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Bildende Künstlerin

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Antike Kunst ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Für die gleichnamige Zeitschrift siehe Antike Kunst (Zeitschrift).

Der Begriff bildende Kunst (manchmal auch Bildende Kunst) hat sich seit dem frühen 19. Jahrhundert im deutschen Sprachraum als Sammelbegriff für die visuell gestaltenden Künste etabliert.

Definition

Zu den Kunstgattungen der bildenden Kunst zählten ursprünglich die Baukunst, Bildhauerei, Malerei, Zeichnung, Grafik und Fotografie sowie das Kunsthandwerk.

Die bildende Kunst wird unterschieden von den darstellenden Künsten (wie Theater, Tanz und Filmkunst), Literatur und Musik. Während sich die Werke dieser anderen Künste im zeitlichen Ablauf vollziehen, existiert ein Werk der bildenden Kunst meist als körperlich-räumliches Gebilde, das durch sich selbst wirkt und keinen Interpreten benötigt, um vom Rezipienten wahrgenommen zu werden. Die bildende Kunst und die genannten weiteren Kunstrichtungen können unter dem Begriff der „schönen Künste“ zusammengefasst werden. Dies ist vor allem in anderen Sprachen üblich (z. B. französisch les beaux-arts, italienisch le belle arti oder englisch fine arts).

Infolge der Entwicklung neuer Medien und der fortschreitenden Ausweitung des Kunstbegriffes im 20. Jahrhundert wird der Begriff bildende Kunst heute sehr viel weiter gefasst und ist im Einzelfall nicht mehr eindeutig von anderen Kunstformen abzugrenzen. So wird das bis zum Beginn der Moderne vor allem visuell und oft haptisch erfahrbare Kunstwerk im 20. und 21. Jahrhundert fallweise prozessorientiert, wandelt sich etwa zur reinen Idee oder existiert nur als Handlungsanweisung. Anstelle eines reinen Gattungsbegriffs definiert sich die aktuelle bildende Kunst auch durch den Kunstbetrieb und den Kunstmarkt, zu dem etablierte Vertreter der Kunstkritik, des Kunsthandels, Sammler und die Kunstmuseen gehören.

Im Schulfach Kunst an allgemeinbildenden Schulen geht es um bildende Kunst. In einigen deutschen Bundesländern (z. B. Baden-Württemberg) heißt das Schulfach deshalb bildende Kunst.

Entwicklung der bildenden Kunst

Die ersten Kunstwerke des Menschen waren Ausdruck religiöser Vorstellungen. Später handelte es sich bei Malerei und Bildhauerei meist um Auftragskunst für religiöse Institutionen (in Europa die Kirche), Herrscher, Adelige oder wohlhabende Bürger. Die Motive und Bildsprache unterlagen in den meisten Kulturen oft strengen Konventionen. Die perspektivische und andere Techniken veränderten die Kunst radikal. Die Entstehung einer Kunst, die als Selbstzweck keinem speziellen Nutzen mehr diente (L’art pour l’art), veränderte wiederum das Verhältnis von Künstler, Gesellschaft und Kunstwerk. Teilweise wurde Kunst zu einem Ort von Utopien oder übernahm Aufgaben der Religion.

Heute ist die professionelle bildende Kunst von einem globalen Kunstmarkt bestimmt. In den westlichen Ländern werden zunehmend auch öffentliche Gelder oder Kunstorte wie Museen durch privatwirtschaftliche Institutionen und private Stiftungen ersetzt. Diskussionen um den zeitgenössischen Kunstbegriff finden in der Kunstkritik, Kunsttheorie und an den Kunstakademien statt. Der vor allem in Europa und Nordamerika konzentrierte Kunstbetrieb wird seit den 1990er Jahren zunehmend durch Schwellenländer wie z. B. Brasilien, Südafrika, Korea oder die Golfstaaten erweitert, die zum Beispiel eigene Biennalen veranstalten.

Bildende Kunst Europas und des Mittelmeerraumes

Die heute übliche Epochenteilung der Kunst wurde von der Kunstwissenschaft im 19. und 20. Jahrhundert etabliert: innerhalb der großen geschichtlichen Epochen zumeist anhand der Kunststile (siehe auch Formalismus). Für die Kunst des Altertums war der Mittelmeerraum maßgeblich, später die europäischen Kunstregionen (unter anderem Italien, Frankreich, der deutschsprachige Raum). Erst seit den 1970er Jahren beginnt die Kunstwissenschaft diesen eurozentrischen Blickwinkel zu relativieren.

Prähistorische Kunst

Die Prähistorie, also die Vorgeschichte, umfasst den Zeitraum vom Beginn der Menschwerdung bis zur Einführung der Schrift. Da die Schrift nicht allerorts zur gleichen Zeit eingeführt wurde, ist die Vorgeschichte etwa in Ägypten schon um das 4. Jahrtausend vor Chr. zu Ende, während sie z. B. in Nordeuropa mancherorts noch bis ins 12. Jahrhundert nach Chr. andauert. Entsprechend vielfältig sind die künstlerischen Hinterlassenschaften, die aus dieser Zeit fast nur durch Ausgrabungen überliefert sind.

Zu den frühesten Zeugnissen gehören Höhlenmalerei, Felszeichnung und Felsritzung. Ähnlich wie bei den Funden kleiner Statuetten (Löwenmensch) datiert man die ältesten Höhlenbilder (Chauvet-Höhle) auf rund 30.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung. Und sie alle haben vermutlich einen kultischen Hintergrund. Interessante Siedlungsfunde gibt es z. B. in Çatalhöyük, wo vor rund 8000 Jahren auch Wandmalereien entstanden sind.

Mit Beginn der Sesshaftigkeit in der Jungsteinzeit werden unterschiedliche Materialien intensiver und geschickter bearbeitet: Ton, Keramik, Holz, später Metalle wie Bronze (Bronzezeit), Kupfer und Eisen. Verzierte Gefäße, Gürtelschnallen, Schwertknäufe, Gewandspangen (Fibeln) und ähnliche, am Körper von Bestatteten gefundene Gegenstände sowie Totenmasken oder Münzen sind die häufigsten Artefakte, an denen die Archäologie den Gestaltungsdrang der vorgeschichtlichen Menschen festmachen können. Von „Kunst“ im heutigen Sinne kann noch nicht gesprochen werden. Gestaltete Gegenstände jenseits des täglichen Gebrauchs wie die jüngst gefundene Himmelsscheibe von Nebra, die die erste bekannte kosmologische Darstellung zeigt, sind extrem selten.

Die Eisenzeit bringt in Europa die keltische Kultur hervor, die vom 4. vorchristlichen bis zum 5. nachchristlichen Jahrhundert eine beachtliche künstlerische Produktion vorweisen kann. Von der Keltischen Kunst wirkt besonders die Ornamentik stark bis ins Hohe Mittelalter nach, wo die Buchmalerei auf die verschlungenen Knoten und Ranken dieses geometrisierenden Stils zurückgreift.

Kunst des Altertums

Ägyptische Kunst

→ Hauptartikel: Altägyptische Kunst

Ca. 3100 v. Chr. wurde Ägypten unter der Herrschaft des Menes vereinigt, mit dem die erste der 31 Dynastien begann, in die Ägyptens alte Geschichte geteilt wird: Altes Reich, Mittleres Reich und Neues Reich. Mit den Hieroglyphen entwickelt sich eine Bilderschrift, der die Vermittlung von Inhalten über Bilder selbstverständlich ist.

Die altägyptische Kunst liegt vor allem in Werken der Malerei, der Reliefkunst, der Plastik sowie der Architektur vor und fand in vielen Bereichen Anwendung, darunter im Totenkult, der Götterverehrung oder auch zu propagandistischen Zwecken. Der charakteristische ägyptische Stil der Darstellungen – ausschließlich mit Gesichtsprofil und gleichzeitiger Frontalansicht des Oberkörpers bei Personen und Göttern. Diese Darstellung bildet sich bereits im Alten Reich heraus und bleibt, abgesehen von gewissen Änderungen unter dem Einfluss der Politik Echnatons, 3000 Jahre quasi unverändert. Wandmalereien oder Reliefs in Grabkammern waren nicht zur Betrachtung durch ein reales Publikum bestimmt, sondern „es wird Leben aufbewahrt zur Verfügung des Toten“ (P. Meyer). Zeitlosigkeit ist außerdem ein zentrales Anliegen aller Darstellungen. Die Toten sollen für die Ewigkeit gerüstet sein. Das führt in der Plastik so weit, dass hockende Figuren, die in dieser Stellung ihre Existenz im Totenreich überdauern sollen, ab einem bestimmten Moment nur noch als Würfel dargestellt werden.

