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Die Zweite Wiener Türkenbelagerung oder Zweite Wiener Osmanenbelagerung im Jahr 1683 war wie die erste von 1529 ein erfo

Zweite Türkenbelagerung

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Die Zweite Wiener Türkenbelagerung oder Zweite Wiener Osmanenbelagerung im Jahr 1683 war – wie die erste von 1529 – ein erfolgloser Versuch des Osmanischen Reichs, Wien einzunehmen. Sie dauerte vom 14. Juli bis zum 12. September, als ein von Polens König Johann III. Sobieski befehligtes Entsatzheer die osmanische Armee des Großwesirs Kara Mustafa Pascha in der Schlacht am Kahlenberg zum Rückzug zwang.

Zweite Wiener Türkenbelagerung
Teil von: Großer Türkenkrieg (1683–1699)

Zeitgenössisches Gemälde der Belagerung Wiens von 1683.
Im Vordergrund das Entsatzheer von König Johann III. Sobieski in der Schlacht gegen die Osmanen, im Hintergrund die belagerte Stadt.
Datum 14. Juli bis 12. September 1683
Ort Österreich, Wien
Ausgang Die Osmanen werden vom Entsatzheer geschlagen.
Konfliktparteien

Osmanisches Reich 1453 Osmanisches Reich (Siebenbürgen, Walachei, Moldau, Khanat der Krim)

Romisches Reich Heiliges 1400 Heiliges Römisches Reich
Polen-Litauen Polen-Litauen
Kirchenstaat
Republik Venedig Venedig

Befehlshaber

Großwesir Kara Mustafa Pascha

In Wien:
Graf Ernst Rüdiger von Starhemberg
Entsatzheer:
König Johann III. Sobieski
Herzog Karl V. von Lothringen

Truppenstärke

ca. 120.000

16.200 –30.000 in Wien und 60.000–70.000 Entsatzheer

Verluste

30.000 –50.000

15.000

Wichtige Schlachten und Belagerungen des
Großen Türkenkrieges
1683–1699

Wien – Kahlenberg – Párkány – – – Ofen I – Gran II – – – Ofen II – Mohács (Harsány) – Belgrad I – – – – – Szlankamen – Belgrad III – – – – – Olasch (Bega) – Zenta

Unter dem Stadtkommandanten Ernst Rüdiger von Starhemberg wurde Wien, damals Residenzstadt des römisch-deutschen Kaisers, zwei Monate lang gegen ein rund 120.000 Mann starkes Belagerungsheer verteidigt. Zum Entsatz der Stadt verbündeten sich erstmals Truppen des Heiligen Römischen Reiches mit solchen aus Polen-Litauen. Weitere Unterstützung leisteten die Republik Venedig und der Kirchenstaat.

Ausgangssituation

Die Expansionspolitik der Osmanen hatte bereits ihren Höhepunkt erreicht. Der größte Teil des Königreichs Ungarn unterstand ab 1541 der osmanischen Kontrolle, teils direkt (Zentralungarn), teils als Vasall (Fürstentum Siebenbürgen); die unterworfenen ungarischen Gebiete lieferten – da vertraglich dazu verpflichtet – Geld und teilweise auch Truppen. Der Goldene Apfel, wie die Osmanen Wien zu dieser Zeit nannten, schien ihnen zum Greifen nahe.

1672 überfielen die Osmanen die damals zu Polen-Litauen gehörende Rechtsufrige Ukraine, eroberten die Festung Kamieniec Podolski und stießen bis Lemberg in Galizien vor. Das durch innere Konflikte zerrissene, besonders durch die Kriege der „Blutigen Sintflut“ zerrüttete und militärisch geschwächte Land schloss im Vertrag von Buczacz einen Vorfriedensvertrag. In diesem Abkommen verpflichteten sich die Polen, Podolien mit Kamieniec Podolski sowie die Rechtsufrige Ukraine an die Saporoger Kosaken unter Hetman Doroschenko, die osmanische Vasallen waren, abzutreten. Zusätzlich verpflichtete sich das Land, einen jährlichen Tribut an den osmanischen Sultan zu leisten. Die Verweigerung der Ratifikation des Buczaczer Vertrages durch den polnischen Reichstag führte zum Ausbruch erneuter Kriegshandlungen. 1673 führten die Polen unter ihrem Feldmarschall Johann (Jan) III. Sobieski wieder ein Heer gegen die Osmanen und schlugen sie bei Chotyn.

Dennoch setzte sich der Krieg in den nächsten Jahren mit unverminderter Härte fort. Nach wechselvollen Kämpfen wurde der Osmanisch-Polnische Krieg schließlich 1676 im Vertrag von Żurawno zu vorteilhafteren Bedingungen für die Polen als im Vertrag zu Buczacz beendet. Die Osmanen blieben dennoch weiter eine Bedrohung für Polen.

Das Heilige Römische Reich unter dem Habsburger Kaiser Leopold I. war durch Religionskriege und den Dreißigjährigen Krieg zerrüttet sowie durch die Pestepidemie von 1679 geschwächt. Im königlichen Ungarn hatten die katholischen Habsburger außerdem den protestantischen Adel lange unterdrückt. Dieser erhob sich schließlich 1678–1682 im Kuruzen-Aufstand unter der Führung von Emmerich Thököly gegen den Kaiser.

Die Habsburger standen in einem Zweifrontenkrieg gegen Frankreich unter Ludwig XIV. im Westen und gegen die Osmanen unter Sultan Mehmed IV. im Südosten. Ludwig XIV. war für die Eskalation maßgeblich verantwortlich und munterte die Osmanen zu einem begrenzten Feldzug gegen die westungarischen Festungen auf.

Strategische Bedeutung Wiens

Wiens wirtschaftliche Bedeutung war in seiner Lage am Schnittpunkt zweier wichtiger Handelswege begründet, der Donau und der Bernsteinstraße. Aufgrund ihrer Lage zwischen Alpen und Karpaten galt die Stadt als Vorposten des christlichen Abendlandes. Damit hatte Wien eine große Bedeutung für die Osmanen, die es als ‚Tor nach Westeuropa‘ ansahen.

Zum angrenzenden, durch ausgedehnte Ebenen geprägten Ungarn hin war es nur schwer zu verteidigen, durch die Donau vom restlichen Heiligen Römischen Reich im Norden abgeschnitten ebenso schwer militärisch zu unterstützen. Wien verfügte allerdings über eine eigene große Donauflotte, die eigenen Nachschub und den Transport schwerer Artillerie ermöglichte.

Festung Wien

Siehe auch: Wiener Stadtmauer

Nach der ersten Wiener Türkenbelagerung wurden im Jahre 1548 die Stadtmauern, die 1194 mit Hilfe der Lösegelder für Richard Löwenherz gebaut worden waren, dem aktuellen militärtechnischen Stand angepasst. Italienische Festungsbauer errichteten eine Festung, die den damals aktuellen Standards entsprach. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde die Festung aus der altitalienischen Manier in die neuitalienische Manier erweitert. An der besonders kritischen Stelle zwischen Schottenbastei und Augustinerbastei, in der der Graben nicht mit Wasser gefüllt war, errichtete man vier Ravelins, die bis 1672 fertig gebaut waren. Die Kontereskarpe als vorderer Rand des Grabens wurde mit einem gedeckten Weg ausgebaut.

Die Burgbastei (der linke Flügel der Verteidiger, der rechte Flügel der Angreifer) war ein regelmäßiges Viereck mit je neun Kanonen, aber sie verfügte über keine Minenanlage. Hinter der Burgbastei befand sich der Kavalier, die Spanierbastei, eine überhöhte Artilleriefestung. Die Löwelbastei (der rechte Flügel der Verteidiger, der linke Flügel der Angreifer) war kleiner als die Burgbastei, und dahinter nahm der Kavalier, genannt die „Katze“, nochmals Platz weg.

Die über 200 Meter lange Stadtmauer zwischen den Basteien war zu lang für einen wirksamen Kartätscheneinsatz. Dazu kam, dass der Ravelin etwas zu weit in den Graben vorgeschoben und etwas zu hoch gebaut war, so dass der Artilleriebeschuss im Graben hinter dem Ravelin von den Basteien nur eingeschränkt möglich war. Die ersten Häuser der Vorstadt waren nur 200 Meter von der Stadtmauer entfernt, außerdem konnte das Glacis in den letzten Tagen vor der Belagerung nicht mehr eingeebnet werden.

Im Minenkrieg um Wien waren die Osmanen mit 5000 Mineuren eindeutig im Vorteil. Sie hatten nicht nur mehr Material und Personal, sondern auch mehr Erfahrung im Minenkrieg. 1682, nach Scheitern der Friedensverhandlungen zwischen Kaiser Leopold I. und den Osmanen, warb der Kaiser den Festungsbaumeister Georg Rimpler an und stellte ihn als Ingenieur und Oberstleutnant in den Dienst. Georg Rimpler verstärkte die Kontereskarpe, baute zwischen dem Ravelin und den Basteien Kaponniere, und hinter ihnen an der Kehle zwischen Kurtine und Bastei wurde der Niederwall angelegt. Er ließ Palisaden vor dem Gedeckten Weg aufstellen und empfahl das Ausheben einer Künette im Graben. Er erkannte richtig, dass zwischen Burg- und Löwelbastei der Hauptangriff der Osmanen stattfinden sollte. Er stellte Bergleute aus Tirol, Niederländer und Lothringer zu diesem schwierigen Dienst ein, und auch Frauen wurden anfangs eingesetzt.

Vorgeschichte

Politische und Militärische Bündnisse

Am 10. August 1664 hatten Kaiser Leopold I. und der Großwesir Ahmed Köprülü in Eisenburg/Vasvár einen 20 Jahre währenden Friedensvertrag abgeschlossen. Eine Verlängerung dieses Friedensvertrages kam 1682 nicht zustande. Am 26. Jänner 1683 schloss Leopold I. ein Defensivbündnis mit Bayern gegen Frankreich und das Osmanische Reich. Am 31. März sammelte sich die Osmanische Armee bei Adrianopel (heute Edirne) mit 168.000 Mann und 300 Geschützen und es folgte eine Kriegserklärung an das Heilige Römische Reich und Polen. Darin hieß es: Wir sind im Begriffe, Dein Ländchen mit Krieg zu überziehen (...). Vor allem befehlen wir Dir, uns in Deiner Residenzstadt zu erwarten, damit wir Dich köpfen können (...) und das allerletzte Geschöpf Gottes, wie es nur ein Giaur [Ungläubiger] ist, von der Erde verschwinden lassen; Wir werden Groß und Klein zuerst den grausamsten Qualen aussetzen und dann dem schändlichsten Tod übergeben.

Am selben Tag gelang es Papst Innozenz XI., den polnischen König Jan Sobieski und Kaiser Leopold I. zu einem Defensivbündnis zu überreden. Innozenz XI. unterstützte das Bündnis und den Kampf gegen die Osmanen mit 1,5 Millionen Gulden. Es wurde folgender Vertrag unterzeichnet:

  1. Der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches soll jährlich während des Türkenkrieges 60.000 Mann und die Krone Polens 40.000 Mann stellen.
  2. Wenn der König von Polen selbst am Krieg teilnimmt, übernimmt er die Führung der Truppen.
  3. Gegenseitiger Beistand bei der Belagerung von Krakau oder Wien.
  4. Beide Seiten sollen christliche Verbündete suchen und diese in die Allianz einladen.
  5. Der Kaiser zahlt an die polnische Krone 200.000 Reichstaler.
  6. Alle Steuern (300.000 Reichstaler) der venetianischen Kirchen in der Lombardei werden für ein Jahr als Sold der polnischen Soldaten für den Türkenkrieg verwendet.
  7. Der Kaiser übernimmt alle Schulden der Polen gegenüber Schweden aus dem letzten schwedischen Krieg und verzichtet auf alle Schulden gegenüber Österreich.
  8. Kein Allianzpartner macht ohne Einverständnis des anderen Waffenstillstand oder Frieden mit den Osmanen.
  9. Seine kaiserliche Majestät, die Krone Polens und die Kardinäle Pio und Barberini schwören einen heiligen Eid auf diesen Vertrag.
  10. Von beiden Seiten sollen kriegskundige Ratgeber abgestellt werden, die der anderen Seite die Notwendigkeit zur Aufstellung eines Heeres übermitteln.
  11. Eroberte Gebiete in Ungarn gehören seiner kaiserlichen Majestät, eroberte Gebiete in der Walachei und der Ukraine gehören Polen.
  12. Diese Allianz geht auch an die Erben und Nachfolger des Römischen Kaisers über.

Osmanischer Vormarsch

Am 3. Mai erreichte die osmanische Armee Belgrad. Sultan Mehmed IV. übertrug den Oberbefehl seinem Großwesir Kara Mustafa Pascha. Der Großwesir erhielt durch die ungarische Opposition unter Imre Thököly Unterstützung. Später wurde in Stuhlweißenburg als Ziel des Feldzuges Wien, die Reichshauptstadt des Heiligen Römischen Reiches, bekanntgegeben. Herzog Karl V. von Lothringen versuchte durch die Belagerung bei Neuhäusel die osmanischen Truppen abzulenken, gab aber die Belagerung am 9. Juni auf und zog die österreichischen Truppen nach Raab zurück. Die Osmanen überschritten die strategisch wichtige Brücke bei Esseg am 13. Juni, aber die Brücke war für das schwere Belagerungsgerät zu schwach. Die osmanischen Pioniere bauten eine neue Brücke auf.

Gefecht bei Petronell

Am 1. Juli trafen die Osmanen bei Raab ein. Die ungarischen Städte Tata, Neutra, Veszprém und Pápa ergaben sich den Osmanen. In Wien ergriff Graf Ernst Rüdiger von Starhemberg die ersten Maßnahmen für die Verteidigung und ließ die Stadtmauern instand setzen. Raab sollte die osmanischen Truppen aufhalten und zermürben, aber Herzog Karl V. ließ nur eine verstärkte Besatzung in Raab und setzte sich mit seinen Truppen Richtung Wien ab. Die Osmanen folgten ihm. Schon am 4. Juli standen die Osmanen an der österreichischen Grenze. Drei Tage darauf ritten 40.000 Krimtataren, sämtlichen Verteidigern im Land um Wien zahlenmäßig doppelt überlegen, in das 40 Kilometer östlich gelegene Petronell. Bei Regelsbrunn stießen sie auf zurückgehende österreichische Savoyendragoner. Nach anfänglicher Verwirrung konnte Karl V. von Lothringen die Truppen zum Kampf aufstellen. An der Spitze seiner Truppen griff er die Tataren an. Unterstützt wurde er von den Generalen Julius Franz von Sachsen-Lauenburg, Francis Taaffe und Rudolf von Rabatta auf dem rechten Flügel und von dem Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden, dann Claudius Florimund Mercy und Nikolaus Pálffy auf dem linken Flügel. Die Tataren wurden mit einem Verlust von 200 Mann in die Flucht getrieben. Die Kaiserlichen verloren etwa sechzig Mann, darunter einen jungen Prinzen von Aremberg und den Oberst Prinz , ein Bruder des Prinzen Eugen von Savoyen, infolge einer tödlichen Quetschung durch sein verwundetes Pferd (er starb einige Tage später in Wien). Nach diesen Gefechten verließen Kaiser Leopold I. und die Kaiserfamilie Wien über Korneuburg, Melk und Linz nach Passau. Politisch war die Flucht notwendig, um das Entsatzheer zu organisieren. Mit dem Kaiser verließen auch etwa 80.000 Einwohner die Stadt.

Vorbereitung auf die Belagerung

Der Feldzeugmeister Graf Ernst Rüdiger von Starhemberg übernahm die militärische Führung in der Hauptstadt. Alle Truppen von Kaiser Leopold I. wurden alarmiert und nach Wien zu Herzog Karl V. an das linke Donauufer beordert. Feldzeugmeister Graf Leslie wurde mit der Infanterie von der Insel Schütt auf dem linken Donauufer in Eilmärschen nach Wien beordert, um die Besatzung von Wien zu verstärken. Tags darauf zog Herzog Karl V. mit seinen Truppen von Schwechat kommend über die Donaubrücken in die Leopoldstadt und Tabor. Dort lagerte er mit seinen Truppen. Die Bewohner der Vorstädte wurden aufgefordert, alles in die Stadt zu schaffen (vor allem Lebensmittel). Am 12. Juli wurden die Vorstädte Wiens (heute 3. bis 9. Wiener Gemeindebezirk) auf Befehl von Graf Starhemberg in Brand gesetzt. Die übriggebliebenen Ruinen boten den Osmanen aber immer noch genug Schutz. Die Bürger und Studenten Wiens wurden für die Verteidigung eingezogen. Munition (1.000 24-pfündige Kugeln) aus Steyr traf über den Wasserweg in Wien ein.

Der Erzbischof Graf Leopold Karl von Kollonitsch, ein Veteran des Malteser-Ordens, hatte um die Stellung des Generalvormunds für Flüchtlinge und Waisen gebeten. Er hatte bereits Erfahrung durch seine Tätigkeit in der Belagerung von Candia gesammelt.

Ferner trug er entscheidend zur Kriegsfinanzierung bei, indem er 600.000 Gulden auf nicht ganz üblichem Wege zusammentrug. Er beschlagnahmte bspw. alles Bargeld des Erzbischofs von Gran als Primas von Ungarn und ferner dessen Prunkgeschirr und wertvolle Kirchengeräte, welche er einschmelzen ließ und zur Münzprägung verwendete. Der Erzbischof von Raab wollte für seinen Kriegsbeitrag von 61.000 Gulden 5 % Verzinsung geltend machen. Kollonitsch wies diesen Anspruch zurück. Außerdem organisierte er die Betreuung von 500 durch die Belagerung verwaisten Kindern auf Schloss Mailberg und errichtete wenig später die ersten Militärspitäler.

Verwüstungen im Burgenland und in Niederösterreich

Die Verbindung von Wien nach Wiener Neustadt war bereits durch die Tataren unterbrochen. Am 11. Juli eroberten die Osmanen nach drei Tagen Belagerung Hainburg und brannten es nieder. 90 Prozent der Bevölkerung wurden ermordet oder verschleppt. Nicht viel anders erging es den Orten Baden, Schwechat, Inzersdorf und der Favorita bei Wien. Sie wurden in den folgenden Tagen eingenommen und zerstört. Die Bevölkerung von Perchtoldsdorf wurde ebenso getötet und der Ort niedergebrannt, wie in Mödling, wo die Bewohner, die in die St. Othmarkirche flüchteten, in der Kirche umgebracht wurden. In Bruck wurde die Vorstadt von den Bewohnern selbst in Brand gesteckt. Nach vorheriger Weigerung einer Übergabe der Stadt kapitulierten sie ebenso wie bereits vorher Eisenstadt und Ödenburg. Die Stadt musste Kontributionen leisten, unter anderem 50 Wagen Gerste und Mehl für das Lager vor Wien. Am 14. Juli plünderten und verbrannten die Osmanen das Stift Heiligenkreuz.

Verlauf der Belagerung

Geschütze der Wiener Festung, der Entsatzarmee und der Osmanen

Die Wiener Festung verfügte über 130 Kartaunen und Doppelkartaunen mit einem Kaliber zu 40 Kilogramm. Weiterhin gehörten 11 Kolumbrinegeschütze mit einem Kaliber zu 5 Kilogramm zu dem Arsenal der Festung.

