Der Oberschwäbische Jakobsweg ist ein Abschnitt des Jakobsweges in Baden Württemberg Der Abschnitt dieses Fernwanderwege
Oberschwäbischer Jakobsweg

Der Oberschwäbische Jakobsweg ist ein Abschnitt des Jakobsweges in Baden-Württemberg. Der Abschnitt dieses Fernwanderweges führt als Pilgerweg über insgesamt 159 Kilometer vom Münsterplatz in Ulm an der Donau zum Konstanzer Münster am Bodensee und durchquert das westliche Oberschwaben. Der Bodensee zwischen Meersburg und Konstanz wurde mit dem Schiff bzw. wird heute mit der regelmäßig verkehrenden Autofähre Meersburg–Konstanz überquert. Der Weg findet in der Schweiz als Schwabenweg seine Fortsetzung.
Oberschwäbischer Jakobsweg | |
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Oberschwäbischer Jakobswegstempel Ulm | |
Daten | |
Länge | 159 km |
Lage | Baden-Württemberg |
Startpunkt | Münsterplatz, Ulm 48° 23′ 54,5″ N, 9° 59′ 28,6″ O |
Zielpunkt | Münster, Konstanz mit Anschluss Schwabenweg Schweiz 47° 39′ 48″ N, 9° 10′ 34″ O |
Typ | Pilgerweg |
Höhenunterschied | ca. 200 m |
Höchster Punkt | 606 m ü. NN (Bergatreute) |
Niedrigster Punkt | Bodensee-Ufer 405 m ü. NN |
Schwierigkeitsgrad | hügelige Voralpenlandschaft ohne besondere Steigungen |
Aussichtspunkte | ab Ulm ist der Blick auf die österreichischen und Schweizer Alpen möglich |
Besonderheiten | mittelalterliche, freie Reichsstädte und Klosteranlagen, gut erhalten |
Frühe Geschichte
Dem König des Fränkischen Reiches und späteren Kaiser Karl der Große erschien nach einer Legende in einem Traum der Heilige Jakob. Dieser gebot ihm einen Feldzug zur Befreiung Gothiens von den Mauren. Karl führte den Feldzug durch und errichtete an der südwestlichen Grenze seines Reiches die Spanische Mark. Diese Legende ist mit noch drei weiteren Legenden auf dem Karlsschrein in Aachen dargestellt. Kaiser Karl weilte mehrere Male in Ulm. Der Überlieferung nach wurde 1181 in Ulm eine dem Heiligen Jakob geweihte Kapelle errichtet, die aber 1538 abgegangen ist. Im Münster finden sich Jakobsdarstellungen aus dem 16. Jahrhundert.
Der Dominikaner, Pilger und Reiseschriftsteller Felix Fabri lebte im 15. Jahrhundert lange Zeit im Kloster der Dominikanerinnen von Ulm. Er beschrieb in Evagatorium und in Sionspilgerin seine spirituellen und realen Reisen ins Heilige Land, nach Rom und nach Santiago de Compostela, teilweise einzelne Etappen von Ulm bis an den Bodensee.
Ulrich von Winterstetten, auch Schenk Ulrich von Schmalegg genannt, starb vermutlich in Winterstettenstadt. Diesen Ort passiert der Oberschwäbische Jakobsweg auf der dritten Etappe von Steinhausen nach Bad Waldsee.
Geschichte – Zuführungen – Verlauf
Neuzeitliche Wiederentdeckung, Einrichtung und Beschilderung
Das Staatliche Seminar Meckenbeuren für schulpraktische Ausbildung und die St.-Jakobus-Gesellschaft errichteten auf Anregung des Europarates im Sommer 1996 den Weg von Bad Waldsee nach Meersburg, teils auf schon bestehenden Albvereinswegen mit Anschluss an den ab Konstanz markierten Schwabenweg, der durch die Ostschweiz zum Kloster Einsiedeln führt. Zuvor hatte Wolfgang Lipp in einem langen Prozess des Sichtens und Sammelns viele Quellen ausgewertet, die den Wegverlauf historisch untermauerten. Es setzten sich bei der praktischen Umsetzung des Weges die beiden Erkenntnisse durch, dass man nicht „bei einem Konzept so genannter historischer Pilgerwege verharren darf“, sondern dass man auch „Punkte verbinden muss, die den Jakobuskult allgemein dokumentieren“. Zum andern sind Jakobuswege nicht immer die Hauptstraßen. „Anscheinend sind nicht alle Pilger die große Straße entlang gegangen; vor allem am Ende des 15. Jahrhunderts waren sie von Fuhrmännern, Kaufleuten und Geleitsreitern nicht immer gern gesehen. Sie wichen auf unbefahrene Wege aus“.
