), Sinnberg (122 m), Hengstberg (121 m), Tutenberg (116 m), Galgenberg (110 m), Kahlberg (104 m), Kallenberg (103 m), Fuhrberg (102 m), Horstberg (98 m)). In den Niederungen am Nordwestfuß des Höhenzuges haben sich kleinere Feuchtgebiete entwickelt wie das Wittenmoor und der Grefel. Knapp außerhalb der Nordost-Grenze bei Becklingen liegt das Große Moor und im Süden das weiträumige Ostenholzer Moor. Bereits außerhalb des Sperrgebietes geht es über in das Bannetzer Moor mit den Meißendorfer Teichen. Abgesehen von den Panzerübungsflächen, den Schießbahnen und Teilen der Feuchtgebiete ist das Gelände großenteils bewaldet.

Im Nordwesten, außerhalb des Truppenübungsplatzes, durchfließt die Böhme in ihrem Mittellauf den relativ engen Talabschnitt des Böhmeknies. Mehrere ihrer Nebenbäche entwässern den Nordwestteil des Platzes, die größten sind Forellenbach und Fischendorfer Bach. Wie die Böhme ist auch die den Südosten und Süden des Übungsplatzes entwässernde Meiße ein rechter Nebenfluss der Aller. Ungefähr im Zentrum des Platzes befinden sich die Sieben Steinhäuser, eine Gruppe von Großsteingräbern. Der Weg dorthin wird an bestimmten Tagen für die Öffentlichkeit freigegeben. Der Hohe Bach fließt direkt an diesen vorbei. In der Nähe liegt der kleine Meiersee, durch den der Meierbach in Richtung Südwesten fließt. Diese beiden Bäche entwässern den Mittel- und Südteil des Truppenübungsplatzes. Der Südostteil wird über den Liethbach, an dem das Schloss Bredebeck liegt, entwässert. Diese drei genannten Bäche sind Zuflüsse der Meiße. Direkt in die Aller mündet nördlich von Hodenhagen der südwestwärts gerichtete Fahrenholzer Bach, der unterhalb des engen Wolfsgrundes Krelinger Bach genannt wird. Entlang dieser Bäche sind vielfach Teiche angelegt worden.

2012 konnten auf dem Truppenübungsplatz erstmals zwei Wölfe gesichert nachgewiesen werden. Seit 2013 wurde ein Wolfs-Geschwisterpaar nachgewiesen, das regelmäßig Welpen zur Welt bringt.

  • Truppenübungsplatz Bergen
  • Der Meiersee auf dem Truppenübungsplatz
  • Sumpfige Naturlandschaft
  • Kontrollturm Panzerschießbahn 20
  • Gelände an der Schießbahn SB 9. Die kleinen schwarzen Brandflächen entstehen durch das Niedergehen von Leuchtspurmunition.
  • Feuerschutzstreifen sollen die Ausbreitung von Waldbränden verhindern, die aufgrund der Verwendung von Leuchtspurmunition entstehen können
  • Justierscheibe für Kampfpanzer an der Schießbahn
  • Übungsgelände mit Panzerspuren
  • Panzer als Ziel für Schießübungen
  • Pappkameraden als Zielscheiben
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Panorama Schießbahn 1A, im Tal ein nachgebautes Heidedorf mit Kirche, rechts der Falkenberg
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Panorama Schießbahn 9

Klima

Auf dem Truppenübungsplatz herrscht ein maritim beeinflusstes Klima mit kühlen Sommern und milderen Wintern.

Geschichte

Bereits im 19. Jahrhundert nutzte die Hannoversche Armee hier zwei kleinere Exerzierplätze.

Östlich von Becklingen, in dem Forst „Becklinger Holz“, der heute auf dem Truppenübungsplatz liegt, wurde am 13. Januar 1872 der vorerst letzte Wolf in der Lüneburger Heide gesehen und geschossen. Schütze war der Förster zu Wardböhmen H. Grünewald, ehemaliger Leibjäger König Georgs V. von Hannover, des letzten Königs von Hannover. Zur Erinnerung daran wurde dort 1929 vom Allgemeinen Deutschen Jagdschutz-Verein, Bezirksverein Hannover, ein „Wolfsstein“ aufgestellt.

Die ersten Planungen zur Errichtung des Truppenübungsplatzes begannen im August 1934 im Zusammenhang mit der Aufrüstung der Wehrmacht. Aufgrund der dünnen Besiedlung und des abwechslungsreichen Landschaftsbildes wurde diese Gegend zur Schaffung des größten Übungsplatzes der Wehrmacht ausgewählt. Am 15. September 1934 erfuhren die ortsansässigen Bauern von der Errichtung eines Truppenübungsplatzes. Am 1. Oktober 1934 versammelte sich eine Gruppe von Bauern aus der betroffenen Gegend zur Beratung am Platz Sieben Steinhäuser. Eine Abordnung fuhr noch am gleichen Tag nach Goslar, um dem „Reichsbauernführer“ die Bedenken vorzutragen. Am 18. März 1935 fuhren dann mehr als 80 Bauern nach Berlin, um Gewissheit über ihre Zukunft und die geplante Umsiedlung ihrer Höfe zu erlangen. Trotz des Widerstands der Bevölkerung mussten innerhalb weniger Jahre etwa 3.650 Einwohner aus 25 Gemeinden ihre Heimat verlassen. Unter anderem verschwanden die Orte Deil, Hörsten, Hoppenstedt, Hohne, Hohnerode, Manhorn, Lohe, Gudehausen, Ettenbostel, Oberndorfmark, Oberhode, Benhorn, Hartem, Fahrenholz, Böstlingen, Pröbsten, Kolk, Südbostel, Nordbostel, Obereinzingen, Untereinzingen, Achterberg, Wense und Teile von Oerbke, Ostenholz und Hasselhorst von der Landkarte.

Nachdem das „Gesetzes über die Landbeschaffung für Zwecke der Wehrmacht“ vom 29. März 1935 in Kraft getreten war, ordnete das Reichskriegsministerium den Ankauf und Ausbau des Truppenübungsplatzes Bergen an. Mit dem Grunderwerb und der Ersatzlandbeschaffung wurde die Reichsumsiedlungsgesellschaft Berlin beauftragt, die am 28. Oktober 1935 einen Aufgabenplan vorlegte. Auch die Geschichte der betroffenen Höfe und Dörfer sowie die archäologischen Denkmale, darunter die Sieben Steinhäuser, sollten erfasst und dokumentiert werden, um sie für die Nachwelt zu erhalten. Damit wurde der Landesarchäologe Hans Piesker aus Hermannsburg beauftragt. 108 Hügelgräber hat er von 1935 bis 1941 und erneut 1944 wissenschaftlich erforscht und inventarisiert.

Am Ostrand des Geländes, bei den Ortschaften Hohne und Belsen, seinerzeit „Ostlager“ genannt, entstanden rund 100 Kasernengebäude, 50 Pferdeställe und 40 Großgaragen, außerdem ein Lazarett, Depots und ein Scheibenhof, auf dem Zielscheiben für den Schießbetrieb hergestellt wurden. Im Süden dieser Kasernenanlagen befand sich eine Heeresmunitionsanlage für Infanteriemunition. Am 4. Mai 1936 bezogen die ersten Einheiten ihre Unterkünfte.

Am Westrand des Geländes, bei der Ortschaft Oerbke, seinerzeit „Westlager“ genannt, entstanden vom 1. April 1937 bis ins Jahr 1942 weitere Kasernen, Pferdeställe, Garagen und Depots.

Ab dem 1. August 1938 fanden auf der gesamten Fläche militärische Übungen statt.

Im Zuge der Errichtung des Truppenübungsplatzes musste der am äußersten Ostrand über den Übungsplatz verlaufende Teil der damaligen Reichsstraße 3, heute Bundesstraße 3, verlegt werden. Zwischen Wardböhmen und der Anschlussstelle Soltau-Süd der A 7 wurde 1936/37 parallel außerhalb des Platzes eine neue Streckenführung gebaut. Die alte Strecke nutzt das Militär zu Übungszwecken.

