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Alexander Johann Heinrich Friedrich Möller 26 April 1903 in Dortmund 2 Oktober 1985 in Karlsruhe war ein deutscher Polit

Alex Möller

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Alexander Johann Heinrich Friedrich Möller (* 26. April 1903 in Dortmund; † 2. Oktober 1985 in Karlsruhe) war ein deutscher Politiker (SPD). Er war unter anderem Mitglied des Landtages von Preußen, von Württemberg-Baden und von Baden-Württemberg sowie Vorsitzender des SPD-Landesverbandes Baden-Württemberg und erster sozialdemokratischer Bundesfinanzminister.

Leben

Herkunft und beruflicher Werdegang (bis 1945)

Alexander Johann „Alex“ Möller war Sohn des Eisenbahnbeamten Alex Möller (Reichsbahnsekretär und späterer Mitbegründer der Reichsgewerkschaft deutscher Eisenbahnbeamten und -anwärter) und wurde ebenfalls Reichsbahnbeamter. Seine Mutter war eine geborene Kohlmaier. 1922 wurde er Mitglied der SPD. In Halle an der Saale wurde er ab Januar 1923 Bezirksleiter des Deutschen Eisenbahner-Verbandes (DEV), des späteren Einheitsverbandes der Eisenbahner Deutschlands (EdED). Zugleich übernahm er 1923 die Bundesleitung der Reichsgewerkschaft deutscher Eisenbahnbeamten und -anwärter in Berlin. Nach der Fusion der Reichsgewerkschaft mit dem DEV zum EdED übernahm Möller bis 1933 diese Funktion. Von 1928 bis 1933 vertrat er als jüngster Mandatsträger den Wahlkreis Halle-Merseburg im Preußischen Landtag.

Mit Beginn der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Möller verfolgt. Da er dem Gedanken eines politischen Generalstreiks gegen die beginnende NS-Herrschaft nahe stand, wurde er vom 3. Mai bis 22. Mai 1933 in sogenannte Schutzhaft in Halle an der Saale genommen. Danach stand er unter Polizeiaufsicht und war Repressalien der Gestapo ausgesetzt. Während der Zeit des Nationalsozialismus bestritt er seinen Lebensunterhalt als Versicherungsvertreter, zunächst bei der deutschen Niederlassung der international tätigen „Phoenix“, dann nach deren Verbot im Jahre 1936 bis 1944 im Außen- und Innendienst für die Karlsruher Lebensversicherungs AG. Er arbeitete sich bis zum Organisationschef und stellvertretenden Vorstandsmitglied hoch. Für kurze Zeit leitete er in Gotha einen Ausweichbetrieb der Karlsruher Lebensversicherungs AG.

Nach dem Krieg

Nach Kriegsende galt sein Interesse dem Wiederaufbau der Karlsruher Lebensversicherung AG, deren Vorstandsvorsitz er 1945 übernahm und bis 1969 innehatte.

Möller gehörte ab 1946 der Verfassunggebenden Landesversammlung bzw. dem Landtag von Württemberg-Baden an (von 1950 bis 1961 als Fraktionsvorsitzender), zunächst für den Wahlkreis Karlsruhe-Land, ab 1950 für den Wahlkreis Karlsruhe-Stadt. 1952 zog er als Landtagsabgeordneter in den Landtag von Baden-Württemberg ein, dem er bis zum 5. Oktober 1961 angehörte. Wegen seiner Wahl in den Deutschen Bundestag legte er sein Mandat nieder. Sein Nachfolger wurde Walther Wäldele.

Möller war Mitglied im Präsidium der SPD und wurde 1958 in den Bundesvorstand der SPD gewählt. 1960 reiste er zusammen mit Klaus Schütz in die USA, um sich John F. Kennedys Wahlkampfideen für die Präsidentschaftswahlen am 8. November 1960 abzuschauen. Von 1962 bis 1966 war er Vorsitzender des SPD-Landesverbandes Baden-Württemberg. Er selbst trat zur Bundestagswahl nicht im Wahlkreis Karlsruhe, sondern Heidelberg an. Dort war er 1964 bis 1969 und 1972 bis 1976 stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Über einen sicheren Platz auf der Landesliste der SPD Baden-Württemberg zog er 1961 in den Bundestag ein, dem er bis 1976 angehörte.

