Dieser Artikel behandelt das Herzogtum Württemberg 1495 1806 Zur Geschichte des Territoriums seit dem 11 Jahrhundert sie
Herzogtum Württemberg

Das Herzogtum Württemberg, in zeitgenössischer Schreibweise auch Herzogtum Wirtemberg oder bisweilen Fürstentum Wirtemberg, war ein von 1495 bis 1805 bestehendes Herzogtum im Staatsverband des Heiligen Römischen Reichs, welches 1495 durch eine Rangerhöhung aus der Grafschaft Württemberg hervorging. Die Territorien des Herzogtums waren im Wesentlichen um die Mitte des heutigen Landes Baden-Württemberg gruppiert. Neben den Kerngebieten des Herzogtums Württemberg gehörten bis 1793 auch linksrheinische Anteile im Elsass und die Grafschaft Württemberg-Mömpelgard um Montbéliard in Personalunion oder zeitweise als Nebenlinie zum regierenden Haus Württemberg.
Territorium im Heiligen Römischen Reich | |
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Herzogtum Württemberg | |
Wappen | |
Karte | |
Lage des Herzogtums Württemberg (rot) im Heiligen Römischen Reich im Jahr 1618 | |
Entstanden aus | Grafschaft Württemberg |
Herrschaftsform | Herzogtum, seit 1803 Kurfürstentum |
Herrscher/ Regierung | Herzog |
Reichstag | 1 Virilstimme auf der weltlichen Bank im Reichsfürstenrat, dazu in Zeiten der Personalunion eine weitere Virilstimme für die gefürstete Grafschaft Mömpelgard |
Reichskreis | Schwäbischer Reichskreis |
Kreistag | 1 Virilstimme auf der Bank der weltlichen Fürsten |
Hauptstädte/ Residenzen | Stuttgart, Ludwigsburg (zeitweise im 18. Jahrhundert) |
Dynastien | Haus Württemberg |
Konfession/ Religionen | evangelisch-lutherisch (seit 1534) |
Fläche | circa 8.000 km² (1515), 9.400 km² (1802) |
Einwohner | circa 350.000 (1515), 450.000 (1618), 150.000 (1648), 620.000 (1802) |
Aufgegangen in | Königreich Württemberg |
Siehe auch | Württemberg |
Hauptstadt und Residenz des Herzogtums war Stuttgart sowie von 1718–1733 und 1764–1775 Ludwigsburg mit dem dort zwischen 1704 und 1733 im Stil des Barocks errichteten Residenzschloss. Mit der Einführung der Reformation bekannte sich das Herzogtum ab 1534 zur evangelisch-lutherischen Konfession. Das geistige Zentrum des Landes war die Universität Tübingen. Besonders ausgeprägt war das politische Mitspracherecht der Landstände, wenngleich es immer wieder Versuche einzelner Herzöge gab, deren Einfluss zurückzudrängen.
Im Dreißigjährigen Krieg erlitt das Herzogtum schreckliche Verwüstungen und musste im Laufe der Kabinettskriege des 17. und 18. Jahrhunderts mehrmals Invasionen durch französische Truppen erdulden. Auch in die Koalitionskriege wurde das Herzogtum hineingezogen, allerdings gelang infolge der durch die Französische Revolution ausgelösten Umwälzungen auch die mit großen Gebietserweiterungen verbundene Erhebung zum Kurfürstentum im Jahr 1803, unmittelbar vor der Auflösung des Heiligen Römischen Reichs. Im Bündnis mit Napoleon Bonaparte ging aus dem Kurfürstentum Württemberg 1806 schließlich das Königreich Württemberg hervor.
Geografie
Ein großer Teil des Herzogtums Württemberg lag, abgesehen von den linksrheinischen Besitztümern des Hauses Württemberg, verstreut entlang des Neckartals und seiner Nebenflüsse, von Sulz am Neckar, territorial unterbrochen durch die Besitzungen des Hauses Habsburg in Vorderösterreich, über die Universitätsstadt Tübingen bis zu den Grenzen der Reichsstadt Heilbronn, und zog sich nördlich darüber hinaus über Weinsberg und Neuenstadt am Kocher bis Möckmühl. Die Hauptstadt und größte Stadt Stuttgart befand sich im damals noch wenig bebauten Tal des Nesenbachs, umgeben von Weinbergen, inmitten der Territorien des Herzogtums am westlichen Ufer des Neckars. Am gegenüberliegenden östlichen Neckarufer befand sich auf dem Rotenberg die alte Burg Wirtemberg.
Der nördliche und östliche Teil des Herzogtums lag an den großen Flüssen Neckar, Fils, Rems und Murr, die für gutes Ackerland sorgten. Schon im Mittelalter sicherte der Anbau von Wein und Getreide der Bevölkerung des agrarisch geprägten Landes einen bescheidenen Wohlstand. Der Westen des Herzogtums war durch das Tal der Enz und durch die Gäulandschaften geprägt. Der südliche Teil Württembergs war sehr bergig und bewaldet, mit dem Schwarzwald und dem Nagoldtal im Westen und der rauen Schwäbischen Alb im Osten. Der südlichste Teil des Herzogtums, auf der anderen Seite der Schwäbischen Alb, war das Donaueinzugsgebiet mit den Städten Tuttlingen und Blaubeuren. Im Osten gab es eine Exklave um Heidenheim an der Brenz, im Südwesten um Hornberg im Schwarzwald und in der Nähe des Bodensees die Festung Hohentwiel.
Das Herzogtum Württemberg erstreckte sich über rund 8.000 Quadratkilometer, die bis 1802 auf etwa 9.400 Quadratkilometer anwuchsen. Das Herzogtum umfasste also rund ein Viertel der Fläche des heutigen Landes Baden-Württemberg, bestehend aus kleinen Städten und Dörfern, Weiden, Wäldern und Flüssen. Politisch war es ursprünglich ein Flickenteppich aus hunderten kleinen Territorien, die von vielen verschiedenen weltlichen und kirchlichen Grundherren regiert wurden. Die meisten Gebiete des Herzogtums waren schon zur Zeit der Grafen von Württemberg erworben worden. 1504 konnte Herzog Ulrich einige Gebiete erobern und dauerhaft hinzugewinnen. Zwischen 1504 und dem späten 18. Jahrhundert kam es lediglich unter der Herrschaft von Herzog Friedrich zu einer weiteren nennenswerten territorialen Vergrößerung.
Verwaltung des Herzogtums
Das Herzogtum Württemberg war ein dualistischer Ständestaat. Gemäß den Bestimmungen des Tübinger Vertrags von 1514 war die Macht geteilt in die exekutive Gewalt, die der Herzog ausübte, und in die steuerbewilligende und kontrollierende Gewalt der Landstände. Die Landstände entstammten der bürgerlichen Oberschicht der württembergischen Amtsstädte, die in der Landesgeschichtsschreibung allgemein als „Ehrbarkeit“ bekannt ist.
Zentralverwaltung
Bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts war der höchste württembergische Beamte der adelige Landhofmeister. Ihm zur Seite stand seit 1478 der Kanzler, welcher die zentrale Kanzlei, also die Schreibstube oder das Sekretariat der Grafschaft bzw. seit 1495 des Herzogtums, leitete. Diese beiden Spitzenbeamten wurden nach und nach durch Kollegialorgane ersetzt, die aus adeligen und bürgerlichen Räten bestanden, die jeweils mit Stimmenmehrheit entschieden.
Das 1474 eingerichtete Hofgericht in Tübingen war das erste Kollegialorgan in Württemberg und als höchste gerichtliche Instanz des Zivilrechts tätig. Während der Fremdherrschaft durch das Haus Habsburg wurde 1521 die Rentkammer für die Finanzverwaltung eingerichtet und 1531 der Oberrat als eigentliches Regierungsorgan. Sowohl Herzog Ulrich als auch Herzog Christoph hielten an diesen Gremien fest. Mit der Kanzleiordnung von 1553 kam noch der Kirchenrat für die Leitung der neuen evangelischen Landeskirche hinzu.
Kirchenverwaltung
Der württembergische Kirchenrat setzte sich aus zwei Komponenten zusammen, dem Politischen Kirchenrat und dem Konsistorium. Der Politische Kirchenrat hatte die Aufsicht über die geistlichen Gerichte und verwaltete den Besitz der Landeskirche.
Das Konsistorium wachte über die Einhaltung der evangelischen Lehre und kümmerte sich um die Besetzung der Pfarreien und sonstigen geistlichen Ämter. Die Landeskirche war in 38 Dekanate eingeteilt. Der Vorsitzende eines Dekanats, der Spezial, musste regelmäßig die zugeordneten Pfarreien visitieren. Es gab im Herzogtum Württemberg rund 600 evangelische Pfarreien, davon etwa 150 Stadtpfarreien. Auch die 100 Lateinschullehrer unterstanden der Aufsicht des jeweiligen Spezials. Die Dekanate unterstanden der Aufsicht der Generalsuperintendenten. Es waren dies die Prälaten der vier Klosterschulen. Die zunächst gesonderte Verwaltung der Klöster wurde erst 1655 in das allgemeine Kirchengut mit einbezogen. Als oberstes Organ der Landeskirche fungierte der einmal im Jahr zusammentretende Synodus, der sich aus den Generalsuperintendenten und dem Kirchenrat zusammensetzte.
Geheimer Rat
In Zeiten der Minderjährigkeit einzelner Herzöge trat als Oberaufsicht der Geheime Rat zusammen. Auf Druck der Landstände blieb der Geheime Rat seit 1633 permanent bestehen, dessen Mitglieder in der Regel lutherischen Glaubens waren. Oberrat, Rentkammer und Kirchenrat (Konsistorium) waren seither dem Geheimen Rat unterstellt. Seit 1660 war der Geheime Rat auf fünf Mitglieder beschränkt, in der Regel bestehend aus drei adligen und zwei bürgerlichen Räten. Es gab im 18. Jahrhundert, während der Zeit des Absolutismus, mehrmals den Versuch, den Geheimen Rat zu Gunsten eines Konferenzministeriums zu umgehen. Die jeweiligen Versuche scheiterten regelmäßig nach ein paar Jahren am massiven Widerstand der Landstände, die den Geheimen Rat als einzig legitimes Gremium an der Spitze der Landesverwaltung sehen wollten. Herzog Eberhard Ludwig kreierte 1717 zum ersten Mal ein bis 1733 bestehendes Konferenzministerium, 1735 bis 1737 erneut Herzog Carl Alexander, dann Herzog Carl Eugen von 1758 bis 1766 in einem dritten Anlauf und schließlich Herzog Friedrich II., der letztendlich 1806 mit der Errichtung eines Staatsministeriums erfolgreich war, allerdings erst, nachdem das Herzogtum im neuen Königreich Württemberg aufgegangen war.
In der Stuttgarter Kanzlei arbeiteten um 1550 knapp 50 Personen, um 1750 waren es 120 Personen. Davon waren bis zu 80 Prozent Schreiber und lediglich 20 Prozent juristisch gebildete Räte. Die Schreiber durchliefen ein dreijähriges Praktikum und machten dann eine zentrale Abschlussprüfung in Stuttgart. Ein Studium war dazu nicht erforderlich. Der württembergische Schreiberstand war das wesentliche Element des Verwaltungspersonals sowohl der Zentralverwaltung als auch der Stadtverwaltungen.
Ämter
Das Herzogtum und dessen Untertanen waren am Ende des 15. Jahrhunderts in 48 Gebietseinheiten aufgeteilt. Diese Gebietseinheiten trugen die Bezeichnung Stadt und Amt oder einfach nur Amt. Die Ämter bekamen den Namen nach der jeweiligen Stadt, in der das Amt seinen Sitz hatte. An der Spitze der jeweiligen Amtsverwaltung stand der vom Herzog ernannte Vogt. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war die Zahl der Ämter, die seit 1759 Oberämter hießen und anstelle des Vogts nun von einem Oberamtmann geleitet wurden, auf 79 angewachsen. Diese Oberämter blieben auch nach dem Ende des Herzogtums im 19. Jahrhundert die wesentlichen Einheiten der Württembergischen Verwaltungsgliederung und waren die Vorläufer der 1938 gebildeten Landkreise.
Der Vogt vertrat den Herzog vor Ort in Stadt und Amt, übte also die Herrschaft aus. Schon seit dem 15. Jahrhundert stammte der Vogt normalerweise aus dem Bürgertum und war meistens ein Schreiber und kein juristisch gebildeter Rat. Auch in den Ämtern gab es jedoch eine dualistische Verwaltungsstruktur. Der Vogt hatte es mit städtischen Selbstverwaltungsgremien zu tun, mit einem zwölf Personen umfassenden Stadtgericht und einem gewählten Stadtrat. Die Mitglieder des Stadtgerichts waren für die kommunale Selbstverwaltung zuständig. Es handelte sich um Angehörige der Ehrbarkeit, die ein Selbstergänzungsrecht hatten. Die Dörfer des Amtes hatten ähnliche kommunale Selbstverwaltungsorgane.
Es gab im Herzogtum Württemberg zudem adelige Obervögte. Da Württemberg seit der Reformation abgesehen vom Herzogshaus über keinen eigenen Adel mehr verfügte, wurde das jeweilige Amt des Obervogts mit einem Edelmann von außerhalb besetzt. Die Obervögte sollten militärische Führungsaufgaben übernehmen. Tatsächlich aber hatten sie im Laufe der Zeit nur noch repräsentative Aufgaben und begleiteten den Herzog auf Reisen, wie etwa zu den Reichstagen. Es gab die Obervögte in nicht feststehender Zahl. Es waren jedoch meist um die 25 Obervögte im ganzen Herzogtum Württemberg, und zwar bis zum Jahre 1755. Die Obervögte waren in den meisten Fällen ohne festen Amtssitz und die zugeordneten Amtsbezirke variierten. So war zum Beispiel der Geheime Rat Johann von Rothkirch bis 1755 der letzte Obervogt von Dornstetten, Freudenstadt und Nagold.
In den Ämtern gab es auch die Amtsversammlung, die sich aus den Sprechern oder Schultheißen der Stadt- und Dorfversammlungen rekrutierte. Die Amtsversammlung wählte die Abgeordneten für die Landtage, wobei das passive Wahlrecht nur den Mitgliedern der städtischen Gerichte und Räte zustand, die eben ausschließlich der Ehrbarkeit angehörten. Die Abgeordneten besaßen kein freies Mandat, sondern ein imperatives, waren also auf den Landtagen streng an die Weisungen gebunden, die die Amtsversammlung ihnen erteilt hatte.
Nachfolgend findet sich eine Übersicht über die im Jahre 1762 im Herzogtum Württemberg bestehenden Oberämter:
- Backnang
- Balingen
- Besigheim
- Blaubeuren (Stadt)
- Böblingen
- (Großbottwar)
- Brackenheim
- Calw
- Cannstatt
- Ebingen
- Freudenstadt
- Gochsheim (fiel 1806 an Baden)
- Göppingen
- Gröningen
- Güglingen
- Herrenberg
- Heidenheim
- (fiel 1810 an Baden)
- Kircheim unter Teck
- Leonberg
- Ludwigsburg
- Marbach
- Möckmühl
- Münsingen
- Nagold
- Neuenbürg
- Nürtingen
- Rosenfeld
- Sachsenheim
- Schorndorf
- (Altsteußlingen)
- Stuttgart (Amt)
- Stuttgart (Stadt)
- Sulz
- Tübingen
- Tuttlingen
- (fiel 1806 an Baden)
- Urach
- Vaihingen
- Waiblingen
- Weinsberg
- (fiel 1810 an Bayern)
- Welzheim
Die Klosterämter waren
- Adelberg
- Alpirsbach
- Anhausen
- Bebenhausen
- Blaubeuren
- Denkendorf
- St. Georgen
- Herrenalb
- Hirsau
- Königsbronn
- Lichtenstern
- Lorch
- Maulbronn
- Murrhardt
- Reichenbach
Landtag
Der württembergische Landtag entstand wie in ganz Europa am Ende des Mittelalters aus den Landständen, die ursprünglich die drei privilegierten Stände der Prälaten, der Ritterschaft und des städtischen Bürgertums umfassten.
In Württemberg waren die Prälaten die Vorsteher der landsässigen Klöster. Nach der Reformation blieben sie als Leiter der zunächst 14 evangelischen Klosterämter bestehen und hatten jeweils einen Sitz im Landtag. Sie verfügten über rund ein Drittel des württembergischen Territoriums und wurden vom Konsistorium eingesetzt. Die Hintersassen der Klosterämter hatten keinerlei Einflussmöglichkeiten auf die Auswahl der Prälaten und deren Mandatsausübung im Landtag und waren deshalb dort politisch nicht vertreten.
Die Ritterschaft schied im 16. Jahrhundert aus der württembergischen Landschaft aus und strebte Reichsunmittelbarkeit an. Das gänzliche Fehlen des Adels in der Landschaft war eine spezifische Besonderheit des protestantischen Herzogtums Württemberg.
Der Landtag bestand deshalb neben den 14 Prälaten nur noch aus den rund 70 bürgerlichen Deputierten aus Stadt und Amt. Somit wurde die Mandatsfähigkeit im Landtag sozial identisch mit der Ehrbarkeit, die in den städtischen Gerichten und Räten saß und aus deren Mitte auch die Prälaten stammten.
Die Abgeordneten aus Stadt und Amt besaßen im Landtag jedoch nur ein imperatives Mandat, welches sie von der jeweiligen Amtsversammlung, bestehend aus den städtischen Richtern und Räten sowie von den Dorfschultheißen und Dorfrichtern, erteilt bekamen. Das passive Wahlrecht zum Landtag stand lediglich der städtischen Ehrbarkeit zu, die im jeweiligen städtischen Gericht und Rat vertreten war, mithin genau 24 Personen pro Amt. Im 16. Jahrhundert waren die Landtage noch größer, da jedes der rund 70 Ämter bis zu drei Abgeordnete entsenden konnte, nämlich den Vogt, ein Mitglied des städtischen Gerichts und ein Mitglied des städtischen Rats. Seit 1629 waren die Vögte explizit ausgeschlossen vom passiven Wahlrecht, und jedes Amt entsandte aus Kostengründen nur noch einen Abgeordneten aus Gericht oder Rat.
Der Landtag wurde unregelmäßig nach dem Gutdünken des Herzogs einberufen. In den Zeiten, da kein Landtag versammelt war, versah ein ständischer engerer Ausschuss in Stuttgart die Interessen der Landschaft. Der engere oder kleinere Ausschuss der Landschaft bestand aus zwei Prälaten und sechs städtischen Abgeordneten, davon einer aus Stuttgart und einer aus Tübingen. Der engere Ausschuss hatte ein Selbstversammlungs- und Selbstergänzungsrecht. Der größere Ausschuss zog noch zwei weitere Prälaten und sechs weitere städtische Abgeordnete hinzu und bestand somit aus insgesamt 16 Abgeordneten, konnte jedoch wie der Landtag nur vom Herzog selbst einberufen werden.
Gerichtsbarkeit
Für das Strafrecht, beruhend auf der Constitutio Criminalis Carolina, waren in Württemberg die Stadtgerichte zuständig. Langwierige Gefängnisstrafen gab es im Strafrecht aus Kostengründen nicht. Zur Einkerkerung in den Stadttürmen kam es lediglich für die Dauer der oft peinlichen Untersuchungen während eines Strafprozesses oder für die im Bereich von einigen Tagen liegende Verbüßung von Ordnungswidrigkeiten. Im Strafrecht gab es je nach Urteil brutale Körperstrafen von Auspeitschung über Brandmarkung bis hin zu Verstümmelungen, Landesverweis, Galeerenstrafen oder Todesstrafen mit mehr oder weniger grausamem Vollzug. Im Laufe des 18. Jahrhunderts entstanden die ersten Zuchthäuser.
Zwischen den Jahren 1530 und 1700 kam es im Rahmen des Hexenwahns auch in Württemberg zu etwa 250 Anklagen wegen Hexerei. Eine letzte große Prozesslawine mit zwei Hinrichtungen wegen Hexerei gab es 1684 in Calw. Der Oberrat in Stuttgart diskutierte über diesen Vorfall, griff daraufhin ein und untersagte weitere Hexenverfolgungen in Württemberg.
Die öffentliche Sicherheit in Württemberg war in den Städten wegen deren Stadtmauern einigermaßen gewährleistet, jedoch im ländlichen Raum ein großes Problem. Etwa fünf Prozent der Bevölkerung waren vagabundierende wohnsitzlose Randexistenzen, deren Zahl nach Kriegen und Hungersnöten jeweils anwuchs. Für die Bevölkerung in den Dörfern und Weilern waren diese Vaganten ein großes Problem, wenn diese sich durch Diebstahl, Erpressungen und Gewalttaten schadlos hielten, wie zum Beispiel der Räuberhauptmann Hannikel. Das von den Vaganten ausgehende Sicherheitsproblem ließ sich während der gesamten Existenz des Herzogtums Württemberg nicht lösen, trotz der teilweise erbarmungslosen Verfolgung durch die Obrigkeit. Da ausgegrenzte Minderheiten wie Sinti und Roma ebenfalls zu den Vaganten gerechnet wurden, waren auch sie regelmäßig von Verfolgungen betroffen.
Liste der Herzöge
Hauptlinie
Nummer des Herzogs | Dauer der Herrschaft | Name | Bild | Bemerkungen |
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1. | 1495–1496 | Eberhard im Bart | Der hoch angesehene Gründungsvater starb nur wenige Monate nach seiner Erhebung zum Herzog. | |
2. | 1496–1498 | Eberhard II. | Eberhard II. wurde wegen schlechter Regierungsführung nach nur zwei Jahren Herrschaft von den Landständen gestürzt. | |
3. | 1498–1519 | Ulrich | 1519 wurde Herzog Ulrich vom Schwäbischen Bund vertrieben. | |
1519–1520 | Schwäbischer Bund | Statthalter war der bayerische Geheimrat Christoph Freiherr von Schwarzenberg. | ||
1520–1522 | Karl | Württemberg fiel 1520 unter die Herrschaft des Hauses Habsburg. Statthalter war 1520 Maximilianus Transylvanus. | ||
1522–1534 | Ferdinand | Gemäß dem Vertrag von Brüssel gehörte Württemberg seit 1522 zum Anteil Erzherzog Ferdinands. Anstelle von Erzherzog Ferdinand (bzw. seit 1526 König Ferdinand) regierten Statthalter: Wilhelm von Waldburg (1521–1525), Georg von Waldburg (1525–1531) und Philipp von Pfalz-Neuburg (1531–1534). | ||
1534–1550 | Ulrich | Mit dem Vertrag von Kaaden wurde Herzog Ulrich die Herrschaft über Württemberg wieder zugestanden, jedoch nur als österreichisches Afterlehen. Herzog Ulrich setzte 1534 in seinem Herzogtum die Reformation durch und begründete damit eine eigene evangelische Landeskirche. | ||
4. | 1550–1568 | Christoph | Herzog Christoph blieb als beliebter und guter Landesvater in Erinnerung. Bereits kurz nach seinem Tod setzte eine intensive Verehrung ein, die über viele Jahrhunderte anhielt. | |
5. | 1568–1593 | Ludwig | Als überzeugter Protestant förderte Herzog Ludwig die württembergische Landeskirche und setzte das Werk seines Vaters fort, hatte jedoch keine Nachkommen, so dass mit ihm die Hauptlinie erlosch. | |
6. | 1593–1608 | Friedrich I. | Mit ihm kam 1593 die Nebenlinie aus Mömpelgard zur Herrschaft, 1599 gelang die Rückwandlung Württembergs in ein reichsunmittelbares Herzogtum. | |
7. | 1608–1628 | Johann Friedrich | Mitbegründer der Protestantischen Union, wollte jedoch im Dreißigjährigen Krieg neutral bleiben. | |
8. | 1628–1674 | Eberhard III. | Nach der vernichtenden Niederlage des Heilbronner Bundes in der Schlacht bei Nördlingen floh der Herzog mit seinem Hofstaat in die schützenden Mauern der Reichsstadt Straßburg. Das Herzogtum Württemberg war jahrelang schutzlos den drangsalierenden und marodierenden Truppen des Kaisers und der katholischen Liga ausgeliefert und wurde in weiten Teilen ruiniert. Eberhards Exil in Straßburg endete 1638 nach langwierigen Verhandlungen mit dem Kaiser. | |
9. | 1674–1677 | Wilhelm Ludwig | ||
10. | 1677–1733 | Eberhard Ludwig | 1677–1693 unter Vormundschaft seiner Mutter Magdalena Sibylla von Hessen-Darmstadt und seines Onkels Herzog-Administrator Friedrich Carl von Württemberg-Winnental. Der prachtliebende Herzog gründete das Residenzschloss Ludwigsburg. | |
11. | 1733–1737 | Carl Alexander | Als kaiserlicher Feldherr in den Kabinetts- und Türkenkriegen trat er zum Katholizismus über und beschäftigte als Herzog den geheimen Finanzrat Joseph Süß Oppenheimer, der 1738 Opfer eines judenfeindlichen Justizmordes wurde. | |
12. | 1737–1793 | Carl Eugen | 1737–1738 unter Herzog-Administrator Carl Rudolf von Württemberg-Neuenstadt, 1738–1744 unter Herzog-Administrator Carl Friedrich (1690–1761) von Württemberg-Oels. Carl Eugens Herrschaft war ambivalent, denn er wurde als Tyrann und Genussmensch beschrieben, aber auch als Mäzen der Künste und als Humanist. | |
13. | 1793–1795 | Ludwig Eugen | ||
14. | 1795–1797 | Friedrich Eugen | ||
15. | 1797–1806 | Friedrich II. | Er wurde 1803 Kurfürst und ab 1. Januar 1806 als Friedrich I. König von Württemberg. |
Württembergische Nebenlinien
Es gab auch einige Nebenlinien des Hauses Württemberg, deren erbberechtigte Oberhäupter im Falle des Aussterbens der Hauptlinie (wie 1593 und 1733 geschehen) jeweils für den Fortbestand der Dynastie wichtig wurden.
Grafen von Mömpelgard
Von 1397 bis 1593 wurde die Grafschaft Mömpelgard zeitweise in Personalunion mit der Hauptlinie der Grafen und seit 1495 Herzöge von Württemberg regiert und zeitweise durch Vertreter einer Nebenlinie des Hauses Württemberg. Für eine Liste der Grafen von Mömpelgard von 1397 bis 1593 sei auf die entsprechende Übersicht im Artikel Grafschaft Württemberg-Mömpelgard hingewiesen. Mit Herzog Friedrich I. setzte die Nebenlinie der Grafen von Mömpelgard 1593 die im Mannesstamm erloschene Hauptlinie fort.
Herzöge von Württemberg-Mömpelgard
Im Jahre 1617 entstand erneut eine württembergische Nebenlinie in Mömpelgard, die bis 1723 existierte. Deren Herzöge sind ebenfalls im Artikel zur Grafschaft Württemberg-Mömpelgard im Abschnitt der Herzöge von Württemberg-Mömpelgard aufgelistet.
Herzöge von Württemberg-Weiltingen
Von 1617 bis 1705 gab es eine württembergische Nebenlinie in Weiltingen. Deren Herzöge waren:
- 1617–1635 Julius Friedrich
- 1635–1651 Roderich
- 1651–1662 Manfred
- 1662–1705 Friedrich Ferdinand
Herzog von Württemberg-Neuenstadt (I)
Eine erste nach einer Generation erloschene württembergische Nebenlinie in Neuenstadt am Kocher gab es von 1617 bis 1631 unter Herzog Friedrich Achilles, der jedoch ohne Nachkommen verstarb.
Herzog von Württemberg-Neuenbürg (I)
Eine weitere kurzlebige erste Nebenlinie in Württemberg-Neuenbürg gab es von 1617 bis 1622 unter Herzog Magnus, der jedoch ohne Nachkommen am 6. Mai 1622 in der Schlacht bei Wimpfen fiel.
Herzöge von Württemberg-Oels
Von 1648 bis 1792 gab es eine aus der Seitenlinie in Weiltingen hervorgegangene württembergische Nebenlinie im schlesischen Oels. Deren Herzöge waren:
- 1648–1664 Silvius I. Nimrod
- 1664–1697 Silvius II. Friedrich
- 1697–1704 Christian Ulrich I.
- 1704–1744 Karl Friedrich II.
- 1744–1792 Karl Christian Erdmann
Herzog von Württemberg-Juliusburg
1672 aus der Linie Württemberg-Oels hervorgegangen:
- 1672–1684 Julius Siegmund
Herzog von Württemberg-Bernstadt
- 1697–1745 Karl
Herzöge von Württemberg-Neuenstadt (II)
Von 1649 bis 1742 gab es eine weitere Nebenlinie in Württemberg-Neuenstadt. Deren Herzöge waren:
- 1649–1682 Friedrich
- 1682–1716 Friedrich August
- 1716–1742 Carl Rudolf
Herzog von Württemberg-Neuenbürg (II)
Von 1651 bis 1671 repräsentierte Herzog Ulrich eine zweite mit ihm bereits wieder erloschene Seitenlinie eines Herzogs von Württemberg-Neuenbürg.
Herzöge von Württemberg-Winnental
Die 1674 entstandene Nebenlinie Württemberg-Winnental bestand bis 1733 und setzte nach dem Tod von Herzog Eberhard Ludwig die Hauptlinie der Herzöge von Württemberg fort. Die beiden Herzöge von Württemberg-Winnental waren:
- 1674–1698 Friedrich Carl
- 1698–1733 Carl Alexander
Bevölkerungsentwicklung
Für Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung im Herzogtum Württemberg vor dem 18. Jahrhundert können lediglich Schätzungen auf Basis von Kirchenbüchern und Steuerlisten einen ungefähren Anhaltspunkt liefern. In der Literatur werden jedoch höchst unterschiedliche Angaben gemacht. Einer dieser Schätzungen zufolge lebten im Jahre 1515 circa 350.000 Menschen im Herzogtum Württemberg. Für die Zeit vor Beginn des Dreißigjährigen Kriegs liegen manche Schätzungen bei einer Bevölkerungszahl von etwa 430.000 Einwohnern. Nach den katastrophalen Auswirkungen des Dreißigjährigen Kriegs waren es im Jahre 1652 angeblich nur noch 166.000 Einwohner. Das heißt jedoch nicht, dass 264.000 Württemberger im Krieg ums Leben kamen, sondern dass ein erheblicher Teil in die Wälder oder benachbarte Territorien geflohen war, die weniger oder kaum vom Krieg betroffen waren. Dennoch ist davon auszugehen, dass durch Gewalttaten, Seuchen und Hungersnöte tatsächlich viele Menschen gestorben sind. Württemberg gehörte somit zu den vom Krieg am meisten heimgesuchten Gebieten. Um das Jahr 1700 lebten etwa 320.000 Einwohner im Herzogtum. Erst im Jahre 1730 war der Stand der Bevölkerung vor dem Dreißigjährigen Krieg wieder in etwa erreicht. Am Ende des 18. Jahrhunderts lag die württembergische Bevölkerungszahl bei rund 660.000 Einwohnern.
Kultur
Führung durch die Ehrbarkeit
Die Kultur im Herzogtum Württemberg war ganz wesentlich geprägt von zwei Ereignissen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, dem Tübinger Vertrag von 1514 und der Einführung der Reformation 1534. Der Tübinger Vertrag galt 291 Jahre lang und sicherte die Interessen der Ehrbarkeit, jener für Württemberg typischen bürgerlichen Führungsschicht, aus deren Mitte auch die Abgeordneten der Landtage stammten. Die Ehrbarkeit rekrutierte sich in Württemberg aus den führenden Vertretern der evangelischen Kirche und der Ämter in den Städten. Eine offizielle Festlegung, wer zur Ehrbarkeit gehörte und wer nicht, wurde allerdings nie gemacht. Es handelte sich also um reines Gewohnheitsrecht. Die Zugehörigkeit zur Ehrbarkeit lässt sich jedoch auch daran erkennen, ob für verstorbene Personen Leichenpredigten verfasst wurden. Was in anderen Territorien nur Mitgliedern des Herrscherhauses und des Hochadels zustand, war in Württemberg auch für die Ehrbarkeit etabliert. Die Familien der Ehrbarkeit bestimmten über die Besetzung der einträglichen kirchlichen und städtischen Ämter und waren vielfach untereinander verwandt und verschwägert. Es war zwar möglich, aber nicht einfach, in die Ehrbarkeit aufzusteigen. Deshalb nahm das gemeine Volk im Herzogtum Württemberg die Ehrbarkeit als die unmittelbare Obrigkeit wahr. In den württembergischen Dörfern gab es ähnliche Entwicklungen wie in den Städten. Auch auf lokaler Ebene war es wichtig, welcher Familie man entstammte, um Ehrenämter in Rat und Gericht oder das des Schultheißen zu erlangen. Die bei weitem wichtigste Person vor Ort war jeweils der evangelische Pfarrer, der auch die Aufsicht über die Schule in seiner Pfarrei wahrnahm.
Im Herzogtum Württemberg wurde der Nachwuchs an Pfarrern systematisch gefördert. Nachdem Lateinschüler das zentral organisierte Landexamen bestanden hatten, konnten sie eine der evangelischen Klosterschulen besuchen. Nach vier Jahren Klosterschule fanden die meisten der Probanden Aufnahme im Tübinger Stift, das etwa 150 Plätze hatte, und studierten dort Theologie an der Universität Tübingen. Dazu kamen weitere Jahre Studium an der philosophischen Fakultät. Nach ihrer Zeit im Tübinger Stift hatten die Absolventen in der Regel in den Dienst der württembergischen Landeskirche zu treten. Einige der namhaften Studierenden des Tübinger Stifts, die aus Württemberg stammten und hier exemplarisch erwähnt sein sollen, waren Nicodemus Frischlin (1547–1590), Georg Conrad Maickler (1574–1647), Johann Valentin Andreae (1586–1654), Wilhelm Schickard (1592–1635), Carl Bardili (1600–1647), Andreas Adam Hochstetter (1668–1717), Johann Eberhard Rösler (1668–1733), Johann Albrecht Bengel (1687–1752), Georg Bernhard Bilfinger (1693–1750), Friedrich Christoph Oetinger (1702–1782), Nathanael Köstlin (1744–1826), Jakob Friedrich von Abel (1751–1829), Friedrich Hölderlin (1770–1843), Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831) und Friedrich Schelling (1775–1854).
Evangelischer Glaube
Der evangelische Glaube hat die Kultur im Herzogtum Württemberg nachhaltig geprägt. Alles, was als typisch katholisch galt, wurde abgelehnt. Es war wichtig, dass die Bevölkerung lesen und schreiben konnte, um sich selbst mit dem Inhalt der Bibel zu beschäftigen. In der Mitte des 18. Jahrhunderts besaß jeder Haushalt in Württemberg durchschnittlich zehn Bücher. Der Inhalt handelte überwiegend von religiösen Themen. Die wichtigsten Bücher waren die Bibel und das Gesangbuch. Ab 1739 galt als Voraussetzung für eine Heirat der Besitz einer Bibel.
Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) hatte in Württemberg durch die furchtbaren Gräuel und Zerstörungen zu einer Erschütterung des Glaubens und einem Verfall der Sitten geführt. Deshalb wurde in Folge des Kriegs die Erziehung zum evangelischen Glauben deutlich verschärft. Es bestand nun eine allgemeine Schulpflicht, so dass in Württemberg im ausgehenden 17. Jahrhundert der Anteil der Analphabeten viel geringer war als in anderen Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Die Obrigkeit griff immer stärker in das Alltagsleben der Menschen ein. Es gab Vorschriften über die zulässige Bekleidung, das Heiratsmindestalter und die Art von Festlichkeiten. Besonders ausgelassene Feste wurden abgelehnt, Karneval in Württemberg war undenkbar. Es gab in jeder Pfarrei einen Kirchenkonvent. Es war dies eine Art Sittengericht, welches Gemeindemitglieder zu Geldstrafen oder Freiheitsstrafen verurteilte, die durch Glücksspiel, Fluchen, Streitereien oder sonstige „gottesungefällige Lebensweise“ aufgefallen waren. Für Freiheitsstrafen gab es in jeder Pfarrei ein örtliches Gefängnis, das sogenannte „Zuchthäusle“. Dies führte zu einer Kultur der ständigen Bespitzelung, des Denunziantentums und der Scheinheiligkeit auf den württembergischen Dörfern, die über Jahrhunderte Bestand haben sollte.
Im 18. Jahrhundert prägte Johann Friedrich Flattich mit seinen Hausregeln die evangelische Erziehungsarbeit.
Kultureller Gegensatz zwischen Land und Hof
Im 16. und 17. Jahrhundert erschienen die Unterschiede zwischen dem Herrscherhaus und der Landschaft noch einigermaßen überbrückbar. Im gemeinsamen evangelischen Glauben bestand eine verlässliche gemeinsame Basis. Dies änderte sich nach dem Dreißigjährigen Krieg. Mit der Kultur des Barocks und den politischen Ambitionen des Absolutismus entfernte sich der württembergische Hof zunehmend von den kulturellen und religiösen Vorstellungen der Ehrbarkeit und der von dieser geprägten Bevölkerung. Der württembergische Hof mit seiner verschwenderischen Prachtentfaltung, den großen Festveranstaltungen, den Jagdgesellschaften, dem Hofadel und den Mätressen wurde als ein Hort der Sünde empfunden. Erschwerend empfand man, dass die Herzöge von 1733 bis 1797 katholischen Glaubens waren, wenngleich der Protestantismus im Herzogtum erhalten blieb.
Stuttgarter Oper im 18. Jahrhundert
Da Stuttgart in den Dekaden vor Carl Eugens Herrschaft den Status der Hauptstadt an Ludwigsburg verloren hatte, gab es in Stuttgart auch kein permanentes Ensemble für Theater und Singspiele. Es war deshalb mit hohen Kosten verbunden, dass nun unter Herzog Carl Eugen sehr rasch eine in ganz Europa bekannte Opernbühne entstand.
Im Saal des Neuen Lusthauses wurde ein Theater eingebaut. Es beruhte auf Plänen von Philippe de La Guêpière. Im 1772 erschienenen neunten Tafelband der französischen Encyclopédie ist dieses Stuttgarter Theater als eines der Hauptwerke de La Guêpières erwähnt.
Als Opernkomponist und Leiter der Hofkapelle kam 1753 Niccolò Jommelli nach Stuttgart. Auch ein ganzes Ensemble aus renommierten Sängern, Musikern, Balletttänzern und Bühnenbildnern wurde engagiert.
Zeitungen
Erst ab 1737 gab es im Herzogtum Württemberg die erste Intelligenz-Zeitung als periodisch erscheinendes Anzeigenblatt in der Art der auch in anderen Territorien aufkommenden Intelligenzblätter.
Wirtschaftliche Entwicklung
16. Jahrhundert
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts sicherte dem ländlich geprägten Herzogtum der Anbau von Getreide und die Bewirtschaftung von Weinbergen einen maßvollen Wohlstand.
Von den 31 Reichsstädten des Schwäbischen Reichskreises waren für den Handel und Austausch von Waren die Städte Esslingen am Neckar, Reutlingen und Weil der Stadt auf Grund ihrer Nähe zu Stuttgart und Tübingen von besonderer Bedeutung. An der Peripherie und dennoch auf Grund ihrer relativen Nähe zu Württemberg mehr oder weniger wichtig waren auch die Reichsstädte Wimpfen, Heilbronn, Schwäbisch Hall, Schwäbisch Gmünd, Aalen, Giengen an der Brenz, Ulm, Biberach und Rottweil.
Die bedeutendsten Städte des Herzogtums Württemberg waren im 16. Jahrhundert Stuttgart und Tübingen. Stadt und Land waren in Württemberg gleichgestellt, so dass sich das Handwerk auch auf den Dörfern etablieren konnte.
Nach dem Vorbild der Reichsstädte waren auch im Herzogtum Württemberg aus den mittelalterlichen Bruderschaften der Handwerker im Laufe des 16. Jahrhunderts Zünfte entstanden. Im Jahre 1568 kam in Württemberg eine Bauordnung heraus, die das Bauhandwerk landesweit regulierte. Weitere Ordnungen für die verschiedenen Handwerke folgten. In den württembergischen Handwerksordnungen wurde genau festgelegt, wie die Zunftmeister auszuwählen waren, wie die staatliche Aufsicht durch Obmänner erfolgte, wie der Titel eines Meisters erreicht werden konnte, wie die Lehr- und Gesellenzeit zu durchlaufen war, welche Vorschriften jeweils zu beachten waren und welche Art der Zusammenkünfte erlaubt waren.
Im 16. Jahrhundert hatte sich in Württemberg das Erbrecht der Realteilung durchgesetzt. Dies führte zu einer relativen Gleichverteilung des Vermögens auf niedrigem Niveau und auch dazu, dass sich im Herzogtum keine großen landwirtschaftlichen Betriebe herausbilden konnten. So hatten zwar viele Einwohner ein paar Äcker und Wiesen, um etwas Landwirtschaft zu betreiben, waren aber wegen zu geringer Erträge gezwungen, sich durch Lohnarbeit, Heimarbeit oder durch ein Handwerk etwas dazu zu verdienen.
Etwa 80 Prozent der Bevölkerung lebte in Dörfern. Mit Ausnahme des Textilsektors gab es kein nennenswertes Gewerbe, das verarbeitete Produkte exportierte.
Da das Herzogtum an der Wasserscheide zwischen Rhein und Donau lag, waren die Flüsse nahe den Quellgebieten noch kaum als Transportwege nutzbar. Im Norden war der Neckar erst ab Heilbronn sinnvoll flussabwärts für Schiffe befahrbar, im Osten die Donau gleichermaßen erst ab Ulm. Beide Reichsstädte gehörten nicht zum Herzogtum. Wegen der somit fehlenden Wasserwege war die Mittelgebirgslandschaft Altwürttemberg wirtschaftlich sehr benachteiligt.
Da im 16. Jahrhundert die Bevölkerung in Württemberg stark anwuchs, verringerte dies zunehmend den Anteil an verfügbaren Nahrungsmitteln. Dazu kam im Rahmen der Kleinen Eiszeit eine Klimaverschlechterung zwischen 1565 und 1629. Dadurch wurde das Getreide sehr knapp und teuer. Um den Exportartikel Wein weiterhin in genügender Menge anbauen zu können, wurde selbst flaches Acker- und Wiesenland für den Anbau von Weinreben genutzt. Dies reduzierte zudem die Viehwirtschaft, so dass auch ein Mangel an Zugtieren, Fleisch- und Milcherzeugnissen eintrat. Das Herzogtum reagierte mit Verordnungen gegen die Ausfuhr von Getreide, Wolle und Nutztiere.
17. Jahrhundert
Ab der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert räumte Herzog Friedrich I. der wirtschaftlichen Entwicklung seines Landes einen hohen Stellenwert ein. Dazu machte er sich die Ideen des Merkantilismus zu eigen, dass also der Staat planmäßig Gewerbe und Handel fördern sollte.
Herzog Friedrich I. bemühte sich um eine Verbesserung der Straßen, was jedoch durch Frondienste der Untertanen zu leisten war und deshalb viel Kritik hervorrief. Dazu baute der Herzog ein eigenes Postwesen für sein Land auf, welches in Konkurrenz zum Reichspostmonopol des Hauses Thurn und Taxis stand. Pläne, den Neckar von Heilbronn nach Cannstatt schiffbar zu machen, ließen sich jedoch nicht realisieren. Ebenso wenig langfristigen Erfolg brachten die Bemühungen, in Württemberg einen florierenden Bergbau zu etablieren.
Der Bergbau in Christophstal bei Freudenstadt und in der Gegend um Neubulach war trotz Silberfunden wenig ergiebig, und die Gewinnung von Eisenerz bei Heidenheim deckte kaum den Bedarf vor Ort. Es fehlte auch im ganzen Herzogtum an einer abbaubaren Salzlagerstätte.
1598 wurde in Urach die Leinwandhandelskompagnie gegründet, wenig später ab 1611 die Färber- und Zeughandelskompagnie in Calw. Diese Handelsgesellschaften kümmerten sich um die Beschaffung der heimischen Rohmaterialien. So kamen Flachs und Schafswolle von der Schwäbischen Alb und aus dem Gäu. Etwa 800 Zeugmacher in der Gegend um Calw und bis zu 8000 Leinenweber auf der Schwäbischen Alb verarbeiteten diese Materialien bei geringer Entlohnung zu Stoffen, die dann durch die Händler der Gesellschaften exportiert wurden.
Während das beginnende 17. Jahrhundert in seinen ersten beiden Jahrzehnten noch den generell relativ günstigen wirtschaftlichen Aufstieg des 16. Jahrhunderts fortsetzen konnte, deuteten sich in der Kipper- und Wipperzeit mit der Prägung der Hirschgulden und dem ausgebrochenen Dreißigjährigen Krieg die ersten Vorboten eines allgemeinen Niedergangs der Wirtschaft an.
Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648), der in Württemberg nach der verlorenen Schlacht bei Nördlingen (1634) zu einer katastrophalen Besatzungszeit führte, warf das Land in seiner Entwicklung um viele Generationen zurück. Die meisten der durch Herzog Friedrich angeregten wirtschaftlichen Verbesserungen fielen der Vernichtung anheim.
Neben dem dramatischen Bevölkerungsrückgang reduzierte sich auch der Weinbau um etwa 60 %. Der Verlust an Gebäuden lag etwas über 40 %.
Nach dem Krieg bemühte sich die württembergische Regierung um die Wiederankurbelung der Landwirtschaft und des Handwerks. Auch im Bereich der Pferdezucht wurde sie aktiv.
Um die unter den Verwüstungen des 17. Jahrhunderts leidenden Landstriche zu rekultivieren, wurden 1699 im Westen von Württemberg die aus Piemont vertriebenen französischen Waldenser angesiedelt, die Pfarrer Henri Arnaud herbeigeführt hatte. Sie bildeten calvinistische Gemeinden mit eigenen französischsprachigen Gottesdiensten. Auf sie gehen die Orte Nordhausen, Großvillars, Kleinvillars, Corres, Schönenberg, Sengach, Pinache, Serres, Wurmberg-Lucerne, Perouse und Neuhengstett zurück.
18. Jahrhundert
Zur Zeit der Regierung von Herzog Eberhard Ludwig an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert gab es große Bemühungen zur Ankurbelung der Wirtschaft. Zu diesem Zweck wurden zahlreiche Verordnungen für Handel, Gewerbe, Ackerbau und Weinberge im Sinne des Merkantilismus erlassen. Die vorhandenen Bergwerke wurden intensiver betrieben und die Grundlagen eigener Industriebetriebe gelegt. Als Beispiel sei die von 1694 bis 1698 erfolgte Gründung des Eisenwerks Ludwigstal in Tuttlingen erwähnt. Im Mainhardter Wald wurde 1701 die herzogliche Spiegelfabrik in Spiegelberg gegründet. Im Jahre 1709 wurde ein „Kommerzialkollegium“, also ein Handelsrat, eingerichtet. In Ludwigsburg kam es 1717 zur Einrichtung einer privilegierten Tabakfabrik und 1731 zu einer Lederfabrik.
Am 24. Januar 1713 erfolgte eine Steuer-Instruktion, die zu einer gerechteren Steuergesetzgebung führte. Dadurch wurden das bestehende Steuerkataster revidiert und die Grundsätze der Ertragsbesteuerung eingeführt. Seither wurde bei Grundstücken der Ertrag, bei Gebäuden der Kapitalwert und bei den Gewerben der Umsatz für die Besteuerung herangezogen.
Um 1730 war in den Städten über die Hälfte der berufstätigen Bevölkerung im Handwerk tätig. In den Dörfern waren dies etwa 20 Prozent.
Bei den Bäckern und Metzgern gab es fließende Übergänge zu einer hauptberuflichen Tätigkeit als Landwirte oder Viehhändler.
Der wichtigste Erwerbszweig des 18. Jahrhunderts war in Württemberg nach wie vor der Agrarsektor. Bedeutendste Exportgüter waren Wein, Wolle und Rinder. Auch Holz gehörte zu den württembergischen Exportgütern. So hatte sich im Nordschwarzwald die Flößerei über Enz und Neckar nach Holland entwickelt.
Nach Württemberg eingeführt wurden in großen Mengen Zucker und Salz, dazu französische Weine, Liköre sowie feine Baumwoll- und Seidenstoffe, auch Gewürze und Südfrüchte.
Der Anbau von Kartoffeln verminderte die Knappheit bei der Lebensmittelversorgung.
Das württembergische Leinengewerbe erlebte im 18. Jahrhundert eine erneute Blütezeit, nachdem es im Dreißigjährigen Krieg zum Erliegen gekommen war. In Calw gab es die auch im 18. Jahrhundert florierende Handelskompanie der Zeugmacher. Die Kaufleute dieser Gesellschaft beherrschten die Märkte Südeuropas.
Direkte Maßnahmen zur Förderung der Wirtschaft und des Handels gab es auch unter der Herrschaft Herzog Carl Eugens. So ließ der Herzog zum Beispiel in Cannstatt den Neckarhafen ausbauen und einen Kran zum Be- und Entladen der Schiffe aufstellen.
Am 5. April 1758 gründete Herzog Carl Eugen per Dekret die Porzellan-Manufaktur Ludwigsburg.
Im Rahmen eines Infrastrukturprogramms entstanden zahlreiche Chausseen mit einer Gesamtlänge von 286 km, deren Trassen die Grundlage späterer Bundesstraßen bildeten.
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts waren in Württemberg 55 verschiedene Zunftordnungen für die Berufe der Handwerker entstanden. Ausdrücklich waren die Handwerksordnungen im ganzen Herzogtum gültig, ohne Unterschied des jeweiligen Orts der Ausübung, so dass es in Württemberg de jure keine Besserstellung der Meister in den Städten gegenüber den Meistern auf den Dörfern gab.
Jede Zunft war üblicherweise in Laden organisiert. Bei der Zunftlade handelte es sich um eine oft repräsentativ gearbeitete Truhe, in der die wichtigen Dokumente aufbewahrt wurden. Wichtige Handwerksberufe hatten in jeder Amtsstadt eine eigene Lade. Dazu zählten zum Beispiel die Bäcker, Metzger, Müller, Schmiede, Maurer, Schreiner, Zimmerer, Wagner, Weber, Schneider, Schuhmacher als auch die Kauf- und Handelsleute. Die etwas spezialisierteren und zahlenmäßig kleineren Berufe hatten ihre Laden lediglich in einer einzigen oder in einigen wenigen Städten, wie etwa die Gold- und Silberschmiede in Stuttgart, die Messerschmiede in Stuttgart, Tübingen und Urach, die Bierbrauer in Blaubeuren und Heidenheim oder die Weingärtner in Stuttgart und Tübingen.
Ein großes Problem für den Arbeitsmarkt ergab sich durch die Auswanderungswellen, da die Auswanderung ab der Mitte des 18. Jahrhunderts für viele Familien als der letzte Ausweg erschien.
Geschichte
Erhebung der Grafschaft zum Herzogtum
Die Geschichte des Herzogtums Württemberg ist die Fortsetzung der Geschichte der im Laufe des Hoch- und Spätmittelalters entstandenen Grafschaft Württemberg. Im Münsinger Vertrag vom 14. Dezember 1482 kam Württemberg wieder zu der Einheit, die vierzig Jahre zuvor durch die Teilung in eine Stuttgarter und eine Uracher Linie des Hauses Württemberg verloren gegangen war. Die Herstellung dieser Einheit war das Werk des Grafen Eberhard im Bart im Verbund mit den Landständen. Eberhard im Bart, der Gründer der Universität Tübingen, genoss hohes Ansehen sowohl im Kreis der Reichsfürsten als auch bei seinen Untertanen, wie es in der 1818 von Justinus Kerner verfassten Ballade Der reichste Fürst zum Ausdruck kam. Graf Eberhard im Bart pflegte auch ein freundschaftliches Verhältnis zum jungen König Maximilian I., dem späteren Kaiser.
Auf dem Reichstag zu Worms erhob der König am 21. Juli 1495 die Grafschaft Württemberg zum Herzogtum und machte das bisherige Sammelsurium der rechtlich unterschiedlich zu bewertenden Territorien und Besitzungen des Hauses Württemberg zu einem unteilbaren Reichslehen, welches mit dem zusätzlichen Titel eines Herzogs von Teck und der Reichssturmfahne verbunden war. Auch die bisherigen Allode des Hauses Württemberg waren nun Teil des neuen Reichslehens. Einige württembergische Gebiete blieben jedoch weiterhin der Lehensherrschaft des Königs von Böhmen, des Kurfürsten von der Pfalz und des Erzherzogs in Vorderösterreich unterstellt. Im Falle des Erlöschens des Hauses Württemberg im Mannesstamm sollte das Herzogtum ans Heilige Römische Reich fallen. Am 11. November 1495 unterzeichnete Herzog Eberhard im Bart eine Landesordnung für das Herzogtum Württemberg, deren Abschriften an sämtliche Ämter verschickt wurden.
Mit dem Tod des Herzogs Eberhard I. im Bart verlor Württemberg im Februar 1496, wenige Monate nach dem Reichstag in Worms, einen klugen und weitsichtigen Landesvater. Am Grab von Eberhard I. im Bart soll König Maximilian gesagt haben: „Hier liegt ein Fürst, welchem ich im ganzen Römischen Reich an Verstand und Tugend keinen zu vergleichen weiß.“
Herrschaftskrisen und Fremdherrschaft
Die ersten fünf Jahrzehnte des neu entstandenen Herzogtums waren wegen der problematischen Charaktere zweier Herzöge geprägt von politischen Turbulenzen, die Württemberg und dessen Herrscherhaus mehrmals in eine existenzbedrohende Krise stürzten. Herzog Eberhard II. wurde 1498 nach nur zwei Jahren Willkürherrschaft abgesetzt. Dessen Nachfolger war der noch minderjährige Herzog Ulrich, dessen Leben und Herrschaft sich wegen seiner gewalttätigen Persönlichkeit zu einem Drama entwickelte, in dessen Verlauf er 1519 aus seinem Herzogtum vertrieben wurde. Von 1520 bis 1534 war Württemberg im Besitz des Hauses Habsburg und dessen Herrschaft unterworfen.
Rebellion der Stände
Wegen den Mängeln in der Persönlichkeit, die Herzog Eberhard im Bart bei seinem Vetter und Nachfolger Eberhard II. dem Jüngeren früh erkannt hatte, wurde 1492 im Esslinger Vertrag festgelegt, dass die bevorstehende Herrschaft Eberhards II. eingeschränkt sein sollte durch die Kontrolle seitens eines ständischen Regimentsrats, der aus dem Landhofmeister und zwölf Räten bestand. Die zwölf Räte kamen zu einem Drittel aus dem adeligen Rittertum, zu einem weiteren Drittel aus dem Klerus und zu einem Drittel aus der Landschaft, repräsentiert durch die bürgerliche Oberschicht, die Ehrbarkeit. Eberhard II. versuchte jedoch, die Bestimmungen des Esslinger Vertrags zu unterlaufen und den bestehenden Rat nicht in seine Entscheidungen einzubeziehen.
Er entließ die von seinem Vorgänger Eberhard I. eingesetzten Ratsmitglieder und gestaltete den Rat nach seinen Vorstellungen um. Er ernannte seinen Günstling Konrad Holzinger sowie weitere Herren seines Vertrauens zu Räten und versuchte mit deren Hilfe, die von seinem Vorgänger vorgesehene Kontrolle auszuhebeln. Als württembergischen Kanzler ernannte er 1496 den renommierten Juristen Gregor Lamparter, der bis 1516 im Amt blieb. Im Jahre 1497 kam Graf Wolfgang von Fürstenberg in die Position des Landhofmeisters. Diese beiden Ernennungen erwiesen sich jedoch als kontraproduktiv für die Herrschaft Herzog Eberhards II. Sowohl der Landhofmeister als auch der Kanzler standen dem Haus Habsburg nahe und befanden, dass sich die Herrschaft von Eberhard II. nicht im Sinne des Esslinger Vertrags entwickelte. Es gab Berichte, denen zufolge eine Willkürherrschaft entstand, die zu Verschleppungen und Festsetzungen von als missliebig erachteten Untertanen führte. Auch offener Raub und Plünderungen seitens der Leute des neuen Herzogs wurden aus dem Land berichtet.
Der Landhofmeister und der Kanzler forderten Herzog Eberhard II. auf, einen Landtag einzuberufen, um über die unerhörten Vorgänge zu sprechen. Dieser Aufforderung kam der Herzog jedoch nicht nach. Deshalb beriefen die Räte eigenmächtig einen Landtag ein, zu dem am 26. März 1498 etwa 160 Abgeordnete aus dem ganzen Herzogtum in Stuttgart erschienen. Auch Herzog Eberhard II. war eingeladen, wollte aber nicht kommen. Also wurde der Landtag am 27. März 1498 ohne den Herzog eröffnet. Nach mehrmaliger vergeblicher Aufforderung, in Stuttgart zu erscheinen, begab sich Herzog Eberhard II. von Kirchheim unter Teck in die Reichsstadt Ulm, um dort auf die Ankunft von König Maximilian zu warten. Der König sollte ihm dabei helfen, das Herzogtum zurückzugewinnen und zu unterwerfen. Am 10. April 1498 verweigerten der württembergische Landhofmeister, der Kanzler und weitere 88 Amtsleute und Bedienstete in Stuttgart dem Herzog den Gehorsam und erklärten den Landhofmeister zum Regenten. Diese Rebellion wurde mit den Bestimmungen des Esslinger Vertrags gerechtfertigt.
Der Landtag verabschiedete wenige Tage später eine Regimentsordnung, die die neue Regentschaft bestätigte. Das Dokument wurde an König Maximilian nach Ulm geschickt, der dieses am 1. Mai 1498 erhielt und nach Unterredungen mit Herzog Eberhard II. am 8. Mai 1498 anerkannte. Dies kam einer bevorstehenden Absetzung des Herzogs gleich. König Maximilian reiste danach mit seinem Gefolge von Ulm nach Urach und traf dort den elf Jahre alten Neffen des Herzogs Eberhard II., den Prinzen Ulrich, aus dem Herzog Ulrich werden sollte. Am 28. Mai 1498 erklärte König Maximilian in der Reichsstadt Reutlingen den bisherigen Herzog Eberhard II. förmlich für abgesetzt und erhob Prinz Ulrich zum neuen Herzog von Württemberg, der jedoch bis zu seiner Volljährigkeit unter der Regentschaft des Landhofmeisters und seiner Räte stehen sollte. Daraufhin gab Herzog Eberhard II. am 11. Juni 1498 seine offizielle Abdankung bekannt. Er erhielt eine jährliche Leibrente von 6000 Gulden zugesprochen und ging ins Exil in die Kurpfalz. 1504 starb er in der Verbannung auf der kurpfälzischen Burg Lindenfels im Odenwald.
Um Herzog Ulrich zukünftig gut in das Beziehungsgeflecht des Hauses Habsburg einzubinden, verabredete König Maximilian am 23. Juli 1498 auf dem Reichstag in Freiburg, dass Herzog Ulrich die Prinzessin Sabina von Bayern heiraten sollte. Sie war über ihre Mutter eine Nichte des Königs. Unter Führung des Landhofmeisters Wolfgang von Fürstenberg unterstützten Württemberg und der Schwäbische Bund König Maximilian, wenn auch wenig erfolgreich, im 1499 ausgebrochenen Schwabenkrieg gegen die Schweizer Eidgenossen.
Ulrichs erste Herrschaft und Vertreibung
Im Jahre 1502 wütete in Stuttgart die Pest. Die rund 5000 Einwohner Stuttgarts wurden deshalb um etwa 10 % dezimiert. Der Hof mit dem jungen Herzog Ulrich wich in dieser Zeit von Stuttgart nach Blaubeuren aus, um vor der Pest in Sicherheit zu sein. Im Sommer 1503 erklärte der König den 16 Jahre alten Herzog Ulrich für volljährig. Im darauf folgenden Jahr 1504 griff der junge Herzog auf Seiten seines angehenden Schwiegervaters, Herzog Albrechts des Weisen, in den Landshuter Erbfolgekrieg ein und führte ein württembergisches Ritterheer gegen die Kurpfalz. Dabei konnte Herzog Ulrich das Kloster Maulbronn sowie die Städte Besigheim, Möckmühl, Neuenstadt am Kocher und Weinsberg erobern. Auch die Grafschaft Löwenstein wurde besetzt und der Lehensherrschaft Württembergs unterworfen. Somit hatte Herzog Ulrich die Schmach ausgewetzt, die sein Großvater, Graf Ulrich der Vielgeliebte, 1462 in der Schlacht bei Seckenheim gegen die Kurpfalz erlitten hatte. Zum Dank für die Unterstützung erhielt Ulrich von Albrecht dem Weisen auch die Herrschaft Heidenheim zugesprochen.
Im März 1511 fand in Stuttgart die groß angelegte Hochzeit von Herzog Ulrich mit Sabina von Bayern statt, bei der tausende Gäste teilnahmen. Während des Festes flossen aus einem Brunnen auf dem Schlossplatz freier Rot- und Weißwein für jedermann. Trotz der Eheverbindung Ulrichs mit Sabina gelang es Kaiser Maximilian nicht, Herzog Ulrich wie erhofft dauerhaft an die bayerischen Wittelsbacher und an das Haus Habsburg zu binden. Schon im darauffolgenden Jahr 1512 verließ Herzog Ulrich den Schwäbischen Bund, dem Graf Eberhard im Bart 1488 beigetreten war. Die Prachtliebe und die aufwendige Hofhaltung Herzog Ulrichs führten 1514 zu einer Schuldenlast von rund 950.000 Gulden, so dass der Bankrott des Herzogtums drohte. Der Versuch, neue Verbrauchssteuern auf Wein, Fleisch und Getreide zu erheben, führte im Mai 1514 ausgehend vom Remstal zum Aufruhr des bäuerlich geprägten Landvolkes im Armen Konrad. Herzog Ulrich berief deshalb einen Landtag mit Vertretern der städtischen Ehrbarkeit nach Tübingen ein, bei dem er sich mit diesen im Tübinger Vertrag vom 8. Juli 1514 darauf einigte, den Landständen künftig ein Mitspracherecht bei der Erhebung von Steuern zu gewähren. Weitere Zugeständnisse betrafen beispielsweise das Mitspracherecht der Stände in Fragen der Kriegsführung und des möglichen Verkaufs oder der Verpfändung von Teilen des Herzogtums. Für Widerstand gegen die Obrigkeit sah der Vertrag harte Strafen bis zur möglichen Todesstrafe vor, gewährte den Untertanen jedoch auch die Möglichkeit des freien Abzugs aus Württemberg. Der Vertrag gilt seither als eine Art Grundgesetz des Herzogtums Württemberg. Dafür übernahmen die Stände einen großen Teil der 1514 aufgelaufenen Schulden des Herzogs und befürworteten, dass die Rebellion der Bauern des Armen Konrad niedergeworfen wurde.
Am 7. Mai 1515 ermordete Herzog Ulrich seinen Stallmeister Hans von Hutten aus niederen Beweggründen bei der Jagd im Wald zwischen Vaihingen und Böblingen, weil er Huttens Frau Ursula Thumb von Neuburg begehrte. Dieser heimtückische Mord löste Entsetzen im gesamten Reich aus und führte zu einer totalen Entfremdung der schwäbischen Ritterschaft vom Herzogtum Württemberg. Im Herbst 1515 floh zudem Herzog Ulrichs Frau Sabina, die sich vor ihrem Mann und seinem zunehmenden Jähzorn fürchtete, zu ihren Verwandten nach Bayern. Kaiser Maximilian sprach am 11. Oktober 1516 über Herzog Ulrich die Reichsacht aus, nachdem dieser es abgelehnt hatte, die Regierung in Württemberg für sechs Jahre den Räten zu überlassen. Herzog Ulrich vermutete Hochverrat und sorgte für die Verhaftung der Vögte Konrad Breuning, Sebastian Breuning und Konrad Vaut. Als Nachfolger Gregor Lamparters wurde 1516 Ambrosius Volland württembergischer Kanzler. Dieser ließ die gefangenen Vögte foltern und nach deren erpressten Geständnissen hinrichten. Somit hatte sich Herzog Ulrich die Macht im Land gesichert und weitere mögliche Gegner seiner Herrschaft abgeschreckt. Nach dem Tod des Kaisers Maximilian am 12. Januar 1519 nutzte Herzog Ulrich das vermeintlich entstandene Machtvakuum im Reich zur Belagerung und Besetzung der Reichsstadt Reutlingen, die er für das Herzogtum Württemberg annektieren wollte. Daraufhin zog Herzog Wilhelm von Bayern mit Truppen des Schwäbischen Bundes im April 1519 nach Tübingen und dann weiter nach Stuttgart und vertrieb Herzog Ulrich. Die Reichsunmittelbarkeit der Stadt Reutlingen wurde somit wiederhergestellt.
Herzog Ulrich war zunächst in die Kurpfalz geflohen und ging nach einem ersten erfolglosen Rückeroberungsversuch Württembergs in die Schweiz, wo er in Kontakt mit den dortigen Ideen der Reformation kam. Er hielt sich zudem in den linksrheinischen Besitzungen des Hauses Württemberg auf, insbesondere in der Grafschaft Mömpelgard. Als ein weiterer Aufenthaltsort kam die Festung Hohentwiel hinzu, um sie als Basis für die Rückeroberung Württembergs zu nutzen. Am 21. März 1521 verbündete sich Herzog Ulrich mit dem französischen König Franz I. in Sancerre, der nun als Geldgeber für Herzog Ulrich fungierte. Am 5. Juni 1521 sprach Kaiser Karl V. in Mainz deshalb erneut die Reichsacht über Herzog Ulrich aus. Ein zweiter erfolgloser Rückeroberungsversuch brachte Herzog Ulrich im Februar 1525 mit angeworbenen Söldnern aus der Schweiz bis kurz vor die Tore von Stuttgart. Der Versuch scheiterte, weil sein Geldgeber, der französische König, in der Schlacht bei Pavia verloren hatte und in Gefangenschaft geraten war. Da Herzog Ulrich seine Söldner nun nicht mehr bezahlen konnte, musste er sein Heer unverrichteter Dinge auflösen.
Herrschaft der Habsburger
Am 6. Februar 1520 überließ der Schwäbische Bund das Herzogtum Württemberg dem Haus Habsburg gegen eine Entschädigung von 220.000 Gulden für die Kriegskosten. Am 5. März 1520 huldigten 15 Prälaten und 41 württembergische Städte dem neuen Landesherrn, Kaiser Karl V., der durch seinen persönlichen Sekretär Maximilianus Transylvanus vertreten wurde. Der Kaiser bestimmte 1522 seinen Bruder Ferdinand als neuen Regenten des Herzogtums Württemberg. Während der Regentschaft des Erzherzogs (und seit 1526 Königs) Ferdinand übten seine Statthalter, darunter zeitweise Wilhelm von Waldburg (1521–1525), Georg von Waldburg (1525–1531) und Philipp von Pfalz-Neuburg (1531–1534) die eigentliche Herrschaft in Württemberg aus. Die Herrschaft der Habsburger durch Statthalter ermöglichte es den württembergischen Landständen, einen starken Einfluss auf die Politik im Herzogtum zu nehmen. Als württembergischer Kanzler war von 1522 bis 1526 Heinrich Winkelhofer tätig.
Der gescheiterte Rückeroberungsversuch Herzog Ulrichs 1525 hatte zur Folge, dass der Schwäbische Bund zur Verteidigung Württembergs bereits ein Heer zusammengezogen hatte, welches nun im Feld stand und zur Niederwerfung der südwestdeutschen Aufständischen im Bauernkrieg verwendet werden konnte. Am 12. Mai 1525 wurden die aufständischen Bauern durch den „Bauernjörg“ in der Schlacht bei Böblingen geschlagen und in der Woche darauf die Weinsberger Bluttat geahndet. Die Verstrickung Württembergs in die Wirren des Bauernkriegs trieb die Schulden des Landes weiter in die Höhe.
Rückeroberung und Reformation
Um zu verhindern, dass das Haus Habsburg ihm auch noch die Grafschaft Mömpelgard wegnahm, überließ Herzog Ulrich diese 1526 seinem Halbbruder Georg, der dort später eine regierende Nebenlinie des Hauses Württemberg begründete.
In einem Rundschreiben an die Reichsfürsten machte Herzog Ulrich auf seine missliche Situation als vertriebener Fürst aufmerksam und versuchte, damit Zustimmung für eine Restitution seiner Herrschaft zu erlangen. Er begab sich an den Hof des Landgrafen Philipps des Großmütigen, eines nahen Verwandten des Hauses Württemberg, wo er sich von 1526 bis 1534 aufhielt. Damit erlebte Ulrich, wie die Reformation in Hessen eingeführt wurde, und nahm 1529 auch am Marburger Religionsgespräch teil.
Landgraf Philipp der Großmütige war unter den Reichsfürsten neben Kurfürst Friedrich dem Weisen und seinen Nachfolgern Johann dem Beständigem und Friedrich dem Großmütigen die Führungsfigur der Reformation und ein Gegner des Hauses Habsburg. Philipp war zudem ein Großneffe von Herzog Eberhard im Bart. Da eine diplomatische Lösung der Restitution Herzog Ulrichs mehrmals scheiterte, rüstete Landgraf Philipp mit finanzieller Unterstützung durch König Franz von Frankreich und der Reichsstadt Straßburg ein hessisches Heer aus, welches am 23. April 1534 von Kassel aufbrach und Richtung Süden marschierte. Die Hessen schlugen am 12. Mai 1534 bei Nordheim und am 13. Mai 1534 in der Schlacht bei Lauffen die Besatzungstruppen der Habsburger, so dass der Weg nach Stuttgart frei war. Herzog Ulrich übernahm sofort die Regierung. Am 16. Mai 1534 hielt Konrad Öttinger die erste evangelische Predigt in der Stuttgarter Stiftskirche. Mit dem Vertrag von Kaaden am 29. Juni 1534 wurde Herzog Ulrich die Herrschaft über Württemberg wieder zugestanden, jedoch nur als österreichisches Afterlehen.