Die am 7. und 8. September 1683 anrückende Entsatzarmee der Kaiserlichen, der Polen, Bayern und Sachsen sowie der südwestdeutschen Fürstentümer führte insgesamt 152 Kartaunen mit sich.

Das osmanische Heer verfügte über 50 Balyemezgeschütze mit einem Kaliber von 13 bis 40 Kilogramm (10 bis 30 Okka), 15 bis 20 Kolumbrinegeschütze (türk. Kolomborna) mit einem Kaliber von 4 bis 11 Kilogramm, 5 Mörser und 120 Sahigeschütze. Größere Geschütze wurden von Großwesir Kara Mustafa nicht mitgenommen, obwohl den Osmanen eine genügende Zahl in ungarischen Festungen zur Verfügung stand.

Einteilung der osmanischen Truppen

Abschnitt: Links Mitte Rechts
Festungsbauwerk darin Löwelbastei (eigentlich „Löblbastei“) Ravelin Burgbastei
Truppen/Befehlshaber Janitscharenkorps
Ahmed Pascha
Rumelinische Truppen Kara Mehmed Pascha,
Wesir Abaza Sari Hüseyin Pascha

Juli

Belagerungsbeginn

Am 14. Juli erreichten die Osmanen Wien und schlossen es von Süden, Westen und Norden ein. Der Großwesir Kara Mustafa errichtete seine Zeltburg auf der Schmelz. Französische Ingenieure im osmanischen Heer traten für den Angriff auf die Kärntner Bastei ein, nahe am Wienfluss, an deren Abschnitt die Osmanen schon 1529 gescheitert waren. Achmed Bey war osmanischer Ingenieur und entlaufener Kapuziner im Heer von Kara Mustafa. Er hatte bereits 1682 als Mitglied einer Gesandtschaft des ungarischen Rebellen Thököly die Festung Wien ausgekundschaftet. Er riet Kara Mustafa zu einem Angriff gegen die von Georg Rimpler inzwischen vorbereiteten Befestigungen im Südwesten zwischen Burgbastei und Löwelbastei. Der Großwesir bestimmte die Position der Geschützstellungen und den Beginn der Schanzgräben. Er setzte ein Schreiben zur Kapitulation und Übergabe der Stadt auf und ließ es nach Wien bringen. Graf Starhemberg lehnte die Kapitulation ab. Er hoffte mit etwa 11.000 Soldaten und 5.000 Bürgern und Freiwilligen bis zum Entsatz durchzuhalten.

Die Umschließung der Stadt war beim Donaukanal noch nicht vollständig, so dass die Stadt über Inseln in der Donau (heute 2., 20. und Teile des 21. und 22. Bezirks) weiter mit Truppen, Material und Nachrichten hätte versorgt werden können. Daher entsandte am 15. Juli Großwesir Kara Mustafa Truppen unter Hüseyin Pascha, dem Beylerbeyi von Damaskus, mit dem Auftrag, die Stadtbewohner von diesen Inseln zu vertreiben. Da der Donauarm an mehreren Stellen passierbar war und die Inseln niedriger lagen als die Stadt (ein Problem für die Artillerie), zog sich Herzog Karl V. am 16. Juli mit der Kavallerie über die Donau nach Jedlesee zurück, räumte alle Inseln auf der Donau und bezog am linken Donauufer Stellung. Nun umschlossen die Osmanen die Stadt vollständig. Die Leopoldstadt wurde in Brand gesteckt, die Brücken wurden abgerissen. Nach der Eroberung der Leopoldstadt befahl Großwesir Kara Mustafa dem Beylerbeyi von Bosnien, Hizir Pascha, mit seinen Truppen die Leopoldstadt zu sichern und von dort die Beschießung der Stadt aufzunehmen. Am nächsten Tag brachen die Osmanen die letzte Brücke und damit die letzte Verbindung Wiens über die Donau ab.

Schon am Tag des Eintreffens der Osmanen schlugen in Wien die ersten Geschützkugeln ein. Erste ausgebrochene Brände in der Stadt konnten bald wieder gelöscht werden. Die Bevölkerung lynchte daraufhin zwei mutmaßliche Brandstifter. Graf Starhemberg gab den Befehl, zusätzliche Brandschutzmaßnahmen vorzunehmen, und setzte eine Kompanie zur Brandbekämpfung ein. Das Komödienhaus zwischen Burg und Augustinerkloster wurde aufgrund seiner vielen Holzaufbauten sofort vollständig abgetragen. Wenige Tage später, am 19. Juli, verursachte eine Bombe ein großes Feuer, das sich auszubreiten drohte. Die dafür aufgestellte Kompanie löschte den Brand sehr schnell.

Ein erster Angriff auf Klosterneuburg wurde am 17. Juli abgewehrt. Klosterneuburg hatte eine Schlüsselstellung für die Sicherung des osmanischen Belagerungsheeres vor Wien. Die Verteidigung leitete der 50-jährige Kammerschreiber Marcellinus Ortner, ein Laienbruder des Stifts, der von Beruf Tischler war. Die untere Stadt wurde geplündert und angezündet, doch konnte Klosterneuburg dank den Maßnahmen Ortners den Angriffen standhalten. Zwei Tage später schlug er einen weiteren Angriff der Osmanen auf Klosterneuburg zurück.

Am 19. Juli kam der Hofschatzmeister des Sultans, Ali Aga, ins osmanische Lager nach Wien. Er berichtete, dass Mehmed IV. bestürzt war über die Entscheidung, Wien anzugreifen. Sein Befehl war, die ungarischen Rebellen und die Feste Neuhäusl zu unterstützen und weitere Festungen in Ungarn zu nehmen und nicht auf Wien zu marschieren. Der Großwesir versuchte, den Hofschatzmeister mit militärischen Erfolgen zu beschwichtigen, und verstärkte den Druck auf seine Truppen. Doch bis zur Abreise des Hofschatzmeisters Ali Aga nach Edirne am 30. Juli zur Berichterstattung beim Sultan konnte er keine nennenswerten Erfolge vorweisen.

Am 27. Juli wurde in Wien die Mobilisierung aller wehrhaften Männer angeordnet. Auch erste Maßnahmen gegen Krankheiten wurden getroffen.

Nachrichtenkrieg

Einen Boten, der sich am 18. Juli aus Wien zu den kaiserlichen Truppen in Jedlesee durchschlagen wollte, griffen die Osmanen auf. Im Verhör nannte er die Truppenstärke Wiens. In der Nacht zum 20. Juli erreichte ein Kürassier die Festung und brachte Graf Starhemberg einen Brief von Herzog Karl V. Noch in derselben Nacht machte sich der Soldat auf den Rückweg, wurde aber mit den verschlüsselten Briefen von den Osmanen abgefangen.

Minenkrieg (Laufgräben durchs Glacis und erste Minen)

Mit dem Eintreffen osmanischer Truppen begann ein Wettlauf bei den Schützengräben auf dem Glacis. Beide Parteien gruben Laufgräben aufeinander zu. Schon am nächsten Tag führten die Wiener erste Ausfälle durch, um die Grabungsarbeiten zu stören. Innerhalb von drei Tagen kamen die Osmanen bis auf Angriffsweite an die Wiener Schanzen heran.

Inzwischen wurden im Graben die letzten Vorbereitungen getroffen. Eine Künette wurde ausgehoben, die bis zum Grundwasser hinabreichte; drei Kaponniere und ein Niederwall wurden vor der Kurtine errichtet, eine dritte Verteidigungslinie rechts und links von der Löwelbastei gebaut. Zusätzlich wurden Querwälle und Palisaden gezogen, die verhinderten, dass die Osmanen bei der Eroberung eines Teils der Verteidigungsanlage einer Linie sofort die ganze Linie erobern konnten. Als am 18. Juli der Großwesir Kara Mustafa die Schanzarbeiten besichtigte, entdeckten die Osmanen eine Wasserleitung aus den Vorstädten, gruben den Wienern die Leitung ab und verwendeten sie nun selbst. Die Stimmung im osmanischen Lager war sehr gut. Die Osmanen waren nun mit ihren Schanzen nur noch zwanzig Meter von der Kontereskarpe entfernt. Vor den Spitzen der Burg- und Löwelbastei, wo auch die Kontereskarpe in das Glacis vorsprang, waren die Osmanen nur noch sechs Meter entfernt. Hier wurde bereits mit Flinten und Handgranaten gekämpft. Ein Bombenwurf brannte Teile der vordersten Palisaden der Belagerten nieder.

Ab dem 20. Juli begannen die Osmanen, sich tiefer in die Erde einzugraben. In jedem Abschnitt wurde eine Mine gegen die Palisaden gegraben. Am 23. Juli kam es zur ersten Minensprengung der Osmanen vor dem Abschnitt des Ravelin und der Burgbastei. Ein Angriff der Osmanen auf die Palisaden wurde unter großen Verlusten beiderseits großteils abgewehrt. In der Stadt wurde jeder Hausbesitzer dazu verpflichtet, einen Mann abzustellen, der im Keller horchte, ob gegraben oder geklopft wurde. Das schlechte Wetter am Tag darauf gab den Belagerten einen Tag Pause. Aber am folgenden 25. Juli ging der Minenkampf weiter. Die Osmanen ließen eine Mine vor der Löwelbastei hochgehen und sprengten einen Teil der Palisaden weg. Mehrmalige Versuche der Janitscharen durch die entstandene Lücke vorzudringen, wurde von den Wienern Verteidigern zurückgeschlagen, bevor diese in einem Gegenangriff die Osmanen bis an ihre Laufgräben zurückdrängen konnten. Bei diesem Ausfall wurde Stadtkommandant Graf von Starhemberg durch einen Bombensplitter am Arm verletzt; der verantwortliche Festungsbaumeister Georg Rimpler erlitt ebenfalls eine Armverletzung, die sich später entzündete und am Ende tödlich verlief.

Am 26. Juli sprengten die Wiener die erste Mine unter den Schanzen der Osmanen, erzielten aber geringe Wirkung.

Am 28. Juli zündeten die Osmanen Minen vor dem Ravelin. Die Palisaden, der gedeckte Weg und die Kontereskarpe wurden in einer Breite von sieben Metern gesprengt und in den Graben geworfen. Den Wienern gelang es unter hohen Verlusten, durch einen Ausfall den eingestürzten Teil der Kontereskarpe zu befestigen.

Vor der Burgbastei sprengten die Osmanen und die Wiener am 30. Juli je eine Mine, die die Laufgräben und den gedeckten Weg auf der Kontereskarpe beschädigten. Nach einem Angriff der Osmanen und Gegenangriff der Wiener zogen sich letztere von den eigenen Laufgräben auf den instandgesetzten gedeckten Weg zurück. Vor dem Ravelin stürmen die Osmanen bis vor die Wiener Palisaden. Vor der Löwelbastei wurden 30 Geschütze durch die Laufgräben in Stellung gebracht. Diese zerschossen am 31. Juli den Kavalier der Löwelbastei, die „Katze“. Die Geschütze darin wurden zerstört oder aus der Katze herausgeholt. In die Reste der Katze wurden Schießscharten gebrochen. Die Brustwehr der Bastei wurde etwas abgetragen, um ein besseres Schussfeld gegen die eingegrabenen Osmanen zu haben. Die Laufgräben waren an manchen Stellen so nah, dass es zu Nahkämpfen kam.

Chronik in Europa

Graf traf am 14. Juli in Warschau ein und überbrachte die Nachricht von der Belagerung Wiens. König Jan Sobieski gab Anweisungen, das Heer zu sammeln, und wollte noch vor Monatsende aufbrechen.

Kaiser Leopold I. reiste weiter und erreichte am 17. Juli Passau. Dort trafen am 23. Juli die ersten bayerischen Hilfstruppen (10.000 Mann) ein. Am 27. Juli überbrachte Graf Philipp von Thurn in Passau die Botschaft, dass König Jan Sobieski und sein älterer Sohn Prinz Jakob Ludwig Heinrich mit 50.000 Mann bis Ende August nach Wien kämen. Der Jesuit Pater Wolff meldete Kaiser Leopold I., dass 10.000 Mann aus Sachsen noch diesen Monat aufbrechen würden. Wenige Tage später kam die Nachricht aus Polen, dass Sobieski bis zum 20. August vor Wien sein werde. Er marschiere über Schlesien und Mähren.

August

Versorgungslage

Am 1. August wurden in Wien die Lebensmittelpreise fixiert. Erfolgreich war man mit dieser Verordnung nicht, sie musste in den nächsten sieben Wochen fast täglich wiederholt und auf Medikamente und andere Gegenstände des täglichen Bedarfs ausgedehnt werden. Zusätzlich wurde die Unterbringung der vielen Leichen geregelt. Auch diese Regelungen mussten alle paar Tage unter Androhung schwerer Strafen wiederholt werden. Je länger die Belagerung dauerte, desto härter musste die Stadtregierung gegen Preiswucherer durchgreifen, da der Schwarzhandel blühte.

Das osmanische Belagerungsheer hatte ebenfalls mit Versorgungsproblemen zu kämpfen. Nachschub musste aus Ofen bezogen werden, weil in der näheren Umgebung von den Tataren sehr viel zerstört worden war. Hinzu kam, dass die Belagerung sich länger hinzog als geplant. So gingen die Vorräte zu Ende. Bis Ende August waren alle Lebensmittel im osmanischen Lager verbraucht.

Wiener Chronik

Am 1. August beschossen die Osmanen während der Heiligen Messe den Stephansdom. Tags darauf wurde die Kapuzinerkirche bombardiert, sodass das Dach einstürzte.

Am 8. August wurde ein 15-jähriger Junge als Spion aufgegriffen. Die Stadtbevölkerung war extrem nervös, und obwohl er alles abstritt, wurde er am 27. August geköpft. Die „Rote Ruhr“ brach aus und dezimierte die Stadtbevölkerung stark. Am 11. August erkrankte Graf Starhemberg daran und konnte sich erst am 20. August wieder erholen.

Ein Einberufungsbefehl erging am 26. August an alle Männer von Wien, die, weil sie nicht tauglich waren oder aus anderen Gründen, bisher nicht an der Stadtverteidigung mitgewirkt hatten, und zwei Tage später verhängte Graf Starhemberg die Todesstrafe für jene, die sich der Einberufung nicht stellten.

Am 27. August wurden in der Nacht 30 Raketen vom Stephansdom abgeschossen. In der nächsten Nacht waren es bereits 100 Raketen.

Die Wiener erkannten am 31. August erste Vorbereitungen der Osmanen gegen den bevorstehenden Entsatz und begannen Hoffnung zu schöpfen. Graf Starhemberg setzte alle Mittel für die Kämpfe ein, ließ die Straßen und Häuser rund um den Bereich Burgbastei und Löwelbastei in Verteidigungszustand setzen und richtete dort eine weitere Verteidigungslinie ein.

Chronik der Osmanen

Großwesir Kara Mustafa ließ am 3. August den vom rechten Flügel (Burgbastei) wegen mangelnder Erfolge absetzen. Auch der Posten des Arsenaloberst wurde nach Kritik neubesetzt.

Am 22. August traf der osmanische verbündete Michael I. Apafi, Fürst von Siebenbürgen mit seinen Truppen im osmanischen Lager vor Wien ein. Er kritisierte die Pläne zur Eroberung Wiens stark, weshalb der verärgerte Großwesir Kara Mustafa ihn zur Überwachung der Brücken bei Raab in Ungarn zurücksandte.

Nachrichtenkrieg

Ein berittener Bote Herzog Karls V. drang am 4. August zur Stadt durch und brachte Nachrichten. Die Belohnungen und die Bezahlung der Kuriere wurden immer teurer. Als Leutnant Michael Gregorowitz am 8. August drei Briefe von Wien zu Herzog Karl V. nach Jedlesee überbrachte, wurde er zum Kompaniechef befördert. Er schaffte es, durch das osmanische Lager und den Wienerwald bis zum 16. August Herzog Karl V. zu erreichen. Der Orientwarenhändler Georg Franz Kolschitzky wurde am 13. August als Kurier aus der Stadt zu Herzog Karl V. entsandt und kam am 15. August dort an. Am 17. August kehrte Kolschitzky als Held zurück. Er war mit Nachrichten von Herzog Karl V. durch die osmanischen Truppen nach Wien gelangt. Er brachte die Nachricht, dass sich bei Wien ein Entsatzheer mit insgesamt 70.000 Mann sammle und die ungarischen Rebellen geschlagen habe. Kolschitzky erhielt die versprochene Belohnung von 200 Dukaten. Der Kurier Seradly, der Diener von Kolschitzky, wurde am 19. August aus Wien ins kaiserliche Feldlager nach Jedlesee entsandt. Die Hälfte des Lohnes von 200 Dukaten erhielt er vor seinem Abmarsch. Am 21. August kehrte er mit einigen Briefen von Herzog Karl V. von Lothringen aus Jedlesee zurück. Der Kurier Georg Michaelowitz (wird von manchen Zeitzeugen mit Kolschitzky oder Leutnant Gregorowitz verwechselt) brach am 27. August mit einigen Briefen zu Herzog Karl V. auf. Er erhielt dafür die Belohnung von 100 Dukaten. Bei seiner Rückkehr am 1. September erhielt er weitere 100 Dukaten.

Minenkrieg (durch die Palisaden und die Kontereskarpe in den Graben)

Weitere Minen der Osmanen beschädigten am 1. August die Kontereskarpe. Tags darauf nahmen die Osmanen die Palisaden vor der Löwelbastei ein. Am Abend ließen die Wiener unter den osmanischen Laufgräben vor der Löwelbastei eine Mine hochgehen. Eine weitere Mine der Wiener explodierte vor dem Ravelin am 3. August, aber die Wirkung der Wiener Minen war um einiges schlechter als die der osmanischen. Am Abend erfolgte beim Ravelin ein Angriff der Osmanen und warf die Wiener aus den Palisaden und dem gedeckten Weg die Kontereskarpe hinunter in den Graben. Die Wiener räumten am folgenden Tag die Stellungen an der Palisade vollständig. Eine Mine der Wiener am 5. August bei der Burgbastei schlug nach hinten aus und zerstörte einen großen Teil des gedeckten Weges. Der folgende Angriff der Janitscharen wurde abgewehrt, trotzdem war die Stimmung der Osmanen noch gut.

Grabenkämpfe

Die Osmanen legten vor der Löwelbastei und dem Ravelin einen Tunnel an, der bis in den Graben führte. Gegen Abend des 6. August drangen die ersten Osmanen vor dem Ravelin in den Graben ein. Graf Starhemberg kam mit den besten hundert Mann und vertrieb die Osmanen wieder. Alle Wollsäcke, die die Osmanen zum Schanzen mitgebracht hatten, wurden in die Stadt gebracht. Es gab viele Tote auf beiden Seiten. Doch schon am nächsten Morgen drangen die Osmanen über die Tunnel in den Graben vor den Bastionen ein, setzten sich fest und begannen sich in Richtung Ravelin vorzuarbeiten. Es wurde eine erste Mine im Graben zwischen Löwelbastei und Ravelin gesprengt, deren Erdaufwurf für weitere Schanzen verwendet wurde. Durch heftigen Beschuss stürzte der Tunnel vor der Burgbastei ein und begrub dreißig Osmanen unter sich. Am 8. August erreichte bei einem Sturmangriff erstmals ein Soldat der Osmanen die Stadtmauer. Tags darauf sprengten die Osmanen eine Mine vor der Löwelbastei, wodurch sie den Weg für den Tunnel in den Stadtgraben öffneten und sich endgültig festsetzen konnten.