Sein Ziel, der Posten des Bundesfinanzministers, war in der Großen Koalition (1966–1969, Kabinett Kiesinger) jedoch an Franz Josef Strauß gegangen. 1966 musste Möller nach schwachen Wahlergebnissen bei der Bundestagswahl 1965 den Vorsitz des SPD-Landesverbandes Baden-Württemberg aufgeben, weil er sich laut innerparteilichen Kritikern nicht genug in der Landespolitik engagiert hatte. Bei der Bundestagswahl am 28. September 1969 gewann er erstmals das Direktmandat im Bundestagswahlkreis Heidelberg. Möller pflegte gute Kontakte zum Hockenheimer Bürgermeister Kurt Buchter und enge Beziehungen zur Stadt Hockenheim. Der Bau einer Wohnanlage mit 191 Wohnungen in der in seinem Wahlkreis gelegenen Stadt wird Möller zugeschrieben.

In der sozialliberalen Koalition wurde Möller Bundesfinanzminister im Kabinett unter Bundeskanzler Willy Brandt, was seine politische Karriere krönte. Da Möller 1971 die wachsenden Ausgaben der anderen Ministerien nicht tragen wollte und die Stabilität der Finanzen in Gefahr sah, reichte er am 12. Mai 1971 ein Rücktrittsgesuch beim Bundeskanzler ein, der dieses annahm. 1972 kandidierte er abermals für den Bundestag und übernahm den stellvertretenden Fraktionsvorsitz und den Vorsitz im Arbeitskreis „Öffentliche Finanzwirtschaft“. Zu den Vorstandswahlen der SPD 1973 trat er nicht mehr an, blieb aber seiner Partei als Vorsitzender der Kontrollkommission bis 1979 eng verbunden.

1976 strebte er aus Altersgründen kein neues Bundestagsmandat mehr an. Bis in die frühen 1980er Jahre blieb Möller politisch tätig, z. B. im Auftrag der Regierung Schmidt als Berater der ägyptischen Regierung, in weiteren Parteiämtern (so ab 1980 als Vorsitzender des Seniorerates der SPD) und als Aufsichtsratsvorsitzender und Aufsichtsratsmitglied verschiedener Gesellschaften; auch saß er im Verwaltungsrat des Süddeutschen Rundfunks, dessen Vorsitz er 1951–1969 innehatte. In dieser Funktion war er auch Initiator der Schwetzinger Festspiele, die seit 1952 vom Süddeutschen Rundfunk bzw. deren Nachfolgeanstalt veranstaltet werden. Er war zudem Mitglied der Kuratorium Kunststiftung Baden-Württemberg GmbH und des Beirats der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus.

Aufgrund seiner Tätigkeit für die Karlsruher Lebensversicherung AG wurde ihm der Spitzname „Genosse Generaldirektor“ zuteil, den er auch als Titel seiner 1978 erschienenen Memoiren verwendete.

Alex Möller war evangelisch und verwitwet. Sein Grab befindet sich in Karlsruhe auf dem Friedhof Rüppurr, direkt neben dem Grab des ehemaligen Karlsruher Oberbürgermeisters Otto Dullenkopf. Der Grabstein von Alex Möller wurde von dem Bildhauer Otto Herbert Hajek gestaltet.