Im Jahr 1997 wurde dann die Lücke von Ulm nach Bad Waldsee geschlossen, teils auf asphaltierten Wegen, teils aber auch auf Feld- und Waldpfaden. Die Idee der alten Fußpilgerfahrt hatte jedenfalls auch in Süddeutschland eine konkrete Gestalt gewonnen. Der Weg ist ab Ulm mit der gelben Muschel auf blauem Grund markiert, Blau und Gelb sind die Farben Europas. Muschel und Wanderstäbe sind die Zeichen der Jakobspilger. An vielen Abbiegungen sind Schilder angebracht, im Verlauf dann auch Aufkleber und kleine Wandertafeln.
Entlang des Weges können die Pilger in verschiedenen Kirchen Stempel für den Pilgerausweis erhalten.
Zuführungen von Norden
Bis Ulm führen zwei ausgeschilderte Routen von Norden heran, die sich am Ulmer Münster vereinigen: die östlichere Route, der Fränkische Jakobsweg, von Nürnberg über Neresheim, Giengen an der Brenz und Oberelchingen. Die westlichere Route von Würzburg bzw. Rothenburg ob der Tauber über Böhmenkirch, Lonsee nach Ulm wird als Fränkisch-Schwäbischer Jakobsweg bezeichnet.
Am Bodensee, kurz vor Konstanz, kommt die Via Beuronensis vom Neckarraum dazu und führt dann ab dem Konstanzer Münster als Schwabenweg in die Schweiz.
Historische Wegverläufe und Wasserläufe
Im Mittelalter bestand in Ulm ab 1181, also lange vor dem Münster, eine Jakobuskapelle als zentraler Sammelpunkt für die Pilger aus dem Norden. Diese Kapelle am Ledermarkt ist aber bereits am Ende der Reformationszeit wieder abgegangen. Im Münster selbst gab es vor dem Bildersturm vier Altäre, an denen Jakobus der Ältere als Kopatron sichtbar war. Eine Pilgerherberge bestand in der Nähe des Rathauses (heute beim Museum).
Der Oberschwäbische Jakobsweg orientiert sich an den alten Heerstraßen der Römer und an historischen Handelswegen der Kaufleute. Insgesamt bewegt sich der Weg durch eine Landschaft, die durch Bauwerke des Barocks geprägt ist. Der Weg folgt in Teilabschnitten den Flussläufen der Donau, dann der Riß und der Schussen; zuletzt nähert sich der Weg bei Meersburg dem Untersee des Bodensees. Zwischen Steinhausen und Bad Waldsee folgt der Weg dem Schwarzwald-Schwäbische-Alb-Allgäu-Weg, dem sogenannten HW 5, der vom Schwäbischen Albverein angelegt wurde und betreut wird.
Der Weg erstreckt sich von den Hängen der Schwäbischen Alb in Ulm an der Donau in Etappen durch Oberschwaben, bis an die Ufer des Bodensees in Meersburg. Der Weg passiert auch ein Stück der denkmalgeschützten Reichsstraße vor Erbach, auf der 1770 Maria Antonia Erzherzogin von Österreich, später genannt Marie-Antoinette von Wien nach Paris zu ihrer Vermählung mit dem französischen König Ludwig XVI. reiste.
Teilweise ist der Wegverlauf identisch mit der Oberschwäbischen Barockstraße, dem Oberschwäbischen Pilgerweg, des oberschwäbischen Teils der Südbahn, der Schwäbischen Bäderstraße, der Deutschen Fachwerkstraße und dem Jubiläumsweg Bodenseekreis.