Minenkrieg (Angriff auf die zweite Verteidigungslinie)

Die Osmanen sprengten am 9. August die erste Mine unter dem Ravelin und rissen sieben Meter Mauer mit. Die Bresche in der Mauer wurde von den Wienern sofort abgeriegelt. In den folgenden Tagen wurden auch die Löwelbastei und die Burgbastei angegriffen. Die Kaponniere wurden vollständig verschüttet und mit der nächsten Mine zerstört. Ausfälle der Wiener, um die Tunnel in den Graben zu zerstören und damit den Zugang in den Graben zu blockieren, scheiterten mit hohen Verlusten. Der Druck der Osmanen ließ nicht nach.

Am 12. August gab es weiter heftige Gefechte um das Ravelin, und zwei Minen unter der Burgbastei wurden gesprengt. Die Wirkung war schwach und schlug teilweise nach hinten aus, der anschließende Sturmangriff scheiterte unter hohen Verlusten der Osmanen. Eine weitere Mine unter der Spitze des Ravelins zeigte gute Wirkung. Das Ravelin wurde in zwei Teile geteilt. Außerdem wurden auf dem Ravelin und auf den Basteien Vorkehrungen getroffen, damit der Festungsabschnitt trotzdem verteidigungsfähig bliebe, sollten Teile davon in osmanische Hand fallen. Die Stimmung der Osmanen schwankte.

Mitte August wurde eine Mine der Osmanen durch Palisaden unbrauchbar gemacht, eine zweite Mine durch Kanonen zerstört und eine dritte Mine durch Gegensprengung vernichtet. Am 15. August setzten sich die Osmanen im Festungsgraben vor der Löwelbastei fest und gruben sich bis zur Künette in der Grabenmitte vor. Bei einem Ausfall der Wiener wurden alle dort verschanzten Osmanen getötet, ihre Rampen, Stützbalken und alles Holz angezündet, und ihre Minen zerstört, danach kehrten die Wiener auf die Löwelbastei zurück. Es dauerte zwölf Tage, bis die Osmanen diese Stellung wieder vollständig unter ihrer Kontrolle hatten. Die Stimmung der Osmanen verschlechterte sich weiter.

In den nächsten Tagen kam es im gesamten Graben zu schweren Gefechten ohne merklichen Fortschritt einer Seite. Die Wiener unternahmen am 18. August einen erfolglosen Ausfall bei der Burgbastei. Es handelte sich dabei um eine aus den Stadtbürgern gebildete Freiwilligenkompanie, die auf eigene Faust handelte. In Wien erging drei Tage später die Verordnung, dass niemand mehr ohne Befehl Ausfälle wagen dürfe. Die Osmanen sprengten unter der Burgbastei am 20. August zwei Minen und unter dem Ravelin eine weitere. Den ganzen Tag wurden die Basteien erfolglos von den Osmanen bestürmt. Ein Angriff der Wiener gegen die Tunnel vor der Burgbastei am 22. August zeigte wenig Wirkung. Die Osmanen flüchteten aus dem Graben, besetzen ihn aber einige Stunden später wieder. In den nächsten Tagen gab es zahlreiche Sprengungen kleinerer Minen, Stürme, Ausfälle und vor allem Tote auf beiden Seiten.

Trotz starken Regens, der die Gräben volllaufen ließ, wurde weiter gekämpft. Nach einer gesprengten Mine unter dem Ravelin griffen die Osmanen wieder erfolglos an und hatten hohe Verluste. Am Gedenktag von Johannes dem Täufer (29. August) zündeten sie eine besonders große Mine unter dem Ravelin und sprengten das meiste in die Luft. Der letzte Rest des Ravelins wurde auf Befehl der Wiener Offiziere geräumt. Von der Stadtregierung erging die Aufforderung, Wasserbottiche in der Stadt verteilt aufzustellen, um Grabungstätigkeiten schneller zu erkennen. Auf der Wasserfläche der Bottiche sah man bei der kleinsten Erschütterung durch das unterirdische Graben ein verzerrtes Spiegelbild.

Bei einem Zufallstreffer der Osmanen am 31. August hinter der Löwelbastei wurde ein Munitionslager getroffen, das auch die nebenliegenden Schwarzpulverlager entzündete. Die Schwarzpulvervorräte wurden dadurch empfindlich reduziert.

Ablauf der osmanischen Belagerung in der Umgebung von Wien

Die Osmanen eroberten am 3. August Pottendorf, Ebreichsdorf und Götzendorf unter Tötung und Verschleppung der ansässigen Bevölkerung. Am 24. August griffen die Janitscharen erneut Klosterneuburg an, welches sie als Stützpunkt gegen das Entsatzheer verwenden wollten. Der Angriff dauerte bis zum 26. August und konnte erfolgreich abgewehrt werden.

Chronik in Europa

Um den 3. August gab es viele kleinere und größere Scharmützel zwischen polnischen Hilfstruppen und kaiserlichen Truppen auf der einen Seite und Tataren, ungarischen Rebellen und Osmanen auf der anderen Seite. Der August war durch langes Warten des Kaisers Leopold I. in Passau auf Truppen für das Entsatzheer gekennzeichnet. Vom 9. bis 11. August erkrankte Kaiser Leopold I. und lag mit Fieber, Durchfall und Erbrechen im Bett.

Am 8. August traf Prinz Eugen von Savoyen in Passau ein. Er berichtete, dass alle anderen französischen Offiziere, die sich den Österreichern anschließen wollten, eingesperrt wurden. Am 12. August stießen 1.000 Mann von dem Regiment des Prinzen Ludwig Anton von der Pfalz und am 21. August 8.000 Franken zum Heer.

Erst am 14. August und nicht wie versprochen Ende Juli marschierte König Jan Sobieski mit seiner Armee von Krakau aus Richtung Wien. Er war am 22. August bei Gleiwitz und erreichte am folgenden Tag Troppau.

Am 24. August brach Herzog Karl V. mit seinen Truppen donauaufwärts auf, um zum Treffpunkt in Tulln zu kommen. Bei Bisamberg traf er auf Osmanen und auf ungarische Hilfstruppen des Thököly und besiegte sie mit seiner Kavallerie.

Am 25. August zog das Entsatzheer unter Kaiser Leopold I. Richtung Wien. Leopold I. fuhr mit dem Schiff von Passau nach Linz, erreichte es drei Tage später und setzte seinen Marsch auf Wien unverzüglich fort. Am 31. August traf Sobieski mit Herzog Karl V. in Hollabrunn zusammen.

September

Anfang September ging in der Stadt wie auch im osmanischen Lager die Nahrung aus. Die Nahrungsmittelknappheit in der Stadt konnte etwas gemildert werden, als am 3. September bei zwei weiteren Ausfällen beim Schottentor 22 Ochsen, zwei Pferde und ein Wagen eingebracht wurden.

Wiener Chronik

Am 3. September wurden vom Stephansdom in der Nacht 30 Raketen abgeschossen, am 6., 7. und 8. September waren es bereits so viele, dass sie nicht gezählt werden konnten. Drakonische Maßnahmen gegen Deserteure und Wehrdienstverweigerer wurden am 6. September in Wien beschlossen. Wer krank oder zu alt für die Arbeit war, musste ein ärztliches Attest vorweisen. Am 9. September starb der Wiener Bürgermeister Johann Andreas von Liebenberg nach mehrwöchiger Krankheit. In den Straßen hinter der Burg- und Löwelbastei wurde am 10. September heftig gegraben, Palisaden wurden gebaut und Laufgänge für eine weitere Verteidigungslinie angelegt.

Chronik der Osmanen

Am 7. September hielt Großwesir Kara Mustafa eine Musterung ab. Er wollte die Stadt noch vor Eintreffen des Entsatzheeres erobern. In einer großen Umgruppierung stellten sich die Osmanen in den nächsten Tagen für die Entsatzschlacht neu auf. Kara Mustafa hielt Kriegsrat über die bevorstehende Schlacht gegen das Entsatzheer. Er nahm seine Anführer zu einem Erkundungsritt nach den Aufmarschwegen mit, auf denen das Entsatzheer anrücken könnte.

Nachrichtenkrieg

Am 1. September brachte Georg Michaelowitz unter Lebensgefahr Nachrichten von Herzog Karl V. in die Stadt: Der Entsatz sei unterwegs und werde in einigen Tagen eintreffen. Bereits am nächsten Tag brach er wieder mit neuen Botschaften aus der Stadt auf. Er erhielt dafür gegen den ausdrücklichen Willen des Rechnungsbeamten 200 Dukaten im Voraus. In der Botschaft an den Kaiser wurde darauf gedrängt, den Entsatz zu beschleunigen. Die Verteidiger seien nahe am Ende ihrer Kräfte angelangt.

Stefan Seradly erhielt am 4. September 120 Dukaten für die Überbringung von Briefen an das Entsatzheer. Er wurde aber entweder abgefangen oder lief zu Großwesir Kara Mustafa über. Dieser erfuhr dadurch von der geplanten Entsetzung Wiens und zog Verstärkung heran.

Am 8. September wurden zwei deutsche Kuriere auf dem Weg nach Wien abgefangen.

Minenkrieg (Angriff auf die Stadtmauer)

Am 1. September hatten die Osmanen mehrere Minen bei der Löwelbastei unter die Kurtine getrieben. Die Wiener machten einen Ausfall, um die Minen zuzuschütten, scheiterten aber am starken Widerstand der Osmanen. Am nächsten Tag ließen die Osmanen bei der Burgbastei eine Mine hochgehen. Die Wirkung war minimal. Durch die Mine war es aber den Osmanen jetzt leichter, in die Burgbastei zu kommen. An der Löwelbastei unterwühlten die Osmanen die Stadtmauer. Bei einem Ausfall der Wiener gegen die Minen der Osmanen wurden alle Angreifer getötet. Am 3. September ging die nächste Mine an der Burgbasteispitze hoch. Es fielen etliche Quaderstücke heraus. Die Wiener machten wieder einen Ausfall, um weitere Minen zu zerstören, ohne greifbare Ergebnisse. An diesem Tag war die Anzahl der Toten auf beiden Seiten sehr hoch. Graf Starhemberg gab die letzten Reste vom Ravelin, Kontereskarpe und Kaponniere auf. Die Minen der Osmanen kamen jetzt zwei bis drei Meter unter die Stadtmauer. Beim Minieren und Kontraminieren gerieten die Osmanen und Wiener aufeinander, wodurch sich ein Gemetzel entwickelte.

Am 4. September kam es zur ersten Minensprengung unter der Kurtine. Die Wirkung war sehr stark, die Mauerteile fielen aber nach außen, wodurch der Angriff erschwert und verzögert wurde und am Verteidigungswillen der Bevölkerung scheiterte, die in kürzester Zeit durch Einschlagen von Palisaden den Durchgang sperrte. Bei einer weiteren Minensprengung und einem Sturm der Osmanen an der Burgbastei wurde eine acht Meter breite Bresche in die Burgbastei geschlagen. Von allen Seiten kamen Osmanen für den Angriff. Erste Janitscharen wurden auf der Bastei gesichtet. Aber die Steigung im Geröll auf die Burgbastei war zu stark. Durch gestaffelten Beschuss konnte der Angriff nach zwei Stunden abgewehrt werden. Mit spanischen Reitern und Sandsäcken schlossen die Wiener die Bresche. Allein dieser Sturm kostete die Wiener 200 Mann, darunter mehrere Offiziere. In der Nacht wurde die Bresche vollständig geschlossen. Holz von Dächern und anderen Bauteilen in Wien wurde abgerissen, um es als Palisaden bei Burg- und Löwelbastei zu verwenden. Die Stimmung der Osmanen erreichte nach diesem Tag einen Tiefpunkt. Am nächsten Tag versuchten es die Osmanen erneut. Sie wollten die Stadt über die Löwelbastei nehmen. Die Stadtverteidiger hatten sich neu in 64 Kampfgruppen gruppiert. Nach der Sprengung von zwei weiteren Minen an der äußersten Spitze der Löwelbastei gelang es, unter hohen Verlusten für beide Seiten, den Sturm auf die Löwelbastei abzuwehren. Als die Sperren immer dichter wurden, nahmen die Osmanen wieder den Minenkampf auf. In Wien standen zu diesem Zeitpunkt nur noch ca. 5.000 verteidigungsfähige Männer zur Verfügung.

Die Osmanen eroberten am 8. September den Niederwall. Die Wiener versuchten, ihn in einem Gegenangriff zurückzuerobern, die Osmanen schlugen diesen aber zurück. Gleichzeitig bereiteten sie an dieser Stelle weitere Minen an der Kurtine vor und sprengten nachmittags zwei Minen unter der Löwelbastei. Eine Menge Mauerwerk landete im Graben. Trotzdem war die Mauer nachher eher steiler als flacher und so konnte der folgende Angriff leicht zurückgeschlagen werden. Es kam zu ersten Meutereien im osmanischen Lager.

Am 12. September stellten sich die Osmanen für die Entsatzschlacht beim Kahlengebirge bis Hütteldorf auf und trieben gleichzeitig fünf Minen bis unter die Stadtmauern. Sie waren bis zu zwei Meter tief unter der Kurtine eingedrungen und standen kurz davor, die Ladungen zu setzen und zu sprengen.

Chronik in Europa

Am 4. September war Kriegsrat zu Stetteldorf am Wagram auf Schloss Juliusburg bei Tulln unter dem Vorsitz von König Jan Sobieski. Zusammen mit Herzog Karl V. wurden die weitere Marschroute und Taktik zum Entsatz von Wien festgelegt. Hierbei kam es zu einem diplomatischen Disput zwischen Karl V. und Sobieski um die Frage der Führung des Entsatzheeres. Kaiser Leopold I. hatte das Kommando im Vorfeld vertraglich an Sobieski abgetreten, um diesen zu einer Teilnahme am gemeinsamen Krieg gegen die Osmanen zu bewegen. Die Differenzen zwischen Herzog Karl V. und König Sobieski wurden schließlich durch diplomatische Intervention von Marco d’Aviano, päpstlicher Legat und Beichtvater von Leopold I., beseitigt.

Am 6. September kam Kurfürst Max Emanuel von Bayern nach Linz. Fränkische, sächsische, bayerische und schwäbische Kontingente überquerten die Donau bei Krems und rückten weiter Richtung Tulln vor. Am Tag darauf überquerte die Polnische Armee die Donau bei Tulln und vereinigte sich mit den Truppen Sachsens, den Kaiserlichen, den Bayern und den fränkisch-schwäbischen Reichstruppen in dieser Stadt, 30 Kilometer stromaufwärts von Wien. Die Tataren, die für die Bewachung des Übergangs abgestellt waren, verhinderten den Brückenkopf nicht. Kaiser Leopold I. fuhr von Linz Richtung Wien mit dem Schiff ab. In Dürnstein machte er am 9. September Station. Da er König Sobieski die Leitung der Schlacht abgetreten hatte, konnte er nicht zu den Truppen weiterreisen. Er setzte Herzog Karl V. an seiner Stelle zur Leitung der kaiserlichen Truppen ein.

Beim letzten großen Kriegsrat der christlichen Allianz wurde auf Anraten Herzog Karls V. beschlossen, durch den Wienerwald unter Zurücklassung des Trosses in drei Kolonnen auf Wien vorzurücken. Der Weg für das Entsatzheer durch den Wienerwald war beschwerlich, da es nur wenige, schlecht befestigte Wege gab und die Artillerie nicht oder nur begrenzt mitgenommen werden konnte. Es mangelte während des Anmarsches auch an Verpflegung. Da der Tross zurückgelassen wurde, gab es keinen Lebensmittelnachschub. Die Truppen mussten ohne Verpflegung zwei Tage marschieren. Dafür gab es aber keine weiteren Schwierigkeiten beim Vormarsch. Großwesir Kara Mustafa hatte es versäumt, die Donaubrücken zu sichern und Klosterneuburg zu erobern, das nun zu einem wichtigen Brückenkopf der Alliierten wurde. Weiterhin gab es keine osmanische Befestigung des Kahlengebirges, lediglich die Kahlenbergkirche wurde zerstört. Am Morgen des 12. September stiegen die Alliierten vom Kahlengebirge herunter für die Schlacht am Kahlenberg.

Schlacht am Kahlenberg

→ Hauptartikel: Schlacht am Kahlenberg

Am 11. September besetzten die alliierten christlichen Truppen das Kahlengebirge. In den Morgenstunden des 12. Septembers griff das Entsatzheer mit Truppen aus Venedig, Bayern, Sachsen, Franken, Schwaben, Baden, Oberhessen und Polen an, ca. 54.000 bis 60.000 Mann. Die osmanischen Kommandanten konnten sich über die Taktik für den Zweifrontenkrieg nicht einigen. Nach zwölfstündigem Kampf griff die Kavallerie unter dem Oberkommando von König Sobieski von den Höhen des Wienerwaldes her ein. Die gesamte christliche Streitmacht ging zum Generalangriff über, denn auch die Wiener begannen mit einem Ausfall, als sie sahen, dass die Schlacht zugunsten der Christen ausging, und stürmten die Laufgräben der Osmanen. Das osmanische Heer flüchtete überstürzt. Erst jenseits der Schwechat, ca. 10 km von Wien entfernt, gelang es Kara Mustafa, einen Teil seiner Truppen zu sammeln und nach Raab zurückzuführen.

Folgen der Belagerung

Am 13. September betrat König Sobieski die Stadt. Die Kaiserlichen drängten auf eine sofortige Verfolgung der osmanischen Truppen, aber Sobieski wollte sein Pferd nicht weiter belasten. So begann die allgemeine Plünderung der von den Osmanen zurückgelassenen Tiere, Lebensmittel, Güter, Materialien, Waffen, Geschütze und Munition. Das meiste, insbesondere die Zeltburg von Großwesir Kara Mustafa, wurde von Sobieski einbehalten, während die kaiserlichen Truppen fast leer ausgingen.

Die Wiener Bevölkerung verschoss im Freudentaumel wahllos Munition. Nach der Belagerung wurden an der Stadtmauer hinter dem zerschossenen und aufgegebenen Ravelin mehrere mit Schwarzpulver gefüllte Minen gefunden. Diese sechs Meter tief unter der Kurtine gelegenen Minen waren fertig zur Sprengung, wurden aber infolge der Niederlage nicht mehr gezündet. Als Kaiser Leopold I. vom Sieg der Entsatztruppen erfuhr, begab er sich mit dem Schiff von Dürnstein nach Klosterneuburg. Am nächsten Tag fuhr er weiter nach Wien und zog in die befreite Stadt ein.

Großwesir Kara Mustafa suchte nach der Schlacht einen Schuldigen. Er ließ Ibrahim Pascha, den Beylerbeyi von Ofen, hinrichten, weil er angeblich der Erste war, der sich vom Schlachtfeld zurückgezogen hatte. Wahrscheinlich wollte er sich aber nur eines Zeugen entledigen, der hätte aussagen können, dass Ibrahim Pascha die Zweifronten-Taktik gegen Wien und das Entsatzheer für falsch hielt.