Ehrungen und Auszeichnungen

  • 1949: Ehrensenator der TH (Universität) Karlsruhe
  • 1953: Dr. Ing. E. h. TH (Universität) Karlsruhe
  • 1954: Großes Verdienstkreuz (1953) mit Stern (1963) und Schulterband (1968) der Bundesrepublik Deutschland
  • 1955: Ehrensenator der Universität Mannheim
  • 1957: Dr. rer. nat. h. c. Universität Freiburg
  • 1969: Benennung zu Lebzeiten der Alex-Möller-Straße und der Alex-Möller-Wohnanlage in Hockenheim
  • 1973: Professorentitel des Landes Baden-Württemberg
  • 1975: Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
  • 1976: Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
  • 1976: DRK-Ehrenzeichen I. Klasse
  • 1976: Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande der Republik Österreich für Verdienste um die Republik Österreich
  • 1981: Ehrenbürger der Stadt Karlsruhe
  • 1983: Bürgermedaille der Stadt Heidelberg
  • 1985: Bayerischer Verdienstorden
  • Großkreuz des Verdienstordens von Liberia
  • Großkreuz des Nil-Ordens der Arabischen Republik Ägypten
  • Benennung einer Straße in Hockenheim

Veröffentlichungen

  • Tatort Politik. Droemer Knaur, München u. a. 1982, ISBN 3-426-26060-3.
  • mit Robert Schwebler: Schuld durch Schulden? Nutzen und Grenzen der Staatsverschuldung. Droemer Knaur, München u. a. 1981, ISBN 3-426-26048-4.
  • Genosse Generaldirektor. Droemer Knaur, München u. a. 1978, ISBN 3-426-05610-0.
  • Ein Arbeitsleben für die Assekuranz. 1973.
  • als Hrsg.: Versicherungswirtschaft; Versicherungsrecht.
  • Reichsfinanzminister Matthias Erzberger und sein Reformwerk (= Blickpunkt Finanzen. Informationshefte des Bundesministeriums für Wirtschaft und Finanzen, Bonn. Heft 7, ZDB-ID 507154-9). Herausgegeben vom Bundesministerium für Wirtschaft und Finanzen. Wilhelm Stollfuss in Kommission, Bonn 1971 (zum 50. Todestag).
  • In Gedenken an Reichsfinanzminister Rudolg Hilferding. 1971 (zum 30. Todestag).
  • Kommentar zum Gesetz für Förderung der Stabilität und Wachstums der Wirtschaft. 1968; 2. Auflage 1969.
  • Unruhige Zeiten. 1963.
  • Währung und Außenpolitik. 1963; 4. Auflage 1968 (auch englisch)
  • Bilanz über die Erbschaft. 1947.
  • Der Weg in die Zukunft. 1945.

Literatur

  • Walter Henkels: 99 Bonner Köpfe, durchgesehene und ergänzte Ausgabe, Fischer-Bücherei, Frankfurt am Main 1965, S. 185ff.
  • Peter Koch: Möller, Alex. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-00198-2, S. 636 f. (Digitalisat).
  • Möller, Alex. In: Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 849.
  • Michael Kitzing: Alex Möller: Generaldirektor, Parlamentarier, Minister. Eine Würdigung anlässlich des 25. Todestages. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, 158, 2010, S. 513–538.
  • Gabriele Metzler: Alex Möller. In: Reinhold Weber, Ines Mayer (Hrsg.): Politische Köpfe aus Südwestdeutschland (= Schriften zur politischen Landeskunde Baden-Württembergs. Band 33). Landeszentrale für Politische Bildung Baden-Württemberg, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-018700-7, S. 321–331.
  • Robert Schwebler, Walter Föhrenbach (Hrsg.): Jahre der Wende. Festgabe für Alex Möller zum 65. Geburtstag. Verlag Versicherungswirtschaft, Karlsruhe 1968; 2. Auflage (zum 75. Geburtstag) 1978.
  • Siegfried Mielke, Stefan Heinz: Eisenbahngewerkschafter im NS-Staat. Verfolgung – Widerstand – Emigration (1933–1945). Metropol-Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-86331-353-1, S. 229, 241 ff., 579 f. (Kurzbiographie).