Mesopotamische Kunst

→ Hauptartikel: Mesopotamische Kunst

3.–2. Jahrtausend v. Chr.

Griechische Kunst

→ Hauptartikel: Griechische Kunst

Die griechische Kunst der Antike entstand ab etwa 1050 v. Chr. In der jüngeren Forschung wird ihr auch die vorangehende minoische und mykenische Kunst zugerechnet, die bereits Zeugnisse aus dem 16. Jahrhundert v. Chr. hinterlassen hat. Die wichtigsten künstlerisch bedeutenden Funde der Archäologie sind Skulpturen aus Bronze oder Marmor, bemalte Vasen und Wandfresken.

  • Die kretisch-mykenischen Funde werden eingeteilt in die Perioden Frühmykenisch (Mykenisch I: ca. 1600–1500 v. Chr.), Mittelmykenisch (Mykenisch II: ca. 1500–1400 v. Chr.) und Spätmykenisch (Mykenisch III: ca. 1400–1050 v. Chr.) sowie dem in zumindest manchen Regionen noch folgenden Submykenisch (ca. 1050/30 – 1020/00 v. Chr.)
  • Die griechische Kunst im engeren Sinne wird in die kunsthistorischen Epochen protogeometrischer Stil (ca. 1050/00-900 v. Chr.) geometrischer Stil (ca. 900–675 v. Chr.), Archaik (700–500 v. Chr.), Klassik (500–325 v. Chr.) und Hellenismus (325–150 v. Chr.) eingeteilt.

Von der griechischen Malerei ist wenig erhalten, obwohl es eine Fülle von literarischen Zeugnissen und nicht wenige bekannte Namen von Malern gibt (Apelles, Zeuxis usw.).

Römische Kunst

→ Hauptartikel: Römische Kunst

Die römische Kunst entfaltete sich etwa vom 5. Jahrhundert v. Chr. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. und wurde lange Zeit unter dem Aspekt ihrer Abhängigkeit von der griechischen bewertet. In der Tat verdankt sich etwa die heutige Kenntnis der griechischen Skulptur in hohem Maße der Tatsache, dass wichtige Werke der griechischen Bronzegießer – die wegen des hohen Materialwertes längst wieder eingeschmolzen waren – als römische Marmorkopien überliefert worden sind. Dennoch hat die Kunst des Römischen Reiches in Malerei, Skulptur und vor allem in der Architektur auch neue Wege beschritten. So ermöglichte z. B. der Einsatz von Zement in der römischen Architektur erstmals weitgespannte Kuppeln (Pantheon). Ausgebildet wurden in Rom und seinen Provinzen auch bereits die meisten Bautypen, die vom frühen Christentum für seine Sakralarchitektur übernommen wurden: Zentralbau, Basilika und mehrschiffige Halle. Zeitgenössische Beschreibungen von Kunst und Kunsttheorie lieferten zum Beispiel der Schriftsteller Plinius der Ältere und der Architekt Vitruv.

Kunst des Mittelalters

Frühchristliche und byzantinische Kunst

→ Hauptartikel: Frühchristliche Kunst

Frühchristliche Kunst ist an den ersten Stätten, an denen sich die neue Religion verbreitet hat, seit dem ersten Jahrhundert nach Chr. nachweisbar: im Heiligen Land und in Rom. Gemäß den Lebensbedingungen einer unterdrückten Bewegung sind in diese Fundorte in Rom zum Teil versteckt: Wandmalereien und einfache Altäre in Katakomben zählen zu den frühesten Zeugnissen.

Mit der Machtübernahme Kaiser Konstantins wird das Christentum im Jahr 313 zuerst den anderen Religionen gleichgestellt und in der Folge dann Staatsreligion, weshalb seine symbolischen Zeichen, Bauten und Bilder die konspirativen Orte der Frühzeit verlassen können. Durch die Teilung des Römischen Reiches in Westrom und Ostrom, wo Konstantin das alte Byzantion zur neuen Hauptstadt Konstantinopel ausbaute, entwickeln sich zwei unterschiedliche Konfessionen, die ihre Differenzen zu einem nicht geringen Teil im jeweiligen Umgang mit den Bildern des Heiligen sehen. Während das alte Rom nach den Stürmen der Völkerwanderungszeit zum Zentrum der römisch-katholischen Kirche aufsteigt, entfaltet sich in Konstantinopel das orthodoxe Christentum.

Zu den Leistungen der byzantinischen Kunst gehört die Entwicklung eines mobilen Kultbildes, der Ikone, die zu einem zentralen Bestandteil der orthodoxen Liturgie wird. Solitär oder als Bilderwand (Ikonostase) steht sie im Zentrum der Bilderverehrung und bildet viele neue Darstellungsformen aus. Ihr Erfolg ruft als Gegenbewegung den Bilderstreit hervor, in dem sich die beiden grundsätzlichen Haltungen zu Bildern für die gesamte Geschichte der Kunst exemplarisch gegenüberstehen: Ikonoklasten und Ikonodulen.

Unter Kaiser Justinian entstehen neue kulturelle Zentren auch im Westen, besonders Ravenna wird mit Bauwerken und Bilderschmuck aufgewertet. Die Mosaiken von San Vitale und Sant’Apollinare in Classe zählen zu den besterhaltenen Zeugnissen dieser spezifisch byzantinischen Kunstform. Sowohl im Mosaik wie auch bei den Ikonen entwickeln sich festgelegte Bildtypen, die die theologischen Inhalte in festgelegten Formen abbilden.

Die typische Bauform der orthodoxen Kirche ist die Kreuzkuppelkirche.

Das Byzantinische Reich und damit auch seine Kunst endet mit dem Fall Konstantinopels 1453 und seiner Inbesitznahme durch die Türken. Die orthodoxen Kirchen Osteuropas pflegen weiterhin die Tradition der Ikonenmalerei, aufgrund der streng reglementierten Gestaltung wiederholen diese Werke in der Regel jedoch nur ältere Vorbilder.

Vorromanik und Romanik

Als sich Karl der Große im Jahr 800 in Rom zum Kaiser krönen lässt, begründet er nicht nur eine bis ins 16. Jahrhundert dauernde politische Praxis, sondern erneuert auch ästhetisch eine europäische Tradition. Seine Rückkehr an die in der Völkerwanderungszeit zu einem Dorf geschrumpfte römische Ex-Metropole lässt sich zum einen als die erste nachantike Anknüpfung an die große Zeit des Römischen Reiches lesen, weshalb die Kunstproduktion unter Karl auch karolingische Renaissance genannt wird. Zweitens verbindet sich das Kaisertum eng mit der fortan wichtigsten Macht, die auch die meisten Bauten und Bilder produzieren wird: der römisch-katholischen Kirche.

Man unterscheidet bei der Vorromanik zwischen der merowingischen Kunst, die sich wie ihre Vorgänger noch der keltischen Kultur zurechnen lässt, und der karolingischen Kunst, die bereits den Reichtum und die Vielfalt eines Stils entfaltet, der sich dank der Machtausdehnung Karls in ganz Mitteleuropa verbreitet. In der Malerei ragen Werke der Buchmalerei und der Wandmalerei hervor, eine Reihe von illustrierten Handschriften ordnet man einer Hofschule Karls des Großen zu. In der Architektur wird etwa mit der Aachener Pfalzkapelle versucht, die Tempelbauformen der römischen Kaiserzeit zu reaktivieren.