Aufstellung von militärischen Verbänden im Zweiten Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkriegs wurden auf dem Truppenübungsplatz auch neue Großverbände der Wehrmacht aufgestellt.

Beispielhaft folgende Aufzählung:

  • 5.10.1940 - 131. Infanterie-Division

Nach 1945

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Truppenübungsplatz am 15. April 1945 von den britischen Streitkräften übernommen. Diese nutzten zunächst nur den Ostteil des Platzes als „Royal Armoured Corps Training Centre“.

Von 1945 bis 1947 mussten etwa 1,5 Millionen Heimatvertriebene aus dem Osten in der britischen Besatzungszone aufgenommen werden. Die britische Militärregierung entschloss sich, in den Randbezirken der Gutsbezirke Lohheide und Osterheide leerstehende Höfe, Häuser und Barackenlager für die Flüchtlinge zur Wiederbesiedlung freizugeben. Rund 6.000 Bewerber meldeten sich. Auf 145 Siedler- und Nebenerwerbssiedlerstellen konnten Landwirte sich hier eine neue Existenz aufbauen, darunter auch einige der ehemaligen Platzbewohner. Auch in dem früheren Erholungsheim Achterberg kamen viele Flüchtlinge unter. Man hoffte damals, der Truppenübungsplatz würde nach dem Krieg seine Funktion als Schießplatz verlieren, was sich aber nicht bewahrheitete.

Selbst in den Baracken des ehemaligen KZ Bergen-Belsen, die von den Briten im Mai 1945 nicht sofort niedergebrannt worden waren, brachte man Flüchtlinge unter; man nannte diese Barackensiedlung „Neu-Hohne“. In den ehemaligen Wehrmachtsbaracken in Gudehausen, zwei Kilometer südwestlich von Bergen-Belsen, zogen etwa 500 Flüchtlinge ein, darunter viele Schwarzmeerdeutsche. Diese beiden Wohnlager wurden Anfang der 1950er Jahre abgerissen.

Das Übungsgelände wurde von den Briten mehrmals ausgedehnt, bis es die heutigen Grenzen erreichte. Einige der neu besiedelten Gebiete, wie zum Beispiel Oerbke-Ost, mussten wegen militärischen Bedarfs der britischen Armee daher bereits im Herbst 1953 wieder geräumt werden. Nach Erweiterung der Schießbahnen im Nordteil des Truppenübungsplatzes musste 1954 Achterberg aufgegeben werden. Spätestens 1961 liefen auch die anderen letzten Pachtverträge aus, und die Bewohner – unter anderem – der Orte Oberhode und Ostenholzer Moor mussten ihre Betriebe und Wohnungen verlassen.

Während des Kalten Krieges wurde der Platz vor allem wegen der starken Truppenkonzentration in der für die NATO strategisch bedeutenden Norddeutschen Tiefebene intensiv genutzt.

Es gab zeitweise auch Überlegungen, die Truppenübungsplätze Munster und Bergen zusammenzulegen.

Die 1955 gegründete Bundeswehr durfte 1957 das Übungsgelände erstmals wieder nutzen. Sie unterhielt dort bei der britischen Kommandantur ein Verbindungskommando. Am 1. April 1958 übergab die British Army den Truppenübungsplatz an die Bundeswehr. Die Basis wurde zum größten Truppenübungsplatz Europas und war eines der Ausbildungszentren für NATO-Bodentruppen in der Bundesrepublik Deutschland. Im Südwesten besteht das Lager Ostenholz, das auch einen Autobahnanschluss in direkter Nähe hat. Dieses Lager wird nur für übende Truppen bereitgehalten, hat aber feste Unterkünfte sowie massive Gebäude der Standortverwaltung und der Heimgesellschaften.

Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde die Anzahl der Soldaten deutlich reduziert. Die Anlage hat noch immer eine große Bedeutung. Das Areal wird von der Bundeswehr und NATO-Truppen genutzt. Die bis zum September 2015 hier stationierte British Army ist vollständig abgezogen. Am 17. März 2016 wurde die niederländische 43. Mechanisierte Brigade der 1. Panzerdivision des Deutschen Heeres unterstellt. Das gemischte deutsch-niederländische Panzerbataillon 414 wurde in Bergen in Dienst gestellt und der 43. Mechanisierten Brigade unterstellt.

Unfall 2021

Am 7. Dezember 2021 kam es zwischen Hanglüß und Sandtannen, auf Höhe Hohenstein (etwa 1 km südlich von Hanglüß) zu einem schweren Unfall. Hauptmann Henning Schütt und sein Zivil-Kraftfahrer Axel Hilbig, unterwegs mit einem Greenliner, stießen mit einem Kampfpanzer Leopard 2 zusammen. Beide verunglückten dabei tödlich. Zum Gedenken hat die Bundeswehr bei Hanglüß ein Ehrenmal errichtet.

Aktuelle Nutzung

Die ursprünglich errichteten Schießbahnen und ihre Nutzung:

Schießbahn in Betrieb genommen Nutzung
I im Jahr 1936 Panzerschießbahn
II im Jahr 1936 Infanterieschießbahn
III im Jahr 1936 Infanterieschießbahn + Flugabwehr
IV im Jahr 1936 Infanterieschießbahn
V im Jahr 1936 Infanterie- und Artillerieschießbahn
VI im Jahr 1936 Panzerschießbahn
VII im Jahr 1939 Panzerschießbahn
VIII im Jahr 1939 Panzerschießbahn
IX im Jahr 1939 Panzerschießbahn
X im Jahr 1939 Panzerschießbahn
XI im Jahr 1941 Panzerschießbahn
XII im Jahr 1944 Panzerschießbahn

Heute befinden sich auf dem Gelände 15 Schießbahnen für Kampfpanzer und Schützenpanzer, alle können auch als Handwaffenbahnen genutzt werden. Außerdem existieren 19 Schießbahnen für Panzerabwehrhandwaffen, davon sind 12 als Gefechtsschießbahnen geeignet. Weiter existieren 16 Artillerie-Platzrand-Feuerstellungen und zwei Artillerie-Außenfeuerstellungen außerhalb des Platzgeländes. Weiter sind Gewehr/Maschinengewehr-Schießbahnen, Handgranatenwurfstände, sowie Einrichtungen für Flugabwehr, Übungsdörfer, Tiefwatanlagen und Biwakplätze vorhanden.

Die Streitkräfte der NATO-Mitgliedsländer von Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien und Belgien üben regelmäßig auf dem Truppenübungsplatz. Seit 2009 werden hier bis zu vierzehn Wochen pro Jahr bis zu neunzig Angehörige der Streitkräfte Singapurs ausgebildet. Insbesondere kommen die Kampfpanzer Leopard 2 und Challenger 2, der Kampfhubschrauber AH-64 Apache und die Panzerhaubitze 2000 zum Einsatz. In zunehmendem Maß wird der Einsatz unbemannter Aufklärungsdrohnen (UAV) geübt. Der Einsatz von Übungs- und Gefechtsmunition von Luftfahrzeugen ist möglich.

Kommandantur

Seit dem 1. Januar 2015 gehört die Kommandantur des Truppenübungsplatzes Bergen zum „Bereich Truppenübungsplatzkommandantur NORD“. Diesem sind die Truppenübungsplätze Bergen, Munster und Putlos, mit der Außenstelle Todendorf, sowie der Luft-/Bodenschießplatz Nordhorn und der Deutsche Militärische Vertreter (DMV) Senne/Haltern unterstellt. Der Kommandeur des Bereichs Truppenübungsplatzkommandantur NORD sowie der Kommandant der Truppenübungsplatzkommandantur Bergen haben ihren Dienstsitz in Lohheide.