Übersicht
Von | Nach | Distanz in km | Orte und Sehenswürdigkeiten |
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Ulm | Oberdischingen | 21 | Ulmer Münster, Weinhof mit Neuer Synagoge, Martin-Luther-Kirche (Ulm), Kuhberg, ehemaliges Konzentrationslager „Oberer Kuhberg“, Jakobuskirche Grimmelfingen, Einsingen, Höfe von Wernau, Jakobsfresken in der Pfarrkirche St. Martinus von Erbach, Donaurieden, Cursillohaus in Oberdischingen |
Oberdischingen | Äpfingen | 23 | Oberdischingen, Ersingen, Donausüdstraße, Kastell Rißtissen, Rißtissen mit Schloss der Familie von Stauffenberg, Niederkirch, Untersulmetingen, Obersulmetingen, Öschhof, Schemmerberg, Äpfingen |
Äpfingen | Steinhausen | 23 | Äpfingen, Laupertshausen, Mettenberg, Simultaneum St. Martin Biberach und historisches Hospiz Biberach, Altstadt von Biberach an der Riß, Wolfentalmühle, Reute, Bartholomäuskapelle in Grodt, Muttensweiler, Steinhausen |
Steinhausen | Bad Waldsee | 27 | Wallfahrtskirche Steinhausen mit Jakobus im Stuck, Winterstettenstadt, Bad Waldsee |
Bad Waldsee | Ravensburg | 26 | Bad Waldsee, Gut-Betha-Platz, Frauenbergkapelle auf dem Frauenberg von Bad Waldsee, Arisheim, Dinnenried, St. Georgskapelle in Gwigg, Kirche St. Philippus und Jakobus in Bergatreute (als Abstecher), Gambach, Engenreute, Köpfingen, Abtei Weingarten und Basilika St. Martin, Heilig Blut Reliquie, durch das Frauentor nach Ravensburg mit zahlreichen historischen Kirchen, Klöstern und Pilgerherbergen, Schutzmantelmadonna |
Ravensburg | Brochenzell | 14,5 | Ravensburg, Mühlbruckkapelle an der Brücke über die Schussen, Weststadt, Weißenauer Forst, Brochenzell |
Westliche Route ab Brochenzell | |||
Brochenzell | Markdorf | 14,5 | Brochenzell, Furatweiler, Zillisbach, Krehenberg, Oberteuringen-Blankenried, Rammetshofen, Unterteuringen, Hepbach, Leimbach, Möggenweiler, Markdorf mit zahlreichen historischen Kapellen, Fürstbischöfliches Schloss Markdorf |
Markdorf | Meersburg bzw. Konstanz | 11 bzw. 15 | Markdorf, Braitenbach, Sommerresidenz der Fürstbischöfe von Konstanz, Annette-von-Droste-Hülshoff-Museum und Neues Schloss (Meersburg), Uferpromenade und Autofähre Konstanz–Meersburg mit Bodensee, Staad, Petershausen, Konstanz; dort am Münster mit seiner für Pilger wichtigen Mauritiusrotunde beginnt der Schwabenweg, noch 2.340 Kilometer ... |
Östliche Route ab Brochenzell | |||
Brochenzell | Nonnenhorn | 23 | Tettnang, Gießenbrücke, Burg Gießen, Heiligenhof, Atlashofen, Hüttmannsberg, Gattnau, Arensweiler, Selmnau, Nonnenhorn; ab hier östlich um den Bodensee nach Bregenz. Bei Lindau vereinigt sich dieser Abschnitt mit dem Bayerisch-Schwäbischen Jakobusweg, führt über die österreichische Staatsgrenze, leitet entlang des Vorarlberger Bodenseeufers vorbei an der Abtei Kloster Mehrerau in die Schweiz; von da weiter über St. Gallen und Rapperswil-Jona ebenfalls zum Kloster Einsiedeln. |
Stempelstellen
Pilgerstempel für den Pilgerausweis bekommt man unter anderem in Ulm an der Pforte des Münsters und im Stadtteil Grimmelfingen im Vorraum der evangelischen Jakobus-Kirche, in Erbach in der Kirche St. Martinus, in Oberdischingen im Foyer des Cursillo-Haus St. Jakobus.
Antiphonen
Felix Fabri beschrieb im 15. Jahrhundert nicht nur die Etappen, sondern auch die Riten und Gesänge der Pilger des Jakobswegs. Die Antiphonen, welche die Pilger auf ihrer geistlichen Pilgerfahrt nach Santiago sangen, waren damals „O beate Jacobe“ und „Ecce ego mitto“.
Stationen am Streckenverlauf
- Gemalte Jakobsmuschel auf blauem Grund bei Oberdischingen.
- Hier führt der Hauptwanderweg 5 des Schwäbischen Albvereins zusammen mit dem Jakobsweg nach Süden in die Gegend von Bad Waldsee.
- Ein Meilenstein aus Metall neben der Basilika von Weingarten, der die noch fehlenden Kilometer in Richtung Santiago aufzeigt: 2400 km.