Weblinks

Commons: Alex Möller – Sammlung von Bildern
  • Werke von und über Alex Möller in der Deutschen Digitalen Bibliothek
  • Alex Möller bei leo-bw, dem landeskundlichen Informationssystem Baden-Württemberg
  • Nachlass BArch N 1369

Einzelnachweise

  1. Eugen Gerstenmaier. In: Der Spiegel. Nr. 24, 1966 (online). 
  2. Arnulf Baring: Machtwechsel. Die Ära Brandt-Scheel. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1984, ISBN 3-421-06095-9, S. 179 hält dagegen weiterhin 1897 für das zutreffende Geburtsjahr.
  3. Franz A. Bankuti: Wohnblock und Straße erinnern an Alex Möller. In: Schwetzinger Zeitung. 8. Oktober 2015, abgerufen am 30. Oktober 2024 (kostenpflichtig). 
  4. Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg – Liste der Ordensträgerinnen und Ordensträger 1975–2025. (PDF; 372 kB).Staatsministerium Baden-Württemberg, 2. Juni 2025, S. 2.
Finanzminister der Bundesrepublik Deutschland

Fritz Schäffer (CSU, 1949–1957) | Franz Etzel (CDU, 1957–1961) | Heinz Starke (FDP, 1961–1962) | Rolf Dahlgrün (FDP, 1962–1966) | Kurt Schmücker (CDU, 1966) | Franz Josef Strauß (CSU, 1966–1969) | Alex Möller (SPD, 1969–1971) | Karl Schiller (SPD, 1971–1972) | Helmut Schmidt (SPD, 1972–1974) | Hans Apel (SPD, 1974–1978) | Hans Matthöfer (SPD, 1978–1982) | Manfred Lahnstein (SPD, 1982) | Gerhard Stoltenberg (CDU, 1982–1989) | Theo Waigel (CSU, 1989–1998) | Oskar Lafontaine (SPD, 1998–1999) | Werner Müller (parteilos, komm. 1999) | Hans Eichel (SPD, 1999–2005) | Peer Steinbrück (SPD, 2005–2009) | Wolfgang Schäuble (CDU, 2009–2017) | Peter Altmaier (CDU, komm. 2017–2018) | Olaf Scholz (SPD, 2018–2021) | Christian Lindner (FDP, 2021–2024) | Jörg Kukies (SPD, 2024–2025) | Lars Klingbeil (SPD, seit 2025)

Siehe auch: Bundesministerium der Finanzen und Liste der deutschen Finanzminister
Kabinett Brandt I, 22. Oktober 1969 bis 15. Dezember 1972

Willy Brandt (SPD) | Walter Scheel (FDP) | Hans-Dietrich Genscher (FDP) | Gerhard Jahn (SPD) | Alex Möller (SPD) | Karl Schiller (SPD) | Helmut Schmidt (SPD) | Josef Ertl (FDP) | Walter Arendt (SPD) | Georg Leber (SPD) | Käte Strobel (SPD) | Lauritz Lauritzen (SPD) | Egon Franke (SPD) | Hans Leussink (parteilos) | Klaus von Dohnanyi (SPD) | Erhard Eppler (SPD) | Horst Ehmke (SPD)

Siehe auch: Kabinett Brandt I
Landesvorsitzende der SPD Baden-Württemberg

Erwin Schoettle (1952–1962) | Alex Möller (1962–1966) | Walter Krause (1966–1968) | Erwin Schoettle, Heinz Bühringer und Eugen Loderer (1968, geschäftsführend) | Heinz Bühringer (1968–1973) | Erhard Eppler (1973–1981) | Ulrich Lang (1981–1987) | Ulrich Maurer (1987–1999) | Ute Vogt (1999–2009) | Nils Schmid (2009–2016) | Leni Breymaier (2016–2018) | Andreas Stoch (seit 2018)

Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg

Alex Möller (1952–1961) | Walter Krause und Hermann Veit (1961–1964) | Walter Krause (1964–1966) | Walter Hirrlinger (1966–1968) | Heinz Bühringer (1968–1972) | Walter Krause (1972–1973) | Rudolf Schieler (1973–1976) | Erhard Eppler (1976–1980) | Ulrich Lang (1980–1988) | Dieter Spöri (1988–1992) | Ulrich Maurer (1992–2001) | Wolfgang Drexler (2001–2006) | Ute Vogt (2006–2008) | Claus Schmiedel (2008–2016) | Andreas Stoch (seit 2016)