Landschaftspflege

Für die Pflege der Waldbestände und Freiflächen im Truppenübungsplatz sowie für erforderliche Neuaufforstungen ist der Geschäftsbereich Bundesforst der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zuständig. Die Kommandantur verständigt sich mit dem zuständigen Forstamt über eine mit den landschaftspflegerischen Erfordernissen vereinbare Nutzung der bewaldeten Bereiche und eine möglichst schonende Nutzung der Wege und Straßen im Platz, die mit Panzern befahren werden.

Da es sich um ein militärisches Sperrgebiet handelt, in dem normalerweise keine Zivilpersonen als Spaziergänger unterwegs sind, finden Rotwild, Damwild und Schwarzwild in bewaldeten Teilen günstige Lebensbedingungen vor. Die hohe Wilddichte führt zu ausgeprägten Verbissschäden an den Baumkulturen. Der Geschäftsbereich Bundesforst wirkt dem Verbiss durch Jagd mit entsprechenden Abschussplänen entgegen. Die Kommandantur informiert den Bundesforstbetrieb über die Orte und Zeiten der militärischen Übungen, so dass die Jäger sich in den jeweiligen Ruhepausen auch in den Bereichen der einzelnen Schießbahnen aufhalten können. Hierbei sind sie selbst dafür verantwortlich, nicht auf einen der zahlreichen Blindgänger zu treten.

Durch militärische Schießübungen mit Leuchtspurmunition besteht eine erhöhte Waldbrandgefahr durch in der Nadelstreu des Waldbodens entstehende Schwelbrände. Dem wirkt der Geschäftsbereich Bundesforst durch Feuerschutzstreifen im Wald und durch Anlage bzw. Pflege von Löschwasserteichen entgegen.

Öffentlichkeitsarbeit

Einmal im Jahr, in der Regel am ersten Sonntag im August, werden Teile des Platzes für ein Volksradfahren freigegeben. Für Fahrradfahrer werden drei verschiedene Strecken, auf befestigten Straßen, mit unterschiedlicher Länge von etwa 25 km, 45 km und 80 km angeboten. Inlineskater können eine Strecke von etwa 30 km befahren. Start und Ziel sind Schloss Bredebeck und Oerbke. An diesen Punkten und in der Nähe der Sieben Steinhäuser sind Verpflegungsstationen eingerichtet. Zwischen 2.000 und 3.000 Personen nehmen regelmäßig daran teil. In den Jahren 2019–2022 fand infolge Corona und „aus militärischen Gründen“ kein Volksradfahren statt. 2023 wurde die Veranstaltung wieder durchgeführt. Einer der Startpunkte war erstmals das Schloss Bredebeck. In unregelmäßigen Abständen werden auch geführte Besichtigungstouren mit dem Bus angeboten.

Lernort M.B. 89

Am 28. April 2019 wurde auf dem Gelände der Niedersachsen-Kaserne (Bergen-Hohne) der „Lernort M.B. 89“ eröffnet. Die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, als Trägerin der Gedenkstätte Bergen-Belsen, hat hier in Kooperation mit der Leibniz Universität Hannover die Dauerausstellung „Aufrüstung, Krieg und Verbrechen; die Wehrmacht und der Truppenübungsplatz Bergen“ aufgebaut. Die Mannschaftsbaracke Nr. 89 (M.B. 89), das Gebäude, in dem sich die Ausstellung befindet, wurde in den 1930er Jahren errichtet und ist noch weitgehend original erhalten. Es beherbergte in den letzten Tagen vor der Befreiung Häftlinge des KZ Bergen-Belsen. Danach wurde es für polnische und ab 1946 bis 1950 für jüdische Personen als Displaced Persons Camp genutzt. Die Ausstellung liegt im äußersten südöstlichen Bereich des Kasernengeländes, an der Landesstraße L 298 von Bergen nach Winsen (Aller). Sie ist von hier über ein separates Kasernentor zu erreichen.

Kulturdenkmäler und Sehenswürdigkeiten

Auf und nahe dem Truppenübungsplatz Bergen-Hohne befinden sich folgende Kulturdenkmäler und Sehenswürdigkeiten:
Im Bereich des gemeindefreier Bezirks Lohheide:

  • nahe Belsen:
    • historisches Lagergelände des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen
    • Dokumentationszentrum KZ Bergen-Belsen
    • Sowjetischer Kriegsgefangenenfriedhof in Hörsten. 14 Massengräber, in denen sowjetische Kriegsgefangene begraben wurden, mit geschätzten 50.000 Toten (amtlich erfasst: 23.215 Tote).
    • DP-Camp Belsen für Displaced Persons sowie „Zelttheaterfriedhof“ und „Kapo-Friedhof“ auf dem Kasernengelände in Belsen (auf Kasernengelände, deshalb nur nach Absprache zugänglich)
    • Deutscher Kriegsgräberfriedhof Lohheide
    • Ein Ehrendenkmal für Generaloberst Werner Freiherr von Fritsch in Hoppenstedt (Lohheide)
    • Schloss Bredebeck am Liethbach (Teil des Lagers Bergen-Hohne). Seit 1945 war es das Offizierskasino der Kommandantur der britischen Armee. Gelegentlich nutzten die Briten es als Gästehaus. Als solches diente es auch schon der britischen Königsfamilie als Unterkunft. Das Schloss wurde im Mai 2015, anlässlich des Abzugs der britischen Armee, den deutschen Behörden zurückgegeben. Die Nachnutzung, die der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben obliegt, ist seitdem unklar.

Im Bereich der Osterheide und deren Nähe:

  • in Oerbke (im Westen):
    • Friedhof der Namenlosen, eine Kriegsgräberstätte, in der rund 30.000 sowjetische Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges in Massengräbern begraben wurden
  • in und nahe Ostenholz (im Südwesten):
    • Fachwerkkirche mit hölzernem Turm aus dem Jahre 1724
    • Hoher Stein, auch Riese von Hanglüß, ein Gedenkstein zur Räumung der Gemeinden 1936 zwecks Anlegens eines Truppenübungsplatzes
    • Sieben Steinhäuser, Großsteingräber der Jungsteinzeit im Süden des Truppenübungsplatzes
  • in Wense (im Nordwesten):
    • Gutskapelle, prachtvolle Kirche aus dem Jahr 1558, und das ehemalige Gutshaus

Protest und Widerstand

In der Bevölkerung der umliegenden Kommunen ist der Truppenübungsplatz nicht unumstritten. Durch die militärische Nutzung kommt es während der Schießübungen und Panzerbewegungen zu Lärmbelastungen der Anwohner. Hinzu kommen Hinweise auf Bodenbelastungen durch Schwermetalle (Munitionsreste). Weiterhin führt das großflächige militärische Sperrgebiet zu einer Randlage der angrenzenden Kommunen.

Anfang der 1990er Jahre gab es erstmals eine größere Protestbewegung gegen den Truppenübungsplatz. Mit dem Ende des Kalten Krieges schlossen sich mehrere hundert Menschen in der „Bürgerinitiative zur Auflösung des Truppenübungsplatzes Bergen/Verein für eine militärfreie Heide e. V.“ zusammen und forderten ein Ende des Militärbetriebes. Die Bürgerinitiative erreichte die Erstellung einer umfangreichen Konversionsstudie unter Leitung von Dr. Burkhard Luber durch die Stiftung „Die Schwelle“, die Alternativen zur militärischen Nutzung aufzeigt.

Seit 2013 setzt sich die „Initiative Biosphärengebiet Hohe Heidmark e. V.“ für die Schaffung eines UNESCO-Biosphärenreservates auf dem Gebiet des Truppenübungsplatzes und der umliegenden Gemeinden ein. Anlass für die Gründung der Initiative war der Abzug der Britischen Armee im Jahr 2015, womit ein Hauptnutzer des Truppenübungsplatzes wegfiel und wirtschaftliche Probleme für die ehemaligen Garnisonsstandorte Bad Fallingbostel und Bergen entstanden. Statt einer militärischen Nutzung fordert die Initiative die Öffnung des Gebietes für einen naturverträglichen Tourismus. Dies soll zur Schaffung von Arbeitsplätzen in den angrenzenden Kommunen führen. Die Initiative führt u. a. Informationsveranstaltungen und Radtouren durch. Die Schaffung eines Biosphärenreservates wird auch als „mögliche sinnvolle Option“ in der Konversionsstudie genannt.