1683 wurden der Stern und der Halbmond am Stephansdom, der seit 1519 dort die Spitze zierte (damals allerdings nicht als osmanisches Symbol angebracht), heruntergenommen und durch ein Kreuz ersetzt. Kaiser Leopold I. und König Jan Sobieski trafen sich zu Pferde in der Nähe von Schwechat. Das Verhältnis beider Herrscher zueinander war etwas gestört. Der Ruhm der gewonnenen Entsatzschlacht ging an König Sobieski, da der Kaiser die Führung vertraglich hatte abtreten müssen, um die Unterstützung der Polen zu erhalten. An der Stelle, an der sich die beiden Herrscher trafen, wurde später das sogenannte Kugelkreuz aufgestellt. Es ist ein auf vier Türkenkugeln ruhender Obelisk. In Schwechat wurde von den alliierten Truppen eine Parade abgehalten. Die Kurfürsten von Bayern und Sachsen zogen anschließend mit ihren Truppen wieder ab.

Erst am 18. September begannen König Sobieski und Herzog Karl V. mit der Verfolgung der geschlagenen osmanischen Streitkräfte. Da aber die Fliehenden nicht sofort verfolgt worden waren, konnten sie sich bei Párkány wieder sammeln. Entgegen den Empfehlungen von Herzog Karl V. und ohne auf weitere kaiserliche Truppen zu warten, die einen Tagesmarsch hinter den polnisch-österreichischen Truppen zurücklagen, zog König Sobieski am 7. Oktober Richtung Párkány. Der König, alle Warnungen ignorierend, vertraute den Berichten osmanischer Gefangener, dass die Garnison in Párkány nur sehr klein sei. Er wusste aber nicht, dass sich dort bereits ein 40.000 Mann starkes osmanisches Kontingent versammelt hatte, das zu großen Teilen aus Truppen bestand, die nicht an der Schlacht um Wien teilgenommen hatten.

In der sich nun entwickelnden mehrtägigen Schlacht bei Párkány geriet die von dem Starosten von Chęciny, Stefan Bidziński (etwa 1630–1703/04), kommandierte Vorhut sofort ins Gefecht und wurde fast vollständig aufgerieben (ca. 2000 Mann). Die fliehenden Reste der Avantgarde sehend, ließ der König seine Infanterie und Artillerie hinter sich und stellte sich mit nur 4000 Mann Hussaria dem zahlenmäßig überlegenen Feind entgegen. Die in aller Eile aufgebaute polnische Front war aufgrund der fehlenden Infanterie und Artillerie nicht zu halten und brach schließlich zusammen. König Sobieski wollte dennoch weiterkämpfen, woraufhin ihn die Offiziere, besonders der österreichische Feldmarschall von Dünewald, der dem polnischen König während der Schlacht treu zur Seite stand, baten, an sein Leben zu denken. Als er von einer Welle in Panik verfallener Soldateska ergriffen wurde, zog er sich vom Schlachtfeld zurück. Aus einem Bericht des polnischen Adligen und Schriftstellers Jan Chryzostom Pasek ist zu entnehmen:

„Der König kam also mit dem Heer auf gleiche Höhe mit jenen Leichen der Vorhut, gleich verließ die unseren der Mut, und da sprangen uns die Türken wie die Rasenden an. Man begann zuerst, ihnen schwachen Widerstand zu leisten. Als sie aber der Eskadron der ruthenischen Wojewoden des Kronhetmanns in den Rücken gekommen waren, da begann die Husareneskadron davonzulaufen, eine zweite nach, eine dritte, schließlich gab das ganze Heer Fersengeld, mit dem König und allen Hetmannen, alle zu ihrer großen Schande und zum Gelächter für die Deutschen. Schimpflich flohen sie eine gute Meile, bis sie sich auf die Kaiserlichen stützen konnten.“

Nach Auflösung der polnischen Kavallerie zogen sich die Polen fluchtartig zurück. König Sobieski entkam nur mit großer Mühe dank der Hilfe seiner tatarischen Hilfstruppen unter Kommando des Lipka-Tataren Oberst Samuel Mirza Krzeczowski. Zwei Tage später, am 9. Oktober, nach erfolgter Verstärkung der polnischen Hussaria durch Infanterie, Artillerie und kaiserliche Truppen, wurden die Osmanen schließlich vernichtend geschlagen.

Am 21. Oktober eroberten die kaiserlichen Truppen und die Polen Gran. Am 25. Dezember wurde Großwesir Kara Mustafa, auf dem Rückzug in Belgrad angekommen, auf Befehl des Sultans erdrosselt. Er hatte die Schlacht um Wien trotz dreifacher Übermacht verloren. Als Dank für die Befreiung Wiens wurde in der Katholischen Kirche am 12. September das Fest Mariä Namen eingeführt.

Durch die sich anschließenden Eroberungen im Zuge des Großen Türkenkrieges in Süd-Osteuropa stieg das Haus Österreich auf Kosten des Osmanischen Reiches zur europäischen Großmacht auf.

Spuren der osmanischen Belagerung

Wien

  • Im Türkenschanzpark im 18. Bezirk haben sich osmanische Einheiten (unter anderem Janitscharen) besonders heftig gegen die Angriffe des Entsatzheeres zur Wehr gesetzt. Der Türkenschanzpark erinnert mit seinem Namen noch heute an dieses Gefecht, ebenso die Türkenschanzstraße in der Nähe.
  • Auch im Türkenschanzpark befindet sich seit 2003 ein Kosaken-Denkmal. Es erinnert an den Anteil der ukrainischen Kosaken-Armee an der Entsatzschlacht vom 12. September 1683.
  • Nahe dem Türkenschanzplatz erinnert die Rimplergasse an den obersten Festungsbauer und Mineur Oberstleutnant Georg Rimpler.
  • Der an der Hernalser Hauptstraße im 17. Bezirk erinnert an einen alten Brauch aus der Belagerungszeit, bei dem ein verkleideter „Türke“ auf einem Esel durch die Straßen paradierte. Der Gemeindebau aus den 1920er Jahren ist mit einer entsprechenden Statue über dem Eingang geschmückt.
  • Im 9. Bezirk befindet sich die Türkenstraße.
  • Die Heidenschussgasse im 1. Bezirk beherbergt die Statue eines osmanischen Janitscharen am . Sie erinnert an eine Legende, nach der die Osmanen versuchten, an dieser Stelle die Stadtmauern unterirdisch zu sprengen, und fast Erfolg hatten. Der Legende nach wurden sie von einem Bäckergesellen aus Münster entdeckt, der die Wache alarmierte.
  • Aus der Bronze der zurückgelassenen Kanonen der Osmanen wurde die Pummerin, die größte Glocke des Stephansdoms, gegossen.
  • Weitere Gassen, Straßen, Plätze und Gebäude wurden nach markanten Personen der Belagerung benannt, wie die Graf-Starhemberg-Gasse im 4. Bezirk, die Starhemberg-Kaserne im 10. Bezirk, die Sobieskigasse und der Sobieskiplatz im 9. Bezirk. Denkmäler sind das Liebenberg-Denkmal gegenüber der Universität an der Ringstraße, das Denkmal im Stephansdom, die Gedenktafel an der wiederaufgebauten Kirche auf dem Kahlenberg usw.
  • Am Gebäude Am Hof 11 hängt, vergoldet, eine Türkenkugel, die hier eingeschlagen haben soll.
  • Ecke Linke Wienzeile/Morizgasse befindet sich eine Gedenktafel und das Relief „Türkischer Kanonier“ von Alois Lidauer zur Erinnerung an eine 1969 gefundene Türkenkugel.
  • In der Sterngasse 3 ist ebenfalls eine Türkenkugel eingemauert. Diese Kugel ist eine der wenigen Originalkugeln.
  • In der Sieveringer Straße 101 befinden sich ebenfalls Türkenkugeln eingemauert.

Andere Orte

  • Das Türkenkreuz in Perchtoldsdorf.
  • Die Blutgasse zum Fischertor in Hainburg an der Donau erinnert an die Verschleppung und Ermordung von 90 % der Hainburger Bevölkerung nach der Eroberung der Stadt am 12. Juli 1683.

Museale Rezeption

Im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien sind die Zweite Wiener Türkenbelagerung sowie die Entsatzschlacht vom 12. September 1683 ausführlich dokumentiert. Unter den Ausstellungsobjekten befindet sich u. a. ein zeitgenössisches Ölgemälde von monumentaler Größe, welches die Geschehnisse nachvollziehbar macht. Eine Planskizze ermöglicht es, sich sowohl die Belagerungssituation als auch den Schlachtenverlauf zu vergegenwärtigen. Besondere Stücke sind der Degen des Verteidigers von Wien, Graf Ernst Rüdiger von Starhemberg, nebst einem ihm zugeschriebenen Kürass. Ausgestellt ist auch eine große Anzahl an Beutestücken des osmanischen Heeres, wie mehrere Rossschweife, Reflexbögen der berüchtigten Sipahi sowie eine osmanische Standarte (Sancak-i Şerif). Eine besonders wirksame Waffe ist eine Sturmsense, eine aus drei Sensenblättern zusammengeschmiedete Verteidigungswaffe der Belagerten.

Siehe auch: Historische Ausstellung der Stadt Wien 1883

Filmische Rezeption

Der italienisch-polnische Historienfilm Die Belagerung – September Eleven 1683 illustriert – historisch nicht immer korrekt – die Zweite Wiener Türkenbelagerung.

Siehe auch

  • Geschichte Wiens
  • Geschichte Österreichs
  • Geschichte Polens
  • Großer Türkenkrieg 1683–1699

Quellen

  • Balthasar Kleinschroth: Flucht und Zuflucht. Das Tagebuch des Priesters Balthasar Kleinschroth aus dem Türkenjahr 1683. In: Hermann Watzl (Hrsg.): Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Band 8. Böhlau, Graz / Köln 1983, ISBN 3-205-07205-7. 
  • Kara Mustafa vor Wien. Das türkische Tagebuch der Belagerung Wiens 1683, verfasst vom Zeremonienmeister der Hohen Pforte. In: Osmanische Geschichtsschreiber. Erste Auflage. Band 1. Styria, Graz / Wien / Köln 1955 (als 2. Auflage bei dtv, München 1976, ISBN 3-423-00450-9). 
  • Karl Teply (Redaktion): Kara Mustafa vor Wien. 1683 aus der Sicht türkischer Quellen. Styria, Wien 1982, ISBN 3-222-11435-8. 
  • Walter Sturminger (Hrsg.): Die Türken vor Wien in Augenzeugenberichten. Rauch, Düsseldorf 1968 (als Taschenbuch bei dtv, München 1983, in der Reihe dtv-Augenzeugenberichte, ISBN 3-423-02717-7). 

Literatur

  • Isabella Ackerl: Von Türken belagert – von Christen entsetzt. Das belagerte Wien 1683. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1983, ISBN 3-215-04445-5. 
  • Thomas M. Barker: Doppeladler und Halbmond. Entscheidungsjahr 1683. Übersetzt und bearbeitet von Gertraud und Peter Broucek. Styria, Graz u. a. 1982, ISBN 3-222-11407-2.
  • Peter Broucek: Der Sieg bei Wien 1683. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1983, ISBN 3-215-04573-7. 
  • Peter Broucek, Erich Hillbrand, Fritz Vesely: Historischer Atlas zur zweiten Türkenbelagerung Wien 1683. Deuticke, Wien 1983, ISBN 3-7005-4472-3.
  • Günter Düriegle: Wien 1683. Die zweite Türkenbelagerung. Böhlau, Wien u. a. 1983, ISBN 3-205-07169-7. 
  • Gertrud Gerhartl: Belagerung und Entsatz von Wien 1683 (= Militärhistorische Schriftenreihe. Heft 46). Österreichischer Bundesverlag, Neudorf 1982, ISBN 3-215-04967-8.
  • Klaus-Peter Matschke: Das Kreuz und der Halbmond. Die Geschichte der Türkenkriege. Artemis & Winkler, Düsseldorf 2004, ISBN 3-538-07178-0. 
  • Johannes Sachslehner: Wien anno 1683. Pichler, Wien 2004, ISBN 3-85431-344-6. 
  • John Stoye: Die Türken vor Wien. Schicksalsjahr 1683. Ares Verlag, Graz 2010, ISBN 978-3-902475-87-9. 
  • Claudia Reichl-Ham: „die Festung zu halten oder mit ihr zu fallen.“ Die Burgbastei und ihre militärhistorische Bedeutung. In: Viribus Unitis, Jahresbericht 2010 des Heeresgeschichtlichen Museums. Wien 2011, ISBN 978-3-902551-19-1. 
  • Hans-Joachim Böttcher: Die Türkenkriege im Spiegel sächsischer Biographien, Gabriele Schäfer Verlag, Herne 2019, ISBN 978-3-944487-63-2, S. 71–104.
  • Klaus-Jürgen Bremm: Die Türken vor Wien: zwei Weltmächte im Ringen um Europa. Konrad Theiss Verlag, Darmstadt 2021, ISBN 978-3-8062-4132-7. 
  • John Stoye: Wien 1683 oder Die Rettung des Abendlandes, Econ Verlag, Wien 1967

Weblinks

Commons: Zweite Wiener Türkenbelagerung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur zur Zweiten Wiener Türkenbelagerung im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Türkengedächtnis – Österreichische Akademie der Wissenschaften
  • Raritäten, oder umständliche Beschreibung, was Anno 1683 vor, bey, und in der denkwürdigen türkischen Belagerung Wien, vom 7. Julii bis 12. September täglich vorgelaufen, 1783, E-Book der Universitätsbibliothek Wien (eBooks on Demand)
  • Warhaffte und Gründliche Relation über die den 14. Juli 1683 angefangene, den 12. Sept. aber glücklich aufgehebte Belagerung der Residenz Statt Wien, 1683, E-Book der Universitätsbibliothek Wien (eBooks on Demand)

Einzelnachweise

  1. Bernd Rill, Ferenc Majoros: Das Osmanische Reich 1300–1922. Marix, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-25-8, S. 280–285.
  2. Thomas Winkelbauer: Ständefreiheit und Fürstenmacht. Länder und Untertanen des Hauses Habsburg im konfessionellen Zeitalter, Teil 1. In: Herwig Wolfram (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1522–1699. Wien 2004, ISBN 3-8000-3528-6, S. 164.
  3. Düriegl 1983, S. 77, wobei es sich „nur“ um die angeblich bis 12. August 1683 eingetretenen Verluste handelt.
  4. Ernst Joseph Görlich und Felix Romanik: Geschichte Österreichs. Tosa Verlag, Wien 1995 (Orig.: 1970), S. 234. Die beiden Autoren stützen sich dabei offenbar auf eine Quelle aus dem Jahr 1683, in der die türkischen Verluste bis 7. September mit 48.544 Mann angegeben werden.
  5. Eva Maria Müller: Österreich und die Osmanen : Geschichtsunterricht in der Neuen Mittelschule in Graz. Diplomarbeit, Universität Graz - Institut für Geschichte, Betreuer: Klaus-Jürgen Hermanik, Graz 2015, S. 31ff. [1]
  6. Ljubiša Buzić, Interviewpartner: Simon Inou: Schluss mit der „Türkenbelagerung“. In: KOSMO. Twist Zeitschriften Verlag GmbH, 21. März 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. September 2019; abgerufen am 3. September 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2 
  7. Klaus-Peter Matschke: Das Kreuz und der Halbmond. Die Geschichte der Türkenkriege. Artemis und Winkler, Düsseldorf 2004, S. 360 f.
  8. wien-vienna.at: Türkenbelagerung – Die Heere (Memento vom 5. Februar 2012 im Internet Archive)
  9. Slowakei in der frühen Neuzeit
  10. Löwelbastei im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  11. Burgbastei im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  12. Oberstleutnant Johann Georg von Hoffmann aus dem Jahresbericht des Realgymnasiums der Theresianischen Akademie in Wien 1937, S. 3–17, zitiert nach: Walter Sturminger: Die Türken vor Wien. Karl Rauch, Düsseldorf 1968, S. 32.
  13. Klaus-Peter Matschke, Das Kreuz und der Halbmond. Die Geschichte der Türkenkriege, S. 358 f.
  14. Klaus-Jürgen Bremm: Im Schatten des Desasters. Zwölf Entscheidungsschlachten in der Geschichte Europas. Books on Demand, Norderstedt 2003, ISBN 3-8334-0458-2, S. 160.
  15. Kurt Rumpler: Festungsbaumeister Georg Rimpler und die Zweite Türkenbelagerung von Wien anno 1683.
  16. Geschichte Landesmuseum Niederösterreich
  17. Fritz Reck-Mallaczewen: Der grobe Brief von Martin Luther bis Ludwig Thoma - Kapitel 10, Sultan Muhamed IV. an Kaiser Leopold I. und Johann Sobieski von Polen
  18. Matthaeus Merian: Theatri Europaei continuati Zwölffter Theil. Merian, Frankfurt am Main 1691, S. 524 f. (Sekundärquelle).
  19. Wien’s Belagerungen durch die Türken und ihre Einfälle in Ungarn und Österreich. Von Karl August Schimmer, 1812.
  20. Richard Franz Kreutel (Übersetzer): Die Geschichte des Silihdar. aus: Kara Mustafa vor Wien. Das türkische Tagebuch der Belagerung Wiens 1683, verfasst vom Zeremonienmeister der Hohen Pforte. Band 1 der Reihe: Osmanische Geschichtsschreiber. Verlag Styria, Graz/Wien/Köln 1955, Erste Auflage, S. 141–143.
  21. Topçu
  22. Vogelschau der Stadt Wien und Umgebung von Nordwesten, vor 1683 (Memento vom 12. Januar 2012 im Internet Archive)
  23. Sturminger 1968, zitiert Oberstleutnant Johann Georg von Hoffmann, S. 116.
  24. Michalowitzgasse (5, 12) im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien. Biografie von Georg Thomas Michaelowitz.
  25. Sturminger 1968, zitiert Oberstleutnant Johann Georg von Hoffmann, S. 185.
  26. Sturminger 1968, zitiert Oberstleutnant Johann Georg von Hoffmann, S. 300.
  27. Klaus-Jürgen Bremm: Im Schatten des Desasters. Zwölf Entscheidungsschlachten in der Geschichte Europas. Books on Demand, Norderstedt 2003, ISBN 3-8334-0458-2, S. 166.
  28. Anton Faber in: Der Dom. Mitteilungsblatt des Wiener Domerhaltungsvereines. 2/2006, S. 11 (PDF).
  29. Foto des Kugelkreuzes
  30. Maximilian Lorenz von Starhemberg S. 8 (Memento vom 16. April 2012 im Internet Archive)(PDF; 1,2 MB).
  31. Izabella Gawin, Dieter Schulze: KulturSchock Polen. Reise-Know-How-Verlag, Bielefeld 2004, ISBN 3-8317-1295-6, S. 126.
  32. Türkenschanzpark, Kosaken-Denkmal (Memento des Originals vom 13. Januar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2
  33. Der Abzug der Türken 1683 (Memento vom 19. Januar 2015 im Internet Archive), Stich aus einem Flugblatt von 1684
  34. Magistrat der Stadt Wien: Türkenritthof
  35. Strauchgasse, Zum Heidenschuss
  36. Die Pummerin – aus türkischen Kanonen gegossen, sagen.at
  37. Linke Wienzeile 172 im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  38. Hedwig Abraham: Türkenbelagerung 1683 | Türkenkugel | 1060, Linke Wienzeile 172. Abgerufen am 25. März 2017.
  39. Türkenkugel in der Sterngasse | 1010, Sterngasse 3
  40. Sieveringer Hauptstraße, Dreikugelhaus
  41. Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Saal I: Von den Anfängen des stehenden Heeres bis zum Ende des 17. Jahrhunderts. Salzburg 1982, S. 30.
  42. Manfried Rauchensteiner, Manfred Litscher (Hrsg.): Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Graz, Wien 2000, S. 16.
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Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 12:36