Normdaten (Person): GND: 118583026 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n82050762 | VIAF: 40170686 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Möller, Alex
ALTERNATIVNAMEN Möller, Alexander Johann Heinrich Friedrich (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker (SPD), MdL, MdB
GEBURTSDATUM 26. April 1903
GEBURTSORT Dortmund
STERBEDATUM 2. Oktober 1985
STERBEORT Karlsruhe

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 13:16

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Alexander Johann Heinrich Friedrich Moller 26 April 1903 in Dortmund 2 Oktober 1985 in Karlsruhe war ein deutscher Politiker SPD Er war unter anderem Mitglied des Landtages von Preussen von Wurttemberg Baden und von Baden Wurttemberg sowie Vorsitzender des SPD Landesverbandes Baden Wurttemberg und erster sozialdemokratischer Bundesfinanzminister Alex Moller 1973 LebenHerkunft und beruflicher Werdegang bis 1945 Alexander Johann Alex Moller war Sohn des Eisenbahnbeamten Alex Moller Reichsbahnsekretar und spaterer Mitbegrunder der Reichsgewerkschaft deutscher Eisenbahnbeamten und anwarter und wurde ebenfalls Reichsbahnbeamter Seine Mutter war eine geborene Kohlmaier 1922 wurde er Mitglied der SPD In Halle an der Saale wurde er ab Januar 1923 Bezirksleiter des Deutschen Eisenbahner Verbandes DEV des spateren Einheitsverbandes der Eisenbahner Deutschlands EdED Zugleich ubernahm er 1923 die Bundesleitung der Reichsgewerkschaft deutscher Eisenbahnbeamten und anwarter in Berlin Nach der Fusion der Reichsgewerkschaft mit dem DEV zum EdED ubernahm Moller bis 1933 diese Funktion Von 1928 bis 1933 vertrat er als jungster Mandatstrager den Wahlkreis Halle Merseburg im Preussischen Landtag Mit Beginn der Machtubernahme der Nationalsozialisten wurde Moller verfolgt Da er dem Gedanken eines politischen Generalstreiks gegen die beginnende NS Herrschaft nahe stand wurde er vom 3 Mai bis 22 Mai 1933 in sogenannte Schutzhaft in Halle an der Saale genommen Danach stand er unter Polizeiaufsicht und war Repressalien der Gestapo ausgesetzt Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus bestritt er seinen Lebensunterhalt als Versicherungsvertreter zunachst bei der deutschen Niederlassung der international tatigen Phoenix dann nach deren Verbot im Jahre 1936 bis 1944 im Aussen und Innendienst fur die Karlsruher Lebensversicherungs AG Er arbeitete sich bis zum Organisationschef und stellvertretenden Vorstandsmitglied hoch Fur kurze Zeit leitete er in Gotha einen Ausweichbetrieb der Karlsruher Lebensversicherungs AG Nach dem Krieg Nach Kriegsende galt sein Interesse dem Wiederaufbau der Karlsruher Lebensversicherung AG deren Vorstandsvorsitz er 1945 ubernahm und bis 1969 innehatte Moller gehorte ab 1946 der Verfassunggebenden Landesversammlung bzw dem Landtag von Wurttemberg Baden an von 1950 bis 1961 als Fraktionsvorsitzender zunachst fur den Wahlkreis Karlsruhe Land ab 1950 fur den Wahlkreis Karlsruhe Stadt 1952 zog er als Landtagsabgeordneter in den Landtag von Baden Wurttemberg ein dem er bis zum 5 Oktober 1961 angehorte Wegen seiner Wahl in den Deutschen Bundestag legte er sein Mandat nieder Sein Nachfolger wurde Walther Waldele