Zu den Zielen der Initiative gehört auch der Erhalt des historischen Wünninghofes in Ostenholz. Der Hof war einer der ältesten und größten Gasthöfe der Südheide und ist derzeit vom Abriss durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben bedroht. Der Hof liegt nur wenige hundert Meter von einer Schießbahn entfernt neben der Kirche von Ostenholz.

Der Sitz der Initiative mit rund 60 Mitgliedern ist Bad Fallingbostel, den Vereinsvorsitz haben derzeit Arne Hilbich und Michael Kaufmann inne.

Siehe auch

  • Ausländische Militärbasen in Deutschland
  • Britische Rheinarmee
  • Britische Streitkräfte in Deutschland

Literatur

  • Olaf Mußmann: Geschichte des Truppenübungsplatzes Bergen. Münster 1996, ISBN 3-8258-2753-4.
  • Hinrich Baumann: Die Heidmark. Wandel einer Landschaft. Die Geschichte des Truppenübungsplatzes Bergen. Walsrode 2005, ISBN 3-00-017185-1.
  • Andreas Hesse: Der Judaslohn. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2005, ISBN 978-3-8052-0800-0 (Kriminalroman, der auf dem Truppenübungsplatz und in Eichendorf (= Meißendorf) spielt).
  • Burkhard Luber (Hrsg.): Zivile Nutzungsmöglichkeiten des Truppenübungsplatzes Bergen. Ottersberg 1997. ISBN 3-8258-2431-4.

Weblinks

Commons: Bergen-Hohne Training Area – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Unterstützungskommando der Bundeswehr. Bundeswehr; abgerufen am 2. April 2025 
  • Truppenübungsplatz Bergen. relikte.com; abgerufen am 21. Februar 2023 
  • Hartziele des Truppenübungsplatzes. hartziel.de; abgerufen am 21. Februar 2023 

Einzelnachweise

  1. Matthias Janson: Infografik: Die entlegensten Orte Deutschlands | Statista. In: de.statista.com. 11. Februar 2025, abgerufen am 15. Februar 2025. 
  2. Ausführlich: Das Becklinger Holz zwischen Bergen und Soltau, Matthias-Blazek.eu, abgerufen am 8. Februar 2014.
  3. Wolfsnachweis auf dem Truppenübungsplatz Bergen
  4. Der letzte Wolf der Lüneburger Heide, Lausitz-Wolf.de.
  5. Hosang, Joachim: „Würger vom Lichtenmoor“, in: Land & Forst 35/1998, S. 41.
  6. Bilder des Wolfssteins - Koordinaten im Becklinger Holz: 52 51 38 N 09 51 46 E
  7. Dieses Hohne ist nicht das Hohne (Samtgemeinde Lachendorf). Siehe: (archive.org) Gemeindefreier Bezirk (Memento vom 13. Juni 2004 im Internet Archive) Lohheide, Neu-Hohne und die Karte der ehemaligen Gemeindegrenzen.
  8. „Ehemalige Ortschaften auf dem Truppenübungsplatz Bergen-Belsen“.
  9. Zerstörung der Ostheidmark in der Zeit des Nationalsozialismus.
  10. Nessenius (1985): Der kulturlandschaftliche Wandel im nördlichen Teil des Truppenübungsplatzes Bergen, 140 Seiten (unveröffentlicht)
  11. Gesetz über die Landbeschaffung für Zwecke der Wehrmacht vom 29. März 1935. Im Reichsgesetzblatt, Teil I Nr. 37 vom 30. März 1935, S. 467f., Digitalisat.
  12. Deutsch-niederländisches Panzerbataillon 414 in Bergen in Dienst gestellt
  13. BGBl. II, 2021, Nr. 3 vom 9. Februar 2021.
  14. Bilder von Übungsschießzielen („Hartzielen“).
  15. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 30. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2
  16. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 9. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2
  17. Bergen-Belsen-Stiftung, Lernort M.B. 89
  18. Liste der Gräber auf dem deutschen Kriegsgräberfriedhof Lohheide.
  19. Lage des deutschen Kriegsgräberfriedhofes Lohheide.
  20. Schloss Bredebeck droht der Verfall haz.de, am 5. Mai 2015
  21. „Hanglüß“ war ein Ortsteil von Obereinzigen (siehe Karte der ehemaligen Grenzen auf dem Truppenübungsplatz Bergen).
  22. Inschrift des „Hohen Steins“: „Dem Andenken der opferwilligen Heidjer aus den ehemaligen Ortschaften Hörsten, Hoppenstedt, Hohne, Hasselhorst, Hohnerode, Manhorn, Lohe, Gudehausen, Ostenholz, Ettenbostel, Oberhode, Benhorn, Hartem, Fahrenholz, Böstlingen, Pröbsten, Kolk, Sudbostel, Nordbostel, Örbke, Obereinzingen, Untereinzingen, Achterberg, Wense. Die Kommandantur des Truppenübungsplatzes Bergen. März 1938.“
  23. Initiative Biosphärengebiet Hohe Heidmark
Aktive Truppenübungsplätze der Bundeswehr
Bereich Nord:

Bergen | Munster Nord | Munster Süd | Nordhorn (L/BSchlPl) | Senne | Putlos

Bereich Ost:

Altengrabow | Altmark | Jägerbrück | Klietz | Oberlausitz

Bereich Süd:

Baumholder | Grafenwöhr | Hammelburg | Heuberg | Hohenfels | Wildflecken

Normdaten (Körperschaft): GND: 6064486-2 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 17:10