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Die Zweite Wiener Turkenbelagerung oder Zweite Wiener Osmanenbelagerung im Jahr 1683 war wie die erste von 1529 ein erfolgloser Versuch des Osmanischen Reichs Wien einzunehmen Sie dauerte vom 14 Juli bis zum 12 September als ein von Polens Konig Johann III Sobieski befehligtes Entsatzheer die osmanische Armee des Grosswesirs Kara Mustafa Pascha in der Schlacht am Kahlenberg zum Ruckzug zwang Zweite Wiener TurkenbelagerungTeil von Grosser Turkenkrieg 1683 1699 Zeitgenossisches Gemalde der Belagerung Wiens von 1683 Im Vordergrund das Entsatzheer von Konig Johann III Sobieski in der Schlacht gegen die Osmanen im Hintergrund die belagerte Stadt Datum 14 Juli bis 12 September 1683Ort Osterreich WienAusgang Die Osmanen werden vom Entsatzheer geschlagen KonfliktparteienOsmanisches Reich 1453 Osmanisches Reich Siebenburgen Walachei Moldau Khanat der Krim Romisches Reich Heiliges 1400 Heiliges Romisches Reich Polen Litauen Polen Litauen Kirchenstaat Republik Venedig VenedigBefehlshaberGrosswesir Kara Mustafa Pascha In Wien Graf Ernst Rudiger von Starhemberg Entsatzheer Konig Johann III Sobieski Herzog Karl V von LothringenTruppenstarkeca 120 000 16 200 30 000 in Wien und 60 000 70 000 EntsatzheerVerluste30 000 50 000 15 000Wichtige Schlachten und Belagerungen des Grossen Turkenkrieges 1683 1699 Wien Kahlenberg Parkany Ofen I Gran II Ofen II Mohacs Harsany Belgrad I Szlankamen Belgrad III Olasch Bega Zenta Unter dem Stadtkommandanten Ernst Rudiger von Starhemberg wurde Wien damals Residenzstadt des romisch deutschen Kaisers zwei Monate lang gegen ein rund 120 000 Mann starkes Belagerungsheer verteidigt Zum Entsatz der Stadt verbundeten sich erstmals Truppen des Heiligen Romischen Reiches mit solchen aus Polen Litauen Weitere Unterstutzung leisteten die Republik Venedig und der Kirchenstaat AusgangssituationOsmanisches Reich 1683Heiliges Romisches Reich 1648 Die Expansionspolitik der Osmanen hatte bereits ihren Hohepunkt erreicht Der grosste Teil des Konigreichs Ungarn unterstand ab 1541 der osmanischen Kontrolle teils direkt Zentralungarn teils als Vasall Furstentum Siebenburgen die unterworfenen ungarischen Gebiete lieferten da vertraglich dazu verpflichtet Geld und teilweise auch Truppen Der Goldene Apfel wie die Osmanen Wien zu dieser Zeit nannten schien ihnen zum Greifen nahe 1672 uberfielen die Osmanen die damals zu Polen Litauen gehorende Rechtsufrige Ukraine eroberten die Festung Kamieniec Podolski und stiessen bis Lemberg in Galizien vor Das durch innere Konflikte zerrissene besonders durch die Kriege der Blutigen Sintflut zerruttete und militarisch geschwachte Land schloss im Vertrag von Buczacz einen Vorfriedensvertrag In diesem Abkommen verpflichteten sich die Polen Podolien mit Kamieniec Podolski sowie die Rechtsufrige Ukraine an die Saporoger Kosaken unter Hetman Doroschenko die osmanische Vasallen waren abzutreten Zusatzlich verpflichtete sich das Land einen jahrlichen Tribut an den osmanischen Sultan zu leisten Die Verweigerung der Ratifikation des Buczaczer Vertrages durch den polnischen Reichstag fuhrte zum Ausbruch erneuter Kriegshandlungen 1673 fuhrten die Polen unter ihrem Feldmarschall Johann Jan III Sobieski wieder ein Heer gegen die Osmanen und schlugen sie bei Chotyn Dennoch setzte sich der Krieg in den nachsten Jahren mit unverminderter Harte fort Nach wechselvollen Kampfen wurde der Osmanisch Polnische Krieg schliesslich 1676 im Vertrag von Zurawno zu vorteilhafteren Bedingungen fur die Polen als im Vertrag zu Buczacz beendet Die Osmanen blieben dennoch weiter eine Bedrohung fur Polen Das Heilige Romische Reich unter dem Habsburger Kaiser Leopold I war durch Religionskriege und den Dreissigjahrigen Krieg zerruttet sowie durch die Pestepidemie von 1679 geschwacht Im koniglichen Ungarn hatten die katholischen Habsburger ausserdem den protestantischen Adel lange unterdruckt Dieser erhob sich schliesslich 1678 1682 im Kuruzen Aufstand unter der Fuhrung von Emmerich Thokoly gegen den Kaiser Die Habsburger standen in einem Zweifrontenkrieg gegen Frankreich unter Ludwig XIV im Westen und gegen die Osmanen unter Sultan Mehmed IV im Sudosten Ludwig XIV war fur die Eskalation massgeblich verantwortlich und munterte die Osmanen zu einem begrenzten Feldzug gegen die westungarischen Festungen auf Strategische Bedeutung Wiens Wiens wirtschaftliche Bedeutung war in seiner Lage am Schnittpunkt zweier wichtiger Handelswege begrundet der Donau und der Bernsteinstrasse Aufgrund ihrer Lage zwischen Alpen und Karpaten galt die Stadt als Vorposten des christlichen Abendlandes Damit hatte Wien eine grosse Bedeutung fur die Osmanen die es als Tor nach Westeuropa ansahen Zum angrenzenden durch ausgedehnte Ebenen gepragten Ungarn hin war es nur schwer zu verteidigen durch die Donau vom restlichen Heiligen Romischen Reich im Norden abgeschnitten ebenso schwer militarisch zu unterstutzen Wien verfugte allerdings uber eine eigene grosse Donauflotte die eigenen Nachschub und den Transport schwerer Artillerie ermoglichte Festung Wien Siehe auch Wiener Stadtmauer Das befestigte Wien um 1609 1640 hier noch ohne den Ravelin Radierung von Jacob Hoefnagel 1609 Claes Janszoon Visscher 1640 Nach der ersten Wiener Turkenbelagerung wurden im Jahre 1548 die Stadtmauern die 1194 mit Hilfe der Losegelder fur Richard Lowenherz gebaut worden waren dem aktuellen militartechnischen Stand angepasst Italienische Festungsbauer errichteten eine Festung die den damals aktuellen Standards entsprach Nach dem Dreissigjahrigen Krieg wurde die Festung aus der altitalienischen Manier in die neuitalienische Manier erweitert An der besonders kritischen Stelle zwischen Schottenbastei und Augustinerbastei in der der Graben nicht mit Wasser gefullt war errichtete man vier Ravelins die bis 1672 fertig gebaut waren Die Kontereskarpe als vorderer Rand des Grabens wurde mit einem gedeckten Weg ausgebaut Die Burgbastei der linke Flugel der Verteidiger der rechte Flugel der Angreifer war ein regelmassiges Viereck mit je neun Kanonen aber sie verfugte uber keine Minenanlage Hinter der Burgbastei befand sich der Kavalier die Spanierbastei eine uberhohte Artilleriefestung Die Lowelbastei der rechte Flugel der Verteidiger der linke Flugel der Angreifer war kleiner als die Burgbastei und dahinter nahm der Kavalier genannt die Katze nochmals Platz weg Die uber 200 Meter lange Stadtmauer zwischen den Basteien war zu lang fur einen wirksamen Kartatscheneinsatz Dazu kam dass der Ravelin etwas zu weit in den Graben vorgeschoben und etwas zu hoch gebaut war so dass der Artilleriebeschuss im Graben hinter dem Ravelin von den Basteien nur eingeschrankt moglich war Die ersten Hauser der Vorstadt waren nur 200 Meter von der Stadtmauer entfernt ausserdem konnte das Glacis in den letzten Tagen vor der Belagerung nicht mehr eingeebnet werden Querschnitt der Wiener Stadtmauern Im Minenkrieg um Wien waren die Osmanen mit 5000 Mineuren eindeutig im Vorteil Sie hatten nicht nur mehr Material und Personal sondern auch mehr Erfahrung im Minenkrieg 1682 nach Scheitern der Friedensverhandlungen zwischen Kaiser Leopold I und den Osmanen warb der Kaiser den Festungsbaumeister Georg Rimpler an und stellte ihn als Ingenieur und Oberstleutnant in den Dienst Georg Rimpler verstarkte die Kontereskarpe baute zwischen dem Ravelin und den Basteien Kaponniere und hinter ihnen an der Kehle zwischen Kurtine und Bastei wurde der Niederwall angelegt Er liess Palisaden vor dem Gedeckten Weg aufstellen und empfahl das Ausheben einer Kunette im Graben Er erkannte richtig dass zwischen Burg und Lowelbastei der Hauptangriff der Osmanen stattfinden sollte Er stellte Bergleute aus Tirol Niederlander und Lothringer zu diesem schwierigen Dienst ein und auch Frauen wurden anfangs eingesetzt VorgeschichteKaiser Leopold I Papst Innozenz XI Politische und Militarische Bundnisse Am 10 August 1664 hatten Kaiser Leopold I und der Grosswesir Ahmed Koprulu in Eisenburg Vasvar einen 20 Jahre wahrenden Friedensvertrag abgeschlossen Eine Verlangerung dieses Friedensvertrages kam 1682 nicht zustande Am 26 Janner 1683 schloss Leopold I ein Defensivbundnis mit Bayern gegen Frankreich und das Osmanische Reich Am 31 Marz sammelte sich die Osmanische Armee bei Adrianopel heute Edirne mit 168 000 Mann und 300 Geschutzen und es folgte eine Kriegserklarung an das Heilige Romische Reich und Polen Darin hiess es Wir sind im Begriffe Dein Landchen mit Krieg zu uberziehen Vor allem befehlen wir Dir uns in Deiner Residenzstadt zu erwarten damit wir Dich kopfen konnen und das allerletzte Geschopf Gottes wie es nur ein Giaur Unglaubiger ist von der Erde verschwinden lassen Wir werden Gross und Klein zuerst den grausamsten Qualen aussetzen und dann dem schandlichsten Tod ubergeben Am selben Tag gelang es Papst Innozenz XI den polnischen Konig Jan Sobieski und Kaiser Leopold I zu einem Defensivbundnis zu uberreden Innozenz XI unterstutzte das Bundnis und den Kampf gegen die Osmanen mit 1 5 Millionen Gulden Es wurde folgender Vertrag unterzeichnet Der Kaiser des Heiligen Romischen Reiches soll jahrlich wahrend des Turkenkrieges 60 000 Mann und die Krone Polens 40 000 Mann stellen Wenn der Konig von Polen selbst am Krieg teilnimmt ubernimmt er die Fuhrung der Truppen Gegenseitiger Beistand bei der Belagerung von Krakau oder Wien Beide Seiten sollen christliche Verbundete suchen und diese in die Allianz einladen Der Kaiser zahlt an die polnische Krone 200 000 Reichstaler Alle Steuern 300 000 Reichstaler der venetianischen Kirchen in der Lombardei werden fur ein Jahr als Sold der polnischen Soldaten fur den Turkenkrieg verwendet Der Kaiser ubernimmt alle Schulden der Polen gegenuber Schweden aus dem letzten schwedischen Krieg und verzichtet auf alle Schulden gegenuber Osterreich Kein Allianzpartner macht ohne Einverstandnis des anderen Waffenstillstand oder Frieden mit den Osmanen Seine kaiserliche Majestat die Krone Polens und die Kardinale Pio und Barberini schworen einen heiligen Eid auf diesen Vertrag Von beiden Seiten sollen kriegskundige Ratgeber abgestellt werden die der anderen Seite die Notwendigkeit zur Aufstellung eines Heeres ubermitteln Eroberte Gebiete in Ungarn gehoren seiner kaiserlichen Majestat eroberte Gebiete in der Walachei und der Ukraine gehoren Polen Diese Allianz geht auch an die Erben und Nachfolger des Romischen Kaisers uber Osmanischer Vormarsch Sultan Mehmed IV Kara Mustafa Pascha Am 3 Mai erreichte die osmanische Armee Belgrad Sultan Mehmed IV ubertrug den Oberbefehl seinem Grosswesir Kara Mustafa Pascha Der Grosswesir erhielt durch die ungarische Opposition unter Imre Thokoly Unterstutzung Spater wurde in Stuhlweissenburg als Ziel des Feldzuges Wien die Reichshauptstadt des Heiligen Romischen Reiches bekanntgegeben Herzog Karl V von Lothringen versuchte durch die Belagerung bei Neuhausel die osmanischen Truppen abzulenken gab aber die Belagerung am 9 Juni auf und zog die osterreichischen Truppen nach Raab zuruck Die Osmanen uberschritten die strategisch wichtige Brucke bei Esseg am 13 Juni aber die Brucke war fur das schwere Belagerungsgerat zu schwach Die osmanischen Pioniere bauten eine neue Brucke auf Gefecht bei Petronell Am 1 Juli trafen die Osmanen bei Raab ein Die ungarischen Stadte Tata Neutra Veszprem und Papa ergaben sich den Osmanen In Wien ergriff Graf Ernst Rudiger von Starhemberg die ersten Massnahmen fur die Verteidigung und liess die Stadtmauern instand setzen Raab sollte die osmanischen Truppen aufhalten und zermurben aber Herzog Karl V liess nur eine verstarkte Besatzung in Raab und setzte sich mit seinen Truppen Richtung Wien ab Die Osmanen folgten ihm Schon am 4 Juli standen die Osmanen an der osterreichischen Grenze Drei Tage darauf ritten 40 000 Krimtataren samtlichen Verteidigern im Land um Wien zahlenmassig doppelt uberlegen in das 40 Kilometer ostlich gelegene Petronell Bei Regelsbrunn stiessen sie auf zuruckgehende osterreichische Savoyendragoner Nach anfanglicher Verwirrung konnte Karl V von Lothringen die Truppen zum Kampf aufstellen An der Spitze seiner Truppen griff er die Tataren an Unterstutzt wurde er von den Generalen Julius Franz von Sachsen Lauenburg Francis Taaffe und Rudolf von Rabatta auf dem rechten Flugel und von dem Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden dann Claudius Florimund Mercy und Nikolaus Palffy auf dem linken Flugel Die Tataren wurden mit einem Verlust von 200 Mann in die Flucht getrieben Die Kaiserlichen verloren etwa sechzig Mann darunter einen jungen Prinzen von Aremberg und den Oberst Prinz ein Bruder des Prinzen Eugen von Savoyen infolge einer todlichen Quetschung durch sein verwundetes Pferd er starb einige Tage spater in Wien Nach diesen Gefechten verliessen Kaiser Leopold I und die Kaiserfamilie Wien uber Korneuburg Melk und Linz nach Passau Politisch war die Flucht notwendig um das Entsatzheer zu organisieren Mit dem Kaiser verliessen auch etwa 80 000 Einwohner die Stadt Vorbereitung auf die Belagerung Der Feldzeugmeister Graf Ernst Rudiger von Starhemberg ubernahm die militarische Fuhrung in der Hauptstadt Alle Truppen von Kaiser Leopold I wurden alarmiert und nach Wien zu Herzog Karl V an das linke Donauufer beordert Feldzeugmeister Graf Leslie wurde mit der Infanterie von der Insel Schutt auf dem linken Donauufer in Eilmarschen nach Wien beordert um die Besatzung von Wien zu verstarken Tags darauf zog Herzog Karl V mit seinen Truppen von Schwechat kommend uber die Donaubrucken in die Leopoldstadt und Tabor Dort lagerte er mit seinen Truppen Die Bewohner der Vorstadte wurden aufgefordert alles in die Stadt zu schaffen vor allem Lebensmittel Am 12 Juli wurden die Vorstadte Wiens heute 3 bis 9 Wiener Gemeindebezirk auf Befehl von Graf Starhemberg in Brand gesetzt Die ubriggebliebenen Ruinen boten den Osmanen aber immer noch genug Schutz Die Burger und Studenten Wiens wurden fur die Verteidigung eingezogen Munition 1 000 24 pfundige Kugeln aus Steyr traf uber den Wasserweg in Wien ein Der Erzbischof Graf Leopold Karl von Kollonitsch ein Veteran des Malteser Ordens hatte um die Stellung des Generalvormunds fur Fluchtlinge und Waisen gebeten Er hatte bereits Erfahrung durch seine Tatigkeit in der Belagerung von Candia gesammelt Ferner trug er entscheidend zur Kriegsfinanzierung bei indem er 600 000 Gulden auf nicht ganz ublichem Wege zusammentrug Er beschlagnahmte bspw alles Bargeld des Erzbischofs von Gran als Primas von Ungarn und ferner dessen Prunkgeschirr und wertvolle Kirchengerate welche er einschmelzen liess und zur Munzpragung verwendete Der Erzbischof von Raab wollte fur seinen Kriegsbeitrag von 61 000 Gulden 5 Verzinsung geltend machen Kollonitsch wies diesen Anspruch zuruck Ausserdem organisierte er die Betreuung von 500 durch die Belagerung verwaisten Kindern auf Schloss Mailberg und errichtete wenig spater die ersten Militarspitaler Verwustungen im Burgenland und in Niederosterreich Die Zerstorung von Perchtoldsdorf Die Verbindung von Wien nach Wiener Neustadt war bereits durch die Tataren unterbrochen Am 11 Juli eroberten die Osmanen nach drei Tagen Belagerung Hainburg und brannten es nieder 90 Prozent der Bevolkerung wurden ermordet oder verschleppt Nicht viel anders erging es den Orten Baden Schwechat Inzersdorf und der Favorita bei Wien Sie wurden in den folgenden Tagen eingenommen und zerstort Die Bevolkerung von Perchtoldsdorf wurde ebenso getotet und der Ort niedergebrannt wie in Modling wo die Bewohner die in die St Othmarkirche fluchteten in der Kirche umgebracht wurden In Bruck wurde die Vorstadt von den Bewohnern selbst in Brand gesteckt Nach vorheriger Weigerung einer Ubergabe der Stadt kapitulierten sie ebenso wie bereits vorher Eisenstadt und Odenburg Die Stadt musste Kontributionen leisten unter anderem 50 Wagen Gerste und Mehl fur das Lager vor Wien Am 14 Juli plunderten und verbrannten die Osmanen das Stift Heiligenkreuz Verlauf der BelagerungHeereslager Karls V von Lothringen bei Jedlesee Norden Ecke rechts unten Geschutze der Wiener Festung der Entsatzarmee und der Osmanen Die Wiener Festung verfugte uber 130 Kartaunen und Doppelkartaunen mit einem Kaliber zu 40 Kilogramm Weiterhin gehorten 11 Kolumbrinegeschutze mit einem Kaliber zu 5 Kilogramm zu dem Arsenal der Festung Die am 7 und 8 September 1683 anruckende Entsatzarmee der Kaiserlichen der Polen Bayern und Sachsen sowie der sudwestdeutschen