Die den Karolingern nachfolgenden Ottonen führen die qualitätvolle Buchmalerei fort (z. B. die Reichenauer Malerschule) und sorgen, wie die darauffolgenden Salier und Staufer für viele neue Kirchenbauten u. a. in den Gebieten der Expansion nach Osten. Die Romanik zeichnet sich, vor allem im Vergleich zur nachfolgenden Stilepoche, der Gotik, durch die massive Bauweise und den wehrhaften Charakter von weltlichen und sakralen Gebäuden aus. Kirchen mussten oftmals die Funktion Wehrkirche erfüllen, große Fenster waren technisch in der Stilepoche der Romanik noch nicht realisierbar und aus Sicherheitsgründen auch nicht erwünscht. Dagegen stand ein hoher Bedarf an Mauerfläche für die Wandmalerei. Weiterer Schmuck waren zweifarbige Bänderungen der Pfeiler und Gurtbögen, sowie Skulpturen an Portalen und Lettnern. Wichtige romanische Bauten sind z. B. der Speyerer Dom, die Abtei Cluny. Bedeutende skulpturale Kunstwerke sind außerdem aus Bronze erhalten, u. a. die Hildesheimer Bernwardssäule. Dem Kunsthandwerk kommt der aufblühende Handel mit Reliquien zugute, der die Nachfrage nach prächtigen Reliquiaren erzeugt sowie die liturgischen Erfordernisse der Kirche (Tabernakel, Vortragekreuze, Meßkelche, bestickte liturgische Gewänder, Radleuchter usw.). Mit der Entstehung neuer Reformorden (Cluniazenser, Zisterzienser usw.) entstehen strengere Bauordnungen und präzise Vorschriften für künstlerische Gestaltung, die die Formenentwicklung immer mehr ausdifferenzieren.

Gotik

→ Hauptartikel: Gotik

Mit der Entwicklung eines neuen Baustils zu Beginn des 12. Jahrhunderts in Frankreich wird eine Epoche eingeleitet, die unter dem nachträglich gewählten und ursprünglich abwertend gemeinten Begriff Gotik bis zum Ende des Mittelalters die Kunst des Abendlandes prägen wird. Durch die Entdeckung, dass sich das Gewicht von Baulasten, insbesondere Decken, durch Strebebogen von der Wand weg nach außen verlagern lässt, wurden große Fensterflächen möglich, die die gotische Kathedrale zum lichtdurchfluteten Baukörper werden ließen. Als Gründungsbauwerk gilt der Chor der Abteikirche von Saint-Denis bei Paris, als Höhepunkte der französischen Hochgotik die Kathedralen von Chartres, Reims, Notre-Dame de Paris und die Sainte-Chapelle. Im damals deutschsprachigen Raum sind besonders zu nennen das Freiburger Münster, das Straßburger Münster, der Kölner Dom und der Prager Veitsdom.

Die Entwicklung der Malerei verdankte einem kriminellen Akt ihren größten Impuls: Die Venezianer bringen von ihrer Plünderung Konstantinopels im Rahmen des vierten Kreuzzuges von 1204 einen neuen in den Westen. Die Ikone ist ein mobiles Tafelbild und wird bald als wichtigster Träger für Malerei triumphieren, wo bisher nur auf Wände – ob als Fresko oder Glasmalerei auf den größer gewordenen Fensterflächen – und in Handschriften gemalt wurde. In Italien, wo die Ikone zuerst eintrifft, entwickelt sich auch zuerst eine westliche Maltradition, die mit Duccio einen ersten großen Maler hervorbringt und mit dem ersten Anwender der Perspektive, Giotto di Bondone, die Flächigkeit, die Bedeutungsperspektive und die Naturferne des Mittelalters schon wieder zu überwinden versucht.

Die Skulptur entfaltet sich wie in der Romanik vor allem an den Fassaden und Portalen der großen Kirchenbauten, nördlich der Alpen aber vor allem in einer Spezialform des Flügelaltares, dem . Besonders im süddeutschen Raum entstehen in der Spätgotik Spitzenwerke in den Werkstätten von Tilman Riemenschneider, Veit Stoß und den aus Ulm.

Kunst der Neuzeit

Renaissance

→ Hauptartikel: Renaissance

15. und 16. Jahrhundert

Mit der Emanzipation der Kaufleute und Seefahrer in den italienischen Stadtstaaten und Fürstentümern wie Florenz (Toskana), Mantua, Urbino, Genua und Venedig entsteht ein neues Publikum für Kunst jenseits kirchlicher oder feudaler Auftraggeber, das dank internationalem Handel kulturelle Einflüsse verschiedener Kunstzentren aufnehmen kann. Zugleich befördern zufällige und gezielte Funde antiker Kunstwerke vor allem in Rom eine neue Sicht auf den Menschen und sein gestaltetes Ebenbild. Die Renaissance nimmt im Italien des 15. Jahrhunderts ihren Anfang und erreicht dort im 16. Jahrhundert ihren Höhepunkt. In den anderen europäischen Ländern zieht die neue Kunst ab ca. 1500 endgültig ein. Sowohl in der Architektur wie in der Bildhauerei nimmt man sich die Antike unmittelbar zum Vorbild: Proportionen, klassische Säulenordnungen, Bauformen wie der Portikus, die Ädikula werden übernommen und mit anderen Elementen (Kuppeln) kombiniert. Die Künstler befreien sich aus den zünftischen Berufsorganisationen des Mittelalters, werden selbstbewusst, signieren ihre Werke und stellen sich selbst dar. Die immer gekonntere Anwendung der Zentralperspektive (deren erste mathematisch korrekte Übertragung ins Bild 1426 Masaccio in seinem Dreifaltigkeitsfresko in Santa Maria Novella in Florenz gelungen sein soll) ermöglicht immer naturnähere Darstellungen.

Manierismus

→ Hauptartikel: Manierismus

16. Jahrhundert (ca. 1530–1590)

Im Manierismus wird die Ausgewogenheit und vollkommene Harmonie der Hochrenaissance aufgegeben zugunsten einer Dynamisierung und größerer Spannung. Starke Gegensätze, Asymmetrien, Disharmonien, Verzerrung der Proportionen und außergewöhnliche Farb- und Lichteffekte wurden oft verwandt.

Barock

→ Hauptartikel: Barock

1600–1770

Der Barock umfasst in der Kunstgeschichte die Zeit zwischen der Renaissance und dem Klassizismus, in der Zeit von etwa 1600–1750. Als eine Vorstufe des Barock gilt der Manierismus.

Der Barock ist stark durch die Phantasie gekennzeichnet, die von der Bewunderung der großen Maler des 16. Jahrhunderts ausging. Er entsprang dem noch immer bleibenden Interesse am Studium der klassischen Antike. In diesem Sinne brach der Barock nicht mit der Renaissance, sondern entwickelte sie zu einer dynamischeren, künstlerischen Auffassung weiter, in der für den Künstler jede Komposition möglich war; und der hielt sich mehr an die Vermutung als an das formale Gleichgewicht.

Der barocke Stil breitete sich über ganz Europa aus. In den letzten Jahrzehnten dieser Periode (1720–1750) traten in Frankreich und den germanischen Ländern einige Besonderheiten auf, das Rokoko wurde geboren. In dieser Periode der Begeisterung für das Dekorative erreichte auch die Pastell­malerei ihre Blütezeit.

Rokoko

→ Hauptartikel: Rokoko

1720–1770

Der Übergang vom Barock zum Rokoko (franz. rocaille-Muschel) ist fließend, weswegen das Rokoko auch als Spätbarock bezeichnet wird. Sein Ursprung findet sich im Lebensgefühl des französischen Adels im 18. Jahrhundert. Durch Schäferspiele, Hirtenszenen, opulente Feste, Kostümbälle, Picknicks und Konzerte erzeugte der Adel die Illusion eines unbeschwerten, natürlichen Lebens. Die Sehnsucht nach einem idealisierten Landleben manifestierte sich in Lustschlösschen, Pavillons und dazugehörigen, gestalteten Parkanlagen. Die Frivolität und das spielerische Vergnügen findet sich auch als perfekte Illusion in den raffiniert verfeinerten Motiven des Rokokos wieder. Helle, luftige Farbtöne werden verwendet, die Arbeiten sind übertrieben dekoriert, so auch die Verzierungen von Möbeln und Alltagsgegenständen.