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52 8 9 8166666666667 Koordinaten 52 48 N 9 49 OTruppenubungsplatz BergenInternes VerbandsabzeichenAufstellung 1935Staat Deutschland DeutschlandStreitkrafte BundeswehrUnterstellung Unterstutzungskommando der BundeswehrStandort BergenLeitungKommandeur BerTrUbPlKdtr Nord Oberst Jorg WiederholdKommandant TrUbPl Bergen Hauptmann Karsten FrickeTruppenubungsplatz Bergen Einfahrt zu einer Schiessbahn auf dem NATO Truppenubungsplatz Bergen wirklichkeitsnahe Gefechtsausbildung fur die Streitkrafte der NATO Der Truppenubungsplatz Bergen TrUbPl Bergen auch NATO Schiessplatz Bergen Hohne im Sudteil der Luneburger Heide Niedersachsen Deutschland ist mit einer Flache von 24 900 ha bei einer Ausdehnung von 26 km in Nord Sud Richtung und 18 km in Ost West Richtung einer der grossten Truppenubungsplatze in Europa Der Ubungsplatz ist dem Unterstutzungskommando der Bundeswehr unterstellt und gehort zum Bereich Truppenubungsplatzkommandantur NORD Er wurde ab 1935 von der Wehrmacht westlich des namensgebenden Ortes Bergen eingerichtet Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er 1945 von den britischen Besatzungstruppen ubernommen und kontinuierlich erweitert Seit den 1960er Jahren wird das Areal auch und heute uberwiegend von der Bundeswehr genutzt Andere Streitkrafte der NATO die hier Ubungen abhalten sind ausser den Briten die Niederlander und die Kanadier Die Briten nutzten bis zu ihrem Abzug im September 2015 den grossten Teil der Kasernen Truppenlager in Oerbke und Bergen GeografieLage Der Truppenubungsplatz erstreckt sich beiderseits der Grenze zwischen dem Heidekreis und dem Landkreis Celle Dieser Teil der Luneburger Heide wird auch Heidmark genannt Der nordlichste Bereich beginnt unmittelbar an der Abfahrt Soltau Sud der Bundesautobahn A7 Von hier verlauft die ostliche Platzgrenze bis Bergen zunachst nahe der Bundesstrasse 3 und danach weiter an der Landesstrasse L 298 Die westliche Grenze ist unmittelbar parallel zur Autobahn A 7 an Bad Fallingbostel vorbei bis sudlich des Autobahndreiecks Walsrode A7 A27 Der sudlichste Bereich grenzt an den 3 500 ha grossen Bundeswehrubungsplatz Ostenholzer Moor der aber nicht mehr zu dem NATO Truppenubungsplatz gehort Kommunalrechtlich gehort der Truppenubungsplatz zu den gemeindefreien Bezirken Lohheide und Osterheide die 1945 aus dem 1938 gegrundeten Gutsbezirk Platz Bergen hervorgingen Der Platz liegt ungefahr 40 km nordlich von Hannover etwa 60 km sudostlich von Bremen und rund 60 Kilometer sudlich von Hamburg Das Gelande ist stark wellig bis hugelig Der hochste Punkt ist der Falkenberg mit 150 m uber NHN sein tiefster Punkt befindet sich mit 40 m uber NHN im Suden des Platzes an der Grenze zum Ostenholzer Moor Auf dem Gelande wurde mit einer Entfernung von 6 3 km zum nachsten Gebaude die abgelegenste Stelle Deutschlands gemessen Landschaftsbild Der Truppenubungsplatz wird in Sudwest Nordost Richtung durchzogen von einer der am starksten reliefierten Moranenlandschaften der Luneburger Heide Die in der vorletzten Kaltzeit am Rand des Inlandeises gebildete Falkenberg Endmorane wird im Nordteil vom Waldgebiet Becklinger Holz eingenommen und weiter sudlich im Mittelteil des Truppenubungsplatzes von Heidelandschaft Neben den Hauptgipfeln Falkenberg 150 m u NN und Hakenberg 143 m gliedern zahlreiche Kuppen die Landschaft Goldbockenberg 129 m Staffelberg 126 m Rehberg 125 m Sinnberg 122 m Hengstberg 121 m Tutenberg 116 m Galgenberg 110 m Kahlberg 104 m Kallenberg 103 m Fuhrberg 102 m Horstberg 98 m In den Niederungen am Nordwestfuss des Hohenzuges haben sich kleinere Feuchtgebiete entwickelt wie das Wittenmoor und der Grefel Knapp ausserhalb der Nordost Grenze bei Becklingen liegt das Grosse Moor und im Suden das weitraumige Ostenholzer Moor Bereits ausserhalb des Sperrgebietes geht es uber in das Bannetzer Moor mit den Meissendorfer Teichen Abgesehen von den Panzerubungsflachen den Schiessbahnen und Teilen der Feuchtgebiete ist das Gelande grossenteils bewaldet Im Nordwesten ausserhalb des Truppenubungsplatzes durchfliesst die Bohme in ihrem Mittellauf den relativ engen Talabschnitt des Bohmeknies Mehrere ihrer Nebenbache entwassern den Nordwestteil des Platzes die grossten sind Forellenbach und Fischendorfer Bach Wie die Bohme ist auch die den Sudosten und Suden des Ubungsplatzes entwassernde Meisse ein rechter Nebenfluss der Aller Ungefahr im Zentrum des Platzes befinden sich die Sieben Steinhauser eine Gruppe von Grosssteingrabern Der Weg dorthin wird an bestimmten Tagen fur die Offentlichkeit freigegeben Der Hohe Bach fliesst direkt an diesen vorbei In der Nahe liegt der kleine Meiersee durch den der Meierbach in Richtung Sudwesten fliesst Diese beiden Bache entwassern den Mittel und Sudteil des Truppenubungsplatzes Der Sudostteil wird uber den Liethbach an dem das Schloss Bredebeck liegt entwassert Diese drei genannten Bache sind Zuflusse der Meisse Direkt in die Aller mundet nordlich von Hodenhagen der sudwestwarts gerichtete Fahrenholzer Bach der unterhalb des engen Wolfsgrundes Krelinger Bach genannt wird Entlang dieser Bache sind vielfach Teiche angelegt worden 2012 konnten auf dem Truppenubungsplatz erstmals zwei Wolfe gesichert nachgewiesen werden Seit 2013 wurde ein Wolfs Geschwisterpaar nachgewiesen das regelmassig Welpen zur Welt bringt Truppenubungsplatz Bergen Der Meiersee auf dem Truppenubungsplatz Sumpfige Naturlandschaft Kontrollturm Panzerschiessbahn 20 Gelande an der Schiessbahn SB 9 Die kleinen schwarzen Brandflachen entstehen durch das Niedergehen von Leuchtspurmunition Feuerschutzstreifen sollen die Ausbreitung von Waldbranden verhindern die aufgrund der Verwendung von Leuchtspurmunition entstehen konnen Justierscheibe fur Kampfpanzer an der Schiessbahn Ubungsgelande mit Panzerspuren Panzer als Ziel fur Schiessubungen Pappkameraden als Zielscheibenvergrossern und Informationen zum Bild anzeigenPanorama Schiessbahn 1A im Tal ein nachgebautes Heidedorf mit Kirche rechts der Falkenberg vergrossern und Informationen zum Bild anzeigenPanorama Schiessbahn 9 Klima Auf dem Truppenubungsplatz herrscht ein maritim beeinflusstes Klima mit kuhlen Sommern und milderen Wintern GeschichteHistorische Karte der Ostheidmark vor Umsiedlung der Ortschaften Wolfsstein im Becklinger Holz Bereits im 19 Jahrhundert nutzte die Hannoversche Armee hier zwei kleinere Exerzierplatze Ostlich von Becklingen in dem Forst Becklinger Holz der heute auf dem Truppenubungsplatz liegt wurde am 13 Januar 1872 der vorerst letzte Wolf in der Luneburger Heide gesehen und geschossen Schutze war der Forster zu Wardbohmen H Grunewald ehemaliger Leibjager Konig Georgs V von Hannover des letzten Konigs von Hannover Zur Erinnerung daran wurde dort 1929 vom Allgemeinen Deutschen Jagdschutz Verein Bezirksverein Hannover ein Wolfsstein aufgestellt Tafel im Eingangsbereich der Dushorner Kirche mit den Namen der umgesiedelten FamilienAbschnitt der ehemaligen