Furstentumer fuhrte insgesamt 152 Kartaunen mit sich Das osmanische Heer verfugte uber 50 Balyemezgeschutze mit einem Kaliber von 13 bis 40 Kilogramm 10 bis 30 Okka 15 bis 20 Kolumbrinegeschutze turk Kolomborna mit einem Kaliber von 4 bis 11 Kilogramm 5 Morser und 120 Sahigeschutze Grossere Geschutze wurden von Grosswesir Kara Mustafa nicht mitgenommen obwohl den Osmanen eine genugende Zahl in ungarischen Festungen zur Verfugung stand Einteilung der osmanischen Truppen Abschnitt Links Mitte RechtsFestungsbauwerk darin Lowelbastei eigentlich Loblbastei Ravelin BurgbasteiTruppen Befehlshaber Janitscharenkorps Ahmed Pascha Rumelinische Truppen Kara Mehmed Pascha Wesir Abaza Sari Huseyin PaschaJuli Belagerungsbeginn Festung Wien vor der Belagerung Kupferstich von Folbert van Alten Allen Am 14 Juli erreichten die Osmanen Wien und schlossen es von Suden Westen und Norden ein Der Grosswesir Kara Mustafa errichtete seine Zeltburg auf der Schmelz Franzosische Ingenieure im osmanischen Heer traten fur den Angriff auf die Karntner Bastei ein nahe am Wienfluss an deren Abschnitt die Osmanen schon 1529 gescheitert waren Achmed Bey war osmanischer Ingenieur und entlaufener Kapuziner im Heer von Kara Mustafa Er hatte bereits 1682 als Mitglied einer Gesandtschaft des ungarischen Rebellen Thokoly die Festung Wien ausgekundschaftet Er riet Kara Mustafa zu einem Angriff gegen die von Georg Rimpler inzwischen vorbereiteten Befestigungen im Sudwesten zwischen Burgbastei und Lowelbastei Der Grosswesir bestimmte die Position der Geschutzstellungen und den Beginn der Schanzgraben Er setzte ein Schreiben zur Kapitulation und Ubergabe der Stadt auf und liess es nach Wien bringen Graf Starhemberg lehnte die Kapitulation ab Er hoffte mit etwa 11 000 Soldaten und 5 000 Burgern und Freiwilligen bis zum Entsatz durchzuhalten Die Umschliessung der Stadt war beim Donaukanal noch nicht vollstandig so dass die Stadt uber Inseln in der Donau heute 2 20 und Teile des 21 und 22 Bezirks weiter mit Truppen Material und Nachrichten hatte versorgt werden konnen Daher entsandte am 15 Juli Grosswesir Kara Mustafa Truppen unter Huseyin Pascha dem Beylerbeyi von Damaskus mit dem Auftrag die Stadtbewohner von diesen Inseln zu vertreiben Da der Donauarm an mehreren Stellen passierbar war und die Inseln niedriger lagen als die Stadt ein Problem fur die Artillerie zog sich Herzog Karl V am 16 Juli mit der Kavallerie uber die Donau nach Jedlesee zuruck raumte alle Inseln auf der Donau und bezog am linken Donauufer Stellung Nun umschlossen die Osmanen die Stadt vollstandig Die Leopoldstadt wurde in Brand gesteckt die Brucken wurden abgerissen Nach der Eroberung der Leopoldstadt befahl Grosswesir Kara Mustafa dem Beylerbeyi von Bosnien Hizir Pascha mit seinen Truppen die Leopoldstadt zu sichern und von dort die Beschiessung der Stadt aufzunehmen Am nachsten Tag brachen die Osmanen die letzte Brucke und damit die letzte Verbindung Wiens uber die Donau ab Schon am Tag des Eintreffens der Osmanen schlugen in Wien die ersten Geschutzkugeln ein Erste ausgebrochene Brande in der Stadt konnten bald wieder geloscht werden Die Bevolkerung lynchte daraufhin zwei mutmassliche Brandstifter Graf Starhemberg gab den Befehl zusatzliche Brandschutzmassnahmen vorzunehmen und setzte eine Kompanie zur Brandbekampfung ein Das Komodienhaus zwischen Burg und Augustinerkloster wurde aufgrund seiner vielen Holzaufbauten sofort vollstandig abgetragen Wenige Tage spater am 19 Juli verursachte eine Bombe ein grosses Feuer das sich auszubreiten drohte Die dafur aufgestellte Kompanie loschte den Brand sehr schnell Ein erster Angriff auf Klosterneuburg wurde am 17 Juli abgewehrt Klosterneuburg hatte eine Schlusselstellung fur die Sicherung des osmanischen Belagerungsheeres vor Wien Die Verteidigung leitete der 50 jahrige Kammerschreiber Marcellinus Ortner ein Laienbruder des Stifts der von Beruf Tischler war Die untere Stadt wurde geplundert und angezundet doch konnte Klosterneuburg dank den Massnahmen Ortners den Angriffen standhalten Zwei Tage spater schlug er einen weiteren Angriff der Osmanen auf Klosterneuburg zuruck Am 19 Juli kam der Hofschatzmeister des Sultans Ali Aga ins osmanische Lager nach Wien Er berichtete dass Mehmed IV besturzt war uber die Entscheidung Wien anzugreifen Sein Befehl war die ungarischen Rebellen und die Feste Neuhausl zu unterstutzen und weitere Festungen in Ungarn zu nehmen und nicht auf Wien zu marschieren Der Grosswesir versuchte den Hofschatzmeister mit militarischen Erfolgen zu beschwichtigen und verstarkte den Druck auf seine Truppen Doch bis zur Abreise des Hofschatzmeisters Ali Aga nach Edirne am 30 Juli zur Berichterstattung beim Sultan konnte er keine nennenswerten Erfolge vorweisen Am 27 Juli wurde in Wien die Mobilisierung aller wehrhaften Manner angeordnet Auch erste Massnahmen gegen Krankheiten wurden getroffen Nachrichtenkrieg Einen Boten der sich am 18 Juli aus Wien zu den kaiserlichen Truppen in Jedlesee durchschlagen wollte griffen die Osmanen auf Im Verhor nannte er die Truppenstarke Wiens In der Nacht zum 20 Juli erreichte ein Kurassier die Festung und brachte Graf Starhemberg einen Brief von Herzog Karl V Noch in derselben Nacht machte sich der Soldat auf den Ruckweg wurde aber mit den verschlusselten Briefen von den Osmanen abgefangen Minenkrieg Laufgraben durchs Glacis und erste Minen Beschuss der osmanischen Belagerungswerke aus der Stadt Radierung von Romeyn de Hooghe Mit dem Eintreffen osmanischer Truppen begann ein Wettlauf bei den Schutzengraben auf dem Glacis Beide Parteien gruben Laufgraben aufeinander zu Schon am nachsten Tag fuhrten die Wiener erste Ausfalle durch um die Grabungsarbeiten zu storen Innerhalb von drei Tagen kamen die Osmanen bis auf Angriffsweite an die Wiener Schanzen heran Inzwischen wurden im Graben die letzten Vorbereitungen getroffen Eine Kunette wurde ausgehoben die bis zum Grundwasser hinabreichte drei Kaponniere und ein Niederwall wurden vor der Kurtine errichtet eine dritte Verteidigungslinie rechts und links von der Lowelbastei gebaut Zusatzlich wurden Querwalle und Palisaden gezogen die verhinderten dass die Osmanen bei der Eroberung eines Teils der Verteidigungsanlage einer Linie sofort die ganze Linie erobern konnten Als am 18 Juli der Grosswesir Kara Mustafa die Schanzarbeiten besichtigte entdeckten die Osmanen eine Wasserleitung aus den Vorstadten gruben den Wienern die Leitung ab und verwendeten sie nun selbst Die Stimmung im osmanischen Lager war sehr gut Die Osmanen waren nun mit ihren Schanzen nur noch zwanzig Meter von der Kontereskarpe entfernt Vor den Spitzen der Burg und Lowelbastei wo auch die Kontereskarpe in das Glacis vorsprang waren die Osmanen nur noch sechs Meter entfernt Hier wurde bereits mit Flinten und Handgranaten gekampft Ein Bombenwurf brannte Teile der vordersten Palisaden der Belagerten nieder Ab dem 20 Juli begannen die Osmanen sich tiefer in die Erde einzugraben In jedem Abschnitt wurde eine Mine gegen die Palisaden gegraben Am 23 Juli kam es zur ersten Minensprengung der Osmanen vor dem Abschnitt des Ravelin und der Burgbastei Ein Angriff der Osmanen auf die Palisaden wurde unter grossen Verlusten beiderseits grossteils abgewehrt In der Stadt wurde jeder Hausbesitzer dazu verpflichtet einen Mann abzustellen der im Keller horchte ob gegraben oder geklopft wurde Das schlechte Wetter am Tag darauf gab den Belagerten einen Tag Pause Aber am folgenden 25 Juli ging der Minenkampf weiter Die Osmanen liessen eine Mine vor der Lowelbastei hochgehen und sprengten einen Teil der Palisaden weg Mehrmalige Versuche der Janitscharen durch die entstandene Lucke vorzudringen wurde von den Wienern Verteidigern zuruckgeschlagen bevor diese in einem Gegenangriff die Osmanen bis an ihre Laufgraben zuruckdrangen konnten Bei diesem Ausfall wurde Stadtkommandant Graf von Starhemberg durch einen Bombensplitter am Arm verletzt der verantwortliche Festungsbaumeister Georg Rimpler erlitt ebenfalls eine Armverletzung die sich spater entzundete und am Ende todlich verlief Am 26 Juli sprengten die Wiener die erste Mine unter den Schanzen der Osmanen erzielten aber geringe Wirkung Am 28 Juli zundeten die Osmanen Minen vor dem Ravelin Die Palisaden der gedeckte Weg und die Kontereskarpe wurden in einer Breite von sieben Metern gesprengt und in den Graben geworfen Den Wienern gelang es unter hohen Verlusten durch einen Ausfall den eingesturzten Teil der Kontereskarpe zu befestigen Vor der Burgbastei sprengten die Osmanen und die Wiener am 30 Juli je eine Mine die die Laufgraben und den gedeckten Weg auf der Kontereskarpe beschadigten Nach einem Angriff der Osmanen und Gegenangriff der Wiener zogen sich letztere von den eigenen Laufgraben auf den instandgesetzten gedeckten Weg zuruck Vor dem Ravelin sturmen die Osmanen bis vor die Wiener Palisaden Vor der Lowelbastei wurden 30 Geschutze durch die Laufgraben in Stellung gebracht Diese zerschossen am 31 Juli den Kavalier der Lowelbastei die Katze Die Geschutze darin wurden zerstort oder aus der Katze herausgeholt In die Reste der Katze wurden Schiessscharten gebrochen Die Brustwehr der Bastei wurde etwas abgetragen um ein besseres Schussfeld gegen die eingegrabenen Osmanen zu haben Die Laufgraben waren an manchen Stellen so nah dass es zu Nahkampfen kam Chronik in Europa Graf traf am 14 Juli in Warschau ein und uberbrachte die Nachricht von der Belagerung Wiens Konig Jan Sobieski gab Anweisungen das Heer zu sammeln und wollte noch vor Monatsende aufbrechen Kaiser Leopold I reiste weiter und erreichte am 17 Juli Passau Dort trafen am 23 Juli die ersten bayerischen Hilfstruppen 10 000 Mann ein Am 27 Juli uberbrachte Graf Philipp von Thurn in Passau die Botschaft dass Konig Jan Sobieski und sein alterer Sohn Prinz Jakob Ludwig Heinrich mit 50 000 Mann bis Ende August nach Wien kamen Der Jesuit Pater Wolff meldete Kaiser Leopold I dass 10 000 Mann aus Sachsen noch diesen Monat aufbrechen wurden Wenige Tage spater kam die Nachricht aus Polen dass Sobieski bis zum 20 August vor Wien sein werde Er marschiere uber Schlesien und Mahren August Belagertes WienVersorgungslage Am 1 August wurden in Wien die Lebensmittelpreise fixiert Erfolgreich war man mit dieser Verordnung nicht sie musste in den nachsten sieben Wochen fast taglich wiederholt und auf Medikamente und andere Gegenstande des taglichen Bedarfs ausgedehnt werden Zusatzlich wurde die Unterbringung der vielen Leichen geregelt Auch diese Regelungen mussten alle paar Tage unter Androhung schwerer Strafen wiederholt werden Je langer die Belagerung dauerte desto harter musste die Stadtregierung gegen Preiswucherer durchgreifen da der Schwarzhandel bluhte Das osmanische Belagerungsheer hatte ebenfalls mit Versorgungsproblemen zu kampfen Nachschub musste aus Ofen bezogen werden weil in der naheren Umgebung von den Tataren sehr viel zerstort worden war Hinzu kam dass die Belagerung sich langer hinzog als geplant So gingen die Vorrate zu Ende Bis Ende August waren alle Lebensmittel im osmanischen Lager verbraucht Wiener Chronik Am 1 August beschossen die Osmanen wahrend der Heiligen Messe den Stephansdom Tags darauf wurde die Kapuzinerkirche bombardiert sodass das Dach einsturzte Am 8 August wurde ein 15 jahriger Junge als Spion aufgegriffen Die Stadtbevolkerung war extrem nervos und obwohl er alles abstritt wurde er am 27 August gekopft Die Rote Ruhr brach aus und dezimierte die Stadtbevolkerung stark Am 11 August erkrankte Graf Starhemberg daran und konnte sich erst am 20 August wieder erholen Ein Einberufungsbefehl erging am 26 August an alle Manner von Wien die weil sie nicht tauglich waren oder aus anderen Grunden bisher nicht an der Stadtverteidigung mitgewirkt hatten und zwei Tage spater verhangte Graf Starhemberg die Todesstrafe fur jene die sich der Einberufung nicht stellten Am 27 August wurden in der Nacht 30 Raketen vom Stephansdom abgeschossen In der nachsten Nacht waren es bereits 100 Raketen Die Wiener erkannten am 31 August erste Vorbereitungen der Osmanen gegen den bevorstehenden Entsatz und begannen Hoffnung zu schopfen Graf Starhemberg setzte alle Mittel fur die Kampfe ein liess die Strassen und Hauser rund um den Bereich Burgbastei und Lowelbastei in Verteidigungszustand setzen und richtete dort eine weitere Verteidigungslinie ein Chronik der Osmanen Sicht der osmanischen Graben vom Stephansdom Grosswesir Kara Mustafa liess am 3 August den vom rechten Flugel Burgbastei wegen mangelnder Erfolge absetzen Auch der Posten des Arsenaloberst wurde nach Kritik neubesetzt Am 22 August traf der osmanische verbundete Michael I Apafi Furst von Siebenburgen mit seinen Truppen im osmanischen Lager vor Wien ein Er kritisierte die Plane zur Eroberung Wiens stark weshalb der verargerte Grosswesir Kara Mustafa ihn zur Uberwachung der Brucken bei Raab in Ungarn zurucksandte Nachrichtenkrieg Ein berittener Bote Herzog Karls V drang am 4 August zur Stadt durch und brachte Nachrichten Die Belohnungen und die Bezahlung der Kuriere wurden immer teurer Als Leutnant Michael Gregorowitz am 8 August drei Briefe von Wien zu Herzog Karl V nach Jedlesee uberbrachte wurde er zum Kompaniechef befordert Er schaffte es durch das osmanische Lager und den Wienerwald bis zum 16 August Herzog Karl V zu erreichen Der Orientwarenhandler Georg Franz Kolschitzky wurde am 13 August als Kurier aus der Stadt zu Herzog Karl V entsandt und kam am 15 August dort an Am 17 August kehrte Kolschitzky als Held zuruck Er war mit Nachrichten von Herzog Karl V durch die osmanischen Truppen nach Wien gelangt Er brachte die Nachricht dass sich bei Wien ein Entsatzheer mit insgesamt 70 000 Mann sammle und die ungarischen Rebellen geschlagen habe Kolschitzky erhielt die versprochene Belohnung von 200 Dukaten Der Kurier Seradly der Diener von Kolschitzky wurde am 19 August aus Wien ins kaiserliche Feldlager nach Jedlesee entsandt Die Halfte des Lohnes von 200 Dukaten erhielt er vor seinem Abmarsch Am 21 August kehrte er mit einigen Briefen von Herzog Karl V von Lothringen aus Jedlesee zuruck Der Kurier Georg Michaelowitz wird von manchen Zeitzeugen mit Kolschitzky oder Leutnant Gregorowitz verwechselt brach am 27 August mit einigen Briefen zu Herzog Karl V auf Er erhielt dafur die Belohnung von 100 Dukaten Bei seiner Ruckkehr am 1 September erhielt er weitere 100 Dukaten Minenkrieg durch die Palisaden und die Kontereskarpe in den Graben Krieg unter der Erde Belagerung von Candia Weitere Minen der Osmanen beschadigten am 1 August die Kontereskarpe Tags darauf nahmen die Osmanen die Palisaden vor der Lowelbastei ein Am Abend liessen die Wiener unter den osmanischen Laufgraben vor der Lowelbastei eine Mine hochgehen Eine weitere Mine der Wiener explodierte vor dem Ravelin am 3 August aber die Wirkung der Wiener Minen war um einiges schlechter als die der osmanischen Am Abend erfolgte beim Ravelin ein Angriff der Osmanen und warf die Wiener aus den Palisaden und dem gedeckten Weg die Kontereskarpe hinunter in den Graben Die Wiener raumten am folgenden Tag die Stellungen an der Palisade vollstandig Eine Mine der Wiener am 5 August bei der Burgbastei schlug nach hinten aus und zerstorte einen grossen Teil des gedeckten Weges Der folgende Angriff der Janitscharen wurde abgewehrt trotzdem war die Stimmung der Osmanen noch gut Grabenkampfe Die Osmanen legten vor der Lowelbastei und dem Ravelin einen Tunnel an der bis in den Graben fuhrte Gegen Abend des 6 August drangen die ersten Osmanen vor dem Ravelin in den Graben ein Graf Starhemberg kam mit den besten hundert Mann und vertrieb die Osmanen wieder Alle Wollsacke die die Osmanen zum Schanzen mitgebracht hatten wurden in die Stadt gebracht Es gab viele Tote auf beiden Seiten Doch schon am nachsten Morgen drangen die Osmanen uber die Tunnel in den Graben vor den Bastionen ein setzten sich fest und begannen sich in Richtung Ravelin vorzuarbeiten Es wurde eine erste Mine im Graben zwischen Lowelbastei und Ravelin gesprengt deren Erdaufwurf fur weitere Schanzen verwendet wurde Durch heftigen Beschuss sturzte der Tunnel vor der Burgbastei ein und begrub dreissig Osmanen unter sich Am 8 August erreichte bei einem Sturmangriff erstmals ein Soldat der Osmanen die Stadtmauer Tags darauf sprengten die Osmanen eine Mine vor der Lowelbastei wodurch sie den Weg fur den Tunnel in den Stadtgraben offneten und sich endgultig festsetzen konnten Minenkrieg Angriff auf die