Moller war Mitglied im Prasidium der SPD und wurde 1958 in den Bundesvorstand der SPD gewahlt 1960 reiste er zusammen mit Klaus Schutz in die USA um sich John F Kennedys Wahlkampfideen fur die Prasidentschaftswahlen am 8 November 1960 abzuschauen Von 1962 bis 1966 war er Vorsitzender des SPD Landesverbandes Baden Wurttemberg Er selbst trat zur Bundestagswahl nicht im Wahlkreis Karlsruhe sondern Heidelberg an Dort war er 1964 bis 1969 und 1972 bis 1976 stellvertretender Fraktionsvorsitzender Uber einen sicheren Platz auf der Landesliste der SPD Baden Wurttemberg zog er 1961 in den Bundestag ein dem er bis 1976 angehorte Sein Ziel der Posten des Bundesfinanzministers war in der Grossen Koalition 1966 1969 Kabinett Kiesinger jedoch an Franz Josef Strauss gegangen 1966 musste Moller nach schwachen Wahlergebnissen bei der Bundestagswahl 1965 den Vorsitz des SPD Landesverbandes Baden Wurttemberg aufgeben weil er sich laut innerparteilichen Kritikern nicht genug in der Landespolitik engagiert hatte Bei der Bundestagswahl am 28 September 1969 gewann er erstmals das Direktmandat im Bundestagswahlkreis Heidelberg Moller pflegte gute Kontakte zum Hockenheimer Burgermeister Kurt Buchter und enge Beziehungen zur Stadt Hockenheim Der Bau einer Wohnanlage mit 191 Wohnungen in der in seinem Wahlkreis gelegenen Stadt wird Moller zugeschrieben Grabmal Alex Moller In der sozialliberalen Koalition wurde Moller Bundesfinanzminister im Kabinett unter Bundeskanzler Willy Brandt was seine politische Karriere kronte Da Moller 1971 die wachsenden Ausgaben der anderen Ministerien nicht tragen wollte und die Stabilitat der Finanzen in Gefahr sah reichte er am 12 Mai 1971 ein Rucktrittsgesuch beim Bundeskanzler ein der dieses annahm 1972 kandidierte er abermals fur den Bundestag und ubernahm den stellvertretenden Fraktionsvorsitz und den Vorsitz im Arbeitskreis Offentliche Finanzwirtschaft Zu den Vorstandswahlen der SPD 1973 trat er nicht mehr an blieb aber seiner Partei als Vorsitzender der Kontrollkommission bis 1979 eng verbunden 1976 strebte er aus Altersgrunden kein neues Bundestagsmandat mehr an Bis in die fruhen 1980er Jahre blieb Moller politisch tatig z B im Auftrag der Regierung Schmidt als Berater der agyptischen Regierung in weiteren Parteiamtern so ab 1980 als Vorsitzender des Seniorerates der SPD und als Aufsichtsratsvorsitzender und Aufsichtsratsmitglied verschiedener Gesellschaften auch sass er im Verwaltungsrat des Suddeutschen Rundfunks dessen Vorsitz er 1951 1969 innehatte In dieser Funktion war er auch Initiator der Schwetzinger Festspiele die seit 1952 vom Suddeutschen Rundfunk bzw deren Nachfolgeanstalt veranstaltet werden Er war zudem Mitglied der Kuratorium Kunststiftung Baden Wurttemberg GmbH und des Beirats der Stiftung Bundeskanzler Adenauer Haus Aufgrund seiner Tatigkeit fur die Karlsruher Lebensversicherung AG wurde ihm der Spitzname Genosse Generaldirektor zuteil den er auch als Titel seiner 1978 erschienenen Memoiren verwendete Alex Moller war evangelisch und verwitwet Sein Grab befindet sich in Karlsruhe auf dem Friedhof Ruppurr direkt neben dem Grab des ehemaligen Karlsruher Oberburgermeisters Otto Dullenkopf Der Grabstein von Alex