Reichsstrasse 3 auf dem Truppenubungsplatz BergenTruppenubungsplatz Bergen heute Die ersten Planungen zur Errichtung des Truppenubungsplatzes begannen im August 1934 im Zusammenhang mit der Aufrustung der Wehrmacht Aufgrund der dunnen Besiedlung und des abwechslungsreichen Landschaftsbildes wurde diese Gegend zur Schaffung des grossten Ubungsplatzes der Wehrmacht ausgewahlt Am 15 September 1934 erfuhren die ortsansassigen Bauern von der Errichtung eines Truppenubungsplatzes Am 1 Oktober 1934 versammelte sich eine Gruppe von Bauern aus der betroffenen Gegend zur Beratung am Platz Sieben Steinhauser Eine Abordnung fuhr noch am gleichen Tag nach Goslar um dem Reichsbauernfuhrer die Bedenken vorzutragen Am 18 Marz 1935 fuhren dann mehr als 80 Bauern nach Berlin um Gewissheit uber ihre Zukunft und die geplante Umsiedlung ihrer Hofe zu erlangen Trotz des Widerstands der Bevolkerung mussten innerhalb weniger Jahre etwa 3 650 Einwohner aus 25 Gemeinden ihre Heimat verlassen Unter anderem verschwanden die Orte Deil Horsten Hoppenstedt Hohne Hohnerode Manhorn Lohe Gudehausen Ettenbostel Oberndorfmark Oberhode Benhorn Hartem Fahrenholz Bostlingen Probsten Kolk Sudbostel Nordbostel Obereinzingen Untereinzingen Achterberg Wense und Teile von Oerbke Ostenholz und Hasselhorst von der Landkarte Flachenbedeckung im Truppenubungsplatz Bergen 1985 Nachdem das Gesetzes uber die Landbeschaffung fur Zwecke der Wehrmacht vom 29 Marz 1935 in Kraft getreten war ordnete das Reichskriegsministerium den Ankauf und Ausbau des Truppenubungsplatzes Bergen an Mit dem Grunderwerb und der Ersatzlandbeschaffung wurde die Reichsumsiedlungsgesellschaft Berlin beauftragt die am 28 Oktober 1935 einen Aufgabenplan vorlegte Auch die Geschichte der betroffenen Hofe und Dorfer sowie die archaologischen Denkmale darunter die Sieben Steinhauser sollten erfasst und dokumentiert werden um sie fur die Nachwelt zu erhalten Damit wurde der Landesarchaologe Hans Piesker aus Hermannsburg beauftragt 108 Hugelgraber hat er von 1935 bis 1941 und erneut 1944 wissenschaftlich erforscht und inventarisiert Am Ostrand des Gelandes bei den Ortschaften Hohne und Belsen seinerzeit Ostlager genannt entstanden rund 100 Kasernengebaude 50 Pferdestalle und 40 Grossgaragen ausserdem ein Lazarett Depots und ein Scheibenhof auf dem Zielscheiben fur den Schiessbetrieb hergestellt wurden Im Suden dieser Kasernenanlagen befand sich eine Heeresmunitionsanlage fur Infanteriemunition Am 4 Mai 1936 bezogen die ersten Einheiten ihre Unterkunfte Am Westrand des Gelandes bei der Ortschaft Oerbke seinerzeit Westlager genannt entstanden vom 1 April 1937 bis ins Jahr 1942 weitere Kasernen Pferdestalle Garagen und Depots Ab dem 1 August 1938 fanden auf der gesamten Flache militarische Ubungen statt Im Zuge der Errichtung des Truppenubungsplatzes musste der am aussersten Ostrand uber den Ubungsplatz verlaufende Teil der damaligen Reichsstrasse 3 heute Bundesstrasse 3 verlegt werden Zwischen Wardbohmen und der Anschlussstelle Soltau Sud der A 7 wurde 1936 37 parallel ausserhalb des Platzes eine neue Streckenfuhrung gebaut Die alte Strecke nutzt das Militar zu Ubungszwecken Aufstellung von militarischen Verbanden im Zweiten Weltkrieg Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden auf dem Truppenubungsplatz auch neue Grossverbande der Wehrmacht aufgestellt Beispielhaft folgende Aufzahlung 5 10 1940 131 Infanterie DivisionNach 1945 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Truppenubungsplatz am 15 April 1945 von den britischen Streitkraften ubernommen Diese nutzten zunachst nur den Ostteil des Platzes als Royal Armoured Corps Training Centre Von 1945 bis 1947 mussten etwa 1 5 Millionen Heimatvertriebene aus dem Osten in der britischen Besatzungszone aufgenommen werden Die britische Militarregierung entschloss sich in den Randbezirken der Gutsbezirke Lohheide und Osterheide leerstehende Hofe Hauser und Barackenlager fur die Fluchtlinge zur Wiederbesiedlung freizugeben Rund 6 000 Bewerber meldeten sich Auf 145 Siedler und Nebenerwerbssiedlerstellen konnten Landwirte sich hier eine neue Existenz aufbauen darunter auch einige der ehemaligen Platzbewohner Auch in dem fruheren Erholungsheim Achterberg kamen viele Fluchtlinge unter Man hoffte damals der Truppenubungsplatz wurde nach dem Krieg seine Funktion als Schiessplatz verlieren was sich aber nicht bewahrheitete Selbst in den Baracken des ehemaligen KZ Bergen Belsen die von den Briten im Mai 1945 nicht sofort niedergebrannt worden waren brachte man Fluchtlinge unter man nannte diese Barackensiedlung Neu Hohne In den ehemaligen Wehrmachtsbaracken in Gudehausen zwei Kilometer sudwestlich von Bergen Belsen zogen etwa 500 Fluchtlinge ein darunter viele Schwarzmeerdeutsche Diese beiden Wohnlager wurden Anfang der 1950er Jahre abgerissen Das Ubungsgelande wurde von den Briten mehrmals ausgedehnt bis es die heutigen Grenzen erreichte Einige der neu besiedelten Gebiete wie zum Beispiel Oerbke Ost mussten wegen militarischen Bedarfs der britischen Armee daher bereits im Herbst 1953 wieder geraumt werden Nach Erweiterung der Schiessbahnen im Nordteil des Truppenubungsplatzes musste 1954 Achterberg aufgegeben werden Spatestens 1961 liefen auch die anderen letzten Pachtvertrage aus und die Bewohner unter anderem der Orte Oberhode und Ostenholzer Moor mussten ihre Betriebe und Wohnungen verlassen Wahrend des Kalten Krieges wurde der Platz vor allem wegen der starken Truppenkonzentration in der fur die NATO strategisch bedeutenden Norddeutschen Tiefebene intensiv genutzt Es gab zeitweise auch Uberlegungen die Truppenubungsplatze Munster und Bergen zusammenzulegen Die 1955 gegrundete Bundeswehr durfte 1957 das Ubungsgelande erstmals wieder nutzen Sie unterhielt dort bei der britischen Kommandantur ein Verbindungskommando Am 1 April 1958 ubergab die British Army den Truppenubungsplatz an die Bundeswehr Die Basis wurde zum grossten Truppenubungsplatz Europas und war eines der Ausbildungszentren fur NATO Bodentruppen in der Bundesrepublik Deutschland Im Sudwesten besteht das Lager Ostenholz das auch einen Autobahnanschluss in direkter Nahe hat Dieses Lager wird nur fur ubende Truppen bereitgehalten hat aber feste Unterkunfte sowie massive Gebaude der Standortverwaltung und der Heimgesellschaften Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde die Anzahl der Soldaten deutlich reduziert Die Anlage hat noch immer eine grosse Bedeutung Das Areal wird von der Bundeswehr und NATO Truppen genutzt Die bis zum September 2015 hier stationierte British Army ist vollstandig abgezogen Am 17 Marz 2016 wurde die niederlandische 43 Mechanisierte Brigade der 1 Panzerdivision des Deutschen Heeres unterstellt Das gemischte deutsch niederlandische Panzerbataillon 414 wurde in Bergen in Dienst gestellt und der 43 Mechanisierten Brigade unterstellt Ehrenmal zum todlichen Unfall bei HanglussUnfall 2021 Am 7 Dezember 2021 kam es zwischen Hangluss und Sandtannen