Herzog Ulrich ließ nun im Land die Reformation durchführen, als ein typisches Beispiel einer Fürstenreformation. Er tat dies weniger aus eigener Überzeugung, sondern aus reinem Machtkalkül, da er sich im Lager der protestantischen Fürsten befand und tief in der Schuld des hessischen Landgrafen stand. Gegen die mit den Habsburgern und dem alten katholischen Glauben sympathisierenden Vertreter der Ehrbarkeit ging er hart vor, so dass sich diese zur Auswanderung gezwungen sahen. An deren Stelle traten neu hinzugezogene evangelische Persönlichkeiten, vornehmlich aus den umliegenden Reichsstädten und dem evangelischen Hessen. Breite Bevölkerungsschichten in Württemberg begrüßten die Reformation. Obwohl es unter der Herrschaft der streng katholischen Habsburger in Württemberg bis 1534 keine evangelischen Gottesdienste geben durfte, kamen die Leute dennoch in Kontakt mit evangelischen Predigten, die in den nahegelegenen Reichsstädten wie etwa in Esslingen oder in Reutlingen besucht und gehört werden konnten. Zunächst leitete der Lutheraner Erhard Schnepf die Reformation im Norden und der Zwinglianer Ambrosius Blarer im Süden. Blarer wurde jedoch bereits 1537 durch die Tätigkeit des aus Schwäbisch Hall dazugekommenen Lutheraners Johannes Brenz verdrängt, so dass ganz Württemberg im Ergebnis der lutherschen Lehre folgte. Mit Befürwortung des Landgrafen von Hessen trat Herzog Ulrich 1536 dem Schmalkaldischen Bund bei.
Um die riesige Schuldenlast des Herzogtums in den Griff zu bekommen, sollten die Güter und Schätze der landsässigen Klöster dienen, indem diese mitsamt den zugehörigen Dörfern säkularisiert wurden. Davon betroffen waren die Klöster Maulbronn, Alpirsbach, Herrenalb, Bebenhausen, Hirsau, Blaubeuren, Murrhardt, Denkendorf, Lorch, Adelberg, St. Georgen und die drei außerhalb des geschlossenen Territoriums liegenden Klöster Königsbronn, Herbrechtingen und Anhausen.
Als weitere württembergische Klosterämter traten dann im Laufe des 16. Jahrhunderts noch Lichtenstern und am Ende des 16. Jahrhunderts Reichenbach hinzu.
Nach der Erfahrung seiner 1519 erfolgten Vertreibung, bei der all seine Burgen gefallen waren, wollte Herzog Ulrich besser gegen feindliche Angriffe gewappnet sein. Als Bollwerke der Landesverteidigung wurden sieben Festungen ausgebaut. Es waren dies die Landesfestungen Hohenasperg, Hohenneuffen, Hohentübingen, Hohenurach, Hohentwiel, Kirchheim unter Teck und Schorndorf. Als der Schmalkaldische Krieg für die protestantischen Fürsten verloren war, ließ Kaiser Karl V. auf Grund des Heilbronner Vertrags vom Januar 1547 auch das Herzogtum Württemberg besetzen. Es mussten die Festungen geöffnet und hohe Kriegsentschädigungen an den Kaiser zugestanden werden. Herzog Ulrich wurde nach Ulm zitiert, wo er einen Kniefall zu machen hatte und dem evangelischen Glauben abschwören musste. Auf Grund des Augsburger Interims von 1548 wurden in Württemberg mehrere hundert evangelische Pfarrer entlassen und die Klöster restituiert.
Herzog Ulrich berief jedoch noch 1549 den Reformatoren Matthäus Alber aus Reutlingen als Prediger an die Stiftskirche nach Stuttgart. Im folgenden Jahr starb Herzog Ulrich, dem ansonsten die erneute Absetzung gedroht hätte. König Ferdinand als Lehensherr hatte Anklage wegen Felonie gegen Herzog Ulrich erhoben.
Ein Menschenalter des Friedens
Christophs großes Reformwerk
Seit dem Beginn der Herrschaft von Herzog Christoph erlebte Württemberg eine langanhaltende Ära des Friedens, die sich über sieben Jahrzehnte erstrecken sollte. Die Herrschaft Christophs in Stuttgart dauerte 18 Jahre und konsolidierte das Herzogtum durch ein grundlegendes Reformprogramm. Der Beginn der Regierungsjahre war jedoch noch geprägt von der Notwendigkeit, die Klage der Felonie durch König Ferdinand abzuwenden und die Folgen des Augsburger Interims zu korrigieren. Schließlich gelang dies nach Abschluss des Passauer Vertrags durch die 1552 nochmals bekräftigte Afterlehenschaft und die Zahlung einer hohen Geldsumme an den König.
Die Kanzleiordnung von 1553 gab der württembergischen Regierung die Organisationsform, welche bis 1805 in Kraft blieb. Es gab demnach drei Zentralbehörden. Es waren dies der Oberrat als zentrales Verwaltungsgremium, die Rentkammer für die Regelung der Finanzen und der Kirchenrat für die Administration der evangelischen Landeskirche.
Nachdem seine Herrschaft nun gesichert war und mit dem Augsburger Religionsfrieden 1555 Rechtssicherheit eintrat, machte sich Herzog Christoph als überzeugter Anhänger der Lehre Martin Luthers an den Ausbau der Landeskirche. Dies geschah auf Basis der in der Confessio Virtembergica 1552 formulierten evangelischen Bekenntnisschrift. Dabei wurde der Herzog von seinen führenden Theologen Johannes Brenz, Jakob Andreae und Jacob Heerbrand tatkräftig unterstützt. Es mündete dies 1556 in die Umwandlung der Klöster in evangelische Klosterschulen und in die 1559 erlassene Große Kirchenordnung, mit der 19 Einzelordnungen zusammengefasst wurden und alle Bereiche des kirchlichen Lebens in Württemberg geregelt wurden.
Auf einem Landtag im Winter 1553/54 gelang es Herzog Christoph, dass die Landstände einen großen Teil der immensen Staatsschulden übernahmen, die Herzog Ulrich in Höhe von etwa 1,7 Millionen Gulden hinterlassen hatte.
Während seiner Herrschaft erließ Herzog Christoph über 25 Verordnungen, wie zum Beispiel die 1552 und 1567 herausgegebenen Landesordnungen. Einheitliche Maße und Gewichte wurden 1557 festgelegt. Mit der 1559 erlassenen Schulordnung kam die Grundlage zur allgemeinen Schulbildung, die 1649 zur allgemeinen Schulpflicht in Württemberg führte. Mit einem „Landtagsabschied“ legte der Landtag 1565 fest, dass kein württembergischer Herrscher, der in Zukunft möglicherweise einer anderen Konfession angehören könnte, jemals die evangelisch-lutherische Religion im Herzogtum Württemberg abschaffen dürfe. Tatsächlich blieb das Herzogtum trotz der vier katholischen Herzöge im 18. Jahrhundert bis zur Auflösung im Königreich Württemberg rein evangelisch. Die Menschen prägten mit dem dadurch herausgebildeten altwürttembergischen Charakter auch im 19. und 20. Jahrhundert die Mentalität in ihren Dörfern und Städten.
Herzog Christoph entfaltete eine rege Bautätigkeit und ließ insbesondere das Alte Schloss in Stuttgart ab 1553 zu einem Renaissance-Schloss mit zugehörigen Gartenanlagen ausbauen. Auch das Musikleben am württembergischen Hof erlebte eine Blüte durch die Förderung der Hofkapelle. Die Bilanz der Herrschaft von Herzog Christoph ist die Umbildung Württembergs vom mittelalterlichen Territorium zum frühneuzeitlichen Territorialstaat.
Der fromme Ludwig
Die Regierungszeit von Herzog Ludwig, der auch den Beinamen „der Fromme“ bekam, wurde in der Landesgeschichtsschreibung gerne unterschätzt, da Ludwig im Schatten der großen Leistungen seines Vaters Christoph steht. Für die Württemberger bedeutete die über 23 Jahre währende Herrschaft dieses umfassend gebildeten Herzogs jedoch eine fortwährende Epoche des Friedens. Die ersten 10 Jahre bis zum Erreichen des 24. Geburtstags war Herzog Ludwig zunächst unter der Vormundschaft von seiner Mutter Anna Maria von Brandenburg-Ansbach, flankiert durch die Aufsicht des Herzogs Wolfgang von Zweibrücken und der Markgrafen Georg Friedrich von Brandenburg-Ansbach und Karl von Baden. Als Statthalter fungierte Graf Heinrich zu Castell, der von 1568 bis 1575 de facto die Regierung in Stuttgart leitete. Während der Herrschaft Herzog Ludwigs wurde der Kammersekretär und Geheime Rat Melchior Jäger zum engsten Mitarbeiter, der auch ein gutes Einvernehmen mit den Landständen und deren Mitspracherechten pflegte. Herzog Ludwig unterzeichnete die Konkordienformel von 1577 und das Konkordienbuch von 1580. Als überzeugter Protestant förderte der Herzog die württembergische Landeskirche und trieb deren Aufbau voran. In vielen württembergischen Dörfern wurden Schulen eingerichtet. Der Herzog interessierte sich sehr für die Landesgeschichte, ebenso für die Künste und die Theologie. In Stuttgart entstand das Neue Lusthaus. Auch an den Genüssen des Lebens nahm der Herzog großen Anteil. Er ließ prunkvolle Ritterspiele und aufwendige Jagdpartien veranstalten. Sein übermäßiger Alkoholkonsum hat möglicherweise zu seinem frühen Tod mit 39 Jahren beigetragen. Da Herzog Ludwig keine Kinder hatte, ging die Herrschaft im August 1593 an den Cousin seines Vaters über, Herzog Friedrich aus der Seitenlinie Württemberg-Mömpelgard.
Frühabsolutismus unter Friedrich I.
Mit Herzog Friedrich I. trat der einzige zu der Zeit noch verfügbare Agnat des Hauses Württemberg die Herrschaft an, wenn man von seinen zu der Zeit noch minderjährigen Söhnen absieht. Wäre Friedrich I. wie seine beiden Geschwister ebenfalls im Kindesalter verstorben, dann wäre Württemberg 1593 als erledigtes Lehen den österreichischen Habsburgern zugefallen. In diesem Fall wäre Württemberg ziemlich sicher wieder katholisch geworden und die Geschichte hätte einen anderen Verlauf genommen. So wurde Herzog Friedrich I. zum Stammvater aller nach 1593 lebenden Mitglieder seines Hauses. Das Herzogtum Württemberg blieb evangelisch.
Sechs Jahre nach dem Beginn seiner Regierung gelang es 1599 mit Hilfe seines Rates Matthäus Enzlin, die seit 1534 bestehende österreichische Afterlehenschaft zu beenden und das Herzogtum Württemberg wieder in ein Reichslehen umzuwandeln. Dies erforderte die Zahlung von 400.000 Gulden, die die Landschaft übernahm. Es wurde dabei vertraglich festgelegt, dass im Falle des Erlöschens des Hauses Württemberg im Mannesstamm die Erbfolge des Hauses Habsburg weiterhin garantiert war. Dieser Fall ist nie eingetreten.
Unter der Herrschaft Friedrichs I. gelang es, das Territorium des Herzogtums weiter auszudehnen. Es wurden von der Markgrafschaft Baden-Durlach 1595 die Ämter Besigheim und Mundelsheim am Neckar gekauft. Dazu kamen im Austausch Bad Liebenzell, Altensteig und Klosterreichenbach im Nordschwarzwald. Auch in diesem Fall übernahm die Landschaft die Kosten. Vom Hochstift Straßburg wurde 1604 das Amt Oberkirch zu Lehen genommen. Wegen der hohen finanziellen Unterstützung von Heinrich von Navarra in seinem Kampf um die französische Krone wurde dem Herzog von Württemberg von 1605 bis 1612 als Pfand die Verwaltung des Herzogtums Alençon überlassen. Als Statthalter in Alençon fungierte der Diplomat und Geheimrat Benjamin von Bouwinghausen.
Herzog Friedrich I. war ein Förderer des Merkantilismus und kümmerte sich insbesondere um den Textilsektor und den Bergbau. Zwar blieb die Suche nach Gold, Silber, Erzen und Salzen weitgehend erfolglos, aber durch die Aufnahme protestantischer Glaubensflüchtlinge aus den österreichischen Alpengebieten wurde Freudenstadt gegründet. Der Bau der Stadt war eines der vielen Werke des Hofbaumeisters Heinrich Schickhardt, der im Stil der Hochrenaissance wirkte.
Die Räte Matthäus Enzlin und Georg Eßlinger unterstützten den Herzog tatkräftig dabei, seine frühabsolutistischen Ambitionen zu verwirklichen. In einem Dekret wurden 1607 Teile des Tübinger Vertrags revidiert. Dabei sollte der Herzog freie Hand im Militärwesen und bei der Erhebung von Kriegssteuern bekommen. Der eingeschüchterte Landtag empfand dies als einen gefährlichen Präzedenzfall zur Einschränkung seines Budgetrechts und befürchtete die völlige Entmachtung.
Johann Friedrichs Neutralitätspolitik
Der frühe Tod Herzog Friedrichs I. 1608 im Alter von 50 Jahren hatte zur Folge, dass die Landstände wieder in den Vollbesitz ihrer alten Privilegien gelangen konnten und der Tübinger Vertrag in allen Punkten erneut bestätigt wurde. Die alten Räte von Herzog Ludwig, darunter der inzwischen 63 Jahre alte Melchior Jäger, wurden reaktiviert und die Berater Herzog Friedrichs der Rache der Landstände überlassen. Während der Herrschaft Herzog Johann Friedrichs kamen die Vorzeichen des bevorstehenden Dreißigjährigen Kriegs zunehmend zum Vorschein. Die unterschiedliche Auslegung der Bestimmungen des Augsburger Religionsfriedens führte seit 1555 immer wieder zu Konflikten zwischen Katholiken und Protestanten. Nach dem Kreuz- und Fahnengefecht in der Reichsstadt Werd, der zur Besetzung der Stadt durch den katholischen Herzog von Bayern führte, wurde 1608 die Protestantische Union gegründet, zu deren Gründungsmitgliedern auch Herzog Johann Friedrich gehörte. In den zehn Jahren bis zum Ausbruch des Kriegs entfaltete Herzog Johann Friedrich noch eine sehr glanzvolle Hofhaltung. Insbesondere seine Hochzeit mit Barbara Sophia von Brandenburg wurde im November 1609 mit großer Pracht gefeiert. Aus dem Konflikt des calvinistischen Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz mit dem Kaiser hielt sich Herzog Johann Friedrich heraus und erklärte nach der Niederlage Friedrichs V. in der Schlacht am Weißen Berg 1620 die Neutralität Württembergs. Die Neutralitätspolitik wurde insbesondere auch vom Landtag und den Theologen des Landes gefordert, da sie als überzeugte Lutheraner nicht mit den Calvinisten der Pfalz gemeinsame Sache machen wollten. Die Tübinger Theologen wie etwa Theodor Thumm, Lucas Osiander der Jüngere und Melchior Nicolai stritten zwar gerne mit Worten, aber vom Führen eines Krieges mit Waffengewalt wollten sie nichts wissen. Im Jahre 1622 ließ Württemberg die Kurpfalz und Baden in der Schlacht bei Wimpfen weitgehend ohne Hilfe. Lediglich Herzog Magnus, ein jüngerer Bruder des regierenden württembergischen Herzogs, führte auf Seiten des Markgrafen von Baden ein Kürassierregiment mit in die Schlacht und fiel. Gegen die Übermacht der Katholischen Liga half die Neutralitätserklärung Württembergs nur bedingt. Zwar konnte sich das Herzogtum noch einige Jahre aus der aktiven Beteiligung am Krieg heraushalten, aber die von 1622 bis 1625 währenden Durchmärsche und Besatzungen der Truppen Tillys und Wallensteins mit den üblichen Begleiterscheinungen von Plünderungen und Brandschatzungen ließen sich nicht verhindern. Wieder etwas mehr Ruhe gab es erst ab 1625, da sich das Kriegsgeschehen nun immer weiter nach Norddeutschland verlagerte.
Württemberg vom Dreißigjährigen Krieg zu den Franzosenkriegen
Katastrophale Kriegsjahre und Neubeginn
Als Herzog Johann Friedrich 1628 starb, war sein Sohn Eberhard III. erst 14 Jahre alt, so dass zunächst Eberhards Onkel Ludwig Friedrich die Regentschaft übernahm. Durch das von Kaiser Ferdinand II. am 6. März 1629 erlassene Restitutionsedikt verlor Württemberg ein Drittel seines Territoriums. Das Edikt, welches auf erbitterten Widerstand der protestantischen Reichsstände stieß, führte 1630 zum Eintritt Schwedens in den Dreißigjährigen Krieg, um den bedrängten protestantischen Fürsten gegen den katholischen Kaiser zu helfen. Der württembergische Kanzler Jakob Löffler führte 1631 Württemberg in ein Bündnis mit den Schweden, und der neue württembergische Herzog-Administrator und schwäbische Kreisdirektor Julius Friedrich versuchte, sich im Kirschenkrieg den Bestimmungen des Restitutionsedikts zu widersetzen. Da er nur ein militärisch unzulängliches Milizheer aus ungeschulten württembergischen Bauern in ihren typischen weißen Zwilchkitteln und geschulterten Ränzlein zur Verfügung hatte, wurde zwar in den vorderösterreichischen Landen der Habsburger durch Plünderungen und Brandschatzungen manches Chaos verursacht, aber keine kriegsentscheidenden Erfolge erzielt. Im Januar 1633 gelang dem Herzog-Administrator Julius Friedrich mit Georg Friedrich vom Holtz zu Niederholz immerhin die Einnahme der Reichsstadt Rottweil, die nun als Hauptstützpunkt zur vergeblichen Belagerung der vorderösterreichischen Stadt Villingen diente. Im April 1633 schloss sich Württemberg dem Heilbronner Bund unter Führung Schwedens an. Letztendlich führte diese Politik Württemberg in eine große Katastrophe. Die Habsburger und die katholische Liga schlugen 1634 in der Schlacht bei Nördlingen diesen Bund. Auf dem Schlachtfeld starben auch mehrere tausend Württemberger, der Hauptteil der verfügbaren Streitkräfte des Herzogs. Nun war das Herzogtum Württemberg schutzlos der Rache des Kaisers und der Liga ausgesetzt. Die bisher vom Krieg leidlich verschonten württembergischen Landstriche wurden nun umso entsetzlicher getroffen. Herzog Eberhard III. von Württemberg, im Mai 1633 für volljährig erklärt und somit seitdem regierender Herzog, floh mit seinem Hofstaat in die Reichsstadt Straßburg und überließ sein Land für vier Jahre einer grausamen kaiserlichen Besatzungsarmee. Württembergische Städte wie etwa Waiblingen oder Calw wurden beim Einmarsch der kaiserlichen Armee in Brand geschossen, gestürmt, geplündert und verwüstet. Die Bevölkerung in Württemberg erlitt insbesondere in den Jahren 1634 bis 1638 unbeschreibliche Qualen. Zahlreiche Dörfer wurden zu Wüstungen, die Anzahl der Einwohner Württembergs sank von etwa 400.000 vor dem Dreißigjährigen Krieg auf etwa 150.000 nach dem Krieg. Lediglich die Festung Hohentwiel unter dem Kommandanten Konrad Widerholt konnte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges für Württemberg gehalten und nie von den feindlichen Truppen eingenommen werden.
Am 11. Oktober 1638 kehrte Herzog Eberhard III. in seine Residenzstadt Stuttgart zurück, nachdem ihm Kaiser Ferdinand III. etwa ein Drittel seines Landes zurückgegeben hatte, jedoch sämtliche Gebiete der 14 Klöster und dazu 12 Ämter als österreichisches Pfand behielt. Die württembergischen Festungen blieben weiterhin in der Hand von bayerischen oder französischen Truppen und mussten vom Land bezahlt werden. Freund und Feind waren nicht mehr unterscheidbar. Der Dreißigjährige Krieg war endgültig zu einer sinnlosen Landplage verkommen, und die allgemeinen Sitten waren völlig verroht.
Die Schrift Theophilus des Johann Valentin Andreae veranlasste Herzog Eberhard III. 1642, im Herzogtum Württemberg den Kirchenkonvent einzuführen.
Während der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden gelang es dem Gesandten Johann Konrad Varnbüler und dem Kanzler Andreas Burckhardt mit tatkräftiger Unterstützung durch Schweden und Frankreich, Punkt für Punkt sämtliche württembergischen Ämter und Klöster der Vorkriegszeit des Jahres 1617 wiederzuerlangen und das Territorium in vollem Umfang aus der Pfandschaft der Habsburger zu lösen. Lediglich die Herrschaft Oberkirch, die an das Hochstift Straßburg zurückfiel, war verloren. Der Diplomat Georg Wilhelm Bidembach von Treuenfels wurde beauftragt, die Dokumente und Akten, die während des Krieges entwendet worden waren, von Wien nach Stuttgart zurückzubringen.
Der württembergische Landtag konnte nun darangehen, den Wiederaufbau des Landes voranzubringen. Von 1648 bis 1672 fanden elf Aufbaulandtage statt. Aus den österreichischen Gebieten kamen neue Ehrbarkeiten hinzu, die zum Teil auf Angehörige von Familien zurückgingen, die unter Herzog Ulrich nach 1534 vertrieben worden waren. Darunter befanden sich klingende Namen wie Hauff, Hegel, Flattich, Moser, Hochstetter und Breuning. Als neuer Landhofmeister und Geheimer Rat kam 1650 Wolfgang Georg I. zu Castell-Remlingen hinzu. Am 4. Februar 1660 trat Herzog Eberhard III. dem Rheinischen Bund bei. Im Jahre 1670 fand in Stuttgart ein großes Fest statt, in welchem Herzog Eberhard III. und der Landtag den gelungenen Wiederaufbau des Landes feierten.
Intermezzo
Die Herrschaft Herzog Wilhelm Ludwigs dauerte vom 2. Juli 1674 bis zum 23. Juni 1677 nur knapp drei Jahre und endete mit dem unerwartet frühen Tod des 30 Jahre alten Herzogs. Am 14. Januar 1675 hatte er einen Landtag einberufen, welcher eine erhebliche Reduzierung der bisherigen Steuerlast forderte. Da jedoch französische Streifzüge durch den Schwarzwald im Rahmen des Französisch-Holländischen Kriegs (1672–1679) die unmittelbare Bedrohung Württembergs erkennen ließen, sah der Landtag von einer Reduzierung der Militärausgaben ab.
Regentschaft Friedrich Carls
Am 27. November 1677 erhielt Friedrich Carl von Kaiser Leopold I. die Regentschaft des Herzogtums Württemberg als Herzog-Administrator übertragen, da der Erbprinz Eberhard Ludwig noch minderjährig war. Friedrich Carl ersetzte den leitenden Minister des Geheimen Rats, Christoph von Manteuffel, durch den Heilbronner Syndikus Jakob Friedrich Rühle. Er stammte aus Worms und somit nicht aus der württembergischen Ehrbarkeit und war ein klarer Vertreter der Interessen des Heiligen Römischen Reichs gegenüber Frankreich. Damit befand er sich des Öfteren in Konflikt mit dem Administrator Friedrich Carl, der wegen der Grafschaft Mömpelgard deutliche Sympathien gegenüber Frankreich erkennen ließ.
Seine fünfzehnjährige Regentschaft stand innenpolitisch im Zeichen der weiteren Konsolidierung des Landes mit einem Schwerpunkt im Kirchen- und Schulwesen. So wurde 1686 das erste Stuttgarter Gymnasium, das Gymnasium illustre, gegründet. Außenpolitisch prägende Ereignisse waren der bis 1679 fortdauernde Französisch-Holländische Krieg und ab 1688 der Pfälzische Erbfolgekrieg, bei dem es König Ludwig XIV. im Zuge seiner Reunionspolitik darum ging, dass der Kaiser im Elsass die Rheingrenze zwischen Frankreich und dem Heiligen Römischen Reich anerkennen sollte. Das Reich benötigte aber den größten Teil seiner Streitkräfte im Osten, während des Großen Türkenkriegs, der von 1683 bis 1699 dauerte, und konnte deshalb die Westgrenze des Reichs nur unzulänglich gegen Frankreich schützen. Der Herzog-Administrator setzte sich deshalb für ein stehendes Heer zum Schutz des Landes ein, kam aber in ständige Auseinandersetzungen mit den württembergischen Landständen. Die Landstände kritisierten heftig, dass die von ihnen schließlich bewilligten württembergischen Truppen für Subsidien an weit entfernte Schauplätze vergeben wurden. Dadurch war Württemberg im Notfall ohne Schutz, wie es sich bereits 1688 bewahrheiten sollte. Als der Comte de Mélac 1688 mit seinen marodierenden französischen Truppen in Württemberg einfiel, fand er das Herzogtum weitgehenden schutzlos, so dass wieder viel Angst und Schrecken über württembergische Dörfer und Städte kam.
Immerhin widersetzte sich Barbara Künkelin mit den „Schorndorfer Weibern“ heldenmutig der angeordneten Übergabe der Festung und Stadt Schorndorf an die Franzosen, so dass Mélac seine Truppen mangels mitgeführter Artillerie von dort wieder abzog. Schorndorf hatte 1688 Glück, dass die deutschen Truppen aus dem Osten rasch genug herannahten und die Franzosen sich deshalb aus Württemberg wieder zurückzogen. Auch Stuttgart blieb von Zerstörungen verschont, dank dem mutigen Auftreten der Herzogin-Witwe und Mitregentin Magdalena Sibylla.
Am 27. September 1692 geriet der Herzog-Administrator in der Schlacht bei Ötisheim in französische Kriegsgefangenschaft. Nach der Schlacht brandschatzten die Franzosen württembergische Ortschaften und Städte der näheren Umgebung, darunter Ötisheim, Knittlingen, Mühlacker, Illingen und Vaihingen an der Enz. In den Tagen vom 18. Septemberjul. / 28. September 1692greg. bis zum 20. Septemberjul. / 30. September 1692greg. wurde in Neuenbürg und Liebenzell geplündert. Am 19. Septemberjul. / 29. September 1692greg. wurde die Hirsauer Klosteranlage durch französische Soldaten in Brand gesteckt. Noch während der Gefangenschaft von Herzog Friedrich Carl in Paris erklärte Kaiser Leopold den erst sechzehn Jahre alten Erbprinzen Eberhard Ludwig am 10. Januar 1693 für mündig, so dass dieser nun selbst die Regierung antreten konnte.
Württemberg im Zeitalter des Absolutismus
Der junge Herzog Eberhard Ludwig
Nach dem erneuten Franzoseneinfall im Sommer 1693, dem ersten Jahr der Herrschaft Herzog Eberhard Ludwigs, sah sich die württembergische Regierung gezwungen, einen Kontributionsvertrag einzugehen. Um die Einhaltung der Kontributionen durch Württemberg zu garantieren, verlangten die Franzosen Geiseln, welche aus der Mitte der Räte und Landstände zu stellen waren. Der württembergische Landschaftskonsulent Johann Heinrich Sturm (1645–1709) und mit ihm 14 weitere Geiseln stellten sich dafür zur Verfügung. Nicht alle Geiseln überlebten die bis November 1696 dauernde Gefangenschaft. Der Hirsauer Abt Johann Ludwig Dreher (1631–1694) starb im September 1694 in der Metzer Zitadelle. Insgesamt wurden im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) in Württemberg sieben Städte und 37 Dörfer von den Franzosen zerstört.
Der Geheimrat und Minister Johann Georg Kulpis versuchte mit Hilfe der Kreisassoziationen, die militärischen Defizite im Kampf gegen Frankreich auf einer Frontlinie von der Schweiz bis in die Niederlande zu verbessern. Kulpis ging es dabei neben dem Schutz Württembergs auch um die Rückgewinnung Straßburgs für das Reich. Dank der Eppinger Linien konnten die Franzosen von 1695 bis 1702 von Württemberg ferngehalten werden.
Dem Herzog war es wichtig, über ein stehendes Heer zu verfügen, und er verlangte vom 1698 letztmals einberufenen Landtag die Finanzierung einer württembergischen Truppe von 2.000 Mann (einschließlich 850 Mann Kreiskontingent). Da der Landtag die Zustimmung verweigerte, löste ihn Herzog Eberhard Ludwig auf. Die Entwicklung, die Herzog Eberhard Ludwig forciert hatte, zog sich durch das ganze 18. Jahrhundert hin und mündete in die Entstehung eines eigenständigen, wenngleich auch sehr bescheidenen, württembergischen Heereswesens, das im Vergleich zu den Mächten der europäischen Pentarchie jedoch nur von geringer Bedeutung war.
Auf den 18. Februar 1700 folgte in Württemberg sogleich der 1. März 1700. Im ganzen Heiligen Römischen Reich galt nun einheitlich der Gregorianische Kalender, nachdem dieser bereits seit 1583 zum Beispiel auch im katholischen Vorderösterreich gegolten hatte und das über 100 Jahre dauernde ständige Nebeneinander von neuer und alter Kalenderdatierung eine heillose Datumsverwirrung zwischen katholischen und protestantischen Territorien bewirkt hatte.
Im Jahre 1702 hatte Herzog Eberhard Ludwig eine „Kommunordnung“ erlassen. Das Gesetzgebungswerk hatte den offiziellen Titel „Generalverordnung über das Landesrechungs- und Ökonomiewesen“. Sie war eine der ältesten deutschen Gemeindeordnungen und eröffnete auf lokaler Ebene im Herzogtum Württemberg die Teilnahme der männlichen ländlichen Bevölkerung am öffentlichen Leben, wie dies bis dahin unmöglich war. So entstanden auf lokaler Ebene für den „gemeinen Mann“ neue Freiheiten. Auf höherer Ebene des Staates spielte sich im Laufe der Herrschaft Herzog Eberhard Ludwigs eine gegenläufige Entwicklung ab. Es wurde der bisher an politischer Teilhabe gewohnten Ehrbarkeit, also der städtischen Oberschicht, durch den Absolutismus viele im Tübinger Vertrag verbrieften Rechte sukzessive weggenommen.
Herzog Eberhard Ludwig, der unter dem Eindruck der Franzosengefahr groß geworden war, wollte einen Beitrag zu deren Bekämpfung leisten und machte im Spanischen Erbfolgekrieg eine steile Karriere. Für die Dauer seines Feldzugs überließ Herzog Eberhard Ludwig die Regierungsgewalt dem Geheimen Rat. Der wichtigste Mann am württembergischen Hof war nach dem Tod von Kulpis von 1698 bis 1708 der Oberhofmarschall Johann Friedrich von Staffhorst und von 1708 bis 1711 Oberhofmarschall Georg Friedrich Forstner von Dambenoy († 1717 in Mailand).
Zu Beginn des Spanischen Erbfolgekriegs verfügte der Herzog über Haustruppen in der Größenordnung von 3400 Mann Infanterie und 940 Mann Kavallerie, was in etwa doppelt so viel war wie der württembergische Anteil des Truppenkontingents beim Schwäbischen Reichskreis. Herzog Eberhard Ludwig führte die württembergische Kavallerie am 2. Juli 1704 in der Schlacht am Schellenberg und siegte mit Prinz Eugen und dem Herzog von Marlborough am 13. August 1704 in der großen Schlacht bei Höchstädt. Seit diesen Siegen war Württemberg abgesehen von dem Vordringen des Marschalls Villars 1707 von weiteren Franzoseneinfällen während der Regierung Herzog Eberhard Ludwigs verschont geblieben. Nach dem Tod des als Türkenlouis bekannten Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden wurde Herzog Eberhard Ludwig 1707 Feldmarschall der Schwäbischen Kreistruppen und noch im selben Jahr auch kaiserlicher Feldmarschall. Nach dem Tod des Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth stieg der Herzog 1712 zum Reichsgeneralfeldmarschall auf und somit zum ranghöchsten Feldherr des Heiligen Römischen Reichs. Dem Herzog stand nun auch zeitlebens alles Militärische und Pompöse wesentlich näher, als sich um eine geordnete Politik in seinem kleinen Land zu kümmern, das durch die Kriege des 17. Jahrhunderts ausgezehrt war.
Der Barockfürst von Ludwigsburg
Herzog Eberhard Ludwig hat in Württemberg den Absolutismus durchgesetzt. Während seiner Herrschaft entstanden das große Residenzschloss Ludwigsburg im Stil des Barocks und eine höfische Gesellschaft, die sich vom Rest des Landes abhob.
Der Herzog stand politisch von 1711 bis 1731 stark unter dem Einfluss seiner Mätresse Wilhelmine von Grävenitz, mit der er bereits seit 1706 liiert war und auch zeitweilig in Bigamie lebte. Wegen des daraus entstandenen Skandals ging die zwischenzeitlich unter dem Druck des Kaisers verbannte Wilhelmine von Grävenitz 1711 eine Scheinehe mit dem nur pro forma zum württembergischen Landhofmeister erhobenen böhmischen Grafen Johann Franz Ferdinand von Würben in Wien ein. Der mit Spielschulden belastete Graf von Würben verpflichtete sich gegen ein hohes Gehalt, Württemberg niemals zu betreten und die Ehe mit seiner Frau niemals zu vollziehen, woran er sich bis zu seinem Tod 1720 gehalten hatte. Somit führte die Mätresse Wilhelmine seit 1711 den Namen einer Gräfin von Würben und wurde als „Landhofmeisterin“ bezeichnet. Offiziell war sie seither die Ehefrau des höchsten württembergischen Ministers, tatsächlich jedoch bis zu ihrem Sturz 1731 die omnipräsente Favoritin des Herzogs.
Von 1717 bis 1723 entstand nördlich des Hauptschlosses in Ludwigsburg das Jagdschloss Favorite.
Herzog Eberhard Ludwig gründete 1717 ein Konferenzministerium mit eigener Kanzlei in Ludwigsburg. Mit dem Konferenzministerium, dem Wilhelmines Bruder Friedrich Wilhelm von Grävenitz als Oberhofmarschall und Premierminister angehörte, trat eine neue Institution als Instrument des Absolutismus an die Spitze der württembergischen Regierung und entmachtete den bisher an höchster Stelle stehenden Geheimen Rat, der nun nur noch Befehlsempfänger des Konferenzministeriums war. Im Konferenzministerium saß bis zu seinem Tod auch Johann Heinrich Freiherr von Schütz (1669–1732), der die Scheinehe der Gräfin von Würben vermittelt hatte, sowie bis 1724 Johann Nathanael Schunk, ein Schwager von Schütz, und Adam Heinrich von Thüngen.
Von 1724 bis 1732 waren Grävenitz und Schütz allein die beiden verbliebenen Minister im Konferenzministerium und somit die mächtigsten Männer des Herzogtums Württemberg. Im Jahre 1718 verlegte der Herzog die Residenz von Stuttgart nach Ludwigsburg und erklärte die Residenz 1724 zur nunmehr alleinigen Hauptstadt Württembergs. Es mussten nun auch sämtliche Behörden von Stuttgart nach Ludwigsburg umziehen. Mit all diesen Vorgängen geriet Herzog Eberhard Ludwig in einen großen Gegensatz zu den Landständen, vertreten durch die ständischen Ausschüsse. Ein regulärer Landtag wurde im 18. Jahrhundert kaum noch einberufen. Der Geheimrat und Konsistorialdirektor Johann Osiander wusste jedoch klug zwischen dem Hof des Herzogs und den ständischen Ausschüssen zu vermitteln.
Unter dem Eindruck des schamlosen Treibens und der Mätressenwirtschaft am Hof in Ludwigsburg, im Volksmund als „Lumpenburg“ in Verruf geraten und von Samuel Urlsperger mutig angeprangert, entstand in Württemberg eine spezifische Form des Pietismus im Geiste des Theologen Johann Albrecht Bengel. So kam es in Württemberg bereits am 11. Dezember 1722 per Reskript zur Einführung der Konfirmation. Daran hatte auch Johann Osiander entscheidenden Anteil genommen. Am ersten Sonntag nach Ostern 1723, dem Quasimodogeniti, also am 4. April 1723, wurde die Konfirmation in Württemberg zum ersten Mal gefeiert. Die Konfirmation entwickelte sich zu einer der volkstümlichsten Feiern der evangelischen Landeskirche.