- Die Wegzeiger in Brochenzell, die auf die Gabelung des Jakobsweges vor dem Bodensee hinweisen.
- Gelber Kasten bei Markdorf, in dem ein Pilgerstempel für Pilger aufbewahrt wird.
Siehe auch
- Wege der Jakobspilger
Literatur
Wanderführer
- Gerhild Fleischer: Jakobsweg II – Von Ulm nach Bad Waldsee. Schwabenverlag, Ostfildern 1997, 6. überarbeitete Auflage 2011, ISBN 3-7966-0905-8.
- Gerhild Fleischer: Jakobsweg III – Von Bad Waldsee nach Konstanz. Schwabenverlag, Ostfildern 1997 (2. Auflage). ISBN 3-7966-0798-5.
- Klaus Herbers: Jakobsweg. Geschichte und Kultur einer Pilgerfahrt. Beck, München 2006, ISBN 3-406-53594-1
- Wolfgang W. Meyer: Jakobswege / Württemberg-Baden-Franken-Schweiz. 1. Auflage. Silberburg-Verlag, Tübingen 2000, ISBN 3-87407-342-4.
- Wolfgang Lipp: Der Weg nach Santiago – Jakobswege in Süddeutschland. Ulm 1991, ISBN 3-88294-164-2
- Bert Teklenborg: Auf Jakobswegen. Von Süddeutschland durch die Schweiz nach Le Puy und Arles in Frankreich. Wanderreiseführer – Routenplaner. Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck 2004, ISBN 3-7022-2627-3.
Wanderkarten
- Wanderkarten des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg und des Schwäbischen Albvereins, Maßstab 1 : 25.000 und 1 : 35.000, Stuttgart; in neueren Auflagen ist der Verlauf des Oberschwäbischen Jakobsweges eingezeichnet.
Weblinks
- Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft e. V.
- Oberschwaben Tourismus GmbH
- Cursillohaus Oberdischingen, das spirituelle Zentrum der römisch-katholischen Kirche am Oberschwäbischen Jakobsweg
- Oberschwäbischer Jakobsweg auf Jakobsweg WIKI
Einzelnachweise
- Gerhilde Fleischer: Jakobusweg II. 4. Auflage. Ostfildern 2006, S. 7
- Wolfgang Lipp: Der Weg nach Santiago. Ulm 1991
- Klaus Herbers, in seinem Vorwort zu Gerhilde Fleischer: Jakobusweg III. 6. Auflage. Ostfildern 2006, S. 7
- Wolfgang Lipp: Der Weg nach Santiago. Ulm 1991, S. 24
- so Klaus Herbers in seinem Vorwort zu Gerhilde Fleischer: Jakobusweg III. 6. Auflage. Ostfildern 2006, S. 7
- Gerhilde Fleischer, Jakobsweg I, Ostfildern 1997
- Wolfgang W. Meyer, Jakobswege, Tübingen 2006, 5. Auflage, S. 7 und S. 189–227
- Gerhilde Fleischer: Jakobusweg II. 4. Auflage. Ostfildern 2006, S. 11
- Wolfgang W. Meyer: Jakobswege. Tübingen 2006, 5. Auflage, S. 190
- Wolfgang Lipp: Der Weg nach Santiago - Jakobswege in Süddeutschland. Ulm 1991, S. 100
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Ulmer Münster | Ulm | Grimmelfingen | Einsingen | Erbach | Donaurieden | Oberdischingen | Ersingen | Rißtissen | Untersulmetingen | Obersulmetingen | Schemmerberg | Äpfingen | Laupertshausen | Mettenberg | Biberach an der Riß | Reute | Grodt | Muttensweiler | Steinhausen | Wallfahrtskirche Steinhausen | Winterstettenstadt | Bad Waldsee | Bergatreute | Weingarten | Ravensburg | Brochenzell
Östliche Route: Meckenbeuren | Tettnang | Gießenbrücke | Heiligenhof | Atlashofen | Hüttmannsberg | Gattnau | Arensweiler | Selmnau | Hattnau | Nonnenhorn
Westliche Route: Rammetshofen | Unterteuringen | Hepbach | Leimbach | Möggenweiler | Markdorf | Meersburg | Bodensee | Staad | Konstanz | Konstanzer Münster