Klassizismus

→ Hauptartikel: Klassizismus

1770–1840

Klassizismus bezeichnet als kunstgeschichtliche Epoche den Zeitraum etwa zwischen 1770 und 1840. Der Klassizismus löste den Barock ab. Eine Form des Klassizismus ist das Biedermeier. Die Epoche wurde in der Architektur von der Romantik begleitet und vom Historismus abgelöst.

Im Verhältnis zum Barock kann der Klassizismus als künstlerisches Gegenprogramm aufgefasst werden. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gelangte er nach einer ersten Phase der Koexistenz durch die anhaltenden Diskussionen über die ästhetischen Leitbilder des Barock zur Vorherrschaft. Der Klassizismus in der Architektur basiert auf dem Formenkanon des griechischen Tempelbaus, lehnt sich teilweise aber auch an die italienische Frührenaissance an.

Außerhalb des deutschsprachigen Raums wird der Klassizismus als „Neoklassizismus“ bezeichnet, dagegen bezeichnet Neoklassizismus im Deutschen die klassizistischen Strömungen im 20. Jahrhundert.

Romantik

→ Hauptartikel: Romantik

1790–1840

Die Romantik ist nicht durch eine besondere Mal- oder Stilart geprägt, vielmehr geht es in dieser Epoche um das Brechen klassischer Normen und die Rückbesinnung auf die Natur, Geschichte und Religion. Durch die Hervorhebung von Emotionalem, Phantastischem und Ungebundenem, versuchte man eine Reaktion auf die Aufklärung zu geben und die Formen des Empirismus und der strengen Art des Klassizismus fallen zu lassen.

Harmonisierung Natur und Architektur:

  • Kunst-Natur als Gegenüberstellen und Verschmelzung
  • Denkmal-Bauten → Festhalten von Erinnerungen

Historismus

→ Hauptartikel: Historismus

1850–1895

Im Historismus wird auf stilistische Elemente vorangegangener Epochen, etwa des Barock, des Rokoko, der Romanik oder der Renaissance, zurückgegriffen, die sowohl einzeln als auch in Kombination in die Werke der Künstler einfließen. Der Historismus wird unter anderem in Neuromanik, Neugotik, Neorenaissance sowie Neobarock unterteilt. Eines der bekanntesten im Historismus entstandenen Bauwerke Deutschlands ist der Berliner Reichstag, bei dem Stilelemente der Neorenaissance und des Neobarock verbunden wurden.

Realismus

→ Hauptartikel: Realismus (Kunst)

1850–1895

Moderne

→ Hauptartikel: Moderne

1842–1945 Naturalismus, Impressionismus, Pointillismus, Symbolismus, Jugendstil, Expressionismus, Fauvismus, Kubismus, Orphismus, Futurismus, Suprematismus, Dadaismus, Surrealismus, Purismus, Konstruktivismus, Konkrete Kunst, Neoplastizismus, Art déco, Bauhaus, Neue Sachlichkeit, Sozialistischer Realismus, Phantastischer Realismus, Abstrakter Expressionismus, Informel, Funktionalismus, Naive Kunst

Siehe auch: Kunst im Nationalsozialismus

Postmoderne

→ Hauptartikel: Postmoderne

Nach 1950: Minimalismus, Happening, Fluxus, Pop Art, Op-Art, Kinetische Kunst, Videokunst, Fotorealismus, Konzeptkunst, Performance, Land Art, Body-Art, Neue Wilde, Zeitgenössische Kunst

Bildende Kunst in anderen Regionen

Afrika

Spricht man von afrikanischer Kunst, so meint man damit die Kunst Schwarzafrikas, die sich – wie auch die übrige afrikanische Kultur – vom arabischen Norden des Kontinents, den Staaten des Maghrebs, unterscheidet und die künstlerische Produktion vieler sehr verschiedener Ethnien umfasst. Die bäuerlichen Strukturen Afrikas, die hauptsächlich Holzskulpturen hervorbrachten, die klimatischen Bedingungen und ein Lebensraum, der es Termiten und anderen Schädlingen leicht macht, haben fast keine historischen Objekte der traditionellen afrikanischen Kunst überliefert.

Da die künstlerisch gestalteten Werke des damals kolonisierten Kontinents erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Europa als Objekte authentischer Kulturen geschätzt, erforscht und vor allem gesammelt wurden, sind die meisten Werke in den Museen und Sammlungen innerhalb wie außerhalb Afrikas sowie auf dem Kunstmarkt mit wenigen Ausnahmen nicht älter als 150 Jahre.

Heute überholte, diskriminierend klingende Begriffe wie Primitivismus, Negerplastik (Carl Einstein) oder (in Frankreich) art negre waren affirmative Schlagworte der Klassischen Moderne, die sich die klaren Formen und die zeitlose Aura der afrikanischen Objekte zum Vorbild nahm.

Amerika

Zur präkolumbischen Kunst siehe: Azteken, Chichimeken, Huaxteken, Inka, Maya, Mixteken, Olmeken, Purépecha (Tarasken), Tolteken, Totonaken, Zapoteken, Chavín, Moche, Chimu, , Paracas, Nasca, , Chancay, Lima, Taíno, Marajó, Muisca, , Tairona, Calima, Tolima, , Guinea.

Asien

  • Zur Kunst der Reitervölker siehe: Alanen, Awaren, Xiongnu, Hunnen, Kimmerier, Magyaren, Massageten, Mongolen, Parther, Petschenegen, Polowzer, Saken, Sarmaten, Skythen, Tataren.
  • Zur Kunst der Khmer siehe Angkor Wat.
  • Chinesische Kunst
  • Japanische Kunst
  • Koreanische Kunst
  • Parthische Kunst
  • Persische Miniaturmalerei

Siehe auch

Portal: Bildende Kunst – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Bildende Kunst
  • Buddhistische Kunst
  • Geschichte der Kunst
  • Islamische Kunst
  • Ikonografie
  • Kunstpädagogik
  • Kunsttherapie
  • Kunstsoziologie, Frauen in der Kunst
  • Straßenmalerei, Graffiti

Listen:

  • Liste der antiken Künstler
  • Liste von Techniken der Bildenden Kunst
  • Künstler nach Gattungen: Liste von Bildhauern, Liste von Malern, Liste bedeutender Fotografen
  • Künstler nach Ländern: Liste italienischer Bildhauer, Liste österreichischer Bildender Künstler, Liste polnischer Bildender Künstler, Liste Bildender Künstler in Polen-Litauen, Liste ungarischer Bildender Künstler, Liste russischer Maler, Liste Schweizer Maler und Grafiker

Kategorien:

  • Künstler, Künstler der Bildenden Kunst
  • Künstlerische Technik, Technik der Malerei, Drucktechnik
  • nach Berufen: Architekten, Bildhauer, Fotografen, Goldschmiede, Keramiker, Konzeptkünstler, Kupferstecher, Lithografen, Maler, Medailleure, Medienkünstler, Performancekünstler, Radierer, Restaurator Stuckateure, Zeichner

Literatur

Siehe auch: Künstlerlexikon
  • Kürschners Handbuch der Bildenden Künstler Deutschland, Österreich, Schweiz, 2 Teilbände (Redaktion Andreas Klimt), 2. Jahrgang, de Gruyter Saur, München 2007, ISBN 978-3-598-24737-8 (mit biographischen Daten, Adresse, Lehrtätigkeit, ausstellenden Galerien u. a. von 6700 lebenden Bildenden Künstlern: Malerei, Grafik, Bildhauerei, Buchkunst, Aktions- und Medienkünsten und (in Auswahl) Architektur, Fotografie und Kunsthandwerk).
  • Johannes Jahn, Stefanie Lieb: Wörterbuch der Kunst (= Kröners Taschenausgabe. Band 165). 13., vollständig überarbeitete und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-520-16513-8.
  • Ernst H. Gombrich: Die Geschichte der Kunst. Phaidon, Berlin 1996
  • Gérard du Ry van Beest Holle (Hrsg.): Kunstgeschichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Augsburg: Holle Verlag im Weltbild Verlag, Erlangen: Lizenzausgabe Karl Müller Verlag, 1991, o. ISBN (behandelt die Geschichte der Kunst von der Vorzeit und dem Alten Orient bis zum 20. Jahrhundert; mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Register, Abbildungsnachweis, Literaturhinweisen und Fotonachweis)
  • Norbert Schneider: Bildende Kunst. In: Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus. Band 2, Argument-Verlag, Hamburg 1995, Sp. 240–245.