Carl Alexanders kurze Herrschaft
Da Herzog Eberhard Ludwig bei seinem Tod am 31. Oktober 1733 keinen männlichen Erben hinterließ, trat sein 1712 zum katholischen Glauben übergetretener Cousin und kaiserlicher Generalfeldmarschall Carl Alexander aus der Linie Württemberg-Winnental die Nachfolge an. Die württembergische Ehrbarkeit wollte die Alleinstellung der evangelischen Religion und Kirche im Land bewahren und ließ sich mit den Religionsreversalien per Unterschrift garantieren, dass dies auch zukünftig ohne Einschränkungen gewährleistet sei. Die Rechte des Herzogs in kirchlichen Belangen wurden auf den Geheimen Rat übertragen.
Herzog Carl Alexander verlegte die Hauptstadt von Ludwigsburg zurück nach Stuttgart und traf deshalb zunächst auf Zustimmung bei den Ständen. Er wollte aber auch das stehende Heer und die Befestigungen des Landes ausbauen und benötigte viel Geld für seine Hofhaltung, die weiterhin überwiegend in Ludwigsburg blieb. Er geriet deshalb schnell in einen Gegensatz zu den alten Räten und Landschaftsausschüssen. Um seine absolutistischen Ambitionen durchzusetzen, berief Herzog Carl Alexander den Dinkelsbühler Johann Theodor Scheffer 1735 in den Geheimen Rat und machte ihn 1736 zum Oberhofkanzler. Den katholischen Generalfeldwachtmeister des schwäbischen Reichskreises, Franz Joseph von Remchingen, ernannte der Herzog zum Chef der württembergischen Armee. Zu seinem geheimen Finanzrat und Kabinettsfiskal machte der unter chronischem Geldmangel leidende Herzog den aus Heidelberg stammenden Finanzmakler und Bankier Joseph Süß Oppenheimer, der sich erfolgreich an die Sanierung des Herzogtums machte.
Die dabei ergriffenen Maßnahmen und Reformen trafen auf erbitterten Widerstand der Landstände, da sie die im Tübinger Vertrag gewährten althergebrachten Rechte verletzt sahen. Der Herzog war jedoch davon überzeugt, dass die vorgefundenen wirtschaftlichen und sozialen Strukturen dringend reformbedürftig waren und die Entwicklung des Landes hemmten. Es entstanden bei der evangelischen Ehrbarkeit und in der Beamtenschaft, deren Bezüge nun besteuert wurden, heftiger antikatholischer und wegen seines im Sinne der Staatssanierung genial agierenden Hoffaktors Oppenheimer auch äußerst ressentimentgeladener antijüdischer Hass. Dem Herzog wurde von Seiten der Landschaft unterstellt, er würde entgegen der Abmachung die Gleichberechtigung der katholischen Konfession betreiben. Es ging dem Herzog jedoch zunächst darum, die Verfassung zu Gunsten seiner absolutistischen Machtambitionen zu ändern. Dazu war er in Kontakt mit seinem Freund und Ratgeber, dem Fürstbischof von Würzburg und ehemaligen Reichsvizekanzler Friedrich Karl von Schönborn-Buchheim. Dieser bekräftigte den Herzog in seiner Vorstellung, dass den Ständen allenfalls beratende Funktionen zukomme, aber keine Beschlussfähigkeit, wie es von Seiten der württembergischen Stände traditionell beansprucht wurde. Noch bevor der Konflikt zwischen Herzog und Ständen eskalierte, starb Herzog Carl Alexander völlig unerwartet am 12. März 1737 in Ludwigsburg.
Regenten für den minderjährigen Herzog
Der Sohn und Nachfolger Carl Eugen war von 1737 bis 1793 Herzog von Württemberg, also insgesamt 46 Jahre. Er war zeitlebens katholisch geblieben, hatte sich aber stets an die von seinem Vater ausgehandelten Religionsreversalien gehalten und den herrschenden Protestantismus im Land nicht angetastet.
Wegen der Minderjährigkeit des erst neun Jahre alten Herzogs Carl Eugen wurde 1737 aus einer Nebenlinie der evangelische Herzog Carl Rudolf von Württemberg-Neuenstadt zum Regenten bestimmt. Um den bei der Ehrbarkeit aufgestauten Hass gegen den verstorbenen Herzog Carl Alexander zu kanalisieren, überließ der neue Regent den verhafteten Hoffaktor Oppenheimer einem Schauprozess. In einer monströsen Anklageschrift wurden dem Hoffaktor Vorgänge unterstellt, für die er in seiner Stellung weder Verantwortung noch Schuld auf sich geladen haben konnte. Am 4. Februar 1738 geschah der äußerst verwerfliche Justizmord an Oppenheimer, in welchem die Rachsucht der sich traditionell in bigotter Geisteshaltung ergehenden württembergischen Ehrbarkeiten voll zum Zuge kam und sich zudem deren zeitgemäß tief verwurzelter Antisemitismus offenbarte. Nach 38 Jahren Pause war erstmals wieder ein Plenum des Landtags zusammengetreten, mit sämtlichen Prälaten und Delegierten der Städte und Ämter, die mit Pausen in 38 Sitzungen die nächsten zwei Jahre tagten. Nun war aus Sicht der Landschaft die Zeit der Abrechnung mit der Hofgesellschaft gekommen. Aber auch die allzu selbstherrlich tätigen Ausschüsse der Landschaft und deren Konsulenten gerieten ins Kreuzfeuer der Kritik. Schon im August 1738 trat Herzog Carl Rudolf aus Altersgründen die Regentschaft an Karl Friedrich II. von Württemberg-Oels ab. Während Karl Friedrichs Herrschaft wurde dank der geschickten Taktik von Christoph Matthäus Pfaff das gute Einvernehmen der Landschaftsausschüsse mit den Landständen wiederhergestellt und die Staatsverwaltung deutlich verbessert. In der vormundschaftlichen Regierung wirkten unter anderem der Vorsitzende des Geheimen Rats, Georg Bernhard Bilfinger, sowie Johann Eberhard Georgii, Philipp Eberhard Zech und ab 1741 Friedrich August von Hardenberg, der auch Nachfolger Bilfingers als Vorsitzender des Geheimen Rats wurde. 1740 brach der Österreichische Erbfolgekrieg aus, in dem Württemberg zwar neutral blieb, jedoch erneut durch Truppendurchmärsche belastet wurde.
Despotische Jahrzehnte bis zum Erbvergleich
Im Jahr 1744 wurde Herzog Carl Eugen im Alter von 16 Jahren für mündig erklärt und trat die Regierung des Herzogtums Württemberg an. In den ersten zehn Jahren seiner Herrschaft stand der Geheime Rat wieder an der Spitze der Regierung. Auch mit der Landschaft bestand zunächst noch Einvernehmen. Damit Stuttgart weiterhin Hauptstadt bleiben konnte, verlangte der Herzog die Errichtung des Neuen Schlosses, welches von 1746 bis 1764 in einer ersten Phase erbaut wurde.
Im Neuen Lusthaus in Stuttgart richtete der Herzog eine Oper ein, für die er 1750 als erste Solistin Marianne Pirker engagierte, die er 1756 bis 1764 ohne Gerichtsverfahren auf der Festung Hohenasperg internierte, nachdem sie angeblich Herzogin Friederike als deren Vertraute von den außerehelichen Eskapaden des Herzogs erzählt hatte.
Nach dem Versuch des Herzogs, eigenmächtig Steuern in den Städten einzutreiben, protestierte der Geheime Rat. Deshalb entließ Herzog Carl Eugen 1755 den Chef des Geheimen Rats, F. A. von Hardenberg. Da er keinen Nachfolger ernannte, bedeutete dies de facto die Entmachtung des Geheimen Rats.
Von 1757 bis 1770 dauerte ein mit brutalen Schikanen und despotischer Willkür geführter Streit mit den Landständen. Es ging dabei um die ständig steigenden Ansprüche des Herzogs hinsichtlich seiner Hofhaltung und um die Finanzierung eines stehenden Heeres. Zwar konnten die Militärausgaben durch Subsidienregimenter auf Kosten der Lebensläufe ins Militär gepresster Söhne des Landes etwas gedämpft werden, aber trotzdem herrschte ständig Geldnot. Während des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) ließ der Herzog Truppen ausheben, um einzelne Kontingente an die Monarchie der Habsburger zu vermieten. Dies widersprach dem Tübinger Vertrag, denn die Landschaft hätte dazu ihre Zustimmung erteilen müssen. Zur Durchsetzung seiner Interessen half ihm der Minister Friedrich Samuel von Montmartin, der seit 1758 im Dienst des Herzogs stand und bis zu seinem Rücktritt 1766 die württembergische Politik leitete. Johann Jacob Moser, der seit 1751 Konsulent der Landschaft war, leistete im Namen der Landstände Widerstand. Deshalb wurde er von 1759 bis 1764 ohne gerichtliches Verfahren auf der Festung Hohentwiel eingesperrt. Auch der tapfere Tübinger Abgeordnete Johann Ludwig Huber musste im Juni 1764 für sechs Monate auf die Bergfestung Asperg in den Kerker, weil er sich dagegen aussprach, dass der Herzog nach Ende des Siebenjährigen Kriegs 1763 weiterhin an einem 11.000 Mann umfassenden württembergischen Heer festhalten wollte und die verlangte Sondersteuer verweigerte. Wegen dieser ab 1763 geplanten neuen Vermögenssteuer gab es juristische Auseinandersetzung zwischen dem Herzog und den Landständen, die schließlich vor dem Wiener Reichshofrat ausgetragen wurden. Dieser Ärger veranlasste Herzog Carl Eugen, die Residenz 1764 wieder ganz nach Ludwigsburg zu verlegen. Dort gründete er an seinem 37. Geburtstag, am 11. Februar 1765, die Herzogliche Öffentliche Bibliothek, die 1777 nach Stuttgart umzog. Aus dieser Bibliothek ging die spätere Württembergische Landesbibliothek hervor.
Obwohl in der Rückschau dem Herzog im Hinblick auf die Einrichtung von zentralen Bibliotheken, Sammlungen und Bildungseinrichtungen manches zu verdanken ist, litt das gesamte Land zusehend unter der Despotie des Herzogs. Ämter wurden an meistbietende Abenteurer verkauft und die Kirchenkassen geplündert, so dass dringend renovierungsbedürftige Schulgebäude, Kirchen und Amtshäuser zerfielen. Das gesamte Geld des Staates wurde für fürstliche Prachtentfaltung und barockes Allotria verpulvert. Die ländliche Bevölkerung beklagte überhand nehmende Wildschäden und das Unwesen durch Landstreicher. Auch ständig steigende Frondienste halfen nicht, den allenthalben erkennbaren Niedergang zu bremsen. Wem es möglich schien, dachte in diesen Jahren an Auswanderung.
Trotz der Finanznot ließ Herzog Carl Eugen rund um Stuttgart zahlreiche weitere neue Schlösser errichten. Das schon bestehende Schloss Grafeneck nutzte er von 1762 bis 1772 und ließ es erneuern. Seeschloss Monrepos entstand ab 1760, wurde jedoch ab 1764 nicht mehr vollendet. Eine wichtige Rolle spielte das von 1763 bis 1769 errichtete Schloss Solitude. Auf Grund seiner Eindrücke bei einer Italienreise von 1766 bis 1767 ließ der Herzog auch das Lustschloss mit See im Rotwildpark bei Stuttgart errichten, welches heute als Bärenschlössle bekannt ist.
Ab 1766 regierte der Herzog ohne leitenden Minister nur mit Hilfe der nun an oberster Stelle stehenden Geheimen Kabinettskanzlei, die aus fünf Sekretären bestand, darunter der Regierungsrat Carl Friedrich Feuerlein, ein Schwager des Hofarchitekten Reinhard Fischer.
Johann Jacob Moser hatte schließlich den Erbvergleich des Jahres 1770 zwischen Herzog und württembergischen Landständen herbeigeführt. Der Herzog erkannte endlich die alten Rechte der Stände an. Ein 64 Seiten umfassendes Dokument regelte die Landesverfassung, die Kirchenverfassung, das Heereswesen, die Finanzverwaltung, die Gemeindeverfassung und das Forstwesen auf der Grundlage des Tübinger Vertrags neu. Außer der Leibgarde und den bestehenden Garnisonen in Ludwigsburg waren dem Herzog nun keine weiteren Truppen mehr erlaubt. Auch in seiner Hofhaltung musste sich der Herzog nun einschränken. Das Ludwigsburger Ballett wurde aufgelöst und die Hofkapelle deutlich reduziert, dazu die Singspiele und Jagdgesellschaften wesentlich weniger aufwendig veranstaltet. Der Erbvergleich des Jahres 1770 ist neben dem Tübinger Vertrag eine der wichtigsten Verfassungsurkunden des Herzogtums.
Carl Eugens spätere Jahrzehnte
Nach dem Erbvergleich soll der bisher unberechenbare und prunksüchtige Herzog mildere Züge angenommen haben, was dem mäßigenden Einfluss seiner neuen Mätresse und späteren Frau zu verdanken war, die zu der Zeit in sein Leben eintrat und als Franziska von Hohenheim in die Landesgeschichte einging. Die Hohe Karlsschule, die von 1770 bis 1775 beim Schloss Solitude als militärische Pflanzschule entstand, war seit 1775 in Stuttgart beheimatet. Seit diesem Jahr war die Hauptresidenz auch wieder Stuttgart. Die Hohe Karlsschule erlangte 1781 den Status einer Universität. Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten lehrten und studierten dort, darunter auch Friedrich Schiller und Johann Heinrich Dannecker.
Von 1772 bis 1793 entstand das Schloss Hohenheim als neue Residenz.
Besondere Bewunderung und Förderung ließ der katholische Herzog dem herausragend begabten evangelischen Pfarrer Philipp Matthäus Hahn für dessen Leistungen als Ingenieur und Uhrmacher zukommen.
Als Staatsminister war von 1777 bis 1799 Friedrich Emich Johann von Uexküll-Gyllenband tätig, flankiert von Staatsminister Eberhard von Kniestedt (1725–1795), Ritter des großen Jagdordens und Ritterhauptmann der schwäbischen Ritterschaft. Seit dem Erbvergleich von 1770 spielte jedoch auch der Geheime Rat wieder eine wichtige Rolle. Zwischen 1770 und 1793 gab es acht Räte, die aus dem württembergischen Bürgertum kamen. Trotz mancher Ansätze der Wandlung hin zu einem aufgeklärten Absolutismus gab es weiterhin brutale despotische Willkür. Der kritische Journalist, Dichter und Musiker Schubart geriet ins Visier der Häscher des Herzogs und war seit 1777 für zehn Jahre Gefangener auf dem Hohenasperg.
Der Herzog verfügte weiterhin nach Gutdünken über das Leben seiner Untertanen. Ein besonders bezeichnendes Kapitel seiner Willkürherrschaft war auch das Schicksal des Kapregiments, welches 1787 als Subsidienregiment aufgestellt worden war und an die Niederländische Ostindien-Kompanie (V.O.C.) vermietet wurde.
Württemberg im Zeitalter der Revolutionskriege
Carl Eugens Brüder
Die jeweils kurze Herrschaft der beiden jüngeren Brüder Herzog Carl Eugens von 1793 bis 1797 war überschattet von den Ereignissen des Ersten Koalitionskrieges. In die Zeit der Herrschaft Herzog Ludwig Eugens fiel im Oktober 1793 der Verlust der Grafschaft Mömpelgard und 1794 die Auflösung der Hohen Karlsschule. Die Auflösung der Stuttgarter Universität wurde damit begründet, dass die Kosten für zwei Universitäten, also in Stuttgart und Tübingen, zu hoch waren und die Ausgaben für die Hohe Karlsschule zu Lasten der Universität in Tübingen gegangen waren, die dadurch einen zeitweisen Niedergang erleben musste. Außerdem kreidete der Herzog der Hohen Karlsschule an, dass deren Studenten mit den Errungenschaften der Französischen Revolution sympathisierten. Im Sommer 1796 drangen französische Revolutionstruppen der Rhein- und Moselarmee unter dem Kommando von General François Laroche über den Rhein bis nach Württemberg vor, so dass Belastungen durch Zerstörungen und Einquartierungen zu bewältigen waren. Herzog Friedrich Eugen erkannte im Pariser Frieden 1796 den Verlust der württembergischen Gebiete links des Rheins an. Erstmals seit fast drei Jahrzehnten wurde wieder ein Landtag einberufen, der über die Sondersteuer zur Finanzierung der Kriegskontributionen in Höhe von vier Millionen Franken zu beraten hatte.
Vom Herzogtum zum Königreich
Am 23. Dezember 1797 wurde der 43 Jahre alte Herzog Friedrich II., ein ehemaliger preußischer und russischer Offizier, zum neuen Herrscher von Württemberg. Endlich war es gemäß dem wohlwollenden Empfinden seiner Untertanen entsprechend wieder ein evangelischer Herzog, der dazu noch politisch außerordentlich begabt und umfassend gebildet war. Damit endete die 64 Jahre dauernde Zeit der katholischen Herzöge. Nahezu die gesamte Regierungszeit von Herzog Friedrich II. war geprägt von den Umbrüchen, die die Napoleonischen Kriege mit sich brachten. Als leitender Staatsminister in den vier ersten Herrscherjahren fungierte von 1797 bis 1801 Karl von Zeppelin. Im Zweiten Koalitionskrieg (1799–1801) besetzten die Franzosen das mit der Habsburgermonarchie verbündete Herzogtum. Mit dem Frieden von Lunéville erkannte Kaiser Franz II. die französische Rheingrenze erneut an, so dass für Württemberg sämtliche linksrheinischen Gebiete endgültig verloren waren. Seitens des Herzogtums Württemberg erfolgte die Anerkennung der Rheingrenze mit dem Vertrag von Paris am 20. Mai 1802, dessen Verhandlung für Württemberg der Staatsminister Philipp Christian von Normann-Ehrenfels führte.
Für die linksrheinischen Verluste ließ sich der Herzog im Reichsdeputationshauptschluss entschädigen. Die verlorenen linksrheinischen 400 km² wurden mit 1.500 km² rechts der Rheins kompensiert. Zu den Kompensationen zählten die Fürstpropstei Ellwangen, die Reichsabtei Zwiefalten, einige Frauenklöster wie zum Beispiel das Kloster Heiligkreuztal, das Ritterstift Comburg, das Kloster Schöntal sowie weitere säkularisierte geistliche Territorien. Außerdem fielen die neun Reichsstädte Aalen, Esslingen, Giengen an der Brenz, Heilbronn, Reutlingen, Rottweil, Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall und Weil der Stadt an den Herzog von Württemberg. Sämtliche neu erworbenen Gebiete wurden nicht dem Herzogtum Württemberg angegliedert, sondern in einem eigens gegründeten Herrschaftsgebiet namens Neuwürttemberg mit Regierungssitz in Ellwangen zusammengefasst. Die für den Herzog lästige Ständeverfassung Altwürttembergs konnte so für die neu erworbenen Gebiete geschickt umgangen werden und dort eine absolute Herrschaft errichtet werden. Im Mai 1803 wurde Herzog Friedrich II. zum Kurfürsten erhoben.
Im Dritten Koalitionskrieg verbündete sich der Kurfürst, der eigentlich zunächst neutral bleiben wollte, auf Druck von Napoleon mit dem Französischen Kaiserreich. Die Allianz trat am 3. Oktober 1805 nach intensiven Gesprächen mit Napoleon im Schloss Ludwigsburg in Kraft. Nach der Schlacht bei Austerlitz am 2. Dezember 1805 befand sich der Kurfürst von Württemberg im Lager der Sieger des Kriegs. Dies eröffnete die Möglichkeit, mit Billigung Napoleons das Herzogtum Württemberg und dessen landständische Verfassung endlich aufzulösen und die alt- und neuwürttembergischen Gebiete am 1. Januar 1806 zum Königreich Württemberg zusammenzufassen. Dem neuen Königreich fiel ein beträchtlicher Anteil der habsburgischen Lande in Vorderösterreich zu. König Friedrich löste den Geheimen Rat auf und ersetzte ihn durch das neu geschaffene württembergische Staatsministerium mit sechs Fachressorts, deren wichtigste Minister der Graf von Wintzingerode für die Außenpolitik und der Graf von Normann-Ehrenfels für die Innenpolitik wurden.
Literatur
- Ernst Müller: Kleine Geschichte Württembergs. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1963.
- Robert Uhland (Hrsg.): 900 Jahre Haus Württemberg. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 1984, ISBN 3-17-008930-7.
- Otto Borst: Württemberg und seine Herren. Bechtle Verlag, Esslingen 1988, ISBN 3-7628-0470-2.
- Hans-Martin Maurer, Paul Sauer, Werner Fleischhauer, Volker Himmelein, Ulrich Klein: Geschichte Württembergs in Bildern 1083 – 1918. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1992, ISBN 3-17-010960-X.
- Dieter Mertens: Württemberg. In: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Vom Spätmittelalter bis zum Ende des Alten Reiches. Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Band 2, Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 978-3-87181-764-9, S. 1–163.
- Leo von Stieglitz: Zünfte in Württemberg. Regeln und Zeichen altwürttembergischer Zünfte vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Begleitbuch zur Ausstellung im Württembergischen Landesmuseum Stuttgart. 7. Mai 2000 – 17. September 2000, Heft 6 der Veröffentlichungen des Museums für Volkskultur in Württemberg, Waldenbuch, Stuttgart 2000, ISBN 3-929055-51-1
- Susanne Dieterich: Württembergische Landesgeschichte für neugierige Leute. Teil 1: Von den Kelten zu den Württembergern bis zur Reformation. DRW-Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2002, ISBN 3-87181-468-7.
- Susanne Dieterich: Württembergische Landesgeschichte für neugierige Leute. Teil 2: Vom Dreißigjährigen Krieg bis 1952. DRW -Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2003, ISBN 3-87181-469-5.
- Paul Sauer: Herzog Friedrich I. von Württemberg 1557–1608. Ungestümer Reformer und weltgewandter Autokrat. DVA, München 2003, ISBN 3-421-05791-5.
- Harald Schukraft: Kleine Geschichte des Hauses Württemberg. Silberburg-Verlag, Tübingen 2006, ISBN 3-87407-725-X.
- Bernd Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. DRW Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2009, ISBN 978-3-87181-764-9.
- Otto K. Deutelmoser: Die Ehrbarkeit und andere württembergische Eliten. Hohenheim Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-89850-201-6.
- Landesmuseum Württemberg (Hrsg.): Christoph 1515–1568. Ein Renaissancefürst im Zeitalter der Reformation. Süddeutsche Verlags-Gesellschaft, Ulm 2015, ISBN 978-3-88294-471-6 (Katalog zur Ausstellung im Landesmuseum Württemberg, Stuttgart, 2015–2016)
Einzelnachweise
- Landesmuseum Württemberg (Hrsg.): Christoph 1515–1568. Ein Renaissancefürst im Zeitalter der Reformation. Ulm 2015, S. 15.
- Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 807–809.
- Im Tübinger Vertrag lauten die ersten Worte: „Wir Ulrich von Gottes Gnaden Hertzog zu Wirtemberg...“
- Die Forstkarte des Herzogtums Württemberg von Georg Gadner ist überschrieben mit den Wortlauten „Chorographia. Des gesamten hochloblichen Herzogthums Wirtenberg“ sowie „dem durchleuchtigten hochgebornen Fürsten und Herren, Herren Friederichen, Hertzogen zu Wirtemberg, und Teck, Graf zu Mymbelgard.“
- Für die Schreibweise Fürstentum Wirtemberg kann als Beispiel der Titel der Württembergischen Kirchenordnung von 1536 dienen, der lautet: Gemein Kirchenordnung wie dieserzeit allenthalb im Fürstenthumb Wirtemberg gehalten soll werden.
- Irmgard Christa Becker: Geschichte des Herzogtums Württemberg von 1495 bis 1803. In: Website https://internet.archivschule.uni-marburg.de. Archivschule Marburg - Hochschule für Archivwissenschaft -, abgerufen am 11. Dezember 2023.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 83.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 84.
- O. Deutelmoser: Die Ehrbarkeit und andere württembergische Eliten. 2010, S. 16.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 76.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 85.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 87.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 77.
- O. Deutelmoser: Die Ehrbarkeit und andere württembergische Eliten. 2010, S. 15.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 86.
- D. Mertens: Württemberg. In: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band 2, 2000, S. 89 f.
- Judith Bruckner: Historischer Stadtführer Nagold. Stadt Nagold 2014, S. 124.
- O. Deutelmoser: Die Ehrbarkeit und andere württembergische Eliten. 2010, S. 16.
- Zünfte in Württemberg. Begleitbuch zur Ausstellung im Württembergischen Landesmuseum, Stuttgart 2000, S. 39
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 41.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 94.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 95.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 96.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 97.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 140.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 141.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 142.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 138.
- Landesmuseum Württemberg (Hrsg.): Christoph 1515–1568. Ein Renaissancefürst im Zeitalter der Reformation. Ulm 2015, S. 175.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 128.
- Willi A. Boelcke: Wirtschaftsgeschichte Baden-Württembergs von den Römern bis heute. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0423-3, S. 95
- D. Mertens: Württemberg. In: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band 2, 2000, S. 117
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 91.
- Hans-Dieter Frauer: Die schwäbische Insel. Das fromme Zucht-Haus Württemberg – Geschichten zur Geschichte. Verlag der Francke-Buchhandlung, Marburg an der Lahn 2010, ISBN 978-3-86827-174-4, S. 9 ff.
- D. Mertens: Württemberg. In: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band 2, 2000, S. 139
- Herzog Karl Eugen von Württemberg (1728-1793), Online beim Stadtlexikon Stuttgart, aufgerufen am 1. Mai 2023
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 133.
- Zünfte in Württemberg. Begleitbuch zur Ausstellung im Württembergischen Landesmuseum, Stuttgart 2000, S. 35
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 132.
- D. Mertens: Württemberg. In: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band 2, 2000, S. 131
- P. Sauer: Herzog Friedrich I. von Württemberg 1557–1608. 2003, S. 203.
- P. Sauer: Herzog Friedrich I. von Württemberg 1557–1608. 2003, S. 204.
- P. Sauer: Herzog Friedrich I. von Württemberg 1557–1608. 2003, S. 205.
- P. Sauer: Herzog Friedrich I. von Württemberg 1557–1608. 2003, S. 206.
- P. Sauer: Herzog Friedrich I. von Württemberg 1557–1608. 2003, S. 207.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 134.
- P. Sauer: Herzog Friedrich I. von Württemberg 1557–1608. 2003, S. 7.
- D. Mertens: Württemberg. In: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band 2, 2000, S. 132
- D. Mertens: Württemberg. In: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band 2, 2000, S. 133
- H. Schukraft: Kleine Geschichte des Hauses Württemberg. 2006, S. 112.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 148.
- Klaus Merten: Zur Einführung. In: Eberhard Ludwig. Herzog von Württemberg. Katalogbroschüre der Ausstellung zur 300. Wiederkehr seines Geburtstages, Schloss Ludwigsburg vom 4. September bis 17. Oktober 1976, Herausgegeben vom Württembergischen Landesmuseum Stuttgart und dem Staatsarchiv Ludwigsburg, 1976, S. 7
- Zünfte in Württemberg. Begleitbuch zur Ausstellung im Württembergischen Landesmuseum, Stuttgart 2000, S. 18
- S. Dieterich: Württembergische Landesgeschichte für neugierige Leute. 2003, Teil 2, S. 47
- D. Mertens: Württemberg. In: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band 2, 2000, S. 140
- E. Müller: Kleine Geschichte Württembergs. 1963, S. 159.
- E. Müller: Kleine Geschichte Württembergs. 1963, S. 158.
- Zünfte in Württemberg. Begleitbuch zur Ausstellung im Württembergischen Landesmuseum, Stuttgart 2000, S. 37
- Zünfte in Württemberg. Begleitbuch zur Ausstellung im Württembergischen Landesmuseum, Stuttgart 2000, S. 42
- D. Mertens: Württemberg. In: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band 2, 2000, S. 141
- Wolfgang Wüst: Landesordnungen., Online bei leo-bw
- Dieter Stievermann: Herzog Eberhard im Bart (1459–1496). In: 900 Jahre Haus Württemberg. 1984, S. 109
- H. Schukraft: Kleine Geschichte des Hauses Württemberg. 2006, S. 52.
- H. Schukraft: Kleine Geschichte des Hauses Württemberg. 2006, S. 53.
- H. Schukraft: Kleine Geschichte des Hauses Württemberg. 2006, S. 54.
- H. Schukraft: Kleine Geschichte des Hauses Württemberg. 2006, S. 59.
- H. Schukraft: Wie Stuttgart wurde, was es ist. Silberburg-Verlag, Tübingen 1999, 5. Auflage 2014, ISBN 978-3-8425-1192-7, S. 46
- H. Schukraft: Kleine Geschichte des Hauses Württemberg. 2006, S. 60.
- H. Schukraft: Kleine Geschichte des Hauses Württemberg. 2006, S. 61.
- H. Schukraft: Kleine Geschichte des Hauses Württemberg. 2006, S. 62.
- H. Schukraft: Kleine Geschichte des Hauses Württemberg. 2006, S. 66.
- E. Müller: Kleine Geschichte Württembergs. 1963, S. 111.
- Maximilianus Transylvanus wird in der Literatur zur württembergischen Landesgeschichte auch als Maximilian van Zevenbergen oder auch Max von Zwerenberg bezeichnet, was offenbar verschiedene schlecht übermittelte niederländische Ausdrücke für Maximilian von Siebenbürgen (Transsylvanien) sind.
- H. Schukraft: Kleine Geschichte des Hauses Württemberg. 2006, S. 64.
- H. Schukraft: Kleine Geschichte des Hauses Württemberg. 2006, S. 67.
- E. Müller: Kleine Geschichte Württembergs. 1963, S. 116.
- H. Schukraft: Kleine Geschichte des Hauses Württemberg. 2006, S. 69.
- E. Müller: Kleine Geschichte Württembergs. 1963, S. 117.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 69.
- D. Mertens: Württemberg. In: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band 2, 2000, S. 107
- Maurer, Sauer, Fleischhauer, Himmelein, Klein: Geschichte Württembergs in Bildern 1083 – 1918. 1992, S. 88.
- E. Müller: Kleine Geschichte Württembergs. 1963, S. 118.
- Volker Press: Herzog Ulrich. In: 900 Jahre Haus Württemberg. Stuttgart 1984, S. 133.
- Landesmuseum Württemberg (Hrsg.): Christoph 1515–1568. Ein Renaissancefürst im Zeitalter der Reformation. Ulm 2015, S. 20.
- Landesmuseum Württemberg (Hrsg.): Christoph 1515–1568. Ein Renaissancefürst im Zeitalter der Reformation. Ulm 2015, S. 21.
- Landesmuseum Württemberg (Hrsg.): Christoph 1515–1568. Ein Renaissancefürst im Zeitalter der Reformation. Ulm 2015, S. 22.
- Landesmuseum Württemberg (Hrsg.): Christoph 1515–1568. Ein Renaissancefürst im Zeitalter der Reformation. Ulm 2015, S. 23.
- Hermann Ehmer: Der christliche Staat. In: Isabella Fehle (Hrsg.): Johannes Brenz 1499–1570. Prediger – Reformator – Politiker. Hällisch-Fränkisches Museum, Schwäbisch Hall 1999, ISBN 3-9805483-0-9, S. 150–154.
- Landesmuseum Württemberg (Hrsg.): Christoph 1515–1568. Ein Renaissancefürst im Zeitalter der Reformation. Ulm 2015, S. 111.
- Landesmuseum Württemberg (Hrsg.): Christoph 1515–1568. Ein Renaissancefürst im Zeitalter der Reformation. Ulm 2015, S. 135.
- Maurer, Sauer, Fleischhauer, Himmelein, Klein: Geschichte Württembergs in Bildern 1083 – 1918. 1992, S. 130.
- H. Schukraft: Kleine Geschichte des Hauses Württemberg. 2006, S. 79.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 104.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 105.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 109.
- Paul Friedrich von Stälin: Bouwinghausen-Wallmerode, Benjamin von In: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 218, siehe Wikisource
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 107.
- E. Müller: Kleine Geschichte Württembergs. 1963, S. 134.
- In der Literatur finden sich sehr unterschiedliche Zahlen zum Bevölkerungsstand Württembergs vor und nach dem Dreißigjährigen Krieg, die jedoch alle auf reinen Schätzungen beruhen. Einigkeit herrscht über die ungefähre Größenordnung des Rückgangs der Bevölkerung um etwa zwei Drittel bedingt durch Greul der Soldateska und daraus resultierender Armut, Hunger, Seuchen und Pestepidemien.
- E. Müller: Kleine Geschichte Württembergs. 1963, S. 137.
- E. Müller: Kleine Geschichte Württembergs. 1963, S. 138.
- O. Borst: Württemberg und seine Herren. Bechtle Verlag, Esslingen 1988, S. 143 ff.
- O. Borst: Württemberg und seine Herren. Bechtle Verlag, Esslingen 1988, S. 155
- O. Borst: Württemberg und seine Herren. Bechtle Verlag, Esslingen 1988, S. 156
- O. Deutelmoser: Die Ehrbarkeit und andere württembergische Eliten. 2010, S. 191.
- H. Schukraft: Kleine Geschichte des Hauses Württemberg. 2006, S. 109.
- Dreher, Johann Ludwig. In: Württembergische Kirchengeschichte online, Archiv und Zentralbibliothek der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.
- E. Müller: Kleine Geschichte Württembergs. 1963, S. 141.
- E. Müller: Kleine Geschichte Württembergs. 1963, S. 142.
- Bernd Wunder: Herzog Eberhard Ludwig. In: 900 Jahre Haus Württemberg. Stuttgart 1984, S. 212.
- O. Borst: Württemberg und seine Herren. Bechtle Verlag, Esslingen 1988, S. 174
- Paul Sauer: Musen, Machtspiel und Mätressen: Eberhard Ludwig – württembergischer Herzog und Gründer Ludwigsburgs. 2008, ISBN 978-3-87407-798-9, S. 163–171.
- Frank Huss: Eberhard Ludwig. Der Schwäbische Sonnenkönig. Casimir Katz Verlag, Gernsbach 2008, ISBN 978-3-938047-35-4, S. 128
- Frank Huss: Eberhard Ludwig. Der Schwäbische Sonnenkönig. Casimir Katz Verlag, Gernsbach 2008, S. 184
- E. Müller: Kleine Geschichte Württembergs. 1963, S. 145.
- E. Müller: Kleine Geschichte Württembergs. 1963, S. 146.
- O. Borst: Württemberg und seine Herren. Bechtle Verlag, Esslingen 1988, S. 168
- Frank Huss: Eberhard Ludwig. Der Schwäbische Sonnenkönig. Casimir Katz Verlag, Gernsbach 2008, S. 142
- D. Mertens: Württemberg. In: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band 2, 2000, S. 149
- E. Müller: Kleine Geschichte Württembergs. 1963, S. 148.
- S. Dieterich: Württembergische Landesgeschichte für neugierige Leute. 2003, Teil 2, S. 46
- E. Müller: Kleine Geschichte Württembergs. 1963, S. 156.
- E. Müller: Kleine Geschichte Württembergs. 1963, S. 155.
- O. Deutelmoser: Die Ehrbarkeit und andere württembergische Eliten. 2010, S. 193.
- O. Deutelmoser: Die Ehrbarkeit und andere württembergische Eliten. 2010, S. 194.
- B. Wunder: Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg. 2009, S. 177.