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Oberschwabische Jakobsweg ist ein Abschnitt des Jakobsweges in Baden Wurttemberg Der Abschnitt dieses Fernwanderweges fuhrt als Pilgerweg uber insgesamt 159 Kilometer vom Munsterplatz in Ulm an der Donau zum Konstanzer Munster am Bodensee und durchquert das westliche Oberschwaben Der Bodensee zwischen Meersburg und Konstanz wurde mit dem Schiff bzw wird heute mit der regelmassig verkehrenden Autofahre Meersburg Konstanz uberquert Der Weg findet in der Schweiz als Schwabenweg seine Fortsetzung Oberschwabischer JakobswegOberschwabischer Jakobswegstempel UlmAlle Koordinaten OSM WikiMapDatenLange 159 kmLage Baden Wurttemberg Baden WurttembergStartpunkt Munsterplatz Ulm48 23 54 5 N 9 59 28 6 O 48 398461111111 9 9912666666667Zielpunkt Munster Konstanz mit Anschluss Schwabenweg Schweiz Schweiz47 39 48 N 9 10 34 O 47 663333333333 9 1761111111111Typ PilgerwegHohenunterschied ca 200 mHochster Punkt 606 m u NN Bergatreute Niedrigster Punkt Bodensee Ufer 405 m u NNSchwierigkeitsgrad hugelige Voralpenlandschaft ohne besondere SteigungenAussichtspunkte ab Ulm ist der Blick auf die osterreichischen und Schweizer Alpen moglichBesonderheiten mittelalterliche freie Reichsstadte und Klosteranlagen gut erhaltenFruhe GeschichteDem Konig des Frankischen Reiches und spateren Kaiser Karl der Grosse erschien nach einer Legende in einem Traum der Heilige Jakob Dieser gebot ihm einen Feldzug zur Befreiung Gothiens von den Mauren Karl fuhrte den Feldzug durch und errichtete an der sudwestlichen Grenze seines Reiches die Spanische Mark Diese Legende ist mit noch drei weiteren Legenden auf dem Karlsschrein in Aachen dargestellt Kaiser Karl weilte mehrere Male in Ulm Der Uberlieferung nach wurde 1181 in Ulm eine dem Heiligen Jakob geweihte Kapelle errichtet die aber 1538 abgegangen ist Im Munster finden sich Jakobsdarstellungen aus dem 16 Jahrhundert Der Dominikaner Pilger und Reiseschriftsteller Felix Fabri lebte im 15 Jahrhundert lange Zeit im Kloster der Dominikanerinnen von Ulm Er beschrieb in Evagatorium und in Sionspilgerin seine spirituellen und realen Reisen ins Heilige Land nach Rom und nach Santiago de Compostela teilweise einzelne Etappen von Ulm bis an den Bodensee Ulrich von Winterstetten auch Schenk Ulrich von Schmalegg genannt starb vermutlich in Winterstettenstadt Diesen Ort passiert der Oberschwabische Jakobsweg auf der dritten Etappe von Steinhausen nach Bad Waldsee Geschichte Zufuhrungen VerlaufNeuzeitliche Wiederentdeckung Einrichtung und Beschilderung Einen ersten Pilgerstempel auf dem Oberschwabischen Jakobsweg kann man in der Munsterpforte bekommen Zugang rechts neben dem Hauptturm In Biberach an der Riss betritt der Pilger durch das Ulmer Tor Turmaufbau links im Bild die einstige freie Reichsstadt und wandert durch die Altstadt zur grossen Stadtkirche St Martin grosser Turm rechts im Bild Nach Biberach stellt die Wallfahrtskirche von Steinhausen einen Hohepunkt auf dem Oberschwabischen Jakobsweg dar Ein Pilgermuseum liegt unweit der Kirche Eine Vielzahl von Stadt und Kirchturmen bietet dem Pilger der Blick auf Ravensburg Im Vordergrund die Evangelische Stadtkirche Teil einer Klosteranlage Die Figur des Jakobus in der St Jakobuskirche von Brochenzell Kapelle von Braitenbach bei Markdorf Spuren mittelalterlicher Jakobspilger in der Dreifaltigkeitskapelle von Braitenbach Eine Jakobusfigur aus dem 15 Jahrhundert in der Jakobuskapelle von Nonnenhorn am Bodensee dem ostlichen Endpunkt des Oberschwabischen Jakobsweges Das Staatliche Seminar Meckenbeuren fur schulpraktische Ausbildung und die St Jakobus Gesellschaft errichteten auf Anregung des Europarates im Sommer 1996 den Weg von Bad Waldsee nach Meersburg teils auf schon bestehenden Albvereinswegen mit