Moller wurde von dem Bildhauer Otto Herbert Hajek gestaltet Ehrungen und Auszeichnungen1949 Ehrensenator der TH Universitat Karlsruhe 1953 Dr Ing E h TH Universitat Karlsruhe 1954 Grosses Verdienstkreuz 1953 mit Stern 1963 und Schulterband 1968 der Bundesrepublik Deutschland 1955 Ehrensenator der Universitat Mannheim 1957 Dr rer nat h c Universitat Freiburg 1969 Benennung zu Lebzeiten der Alex Moller Strasse und der Alex Moller Wohnanlage in Hockenheim 1973 Professorentitel des Landes Baden Wurttemberg 1975 Verdienstmedaille des Landes Baden Wurttemberg 1976 Grosskreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 1976 DRK Ehrenzeichen I Klasse 1976 Grosses Goldenes Ehrenzeichen am Bande der Republik Osterreich fur Verdienste um die Republik Osterreich 1981 Ehrenburger der Stadt Karlsruhe 1983 Burgermedaille der Stadt Heidelberg 1985 Bayerischer Verdienstorden Grosskreuz des Verdienstordens von Liberia Grosskreuz des Nil Ordens der Arabischen Republik Agypten Benennung einer Strasse in HockenheimVeroffentlichungenTatort Politik Droemer Knaur Munchen u a 1982 ISBN 3 426 26060 3 mit Robert Schwebler Schuld durch Schulden Nutzen und Grenzen der Staatsverschuldung Droemer Knaur Munchen u a 1981 ISBN 3 426 26048 4 Genosse Generaldirektor Droemer Knaur Munchen u a 1978 ISBN 3 426 05610 0 Ein Arbeitsleben fur die Assekuranz 1973 als Hrsg Versicherungswirtschaft Versicherungsrecht Reichsfinanzminister Matthias Erzberger und sein Reformwerk Blickpunkt Finanzen Informationshefte des Bundesministeriums fur Wirtschaft und Finanzen Bonn Heft 7 ZDB ID 507154 9 Herausgegeben vom Bundesministerium fur Wirtschaft und Finanzen Wilhelm Stollfuss in Kommission Bonn 1971 zum 50 Todestag In Gedenken an Reichsfinanzminister Rudolg Hilferding 1971 zum 30 Todestag Kommentar zum Gesetz fur Forderung der Stabilitat und Wachstums der Wirtschaft 1968 2 Auflage 1969 Unruhige Zeiten 1963 Wahrung und Aussenpolitik 1963 4 Auflage 1968 auch englisch Bilanz uber die Erbschaft 1947 Der Weg in die Zukunft 1945 LiteraturWalter Henkels 99 Bonner Kopfe durchgesehene und erganzte Ausgabe Fischer Bucherei Frankfurt am Main 1965 S 185ff Peter Koch Moller Alex In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 636 f Digitalisat Moller Alex In Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 849 Michael Kitzing Alex Moller Generaldirektor Parlamentarier Minister Eine Wurdigung anlasslich des 25 Todestages In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins 158 2010 S 513 538 Gabriele Metzler Alex Moller In Reinhold Weber Ines Mayer Hrsg Politische Kopfe aus Sudwestdeutschland Schriften zur politischen Landeskunde Baden Wurttembergs Band 33 Landeszentrale fur Politische Bildung Baden Wurttemberg Stuttgart 2005 ISBN 3 17 018700 7 S 321 331 Robert Schwebler Walter Fohrenbach Hrsg Jahre der Wende Festgabe fur Alex Moller zum 65 Geburtstag Verlag Versicherungswirtschaft Karlsruhe 1968 2 Auflage zum 75 Geburtstag 1978 Siegfried Mielke Stefan Heinz Eisenbahngewerkschafter im NS Staat Verfolgung Widerstand Emigration 1933 1945 Metropol Verlag Berlin 2017 ISBN 978 3 86331 353 1 S 229 241 ff 579 f Kurzbiographie WeblinksCommons Alex Moller Sammlung von Bildern Werke