- S. Dieterich: Württembergische Landesgeschichte für neugierige Leute. 2003, Teil 2, S. 58
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- E. Müller: Kleine Geschichte Württembergs. 1963, S. 157.
- Karl Eduard Vehse: Geschichte der deutschen Höfe seit der Reformation, Band 25, Vierte Abteilung, Geschichte der Höfe der Häuser Baiern, Württemberg, Baden und Hessen, Dritter Teil, Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 1853, S. 238
- Peter Rückert (Red.): Landschaft, Land und Leute. Politische Partizipation in Württemberg 1457 bis 2007. Landesarchiv Baden-Württemberg, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-00-023012-7. (Begleitbuch und Katalog zur Ausstellung des Landesarchivs Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart und des Landtags von Baden-Württemberg), S. 154, 156.
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- S. Dieterich: Württembergische Landesgeschichte für neugierige Leute. 2003, Teil 2, S. 74
- S. Dieterich: Württembergische Landesgeschichte für neugierige Leute. 2003, Teil 2, S. 78
Autor: www.NiNa.Az
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Dieser Artikel behandelt das Herzogtum Wurttemberg 1495 1806 Zur Geschichte des Territoriums seit dem 11 Jahrhundert siehe Wurttemberg Das Herzogtum Wurttemberg in zeitgenossischer Schreibweise auch Herzogtum Wirtemberg oder bisweilen Furstentum Wirtemberg war ein von 1495 bis 1805 bestehendes Herzogtum im Staatsverband des Heiligen Romischen Reichs welches 1495 durch eine Rangerhohung aus der Grafschaft Wurttemberg hervorging Die Territorien des Herzogtums waren im Wesentlichen um die Mitte des heutigen Landes Baden Wurttemberg gruppiert Neben den Kerngebieten des Herzogtums Wurttemberg gehorten bis 1793 auch linksrheinische Anteile im Elsass und die Grafschaft Wurttemberg Mompelgard um Montbeliard in Personalunion oder zeitweise als Nebenlinie zum regierenden Haus Wurttemberg Territorium im Heiligen Romischen ReichHerzogtum WurttembergWappenKarteLage des Herzogtums Wurttemberg rot im Heiligen Romischen Reich im Jahr 1618Entstanden aus Grafschaft WurttembergHerrschaftsform Herzogtum seit 1803 KurfurstentumHerrscher Regierung HerzogReichstag 1 Virilstimme auf der weltlichen Bank im Reichsfurstenrat dazu in Zeiten der Personalunion eine weitere Virilstimme fur die gefurstete Grafschaft MompelgardReichskreis Schwabischer ReichskreisKreistag 1 Virilstimme auf der Bank der weltlichen FurstenHauptstadte Residenzen Stuttgart Ludwigsburg zeitweise im 18 Jahrhundert Dynastien Haus WurttembergKonfession Religionen evangelisch lutherisch seit 1534 Flache circa 8 000 km 1515 9 400 km 1802 Einwohner circa 350 000 1515 450 000 1618 150 000 1648 620 000 1802 Aufgegangen in Konigreich WurttembergSiehe auch Wurttemberg Hauptstadt und Residenz des Herzogtums war Stuttgart sowie von 1718 1733 und 1764 1775 Ludwigsburg mit dem dort zwischen 1704 und 1733 im Stil des Barocks errichteten Residenzschloss Mit der Einfuhrung der Reformation bekannte sich das Herzogtum ab 1534 zur evangelisch lutherischen Konfession Das geistige Zentrum des Landes war die Universitat Tubingen Besonders ausgepragt war das politische Mitspracherecht der Landstande wenngleich es immer wieder Versuche einzelner Herzoge gab deren Einfluss zuruckzudrangen Im Dreissigjahrigen Krieg erlitt das Herzogtum schreckliche Verwustungen und musste im Laufe der Kabinettskriege des 17 und 18 Jahrhunderts mehrmals Invasionen durch franzosische Truppen erdulden Auch in die Koalitionskriege wurde das Herzogtum hineingezogen allerdings gelang infolge der durch die Franzosische Revolution ausgelosten Umwalzungen auch die mit grossen Gebietserweiterungen verbundene Erhebung zum Kurfurstentum im Jahr 1803 unmittelbar vor der Auflosung des Heiligen Romischen Reichs Im Bundnis mit Napoleon Bonaparte ging aus dem Kurfurstentum Wurttemberg 1806 schliesslich das Konigreich Wurttemberg hervor GeografieHerzogtum Wurttemberg 1596 Orte unter fremder Herrschaft hat Gadner mit rotem Punkt markiert Ein grosser Teil des Herzogtums Wurttemberg lag abgesehen von den linksrheinischen Besitztumern des Hauses Wurttemberg verstreut entlang des Neckartals und seiner Nebenflusse von Sulz am Neckar territorial unterbrochen durch die Besitzungen des Hauses Habsburg in Vorderosterreich uber die Universitatsstadt Tubingen bis zu den Grenzen der Reichsstadt Heilbronn und zog sich nordlich daruber hinaus uber Weinsberg und Neuenstadt am Kocher bis Mockmuhl Die Hauptstadt und grosste Stadt Stuttgart befand sich im damals noch wenig bebauten Tal des Nesenbachs umgeben von Weinbergen inmitten der Territorien des Herzogtums am westlichen Ufer des Neckars Am gegenuberliegenden ostlichen Neckarufer befand sich auf dem Rotenberg die alte Burg Wirtemberg Der nordliche und ostliche Teil des Herzogtums lag an den grossen Flussen Neckar Fils Rems und Murr die fur gutes Ackerland sorgten Schon im Mittelalter sicherte der Anbau von Wein und Getreide der Bevolkerung des agrarisch gepragten Landes einen bescheidenen Wohlstand Der Westen des Herzogtums war durch das Tal der Enz und durch die Gaulandschaften gepragt Der sudliche Teil Wurttembergs war sehr bergig und bewaldet mit dem Schwarzwald und dem Nagoldtal im Westen und der rauen Schwabischen Alb im Osten Der sudlichste Teil des Herzogtums auf der anderen Seite der Schwabischen Alb war das Donaueinzugsgebiet mit den Stadten Tuttlingen und Blaubeuren Im Osten gab es eine Exklave um Heidenheim an der Brenz im Sudwesten um Hornberg im Schwarzwald und in der Nahe des Bodensees die Festung Hohentwiel Das Herzogtum Wurttemberg erstreckte sich uber rund 8 000 Quadratkilometer die bis 1802 auf etwa 9 400 Quadratkilometer anwuchsen Das Herzogtum umfasste also rund ein Viertel der Flache des heutigen Landes Baden Wurttemberg bestehend aus kleinen Stadten und Dorfern Weiden Waldern und Flussen Politisch war es ursprunglich ein Flickenteppich aus hunderten kleinen Territorien die von vielen verschiedenen weltlichen und kirchlichen Grundherren regiert wurden Die meisten Gebiete des Herzogtums waren schon zur Zeit der Grafen von Wurttemberg erworben worden 1504 konnte Herzog Ulrich einige Gebiete erobern und dauerhaft hinzugewinnen Zwischen 1504 und dem spaten 18 Jahrhundert kam es lediglich unter der Herrschaft von Herzog Friedrich zu einer weiteren nennenswerten territorialen Vergrosserung Verwaltung des HerzogtumsDas Herzogtum Wurttemberg war ein dualistischer Standestaat Gemass den Bestimmungen des Tubinger Vertrags von 1514 war die Macht geteilt in die exekutive Gewalt die der Herzog ausubte und in die steuerbewilligende und kontrollierende Gewalt der Landstande Die Landstande entstammten der burgerlichen Oberschicht der wurttembergischen Amtsstadte die in der Landesgeschichtsschreibung allgemein als Ehrbarkeit bekannt ist Zentralverwaltung Bis in die Mitte des 17 Jahrhunderts war der hochste wurttembergische Beamte der adelige Landhofmeister Ihm zur Seite stand seit 1478 der Kanzler welcher die zentrale Kanzlei also die Schreibstube oder das Sekretariat der Grafschaft bzw seit 1495 des Herzogtums leitete Diese beiden Spitzenbeamten wurden nach und nach durch Kollegialorgane ersetzt die aus adeligen und burgerlichen Raten bestanden die jeweils mit Stimmenmehrheit entschieden Das 1474 eingerichtete Hofgericht in Tubingen war das erste Kollegialorgan in Wurttemberg und als hochste gerichtliche Instanz des Zivilrechts tatig Wahrend der Fremdherrschaft durch das Haus Habsburg wurde 1521 die Rentkammer fur die Finanzverwaltung eingerichtet und 1531 der Oberrat als eigentliches Regierungsorgan Sowohl Herzog Ulrich als auch Herzog Christoph hielten an diesen Gremien fest Mit der Kanzleiordnung von 1553 kam noch der Kirchenrat fur die Leitung der neuen evangelischen Landeskirche hinzu Kirchenverwaltung Der wurttembergische Kirchenrat setzte sich aus zwei Komponenten zusammen dem Politischen Kirchenrat und dem Konsistorium Der Politische Kirchenrat hatte die Aufsicht uber die geistlichen Gerichte und verwaltete den Besitz der Landeskirche Das Konsistorium wachte uber die Einhaltung der evangelischen Lehre und kummerte sich um die Besetzung der Pfarreien und sonstigen geistlichen Amter Die Landeskirche war in 38 Dekanate eingeteilt Der Vorsitzende eines Dekanats der Spezial musste regelmassig die zugeordneten Pfarreien visitieren Es gab im Herzogtum Wurttemberg rund 600 evangelische Pfarreien davon etwa 150 Stadtpfarreien Auch die 100 Lateinschullehrer unterstanden der Aufsicht des jeweiligen Spezials Die Dekanate unterstanden der Aufsicht der Generalsuperintendenten Es waren dies die Pralaten der vier Klosterschulen Die zunachst gesonderte Verwaltung der Kloster wurde erst 1655 in das allgemeine Kirchengut mit einbezogen Als oberstes Organ der Landeskirche fungierte der einmal im Jahr zusammentretende Synodus der sich aus den Generalsuperintendenten und dem Kirchenrat zusammensetzte Geheimer Rat In Zeiten der Minderjahrigkeit einzelner Herzoge trat als Oberaufsicht der Geheime Rat zusammen Auf Druck der Landstande blieb der Geheime Rat seit 1633 permanent bestehen dessen Mitglieder in der Regel lutherischen Glaubens waren Oberrat Rentkammer und Kirchenrat Konsistorium waren seither dem Geheimen Rat unterstellt Seit 1660 war der Geheime Rat auf funf Mitglieder beschrankt in der Regel bestehend aus drei adligen und zwei burgerlichen Raten Es gab im 18 Jahrhundert wahrend der Zeit des Absolutismus mehrmals den Versuch den Geheimen Rat zu Gunsten eines Konferenzministeriums zu umgehen Die jeweiligen Versuche scheiterten regelmassig nach ein paar Jahren am massiven Widerstand der Landstande die den Geheimen Rat als einzig legitimes Gremium an der Spitze der Landesverwaltung sehen wollten Herzog Eberhard Ludwig kreierte 1717 zum ersten Mal ein bis 1733 bestehendes Konferenzministerium 1735 bis 1737 erneut Herzog Carl Alexander dann Herzog Carl Eugen von 1758 bis 1766 in einem dritten Anlauf und schliesslich Herzog Friedrich II der letztendlich 1806 mit der Errichtung eines Staatsministeriums erfolgreich war allerdings erst nachdem das Herzogtum im neuen Konigreich Wurttemberg aufgegangen war In der Stuttgarter Kanzlei arbeiteten um 1550 knapp 50 Personen um 1750 waren es 120 Personen Davon waren bis zu 80 Prozent Schreiber und lediglich 20 Prozent juristisch gebildete Rate Die Schreiber durchliefen ein dreijahriges Praktikum und machten dann eine zentrale Abschlussprufung in Stuttgart Ein Studium war dazu nicht erforderlich Der wurttembergische Schreiberstand war das wesentliche Element des Verwaltungspersonals sowohl der Zentralverwaltung als auch der Stadtverwaltungen Amter Das Herzogtum und dessen Untertanen waren am Ende des 15 Jahrhunderts in 48 Gebietseinheiten aufgeteilt Diese Gebietseinheiten trugen die Bezeichnung Stadt und Amt oder einfach nur Amt Die Amter bekamen den Namen nach der jeweiligen Stadt in der das Amt seinen Sitz hatte An der Spitze der jeweiligen Amtsverwaltung stand der vom Herzog ernannte Vogt Bis zum Ende des 18 Jahrhunderts war die Zahl der Amter die seit 1759 Oberamter hiessen und anstelle des Vogts nun von einem Oberamtmann geleitet wurden auf 79 angewachsen Diese Oberamter blieben auch nach dem Ende des Herzogtums im 19 Jahrhundert die wesentlichen Einheiten der Wurttembergischen Verwaltungsgliederung und waren die Vorlaufer der 1938 gebildeten Landkreise Der Vogt vertrat den Herzog vor Ort in Stadt und Amt ubte also die Herrschaft aus Schon seit dem 15 Jahrhundert stammte der Vogt normalerweise aus dem Burgertum und war meistens ein Schreiber und kein juristisch gebildeter Rat Auch in den Amtern gab es jedoch eine dualistische Verwaltungsstruktur Der Vogt hatte es mit stadtischen Selbstverwaltungsgremien zu tun mit einem zwolf Personen umfassenden Stadtgericht und einem gewahlten Stadtrat Die Mitglieder des Stadtgerichts waren fur die kommunale Selbstverwaltung zustandig Es handelte sich um Angehorige der Ehrbarkeit die ein Selbsterganzungsrecht hatten Die Dorfer des Amtes hatten ahnliche kommunale Selbstverwaltungsorgane Es gab im Herzogtum Wurttemberg zudem adelige Obervogte Da Wurttemberg seit der Reformation abgesehen vom Herzogshaus uber keinen eigenen Adel mehr verfugte wurde das jeweilige Amt des Obervogts mit einem Edelmann von ausserhalb besetzt Die Obervogte sollten militarische Fuhrungsaufgaben ubernehmen Tatsachlich aber hatten sie im Laufe der Zeit nur noch reprasentative Aufgaben und begleiteten den Herzog auf Reisen wie etwa zu den Reichstagen Es gab die Obervogte in nicht feststehender Zahl Es waren jedoch meist um die 25 Obervogte im ganzen Herzogtum Wurttemberg und zwar bis zum Jahre 1755 Die Obervogte waren in den meisten Fallen ohne festen Amtssitz und die zugeordneten Amtsbezirke variierten So war zum Beispiel der Geheime Rat Johann von Rothkirch bis 1755 der letzte Obervogt von Dornstetten Freudenstadt und Nagold In den Amtern gab es auch die Amtsversammlung die sich aus den Sprechern oder Schultheissen der Stadt und Dorfversammlungen rekrutierte Die Amtsversammlung wahlte die Abgeordneten fur die Landtage wobei das passive Wahlrecht nur den Mitgliedern der stadtischen Gerichte und Rate zustand die eben ausschliesslich der Ehrbarkeit angehorten Die Abgeordneten besassen kein freies Mandat sondern ein imperatives waren also auf den Landtagen streng an die Weisungen gebunden die die Amtsversammlung ihnen erteilt hatte Nachfolgend findet sich eine Ubersicht uber die im Jahre 1762 im Herzogtum Wurttemberg bestehenden Oberamter Backnang Balingen Besigheim Blaubeuren Stadt Boblingen Grossbottwar Brackenheim Calw Cannstatt Ebingen Freudenstadt Gochsheim fiel 1806 an Baden Goppingen Groningen Guglingen Herrenberg Heidenheim fiel 1810 an Baden Kircheim unter Teck Leonberg Ludwigsburg Marbach Mockmuhl Munsingen Nagold Neuenburg Nurtingen Rosenfeld Sachsenheim Schorndorf Altsteusslingen Stuttgart Amt Stuttgart Stadt Sulz Tubingen Tuttlingen fiel 1806 an Baden Urach Vaihingen Waiblingen Weinsberg fiel 1810 an Bayern Welzheim Die Klosteramter waren Adelberg Alpirsbach Anhausen Bebenhausen Blaubeuren Denkendorf St Georgen Herrenalb Hirsau Konigsbronn Lichtenstern Lorch Maulbronn Murrhardt Reichenbach Landtag Hauptartikel Wurttembergische Landstande Der wurttembergische Landtag entstand wie in ganz Europa am Ende des Mittelalters aus den Landstanden die ursprunglich die drei privilegierten Stande der Pralaten der Ritterschaft und des stadtischen Burgertums umfassten In Wurttemberg waren die Pralaten die Vorsteher der landsassigen Kloster Nach der Reformation blieben sie als Leiter der zunachst 14 evangelischen Klosteramter bestehen und hatten jeweils einen Sitz im Landtag Sie verfugten uber rund ein Drittel des wurttembergischen Territoriums und wurden vom Konsistorium eingesetzt Die Hintersassen der Klosteramter hatten keinerlei Einflussmoglichkeiten auf die Auswahl der Pralaten und deren Mandatsausubung im Landtag und waren deshalb dort politisch nicht vertreten Die Ritterschaft schied im 16 Jahrhundert aus der wurttembergischen Landschaft aus und strebte Reichsunmittelbarkeit an Das ganzliche Fehlen des Adels in der Landschaft war eine spezifische Besonderheit des protestantischen Herzogtums Wurttemberg Der Landtag bestand deshalb neben den 14 Pralaten nur noch aus den rund 70 burgerlichen Deputierten aus Stadt und Amt Somit wurde die Mandatsfahigkeit im Landtag sozial identisch mit der Ehrbarkeit die in den stadtischen Gerichten und Raten sass und aus deren Mitte auch die Pralaten stammten Die Abgeordneten aus Stadt und Amt besassen im Landtag jedoch nur ein imperatives Mandat welches sie von der jeweiligen Amtsversammlung bestehend aus den stadtischen Richtern und Raten sowie von den Dorfschultheissen und Dorfrichtern erteilt bekamen Das passive Wahlrecht zum Landtag stand lediglich der stadtischen Ehrbarkeit zu die im jeweiligen stadtischen Gericht und Rat vertreten war mithin genau 24 Personen pro Amt Im 16 Jahrhundert waren die Landtage noch grosser da jedes der rund 70 Amter bis zu drei Abgeordnete entsenden konnte namlich den Vogt ein Mitglied des stadtischen Gerichts und ein Mitglied des stadtischen Rats Seit 1629 waren die Vogte explizit ausgeschlossen vom passiven Wahlrecht und jedes Amt entsandte aus Kostengrunden nur noch einen Abgeordneten aus Gericht oder Rat Der Landtag wurde unregelmassig nach dem Gutdunken des Herzogs einberufen In den Zeiten da kein Landtag versammelt war versah ein standischer engerer Ausschuss in Stuttgart die Interessen der Landschaft Der engere oder kleinere Ausschuss der Landschaft bestand aus zwei Pralaten und sechs stadtischen Abgeordneten davon einer aus Stuttgart und einer aus Tubingen Der engere Ausschuss hatte ein Selbstversammlungs und Selbsterganzungsrecht Der grossere Ausschuss zog noch zwei weitere Pralaten und sechs weitere stadtische Abgeordnete hinzu und bestand somit aus insgesamt 16 Abgeordneten konnte jedoch wie der Landtag nur vom Herzog selbst einberufen werden Gerichtsbarkeit Fur das Strafrecht beruhend auf der Constitutio Criminalis Carolina waren in Wurttemberg die Stadtgerichte zustandig Langwierige Gefangnisstrafen gab es im Strafrecht aus Kostengrunden nicht Zur Einkerkerung in den Stadtturmen kam es lediglich fur die Dauer der oft peinlichen Untersuchungen wahrend eines Strafprozesses oder fur die im Bereich von einigen Tagen liegende Verbussung von Ordnungswidrigkeiten Im Strafrecht gab es je nach Urteil brutale Korperstrafen von Auspeitschung uber Brandmarkung bis hin zu Verstummelungen Landesverweis Galeerenstrafen oder Todesstrafen mit mehr oder weniger grausamem Vollzug Im Laufe des 18 Jahrhunderts entstanden die ersten Zuchthauser Zwischen den Jahren 1530 und 1700 kam es im Rahmen des Hexenwahns auch in Wurttemberg zu etwa 250 Anklagen wegen Hexerei Eine letzte grosse Prozesslawine mit zwei Hinrichtungen wegen Hexerei gab es 1684 in Calw Der Oberrat in Stuttgart diskutierte uber diesen Vorfall griff daraufhin ein und untersagte weitere Hexenverfolgungen in Wurttemberg Die offentliche Sicherheit in Wurttemberg war in den Stadten wegen deren Stadtmauern einigermassen gewahrleistet jedoch im landlichen Raum ein grosses Problem Etwa funf Prozent der Bevolkerung waren vagabundierende wohnsitzlose Randexistenzen deren Zahl nach Kriegen und Hungersnoten jeweils anwuchs Fur die Bevolkerung in den Dorfern und Weilern waren diese Vaganten ein grosses Problem wenn diese sich durch Diebstahl Erpressungen und Gewalttaten schadlos hielten wie zum Beispiel der Rauberhauptmann Hannikel Das von den Vaganten ausgehende Sicherheitsproblem liess sich wahrend der gesamten Existenz des Herzogtums Wurttemberg nicht losen trotz der teilweise erbarmungslosen Verfolgung durch die Obrigkeit Da ausgegrenzte Minderheiten wie Sinti und Roma ebenfalls zu den Vaganten gerechnet wurden waren auch sie regelmassig von Verfolgungen betroffen Liste der HerzogeHauptlinie Siehe auch Liste der Herrscher von Wurttemberg Nummer des Herzogs Dauer der Herrschaft Name Bild Bemerkungen1 1495 1496 Eberhard im Bart Der hoch angesehene Grundungsvater starb nur wenige Monate nach seiner Erhebung zum Herzog 2 1496 1498 Eberhard II Eberhard II wurde wegen schlechter Regierungsfuhrung nach nur zwei Jahren Herrschaft von den Landstanden gesturzt 3 1498 1519 Ulrich 1519 wurde Herzog Ulrich vom Schwabischen Bund vertrieben 1519 1520 Schwabischer Bund Statthalter war der bayerische Geheimrat Christoph Freiherr von Schwarzenberg 1520 1522 Karl Wurttemberg fiel 1520 unter die Herrschaft des Hauses Habsburg Statthalter war 1520 Maximilianus Transylvanus 1522 1534 Ferdinand Gemass dem Vertrag von Brussel gehorte Wurttemberg seit 1522 zum Anteil Erzherzog Ferdinands Anstelle von Erzherzog Ferdinand bzw seit 1526 Konig Ferdinand regierten Statthalter Wilhelm von Waldburg 1521 1525 Georg von Waldburg 1525 1531 und Philipp von Pfalz Neuburg 1531 1534 1534 1550 Ulrich Mit dem Vertrag von Kaaden wurde Herzog Ulrich die Herrschaft uber Wurttemberg wieder zugestanden jedoch nur als osterreichisches Afterlehen Herzog Ulrich setzte 1534 in seinem Herzogtum die Reformation durch und begrundete damit eine eigene evangelische Landeskirche 4 1550 1568 Christoph Herzog Christoph blieb als beliebter und guter Landesvater in Erinnerung Bereits kurz nach seinem Tod setzte eine intensive Verehrung ein die uber viele Jahrhunderte anhielt 5 1568 1593 Ludwig Als uberzeugter Protestant forderte Herzog Ludwig die wurttembergische Landeskirche und setzte das Werk seines Vaters fort hatte jedoch keine Nachkommen so dass mit ihm die Hauptlinie erlosch 6 1593 1608 Friedrich I Mit ihm kam 1593 die Nebenlinie aus Mompelgard zur Herrschaft 1599 gelang die Ruckwandlung Wurttembergs in ein reichsunmittelbares Herzogtum 7 1608 1628 Johann Friedrich Mitbegrunder der Protestantischen Union wollte jedoch im Dreissigjahrigen Krieg neutral bleiben 8 1628 1674 Eberhard III Nach der vernichtenden Niederlage des Heilbronner Bundes in der Schlacht bei Nordlingen floh der Herzog mit seinem Hofstaat in die schutzenden Mauern der Reichsstadt Strassburg Das Herzogtum Wurttemberg war jahrelang schutzlos den drangsalierenden und marodierenden Truppen des Kaisers und der katholischen Liga ausgeliefert und wurde in weiten Teilen ruiniert Eberhards Exil in Strassburg endete 1638 nach langwierigen Verhandlungen mit dem Kaiser 9 1674 1677 Wilhelm Ludwig10 1677 1733 Eberhard Ludwig 1677 1693 unter Vormundschaft seiner Mutter Magdalena Sibylla von Hessen Darmstadt und seines Onkels Herzog Administrator Friedrich Carl von Wurttemberg Winnental Der prachtliebende Herzog grundete das Residenzschloss Ludwigsburg 11 1733 1737 Carl Alexander Als kaiserlicher Feldherr in den Kabinetts und Turkenkriegen trat er zum Katholizismus uber und beschaftigte als Herzog den geheimen Finanzrat Joseph Suss Oppenheimer der 1738 Opfer eines judenfeindlichen Justizmordes wurde 12 1737 1793 Carl Eugen 1737 1738 unter Herzog Administrator Carl Rudolf von Wurttemberg Neuenstadt 1738 1744 unter Herzog Administrator Carl Friedrich 1690 1761 von Wurttemberg Oels Carl Eugens Herrschaft war ambivalent denn er wurde als Tyrann und Genussmensch beschrieben aber auch als Mazen der Kunste und als Humanist 13 1793 1795 Ludwig Eugen14 1795 1797 Friedrich Eugen15 1797 1806 Friedrich II Er wurde 1803 Kurfurst und ab 1 Januar 1806 als Friedrich I Konig von Wurttemberg Wurttembergische Nebenlinien Es gab auch einige Nebenlinien des Hauses Wurttemberg deren erbberechtigte Oberhaupter im Falle des Aussterbens der Hauptlinie wie 1593 und 1733 geschehen jeweils fur den Fortbestand der Dynastie wichtig wurden Grafen von Mompelgard Von 1397 bis 1593 wurde die Grafschaft Mompelgard zeitweise in Personalunion mit der Hauptlinie der Grafen und seit 1495 Herzoge von Wurttemberg regiert und zeitweise durch Vertreter einer Nebenlinie des Hauses Wurttemberg Fur eine Liste der Grafen von Mompelgard von 1397 bis 1593 sei auf die entsprechende Ubersicht im Artikel Grafschaft Wurttemberg Mompelgard hingewiesen Mit Herzog Friedrich I setzte die Nebenlinie der Grafen von Mompelgard 1593 die im Mannesstamm erloschene Hauptlinie fort Herzoge von Wurttemberg Mompelgard Im Jahre 1617 entstand erneut eine wurttembergische Nebenlinie in Mompelgard die bis 1723 existierte Deren Herzoge sind ebenfalls im Artikel zur Grafschaft Wurttemberg Mompelgard im Abschnitt der Herzoge von Wurttemberg Mompelgard aufgelistet Herzoge von Wurttemberg Weiltingen Von 1617 bis 1705 gab es eine wurttembergische Nebenlinie in Weiltingen Deren Herzoge waren 1617 1635 Julius Friedrich 1635 1651 Roderich 1651 1662 Manfred 1662 1705 Friedrich FerdinandHerzog von Wurttemberg Neuenstadt I Eine erste nach einer Generation erloschene wurttembergische Nebenlinie in Neuenstadt am Kocher gab es von 1617 bis 1631 unter Herzog Friedrich Achilles der jedoch ohne Nachkommen verstarb Herzog von Wurttemberg Neuenburg I Eine weitere kurzlebige erste Nebenlinie in Wurttemberg Neuenburg gab es von 1617 bis 1622 unter Herzog Magnus der jedoch ohne Nachkommen am 6 Mai 1622 in der Schlacht bei Wimpfen fiel Herzoge von Wurttemberg Oels Von 1648 bis 1792 gab es eine aus der Seitenlinie in Weiltingen hervorgegangene wurttembergische Nebenlinie im schlesischen Oels Deren Herzoge waren 1648 1664 Silvius I Nimrod 1664 1697 Silvius II Friedrich 1697 1704 Christian Ulrich I 1704 1744 Karl Friedrich II 1744 1792 Karl Christian ErdmannHerzog von Wurttemberg Juliusburg 1672 aus der Linie Wurttemberg Oels hervorgegangen 1672 1684 Julius SiegmundHerzog von Wurttemberg Bernstadt 1697 1745 KarlHerzoge von Wurttemberg Neuenstadt II Von 1649 bis 1742 gab es eine weitere Nebenlinie in Wurttemberg Neuenstadt Deren Herzoge waren 1649 1682 Friedrich 1682 1716 Friedrich August 1716 1742 Carl RudolfHerzog von Wurttemberg Neuenburg II Von 1651 bis 1671 reprasentierte Herzog Ulrich eine zweite mit ihm bereits wieder erloschene Seitenlinie eines Herzogs von Wurttemberg Neuenburg Herzoge von Wurttemberg Winnental Die 1674 entstandene Nebenlinie Wurttemberg Winnental bestand bis 1733 und setzte nach dem Tod von Herzog Eberhard Ludwig die Hauptlinie der Herzoge von Wurttemberg fort Die beiden Herzoge von Wurttemberg Winnental waren 1674 1698 Friedrich Carl 1698 1733 Carl AlexanderBevolkerungsentwicklungFur Zahlen zur Bevolkerungsentwicklung im Herzogtum Wurttemberg vor dem 18 Jahrhundert konnen lediglich Schatzungen auf Basis von Kirchenbuchern und Steuerlisten einen ungefahren Anhaltspunkt liefern In der Literatur werden jedoch hochst unterschiedliche Angaben gemacht Einer dieser Schatzungen zufolge lebten im Jahre 1515 circa 350 000 Menschen im Herzogtum Wurttemberg Fur die Zeit vor Beginn des Dreissigjahrigen Kriegs liegen manche Schatzungen bei einer Bevolkerungszahl von etwa 430 000 Einwohnern Nach den katastrophalen Auswirkungen des Dreissigjahrigen Kriegs waren es im Jahre 1652 angeblich nur noch 166 000 Einwohner Das heisst jedoch nicht dass 264 000 Wurttemberger im Krieg ums Leben kamen sondern dass ein erheblicher Teil in die Walder oder benachbarte Territorien geflohen war die weniger oder kaum vom Krieg betroffen waren Dennoch ist davon auszugehen dass durch Gewalttaten Seuchen und Hungersnote tatsachlich viele Menschen gestorben sind Wurttemberg gehorte somit zu den vom Krieg am meisten heimgesuchten Gebieten Um das Jahr 1700 lebten etwa 320 000 Einwohner im Herzogtum Erst im Jahre 1730 war der Stand der Bevolkerung vor dem Dreissigjahrigen Krieg wieder in etwa erreicht Am Ende des 18 Jahrhunderts lag die wurttembergische Bevolkerungszahl bei rund 660 000 Einwohnern KulturFuhrung durch die Ehrbarkeit Die Kultur im Herzogtum Wurttemberg war ganz wesentlich gepragt von zwei Ereignissen in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts dem Tubinger Vertrag von 1514 und der Einfuhrung der Reformation 1534 Der Tubinger Vertrag galt 291 Jahre lang und sicherte die Interessen der Ehrbarkeit jener fur Wurttemberg typischen burgerlichen Fuhrungsschicht aus deren Mitte auch die Abgeordneten der Landtage stammten Die Ehrbarkeit rekrutierte sich in Wurttemberg aus den fuhrenden Vertretern der evangelischen Kirche und der Amter in den Stadten Eine offizielle Festlegung wer zur Ehrbarkeit gehorte und wer nicht wurde allerdings nie gemacht Es handelte sich also um reines Gewohnheitsrecht Die Zugehorigkeit zur Ehrbarkeit lasst sich jedoch auch daran erkennen ob fur verstorbene Personen Leichenpredigten verfasst wurden Was in anderen Territorien nur Mitgliedern des Herrscherhauses und des Hochadels zustand war in Wurttemberg auch fur die Ehrbarkeit etabliert Die Familien der Ehrbarkeit bestimmten uber die Besetzung der eintraglichen kirchlichen und stadtischen Amter und waren vielfach untereinander verwandt und verschwagert Es war zwar moglich aber nicht einfach in die Ehrbarkeit aufzusteigen Deshalb nahm das gemeine Volk im Herzogtum Wurttemberg die Ehrbarkeit als die unmittelbare Obrigkeit wahr In den wurttembergischen Dorfern gab es ahnliche Entwicklungen wie in den Stadten Auch auf lokaler Ebene war es wichtig welcher Familie man entstammte um Ehrenamter in Rat und Gericht oder das des Schultheissen zu erlangen Die bei weitem wichtigste Person vor Ort war jeweils der evangelische Pfarrer der auch die Aufsicht uber die Schule in seiner Pfarrei wahrnahm Im Herzogtum Wurttemberg wurde der Nachwuchs an Pfarrern systematisch gefordert Nachdem Lateinschuler das zentral organisierte Landexamen bestanden hatten konnten sie eine der evangelischen Klosterschulen besuchen Nach vier Jahren Klosterschule fanden die meisten der Probanden Aufnahme im Tubinger Stift das etwa 150 Platze hatte und studierten dort Theologie an der Universitat Tubingen Dazu kamen weitere Jahre Studium an der philosophischen Fakultat Nach ihrer Zeit im Tubinger Stift hatten die Absolventen in der Regel in den Dienst der wurttembergischen Landeskirche zu treten Einige der namhaften Studierenden des Tubinger Stifts die aus Wurttemberg stammten und hier exemplarisch erwahnt sein sollen waren Nicodemus Frischlin 1547 1590 Georg Conrad Maickler 1574 1647 Johann Valentin Andreae 1586 1654 Wilhelm Schickard 1592 1635 Carl Bardili 1600 1647 Andreas Adam Hochstetter 1668 1717 Johann Eberhard Rosler 1668 1733 Johann Albrecht Bengel 1687 1752 Georg Bernhard Bilfinger 1693 1750 Friedrich Christoph Oetinger 1702 1782 Nathanael Kostlin 1744 1826 Jakob Friedrich von Abel 1751 1829 Friedrich Holderlin 1770 1843 Georg Wilhelm Friedrich Hegel 1770 1831 und Friedrich Schelling 1775 1854 Evangelischer Glaube Der evangelische Glaube hat die Kultur im Herzogtum Wurttemberg nachhaltig gepragt Alles was als typisch katholisch galt wurde abgelehnt Es war wichtig dass die Bevolkerung lesen und schreiben konnte um sich selbst mit dem Inhalt der Bibel zu beschaftigen In der Mitte des 18 Jahrhunderts besass jeder Haushalt in Wurttemberg durchschnittlich zehn Bucher Der Inhalt handelte uberwiegend von religiosen Themen Die wichtigsten Bucher waren die Bibel und das Gesangbuch Ab 1739 galt als Voraussetzung fur eine Heirat der Besitz einer Bibel Der Dreissigjahrige Krieg 1618 1648 hatte in Wurttemberg durch die furchtbaren Grauel und Zerstorungen zu einer Erschutterung des Glaubens und einem Verfall der Sitten gefuhrt Deshalb wurde in Folge des Kriegs die Erziehung zum evangelischen Glauben deutlich verscharft Es bestand nun eine allgemeine Schulpflicht so dass in Wurttemberg im ausgehenden 17 Jahrhundert der Anteil der Analphabeten viel geringer war als in anderen Territorien des Heiligen Romischen Reichs Die Obrigkeit griff immer starker in das Alltagsleben der Menschen ein Es gab Vorschriften uber die zulassige Bekleidung das Heiratsmindestalter und die Art von Festlichkeiten Besonders ausgelassene Feste wurden abgelehnt Karneval in Wurttemberg war undenkbar Es gab in jeder Pfarrei einen Kirchenkonvent Es war dies eine Art Sittengericht welches Gemeindemitglieder zu Geldstrafen oder Freiheitsstrafen verurteilte die durch Glucksspiel Fluchen Streitereien oder sonstige gottesungefallige Lebensweise aufgefallen waren Fur Freiheitsstrafen gab es in jeder Pfarrei ein ortliches Gefangnis das sogenannte Zuchthausle Dies fuhrte zu einer Kultur der standigen Bespitzelung des Denunziantentums und der Scheinheiligkeit auf den wurttembergischen Dorfern die uber Jahrhunderte Bestand haben sollte Im 18 Jahrhundert pragte Johann Friedrich Flattich mit seinen Hausregeln die evangelische