Anschluss an den ab Konstanz markierten Schwabenweg der durch die Ostschweiz zum Kloster Einsiedeln fuhrt Zuvor hatte Wolfgang Lipp in einem langen Prozess des Sichtens und Sammelns viele Quellen ausgewertet die den Wegverlauf historisch untermauerten Es setzten sich bei der praktischen Umsetzung des Weges die beiden Erkenntnisse durch dass man nicht bei einem Konzept so genannter historischer Pilgerwege verharren darf sondern dass man auch Punkte verbinden muss die den Jakobuskult allgemein dokumentieren Zum andern sind Jakobuswege nicht immer die Hauptstrassen Anscheinend sind nicht alle Pilger die grosse Strasse entlang gegangen vor allem am Ende des 15 Jahrhunderts waren sie von Fuhrmannern Kaufleuten und Geleitsreitern nicht immer gern gesehen Sie wichen auf unbefahrene Wege aus Im Jahr 1997 wurde dann die Lucke von Ulm nach Bad Waldsee geschlossen teils auf asphaltierten Wegen teils aber auch auf Feld und Waldpfaden Die Idee der alten Fusspilgerfahrt hatte jedenfalls auch in Suddeutschland eine konkrete Gestalt gewonnen Der Weg ist ab Ulm mit der gelben Muschel auf blauem Grund markiert Blau und Gelb sind die Farben Europas Muschel und Wanderstabe sind die Zeichen der Jakobspilger An vielen Abbiegungen sind Schilder angebracht im Verlauf dann auch Aufkleber und kleine Wandertafeln Entlang des Weges konnen die Pilger in verschiedenen Kirchen Stempel fur den Pilgerausweis erhalten Zufuhrungen von Norden Bis Ulm fuhren zwei ausgeschilderte Routen von Norden heran die sich am Ulmer Munster vereinigen die ostlichere Route der Frankische Jakobsweg von Nurnberg uber Neresheim Giengen an der Brenz und Oberelchingen Die westlichere Route von Wurzburg bzw Rothenburg ob der Tauber uber Bohmenkirch Lonsee nach Ulm wird als Frankisch Schwabischer Jakobsweg bezeichnet Am Bodensee kurz vor Konstanz kommt die Via Beuronensis vom Neckarraum dazu und fuhrt dann ab dem Konstanzer Munster als Schwabenweg in die Schweiz Historische Wegverlaufe und Wasserlaufe Im Mittelalter bestand in Ulm ab 1181 also lange vor dem Munster eine Jakobuskapelle als zentraler Sammelpunkt fur die Pilger aus dem Norden Diese Kapelle am Ledermarkt ist aber bereits am Ende der Reformationszeit wieder abgegangen Im Munster selbst gab es vor dem Bildersturm vier Altare an denen Jakobus der Altere als Kopatron sichtbar war Eine Pilgerherberge bestand in der Nahe des Rathauses heute beim Museum Der Oberschwabische Jakobsweg orientiert sich an den alten Heerstrassen der Romer und an historischen Handelswegen der Kaufleute Insgesamt bewegt sich der Weg durch eine Landschaft die durch Bauwerke des Barocks gepragt ist Der Weg folgt in Teilabschnitten den Flusslaufen der Donau dann der Riss und der Schussen zuletzt nahert sich der Weg bei Meersburg dem Untersee des Bodensees Zwischen Steinhausen und Bad Waldsee folgt der Weg dem Schwarzwald Schwabische Alb Allgau Weg dem sogenannten HW 5 der vom Schwabischen Albverein angelegt wurde und betreut wird Der Weg erstreckt sich von den Hangen der Schwabischen Alb in Ulm an der Donau in Etappen durch Oberschwaben bis an die Ufer des Bodensees in Meersburg Der Weg passiert auch ein Stuck der denkmalgeschutzten Reichsstrasse vor Erbach auf der 1770 Maria Antonia Erzherzogin von Osterreich spater genannt Marie Antoinette von Wien nach Paris zu ihrer Vermahlung mit dem franzosischen Konig Ludwig XVI reiste Teilweise ist der Wegverlauf identisch mit der Oberschwabischen Barockstrasse dem