zweite Verteidigungslinie Die Osmanen sprengten am 9 August die erste Mine unter dem Ravelin und rissen sieben Meter Mauer mit Die Bresche in der Mauer wurde von den Wienern sofort abgeriegelt In den folgenden Tagen wurden auch die Lowelbastei und die Burgbastei angegriffen Die Kaponniere wurden vollstandig verschuttet und mit der nachsten Mine zerstort Ausfalle der Wiener um die Tunnel in den Graben zu zerstoren und damit den Zugang in den Graben zu blockieren scheiterten mit hohen Verlusten Der Druck der Osmanen liess nicht nach Am 12 August gab es weiter heftige Gefechte um das Ravelin und zwei Minen unter der Burgbastei wurden gesprengt Die Wirkung war schwach und schlug teilweise nach hinten aus der anschliessende Sturmangriff scheiterte unter hohen Verlusten der Osmanen Eine weitere Mine unter der Spitze des Ravelins zeigte gute Wirkung Das Ravelin wurde in zwei Teile geteilt Ausserdem wurden auf dem Ravelin und auf den Basteien Vorkehrungen getroffen damit der Festungsabschnitt trotzdem verteidigungsfahig bliebe sollten Teile davon in osmanische Hand fallen Die Stimmung der Osmanen schwankte Angriff der Wiener auf eine Mine unter der Burgbastei Kupferstich von Jacobus Peeters Mitte August wurde eine Mine der Osmanen durch Palisaden unbrauchbar gemacht eine zweite Mine durch Kanonen zerstort und eine dritte Mine durch Gegensprengung vernichtet Am 15 August setzten sich die Osmanen im Festungsgraben vor der Lowelbastei fest und gruben sich bis zur Kunette in der Grabenmitte vor Bei einem Ausfall der Wiener wurden alle dort verschanzten Osmanen getotet ihre Rampen Stutzbalken und alles Holz angezundet und ihre Minen zerstort danach kehrten die Wiener auf die Lowelbastei zuruck Es dauerte zwolf Tage bis die Osmanen diese Stellung wieder vollstandig unter ihrer Kontrolle hatten Die Stimmung der Osmanen verschlechterte sich weiter In den nachsten Tagen kam es im gesamten Graben zu schweren Gefechten ohne merklichen Fortschritt einer Seite Die Wiener unternahmen am 18 August einen erfolglosen Ausfall bei der Burgbastei Es handelte sich dabei um eine aus den Stadtburgern gebildete Freiwilligenkompanie die auf eigene Faust handelte In Wien erging drei Tage spater die Verordnung dass niemand mehr ohne Befehl Ausfalle wagen durfe Die Osmanen sprengten unter der Burgbastei am 20 August zwei Minen und unter dem Ravelin eine weitere Den ganzen Tag wurden die Basteien erfolglos von den Osmanen besturmt Ein Angriff der Wiener gegen die Tunnel vor der Burgbastei am 22 August zeigte wenig Wirkung Die Osmanen fluchteten aus dem Graben besetzen ihn aber einige Stunden spater wieder In den nachsten Tagen gab es zahlreiche Sprengungen kleinerer Minen Sturme Ausfalle und vor allem Tote auf beiden Seiten Trotz starken Regens der die Graben volllaufen liess wurde weiter gekampft Nach einer gesprengten Mine unter dem Ravelin griffen die Osmanen wieder erfolglos an und hatten hohe Verluste Am Gedenktag von Johannes dem Taufer 29 August zundeten sie eine besonders grosse Mine unter dem Ravelin und sprengten das meiste in die Luft Der letzte Rest des Ravelins wurde auf Befehl der Wiener Offiziere geraumt Von der Stadtregierung erging die Aufforderung Wasserbottiche in der Stadt verteilt aufzustellen um Grabungstatigkeiten schneller zu erkennen Auf der Wasserflache der Bottiche sah man bei der kleinsten Erschutterung durch das unterirdische Graben ein verzerrtes Spiegelbild Bei einem Zufallstreffer der Osmanen am 31 August hinter der Lowelbastei wurde ein Munitionslager getroffen das auch die nebenliegenden Schwarzpulverlager entzundete Die Schwarzpulvervorrate wurden dadurch empfindlich reduziert Brennende Dorfer um WienAblauf der osmanischen Belagerung in der Umgebung von Wien Die Osmanen eroberten am 3 August Pottendorf Ebreichsdorf und Gotzendorf unter Totung und Verschleppung der ansassigen Bevolkerung Am 24 August griffen die Janitscharen erneut Klosterneuburg an welches sie als Stutzpunkt gegen das Entsatzheer verwenden wollten Der Angriff dauerte bis zum 26 August und konnte erfolgreich abgewehrt werden Chronik in Europa Um den 3 August gab es viele kleinere und grossere Scharmutzel zwischen polnischen Hilfstruppen und kaiserlichen Truppen auf der einen Seite und Tataren ungarischen Rebellen und Osmanen auf der anderen Seite Der August war durch langes Warten des Kaisers Leopold I in Passau auf Truppen fur das Entsatzheer gekennzeichnet Vom 9 bis 11 August erkrankte Kaiser Leopold I und lag mit Fieber Durchfall und Erbrechen im Bett Am 8 August traf Prinz Eugen von Savoyen in Passau ein Er berichtete dass alle anderen franzosischen Offiziere die sich den Osterreichern anschliessen wollten eingesperrt wurden Am 12 August stiessen 1 000 Mann von dem Regiment des Prinzen Ludwig Anton von der Pfalz und am 21 August 8 000 Franken zum Heer Erst am 14 August und nicht wie versprochen Ende Juli marschierte Konig Jan Sobieski mit seiner Armee von Krakau aus Richtung Wien Er war am 22 August bei Gleiwitz und erreichte am folgenden Tag Troppau Am 24 August brach Herzog Karl V mit seinen Truppen donauaufwarts auf um zum Treffpunkt in Tulln zu kommen Bei Bisamberg traf er auf Osmanen und auf ungarische Hilfstruppen des Thokoly und besiegte sie mit seiner Kavallerie Am 25 August zog das Entsatzheer unter Kaiser Leopold I Richtung Wien Leopold I fuhr mit dem Schiff von Passau nach Linz erreichte es drei Tage spater und setzte seinen Marsch auf Wien unverzuglich fort Am 31 August traf Sobieski mit Herzog Karl V in Hollabrunn zusammen September Laufgraben der Osmanen vor dem belagerten Wien in der letzten Ausbauphase Kupferstich des kaiserlichen Hauptmanns und Ingenieurs Daniel Suttinger Anfang September ging in der Stadt wie auch im osmanischen Lager die Nahrung aus Die Nahrungsmittelknappheit in der Stadt konnte etwas gemildert werden als am 3 September bei zwei weiteren Ausfallen beim Schottentor 22 Ochsen zwei Pferde und ein Wagen eingebracht wurden Wiener Chronik Am 3 September wurden vom Stephansdom in der Nacht 30 Raketen abgeschossen am 6 7 und 8 September waren es bereits so viele dass sie nicht gezahlt werden konnten Drakonische Massnahmen gegen Deserteure und Wehrdienstverweigerer wurden am 6 September in Wien beschlossen Wer krank oder zu alt fur die Arbeit war musste ein arztliches Attest vorweisen Am 9 September starb der Wiener Burgermeister Johann Andreas von Liebenberg nach mehrwochiger Krankheit In den Strassen hinter der Burg und Lowelbastei wurde am 10 September heftig gegraben Palisaden wurden gebaut und Laufgange fur eine weitere Verteidigungslinie angelegt Chronik der Osmanen Am 7 September hielt Grosswesir Kara Mustafa eine Musterung ab Er wollte die Stadt noch vor Eintreffen des Entsatzheeres erobern In einer grossen Umgruppierung stellten sich die Osmanen in den nachsten Tagen fur die Entsatzschlacht neu auf Kara Mustafa hielt Kriegsrat uber die bevorstehende Schlacht gegen das Entsatzheer Er nahm seine Anfuhrer zu einem Erkundungsritt nach den Aufmarschwegen mit auf denen das Entsatzheer anrucken konnte Nachrichtenkrieg Am 1 September brachte Georg Michaelowitz unter Lebensgefahr Nachrichten von Herzog Karl V in die Stadt Der Entsatz sei unterwegs und werde in einigen Tagen eintreffen Bereits am nachsten Tag brach er wieder mit neuen Botschaften aus der Stadt auf Er erhielt dafur gegen den ausdrucklichen Willen des Rechnungsbeamten 200 Dukaten im Voraus In der Botschaft an den Kaiser wurde darauf gedrangt den Entsatz zu beschleunigen Die Verteidiger seien nahe am Ende ihrer Krafte angelangt Stefan Seradly erhielt am 4 September 120 Dukaten fur die Uberbringung von Briefen an das Entsatzheer Er wurde aber entweder abgefangen oder lief zu Grosswesir Kara Mustafa uber Dieser erfuhr dadurch von der geplanten Entsetzung Wiens und zog Verstarkung heran Am 8 September wurden zwei deutsche Kuriere auf dem Weg nach Wien abgefangen Minenkrieg Angriff auf die Stadtmauer Ausfall der Wiener Radierung von Romeyn de Hooghe Turkische Laufgraben wahrend der Zweiten Turkenbelagerung Am 1 September hatten die Osmanen mehrere Minen bei der Lowelbastei unter die Kurtine getrieben Die Wiener machten einen Ausfall um die Minen zuzuschutten scheiterten aber am starken Widerstand der Osmanen Am nachsten Tag liessen die Osmanen bei der Burgbastei eine Mine hochgehen Die Wirkung war minimal Durch die Mine war es aber den Osmanen jetzt leichter in die Burgbastei zu kommen An der Lowelbastei unterwuhlten die Osmanen die Stadtmauer Bei einem Ausfall der Wiener gegen die Minen der Osmanen wurden alle Angreifer getotet Am 3 September ging die nachste Mine an der Burgbasteispitze hoch Es fielen etliche Quaderstucke heraus Die Wiener machten wieder einen Ausfall um weitere Minen zu zerstoren ohne greifbare Ergebnisse An diesem Tag war die Anzahl der Toten auf beiden Seiten sehr hoch Graf Starhemberg gab die letzten Reste vom Ravelin Kontereskarpe und Kaponniere auf Die Minen der Osmanen kamen jetzt zwei bis drei Meter unter die Stadtmauer Beim Minieren und Kontraminieren gerieten die Osmanen und Wiener aufeinander wodurch sich ein Gemetzel entwickelte Am 4 September kam es zur ersten Minensprengung unter der Kurtine Die Wirkung war sehr stark die Mauerteile fielen aber nach aussen wodurch der Angriff erschwert und verzogert wurde und am Verteidigungswillen der Bevolkerung scheiterte die in kurzester Zeit durch Einschlagen von Palisaden den Durchgang sperrte Bei einer weiteren Minensprengung und einem Sturm der Osmanen an der Burgbastei wurde eine acht Meter breite Bresche in die Burgbastei geschlagen Von allen Seiten kamen Osmanen fur den Angriff Erste Janitscharen wurden auf der Bastei gesichtet Aber die Steigung im Geroll auf die Burgbastei war zu stark Durch gestaffelten Beschuss konnte der Angriff nach zwei Stunden abgewehrt werden Mit spanischen Reitern und Sandsacken schlossen die Wiener die Bresche Allein dieser Sturm kostete die Wiener 200 Mann darunter mehrere Offiziere In der Nacht wurde die Bresche vollstandig geschlossen Holz von Dachern und anderen Bauteilen in Wien wurde abgerissen um es als Palisaden bei Burg und Lowelbastei zu verwenden Die Stimmung der Osmanen erreichte nach diesem Tag einen Tiefpunkt Am nachsten Tag versuchten es die Osmanen erneut Sie wollten die Stadt uber die Lowelbastei nehmen Die Stadtverteidiger hatten sich neu in 64 Kampfgruppen gruppiert Nach der Sprengung von zwei weiteren Minen an der aussersten Spitze der Lowelbastei gelang es unter hohen Verlusten fur beide Seiten den Sturm auf die Lowelbastei abzuwehren Als die Sperren immer dichter wurden nahmen die Osmanen wieder den Minenkampf auf In Wien standen zu diesem Zeitpunkt nur noch ca 5 000 verteidigungsfahige Manner zur Verfugung Die Osmanen eroberten am 8 September den Niederwall Die Wiener versuchten ihn in einem Gegenangriff zuruckzuerobern die Osmanen schlugen diesen aber zuruck Gleichzeitig bereiteten sie an dieser Stelle weitere Minen an der Kurtine vor und sprengten nachmittags zwei Minen unter der Lowelbastei Eine Menge Mauerwerk landete im Graben Trotzdem war die Mauer nachher eher steiler als flacher und so konnte der folgende Angriff leicht zuruckgeschlagen werden Es kam zu ersten Meutereien im osmanischen Lager Am 12 September stellten sich die Osmanen fur die Entsatzschlacht beim Kahlengebirge bis Hutteldorf auf und trieben gleichzeitig funf Minen bis unter die Stadtmauern Sie waren bis zu zwei Meter tief unter der Kurtine eingedrungen und standen kurz davor die Ladungen zu setzen und zu sprengen Chronik in Europa Am 4 September war Kriegsrat zu Stetteldorf am Wagram auf Schloss Juliusburg bei Tulln unter dem Vorsitz von Konig Jan Sobieski Zusammen mit Herzog Karl V wurden die weitere Marschroute und Taktik zum Entsatz von Wien festgelegt Hierbei kam es zu einem diplomatischen Disput zwischen Karl V und Sobieski um die Frage der Fuhrung des Entsatzheeres Kaiser Leopold I hatte das Kommando im Vorfeld vertraglich an Sobieski abgetreten um diesen zu einer Teilnahme am gemeinsamen Krieg gegen die Osmanen zu bewegen Die Differenzen zwischen Herzog Karl V und Konig Sobieski wurden schliesslich durch diplomatische Intervention von Marco d Aviano papstlicher Legat und Beichtvater von Leopold I beseitigt Angriff der polnischen Kavallerie am Kahlenberg Gemalde von Jan Wyk 1698 Am 6 September kam Kurfurst Max Emanuel von Bayern nach Linz Frankische sachsische bayerische und schwabische Kontingente uberquerten die Donau bei Krems und ruckten weiter Richtung Tulln vor Am Tag darauf uberquerte die Polnische Armee die Donau bei Tulln und vereinigte sich mit den Truppen Sachsens den Kaiserlichen den Bayern und den frankisch schwabischen Reichstruppen in dieser Stadt 30 Kilometer stromaufwarts von Wien Die Tataren die fur die Bewachung des Ubergangs abgestellt waren verhinderten den Bruckenkopf nicht Kaiser Leopold I fuhr von Linz Richtung Wien mit dem Schiff ab In Durnstein machte er am 9 September Station Da er Konig Sobieski die Leitung der Schlacht abgetreten hatte konnte er nicht zu den Truppen weiterreisen Er setzte Herzog Karl V an seiner Stelle zur Leitung der kaiserlichen Truppen ein Beim letzten grossen Kriegsrat der christlichen Allianz wurde auf Anraten Herzog Karls V beschlossen durch den Wienerwald unter Zurucklassung des Trosses in drei Kolonnen auf Wien vorzurucken Der Weg fur das Entsatzheer durch den Wienerwald war beschwerlich da es nur wenige schlecht befestigte Wege gab und die Artillerie nicht oder nur begrenzt mitgenommen werden konnte Es mangelte wahrend des Anmarsches auch an Verpflegung Da der Tross zuruckgelassen wurde gab es keinen Lebensmittelnachschub Die Truppen mussten ohne Verpflegung zwei Tage marschieren Dafur gab es aber keine weiteren Schwierigkeiten beim Vormarsch Grosswesir Kara Mustafa hatte es versaumt die Donaubrucken zu sichern und Klosterneuburg zu erobern das nun zu einem wichtigen Bruckenkopf der Alliierten wurde Weiterhin gab es keine osmanische Befestigung des Kahlengebirges lediglich die Kahlenbergkirche wurde zerstort Am Morgen des 12 September stiegen die Alliierten vom Kahlengebirge herunter fur die Schlacht am Kahlenberg Schlacht am Kahlenberg Angriff des Entsatzheeres in der Schlacht am Kahlenberg Hauptartikel Schlacht am Kahlenberg Am 11 September besetzten die alliierten christlichen Truppen das Kahlengebirge In den Morgenstunden des 12 Septembers griff das Entsatzheer mit Truppen aus Venedig Bayern Sachsen Franken Schwaben Baden Oberhessen und Polen an ca 54 000 bis 60 000 Mann Die osmanischen Kommandanten konnten sich uber die Taktik fur den Zweifrontenkrieg nicht einigen Nach zwolfstundigem Kampf griff die Kavallerie unter dem Oberkommando von Konig Sobieski von den Hohen des Wienerwaldes her ein Die gesamte christliche Streitmacht ging zum Generalangriff uber denn auch die Wiener begannen mit einem Ausfall als sie sahen dass die Schlacht zugunsten der Christen ausging und sturmten die Laufgraben der Osmanen Das osmanische Heer fluchtete ubersturzt Erst jenseits der Schwechat ca 10 km von Wien entfernt gelang es Kara Mustafa einen Teil seiner Truppen zu sammeln und nach Raab zuruckzufuhren Folgen der BelagerungSobieski vor Wien Das Historiengemalde des polnischen Malers Juliusz Kossak 1824 1899 zeigt die historisch nicht belegte Szene wie zwei polnische Flugelhusaren Konig Sobieski die erbeutete grune Fahne Mohammeds uberbringenDas Kugelkreuz in SchwechatEhemalige Wetterfahne auf dem Sudturm des Stephansdoms heute im Wien Museum Am 13 September betrat Konig Sobieski die Stadt Die Kaiserlichen drangten auf eine sofortige Verfolgung der osmanischen Truppen aber Sobieski wollte sein Pferd nicht weiter belasten So begann die allgemeine Plunderung der von den Osmanen zuruckgelassenen Tiere Lebensmittel Guter Materialien Waffen Geschutze und Munition Das meiste insbesondere die Zeltburg von Grosswesir Kara Mustafa wurde von Sobieski einbehalten wahrend die kaiserlichen Truppen fast leer ausgingen Die Wiener Bevolkerung verschoss im Freudentaumel wahllos Munition Nach der Belagerung wurden an der Stadtmauer hinter dem zerschossenen und aufgegebenen Ravelin mehrere mit Schwarzpulver gefullte Minen gefunden Diese sechs Meter tief unter der Kurtine gelegenen Minen waren fertig zur Sprengung wurden aber infolge der Niederlage nicht mehr gezundet Als Kaiser Leopold I vom Sieg der Entsatztruppen erfuhr begab er sich mit dem Schiff von Durnstein nach