Erziehungsarbeit Kultureller Gegensatz zwischen Land und Hof Im 16 und 17 Jahrhundert erschienen die Unterschiede zwischen dem Herrscherhaus und der Landschaft noch einigermassen uberbruckbar Im gemeinsamen evangelischen Glauben bestand eine verlassliche gemeinsame Basis Dies anderte sich nach dem Dreissigjahrigen Krieg Mit der Kultur des Barocks und den politischen Ambitionen des Absolutismus entfernte sich der wurttembergische Hof zunehmend von den kulturellen und religiosen Vorstellungen der Ehrbarkeit und der von dieser gepragten Bevolkerung Der wurttembergische Hof mit seiner verschwenderischen Prachtentfaltung den grossen Festveranstaltungen den Jagdgesellschaften dem Hofadel und den Matressen wurde als ein Hort der Sunde empfunden Erschwerend empfand man dass die Herzoge von 1733 bis 1797 katholischen Glaubens waren wenngleich der Protestantismus im Herzogtum erhalten blieb Stuttgarter Oper im 18 Jahrhundert Da Stuttgart in den Dekaden vor Carl Eugens Herrschaft den Status der Hauptstadt an Ludwigsburg verloren hatte gab es in Stuttgart auch kein permanentes Ensemble fur Theater und Singspiele Es war deshalb mit hohen Kosten verbunden dass nun unter Herzog Carl Eugen sehr rasch eine in ganz Europa bekannte Opernbuhne entstand Im Saal des Neuen Lusthauses wurde ein Theater eingebaut Es beruhte auf Planen von Philippe de La Guepiere Im 1772 erschienenen neunten Tafelband der franzosischen Encyclopedie ist dieses Stuttgarter Theater als eines der Hauptwerke de La Guepieres erwahnt Als Opernkomponist und Leiter der Hofkapelle kam 1753 Niccolo Jommelli nach Stuttgart Auch ein ganzes Ensemble aus renommierten Sangern Musikern Balletttanzern und Buhnenbildnern wurde engagiert Zeitungen Erst ab 1737 gab es im Herzogtum Wurttemberg die erste Intelligenz Zeitung als periodisch erscheinendes Anzeigenblatt in der Art der auch in anderen Territorien aufkommenden Intelligenzblatter Wirtschaftliche Entwicklung16 Jahrhundert Zu Beginn des 16 Jahrhunderts sicherte dem landlich gepragten Herzogtum der Anbau von Getreide und die Bewirtschaftung von Weinbergen einen massvollen Wohlstand Von den 31 Reichsstadten des Schwabischen Reichskreises waren fur den Handel und Austausch von Waren die Stadte Esslingen am Neckar Reutlingen und Weil der Stadt auf Grund ihrer Nahe zu Stuttgart und Tubingen von besonderer Bedeutung An der Peripherie und dennoch auf Grund ihrer relativen Nahe zu Wurttemberg mehr oder weniger wichtig waren auch die Reichsstadte Wimpfen Heilbronn Schwabisch Hall Schwabisch Gmund Aalen Giengen an der Brenz Ulm Biberach und Rottweil Die bedeutendsten Stadte des Herzogtums Wurttemberg waren im 16 Jahrhundert Stuttgart und Tubingen Stadt und Land waren in Wurttemberg gleichgestellt so dass sich das Handwerk auch auf den Dorfern etablieren konnte Nach dem Vorbild der Reichsstadte waren auch im Herzogtum Wurttemberg aus den mittelalterlichen Bruderschaften der Handwerker im Laufe des 16 Jahrhunderts Zunfte entstanden Im Jahre 1568 kam in Wurttemberg eine Bauordnung heraus die das Bauhandwerk landesweit regulierte Weitere Ordnungen fur die verschiedenen Handwerke folgten In den wurttembergischen Handwerksordnungen wurde genau festgelegt wie die Zunftmeister auszuwahlen waren wie die staatliche Aufsicht durch Obmanner erfolgte wie der Titel eines Meisters erreicht werden konnte wie die Lehr und Gesellenzeit zu durchlaufen war welche Vorschriften jeweils zu beachten waren und welche Art der Zusammenkunfte erlaubt waren Im 16 Jahrhundert hatte sich in Wurttemberg das Erbrecht der Realteilung durchgesetzt Dies fuhrte zu einer relativen Gleichverteilung des Vermogens auf niedrigem Niveau und auch dazu dass sich im Herzogtum keine grossen landwirtschaftlichen Betriebe herausbilden konnten So hatten zwar viele Einwohner ein paar Acker und Wiesen um etwas Landwirtschaft zu betreiben waren aber wegen zu geringer Ertrage gezwungen sich durch Lohnarbeit Heimarbeit oder durch ein Handwerk etwas dazu zu verdienen Etwa 80 Prozent der Bevolkerung lebte in Dorfern Mit Ausnahme des Textilsektors gab es kein nennenswertes Gewerbe das verarbeitete Produkte exportierte Da das Herzogtum an der Wasserscheide zwischen Rhein und Donau lag waren die Flusse nahe den Quellgebieten noch kaum als Transportwege nutzbar Im Norden war der Neckar erst ab Heilbronn sinnvoll flussabwarts fur Schiffe befahrbar im Osten die Donau gleichermassen erst ab Ulm Beide Reichsstadte gehorten nicht zum Herzogtum Wegen der somit fehlenden Wasserwege war die Mittelgebirgslandschaft Altwurttemberg wirtschaftlich sehr benachteiligt Da im 16 Jahrhundert die Bevolkerung in Wurttemberg stark anwuchs verringerte dies zunehmend den Anteil an verfugbaren Nahrungsmitteln Dazu kam im Rahmen der Kleinen Eiszeit eine Klimaverschlechterung zwischen 1565 und 1629 Dadurch wurde das Getreide sehr knapp und teuer Um den Exportartikel Wein weiterhin in genugender Menge anbauen zu konnen wurde selbst flaches Acker und Wiesenland fur den Anbau von Weinreben genutzt Dies reduzierte zudem die Viehwirtschaft so dass auch ein Mangel an Zugtieren Fleisch und Milcherzeugnissen eintrat Das Herzogtum reagierte mit Verordnungen gegen die Ausfuhr von Getreide Wolle und Nutztiere 17 Jahrhundert Ab der Wende vom 16 zum 17 Jahrhundert raumte Herzog Friedrich I der wirtschaftlichen Entwicklung seines Landes einen hohen Stellenwert ein Dazu machte er sich die Ideen des Merkantilismus zu eigen dass also der Staat planmassig Gewerbe und Handel fordern sollte Herzog Friedrich I bemuhte sich um eine Verbesserung der Strassen was jedoch durch Frondienste der Untertanen zu leisten war und deshalb viel Kritik hervorrief Dazu baute der Herzog ein eigenes Postwesen fur sein Land auf welches in Konkurrenz zum Reichspostmonopol des Hauses Thurn und Taxis stand Plane den Neckar von Heilbronn nach Cannstatt schiffbar zu machen liessen sich jedoch nicht realisieren Ebenso wenig langfristigen Erfolg brachten die Bemuhungen in Wurttemberg einen florierenden Bergbau zu etablieren Der Bergbau in Christophstal bei Freudenstadt und in der Gegend um Neubulach war trotz Silberfunden wenig ergiebig und die Gewinnung von Eisenerz bei Heidenheim deckte kaum den Bedarf vor Ort Es fehlte auch im ganzen Herzogtum an einer abbaubaren Salzlagerstatte 1598 wurde in Urach die Leinwandhandelskompagnie gegrundet wenig spater ab 1611 die Farber und Zeughandelskompagnie in Calw Diese Handelsgesellschaften kummerten sich um die Beschaffung der heimischen Rohmaterialien So kamen Flachs und Schafswolle von der Schwabischen Alb und aus dem Gau Etwa 800 Zeugmacher in der Gegend um Calw und bis zu 8000 Leinenweber auf der Schwabischen Alb verarbeiteten diese Materialien bei geringer Entlohnung zu Stoffen die dann durch die Handler der Gesellschaften exportiert wurden Wahrend das beginnende 17 Jahrhundert in seinen ersten beiden Jahrzehnten noch den generell relativ gunstigen wirtschaftlichen Aufstieg des 16 Jahrhunderts fortsetzen konnte deuteten sich in der Kipper und Wipperzeit mit der Pragung der Hirschgulden und dem ausgebrochenen Dreissigjahrigen Krieg die ersten Vorboten eines allgemeinen Niedergangs der Wirtschaft an Der Dreissigjahrige Krieg 1618 1648 der in Wurttemberg nach der verlorenen Schlacht bei Nordlingen 1634 zu einer katastrophalen Besatzungszeit fuhrte warf das Land in seiner Entwicklung um viele Generationen zuruck Die meisten der durch Herzog Friedrich angeregten wirtschaftlichen Verbesserungen fielen der Vernichtung anheim Neben dem dramatischen Bevolkerungsruckgang reduzierte sich auch der Weinbau um etwa 60 Der Verlust an Gebauden lag etwas uber 40 Nach dem Krieg bemuhte sich die wurttembergische Regierung um die Wiederankurbelung der Landwirtschaft und des Handwerks Auch im Bereich der Pferdezucht wurde sie aktiv Um die unter den Verwustungen des 17 Jahrhunderts leidenden Landstriche zu rekultivieren wurden 1699 im Westen von Wurttemberg die aus Piemont vertriebenen franzosischen Waldenser angesiedelt die Pfarrer Henri Arnaud herbeigefuhrt hatte Sie bildeten calvinistische Gemeinden mit eigenen franzosischsprachigen Gottesdiensten Auf sie gehen die Orte Nordhausen Grossvillars Kleinvillars Corres Schonenberg Sengach Pinache Serres Wurmberg Lucerne Perouse und Neuhengstett zuruck 18 Jahrhundert Zur Zeit der Regierung von Herzog Eberhard Ludwig an der Wende vom 17 zum 18 Jahrhundert gab es grosse Bemuhungen zur Ankurbelung der Wirtschaft Zu diesem Zweck wurden zahlreiche Verordnungen fur Handel Gewerbe Ackerbau und Weinberge im Sinne des Merkantilismus erlassen Die vorhandenen Bergwerke wurden intensiver betrieben und die Grundlagen eigener Industriebetriebe gelegt Als Beispiel sei die von 1694 bis 1698 erfolgte Grundung des Eisenwerks Ludwigstal in Tuttlingen erwahnt Im Mainhardter Wald wurde 1701 die herzogliche Spiegelfabrik in Spiegelberg gegrundet Im Jahre 1709 wurde ein Kommerzialkollegium also ein Handelsrat eingerichtet In Ludwigsburg kam es 1717 zur Einrichtung einer privilegierten Tabakfabrik und 1731 zu einer Lederfabrik Am 24 Januar 1713 erfolgte eine Steuer Instruktion die zu einer gerechteren Steuergesetzgebung fuhrte Dadurch wurden das bestehende Steuerkataster revidiert und die Grundsatze der Ertragsbesteuerung eingefuhrt Seither wurde bei Grundstucken der Ertrag bei Gebauden der Kapitalwert und bei den Gewerben der Umsatz fur die Besteuerung herangezogen Um 1730 war in den Stadten uber die Halfte der berufstatigen Bevolkerung im Handwerk tatig In den Dorfern waren dies etwa 20 Prozent Bei den Backern und Metzgern gab es fliessende Ubergange zu einer hauptberuflichen Tatigkeit als Landwirte oder Viehhandler Der wichtigste Erwerbszweig des 18 Jahrhunderts war in Wurttemberg nach wie vor der Agrarsektor Bedeutendste Exportguter waren Wein Wolle und Rinder Auch Holz gehorte zu den wurttembergischen Exportgutern So hatte sich im Nordschwarzwald die Flosserei uber Enz und Neckar nach Holland entwickelt Nach Wurttemberg eingefuhrt wurden in grossen Mengen Zucker und Salz dazu franzosische Weine Likore sowie feine Baumwoll und Seidenstoffe auch Gewurze und Sudfruchte Der Anbau von Kartoffeln verminderte die Knappheit bei der Lebensmittelversorgung Das wurttembergische Leinengewerbe erlebte im 18 Jahrhundert eine erneute Blutezeit nachdem es im Dreissigjahrigen Krieg zum Erliegen gekommen war In Calw gab es die auch im 18 Jahrhundert florierende Handelskompanie der Zeugmacher Die Kaufleute dieser Gesellschaft beherrschten die Markte Sudeuropas Direkte Massnahmen zur Forderung der Wirtschaft und des Handels gab es auch unter der Herrschaft Herzog Carl Eugens So liess der Herzog zum Beispiel in Cannstatt den Neckarhafen ausbauen und einen Kran zum Be und Entladen der Schiffe aufstellen Am 5 April 1758 grundete Herzog Carl Eugen per Dekret die Porzellan Manufaktur Ludwigsburg Im Rahmen eines Infrastrukturprogramms entstanden zahlreiche Chausseen mit einer Gesamtlange von 286 km deren Trassen die Grundlage spaterer Bundesstrassen bildeten Bis zum Ende des 18 Jahrhunderts waren in Wurttemberg 55 verschiedene Zunftordnungen fur die Berufe der Handwerker entstanden Ausdrucklich waren die Handwerksordnungen im ganzen Herzogtum gultig ohne Unterschied des jeweiligen Orts der Ausubung so dass es in Wurttemberg de jure keine Besserstellung der Meister in den Stadten gegenuber den Meistern auf den Dorfern gab Jede Zunft war ublicherweise in Laden organisiert Bei der Zunftlade handelte es sich um eine oft reprasentativ gearbeitete Truhe in der die wichtigen Dokumente aufbewahrt wurden Wichtige Handwerksberufe hatten in jeder Amtsstadt eine eigene Lade Dazu zahlten zum Beispiel die Backer Metzger Muller Schmiede Maurer Schreiner Zimmerer Wagner Weber Schneider Schuhmacher als auch die Kauf und Handelsleute Die etwas spezialisierteren und zahlenmassig kleineren Berufe hatten ihre Laden lediglich in einer einzigen oder in einigen wenigen Stadten wie etwa die Gold und Silberschmiede in Stuttgart die Messerschmiede in Stuttgart Tubingen und Urach die Bierbrauer in Blaubeuren und Heidenheim oder die Weingartner in Stuttgart und Tubingen Ein grosses Problem fur den Arbeitsmarkt ergab sich durch die Auswanderungswellen da die Auswanderung ab der Mitte des 18 Jahrhunderts fur viele Familien als der letzte Ausweg erschien GeschichteErhebung der Grafschaft zum Herzogtum Belehnung eines Herrschers von Wurttemberg durch den Kaiser Holzschnitt von Hans Burgkmair dem Alteren Augsburg 1493 Die Geschichte des Herzogtums Wurttemberg ist die Fortsetzung der Geschichte der im Laufe des Hoch und Spatmittelalters entstandenen Grafschaft Wurttemberg Im Munsinger Vertrag vom 14 Dezember 1482 kam Wurttemberg wieder zu der Einheit die vierzig Jahre zuvor durch die Teilung in eine Stuttgarter und eine Uracher Linie des Hauses Wurttemberg verloren gegangen war Die Herstellung dieser Einheit war das Werk des Grafen Eberhard im Bart im Verbund mit den Landstanden Eberhard im Bart der Grunder der Universitat Tubingen genoss hohes Ansehen sowohl im Kreis der Reichsfursten als auch bei seinen Untertanen wie es in der 1818 von Justinus Kerner verfassten Ballade Der reichste Furst zum Ausdruck kam Graf Eberhard im Bart pflegte auch ein freundschaftliches Verhaltnis zum jungen Konig Maximilian I dem spateren Kaiser Auf dem Reichstag zu Worms erhob der Konig am 21 Juli 1495 die Grafschaft Wurttemberg zum Herzogtum und machte das bisherige Sammelsurium der rechtlich unterschiedlich zu bewertenden Territorien und Besitzungen des Hauses Wurttemberg zu einem unteilbaren Reichslehen welches mit dem zusatzlichen Titel eines Herzogs von Teck und der Reichssturmfahne verbunden war Auch die bisherigen Allode des Hauses Wurttemberg waren nun Teil des neuen Reichslehens Einige wurttembergische Gebiete blieben jedoch weiterhin der Lehensherrschaft des Konigs von Bohmen des Kurfursten von der Pfalz und des Erzherzogs in Vorderosterreich unterstellt Im Falle des Erloschens des Hauses Wurttemberg im Mannesstamm sollte das Herzogtum ans Heilige Romische Reich fallen Am 11 November 1495 unterzeichnete Herzog Eberhard im Bart eine Landesordnung fur das Herzogtum Wurttemberg deren Abschriften an samtliche Amter verschickt wurden Mit dem Tod des Herzogs Eberhard I im Bart verlor Wurttemberg im Februar 1496 wenige Monate nach dem Reichstag in Worms einen klugen und weitsichtigen Landesvater Am Grab von Eberhard I im Bart soll Konig Maximilian gesagt haben Hier liegt ein Furst welchem ich im ganzen Romischen Reich an Verstand und Tugend keinen zu vergleichen weiss Herrschaftskrisen und Fremdherrschaft Die ersten funf Jahrzehnte des neu entstandenen Herzogtums waren wegen der problematischen Charaktere zweier Herzoge gepragt von politischen Turbulenzen die Wurttemberg und dessen Herrscherhaus mehrmals in eine existenzbedrohende Krise sturzten Herzog Eberhard II wurde 1498 nach nur zwei Jahren Willkurherrschaft abgesetzt Dessen Nachfolger war der noch minderjahrige Herzog Ulrich dessen Leben und Herrschaft sich wegen seiner gewalttatigen Personlichkeit zu einem Drama entwickelte in dessen Verlauf er 1519 aus seinem Herzogtum vertrieben wurde Von 1520 bis 1534 war Wurttemberg im Besitz des Hauses Habsburg und dessen Herrschaft unterworfen Rebellion der Stande Antzogen Rennen zwischen Graf Wolf von Furstenberg dem wurttembergischen Landhofmeister 1497 1503 und Kaiser Maximilian I rechts Miniatur aus dem Turnierbuch Freydal ca 1512 1515 in dem Graf Wolfgang auf vier Bildern erscheint Wegen den Mangeln in der Personlichkeit die Herzog Eberhard im Bart bei seinem Vetter und Nachfolger Eberhard II dem Jungeren fruh erkannt hatte wurde 1492 im Esslinger Vertrag festgelegt dass die bevorstehende Herrschaft Eberhards II eingeschrankt sein sollte durch die Kontrolle seitens eines standischen Regimentsrats der aus dem Landhofmeister und zwolf Raten bestand Die zwolf Rate kamen zu einem Drittel aus dem adeligen Rittertum zu einem weiteren Drittel aus dem Klerus und zu einem Drittel aus der Landschaft reprasentiert durch die burgerliche Oberschicht die Ehrbarkeit Eberhard II versuchte jedoch die Bestimmungen des Esslinger Vertrags zu unterlaufen und den bestehenden Rat nicht in seine Entscheidungen einzubeziehen Er entliess die von seinem Vorganger Eberhard I eingesetzten Ratsmitglieder und gestaltete den Rat nach seinen Vorstellungen um Er ernannte seinen Gunstling Konrad Holzinger sowie weitere Herren seines Vertrauens zu Raten und versuchte mit deren Hilfe die von seinem Vorganger vorgesehene Kontrolle auszuhebeln Als wurttembergischen Kanzler ernannte er 1496 den renommierten Juristen Gregor Lamparter der bis 1516 im Amt blieb Im Jahre 1497 kam Graf Wolfgang von Furstenberg in die Position des Landhofmeisters Diese beiden Ernennungen erwiesen sich jedoch als kontraproduktiv fur die Herrschaft Herzog Eberhards II Sowohl der Landhofmeister als auch der Kanzler standen dem Haus Habsburg nahe und befanden dass sich die Herrschaft von Eberhard II nicht im Sinne des Esslinger Vertrags entwickelte Es gab Berichte denen zufolge eine Willkurherrschaft entstand die zu Verschleppungen und Festsetzungen von als missliebig erachteten Untertanen fuhrte Auch offener Raub und Plunderungen seitens der Leute des neuen Herzogs wurden aus dem Land berichtet Der Landhofmeister und der Kanzler forderten Herzog Eberhard II auf einen Landtag einzuberufen um uber die unerhorten Vorgange zu sprechen Dieser Aufforderung kam der Herzog jedoch nicht nach Deshalb beriefen die Rate eigenmachtig einen Landtag ein zu dem am 26 Marz 1498 etwa 160 Abgeordnete aus dem ganzen Herzogtum in Stuttgart erschienen Auch Herzog Eberhard II war eingeladen wollte aber nicht kommen Also wurde der Landtag am 27 Marz 1498 ohne den Herzog eroffnet Nach mehrmaliger vergeblicher Aufforderung in Stuttgart zu erscheinen begab sich Herzog Eberhard II von Kirchheim unter Teck in die Reichsstadt Ulm um dort auf die Ankunft von Konig Maximilian zu warten Der Konig sollte ihm dabei helfen das Herzogtum zuruckzugewinnen und zu unterwerfen Am 10 April 1498 verweigerten der wurttembergische Landhofmeister der Kanzler und weitere 88 Amtsleute und Bedienstete in Stuttgart dem Herzog den Gehorsam und erklarten den Landhofmeister zum Regenten Diese Rebellion wurde mit den Bestimmungen des Esslinger Vertrags gerechtfertigt Der Landtag verabschiedete wenige Tage spater eine Regimentsordnung die die neue Regentschaft bestatigte Das Dokument wurde an Konig Maximilian nach Ulm geschickt der dieses am 1 Mai 1498 erhielt und nach Unterredungen mit Herzog Eberhard II am 8 Mai 1498 anerkannte Dies kam einer bevorstehenden Absetzung des Herzogs gleich Konig Maximilian reiste danach mit seinem Gefolge von Ulm nach Urach und traf dort den elf Jahre alten Neffen des Herzogs Eberhard II den Prinzen Ulrich aus dem Herzog Ulrich werden sollte Am 28 Mai 1498 erklarte Konig Maximilian in der Reichsstadt Reutlingen den bisherigen Herzog Eberhard II formlich fur abgesetzt und erhob Prinz Ulrich zum neuen Herzog von Wurttemberg der jedoch bis zu seiner Volljahrigkeit unter der Regentschaft des Landhofmeisters und seiner Rate stehen sollte Daraufhin gab Herzog Eberhard II am 11 Juni 1498 seine offizielle Abdankung bekannt Er erhielt eine jahrliche Leibrente von 6000 Gulden zugesprochen und ging ins Exil in die Kurpfalz 1504 starb er in der Verbannung auf der kurpfalzischen Burg Lindenfels im Odenwald Um Herzog Ulrich zukunftig gut in das Beziehungsgeflecht des Hauses Habsburg einzubinden verabredete Konig Maximilian am 23 Juli 1498 auf dem Reichstag in Freiburg dass Herzog Ulrich die Prinzessin Sabina von Bayern heiraten sollte Sie war uber ihre Mutter eine Nichte des Konigs Unter Fuhrung des Landhofmeisters Wolfgang von Furstenberg unterstutzten Wurttemberg und der Schwabische Bund Konig Maximilian wenn auch wenig erfolgreich im 1499 ausgebrochenen Schwabenkrieg gegen die Schweizer Eidgenossen Ulrichs erste Herrschaft und Vertreibung Ulrich von Wurttemberg ermordet Hans von Hutten aus Ulrich von Hutten Super interfectione Mainz 1519 Im Jahre 1502 wutete in Stuttgart die Pest Die rund 5000 Einwohner Stuttgarts wurden deshalb um etwa 10 dezimiert Der Hof mit dem jungen Herzog Ulrich wich in dieser Zeit von Stuttgart nach Blaubeuren aus um vor der Pest in Sicherheit zu sein Im Sommer 1503 erklarte der Konig den 16 Jahre alten Herzog Ulrich fur volljahrig Im darauf folgenden Jahr 1504 griff der junge Herzog auf Seiten seines angehenden Schwiegervaters Herzog Albrechts des Weisen in den Landshuter Erbfolgekrieg ein und fuhrte ein wurttembergisches Ritterheer gegen die Kurpfalz Dabei konnte Herzog Ulrich das Kloster Maulbronn sowie die Stadte Besigheim Mockmuhl Neuenstadt am Kocher und Weinsberg erobern Auch die Grafschaft Lowenstein wurde besetzt und der Lehensherrschaft Wurttembergs unterworfen Somit hatte Herzog Ulrich die Schmach ausgewetzt die sein Grossvater Graf Ulrich der Vielgeliebte 1462 in der Schlacht bei Seckenheim gegen die Kurpfalz erlitten hatte Zum Dank fur die Unterstutzung erhielt Ulrich von Albrecht dem Weisen auch die Herrschaft Heidenheim zugesprochen Im Marz 1511 fand in Stuttgart die gross angelegte Hochzeit von Herzog Ulrich mit Sabina von Bayern statt bei der tausende Gaste teilnahmen Wahrend des Festes flossen aus einem Brunnen auf dem Schlossplatz freier Rot und Weisswein fur jedermann Trotz der Eheverbindung Ulrichs mit Sabina gelang es Kaiser Maximilian nicht Herzog Ulrich wie erhofft dauerhaft an die bayerischen Wittelsbacher und an das Haus Habsburg zu binden Schon im darauffolgenden Jahr 1512 verliess Herzog Ulrich den Schwabischen Bund dem Graf Eberhard im Bart 1488 beigetreten war Die Prachtliebe und die aufwendige Hofhaltung Herzog Ulrichs fuhrten 1514 zu einer Schuldenlast von rund 950 000 Gulden so dass der Bankrott des Herzogtums drohte Der Versuch neue Verbrauchssteuern auf Wein Fleisch und Getreide zu erheben fuhrte im Mai 1514 ausgehend vom Remstal zum Aufruhr des bauerlich gepragten Landvolkes im Armen Konrad Herzog Ulrich berief deshalb einen Landtag mit Vertretern der stadtischen Ehrbarkeit nach Tubingen ein bei dem er sich mit diesen im Tubinger Vertrag vom 8 Juli 1514 darauf einigte den Landstanden kunftig ein Mitspracherecht bei der Erhebung von Steuern zu gewahren Weitere Zugestandnisse betrafen beispielsweise das Mitspracherecht der Stande in Fragen der Kriegsfuhrung und des moglichen Verkaufs oder der Verpfandung von Teilen des Herzogtums Fur Widerstand gegen die Obrigkeit sah der Vertrag harte Strafen bis zur moglichen Todesstrafe vor gewahrte den Untertanen jedoch auch die Moglichkeit des freien Abzugs aus Wurttemberg Der Vertrag gilt seither als eine Art Grundgesetz des Herzogtums Wurttemberg Dafur ubernahmen die Stande einen grossen Teil der 1514 aufgelaufenen Schulden des Herzogs und befurworteten dass die Rebellion der Bauern des Armen Konrad niedergeworfen wurde Am 7 Mai 1515 ermordete Herzog Ulrich seinen Stallmeister Hans von Hutten aus niederen Beweggrunden bei der Jagd im Wald zwischen Vaihingen und Boblingen weil er Huttens Frau Ursula Thumb von Neuburg begehrte Dieser heimtuckische Mord loste Entsetzen im gesamten Reich aus und fuhrte zu einer totalen Entfremdung der schwabischen Ritterschaft vom Herzogtum Wurttemberg Im Herbst 1515 floh zudem Herzog Ulrichs Frau Sabina die sich vor ihrem Mann und seinem zunehmenden Jahzorn furchtete zu ihren Verwandten nach Bayern Kaiser Maximilian sprach am 11 Oktober 1516 uber Herzog Ulrich die Reichsacht aus nachdem dieser es abgelehnt hatte die Regierung in Wurttemberg fur sechs Jahre den Raten zu uberlassen Herzog Ulrich vermutete Hochverrat und sorgte fur die Verhaftung der Vogte Konrad Breuning Sebastian Breuning und Konrad Vaut Als Nachfolger Gregor Lamparters wurde 1516 Ambrosius Volland wurttembergischer Kanzler Dieser liess die gefangenen Vogte foltern und nach deren erpressten Gestandnissen hinrichten Somit hatte sich Herzog Ulrich die Macht im Land gesichert und weitere mogliche Gegner seiner Herrschaft abgeschreckt Nach dem Tod des Kaisers Maximilian am 12 Januar 1519 nutzte Herzog Ulrich das vermeintlich entstandene Machtvakuum im Reich zur Belagerung und Besetzung der Reichsstadt Reutlingen die er fur das Herzogtum Wurttemberg annektieren wollte Daraufhin zog Herzog Wilhelm von Bayern mit Truppen des Schwabischen Bundes im April 1519 nach Tubingen und dann weiter nach Stuttgart und vertrieb Herzog Ulrich Die Reichsunmittelbarkeit der Stadt Reutlingen wurde somit wiederhergestellt Herzog Ulrich war zunachst in die Kurpfalz geflohen und ging nach einem ersten erfolglosen Ruckeroberungsversuch Wurttembergs in die Schweiz wo er in Kontakt mit den dortigen Ideen der Reformation kam Er hielt sich zudem in den linksrheinischen Besitzungen des Hauses Wurttemberg auf insbesondere in der Grafschaft Mompelgard Als ein weiterer Aufenthaltsort kam die Festung Hohentwiel hinzu um sie als Basis fur die Ruckeroberung Wurttembergs zu nutzen Am 21 Marz 1521 verbundete sich Herzog Ulrich mit dem franzosischen Konig Franz I in Sancerre der nun als Geldgeber fur Herzog Ulrich fungierte Am 5 Juni 1521 sprach Kaiser Karl V in Mainz deshalb erneut die Reichsacht uber Herzog Ulrich aus Ein zweiter erfolgloser Ruckeroberungsversuch brachte Herzog Ulrich im Februar 1525 mit angeworbenen Soldnern aus der Schweiz bis kurz vor die Tore von Stuttgart Der Versuch scheiterte weil sein Geldgeber der franzosische Konig in der Schlacht bei Pavia verloren hatte und in Gefangenschaft geraten war Da Herzog Ulrich seine Soldner nun nicht mehr bezahlen konnte musste er sein Heer unverrichteter Dinge auflosen Herrschaft der Habsburger Religionsgesprach zu Marburg 1867 von August Noack gemalt zeigt an der rechten hinteren Tischecke den Disput Martin Luthers mit dem Schweizer Reformator Ulrich Zwingli Luther und Zwingli stehen inmitten zahlreicher geladener Reformatoren Am linken Tischrand sitzen Herzog Ulrich von Wurttemberg mit rotem Hut und roten Beinlingen und Landgraf Philipp mit weissen Beinlingen Am 6 Februar 1520 uberliess der Schwabische Bund das Herzogtum Wurttemberg dem Haus Habsburg gegen eine Entschadigung von 220 000 Gulden fur die Kriegskosten Am 5 Marz 1520 huldigten 15 Pralaten und 41 wurttembergische Stadte dem neuen Landesherrn Kaiser Karl V der durch seinen personlichen Sekretar Maximilianus Transylvanus vertreten wurde Der Kaiser bestimmte 1522 seinen Bruder Ferdinand als neuen Regenten des Herzogtums Wurttemberg Wahrend der Regentschaft des Erzherzogs und seit 1526 Konigs Ferdinand ubten seine Statthalter darunter zeitweise Wilhelm von Waldburg 1521 1525 Georg von Waldburg 1525 1531 und Philipp von Pfalz Neuburg 1531 1534 die eigentliche Herrschaft in Wurttemberg aus Die Herrschaft der Habsburger durch Statthalter ermoglichte es den wurttembergischen Landstanden einen starken Einfluss auf die Politik im Herzogtum zu nehmen Als wurttembergischer Kanzler war von 1522 bis 1526 Heinrich Winkelhofer tatig Der gescheiterte Ruckeroberungsversuch Herzog Ulrichs 1525 hatte zur Folge dass der Schwabische Bund zur Verteidigung Wurttembergs bereits ein Heer zusammengezogen hatte welches nun im Feld stand und zur Niederwerfung der sudwestdeutschen Aufstandischen im Bauernkrieg verwendet werden konnte Am 12 Mai 1525 wurden die aufstandischen Bauern durch den Bauernjorg in der Schlacht bei Boblingen geschlagen und in der Woche darauf die Weinsberger Bluttat geahndet Die Verstrickung Wurttembergs in die Wirren des Bauernkriegs trieb die Schulden des Landes weiter in die Hohe Ruckeroberung und Reformation Wurttembergische Kirchenordnung von 1536 Um zu verhindern dass das Haus Habsburg ihm auch noch die Grafschaft Mompelgard wegnahm uberliess Herzog Ulrich diese 1526 seinem Halbbruder Georg der dort spater eine regierende Nebenlinie des Hauses Wurttemberg begrundete In einem Rundschreiben an die Reichsfursten machte Herzog Ulrich auf seine missliche Situation als vertriebener Furst aufmerksam und versuchte damit Zustimmung fur eine Restitution seiner Herrschaft zu erlangen Er begab sich an den Hof des Landgrafen Philipps des Grossmutigen eines nahen Verwandten des Hauses Wurttemberg wo er sich von 1526 bis 1534 aufhielt Damit erlebte Ulrich wie die Reformation in Hessen eingefuhrt wurde und nahm 1529 auch am Marburger Religionsgesprach teil Landgraf Philipp der Grossmutige war unter den Reichsfursten neben Kurfurst Friedrich dem Weisen und seinen Nachfolgern Johann dem Bestandigem und Friedrich dem Grossmutigen die Fuhrungsfigur der Reformation und ein Gegner des Hauses Habsburg Philipp war zudem ein Grossneffe von Herzog Eberhard im Bart Da eine diplomatische Losung der Restitution Herzog Ulrichs mehrmals scheiterte rustete Landgraf Philipp mit finanzieller Unterstutzung durch Konig Franz von Frankreich und der Reichsstadt Strassburg ein hessisches Heer aus welches am 23 April 1534 von Kassel aufbrach und Richtung Suden marschierte Die Hessen schlugen am 12 Mai 1534 bei Nordheim und am 13 Mai 1534 in der Schlacht bei Lauffen die Besatzungstruppen der Habsburger so dass der Weg nach Stuttgart frei war Herzog Ulrich ubernahm sofort die Regierung Am 16 Mai 1534 hielt Konrad Ottinger die erste evangelische Predigt in der Stuttgarter Stiftskirche Mit dem Vertrag von Kaaden am 29 Juni 1534 wurde Herzog Ulrich die Herrschaft uber Wurttemberg wieder zugestanden jedoch nur als osterreichisches Afterlehen Herzog Ulrich liess nun im Land die Reformation durchfuhren als ein typisches Beispiel einer Furstenreformation Er tat dies weniger aus eigener Uberzeugung sondern aus reinem Machtkalkul da er sich im Lager der protestantischen Fursten befand und tief in der Schuld des hessischen Landgrafen stand Gegen die mit den Habsburgern und dem alten katholischen Glauben sympathisierenden Vertreter der Ehrbarkeit ging er hart vor so dass sich diese zur Auswanderung gezwungen sahen An deren Stelle traten neu hinzugezogene evangelische Personlichkeiten vornehmlich aus den umliegenden Reichsstadten und dem evangelischen Hessen Breite Bevolkerungsschichten in Wurttemberg begrussten die Reformation Obwohl es unter der Herrschaft der streng katholischen Habsburger in Wurttemberg bis 1534 keine evangelischen Gottesdienste geben durfte kamen die Leute dennoch in Kontakt mit evangelischen Predigten die in den nahegelegenen Reichsstadten wie etwa in Esslingen oder in Reutlingen besucht und gehort werden konnten Zunachst leitete der Lutheraner Erhard Schnepf die Reformation im Norden und der Zwinglianer Ambrosius Blarer im Suden Blarer wurde jedoch bereits 1537 durch die Tatigkeit des aus Schwabisch Hall dazugekommenen Lutheraners Johannes Brenz verdrangt so dass ganz Wurttemberg im Ergebnis der lutherschen Lehre folgte Mit Befurwortung des Landgrafen von Hessen trat Herzog Ulrich 1536 dem Schmalkaldischen Bund bei Um die riesige Schuldenlast des Herzogtums in den Griff zu bekommen sollten die Guter und Schatze der landsassigen Kloster dienen indem diese mitsamt den zugehorigen Dorfern sakularisiert wurden Davon betroffen waren die Kloster Maulbronn Alpirsbach Herrenalb Bebenhausen Hirsau Blaubeuren Murrhardt Denkendorf Lorch Adelberg St Georgen und die drei ausserhalb des geschlossenen Territoriums liegenden Kloster Konigsbronn Herbrechtingen und Anhausen Als weitere wurttembergische Klosteramter traten dann im Laufe des 16 Jahrhunderts noch Lichtenstern und am Ende des 16 Jahrhunderts Reichenbach hinzu Nach der Erfahrung seiner 1519 