Oberschwabischen Pilgerweg des oberschwabischen Teils der Sudbahn der Schwabischen Baderstrasse der Deutschen Fachwerkstrasse und dem Jubilaumsweg Bodenseekreis Ubersicht Von Nach Distanz in km Orte und SehenswurdigkeitenUlm Oberdischingen 21 Ulmer Munster Weinhof mit Neuer Synagoge Martin Luther Kirche Ulm Kuhberg ehemaliges Konzentrationslager Oberer Kuhberg Jakobuskirche Grimmelfingen Einsingen Hofe von Wernau Jakobsfresken in der Pfarrkirche St Martinus von Erbach Donaurieden Cursillohaus in OberdischingenOberdischingen Apfingen 23 Oberdischingen Ersingen Donausudstrasse Kastell Risstissen Risstissen mit Schloss der Familie von Stauffenberg Niederkirch Untersulmetingen Obersulmetingen Oschhof Schemmerberg ApfingenApfingen Steinhausen 23 Apfingen Laupertshausen Mettenberg Simultaneum St Martin Biberach und historisches Hospiz Biberach Altstadt von Biberach an der Riss Wolfentalmuhle Reute Bartholomauskapelle in Grodt Muttensweiler SteinhausenSteinhausen Bad Waldsee 27 Wallfahrtskirche Steinhausen mit Jakobus im Stuck Winterstettenstadt Bad WaldseeBad Waldsee Ravensburg 26 Bad Waldsee Gut Betha Platz Frauenbergkapelle auf dem Frauenberg von Bad Waldsee Arisheim Dinnenried St Georgskapelle in Gwigg Kirche St Philippus und Jakobus in Bergatreute als Abstecher Gambach Engenreute Kopfingen Abtei Weingarten und Basilika St Martin Heilig Blut Reliquie durch das Frauentor nach Ravensburg mit zahlreichen historischen Kirchen Klostern und Pilgerherbergen SchutzmantelmadonnaRavensburg Brochenzell 14 5 Ravensburg Muhlbruckkapelle an der Brucke uber die Schussen Weststadt Weissenauer Forst BrochenzellWestliche Route ab BrochenzellBrochenzell Markdorf 14 5 Brochenzell Furatweiler Zillisbach Krehenberg Oberteuringen Blankenried Rammetshofen Unterteuringen Hepbach Leimbach Moggenweiler Markdorf mit zahlreichen historischen Kapellen Furstbischofliches Schloss MarkdorfMarkdorf Meersburg bzw Konstanz 11 bzw 15 Markdorf Braitenbach Sommerresidenz der Furstbischofe von Konstanz Annette von Droste Hulshoff Museum und Neues Schloss Meersburg Uferpromenade und Autofahre Konstanz Meersburg mit Bodensee Staad Petershausen Konstanz dort am Munster mit seiner fur Pilger wichtigen Mauritiusrotunde beginnt der Schwabenweg noch 2 340 Kilometer Ostliche Route ab BrochenzellBrochenzell Nonnenhorn 23 Tettnang Giessenbrucke Burg Giessen Heiligenhof Atlashofen Huttmannsberg Gattnau Arensweiler Selmnau Nonnenhorn ab hier ostlich um den Bodensee nach Bregenz Bei Lindau vereinigt sich dieser Abschnitt mit dem Bayerisch Schwabischen Jakobusweg fuhrt uber die osterreichische Staatsgrenze leitet entlang des Vorarlberger Bodenseeufers vorbei an der Abtei Kloster Mehrerau in die Schweiz von da weiter uber St Gallen und Rapperswil Jona ebenfalls zum Kloster Einsiedeln Stempelstellen Pilgerstempel fur den Pilgerausweis bekommt man unter anderem in Ulm an der Pforte des Munsters und im Stadtteil Grimmelfingen im Vorraum der evangelischen Jakobus Kirche in Erbach in der Kirche St Martinus in Oberdischingen im Foyer des Cursillo Haus St Jakobus AntiphonenFelix Fabri beschrieb im 15 Jahrhundert nicht nur die Etappen sondern auch die Riten und Gesange der Pilger des Jakobswegs Die Antiphonen welche die Pilger auf ihrer geistlichen Pilgerfahrt nach Santiago sangen waren damals O beate Jacobe und Ecce ego mitto Stationen am StreckenverlaufGemalte Jakobsmuschel auf blauem Grund bei Oberdischingen Hier fuhrt der Hauptwanderweg 5 des