Klosterneuburg Am nachsten Tag fuhr er weiter nach Wien und zog in die befreite Stadt ein Grosswesir Kara Mustafa suchte nach der Schlacht einen Schuldigen Er liess Ibrahim Pascha den Beylerbeyi von Ofen hinrichten weil er angeblich der Erste war der sich vom Schlachtfeld zuruckgezogen hatte Wahrscheinlich wollte er sich aber nur eines Zeugen entledigen der hatte aussagen konnen dass Ibrahim Pascha die Zweifronten Taktik gegen Wien und das Entsatzheer fur falsch hielt 1683 wurden der Stern und der Halbmond am Stephansdom der seit 1519 dort die Spitze zierte damals allerdings nicht als osmanisches Symbol angebracht heruntergenommen und durch ein Kreuz ersetzt Kaiser Leopold I und Konig Jan Sobieski trafen sich zu Pferde in der Nahe von Schwechat Das Verhaltnis beider Herrscher zueinander war etwas gestort Der Ruhm der gewonnenen Entsatzschlacht ging an Konig Sobieski da der Kaiser die Fuhrung vertraglich hatte abtreten mussen um die Unterstutzung der Polen zu erhalten An der Stelle an der sich die beiden Herrscher trafen wurde spater das sogenannte Kugelkreuz aufgestellt Es ist ein auf vier Turkenkugeln ruhender Obelisk In Schwechat wurde von den alliierten Truppen eine Parade abgehalten Die Kurfursten von Bayern und Sachsen zogen anschliessend mit ihren Truppen wieder ab Erst am 18 September begannen Konig Sobieski und Herzog Karl V mit der Verfolgung der geschlagenen osmanischen Streitkrafte Da aber die Fliehenden nicht sofort verfolgt worden waren konnten sie sich bei Parkany wieder sammeln Entgegen den Empfehlungen von Herzog Karl V und ohne auf weitere kaiserliche Truppen zu warten die einen Tagesmarsch hinter den polnisch osterreichischen Truppen zurucklagen zog Konig Sobieski am 7 Oktober Richtung Parkany Der Konig alle Warnungen ignorierend vertraute den Berichten osmanischer Gefangener dass die Garnison in Parkany nur sehr klein sei Er wusste aber nicht dass sich dort bereits ein 40 000 Mann starkes osmanisches Kontingent versammelt hatte das zu grossen Teilen aus Truppen bestand die nicht an der Schlacht um Wien teilgenommen hatten In der sich nun entwickelnden mehrtagigen Schlacht bei Parkany geriet die von dem Starosten von Checiny Stefan Bidzinski etwa 1630 1703 04 kommandierte Vorhut sofort ins Gefecht und wurde fast vollstandig aufgerieben ca 2000 Mann Die fliehenden Reste der Avantgarde sehend liess der Konig seine Infanterie und Artillerie hinter sich und stellte sich mit nur 4000 Mann Hussaria dem zahlenmassig uberlegenen Feind entgegen Die in aller Eile aufgebaute polnische Front war aufgrund der fehlenden Infanterie und Artillerie nicht zu halten und brach schliesslich zusammen Konig Sobieski wollte dennoch weiterkampfen woraufhin ihn die Offiziere besonders der osterreichische Feldmarschall von Dunewald der dem polnischen Konig wahrend der Schlacht treu zur Seite stand baten an sein Leben zu denken Als er von einer Welle in Panik verfallener Soldateska ergriffen wurde zog er sich vom Schlachtfeld zuruck Aus einem Bericht des polnischen Adligen und Schriftstellers Jan Chryzostom Pasek ist zu entnehmen Der Konig kam also mit dem Heer auf gleiche Hohe mit jenen Leichen der Vorhut gleich verliess die unseren der Mut und da sprangen uns die Turken wie die Rasenden an Man begann zuerst ihnen schwachen Widerstand zu leisten Als sie aber der Eskadron der ruthenischen Wojewoden des Kronhetmanns in den Rucken gekommen waren da begann die Husareneskadron davonzulaufen eine zweite nach eine dritte schliesslich gab das ganze Heer Fersengeld mit dem Konig und allen Hetmannen alle zu ihrer grossen Schande und zum Gelachter fur die Deutschen Schimpflich flohen sie eine gute Meile bis sie sich auf die Kaiserlichen stutzen konnten Nach Auflosung der polnischen Kavallerie zogen sich die Polen fluchtartig zuruck Konig Sobieski entkam nur mit grosser Muhe dank der Hilfe seiner tatarischen Hilfstruppen unter Kommando des Lipka Tataren Oberst Samuel Mirza Krzeczowski Zwei Tage spater am 9 Oktober nach erfolgter Verstarkung der polnischen Hussaria durch Infanterie Artillerie und kaiserliche Truppen wurden die Osmanen schliesslich vernichtend geschlagen Am 21 Oktober eroberten die kaiserlichen Truppen und die Polen Gran Am 25 Dezember wurde Grosswesir Kara Mustafa auf dem Ruckzug in Belgrad angekommen auf Befehl des Sultans erdrosselt Er hatte die Schlacht um Wien trotz dreifacher Ubermacht verloren Als Dank fur die Befreiung Wiens wurde in der Katholischen Kirche am 12 September das Fest Maria Namen eingefuhrt Durch die sich anschliessenden Eroberungen im Zuge des Grossen Turkenkrieges in Sud Osteuropa stieg das Haus Osterreich auf Kosten des Osmanischen Reiches zur europaischen Grossmacht auf Spuren der osmanischen BelagerungWien Kosakendenkmal im Wiener TurkenschanzparkGedenktafel am KahlenbergIm Turkenschanzpark im 18 Bezirk haben sich osmanische Einheiten unter anderem Janitscharen besonders heftig gegen die Angriffe des Entsatzheeres zur Wehr gesetzt Der Turkenschanzpark erinnert mit seinem Namen noch heute an dieses Gefecht ebenso die Turkenschanzstrasse in der Nahe Auch im Turkenschanzpark befindet sich seit 2003 ein Kosaken Denkmal Es erinnert an den Anteil der ukrainischen Kosaken Armee an der Entsatzschlacht vom 12 September 1683 Nahe dem Turkenschanzplatz erinnert die Rimplergasse an den obersten Festungsbauer und Mineur Oberstleutnant Georg Rimpler Der an der Hernalser Hauptstrasse im 17 Bezirk erinnert an einen alten Brauch aus der Belagerungszeit bei dem ein verkleideter Turke auf einem Esel durch die Strassen paradierte Der Gemeindebau aus den 1920er Jahren ist mit einer entsprechenden Statue uber dem Eingang geschmuckt Im 9 Bezirk befindet sich die Turkenstrasse Die Heidenschussgasse im 1 Bezirk beherbergt die Statue eines osmanischen Janitscharen am Sie erinnert an eine Legende nach der die Osmanen versuchten an dieser Stelle die Stadtmauern unterirdisch zu sprengen und fast Erfolg hatten Der Legende nach wurden sie von einem Backergesellen aus Munster entdeckt der die Wache alarmierte Aus der Bronze der zuruckgelassenen Kanonen der Osmanen wurde die Pummerin die grosste Glocke des Stephansdoms gegossen Weitere Gassen Strassen Platze und Gebaude wurden nach markanten Personen der Belagerung benannt wie die Graf Starhemberg Gasse im 4 Bezirk die Starhemberg Kaserne im 10 Bezirk die Sobieskigasse und der Sobieskiplatz im 9 Bezirk Denkmaler sind das Liebenberg Denkmal gegenuber der Universitat an der Ringstrasse das Denkmal im Stephansdom die Gedenktafel an der wiederaufgebauten Kirche auf dem Kahlenberg usw Am Gebaude Am Hof 11 hangt vergoldet eine Turkenkugel die hier eingeschlagen haben soll Ecke Linke Wienzeile Morizgasse befindet sich eine Gedenktafel und das Relief Turkischer Kanonier von Alois Lidauer zur Erinnerung an eine 1969 gefundene Turkenkugel In der Sterngasse 3 ist ebenfalls eine Turkenkugel eingemauert Diese Kugel ist eine der wenigen Originalkugeln In der Sieveringer Strasse 101 befinden sich ebenfalls Turkenkugeln eingemauert Andere Orte Das Turkenkreuz in Perchtoldsdorf Die Blutgasse zum Fischertor in Hainburg an der Donau erinnert an die Verschleppung und Ermordung von 90 der Hainburger Bevolkerung nach der Eroberung der Stadt am 12 Juli 1683 Museale RezeptionIm Heeresgeschichtlichen Museum in Wien sind die Zweite Wiener Turkenbelagerung sowie die Entsatzschlacht vom 12 September 1683 ausfuhrlich dokumentiert Unter den Ausstellungsobjekten befindet sich u a ein zeitgenossisches Olgemalde von monumentaler Grosse welches die Geschehnisse nachvollziehbar macht Eine Planskizze ermoglicht es sich sowohl die Belagerungssituation als auch den Schlachtenverlauf zu vergegenwartigen Besondere Stucke sind der Degen des Verteidigers von Wien Graf Ernst Rudiger von Starhemberg nebst einem ihm zugeschriebenen Kurass Ausgestellt ist auch eine grosse Anzahl an Beutestucken des osmanischen Heeres wie mehrere Rossschweife Reflexbogen der beruchtigten Sipahi sowie eine osmanische Standarte Sancak i Serif Eine besonders wirksame Waffe ist eine Sturmsense eine aus drei Sensenblattern zusammengeschmiedete Verteidigungswaffe der Belagerten Siehe auch Historische Ausstellung der Stadt Wien 1883Filmische RezeptionDer italienisch polnische Historienfilm Die Belagerung September Eleven 1683 illustriert historisch nicht immer korrekt die Zweite Wiener Turkenbelagerung Siehe auchGeschichte Wiens Geschichte Osterreichs Geschichte Polens Grosser Turkenkrieg 1683 1699QuellenBalthasar Kleinschroth Flucht und Zuflucht Das Tagebuch des Priesters Balthasar Kleinschroth aus dem Turkenjahr 1683 In Hermann Watzl Hrsg Forschungen zur Landeskunde von Niederosterreich Band 8 Bohlau Graz Koln 1983 ISBN 3 205 07205 7 Kara Mustafa vor Wien Das turkische Tagebuch der Belagerung Wiens 1683 verfasst vom Zeremonienmeister der Hohen Pforte In Osmanische Geschichtsschreiber Erste Auflage Band 1 Styria Graz Wien Koln 1955 als 2 Auflage bei dtv Munchen 1976 ISBN 3 423 00450 9 Karl Teply Redaktion Kara Mustafa vor Wien 1683 aus der Sicht turkischer Quellen Styria Wien 1982 ISBN 3 222 11435 8 Walter Sturminger Hrsg Die Turken vor Wien in Augenzeugenberichten Rauch Dusseldorf 1968 als Taschenbuch bei dtv Munchen 1983 in der Reihe dtv Augenzeugenberichte ISBN 3 423 02717 7 LiteraturIsabella Ackerl Von Turken belagert von Christen entsetzt Das belagerte Wien 1683 Osterreichischer Bundesverlag Wien 1983 ISBN 3 215 04445 5 Thomas M Barker Doppeladler und Halbmond Entscheidungsjahr 1683 Ubersetzt und bearbeitet von Gertraud und Peter Broucek Styria Graz u a 1982 ISBN 3 222 11407 2 Peter Broucek Der Sieg bei Wien 1683 Osterreichischer Bundesverlag Wien 1983 ISBN 3 215 04573 7 Peter Broucek Erich Hillbrand Fritz Vesely Historischer Atlas zur zweiten Turkenbelagerung Wien 1683 Deuticke Wien 1983 ISBN 3 7005 4472 3 Gunter Duriegle Wien 1683 Die zweite Turkenbelagerung Bohlau Wien u a 1983 ISBN 3 205 07169 7 Gertrud Gerhartl Belagerung und Entsatz von Wien 1683 Militarhistorische Schriftenreihe Heft 46 Osterreichischer Bundesverlag Neudorf 1982 ISBN 3 215 04967 8 Klaus Peter Matschke Das Kreuz und der Halbmond Die Geschichte der Turkenkriege Artemis amp Winkler Dusseldorf 2004 ISBN 3 538 07178 0 Johannes Sachslehner Wien anno 1683 Pichler Wien 2004 ISBN 3 85431 344 6 John Stoye Die Turken vor Wien Schicksalsjahr 1683 Ares Verlag Graz 2010 ISBN 978 3 902475 87 9 Claudia Reichl Ham die Festung zu halten oder mit ihr zu fallen Die Burgbastei und ihre militarhistorische Bedeutung In Viribus Unitis Jahresbericht 2010 des Heeresgeschichtlichen Museums Wien 2011 ISBN 978 3 902551 19 1 Hans Joachim Bottcher Die Turkenkriege im Spiegel sachsischer Biographien Gabriele Schafer Verlag Herne 2019 ISBN 978 3 944487 63 2 S 71 104 Klaus Jurgen Bremm Die Turken vor Wien zwei Weltmachte im Ringen um Europa Konrad Theiss Verlag Darmstadt 2021 ISBN 978 3 8062 4132 7 John Stoye Wien 1683 oder Die Rettung des Abendlandes Econ Verlag Wien 1967WeblinksCommons Zweite Wiener Turkenbelagerung Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur zur Zweiten Wiener Turkenbelagerung im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Turkengedachtnis Osterreichische Akademie der Wissenschaften Raritaten oder umstandliche Beschreibung was Anno 1683 vor bey und in der denkwurdigen turkischen Belagerung Wien vom 7 Julii bis 12 September taglich vorgelaufen 1783 E Book der Universitatsbibliothek Wien eBooks on Demand Warhaffte und Grundliche Relation uber die den 14 Juli 1683 angefangene den 12 Sept aber glucklich aufgehebte Belagerung der Residenz Statt Wien 1683 E Book der Universitatsbibliothek Wien eBooks on Demand EinzelnachweiseBernd Rill Ferenc Majoros Das Osmanische Reich 1300 1922 Marix Wiesbaden 2004 ISBN 3 937715 25 8 S 280 285 Thomas Winkelbauer Standefreiheit und Furstenmacht Lander und Untertanen des Hauses Habsburg im konfessionellen Zeitalter Teil 1 In Herwig Wolfram Hrsg Osterreichische Geschichte 1522 1699 Wien 2004 ISBN 3 8000 3528 6 S 164 Duriegl 1983 S 77 wobei es sich nur um die angeblich bis 12 August 1683 eingetretenen Verluste handelt Ernst Joseph Gorlich und Felix Romanik Geschichte Osterreichs Tosa Verlag Wien 1995 Orig 1970 S 234 Die beiden Autoren stutzen sich dabei offenbar auf eine Quelle aus dem Jahr 1683 in der die turkischen Verluste bis 7 September mit 48 544 Mann angegeben werden Eva Maria Muller Osterreich und die Osmanen Geschichtsunterricht in der Neuen Mittelschule in Graz Diplomarbeit Universitat Graz Institut fur Geschichte Betreuer Klaus Jurgen Hermanik Graz 2015 S 31ff 1 Ljubisa Buzic Interviewpartner Simon Inou Schluss mit der Turkenbelagerung In KOSMO Twist Zeitschriften Verlag GmbH 21 Marz 2014 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 3 September 2019 abgerufen am 3 September 2019 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Klaus Peter Matschke Das Kreuz und der Halbmond Die Geschichte der Turkenkriege Artemis und Winkler Dusseldorf 2004 S 360 f wien vienna at Turkenbelagerung Die Heere Memento vom 5 Februar 2012 im Internet Archive Slowakei in der fruhen Neuzeit Lowelbastei im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Burgbastei im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Oberstleutnant Johann Georg von Hoffmann aus dem Jahresbericht des Realgymnasiums der Theresianischen Akademie in Wien 1937 S 3 17 zitiert nach Walter Sturminger Die Turken vor Wien Karl Rauch Dusseldorf 1968 S 32 Klaus Peter Matschke Das Kreuz und der Halbmond Die Geschichte der Turkenkriege S 358 f Klaus Jurgen Bremm Im Schatten des Desasters Zwolf Entscheidungsschlachten in der Geschichte Europas Books on Demand Norderstedt 2003 ISBN 3 8334 0458 2 S 160 Kurt Rumpler Festungsbaumeister Georg Rimpler und die Zweite Turkenbelagerung von Wien anno 1683 Geschichte Landesmuseum Niederosterreich Fritz Reck Mallaczewen Der grobe Brief von Martin Luther bis Ludwig Thoma Kapitel 10 Sultan Muhamed IV an Kaiser Leopold I und Johann Sobieski von Polen Matthaeus Merian Theatri Europaei continuati Zwolffter Theil Merian Frankfurt am Main 1691 S 524 f Sekundarquelle Wien s Belagerungen durch die Turken und ihre Einfalle in Ungarn und Osterreich Von Karl August Schimmer 1812 Richard Franz Kreutel Ubersetzer Die Geschichte des Silihdar aus Kara Mustafa vor Wien Das turkische Tagebuch der Belagerung Wiens 1683 verfasst vom Zeremonienmeister der Hohen Pforte Band 1 der Reihe Osmanische Geschichtsschreiber Verlag Styria Graz Wien Koln 1955 Erste Auflage S 141 143 Topcu Vogelschau der Stadt Wien und Umgebung von Nordwesten vor 1683 Memento vom 12 Januar 2012 im Internet Archive Sturminger 1968 zitiert Oberstleutnant Johann Georg von Hoffmann S 116 Michalowitzgasse 5 12 im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Biografie von Georg Thomas Michaelowitz Sturminger 1968 zitiert Oberstleutnant Johann Georg von Hoffmann S 185 Sturminger 1968 zitiert Oberstleutnant Johann Georg von Hoffmann S 300 Klaus Jurgen Bremm Im Schatten des Desasters Zwolf Entscheidungsschlachten in der Geschichte Europas Books on Demand Norderstedt 2003 ISBN 3 8334 0458 2 S 166 Anton Faber in Der Dom Mitteilungsblatt des Wiener Domerhaltungsvereines 2 2006 S 11 PDF Foto des Kugelkreuzes Maximilian Lorenz von Starhemberg S 8 Memento vom 16 April 2012 im Internet Archive PDF 1 2 MB Izabella Gawin Dieter Schulze KulturSchock Polen Reise Know How Verlag Bielefeld 2004 ISBN 3 8317 1295 6 S 126 Turkenschanzpark Kosaken Denkmal Memento des Originals vom 13 Januar 2019 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Der Abzug der Turken 1683 Memento vom 19 Januar 2015 im Internet Archive Stich aus einem Flugblatt von 1684 Magistrat der Stadt Wien Turkenritthof Strauchgasse Zum Heidenschuss Die Pummerin aus turkischen Kanonen gegossen sagen at Linke Wienzeile 172 im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Hedwig Abraham Turkenbelagerung 1683 Turkenkugel 1060 Linke Wienzeile 172 Abgerufen am 25 Marz 2017 Turkenkugel in der Sterngasse 1010 Sterngasse 3 Sieveringer Hauptstrasse Dreikugelhaus Johann Christoph Allmayer Beck Das Heeresgeschichtliche Museum Wien Saal I Von den Anfangen des stehenden Heeres bis zum Ende des 17 Jahrhunderts Salzburg 1982 S 30 Manfried Rauchensteiner Manfred Litscher Hrsg Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien Graz Wien 2000 S 16 Normdaten Sachbegriff GND 4108145 6 GND Explorer lobid OGND AKS

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