Weblinks

Commons: Bildende Kunst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Kunst – Quellen und Volltexte
Wikiversity: Annäherung an eine Kunstdefinition – Kursmaterialien
  • Literatur von und über Bildende Kunst im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • https://www.kunst-epochen.de/neuzeit/klassizismus
  • Portal Kunstgeschichte
  • Online-Museen, Verzeichnis (englisch)
  • www.art-site.de – Ausgewählte Websites Bildender Künstler / Linkverzeichnis zu Museen, Galerien, Künstlern, Bildern.
  • www.prometheus-bildarchiv.de – „prometheus – Das verteilte digitale Bildarchiv für Forschung & Lehre e. V.“
  • www.universes-in-universe.de – Visuelle Künste Afrikas, Asiens und Lateinamerikas / Biennalen-Dokumentationen
  • ausstellungsportal.net – Aktuelle Ausstellungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz
  • euromuse.net – Aktuelle Ausstellungen und Ausstellungsarchiv zu Ausstellungen aus 26 Ländern Europas
  • art49.wordpress.com – dezidierte Infos zu Kunstpreisen, Stipendien, Ausstellungen und Kunstmessen
  • www.artipool.de – Informationen zu Kunstmuseen, -vereinen, Galerien, Künstlern und aktuellen Ausstellungen

Einzelnachweise

  1. Shelley Esaak: What Are the Visual Arts? In: ThoughtCo. 4. August 2017, abgerufen am 26. Februar 2018 (englisch). 
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4114333-4 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: sh85007461 | NDL: 00560768