erfolgten Vertreibung bei der all seine Burgen gefallen waren wollte Herzog Ulrich besser gegen feindliche Angriffe gewappnet sein Als Bollwerke der Landesverteidigung wurden sieben Festungen ausgebaut Es waren dies die Landesfestungen Hohenasperg Hohenneuffen Hohentubingen Hohenurach Hohentwiel Kirchheim unter Teck und Schorndorf Als der Schmalkaldische Krieg fur die protestantischen Fursten verloren war liess Kaiser Karl V auf Grund des Heilbronner Vertrags vom Januar 1547 auch das Herzogtum Wurttemberg besetzen Es mussten die Festungen geoffnet und hohe Kriegsentschadigungen an den Kaiser zugestanden werden Herzog Ulrich wurde nach Ulm zitiert wo er einen Kniefall zu machen hatte und dem evangelischen Glauben abschworen musste Auf Grund des Augsburger Interims von 1548 wurden in Wurttemberg mehrere hundert evangelische Pfarrer entlassen und die Kloster restituiert Herzog Ulrich berief jedoch noch 1549 den Reformatoren Matthaus Alber aus Reutlingen als Prediger an die Stiftskirche nach Stuttgart Im folgenden Jahr starb Herzog Ulrich dem ansonsten die erneute Absetzung gedroht hatte Konig Ferdinand als Lehensherr hatte Anklage wegen Felonie gegen Herzog Ulrich erhoben Ein Menschenalter des Friedens Christophs grosses Reformwerk Der Theologe Johannes Brenz war der Reformator fur Wurttemberg im Geiste Martin LuthersKarte von Wurttemberg 1559 wobei Suden oben und Norden unten ist Holzschnittrundkarte Warhafftige vnd grundtliche Abconterpheung des loblichen Furstenthumbs Wurtemberg von Johann Scheubel im Massstab von etwa 1 600 000 mit 122 Orten Seit dem Beginn der Herrschaft von Herzog Christoph erlebte Wurttemberg eine langanhaltende Ara des Friedens die sich uber sieben Jahrzehnte erstrecken sollte Die Herrschaft Christophs in Stuttgart dauerte 18 Jahre und konsolidierte das Herzogtum durch ein grundlegendes Reformprogramm Der Beginn der Regierungsjahre war jedoch noch gepragt von der Notwendigkeit die Klage der Felonie durch Konig Ferdinand abzuwenden und die Folgen des Augsburger Interims zu korrigieren Schliesslich gelang dies nach Abschluss des Passauer Vertrags durch die 1552 nochmals bekraftigte Afterlehenschaft und die Zahlung einer hohen Geldsumme an den Konig Die Kanzleiordnung von 1553 gab der wurttembergischen Regierung die Organisationsform welche bis 1805 in Kraft blieb Es gab demnach drei Zentralbehorden Es waren dies der Oberrat als zentrales Verwaltungsgremium die Rentkammer fur die Regelung der Finanzen und der Kirchenrat fur die Administration der evangelischen Landeskirche Nachdem seine Herrschaft nun gesichert war und mit dem Augsburger Religionsfrieden 1555 Rechtssicherheit eintrat machte sich Herzog Christoph als uberzeugter Anhanger der Lehre Martin Luthers an den Ausbau der Landeskirche Dies geschah auf Basis der in der Confessio Virtembergica 1552 formulierten evangelischen Bekenntnisschrift Dabei wurde der Herzog von seinen fuhrenden Theologen Johannes Brenz Jakob Andreae und Jacob Heerbrand tatkraftig unterstutzt Es mundete dies 1556 in die Umwandlung der Kloster in evangelische Klosterschulen und in die 1559 erlassene Grosse Kirchenordnung mit der 19 Einzelordnungen zusammengefasst wurden und alle Bereiche des kirchlichen Lebens in Wurttemberg geregelt wurden Auf einem Landtag im Winter 1553 54 gelang es Herzog Christoph dass die Landstande einen grossen Teil der immensen Staatsschulden ubernahmen die Herzog Ulrich in Hohe von etwa 1 7 Millionen Gulden hinterlassen hatte Wahrend seiner Herrschaft erliess Herzog Christoph uber 25 Verordnungen wie zum Beispiel die 1552 und 1567 herausgegebenen Landesordnungen Einheitliche Masse und Gewichte wurden 1557 festgelegt Mit der 1559 erlassenen Schulordnung kam die Grundlage zur allgemeinen Schulbildung die 1649 zur allgemeinen Schulpflicht in Wurttemberg fuhrte Mit einem Landtagsabschied legte der Landtag 1565 fest dass kein wurttembergischer Herrscher der in Zukunft moglicherweise einer anderen Konfession angehoren konnte jemals die evangelisch lutherische Religion im Herzogtum Wurttemberg abschaffen durfe Tatsachlich blieb das Herzogtum trotz der vier katholischen Herzoge im 18 Jahrhundert bis zur Auflosung im Konigreich Wurttemberg rein evangelisch Die Menschen pragten mit dem dadurch herausgebildeten altwurttembergischen Charakter auch im 19 und 20 Jahrhundert die Mentalitat in ihren Dorfern und Stadten Herzog Christoph entfaltete eine rege Bautatigkeit und liess insbesondere das Alte Schloss in Stuttgart ab 1553 zu einem Renaissance Schloss mit zugehorigen Gartenanlagen ausbauen Auch das Musikleben am wurttembergischen Hof erlebte eine Blute durch die Forderung der Hofkapelle Die Bilanz der Herrschaft von Herzog Christoph ist die Umbildung Wurttembergs vom mittelalterlichen Territorium zum fruhneuzeitlichen Territorialstaat Der fromme Ludwig Arkadenhof von 1557 im Alten Schloss dem Sitz des Herzogs von Wurttemberg in Stuttgart wie er von den Renaissance Baumeistern Aberlin Tretsch und Blasius Berwart gestaltet worden war Die Regierungszeit von Herzog Ludwig der auch den Beinamen der Fromme bekam wurde in der Landesgeschichtsschreibung gerne unterschatzt da Ludwig im Schatten der grossen Leistungen seines Vaters Christoph steht Fur die Wurttemberger bedeutete die uber 23 Jahre wahrende Herrschaft dieses umfassend gebildeten Herzogs jedoch eine fortwahrende Epoche des Friedens Die ersten 10 Jahre bis zum Erreichen des 24 Geburtstags war Herzog Ludwig zunachst unter der Vormundschaft von seiner Mutter Anna Maria von Brandenburg Ansbach flankiert durch die Aufsicht des Herzogs Wolfgang von Zweibrucken und der Markgrafen Georg Friedrich von Brandenburg Ansbach und Karl von Baden Als Statthalter fungierte Graf Heinrich zu Castell der von 1568 bis 1575 de facto die Regierung in Stuttgart leitete Wahrend der Herrschaft Herzog Ludwigs wurde der Kammersekretar und Geheime Rat Melchior Jager zum engsten Mitarbeiter der auch ein gutes Einvernehmen mit den Landstanden und deren Mitspracherechten pflegte Herzog Ludwig unterzeichnete die Konkordienformel von 1577 und das Konkordienbuch von 1580 Als uberzeugter Protestant forderte der Herzog die wurttembergische Landeskirche und trieb deren Aufbau voran In vielen wurttembergischen Dorfern wurden Schulen eingerichtet Der Herzog interessierte sich sehr fur die Landesgeschichte ebenso fur die Kunste und die Theologie In Stuttgart entstand das Neue Lusthaus Auch an den Genussen des Lebens nahm der Herzog grossen Anteil Er liess prunkvolle Ritterspiele und aufwendige Jagdpartien veranstalten Sein ubermassiger Alkoholkonsum hat moglicherweise zu seinem fruhen Tod mit 39 Jahren beigetragen Da Herzog Ludwig keine Kinder hatte ging die Herrschaft im August 1593 an den Cousin seines Vaters uber Herzog Friedrich aus der Seitenlinie Wurttemberg Mompelgard Fruhabsolutismus unter Friedrich I Wappen Herzog Friedrichs I als Ritter des Hosenbandordens 1604 Mit Herzog Friedrich I trat der einzige zu der Zeit noch verfugbare Agnat des Hauses Wurttemberg die Herrschaft an wenn man von seinen zu der Zeit noch minderjahrigen Sohnen absieht Ware Friedrich I wie seine beiden Geschwister ebenfalls im Kindesalter verstorben dann ware Wurttemberg 1593 als erledigtes Lehen den osterreichischen Habsburgern zugefallen In diesem Fall ware Wurttemberg ziemlich sicher wieder katholisch geworden und die Geschichte hatte einen anderen Verlauf genommen So wurde Herzog Friedrich I zum Stammvater aller nach 1593 lebenden Mitglieder seines Hauses Das Herzogtum Wurttemberg blieb evangelisch Sechs Jahre nach dem Beginn seiner Regierung gelang es 1599 mit Hilfe seines Rates Matthaus Enzlin die seit 1534 bestehende osterreichische Afterlehenschaft zu beenden und das Herzogtum Wurttemberg wieder in ein Reichslehen umzuwandeln Dies erforderte die Zahlung von 400 000 Gulden die die Landschaft ubernahm Es wurde dabei vertraglich festgelegt dass im Falle des Erloschens des Hauses Wurttemberg im Mannesstamm die Erbfolge des Hauses Habsburg weiterhin garantiert war Dieser Fall ist nie eingetreten Unter der Herrschaft Friedrichs I gelang es das Territorium des Herzogtums weiter auszudehnen Es wurden von der Markgrafschaft Baden Durlach 1595 die Amter Besigheim und Mundelsheim am Neckar gekauft Dazu kamen im Austausch Bad Liebenzell Altensteig und Klosterreichenbach im Nordschwarzwald Auch in diesem Fall ubernahm die Landschaft die Kosten Vom Hochstift Strassburg wurde 1604 das Amt Oberkirch zu Lehen genommen Wegen der hohen finanziellen Unterstutzung von Heinrich von Navarra in seinem Kampf um die franzosische Krone wurde dem Herzog von Wurttemberg von 1605 bis 1612 als Pfand die Verwaltung des Herzogtums Alencon uberlassen Als Statthalter in Alencon fungierte der Diplomat und Geheimrat Benjamin von Bouwinghausen Herzog Friedrich I war ein Forderer des Merkantilismus und kummerte sich insbesondere um den Textilsektor und den Bergbau Zwar blieb die Suche nach Gold Silber Erzen und Salzen weitgehend erfolglos aber durch die Aufnahme protestantischer Glaubensfluchtlinge aus den osterreichischen Alpengebieten wurde Freudenstadt gegrundet Der Bau der Stadt war eines der vielen Werke des Hofbaumeisters Heinrich Schickhardt der im Stil der Hochrenaissance wirkte Die Rate Matthaus Enzlin und Georg Esslinger unterstutzten den Herzog tatkraftig dabei seine fruhabsolutistischen Ambitionen zu verwirklichen In einem Dekret wurden 1607 Teile des Tubinger Vertrags revidiert Dabei sollte der Herzog freie Hand im Militarwesen und bei der Erhebung von Kriegssteuern bekommen Der eingeschuchterte Landtag empfand dies als einen gefahrlichen Prazedenzfall zur Einschrankung seines Budgetrechts und befurchtete die vollige Entmachtung Johann Friedrichs Neutralitatspolitik Grundungsurkunde der protestantischen Union vom 14 Mai 1608 mit der Unterschrift Johann Friedrichs Herzog zu Wurttemberg Der fruhe Tod Herzog Friedrichs I 1608 im Alter von 50 Jahren hatte zur Folge dass die Landstande wieder in den Vollbesitz ihrer alten Privilegien gelangen konnten und der Tubinger Vertrag in allen Punkten erneut bestatigt wurde Die alten Rate von Herzog Ludwig darunter der inzwischen 63 Jahre alte Melchior Jager wurden reaktiviert und die Berater Herzog Friedrichs der Rache der Landstande uberlassen Wahrend der Herrschaft Herzog Johann Friedrichs kamen die Vorzeichen des bevorstehenden Dreissigjahrigen Kriegs zunehmend zum Vorschein Die unterschiedliche Auslegung der Bestimmungen des Augsburger Religionsfriedens fuhrte seit 1555 immer wieder zu Konflikten zwischen Katholiken und Protestanten Nach dem Kreuz und Fahnengefecht in der Reichsstadt Werd der zur Besetzung der Stadt durch den katholischen Herzog von Bayern fuhrte wurde 1608 die Protestantische Union gegrundet zu deren Grundungsmitgliedern auch Herzog Johann Friedrich gehorte In den zehn Jahren bis zum Ausbruch des Kriegs entfaltete Herzog Johann Friedrich noch eine sehr glanzvolle Hofhaltung Insbesondere seine Hochzeit mit Barbara Sophia von Brandenburg wurde im November 1609 mit grosser Pracht gefeiert Aus dem Konflikt des calvinistischen Kurfursten Friedrich V von der Pfalz mit dem Kaiser hielt sich Herzog Johann Friedrich heraus und erklarte nach der Niederlage Friedrichs V in der Schlacht am Weissen Berg 1620 die Neutralitat Wurttembergs Die Neutralitatspolitik wurde insbesondere auch vom Landtag und den Theologen des Landes gefordert da sie als uberzeugte Lutheraner nicht mit den Calvinisten der Pfalz gemeinsame Sache machen wollten Die Tubinger Theologen wie etwa Theodor Thumm Lucas Osiander der Jungere und Melchior Nicolai stritten zwar gerne mit Worten aber vom Fuhren eines Krieges mit Waffengewalt wollten sie nichts wissen Im Jahre 1622 liess Wurttemberg die Kurpfalz und Baden in der Schlacht bei Wimpfen weitgehend ohne Hilfe Lediglich Herzog Magnus ein jungerer Bruder des regierenden wurttembergischen Herzogs fuhrte auf Seiten des Markgrafen von Baden ein Kurassierregiment mit in die Schlacht und fiel Gegen die Ubermacht der Katholischen Liga half die Neutralitatserklarung Wurttembergs nur bedingt Zwar konnte sich das Herzogtum noch einige Jahre aus der aktiven Beteiligung am Krieg heraushalten aber die von 1622 bis 1625 wahrenden Durchmarsche und Besatzungen der Truppen Tillys und Wallensteins mit den ublichen Begleiterscheinungen von Plunderungen und Brandschatzungen liessen sich nicht verhindern Wieder etwas mehr Ruhe gab es erst ab 1625 da sich das Kriegsgeschehen nun immer weiter nach Norddeutschland verlagerte Wurttemberg vom Dreissigjahrigen Krieg zu den Franzosenkriegen Katastrophale Kriegsjahre und Neubeginn Schlacht bei Nordlingen am 27 Augustjul 6 September 1634greg Das vereinigte Heer der katholischen Liga schlug die Schweden und den Heilbronner Bund unter Herzog Bernhard von Sachsen Weimar und General Gustaf Horn Gemalde von Pieter Meulener Ol auf Leinwand Schwedisches Nationalmuseum Stockholm Als Herzog Johann Friedrich 1628 starb war sein Sohn Eberhard III erst 14 Jahre alt so dass zunachst Eberhards Onkel Ludwig Friedrich die Regentschaft ubernahm Durch das von Kaiser Ferdinand II am 6 Marz 1629 erlassene Restitutionsedikt verlor Wurttemberg ein Drittel seines Territoriums Das Edikt welches auf erbitterten Widerstand der protestantischen Reichsstande stiess fuhrte 1630 zum Eintritt Schwedens in den Dreissigjahrigen Krieg um den bedrangten protestantischen Fursten gegen den katholischen Kaiser zu helfen Der wurttembergische Kanzler Jakob Loffler fuhrte 1631 Wurttemberg in ein Bundnis mit den Schweden und der neue wurttembergische Herzog Administrator und schwabische Kreisdirektor Julius Friedrich versuchte sich im Kirschenkrieg den Bestimmungen des Restitutionsedikts zu widersetzen Da er nur ein militarisch unzulangliches Milizheer aus ungeschulten wurttembergischen Bauern in ihren typischen weissen Zwilchkitteln und geschulterten Ranzlein zur Verfugung hatte wurde zwar in den vorderosterreichischen Landen der Habsburger durch Plunderungen und Brandschatzungen manches Chaos verursacht aber keine kriegsentscheidenden Erfolge erzielt Im Januar 1633 gelang dem Herzog Administrator Julius Friedrich mit Georg Friedrich vom Holtz zu Niederholz immerhin die Einnahme der Reichsstadt Rottweil die nun als Hauptstutzpunkt zur vergeblichen Belagerung der vorderosterreichischen Stadt Villingen diente Im April 1633 schloss sich Wurttemberg dem Heilbronner Bund unter Fuhrung Schwedens an Letztendlich fuhrte diese Politik Wurttemberg in eine grosse Katastrophe Die Habsburger und die katholische Liga schlugen 1634 in der Schlacht bei Nordlingen diesen Bund Auf dem Schlachtfeld starben auch mehrere tausend Wurttemberger der Hauptteil der verfugbaren Streitkrafte des Herzogs Nun war das Herzogtum Wurttemberg schutzlos der Rache des Kaisers und der Liga ausgesetzt Die bisher vom Krieg leidlich verschonten wurttembergischen Landstriche wurden nun umso entsetzlicher getroffen Herzog Eberhard III von Wurttemberg im Mai 1633 fur volljahrig erklart und somit seitdem regierender Herzog floh mit seinem Hofstaat in die Reichsstadt Strassburg und uberliess sein Land fur vier Jahre einer grausamen kaiserlichen Besatzungsarmee Wurttembergische Stadte wie etwa Waiblingen oder Calw wurden beim Einmarsch der kaiserlichen Armee in Brand geschossen gesturmt geplundert und verwustet Die Bevolkerung in Wurttemberg erlitt insbesondere in den Jahren 1634 bis 1638 unbeschreibliche Qualen Zahlreiche Dorfer wurden zu Wustungen die Anzahl der Einwohner Wurttembergs sank von etwa 400 000 vor dem Dreissigjahrigen Krieg auf etwa 150 000 nach dem Krieg Lediglich die Festung Hohentwiel unter dem Kommandanten Konrad Widerholt konnte bis zum Ende des Dreissigjahrigen Krieges fur Wurttemberg gehalten und nie von den feindlichen Truppen eingenommen werden Am 11 Oktober 1638 kehrte Herzog Eberhard III in seine Residenzstadt Stuttgart zuruck nachdem ihm Kaiser Ferdinand III etwa ein Drittel seines Landes zuruckgegeben hatte jedoch samtliche Gebiete der 14 Kloster und dazu 12 Amter als osterreichisches Pfand behielt Die wurttembergischen Festungen blieben weiterhin in der Hand von bayerischen oder franzosischen Truppen und mussten vom Land bezahlt werden Freund und Feind waren nicht mehr unterscheidbar Der Dreissigjahrige Krieg war endgultig zu einer sinnlosen Landplage verkommen und die allgemeinen Sitten waren vollig verroht Die Schrift Theophilus des Johann Valentin Andreae veranlasste Herzog Eberhard III 1642 im Herzogtum Wurttemberg den Kirchenkonvent einzufuhren Wahrend der Verhandlungen zum Westfalischen Frieden gelang es dem Gesandten Johann Konrad Varnbuler und dem Kanzler Andreas Burckhardt mit tatkraftiger Unterstutzung durch Schweden und Frankreich Punkt fur Punkt samtliche wurttembergischen Amter und Kloster der Vorkriegszeit des Jahres 1617 wiederzuerlangen und das Territorium in vollem Umfang aus der Pfandschaft der Habsburger zu losen Lediglich die Herrschaft Oberkirch die an das Hochstift Strassburg zuruckfiel war verloren Der Diplomat Georg Wilhelm Bidembach von Treuenfels wurde beauftragt die Dokumente und Akten die wahrend des Krieges entwendet worden waren von Wien nach Stuttgart zuruckzubringen Der wurttembergische Landtag konnte nun darangehen den Wiederaufbau des Landes voranzubringen Von 1648 bis 1672 fanden elf Aufbaulandtage statt Aus den osterreichischen Gebieten kamen neue Ehrbarkeiten hinzu die zum Teil auf Angehorige von Familien zuruckgingen die unter Herzog Ulrich nach 1534 vertrieben worden waren Darunter befanden sich klingende Namen wie Hauff Hegel Flattich Moser Hochstetter und Breuning Als neuer Landhofmeister und Geheimer Rat kam 1650 Wolfgang Georg I zu Castell Remlingen hinzu Am 4 Februar 1660 trat Herzog Eberhard III dem Rheinischen Bund bei Im Jahre 1670 fand in Stuttgart ein grosses Fest statt in welchem Herzog Eberhard III und der Landtag den gelungenen Wiederaufbau des Landes feierten Intermezzo Die Herrschaft Herzog Wilhelm Ludwigs dauerte vom 2 Juli 1674 bis zum 23 Juni 1677 nur knapp drei Jahre und endete mit dem unerwartet fruhen Tod des 30 Jahre alten Herzogs Am 14 Januar 1675 hatte er einen Landtag einberufen welcher eine erhebliche Reduzierung der bisherigen Steuerlast forderte Da jedoch franzosische Streifzuge durch den Schwarzwald im Rahmen des Franzosisch Hollandischen Kriegs 1672 1679 die unmittelbare Bedrohung Wurttembergs erkennen liessen sah der Landtag von einer Reduzierung der Militarausgaben ab Regentschaft Friedrich Carls Am 27 November 1677 erhielt Friedrich Carl von Kaiser Leopold I die Regentschaft des Herzogtums Wurttemberg als Herzog Administrator ubertragen da der Erbprinz Eberhard Ludwig noch minderjahrig war Friedrich Carl ersetzte den leitenden Minister des Geheimen Rats Christoph von Manteuffel durch den Heilbronner Syndikus Jakob Friedrich Ruhle Er stammte aus Worms und somit nicht aus der wurttembergischen Ehrbarkeit und war ein klarer Vertreter der Interessen des Heiligen Romischen Reichs gegenuber Frankreich Damit befand er sich des Ofteren in Konflikt mit dem Administrator Friedrich Carl der wegen der Grafschaft Mompelgard deutliche Sympathien gegenuber Frankreich erkennen liess Seine funfzehnjahrige Regentschaft stand innenpolitisch im Zeichen der weiteren Konsolidierung des Landes mit einem Schwerpunkt im Kirchen und Schulwesen So wurde 1686 das erste Stuttgarter Gymnasium das Gymnasium illustre gegrundet Aussenpolitisch pragende Ereignisse waren der bis 1679 fortdauernde Franzosisch Hollandische Krieg und ab 1688 der Pfalzische Erbfolgekrieg bei dem es Konig Ludwig XIV im Zuge seiner Reunionspolitik darum ging dass der Kaiser im Elsass die Rheingrenze zwischen Frankreich und dem Heiligen Romischen Reich anerkennen sollte Das Reich benotigte aber den grossten Teil seiner Streitkrafte im Osten wahrend des Grossen Turkenkriegs der von 1683 bis 1699 dauerte und konnte deshalb die Westgrenze des Reichs nur unzulanglich gegen Frankreich schutzen Der Herzog Administrator setzte sich deshalb fur ein stehendes Heer zum Schutz des Landes ein kam aber in standige Auseinandersetzungen mit den wurttembergischen Landstanden Die Landstande kritisierten heftig dass die von ihnen schliesslich bewilligten wurttembergischen Truppen fur Subsidien an weit entfernte Schauplatze vergeben wurden Dadurch war Wurttemberg im Notfall ohne Schutz wie es sich bereits 1688 bewahrheiten sollte Als der Comte de Melac 1688 mit seinen marodierenden franzosischen Truppen in Wurttemberg einfiel fand er das Herzogtum weitgehenden schutzlos so dass wieder viel Angst und Schrecken uber wurttembergische Dorfer und Stadte kam Carl von Haberlin Die Weiber von Schorndorf Ol auf Leinwand 1866 Stadtmuseum Schorndorf Immerhin widersetzte sich Barbara Kunkelin mit den Schorndorfer Weibern heldenmutig der angeordneten Ubergabe der Festung und Stadt Schorndorf an die Franzosen so dass Melac seine Truppen mangels mitgefuhrter Artillerie von dort wieder abzog Schorndorf hatte 1688 Gluck dass die deutschen Truppen aus dem Osten rasch genug herannahten und die Franzosen sich deshalb aus Wurttemberg wieder zuruckzogen Auch Stuttgart blieb von Zerstorungen verschont dank dem mutigen Auftreten der Herzogin Witwe und Mitregentin Magdalena Sibylla Am 27 September 1692 geriet der Herzog Administrator in der Schlacht bei Otisheim in franzosische Kriegsgefangenschaft Nach der Schlacht brandschatzten die Franzosen wurttembergische Ortschaften und Stadte der naheren Umgebung darunter Otisheim Knittlingen Muhlacker Illingen und Vaihingen an der Enz In den Tagen vom 18 Septemberjul 28 September 1692greg bis zum 20 Septemberjul 30 September 1692greg wurde in Neuenburg und Liebenzell geplundert Am 19 Septemberjul 29 September 1692greg wurde die Hirsauer Klosteranlage durch franzosische Soldaten in Brand gesteckt Noch wahrend der Gefangenschaft von Herzog Friedrich Carl in Paris erklarte Kaiser Leopold den erst sechzehn Jahre alten Erbprinzen Eberhard Ludwig am 10 Januar 1693 fur mundig so dass dieser nun selbst die Regierung antreten konnte Wurttemberg im Zeitalter des Absolutismus Der junge Herzog Eberhard Ludwig Nach dem erneuten Franzoseneinfall im Sommer 1693 dem ersten Jahr der Herrschaft Herzog Eberhard Ludwigs sah sich die wurttembergische Regierung gezwungen einen Kontributionsvertrag einzugehen Um die Einhaltung der Kontributionen durch Wurttemberg zu garantieren verlangten die Franzosen Geiseln welche aus der Mitte der Rate und Landstande zu stellen waren Der wurttembergische Landschaftskonsulent Johann Heinrich Sturm 1645 1709 und mit ihm 14 weitere Geiseln stellten sich dafur zur Verfugung Nicht alle Geiseln uberlebten die bis November 1696 dauernde Gefangenschaft Der Hirsauer Abt Johann Ludwig Dreher 1631 1694 starb im September 1694 in der Metzer Zitadelle Insgesamt wurden im Pfalzischen Erbfolgekrieg 1688 1697 in Wurttemberg sieben Stadte und 37 Dorfer von den Franzosen zerstort Der Geheimrat und Minister Johann Georg Kulpis versuchte mit Hilfe der Kreisassoziationen die militarischen Defizite im Kampf gegen Frankreich auf einer Frontlinie von der Schweiz bis in die Niederlande zu verbessern Kulpis ging es dabei neben dem Schutz Wurttembergs auch um die Ruckgewinnung Strassburgs fur das Reich Dank der Eppinger Linien konnten die Franzosen von 1695 bis 1702 von Wurttemberg ferngehalten werden Dem Herzog war es wichtig uber ein stehendes Heer zu verfugen und er verlangte vom 1698 letztmals einberufenen Landtag die Finanzierung einer wurttembergischen Truppe von 2 000 Mann einschliesslich 850 Mann Kreiskontingent Da der Landtag die Zustimmung verweigerte loste ihn Herzog Eberhard Ludwig auf Die Entwicklung die Herzog Eberhard Ludwig forciert hatte zog sich durch das ganze 18 Jahrhundert hin und mundete in die Entstehung eines eigenstandigen wenngleich auch sehr bescheidenen wurttembergischen Heereswesens das im Vergleich zu den Machten der europaischen Pentarchie jedoch nur von geringer Bedeutung war Auf den 18 Februar 1700 folgte in Wurttemberg sogleich der 1 Marz 1700 Im ganzen Heiligen Romischen Reich galt nun einheitlich der Gregorianische Kalender nachdem dieser bereits seit 1583 zum Beispiel auch im katholischen Vorderosterreich gegolten hatte und das uber 100 Jahre dauernde standige Nebeneinander von neuer und alter Kalenderdatierung eine heillose Datumsverwirrung zwischen katholischen und protestantischen Territorien bewirkt hatte Im Jahre 1702 hatte Herzog Eberhard Ludwig eine Kommunordnung erlassen Das Gesetzgebungswerk hatte den offiziellen Titel Generalverordnung uber das Landesrechungs und Okonomiewesen Sie war eine der altesten deutschen Gemeindeordnungen und eroffnete auf lokaler Ebene im Herzogtum Wurttemberg die Teilnahme der mannlichen landlichen Bevolkerung am offentlichen Leben wie dies bis dahin unmoglich war So entstanden auf lokaler Ebene fur den gemeinen Mann neue Freiheiten Auf hoherer Ebene des Staates spielte sich im Laufe der Herrschaft Herzog Eberhard Ludwigs eine gegenlaufige Entwicklung ab Es wurde der bisher an politischer Teilhabe gewohnten Ehrbarkeit also der stadtischen Oberschicht durch den Absolutismus viele im Tubinger Vertrag verbrieften Rechte sukzessive weggenommen Herzog Eberhard Ludwig der unter dem Eindruck der Franzosengefahr gross geworden war wollte einen Beitrag zu deren Bekampfung leisten und machte im Spanischen Erbfolgekrieg eine steile Karriere Fur die Dauer seines Feldzugs uberliess Herzog Eberhard Ludwig die Regierungsgewalt dem Geheimen Rat Der wichtigste Mann am wurttembergischen Hof war nach dem Tod von Kulpis von 1698 bis 1708 der Oberhofmarschall Johann Friedrich von Staffhorst und von 1708 bis 1711 Oberhofmarschall Georg Friedrich Forstner von Dambenoy 1717 in Mailand Zu Beginn des Spanischen Erbfolgekriegs verfugte der Herzog uber Haustruppen in der Grossenordnung von 3400 Mann Infanterie und 940 Mann Kavallerie was in etwa doppelt so viel war wie der wurttembergische Anteil des Truppenkontingents beim Schwabischen Reichskreis Herzog Eberhard Ludwig fuhrte die wurttembergische Kavallerie am 2 Juli 1704 in der Schlacht am Schellenberg und siegte mit Prinz Eugen und dem Herzog von Marlborough am 13 August 1704 in der grossen Schlacht bei Hochstadt Seit diesen Siegen war Wurttemberg abgesehen von dem Vordringen des Marschalls Villars 1707 von weiteren Franzoseneinfallen wahrend der Regierung Herzog Eberhard Ludwigs verschont geblieben Nach dem Tod des als Turkenlouis bekannten Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden wurde Herzog Eberhard Ludwig 1707 Feldmarschall der Schwabischen Kreistruppen und noch im selben Jahr auch kaiserlicher Feldmarschall Nach dem Tod des Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg Bayreuth stieg der Herzog 1712 zum Reichsgeneralfeldmarschall auf und somit zum ranghochsten Feldherr des Heiligen Romischen Reichs Dem Herzog stand nun auch zeitlebens alles Militarische und Pompose wesentlich naher als sich um eine geordnete Politik in seinem kleinen Land zu kummern das durch die Kriege des 17 Jahrhunderts ausgezehrt war Der Barockfurst von Ludwigsburg Luftbild des Residenzschlosses Ludwigsburg mit den Gartenanlagen und dem Schloss Favorite Hauptartikel Eberhard Ludwig Wurttemberg Herzog Eberhard Ludwig hat in Wurttemberg den Absolutismus durchgesetzt Wahrend seiner Herrschaft entstanden das grosse Residenzschloss Ludwigsburg im Stil des Barocks und eine hofische Gesellschaft die sich vom Rest des Landes abhob Der Herzog stand politisch von 1711 bis 1731 stark unter dem Einfluss seiner Matresse Wilhelmine von Gravenitz mit der er bereits seit 1706 liiert war und auch zeitweilig in Bigamie lebte Wegen des daraus entstandenen Skandals ging die zwischenzeitlich unter dem Druck des Kaisers verbannte Wilhelmine von Gravenitz 1711 eine Scheinehe mit dem nur pro forma zum wurttembergischen Landhofmeister erhobenen bohmischen Grafen Johann Franz Ferdinand von Wurben in Wien ein Der mit Spielschulden belastete Graf von Wurben verpflichtete sich gegen ein hohes Gehalt Wurttemberg niemals zu betreten und die Ehe mit seiner Frau niemals zu vollziehen woran er sich bis zu seinem Tod 1720 gehalten hatte Somit fuhrte die Matresse Wilhelmine seit 1711 den Namen einer Grafin von Wurben und wurde als Landhofmeisterin bezeichnet Offiziell war sie seither die Ehefrau des hochsten wurttembergischen Ministers tatsachlich jedoch bis zu ihrem Sturz 1731 die omniprasente Favoritin des Herzogs Von 1717 bis 1723 entstand nordlich des Hauptschlosses in Ludwigsburg das Jagdschloss Favorite Herzog Eberhard Ludwig grundete 1717 ein Konferenzministerium mit eigener Kanzlei in Ludwigsburg Mit dem Konferenzministerium dem Wilhelmines Bruder Friedrich Wilhelm von Gravenitz als Oberhofmarschall und Premierminister angehorte trat eine neue Institution als Instrument des Absolutismus an die Spitze der wurttembergischen Regierung und entmachtete den bisher an hochster Stelle stehenden Geheimen Rat der nun nur noch Befehlsempfanger des Konferenzministeriums war Im Konferenzministerium sass bis zu seinem Tod auch Johann Heinrich Freiherr von Schutz 1669 1732 der die Scheinehe der Grafin von Wurben vermittelt hatte sowie bis 1724 Johann Nathanael Schunk ein Schwager von Schutz und Adam Heinrich von Thungen Von 1724 bis 1732 waren Gravenitz und Schutz allein die beiden verbliebenen Minister im Konferenzministerium und somit die machtigsten Manner des Herzogtums Wurttemberg Im Jahre 1718 verlegte der Herzog die Residenz von Stuttgart nach Ludwigsburg und erklarte die Residenz 1724 zur nunmehr alleinigen Hauptstadt Wurttembergs Es mussten nun auch samtliche Behorden von Stuttgart nach Ludwigsburg umziehen Mit all diesen Vorgangen geriet Herzog Eberhard Ludwig in einen grossen Gegensatz zu den Landstanden vertreten durch die standischen Ausschusse Ein regularer Landtag wurde im 18 Jahrhundert kaum noch einberufen Der Geheimrat und Konsistorialdirektor Johann Osiander wusste jedoch klug zwischen dem Hof des Herzogs und den standischen Ausschussen zu vermitteln Unter dem Eindruck des schamlosen Treibens und der Matressenwirtschaft am Hof in Ludwigsburg im Volksmund als Lumpenburg in Verruf geraten und von Samuel Urlsperger mutig angeprangert entstand in Wurttemberg eine spezifische Form des Pietismus im Geiste des Theologen Johann Albrecht Bengel So kam es in Wurttemberg bereits am 11 Dezember 1722 per Reskript zur Einfuhrung der Konfirmation Daran hatte auch Johann Osiander entscheidenden Anteil genommen Am ersten Sonntag nach Ostern 1723 dem Quasimodogeniti also am 4 April 1723 wurde die Konfirmation in Wurttemberg zum ersten Mal gefeiert Die Konfirmation entwickelte sich zu einer der volkstumlichsten Feiern der evangelischen Landeskirche Carl Alexanders kurze Herrschaft Da Herzog Eberhard Ludwig bei seinem Tod am 31 Oktober 1733 keinen mannlichen Erben hinterliess trat sein 1712 zum katholischen Glauben ubergetretener Cousin und kaiserlicher Generalfeldmarschall Carl Alexander aus der Linie Wurttemberg Winnental die Nachfolge an Die wurttembergische Ehrbarkeit wollte die Alleinstellung der evangelischen Religion und Kirche im Land bewahren und liess sich mit den Religionsreversalien per Unterschrift garantieren dass dies auch zukunftig ohne Einschrankungen gewahrleistet sei Die Rechte des Herzogs in kirchlichen Belangen wurden auf den Geheimen Rat ubertragen Herzog Carl Alexander verlegte die Hauptstadt von Ludwigsburg zuruck nach Stuttgart und traf deshalb zunachst auf Zustimmung