Schwabischen Albvereins zusammen mit dem Jakobsweg nach Suden in die Gegend von Bad Waldsee Ein Meilenstein aus Metall neben der Basilika von Weingarten der die noch fehlenden Kilometer in Richtung Santiago aufzeigt 2400 km Die Wegzeiger in Brochenzell die auf die Gabelung des Jakobsweges vor dem Bodensee hinweisen Gelber Kasten bei Markdorf in dem ein Pilgerstempel fur Pilger aufbewahrt wird Siehe auchWege der JakobspilgerLiteraturWanderfuhrer Gerhild Fleischer Jakobsweg II Von Ulm nach Bad Waldsee Schwabenverlag Ostfildern 1997 6 uberarbeitete Auflage 2011 ISBN 3 7966 0905 8 Gerhild Fleischer Jakobsweg III Von Bad Waldsee nach Konstanz Schwabenverlag Ostfildern 1997 2 Auflage ISBN 3 7966 0798 5 Klaus Herbers Jakobsweg Geschichte und Kultur einer Pilgerfahrt Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 53594 1 Wolfgang W Meyer Jakobswege Wurttemberg Baden Franken Schweiz 1 Auflage Silberburg Verlag Tubingen 2000 ISBN 3 87407 342 4 Wolfgang Lipp Der Weg nach Santiago Jakobswege in Suddeutschland Ulm 1991 ISBN 3 88294 164 2 Bert Teklenborg Auf Jakobswegen Von Suddeutschland durch die Schweiz nach Le Puy und Arles in Frankreich Wanderreisefuhrer Routenplaner Verlagsanstalt Tyrolia Innsbruck 2004 ISBN 3 7022 2627 3 Wanderkarten Wanderkarten des Landesamtes fur Geoinformation und Landentwicklung Baden Wurttemberg und des Schwabischen Albvereins Massstab 1 25 000 und 1 35 000 Stuttgart in neueren Auflagen ist der Verlauf des Oberschwabischen Jakobsweges eingezeichnet WeblinksCommons Oberschwabischer Jakobsweg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Deutsche St Jakobus Gesellschaft e V Oberschwaben Tourismus GmbH Cursillohaus Oberdischingen das spirituelle Zentrum der romisch katholischen Kirche am Oberschwabischen Jakobsweg Oberschwabischer Jakobsweg auf Jakobsweg WIKIEinzelnachweiseGerhilde Fleischer Jakobusweg II 4 Auflage Ostfildern 2006 S 7 Wolfgang Lipp Der Weg nach Santiago Ulm 1991 Klaus Herbers in seinem Vorwort zu Gerhilde Fleischer Jakobusweg III 6 Auflage Ostfildern 2006 S 7 Wolfgang Lipp Der Weg nach Santiago Ulm 1991 S 24 so Klaus Herbers in seinem Vorwort zu Gerhilde Fleischer Jakobusweg III 6 Auflage Ostfildern 2006 S 7 Gerhilde Fleischer Jakobsweg I Ostfildern 1997 Wolfgang W Meyer Jakobswege Tubingen 2006 5 Auflage S 7 und S 189 227 Gerhilde Fleischer Jakobusweg II 4 Auflage Ostfildern 2006 S 11 Wolfgang W Meyer Jakobswege Tubingen 2006 5 Auflage S 190 Wolfgang Lipp Der Weg nach Santiago Jakobswege in Suddeutschland Ulm 1991 S 100Navigationsleiste Jakobsweg Oberschwabischer Jakobsweg Vorhergehender Ort Ulmer Munster Oberschwabischer Jakobsweg Nachster Ort Konstanzer Munster Ortsubersicht Ulmer Munster Ulm Grimmelfingen Einsingen Erbach Donaurieden Oberdischingen Ersingen Risstissen Untersulmetingen Obersulmetingen Schemmerberg Apfingen Laupertshausen Mettenberg Biberach an der Riss Reute Grodt Muttensweiler Steinhausen Wallfahrtskirche Steinhausen Winterstettenstadt Bad Waldsee Bergatreute Weingarten Ravensburg Brochenzell Ostliche Route Meckenbeuren Tettnang Giessenbrucke Heiligenhof Atlashofen Huttmannsberg Gattnau Arensweiler Selmnau Hattnau Nonnenhorn Westliche Route Rammetshofen Unterteuringen Hepbach Leimbach Moggenweiler Markdorf Meersburg Bodensee Staad Konstanz Konstanzer Munster Weitwanderwege des Schwabischen Albvereins HW 1 Schwabische Alb Nordrand Weg HW 2 Schwabische Alb Sudrand Weg HW 3 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