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 06:41

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Dieser Artikel behandelt den Begriff Fur die gleichnamige Zeitschrift siehe Bildende Kunst Zeitschrift Antike Kunst ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Fur die gleichnamige Zeitschrift siehe Antike Kunst Zeitschrift Der Begriff bildende Kunst manchmal auch Bildende Kunst hat sich seit dem fruhen 19 Jahrhundert im deutschen Sprachraum als Sammelbegriff fur die visuell gestaltenden Kunste etabliert Jan Vermeer Allegorie der Malerei 1666 1667Landschaftstuschbild von Dǒng Qichang 1555 1636 DefinitionZu den Kunstgattungen der bildenden Kunst zahlten ursprunglich die Baukunst Bildhauerei Malerei Zeichnung Grafik und Fotografie sowie das Kunsthandwerk Die bildende Kunst wird unterschieden von den darstellenden Kunsten wie Theater Tanz und Filmkunst Literatur und Musik Wahrend sich die Werke dieser anderen Kunste im zeitlichen Ablauf vollziehen existiert ein Werk der bildenden Kunst meist als korperlich raumliches Gebilde das durch sich selbst wirkt und keinen Interpreten benotigt um vom Rezipienten wahrgenommen zu werden Die bildende Kunst und die genannten weiteren Kunstrichtungen konnen unter dem Begriff der schonen Kunste zusammengefasst werden Dies ist vor allem in anderen Sprachen ublich z B franzosisch les beaux arts italienisch le belle arti oder englisch fine arts Infolge der Entwicklung neuer Medien und der fortschreitenden Ausweitung des Kunstbegriffes im 20 Jahrhundert wird der Begriff bildende Kunst heute sehr viel weiter gefasst und ist im Einzelfall nicht mehr eindeutig von anderen Kunstformen abzugrenzen So wird das bis zum Beginn der Moderne vor allem visuell und oft haptisch erfahrbare Kunstwerk im 20 und 21 Jahrhundert fallweise prozessorientiert wandelt sich etwa zur reinen Idee oder existiert nur als Handlungsanweisung Anstelle eines reinen Gattungsbegriffs definiert sich die aktuelle bildende Kunst auch durch den Kunstbetrieb und den Kunstmarkt zu dem etablierte Vertreter der Kunstkritik des Kunsthandels Sammler und die Kunstmuseen gehoren Im Schulfach Kunst an allgemeinbildenden Schulen geht es um bildende Kunst In einigen deutschen Bundeslandern z B Baden Wurttemberg heisst das Schulfach deshalb bildende Kunst Entwicklung der bildenden KunstDie ersten Kunstwerke des Menschen waren Ausdruck religioser Vorstellungen Spater handelte es sich bei Malerei und Bildhauerei meist um Auftragskunst fur religiose Institutionen in Europa die Kirche Herrscher Adelige oder wohlhabende Burger Die Motive und Bildsprache unterlagen in den meisten Kulturen oft strengen Konventionen Die perspektivische und andere Techniken veranderten die Kunst radikal Die Entstehung einer Kunst die als Selbstzweck keinem speziellen Nutzen mehr diente L art pour l art veranderte wiederum das Verhaltnis von Kunstler Gesellschaft und Kunstwerk Teilweise wurde Kunst zu einem Ort von Utopien oder ubernahm Aufgaben der Religion Heute ist die professionelle bildende Kunst von einem globalen Kunstmarkt bestimmt In den westlichen Landern werden zunehmend auch offentliche Gelder oder Kunstorte wie Museen durch privatwirtschaftliche Institutionen und private Stiftungen ersetzt Diskussionen um den zeitgenossischen Kunstbegriff finden in der Kunstkritik Kunsttheorie und an den Kunstakademien statt Der vor allem in Europa und Nordamerika konzentrierte Kunstbetrieb wird seit den 1990er Jahren zunehmend durch Schwellenlander wie z B Brasilien Sudafrika Korea oder die Golfstaaten erweitert die zum Beispiel eigene Biennalen veranstalten Bildende Kunst Europas und des MittelmeerraumesDie heute ubliche Epochenteilung der Kunst wurde von der Kunstwissenschaft im 19 und 20 Jahrhundert etabliert innerhalb der grossen geschichtlichen Epochen zumeist anhand der Kunststile siehe auch Formalismus Fur die Kunst des Altertums war der Mittelmeerraum massgeblich spater die europaischen Kunstregionen unter anderem Italien Frankreich der deutschsprachige Raum Erst seit den 1970er Jahren beginnt die Kunstwissenschaft diesen eurozentrischen Blickwinkel zu relativieren Prahistorische Kunst Die Prahistorie also die Vorgeschichte umfasst den Zeitraum vom Beginn der Menschwerdung bis zur Einfuhrung der Schrift Da die Schrift nicht allerorts zur gleichen Zeit eingefuhrt wurde ist die Vorgeschichte etwa in Agypten schon um das 4 Jahrtausend vor Chr zu Ende wahrend sie z B in Nordeuropa mancherorts noch bis ins 12 Jahrhundert nach Chr andauert Entsprechend vielfaltig sind die kunstlerischen Hinterlassenschaften die aus dieser Zeit fast nur durch Ausgrabungen uberliefert sind Zu den fruhesten Zeugnissen gehoren Hohlenmalerei Felszeichnung und Felsritzung Ahnlich wie bei den Funden kleiner Statuetten Lowenmensch datiert man die altesten Hohlenbilder Chauvet Hohle auf rund 30 000 Jahre vor unserer Zeitrechnung Und sie alle haben vermutlich einen kultischen Hintergrund Interessante Siedlungsfunde gibt es z B in Catalhoyuk wo vor rund 8000 Jahren auch Wandmalereien entstanden sind Mit Beginn der Sesshaftigkeit in der Jungsteinzeit werden unterschiedliche Materialien intensiver und geschickter bearbeitet Ton Keramik Holz spater Metalle wie Bronze Bronzezeit Kupfer und Eisen Verzierte Gefasse Gurtelschnallen Schwertknaufe Gewandspangen Fibeln und ahnliche am Korper von Bestatteten gefundene Gegenstande sowie Totenmasken oder Munzen sind die haufigsten Artefakte an denen die Archaologie den Gestaltungsdrang der vorgeschichtlichen Menschen festmachen konnen Von Kunst im heutigen Sinne kann noch nicht gesprochen werden Gestaltete Gegenstande jenseits des taglichen Gebrauchs wie die jungst gefundene Himmelsscheibe von Nebra die die erste bekannte kosmologische Darstellung zeigt sind extrem selten Die Eisenzeit bringt in Europa die keltische Kultur hervor die vom 4 vorchristlichen bis zum 5 nachchristlichen Jahrhundert eine beachtliche kunstlerische Produktion vorweisen kann Von der Keltischen Kunst wirkt besonders die Ornamentik stark bis ins Hohe Mittelalter nach wo die Buchmalerei auf die verschlungenen Knoten und Ranken dieses geometrisierenden Stils zuruckgreift Kunst des Altertums Agyptische Kunst Hauptartikel Altagyptische Kunst Totenmaske des Tutanchamun Ca 3100 v Chr wurde Agypten unter der Herrschaft des Menes vereinigt mit dem die erste der 31 Dynastien begann in die Agyptens alte Geschichte geteilt wird Altes Reich Mittleres Reich und Neues Reich Mit den Hieroglyphen entwickelt sich eine Bilderschrift der die Vermittlung von Inhalten uber Bilder selbstverstandlich ist Die altagyptische Kunst liegt vor allem in Werken der Malerei der Reliefkunst der Plastik sowie der Architektur vor und fand in vielen Bereichen Anwendung darunter im Totenkult der Gotterverehrung oder auch zu propagandistischen Zwecken Der charakteristische agyptische Stil der Darstellungen ausschliesslich mit Gesichtsprofil und gleichzeitiger Frontalansicht des Oberkorpers bei Personen und Gottern Diese Darstellung bildet sich bereits im Alten Reich heraus und bleibt abgesehen von gewissen Anderungen unter dem Einfluss der Politik Echnatons 3000 Jahre quasi unverandert Wandmalereien oder Reliefs in Grabkammern waren nicht zur Betrachtung durch ein reales Publikum bestimmt sondern es wird Leben aufbewahrt zur Verfugung des Toten P Meyer Zeitlosigkeit ist ausserdem ein zentrales Anliegen aller Darstellungen Die Toten sollen fur die Ewigkeit gerustet sein Das fuhrt in der Plastik so weit dass hockende Figuren die in dieser Stellung ihre Existenz im Totenreich uberdauern sollen ab einem bestimmten Moment nur noch als Wurfel dargestellt werden Mesopotamische Kunst Hauptartikel Mesopotamische Kunst 3 2 Jahrtausend v Chr Griechische Kunst Hauptartikel Griechische Kunst Klassische Saulenordnung Die griechische Kunst der Antike entstand ab etwa 1050 v Chr In der jungeren Forschung wird ihr auch die vorangehende minoische und mykenische Kunst zugerechnet die bereits Zeugnisse aus dem 16 Jahrhundert v Chr hinterlassen hat Die wichtigsten kunstlerisch bedeutenden Funde der Archaologie sind Skulpturen aus Bronze oder Marmor bemalte Vasen und Wandfresken Die kretisch mykenischen Funde werden eingeteilt in die Perioden Fruhmykenisch Mykenisch I ca 1600 1500 v Chr Mittelmykenisch Mykenisch II ca 1500 1400 v Chr und Spatmykenisch Mykenisch III ca 1400 1050 v Chr sowie dem in zumindest manchen Regionen noch folgenden Submykenisch ca 1050 30 1020 00 v Chr Die griechische Kunst im engeren Sinne wird in die kunsthistorischen Epochen protogeometrischer Stil ca 1050 00 900 v Chr geometrischer Stil ca 900 675 v Chr Archaik 700 500 v Chr Klassik 500 325 v Chr und Hellenismus 325 150 v Chr eingeteilt Von der griechischen Malerei ist wenig erhalten obwohl es eine Fulle von literarischen Zeugnissen und nicht wenige bekannte Namen von Malern gibt Apelles Zeuxis usw Romische Kunst Hauptartikel Romische Kunst Augustus von Primaporta Vatikanische Museen Rom Die romische Kunst entfaltete sich etwa vom 5 Jahrhundert v Chr bis zum 5 Jahrhundert n Chr und wurde lange Zeit unter dem Aspekt ihrer