von und uber Alex Moller in der Deutschen Digitalen Bibliothek Alex Moller bei leo bw dem landeskundlichen Informationssystem Baden Wurttemberg Nachlass BArch N 1369EinzelnachweiseEugen Gerstenmaier In Der Spiegel Nr 24 1966 online Arnulf Baring Machtwechsel Die Ara Brandt Scheel Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1984 ISBN 3 421 06095 9 S 179 halt dagegen weiterhin 1897 fur das zutreffende Geburtsjahr Franz A Bankuti Wohnblock und Strasse erinnern an Alex Moller In Schwetzinger Zeitung 8 Oktober 2015 abgerufen am 30 Oktober 2024 kostenpflichtig Verdienstorden des Landes Baden Wurttemberg Liste der Ordenstragerinnen und Ordenstrager 1975 2025 PDF 372 kB Staatsministerium Baden Wurttemberg 2 Juni 2025 S 2 Finanzminister der Bundesrepublik Deutschland Fritz Schaffer CSU 1949 1957 Franz Etzel CDU 1957 1961 Heinz Starke FDP 1961 1962 Rolf Dahlgrun FDP 1962 1966 Kurt Schmucker CDU 1966 Franz Josef Strauss CSU 1966 1969 Alex Moller SPD 1969 1971 Karl Schiller SPD 1971 1972 Helmut Schmidt SPD 1972 1974 Hans Apel SPD 1974 1978 Hans Matthofer SPD 1978 1982 Manfred Lahnstein SPD 1982 Gerhard Stoltenberg CDU 1982 1989 Theo Waigel CSU 1989 1998 Oskar Lafontaine SPD 1998 1999 Werner Muller parteilos komm 1999 Hans Eichel SPD 1999 2005 Peer Steinbruck SPD 2005 2009 Wolfgang Schauble CDU 2009 2017 Peter Altmaier CDU komm 2017 2018 Olaf Scholz SPD 2018 2021 Christian Lindner FDP 2021 2024 Jorg Kukies SPD 2024 2025 Lars Klingbeil SPD seit 2025 Siehe auch Bundesministerium der Finanzen und Liste der deutschen FinanzministerKabinett Brandt I 22 Oktober 1969 bis 15 Dezember 1972 Willy Brandt SPD Walter Scheel FDP Hans Dietrich Genscher FDP Gerhard Jahn SPD Alex Moller SPD Karl Schiller SPD Helmut Schmidt SPD Josef Ertl FDP Walter Arendt SPD Georg Leber SPD Kate Strobel SPD Lauritz Lauritzen SPD Egon Franke SPD Hans Leussink parteilos Klaus von Dohnanyi SPD Erhard Eppler SPD Horst Ehmke SPD Siehe auch Kabinett Brandt ILandesvorsitzende der SPD Baden Wurttemberg Erwin Schoettle 1952 1962 Alex Moller 1962 1966 Walter Krause 1966 1968 Erwin Schoettle Heinz Buhringer und Eugen Loderer 1968 geschaftsfuhrend Heinz Buhringer 1968 1973 Erhard Eppler 1973 1981 Ulrich Lang 1981 1987 Ulrich Maurer 1987 1999 Ute Vogt 1999 2009 Nils Schmid 2009 2016 Leni Breymaier 2016 2018 Andreas Stoch seit 2018 Vorsitzende der SPD Fraktion im Landtag von Baden Wurttemberg Alex Moller 1952 1961 Walter Krause und Hermann Veit 1961 1964 Walter Krause 1964 1966 Walter Hirrlinger 1966 1968 Heinz Buhringer 1968 1972 Walter Krause 1972 1973 Rudolf Schieler 1973 1976 Erhard Eppler 1976 1980 Ulrich Lang 1980 1988 Dieter Spori 1988 1992 Ulrich Maurer 1992 2001 Wolfgang Drexler 2001 2006 Ute Vogt 2006 2008 Claus Schmiedel 2008 2016 Andreas Stoch seit 2016 Normdaten Person GND 118583026 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n82050762 VIAF 40170686 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Moller AlexALTERNATIVNAMEN Moller Alexander Johann Heinrich Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdL MdBGEBURTSDATUM 26 April 1903GEBURTSORT DortmundSTERBEDATUM 2 Oktober 1985STERBEORT Karlsruhe

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