auf Hohe Hohenstein etwa 1 km sudlich von Hangluss zu einem schweren Unfall Hauptmann Henning Schutt und sein Zivil Kraftfahrer Axel Hilbig unterwegs mit einem Greenliner stiessen mit einem Kampfpanzer Leopard 2 zusammen Beide verungluckten dabei todlich Zum Gedenken hat die Bundeswehr bei Hangluss ein Ehrenmal errichtet Aktuelle NutzungPanzerschiessbahn 7 B bei Ostenholz mit KontrollturmUbungsdorf fur HauserkampfDie Royal Scots Dragoon Guards C Squadron der britischen Streitkrafte mit Challenger 2 Kampfpanzer bei Gefechtsubungen im Gelande Die ursprunglich errichteten Schiessbahnen und ihre Nutzung Schiessbahn in Betrieb genommen NutzungI im Jahr 1936 PanzerschiessbahnII im Jahr 1936 InfanterieschiessbahnIII im Jahr 1936 Infanterieschiessbahn FlugabwehrIV im Jahr 1936 InfanterieschiessbahnV im Jahr 1936 Infanterie und ArtillerieschiessbahnVI im Jahr 1936 PanzerschiessbahnVII im Jahr 1939 PanzerschiessbahnVIII im Jahr 1939 PanzerschiessbahnIX im Jahr 1939 PanzerschiessbahnX im Jahr 1939 PanzerschiessbahnXI im Jahr 1941 PanzerschiessbahnXII im Jahr 1944 Panzerschiessbahn Heute befinden sich auf dem Gelande 15 Schiessbahnen fur Kampfpanzer und Schutzenpanzer alle konnen auch als Handwaffenbahnen genutzt werden Ausserdem existieren 19 Schiessbahnen fur Panzerabwehrhandwaffen davon sind 12 als Gefechtsschiessbahnen geeignet Weiter existieren 16 Artillerie Platzrand Feuerstellungen und zwei Artillerie Aussenfeuerstellungen ausserhalb des Platzgelandes Weiter sind Gewehr Maschinengewehr Schiessbahnen Handgranatenwurfstande sowie Einrichtungen fur Flugabwehr Ubungsdorfer Tiefwatanlagen und Biwakplatze vorhanden Die Streitkrafte der NATO Mitgliedslander von Deutschland den Niederlanden Grossbritannien und Belgien uben regelmassig auf dem Truppenubungsplatz Seit 2009 werden hier bis zu vierzehn Wochen pro Jahr bis zu neunzig Angehorige der Streitkrafte Singapurs ausgebildet Insbesondere kommen die Kampfpanzer Leopard 2 und Challenger 2 der Kampfhubschrauber AH 64 Apache und die Panzerhaubitze 2000 zum Einsatz In zunehmendem Mass wird der Einsatz unbemannter Aufklarungsdrohnen UAV geubt Der Einsatz von Ubungs und Gefechtsmunition von Luftfahrzeugen ist moglich KommandanturSeit dem 1 Januar 2015 gehort die Kommandantur des Truppenubungsplatzes Bergen zum Bereich Truppenubungsplatzkommandantur NORD Diesem sind die Truppenubungsplatze Bergen Munster und Putlos mit der Aussenstelle Todendorf sowie der Luft Bodenschiessplatz Nordhorn und der Deutsche Militarische Vertreter DMV Senne Haltern unterstellt Der Kommandeur des Bereichs Truppenubungsplatzkommandantur NORD sowie der Kommandant der Truppenubungsplatzkommandantur Bergen haben ihren Dienstsitz in Lohheide LandschaftspflegeFur die Pflege der Waldbestande und Freiflachen im Truppenubungsplatz sowie fur erforderliche Neuaufforstungen ist der Geschaftsbereich Bundesforst der Bundesanstalt fur Immobilienaufgaben zustandig Die Kommandantur verstandigt sich mit dem zustandigen Forstamt uber eine mit den landschaftspflegerischen Erfordernissen vereinbare Nutzung der bewaldeten Bereiche und eine moglichst schonende Nutzung der Wege und Strassen im Platz die mit Panzern befahren werden Da es sich um ein militarisches Sperrgebiet handelt in dem normalerweise keine Zivilpersonen als Spazierganger unterwegs sind finden Rotwild Damwild und Schwarzwild in bewaldeten Teilen gunstige Lebensbedingungen vor Die hohe Wilddichte fuhrt zu ausgepragten Verbissschaden an den Baumkulturen Der Geschaftsbereich Bundesforst wirkt dem Verbiss durch Jagd mit entsprechenden Abschussplanen entgegen Die Kommandantur informiert den Bundesforstbetrieb uber die Orte und Zeiten der militarischen Ubungen so dass die Jager sich in den jeweiligen Ruhepausen auch in den Bereichen der einzelnen Schiessbahnen aufhalten konnen Hierbei sind sie selbst dafur verantwortlich nicht auf einen der zahlreichen Blindganger zu treten Durch militarische Schiessubungen mit Leuchtspurmunition besteht eine erhohte Waldbrandgefahr durch in der Nadelstreu des Waldbodens entstehende Schwelbrande Dem wirkt der Geschaftsbereich Bundesforst durch Feuerschutzstreifen im Wald und durch Anlage bzw Pflege von Loschwasserteichen entgegen Rastplatz an den Sieben SteinhausernOffentlichkeitsarbeitEinmal im Jahr in der Regel am ersten Sonntag im August werden Teile des Platzes fur ein Volksradfahren freigegeben Fur Fahrradfahrer werden drei verschiedene Strecken auf befestigten Strassen mit unterschiedlicher Lange von etwa 25 km 45 km und 80 km angeboten Inlineskater konnen eine Strecke von etwa 30 km befahren Start und Ziel sind Schloss Bredebeck und Oerbke An diesen Punkten und in der Nahe der Sieben Steinhauser sind Verpflegungsstationen eingerichtet Zwischen 2 000 und 3 000 Personen nehmen regelmassig daran teil In den Jahren 2019 2022 fand infolge Corona und aus militarischen Grunden kein Volksradfahren statt 2023 wurde die Veranstaltung wieder durchgefuhrt Einer der Startpunkte war erstmals das Schloss Bredebeck In unregelmassigen Abstanden werden auch gefuhrte Besichtigungstouren mit dem Bus angeboten Lernort M B 89 Plan der Niedersachsen Kaserne KZ Gelande DP Camp u a Am 28 April 2019 wurde auf dem Gelande der Niedersachsen Kaserne Bergen Hohne der Lernort M B 89 eroffnet Die Stiftung niedersachsische Gedenkstatten als Tragerin der Gedenkstatte Bergen Belsen hat hier in Kooperation mit der Leibniz Universitat Hannover die Dauerausstellung Aufrustung Krieg und Verbrechen die Wehrmacht und der Truppenubungsplatz Bergen aufgebaut Die Mannschaftsbaracke Nr 89 M B 89 das Gebaude in dem sich die Ausstellung befindet wurde in den 1930er Jahren errichtet und ist noch weitgehend original erhalten Es beherbergte in den letzten Tagen vor der Befreiung Haftlinge des KZ Bergen Belsen Danach wurde es fur polnische und ab 1946 bis 1950 fur judische Personen als Displaced Persons Camp genutzt Die Ausstellung liegt im aussersten sudostlichen Bereich des Kasernengelandes an der Landesstrasse L 298 von Bergen nach Winsen Aller Sie ist von hier uber ein separates Kasernentor zu erreichen Kulturdenkmaler und SehenswurdigkeitenSchloss Bredebeck wurde bis Mai 2015 von der britischen Armee genutzt fur die Offentlichkeit gesperrt Friedhof der Namenlosen Hoher Stein und Kirche in Ostenholz Auf und nahe dem Truppenubungsplatz Bergen Hohne befinden sich folgende Kulturdenkmaler und Sehenswurdigkeiten Im Bereich des gemeindefreier Bezirks Lohheide nahe Belsen historisches Lagergelande des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen Belsen Dokumentationszentrum KZ Bergen Belsen Sowjetischer Kriegsgefangenenfriedhof in Horsten 14 Massengraber in denen sowjetische Kriegsgefangene begraben wurden mit geschatzten 50 000 Toten amtlich erfasst 23 215 Tote DP Camp Belsen fur Displaced Persons sowie Zelttheaterfriedhof und Kapo Friedhof auf dem Kasernengelande in Belsen auf Kasernengelande deshalb nur nach Absprache zuganglich Deutscher Kriegsgraberfriedhof Lohheide