Abhangigkeit von der griechischen bewertet In der Tat verdankt sich etwa die heutige Kenntnis der griechischen Skulptur in hohem Masse der Tatsache dass wichtige Werke der griechischen Bronzegiesser die wegen des hohen Materialwertes langst wieder eingeschmolzen waren als romische Marmorkopien uberliefert worden sind Dennoch hat die Kunst des Romischen Reiches in Malerei Skulptur und vor allem in der Architektur auch neue Wege beschritten So ermoglichte z B der Einsatz von Zement in der romischen Architektur erstmals weitgespannte Kuppeln Pantheon Ausgebildet wurden in Rom und seinen Provinzen auch bereits die meisten Bautypen die vom fruhen Christentum fur seine Sakralarchitektur ubernommen wurden Zentralbau Basilika und mehrschiffige Halle Zeitgenossische Beschreibungen von Kunst und Kunsttheorie lieferten zum Beispiel der Schriftsteller Plinius der Altere und der Architekt Vitruv Kunst des Mittelalters Fruhchristliche und byzantinische Kunst Hauptartikel Fruhchristliche Kunst Mosaik im Chor von San Vitale Ravenna Fruhchristliche Kunst ist an den ersten Statten an denen sich die neue Religion verbreitet hat seit dem ersten Jahrhundert nach Chr nachweisbar im Heiligen Land und in Rom Gemass den Lebensbedingungen einer unterdruckten Bewegung sind in diese Fundorte in Rom zum Teil versteckt Wandmalereien und einfache Altare in Katakomben zahlen zu den fruhesten Zeugnissen Mit der Machtubernahme Kaiser Konstantins wird das Christentum im Jahr 313 zuerst den anderen Religionen gleichgestellt und in der Folge dann Staatsreligion weshalb seine symbolischen Zeichen Bauten und Bilder die konspirativen Orte der Fruhzeit verlassen konnen Durch die Teilung des Romischen Reiches in Westrom und Ostrom wo Konstantin das alte Byzantion zur neuen Hauptstadt Konstantinopel ausbaute entwickeln sich zwei unterschiedliche Konfessionen die ihre Differenzen zu einem nicht geringen Teil im jeweiligen Umgang mit den Bildern des Heiligen sehen Wahrend das alte Rom nach den Sturmen der Volkerwanderungszeit zum Zentrum der romisch katholischen Kirche aufsteigt entfaltet sich in Konstantinopel das orthodoxe Christentum Zu den Leistungen der byzantinischen Kunst gehort die Entwicklung eines mobilen Kultbildes der Ikone die zu einem zentralen Bestandteil der orthodoxen Liturgie wird Solitar oder als Bilderwand Ikonostase steht sie im Zentrum der Bilderverehrung und bildet viele neue Darstellungsformen aus Ihr Erfolg ruft als Gegenbewegung den Bilderstreit hervor in dem sich die beiden grundsatzlichen Haltungen zu Bildern fur die gesamte Geschichte der Kunst exemplarisch gegenuberstehen Ikonoklasten und Ikonodulen Unter Kaiser Justinian entstehen neue kulturelle Zentren auch im Westen besonders Ravenna wird mit Bauwerken und Bilderschmuck aufgewertet Die Mosaiken von San Vitale und Sant Apollinare in Classe zahlen zu den besterhaltenen Zeugnissen dieser spezifisch byzantinischen Kunstform Sowohl im Mosaik wie auch bei den Ikonen entwickeln sich festgelegte Bildtypen die die theologischen Inhalte in festgelegten Formen abbilden Die typische Bauform der orthodoxen Kirche ist die Kreuzkuppelkirche Das Byzantinische Reich und damit auch seine Kunst endet mit dem Fall Konstantinopels 1453 und seiner Inbesitznahme durch die Turken Die orthodoxen Kirchen Osteuropas pflegen weiterhin die Tradition der Ikonenmalerei aufgrund der streng reglementierten Gestaltung wiederholen diese Werke in der Regel jedoch nur altere Vorbilder Vorromanik und Romanik Ada Handschrift Evangelist Lukas um 800 Als sich Karl der Grosse im Jahr 800 in Rom zum Kaiser kronen lasst begrundet er nicht nur eine bis ins 16 Jahrhundert dauernde politische Praxis sondern erneuert auch asthetisch eine europaische Tradition Seine Ruckkehr an die in der Volkerwanderungszeit zu einem Dorf geschrumpfte romische Ex Metropole lasst sich zum einen als die erste nachantike Anknupfung an die grosse Zeit des Romischen Reiches lesen weshalb die Kunstproduktion unter Karl auch karolingische Renaissance genannt wird Zweitens verbindet sich das Kaisertum eng mit der fortan wichtigsten Macht die auch die meisten Bauten und Bilder produzieren wird der romisch katholischen Kirche Man unterscheidet bei der Vorromanik zwischen der merowingischen Kunst die sich wie ihre Vorganger noch der keltischen Kultur zurechnen lasst und der karolingischen Kunst die bereits den Reichtum und die Vielfalt eines Stils entfaltet der sich dank der Machtausdehnung Karls in ganz Mitteleuropa verbreitet In der Malerei ragen Werke der Buchmalerei und der Wandmalerei hervor eine Reihe von illustrierten Handschriften ordnet man einer Hofschule Karls des Grossen zu In der Architektur wird etwa mit der Aachener Pfalzkapelle versucht die Tempelbauformen der romischen Kaiserzeit zu reaktivieren Die den Karolingern nachfolgenden Ottonen fuhren die qualitatvolle Buchmalerei fort z B die Reichenauer Malerschule und sorgen wie die darauffolgenden Salier und Staufer fur viele neue Kirchenbauten u a in den Gebieten der Expansion nach Osten Die Romanik zeichnet sich vor allem im Vergleich zur nachfolgenden Stilepoche der Gotik durch die massive Bauweise und den wehrhaften Charakter von weltlichen und sakralen Gebauden aus Kirchen mussten oftmals die Funktion Wehrkirche erfullen grosse Fenster waren technisch in der Stilepoche der Romanik noch nicht realisierbar und aus Sicherheitsgrunden auch nicht erwunscht Dagegen stand ein hoher Bedarf an Mauerflache fur die Wandmalerei Weiterer Schmuck waren zweifarbige Banderungen der Pfeiler und Gurtbogen sowie Skulpturen an Portalen und Lettnern Wichtige romanische Bauten sind z B der Speyerer Dom die Abtei Cluny Bedeutende skulpturale Kunstwerke sind ausserdem aus Bronze erhalten u a die Hildesheimer Bernwardssaule Dem Kunsthandwerk kommt der aufbluhende Handel mit Reliquien zugute der die Nachfrage nach prachtigen Reliquiaren erzeugt sowie die liturgischen Erfordernisse der Kirche Tabernakel Vortragekreuze Messkelche bestickte liturgische Gewander Radleuchter usw Mit der Entstehung neuer Reformorden Cluniazenser Zisterzienser usw entstehen strengere Bauordnungen und prazise Vorschriften fur kunstlerische Gestaltung die die Formenentwicklung immer mehr ausdifferenzieren Gotik Hauptartikel Gotik Duccio di Buoninsegna Madonna Rucellai Uffizien Florenz Mit der Entwicklung eines neuen Baustils zu Beginn des 12 Jahrhunderts in Frankreich wird eine Epoche eingeleitet die unter dem nachtraglich gewahlten und ursprunglich abwertend gemeinten Begriff Gotik bis zum Ende des Mittelalters die Kunst des Abendlandes pragen wird Durch die Entdeckung dass sich das Gewicht von Baulasten insbesondere Decken durch Strebebogen von der Wand weg nach aussen verlagern lasst wurden grosse Fensterflachen moglich die die gotische Kathedrale zum lichtdurchfluteten Baukorper werden liessen Als Grundungsbauwerk gilt der Chor der Abteikirche von Saint Denis bei Paris als Hohepunkte der franzosischen Hochgotik die Kathedralen von Chartres Reims Notre Dame de Paris und die Sainte Chapelle Im damals deutschsprachigen Raum sind besonders zu nennen das Freiburger Munster das Strassburger Munster der Kolner Dom und der Prager Veitsdom Die Entwicklung der Malerei verdankte einem kriminellen Akt ihren grossten Impuls Die Venezianer bringen von ihrer Plunderung Konstantinopels im Rahmen des vierten Kreuzzuges von 1204 einen neuen in den Westen Die Ikone ist ein mobiles Tafelbild und wird bald als wichtigster Trager fur Malerei triumphieren wo bisher nur auf Wande ob als Fresko oder Glasmalerei auf den grosser gewordenen Fensterflachen und in Handschriften gemalt wurde In Italien wo die Ikone zuerst eintrifft entwickelt sich auch zuerst eine westliche Maltradition die mit Duccio einen ersten grossen Maler hervorbringt und mit dem ersten Anwender der Perspektive Giotto di Bondone die Flachigkeit die Bedeutungsperspektive und die Naturferne des Mittelalters schon wieder zu uberwinden versucht Die Skulptur entfaltet sich wie in der Romanik vor allem an den Fassaden und Portalen der grossen Kirchenbauten nordlich der Alpen aber vor allem in einer Spezialform des Flugelaltares dem Besonders im suddeutschen Raum entstehen in der Spatgotik Spitzenwerke in den Werkstatten von Tilman Riemenschneider Veit Stoss und den aus Ulm Kunst der Neuzeit Renaissance Hauptartikel Renaissance 15 und 16 Jahrhundert Masaccio Dreifaltigkeit Fresko in Santa Maria Novella Florenz Mit der Emanzipation der Kaufleute und Seefahrer in den italienischen Stadtstaaten und Furstentumern wie Florenz Toskana Mantua Urbino Genua und Venedig entsteht ein neues Publikum fur Kunst jenseits kirchlicher oder feudaler Auftraggeber das dank internationalem Handel kulturelle Einflusse verschiedener Kunstzentren aufnehmen kann Zugleich befordern zufallige und gezielte Funde antiker Kunstwerke vor allem in Rom eine neue Sicht auf den Menschen und sein gestaltetes Ebenbild Die Renaissance nimmt im Italien des 15 Jahrhunderts ihren Anfang und erreicht dort im 16 Jahrhundert ihren Hohepunkt In den anderen europaischen Landern zieht die neue Kunst ab ca 1500 endgultig ein