bei den Standen Er wollte aber auch das stehende Heer und die Befestigungen des Landes ausbauen und benotigte viel Geld fur seine Hofhaltung die weiterhin uberwiegend in Ludwigsburg blieb Er geriet deshalb schnell in einen Gegensatz zu den alten Raten und Landschaftsausschussen Um seine absolutistischen Ambitionen durchzusetzen berief Herzog Carl Alexander den Dinkelsbuhler Johann Theodor Scheffer 1735 in den Geheimen Rat und machte ihn 1736 zum Oberhofkanzler Den katholischen Generalfeldwachtmeister des schwabischen Reichskreises Franz Joseph von Remchingen ernannte der Herzog zum Chef der wurttembergischen Armee Zu seinem geheimen Finanzrat und Kabinettsfiskal machte der unter chronischem Geldmangel leidende Herzog den aus Heidelberg stammenden Finanzmakler und Bankier Joseph Suss Oppenheimer der sich erfolgreich an die Sanierung des Herzogtums machte Die dabei ergriffenen Massnahmen und Reformen trafen auf erbitterten Widerstand der Landstande da sie die im Tubinger Vertrag gewahrten althergebrachten Rechte verletzt sahen Der Herzog war jedoch davon uberzeugt dass die vorgefundenen wirtschaftlichen und sozialen Strukturen dringend reformbedurftig waren und die Entwicklung des Landes hemmten Es entstanden bei der evangelischen Ehrbarkeit und in der Beamtenschaft deren Bezuge nun besteuert wurden heftiger antikatholischer und wegen seines im Sinne der Staatssanierung genial agierenden Hoffaktors Oppenheimer auch ausserst ressentimentgeladener antijudischer Hass Dem Herzog wurde von Seiten der Landschaft unterstellt er wurde entgegen der Abmachung die Gleichberechtigung der katholischen Konfession betreiben Es ging dem Herzog jedoch zunachst darum die Verfassung zu Gunsten seiner absolutistischen Machtambitionen zu andern Dazu war er in Kontakt mit seinem Freund und Ratgeber dem Furstbischof von Wurzburg und ehemaligen Reichsvizekanzler Friedrich Karl von Schonborn Buchheim Dieser bekraftigte den Herzog in seiner Vorstellung dass den Standen allenfalls beratende Funktionen zukomme aber keine Beschlussfahigkeit wie es von Seiten der wurttembergischen Stande traditionell beansprucht wurde Noch bevor der Konflikt zwischen Herzog und Standen eskalierte starb Herzog Carl Alexander vollig unerwartet am 12 Marz 1737 in Ludwigsburg Regenten fur den minderjahrigen Herzog Der Sohn und Nachfolger Carl Eugen war von 1737 bis 1793 Herzog von Wurttemberg also insgesamt 46 Jahre Er war zeitlebens katholisch geblieben hatte sich aber stets an die von seinem Vater ausgehandelten Religionsreversalien gehalten und den herrschenden Protestantismus im Land nicht angetastet Wegen der Minderjahrigkeit des erst neun Jahre alten Herzogs Carl Eugen wurde 1737 aus einer Nebenlinie der evangelische Herzog Carl Rudolf von Wurttemberg Neuenstadt zum Regenten bestimmt Um den bei der Ehrbarkeit aufgestauten Hass gegen den verstorbenen Herzog Carl Alexander zu kanalisieren uberliess der neue Regent den verhafteten Hoffaktor Oppenheimer einem Schauprozess In einer monstrosen Anklageschrift wurden dem Hoffaktor Vorgange unterstellt fur die er in seiner Stellung weder Verantwortung noch Schuld auf sich geladen haben konnte Am 4 Februar 1738 geschah der ausserst verwerfliche Justizmord an Oppenheimer in welchem die Rachsucht der sich traditionell in bigotter Geisteshaltung ergehenden wurttembergischen Ehrbarkeiten voll zum Zuge kam und sich zudem deren zeitgemass tief verwurzelter Antisemitismus offenbarte Nach 38 Jahren Pause war erstmals wieder ein Plenum des Landtags zusammengetreten mit samtlichen Pralaten und Delegierten der Stadte und Amter die mit Pausen in 38 Sitzungen die nachsten zwei Jahre tagten Nun war aus Sicht der Landschaft die Zeit der Abrechnung mit der Hofgesellschaft gekommen Aber auch die allzu selbstherrlich tatigen Ausschusse der Landschaft und deren Konsulenten gerieten ins Kreuzfeuer der Kritik Schon im August 1738 trat Herzog Carl Rudolf aus Altersgrunden die Regentschaft an Karl Friedrich II von Wurttemberg Oels ab Wahrend Karl Friedrichs Herrschaft wurde dank der geschickten Taktik von Christoph Matthaus Pfaff das gute Einvernehmen der Landschaftsausschusse mit den Landstanden wiederhergestellt und die Staatsverwaltung deutlich verbessert In der vormundschaftlichen Regierung wirkten unter anderem der Vorsitzende des Geheimen Rats Georg Bernhard Bilfinger sowie Johann Eberhard Georgii Philipp Eberhard Zech und ab 1741 Friedrich August von Hardenberg der auch Nachfolger Bilfingers als Vorsitzender des Geheimen Rats wurde 1740 brach der Osterreichische Erbfolgekrieg aus in dem Wurttemberg zwar neutral blieb jedoch erneut durch Truppendurchmarsche belastet wurde Despotische Jahrzehnte bis zum Erbvergleich Das Neue Schloss mit dem Schlossplatz in Stuttgart entstand unter der Herrschaft von Herzog Carl Eugen als ein Werk der Architekten Leopoldo Retti und Philippe de La Guepiere Vollendet wurde der Schlossbau erst Anfang des 19 Jahrhunderts durch Nikolaus Friedrich von Thouret Im Jahr 1744 wurde Herzog Carl Eugen im Alter von 16 Jahren fur mundig erklart und trat die Regierung des Herzogtums Wurttemberg an In den ersten zehn Jahren seiner Herrschaft stand der Geheime Rat wieder an der Spitze der Regierung Auch mit der Landschaft bestand zunachst noch Einvernehmen Damit Stuttgart weiterhin Hauptstadt bleiben konnte verlangte der Herzog die Errichtung des Neuen Schlosses welches von 1746 bis 1764 in einer ersten Phase erbaut wurde Im Neuen Lusthaus in Stuttgart richtete der Herzog eine Oper ein fur die er 1750 als erste Solistin Marianne Pirker engagierte die er 1756 bis 1764 ohne Gerichtsverfahren auf der Festung Hohenasperg internierte nachdem sie angeblich Herzogin Friederike als deren Vertraute von den ausserehelichen Eskapaden des Herzogs erzahlt hatte Nach dem Versuch des Herzogs eigenmachtig Steuern in den Stadten einzutreiben protestierte der Geheime Rat Deshalb entliess Herzog Carl Eugen 1755 den Chef des Geheimen Rats F A von Hardenberg Da er keinen Nachfolger ernannte bedeutete dies de facto die Entmachtung des Geheimen Rats Von 1757 bis 1770 dauerte ein mit brutalen Schikanen und despotischer Willkur gefuhrter Streit mit den Landstanden Es ging dabei um die standig steigenden Anspruche des Herzogs hinsichtlich seiner Hofhaltung und um die Finanzierung eines stehenden Heeres Zwar konnten die Militarausgaben durch Subsidienregimenter auf Kosten der Lebenslaufe ins Militar gepresster Sohne des Landes etwas gedampft werden aber trotzdem herrschte standig Geldnot Wahrend des Siebenjahrigen Krieges 1756 1763 liess der Herzog Truppen ausheben um einzelne Kontingente an die Monarchie der Habsburger zu vermieten Dies widersprach dem Tubinger Vertrag denn die Landschaft hatte dazu ihre Zustimmung erteilen mussen Zur Durchsetzung seiner Interessen half ihm der Minister Friedrich Samuel von Montmartin der seit 1758 im Dienst des Herzogs stand und bis zu seinem Rucktritt 1766 die wurttembergische Politik leitete Johann Jacob Moser der seit 1751 Konsulent der Landschaft war leistete im Namen der Landstande Widerstand Deshalb wurde er von 1759 bis 1764 ohne gerichtliches Verfahren auf der Festung Hohentwiel eingesperrt Auch der tapfere Tubinger Abgeordnete Johann Ludwig Huber musste im Juni 1764 fur sechs Monate auf die Bergfestung Asperg in den Kerker weil er sich dagegen aussprach dass der Herzog nach Ende des Siebenjahrigen Kriegs 1763 weiterhin an einem 11 000 Mann umfassenden wurttembergischen Heer festhalten wollte und die verlangte Sondersteuer verweigerte Wegen dieser ab 1763 geplanten neuen Vermogenssteuer gab es juristische Auseinandersetzung zwischen dem Herzog und den Landstanden die schliesslich vor dem Wiener Reichshofrat ausgetragen wurden Dieser Arger veranlasste Herzog Carl Eugen die Residenz 1764 wieder ganz nach Ludwigsburg zu verlegen Dort grundete er an seinem 37 Geburtstag am 11 Februar 1765 die Herzogliche Offentliche Bibliothek die 1777 nach Stuttgart umzog Aus dieser Bibliothek ging die spatere Wurttembergische Landesbibliothek hervor Obwohl in der Ruckschau dem Herzog im Hinblick auf die Einrichtung von zentralen Bibliotheken Sammlungen und Bildungseinrichtungen manches zu verdanken ist litt das gesamte Land zusehend unter der Despotie des Herzogs Amter wurden an meistbietende Abenteurer verkauft und die Kirchenkassen geplundert so dass dringend renovierungsbedurftige Schulgebaude Kirchen und Amtshauser zerfielen Das gesamte Geld des Staates wurde fur furstliche Prachtentfaltung und barockes Allotria verpulvert Die landliche Bevolkerung beklagte uberhand nehmende Wildschaden und das Unwesen durch Landstreicher Auch standig steigende Frondienste halfen nicht den allenthalben erkennbaren Niedergang zu bremsen Wem es moglich schien dachte in diesen Jahren an Auswanderung Schloss Solitude war ein Werk der Baumeister Philippe de La Guepiere und Johann Friedrich Weyhing Trotz der Finanznot liess Herzog Carl Eugen rund um Stuttgart zahlreiche weitere neue Schlosser errichten Das schon bestehende Schloss Grafeneck nutzte er von 1762 bis 1772 und liess es erneuern Seeschloss Monrepos entstand ab 1760 wurde jedoch ab 1764 nicht mehr vollendet Eine wichtige Rolle spielte das von 1763 bis 1769 errichtete Schloss Solitude Auf Grund seiner Eindrucke bei einer Italienreise von 1766 bis 1767 liess der Herzog auch das Lustschloss mit See im Rotwildpark bei Stuttgart errichten welches heute als Barenschlossle bekannt ist Ab 1766 regierte der Herzog ohne leitenden Minister nur mit Hilfe der nun an oberster Stelle stehenden Geheimen Kabinettskanzlei die aus funf Sekretaren bestand darunter der Regierungsrat Carl Friedrich Feuerlein ein Schwager des Hofarchitekten Reinhard Fischer Johann Jacob Moser hatte schliesslich den Erbvergleich des Jahres 1770 zwischen Herzog und wurttembergischen Landstanden herbeigefuhrt Der Herzog erkannte endlich die alten Rechte der Stande an Ein 64 Seiten umfassendes Dokument regelte die Landesverfassung die Kirchenverfassung das Heereswesen die Finanzverwaltung die Gemeindeverfassung und das Forstwesen auf der Grundlage des Tubinger Vertrags neu Ausser der Leibgarde und den bestehenden Garnisonen in Ludwigsburg waren dem Herzog nun keine weiteren Truppen mehr erlaubt Auch in seiner Hofhaltung musste sich der Herzog nun einschranken Das Ludwigsburger Ballett wurde aufgelost und die Hofkapelle deutlich reduziert dazu die Singspiele und Jagdgesellschaften wesentlich weniger aufwendig veranstaltet Der Erbvergleich des Jahres 1770 ist neben dem Tubinger Vertrag eine der wichtigsten Verfassungsurkunden des Herzogtums Carl Eugens spatere Jahrzehnte Schloss Hohenheim sudliche Gartenfront des von Herzog Carl Eugen als Sommerresidenz fur sich und seine Frau Franziska konzipierten Schlosses Nach dem Erbvergleich soll der bisher unberechenbare und prunksuchtige Herzog mildere Zuge angenommen haben was dem massigenden Einfluss seiner neuen Matresse und spateren Frau zu verdanken war die zu der Zeit in sein Leben eintrat und als Franziska von Hohenheim in die Landesgeschichte einging Die Hohe Karlsschule die von 1770 bis 1775 beim Schloss Solitude als militarische Pflanzschule entstand war seit 1775 in Stuttgart beheimatet Seit diesem Jahr war die Hauptresidenz auch wieder Stuttgart Die Hohe Karlsschule erlangte 1781 den Status einer Universitat Zahlreiche bekannte Personlichkeiten lehrten und studierten dort darunter auch Friedrich Schiller und Johann Heinrich Dannecker Von 1772 bis 1793 entstand das Schloss Hohenheim als neue Residenz Besondere Bewunderung und Forderung liess der katholische Herzog dem herausragend begabten evangelischen Pfarrer Philipp Matthaus Hahn fur dessen Leistungen als Ingenieur und Uhrmacher zukommen Als Staatsminister war von 1777 bis 1799 Friedrich Emich Johann von Uexkull Gyllenband tatig flankiert von Staatsminister Eberhard von Kniestedt 1725 1795 Ritter des grossen Jagdordens und Ritterhauptmann der schwabischen Ritterschaft Seit dem Erbvergleich von 1770 spielte jedoch auch der Geheime Rat wieder eine wichtige Rolle Zwischen 1770 und 1793 gab es acht Rate die aus dem wurttembergischen Burgertum kamen Trotz mancher Ansatze der Wandlung hin zu einem aufgeklarten Absolutismus gab es weiterhin brutale despotische Willkur Der kritische Journalist Dichter und Musiker Schubart geriet ins Visier der Hascher des Herzogs und war seit 1777 fur zehn Jahre Gefangener auf dem Hohenasperg Der Herzog verfugte weiterhin nach Gutdunken uber das Leben seiner Untertanen Ein besonders bezeichnendes Kapitel seiner Willkurherrschaft war auch das Schicksal des Kapregiments welches 1787 als Subsidienregiment aufgestellt worden war und an die Niederlandische Ostindien Kompanie V O C vermietet wurde Wurttemberg im Zeitalter der Revolutionskriege Carl Eugens Bruder Die jeweils kurze Herrschaft der beiden jungeren Bruder Herzog Carl Eugens von 1793 bis 1797 war uberschattet von den Ereignissen des Ersten Koalitionskrieges In die Zeit der Herrschaft Herzog Ludwig Eugens fiel im Oktober 1793 der Verlust der Grafschaft Mompelgard und 1794 die Auflosung der Hohen Karlsschule Die Auflosung der Stuttgarter Universitat wurde damit begrundet dass die Kosten fur zwei Universitaten also in Stuttgart und Tubingen zu hoch waren und die Ausgaben fur die Hohe Karlsschule zu Lasten der Universitat in Tubingen gegangen waren die dadurch einen zeitweisen Niedergang erleben musste Ausserdem kreidete der Herzog der Hohen Karlsschule an dass deren Studenten mit den Errungenschaften der Franzosischen Revolution sympathisierten Im Sommer 1796 drangen franzosische Revolutionstruppen der Rhein und Moselarmee unter dem Kommando von General Francois Laroche uber den Rhein bis nach Wurttemberg vor so dass Belastungen durch Zerstorungen und Einquartierungen zu bewaltigen waren Herzog Friedrich Eugen erkannte im Pariser Frieden 1796 den Verlust der wurttembergischen Gebiete links des Rheins an Erstmals seit fast drei Jahrzehnten wurde wieder ein Landtag einberufen der uber die Sondersteuer zur Finanzierung der Kriegskontributionen in Hohe von vier Millionen Franken zu beraten hatte Vom Herzogtum zum Konigreich Am 23 Dezember 1797 wurde der 43 Jahre alte Herzog Friedrich II ein ehemaliger preussischer und russischer Offizier zum neuen Herrscher von Wurttemberg Endlich war es gemass dem wohlwollenden Empfinden seiner Untertanen entsprechend wieder ein evangelischer Herzog der dazu noch politisch ausserordentlich begabt und umfassend gebildet war Damit endete die 64 Jahre dauernde Zeit der katholischen Herzoge Nahezu die gesamte Regierungszeit von Herzog Friedrich II war gepragt von den Umbruchen die die Napoleonischen Kriege mit sich brachten Als leitender Staatsminister in den vier ersten Herrscherjahren fungierte von 1797 bis 1801 Karl von Zeppelin Im Zweiten Koalitionskrieg 1799 1801 besetzten die Franzosen das mit der Habsburgermonarchie verbundete Herzogtum Mit dem Frieden von Luneville erkannte Kaiser Franz II die franzosische Rheingrenze erneut an so dass fur Wurttemberg samtliche linksrheinischen Gebiete endgultig verloren waren Seitens des Herzogtums Wurttemberg erfolgte die Anerkennung der Rheingrenze mit dem Vertrag von Paris am 20 Mai 1802 dessen Verhandlung fur Wurttemberg der Staatsminister Philipp Christian von Normann Ehrenfels fuhrte Fur die linksrheinischen Verluste liess sich der Herzog im Reichsdeputationshauptschluss entschadigen Die verlorenen linksrheinischen 400 km wurden mit 1 500 km rechts der Rheins kompensiert Zu den Kompensationen zahlten die Furstpropstei Ellwangen die Reichsabtei Zwiefalten einige Frauenkloster wie zum Beispiel das Kloster Heiligkreuztal das Ritterstift Comburg das Kloster Schontal sowie weitere sakularisierte geistliche Territorien Ausserdem fielen die neun Reichsstadte Aalen Esslingen Giengen an der Brenz Heilbronn Reutlingen Rottweil Schwabisch Gmund Schwabisch Hall und Weil der Stadt an den Herzog von Wurttemberg Samtliche neu erworbenen Gebiete wurden nicht dem Herzogtum Wurttemberg angegliedert sondern in einem eigens gegrundeten Herrschaftsgebiet namens Neuwurttemberg mit Regierungssitz in Ellwangen zusammengefasst Die fur den Herzog lastige Standeverfassung Altwurttembergs konnte so fur die neu erworbenen Gebiete geschickt umgangen werden und dort eine absolute Herrschaft errichtet werden Im Mai 1803 wurde Herzog Friedrich II zum Kurfursten erhoben Im Dritten Koalitionskrieg verbundete sich der Kurfurst der eigentlich zunachst neutral bleiben wollte auf Druck von Napoleon mit dem Franzosischen Kaiserreich Die Allianz trat am 3 Oktober 1805 nach intensiven Gesprachen mit Napoleon im Schloss Ludwigsburg in Kraft Nach der Schlacht bei Austerlitz am 2 Dezember 1805 befand sich der Kurfurst von Wurttemberg im Lager der Sieger des Kriegs Dies eroffnete die Moglichkeit mit Billigung Napoleons das Herzogtum Wurttemberg und dessen landstandische Verfassung endlich aufzulosen und die alt und neuwurttembergischen Gebiete am 1 Januar 1806 zum Konigreich Wurttemberg zusammenzufassen Dem neuen Konigreich fiel ein betrachtlicher Anteil der habsburgischen Lande in Vorderosterreich zu Konig Friedrich loste den Geheimen Rat auf und ersetzte ihn durch das neu geschaffene wurttembergische Staatsministerium mit sechs Fachressorts deren wichtigste Minister der Graf von Wintzingerode fur die Aussenpolitik und der Graf von Normann Ehrenfels fur die Innenpolitik wurden LiteraturErnst Muller Kleine Geschichte Wurttembergs W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1963 Robert Uhland Hrsg 900 Jahre Haus Wurttemberg Verlag W Kohlhammer Stuttgart 1984 ISBN 3 17 008930 7 Otto Borst Wurttemberg und seine Herren Bechtle Verlag Esslingen 1988 ISBN 3 7628 0470 2 Hans Martin Maurer Paul Sauer Werner Fleischhauer Volker Himmelein Ulrich Klein Geschichte Wurttembergs in Bildern 1083 1918 W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1992 ISBN 3 17 010960 X Dieter Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Vom Spatmittelalter bis zum Ende des Alten Reiches Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Band 2 Klett Cotta Verlag Stuttgart 2000 ISBN 978 3 87181 764 9 S 1 163 Leo von Stieglitz Zunfte in Wurttemberg Regeln und Zeichen altwurttembergischer Zunfte vom 16 bis zum 19 Jahrhundert Begleitbuch zur Ausstellung im Wurttembergischen Landesmuseum Stuttgart 7 Mai 2000 17 September 2000 Heft 6 der Veroffentlichungen des Museums fur Volkskultur in Wurttemberg Waldenbuch Stuttgart 2000 ISBN 3 929055 51 1 Susanne Dieterich Wurttembergische Landesgeschichte fur neugierige Leute Teil 1 Von den Kelten zu den Wurttembergern bis zur Reformation DRW Verlag Leinfelden Echterdingen 2002 ISBN 3 87181 468 7 Susanne Dieterich Wurttembergische Landesgeschichte fur neugierige Leute Teil 2 Vom Dreissigjahrigen Krieg bis 1952 DRW Verlag Leinfelden Echterdingen 2003 ISBN 3 87181 469 5 Paul Sauer Herzog Friedrich I von Wurttemberg 1557 1608 Ungestumer Reformer und weltgewandter Autokrat DVA Munchen 2003 ISBN 3 421 05791 5 Harald Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg Silberburg Verlag Tubingen 2006 ISBN 3 87407 725 X Bernd Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg DRW Verlag Leinfelden Echterdingen 2009 ISBN 978 3 87181 764 9 Otto K Deutelmoser Die Ehrbarkeit und andere wurttembergische Eliten Hohenheim Verlag Stuttgart 2010 ISBN 978 3 89850 201 6 Landesmuseum Wurttemberg Hrsg Christoph 1515 1568 Ein Renaissancefurst im Zeitalter der Reformation Suddeutsche Verlags Gesellschaft Ulm 2015 ISBN 978 3 88294 471 6 Katalog zur Ausstellung im Landesmuseum Wurttemberg Stuttgart 2015 2016 EinzelnachweiseLandesmuseum Wurttemberg Hrsg Christoph 1515 1568 Ein Renaissancefurst im Zeitalter der Reformation Ulm 2015 S 15 Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 S 807 809 Im Tubinger Vertrag lauten die ersten Worte Wir Ulrich von Gottes Gnaden Hertzog zu Wirtemberg Die Forstkarte des Herzogtums Wurttemberg von Georg Gadner ist uberschrieben mit den Wortlauten Chorographia Des gesamten hochloblichen Herzogthums Wirtenberg sowie dem durchleuchtigten hochgebornen Fursten und Herren Herren Friederichen Hertzogen zu Wirtemberg und Teck Graf zu Mymbelgard Fur die Schreibweise Furstentum Wirtemberg kann als Beispiel der Titel der Wurttembergischen Kirchenordnung von 1536 dienen der lautet Gemein Kirchenordnung wie dieserzeit allenthalb im Furstenthumb Wirtemberg gehalten soll werden Irmgard Christa Becker Geschichte des Herzogtums Wurttemberg von 1495 bis 1803 In Website https internet archivschule uni marburg de Archivschule Marburg Hochschule fur Archivwissenschaft abgerufen am 11 Dezember 2023 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 83 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 84 O Deutelmoser Die Ehrbarkeit und andere wurttembergische Eliten 2010 S 16 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 76 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 85 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 87 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 77 O Deutelmoser Die Ehrbarkeit und andere wurttembergische Eliten 2010 S 15 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 86 D Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 2000 S 89 f Judith Bruckner Historischer Stadtfuhrer Nagold Stadt Nagold 2014 S 124 O Deutelmoser Die Ehrbarkeit und andere wurttembergische Eliten 2010 S 16 Zunfte in Wurttemberg Begleitbuch zur Ausstellung im Wurttembergischen Landesmuseum Stuttgart 2000 S 39 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 41 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 94 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 95 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 96 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 97 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 140 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 141 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 142 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 138 Landesmuseum Wurttemberg Hrsg Christoph 1515 1568 Ein Renaissancefurst im Zeitalter der Reformation Ulm 2015 S 175 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 128 Willi A Boelcke Wirtschaftsgeschichte Baden Wurttembergs von den Romern bis heute Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1987 ISBN 3 8062 0423 3 S 95 D Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 2000 S 117 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 91 Hans Dieter Frauer Die schwabische Insel Das fromme Zucht Haus Wurttemberg Geschichten zur Geschichte Verlag der Francke Buchhandlung Marburg an der Lahn 2010 ISBN 978 3 86827 174 4 S 9 ff D Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 2000 S 139 Herzog Karl Eugen von Wurttemberg 1728 1793 Online beim Stadtlexikon Stuttgart aufgerufen am 1 Mai 2023 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 133 Zunfte in Wurttemberg Begleitbuch zur Ausstellung im Wurttembergischen Landesmuseum Stuttgart 2000 S 35 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 132 D Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 2000 S 131 P Sauer Herzog Friedrich I von Wurttemberg 1557 1608 2003 S 203 P Sauer Herzog Friedrich I von Wurttemberg 1557 1608 2003 S 204 P Sauer Herzog Friedrich I von Wurttemberg 1557 1608 2003 S 205 P Sauer Herzog Friedrich I von Wurttemberg 1557 1608 2003 S 206 P Sauer Herzog Friedrich I von Wurttemberg 1557 1608 2003 S 207 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 134 P Sauer Herzog Friedrich I von Wurttemberg 1557 1608 2003 S 7 D Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 2000 S 132 D Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 2000 S 133 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 112 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 148 Klaus Merten Zur Einfuhrung In Eberhard Ludwig Herzog von Wurttemberg Katalogbroschure der Ausstellung zur 300 Wiederkehr seines Geburtstages Schloss Ludwigsburg vom 4 September bis 17 Oktober 1976 Herausgegeben vom Wurttembergischen Landesmuseum Stuttgart und dem Staatsarchiv Ludwigsburg 1976 S 7 Zunfte in Wurttemberg Begleitbuch zur Ausstellung im Wurttembergischen Landesmuseum Stuttgart 2000 S 18 S Dieterich Wurttembergische Landesgeschichte fur neugierige Leute 2003 Teil 2 S 47 D Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 2000 S 140 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 159 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 158 Zunfte in Wurttemberg Begleitbuch zur Ausstellung im Wurttembergischen Landesmuseum Stuttgart 2000 S 37 Zunfte in Wurttemberg Begleitbuch zur Ausstellung im Wurttembergischen Landesmuseum Stuttgart 2000 S 42 D Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 2000 S 141 Wolfgang Wust Landesordnungen Online bei leo bw Dieter Stievermann Herzog Eberhard im Bart 1459 1496 In 900 Jahre Haus Wurttemberg 1984 S 109 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 52 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 53 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 54 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 59 H Schukraft Wie Stuttgart wurde was es ist Silberburg Verlag Tubingen 1999 5 Auflage 2014 ISBN 978 3 8425 1192 7 S 46 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 60 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 61 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 62 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 66 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 111 Maximilianus Transylvanus wird in der Literatur zur wurttembergischen Landesgeschichte auch als Maximilian van Zevenbergen oder auch Max von Zwerenberg bezeichnet was offenbar verschiedene schlecht ubermittelte niederlandische Ausdrucke fur Maximilian von Siebenburgen Transsylvanien sind H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 64 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 67 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 116 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 69 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 117 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 69 D Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 2000 S 107 Maurer Sauer Fleischhauer Himmelein Klein Geschichte Wurttembergs in Bildern 1083 1918 1992 S 88 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 118 Volker Press Herzog Ulrich In 900 Jahre Haus Wurttemberg Stuttgart 1984 S 133 Landesmuseum Wurttemberg Hrsg Christoph 1515 1568 Ein Renaissancefurst im Zeitalter der Reformation Ulm 2015 S 20 Landesmuseum Wurttemberg Hrsg Christoph 1515 1568 Ein Renaissancefurst im Zeitalter der Reformation Ulm 2015 S 21 Landesmuseum Wurttemberg Hrsg Christoph 1515 1568 Ein Renaissancefurst im Zeitalter der Reformation Ulm 2015 S 22 Landesmuseum Wurttemberg Hrsg Christoph 1515 1568 Ein Renaissancefurst im Zeitalter der Reformation Ulm 2015 S 23 Hermann Ehmer Der christliche Staat In Isabella Fehle Hrsg Johannes Brenz 1499 1570 Prediger Reformator Politiker Hallisch Frankisches Museum Schwabisch Hall 1999 ISBN 3 9805483 0 9 S 150 154 Landesmuseum Wurttemberg Hrsg Christoph 1515 1568 Ein Renaissancefurst im Zeitalter der Reformation Ulm 2015 S 111 Landesmuseum Wurttemberg Hrsg Christoph 1515 1568 Ein Renaissancefurst im Zeitalter der Reformation Ulm 2015 S 135 Maurer Sauer Fleischhauer Himmelein Klein Geschichte Wurttembergs in Bildern 1083 1918 1992 S 130 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 79 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 104 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 105 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 109 Paul Friedrich von Stalin Bouwinghausen Wallmerode Benjamin von In Allgemeine Deutsche Biographie 3 1876 S 218 siehe Wikisource B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 107 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 134 In der Literatur finden sich sehr unterschiedliche Zahlen zum Bevolkerungsstand Wurttembergs vor und nach dem Dreissigjahrigen Krieg die jedoch alle auf reinen Schatzungen beruhen Einigkeit herrscht uber die ungefahre Grossenordnung des Ruckgangs der Bevolkerung um etwa zwei Drittel bedingt durch Greul der Soldateska und daraus resultierender Armut Hunger Seuchen und Pestepidemien E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 137 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 138 O Borst Wurttemberg und seine Herren Bechtle Verlag Esslingen 1988 S 143 ff O Borst Wurttemberg und seine Herren Bechtle Verlag Esslingen 1988 S 155 O Borst Wurttemberg und seine Herren Bechtle Verlag Esslingen 1988 S 156 O Deutelmoser Die Ehrbarkeit und andere wurttembergische Eliten 2010 S 191 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 109 Dreher Johann Ludwig In Wurttembergische Kirchengeschichte online Archiv und Zentralbibliothek der Evangelischen Landeskirche in Wurttemberg E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 141 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 142 Bernd Wunder Herzog Eberhard Ludwig In 900 Jahre Haus Wurttemberg Stuttgart 1984 S 212 O Borst Wurttemberg und seine Herren Bechtle Verlag Esslingen 1988 S 174 Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 163 171 Frank Huss Eberhard Ludwig Der Schwabische Sonnenkonig Casimir Katz Verlag Gernsbach 2008 ISBN 978 3 938047 35 4 S 128 Frank Huss Eberhard Ludwig Der Schwabische Sonnenkonig Casimir Katz Verlag Gernsbach 2008 S 184 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 145 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 146 O Borst Wurttemberg und seine Herren Bechtle Verlag Esslingen 1988 S 168 Frank Huss Eberhard Ludwig Der Schwabische Sonnenkonig Casimir Katz Verlag Gernsbach 2008 S 142 D Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 2000 S 149 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 148 S Dieterich Wurttembergische Landesgeschichte fur neugierige Leute 2003 Teil 2 S 46 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 156 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 155 O Deutelmoser Die Ehrbarkeit und andere wurttembergische Eliten 2010 S 193 O Deutelmoser Die Ehrbarkeit und andere wurttembergische Eliten 2010 S 194 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 177 S Dieterich Wurttembergische Landesgeschichte fur neugierige Leute 2003 Teil 2 S 58 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 178 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 157 Karl Eduard Vehse Geschichte der deutschen Hofe seit der Reformation Band 25 Vierte Abteilung Geschichte der Hofe der Hauser Baiern Wurttemberg Baden und Hessen Dritter Teil Verlag Hoffmann und Campe Hamburg 1853 S 238 Peter Ruckert Red Landschaft Land und Leute Politische Partizipation in Wurttemberg 1457 bis 2007 Landesarchiv Baden Wurttemberg Stuttgart 2007 ISBN 978 3 00 023012 7 Begleitbuch und Katalog zur Ausstellung des Landesarchivs Baden Wurttemberg Hauptstaatsarchiv Stuttgart und des Landtags von Baden Wurttemberg S 154 156 O Deutelmoser Die Ehrbarkeit und andere wurttembergische Eliten 2010 S 196 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 180 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 195 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 199 S Dieterich Wurttembergische Landesgeschichte fur neugierige Leute 2003 Teil 2 S 74 S Dieterich Wurttembergische Landesgeschichte fur neugierige Leute 2003 Teil 2 S 78