Ein Ehrendenkmal fur Generaloberst Werner Freiherr von Fritsch in Hoppenstedt Lohheide Schloss Bredebeck am Liethbach Teil des Lagers Bergen Hohne Seit 1945 war es das Offizierskasino der Kommandantur der britischen Armee Gelegentlich nutzten die Briten es als Gastehaus Als solches diente es auch schon der britischen Konigsfamilie als Unterkunft Das Schloss wurde im Mai 2015 anlasslich des Abzugs der britischen Armee den deutschen Behorden zuruckgegeben Die Nachnutzung die der Bundesanstalt fur Immobilienaufgaben obliegt ist seitdem unklar Im Bereich der Osterheide und deren Nahe in Oerbke im Westen Friedhof der Namenlosen eine Kriegsgraberstatte in der rund 30 000 sowjetische Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges in Massengrabern begraben wurden in und nahe Ostenholz im Sudwesten Fachwerkkirche mit holzernem Turm aus dem Jahre 1724 Hoher Stein auch Riese von Hangluss ein Gedenkstein zur Raumung der Gemeinden 1936 zwecks Anlegens eines Truppenubungsplatzes Sieben Steinhauser Grosssteingraber der Jungsteinzeit im Suden des Truppenubungsplatzes in Wense im Nordwesten Gutskapelle prachtvolle Kirche aus dem Jahr 1558 und das ehemalige GutshausProtest und WiderstandIn der Bevolkerung der umliegenden Kommunen ist der Truppenubungsplatz nicht unumstritten Durch die militarische Nutzung kommt es wahrend der Schiessubungen und Panzerbewegungen zu Larmbelastungen der Anwohner Hinzu kommen Hinweise auf Bodenbelastungen durch Schwermetalle Munitionsreste Weiterhin fuhrt das grossflachige militarische Sperrgebiet zu einer Randlage der angrenzenden Kommunen Anfang der 1990er Jahre gab es erstmals eine grossere Protestbewegung gegen den Truppenubungsplatz Mit dem Ende des Kalten Krieges schlossen sich mehrere hundert Menschen in der Burgerinitiative zur Auflosung des Truppenubungsplatzes Bergen Verein fur eine militarfreie Heide e V zusammen und forderten ein Ende des Militarbetriebes Die Burgerinitiative erreichte die Erstellung einer umfangreichen Konversionsstudie unter Leitung von Dr Burkhard Luber durch die Stiftung Die Schwelle die Alternativen zur militarischen Nutzung aufzeigt Seit 2013 setzt sich die Initiative Biospharengebiet Hohe Heidmark e V fur die Schaffung eines UNESCO Biospharenreservates auf dem Gebiet des Truppenubungsplatzes und der umliegenden Gemeinden ein Anlass fur die Grundung der Initiative war der Abzug der Britischen Armee im Jahr 2015 womit ein Hauptnutzer des Truppenubungsplatzes wegfiel und wirtschaftliche Probleme fur die ehemaligen Garnisonsstandorte Bad Fallingbostel und Bergen entstanden Statt einer militarischen Nutzung fordert die Initiative die Offnung des Gebietes fur einen naturvertraglichen Tourismus Dies soll zur Schaffung von Arbeitsplatzen in den angrenzenden Kommunen fuhren Die Initiative fuhrt u a Informationsveranstaltungen und Radtouren durch Die Schaffung eines Biospharenreservates wird auch als mogliche sinnvolle Option in der Konversionsstudie genannt Zu den Zielen der Initiative gehort auch der Erhalt des historischen Wunninghofes in Ostenholz Der Hof war einer der altesten und grossten Gasthofe der Sudheide und ist derzeit vom Abriss durch die Bundesanstalt fur Immobilienaufgaben bedroht Der Hof liegt nur wenige hundert Meter von einer Schiessbahn entfernt neben der Kirche von Ostenholz Der Sitz der Initiative mit rund 60 Mitgliedern ist Bad Fallingbostel den Vereinsvorsitz haben derzeit Arne Hilbich und Michael Kaufmann inne Siehe auchAuslandische Militarbasen in Deutschland Britische Rheinarmee Britische Streitkrafte in DeutschlandLiteraturOlaf Mussmann Geschichte des Truppenubungsplatzes Bergen Munster 1996 ISBN 3 8258 2753 4 Hinrich Baumann Die Heidmark Wandel einer Landschaft Die Geschichte des Truppenubungsplatzes Bergen Walsrode 2005 ISBN 3 00 017185 1 Andreas Hesse Der Judaslohn Rowohlt Verlag Reinbek bei Hamburg 2005 ISBN 978 3 8052 0800 0 Kriminalroman der auf dem Truppenubungsplatz und in Eichendorf Meissendorf spielt Burkhard Luber Hrsg Zivile Nutzungsmoglichkeiten des Truppenubungsplatzes Bergen Ottersberg 1997 ISBN 3 8258 2431 4 WeblinksCommons Bergen Hohne Training Area Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Unterstutzungskommando der Bundeswehr Bundeswehr abgerufen am 2 April 2025 Truppenubungsplatz Bergen relikte com abgerufen am 21 Februar 2023 Hartziele des Truppenubungsplatzes hartziel de abgerufen am 21 Februar 2023 EinzelnachweiseMatthias Janson Infografik Die entlegensten Orte Deutschlands Statista In de statista com 11 Februar 2025 abgerufen am 15 Februar 2025 Ausfuhrlich Das Becklinger Holz zwischen Bergen und Soltau Matthias Blazek eu abgerufen am 8 Februar 2014 Wolfsnachweis auf dem Truppenubungsplatz Bergen Der letzte Wolf der Luneburger Heide Lausitz Wolf de Hosang Joachim Wurger vom Lichtenmoor in Land amp Forst 35 1998 S 41 Bilder des Wolfssteins Koordinaten im Becklinger Holz 52 51 38 N 09 51 46 E Dieses Hohne ist nicht das Hohne Samtgemeinde Lachendorf Siehe archive org Gemeindefreier Bezirk Memento vom 13 Juni 2004 im Internet Archive Lohheide Neu Hohne und die Karte der ehemaligen Gemeindegrenzen Ehemalige Ortschaften auf dem Truppenubungsplatz Bergen Belsen Zerstorung der Ostheidmark in der Zeit des Nationalsozialismus Nessenius 1985 Der kulturlandschaftliche Wandel im nordlichen Teil des Truppenubungsplatzes Bergen 140 Seiten unveroffentlicht Gesetz uber die Landbeschaffung fur Zwecke der Wehrmacht vom 29 Marz 1935 Im Reichsgesetzblatt Teil I Nr 37 vom 30 Marz 1935 S 467f Digitalisat Deutsch niederlandisches Panzerbataillon 414 in Bergen in Dienst gestellt BGBl II 2021 Nr 3 vom 9 Februar 2021 Bilder von Ubungsschiesszielen Hartzielen Archivierte Kopie Memento des Originals vom 30 Mai 2015 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 9 April 2017 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Bergen Belsen Stiftung Lernort M B 89 Liste der Graber auf dem deutschen Kriegsgraberfriedhof Lohheide Lage des deutschen Kriegsgraberfriedhofes Lohheide Schloss Bredebeck droht der Verfall haz de am 5 Mai 2015 Hangluss war ein Ortsteil von Obereinzigen siehe Karte der ehemaligen Grenzen auf dem Truppenubungsplatz Bergen Inschrift des Hohen Steins Dem Andenken der opferwilligen Heidjer aus den ehemaligen Ortschaften Horsten Hoppenstedt Hohne Hasselhorst Hohnerode Manhorn Lohe Gudehausen Ostenholz Ettenbostel Oberhode Benhorn Hartem Fahrenholz Bostlingen Probsten Kolk Sudbostel Nordbostel Orbke Obereinzingen Untereinzingen Achterberg Wense Die Kommandantur des Truppenubungsplatzes Bergen Marz 1938 Initiative Biospharengebiet Hohe HeidmarkAktive Truppenubungsplatze der BundeswehrBereich Nord Bergen Munster Nord Munster Sud Nordhorn L BSchlPl Senne PutlosBereich Ost Altengrabow Altmark Jagerbruck Klietz OberlausitzBereich Sud Baumholder Grafenwohr Hammelburg Heuberg Hohenfels Wildflecken Normdaten Korperschaft GND 6064486 2 GND Explorer lobid OGND AKS

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