Sowohl in der Architektur wie in der Bildhauerei nimmt man sich die Antike unmittelbar zum Vorbild Proportionen klassische Saulenordnungen Bauformen wie der Portikus die Adikula werden ubernommen und mit anderen Elementen Kuppeln kombiniert Die Kunstler befreien sich aus den zunftischen Berufsorganisationen des Mittelalters werden selbstbewusst signieren ihre Werke und stellen sich selbst dar Die immer gekonntere Anwendung der Zentralperspektive deren erste mathematisch korrekte Ubertragung ins Bild 1426 Masaccio in seinem Dreifaltigkeitsfresko in Santa Maria Novella in Florenz gelungen sein soll ermoglicht immer naturnahere Darstellungen Manierismus Hauptartikel Manierismus 16 Jahrhundert ca 1530 1590 Im Manierismus wird die Ausgewogenheit und vollkommene Harmonie der Hochrenaissance aufgegeben zugunsten einer Dynamisierung und grosserer Spannung Starke Gegensatze Asymmetrien Disharmonien Verzerrung der Proportionen und aussergewohnliche Farb und Lichteffekte wurden oft verwandt Barock Hauptartikel Barock 1600 1770 Der Barock umfasst in der Kunstgeschichte die Zeit zwischen der Renaissance und dem Klassizismus in der Zeit von etwa 1600 1750 Als eine Vorstufe des Barock gilt der Manierismus Der Barock ist stark durch die Phantasie gekennzeichnet die von der Bewunderung der grossen Maler des 16 Jahrhunderts ausging Er entsprang dem noch immer bleibenden Interesse am Studium der klassischen Antike In diesem Sinne brach der Barock nicht mit der Renaissance sondern entwickelte sie zu einer dynamischeren kunstlerischen Auffassung weiter in der fur den Kunstler jede Komposition moglich war und der hielt sich mehr an die Vermutung als an das formale Gleichgewicht Der barocke Stil breitete sich uber ganz Europa aus In den letzten Jahrzehnten dieser Periode 1720 1750 traten in Frankreich und den germanischen Landern einige Besonderheiten auf das Rokoko wurde geboren In dieser Periode der Begeisterung fur das Dekorative erreichte auch die Pastell malerei ihre Blutezeit Rokoko Hauptartikel Rokoko 1720 1770 Der Ubergang vom Barock zum Rokoko franz rocaille Muschel ist fliessend weswegen das Rokoko auch als Spatbarock bezeichnet wird Sein Ursprung findet sich im Lebensgefuhl des franzosischen Adels im 18 Jahrhundert Durch Schaferspiele Hirtenszenen opulente Feste Kostumballe Picknicks und Konzerte erzeugte der Adel die Illusion eines unbeschwerten naturlichen Lebens Die Sehnsucht nach einem idealisierten Landleben manifestierte sich in Lustschlosschen Pavillons und dazugehorigen gestalteten Parkanlagen Die Frivolitat und das spielerische Vergnugen findet sich auch als perfekte Illusion in den raffiniert verfeinerten Motiven des Rokokos wieder Helle luftige Farbtone werden verwendet die Arbeiten sind ubertrieben dekoriert so auch die Verzierungen von Mobeln und Alltagsgegenstanden Klassizismus Hauptartikel Klassizismus 1770 1840 Klassizismus bezeichnet als kunstgeschichtliche Epoche den Zeitraum etwa zwischen 1770 und 1840 Der Klassizismus loste den Barock ab Eine Form des Klassizismus ist das Biedermeier Die Epoche wurde in der Architektur von der Romantik begleitet und vom Historismus abgelost Im Verhaltnis zum Barock kann der Klassizismus als kunstlerisches Gegenprogramm aufgefasst werden Gegen Ende des 18 Jahrhunderts gelangte er nach einer ersten Phase der Koexistenz durch die anhaltenden Diskussionen uber die asthetischen Leitbilder des Barock zur Vorherrschaft Der Klassizismus in der Architektur basiert auf dem Formenkanon des griechischen Tempelbaus lehnt sich teilweise aber auch an die italienische Fruhrenaissance an Ausserhalb des deutschsprachigen Raums wird der Klassizismus als Neoklassizismus bezeichnet dagegen bezeichnet Neoklassizismus im Deutschen die klassizistischen Stromungen im 20 Jahrhundert Romantik Caspar David Friedrich Kreidefelsen auf Rugen Hauptartikel Romantik 1790 1840 Die Romantik ist nicht durch eine besondere Mal oder Stilart gepragt vielmehr geht es in dieser Epoche um das Brechen klassischer Normen und die Ruckbesinnung auf die Natur Geschichte und Religion Durch die Hervorhebung von Emotionalem Phantastischem und Ungebundenem versuchte man eine Reaktion auf die Aufklarung zu geben und die Formen des Empirismus und der strengen Art des Klassizismus fallen zu lassen Harmonisierung Natur und Architektur Kunst Natur als Gegenuberstellen und Verschmelzung Denkmal Bauten Festhalten von ErinnerungenHistorismus Hauptartikel Historismus 1850 1895 Im Historismus wird auf stilistische Elemente vorangegangener Epochen etwa des Barock des Rokoko der Romanik oder der Renaissance zuruckgegriffen die sowohl einzeln als auch in Kombination in die Werke der Kunstler einfliessen Der Historismus wird unter anderem in Neuromanik Neugotik Neorenaissance sowie Neobarock unterteilt Eines der bekanntesten im Historismus entstandenen Bauwerke Deutschlands ist der Berliner Reichstag bei dem Stilelemente der Neorenaissance und des Neobarock verbunden wurden Realismus Hauptartikel Realismus Kunst 1850 1895 Moderne Hauptartikel Moderne 1842 1945 Naturalismus Impressionismus Pointillismus Symbolismus Jugendstil Expressionismus Fauvismus Kubismus Orphismus Futurismus Suprematismus Dadaismus Surrealismus Purismus Konstruktivismus Konkrete Kunst Neoplastizismus Art deco Bauhaus Neue Sachlichkeit Sozialistischer Realismus Phantastischer Realismus Abstrakter Expressionismus Informel Funktionalismus Naive Kunst Siehe auch Kunst im Nationalsozialismus Postmoderne Hauptartikel Postmoderne Nach 1950 Minimalismus Happening Fluxus Pop Art Op Art Kinetische Kunst Videokunst Fotorealismus Konzeptkunst Performance Land Art Body Art Neue Wilde Zeitgenossische KunstBildende Kunst in anderen RegionenAfrika Spricht man von afrikanischer Kunst so meint man damit die Kunst Schwarzafrikas die sich wie auch die ubrige afrikanische Kultur vom arabischen Norden des Kontinents den Staaten des Maghrebs unterscheidet und die kunstlerische Produktion vieler sehr verschiedener Ethnien umfasst Die bauerlichen Strukturen Afrikas die hauptsachlich Holzskulpturen hervorbrachten die klimatischen Bedingungen und ein Lebensraum der es Termiten und anderen Schadlingen leicht macht haben fast keine historischen Objekte der traditionellen afrikanischen Kunst uberliefert Da die kunstlerisch gestalteten Werke des damals kolonisierten Kontinents erst seit Anfang des 20 Jahrhunderts in Europa als Objekte authentischer Kulturen geschatzt erforscht und vor allem gesammelt wurden sind die meisten Werke in den Museen und Sammlungen innerhalb wie ausserhalb Afrikas sowie auf dem Kunstmarkt mit wenigen Ausnahmen nicht alter als 150 Jahre Heute uberholte diskriminierend klingende Begriffe wie Primitivismus Negerplastik Carl Einstein oder in Frankreich art negre waren affirmative Schlagworte der Klassischen Moderne die sich die klaren Formen und die zeitlose Aura der afrikanischen Objekte zum Vorbild nahm Amerika Bildrelief aus Palenque Mexiko Zur prakolumbischen Kunst siehe Azteken Chichimeken Huaxteken Inka Maya Mixteken Olmeken Purepecha Tarasken Tolteken Totonaken Zapoteken Chavin Moche Chimu Paracas Nasca Chancay Lima Taino Marajo Muisca Tairona Calima Tolima Guinea Asien Zur Kunst der Reitervolker siehe Alanen Awaren Xiongnu Hunnen Kimmerier Magyaren Massageten Mongolen Parther Petschenegen Polowzer Saken Sarmaten Skythen Tataren Zur Kunst der Khmer siehe Angkor Wat Chinesische Kunst Japanische Kunst Koreanische Kunst Parthische Kunst Persische MiniaturmalereiSiehe auchPortal Bildende Kunst Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Bildende Kunst Buddhistische Kunst Geschichte der Kunst Islamische Kunst Ikonografie Kunstpadagogik Kunsttherapie Kunstsoziologie Frauen in der Kunst Strassenmalerei Graffiti Listen Liste der antiken Kunstler Liste von Techniken der Bildenden Kunst Kunstler nach Gattungen Liste von Bildhauern Liste von Malern Liste bedeutender Fotografen Kunstler nach 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Kunsthandwerk Johannes Jahn Stefanie Lieb Worterbuch der Kunst Kroners Taschenausgabe Band 165 13 vollstandig uberarbeitete und erganzte Auflage Kroner Stuttgart 2008 ISBN 978 3 520 16513 8 Ernst H Gombrich Die Geschichte der Kunst Phaidon Berlin 1996 Gerard du Ry van Beest Holle Hrsg Kunstgeschichte Von den Anfangen bis zur Gegenwart Augsburg Holle Verlag im Weltbild Verlag Erlangen Lizenzausgabe Karl Muller Verlag 1991 o ISBN behandelt die Geschichte der Kunst von der Vorzeit und dem Alten Orient bis zum 20 Jahrhundert mit zahlreichen farbigen Abbildungen Register Abbildungsnachweis Literaturhinweisen und Fotonachweis Norbert Schneider Bildende Kunst In Historisch kritisches Worterbuch des Marxismus Band 2 Argument Verlag Hamburg 1995 Sp 240 245 WeblinksCommons Bildende Kunst Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Kunst Quellen und Volltexte Wikiversity Annaherung an eine Kunstdefinition Kursmaterialien Literatur von und uber Bildende Kunst im Katalog der Deutschen 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AKS LCCN sh85007461 NDL 00560768

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