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Die Kleinblütige Königskerze Verbascum thapsus ist eine Pflanzenart in der Familie der Braunwurzgewächse Scrophulariacea

Kleinblütige Königskerze

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Die Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus) ist eine Pflanzenart in der Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae).

Kleinblütige Königskerze

Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae)
Gattung: Königskerzen (Verbascum)
Art: Kleinblütige Königskerze
Wissenschaftlicher Name
Verbascum thapsus
L.

Trivialnamen

Weitere Trivialnamen sind Kleinblüten-Königskerze, Echte Königskerze, Marienkerze, Frauenkerze, Wollblume, Kleinblütiges Wollkraut, Himmelsbrand, Fackelkraut, Wetterkerze, Feldkerze, Brennkraut; in englischer Sprache: Flannelleaf, Flannelplant, Great Mullein.

Beschreibung

Erscheinungsbild

Die Kleinblütige Königskerze wächst als zweijährige oder mehrjährig hapaxanthe, immergrüne, krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 200 Zentimetern. Als Speicherorgan dient eine rübenähnlich verdickte Hauptwurzel sowie das verdickte Hypokotyl und Epikotyl. Die Sprossachse gliedert sich in einen gestauchten rosettenbildenden und einen gestreckten laubblatttragenden Abschnitt. Im ersten Jahr wird gewöhnlich eine Rosette großer Blätter angelegt, im zweiten Jahr erfolgt die Ausbildung des langen, reichbeblätterten Stängels. Typisch für die Kleinblütige Königskerze ist die dichte Behaarung mit weiß-gräulich gelben Sternhaaren.

Blatt

Die bis 50 Zentimeter langen Grundblätter sind sehr kurz und undeutlich gestielt. Die Blattspreite ist verkehrt-eiförmig, -lanzettlich gestaltet und spitz bis stumpf. Der Blattrand ist gekerbt oder gezähnt bis fast ganz. Die spitzen und sitzenden Stängelblätter sind wechselständig am Stängel angeordnet. Die Länge beträgt bis 30 und die Breite bis 10 Zentimeter. Ihre Größe nimmt vom unteren Stängelabschnitt nach oben hin kontinuierlich ab. An ihrer Basis laufen die oberen Stängelblätter mit ihren Rändern am Stängel herab, die unteren sind halbstängelumfassend. Die Spreitenform variiert von eiförmig oder verkehrt-eiförmig, spatelförmig. Blattober- und -unterseite bilden eine dicht wollig-filzig Behaarung aus.

Blütenstand und Blüte

Die Blüten entspringen den Achseln immer kleiner werdender Tragblätter und stehen dicht in kleinen Knäueln zusammengefasst. Dieser langgestreckte, zylindrische bis leicht pyramidale Blütenstand erreicht eine Länge bis zu 30–60 Zentimetern, die Breite beträgt etwa 2 Zentimeter. Die Blütenstiele sind relativ kurz.

Die zwittrigen und fünfzähligen Blüten besitzen eine doppelte Blütenhülle (Perianth). Der becherförmige, außen behaarte Kelch weist eiförmige Lappen und eine Länge von etwa 7–8 Millimetern auf. Der Durchmesser der Blütenkrone beträgt 12 bis 20 Millimeter. Die Krone ist trichterförmig. Die außen behaarten und kurz verwachsenen Kronblätter zeigen eine gelbe, seltener weißliche Farbe. Die fünf, relativ kurzen Staubblätter sind in zwei längere und drei kürzere aufgeteilt. Die zwei längeren Staubfäden sind kahl, selten wird hier im unteren Staubfadenbereich eine Behaarung ausgebildet. Die kürzeren Staubfäden besitzen nierenförmige Staubbeutel und weisen eine weißwollige Behaarung auf. Die Staubbeutel der längeren Staubfäden laufen an diesen kurz herab und werden etwa 1,5 bis 2 Millimeter lang. Das Längenverhältnis Staubbeutel zu Staubfaden beträgt hier 1:3 bis 1:4. Der oberständige Fruchtknoten ist unzerteilt. Die nierenförmige Narbe läuft nicht am schlanken Griffel herab. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis August.

Frucht

Aus dem Fruchtknoten entwickelt sich eine eiförmige, behaarte Kapselfrucht. Sie ist in etwa so lang wie der bleibende Kelch. Die Fruchtzeit erstreckt sich von Juli bis Oktober. Die zahlreichen, sehr kleinen, braunen und kegelstumpfförmigen bis länglichen, rippigen, skulptierten, etwa 0,5–1 Millimeter langen Samen werden über den Wind ausgebreitet. Sie sind Lichtkeimer.

Chromosomenzahl

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 32 oder 36.

Ökologie

Da die Überdauerungsorgane dicht an der Erdoberfläche liegen, wird die Kleinblütige Königskerze zu den Hemikryptophyten gezählt. Die Kleinblütige Königskerze ist eine Halbrosettenpflanze.

Blütenbiologie

Die zwittrigen Blüten sind blütenbiologisch nach Kugler Lippenblumen vom Verbascum-Typ, d. h., schwach zweiseitig-symmetrische Pollen-Scheibenblumen. Die Kleinblütige Königskerze besitzt keinen Nektar, bietet aber ihren Bestäubern reichlich Pollen an. Typische Bestäuber sind kurzrüsselige Bienen, Syrphiden, Käfer und Fliegen. Innerhalb der Blüte reifen die weiblichen Geschlechtsorgane – Griffel und Narbe – vor den männlichen Fortpflanzungsorganen, den Staubbeuteln, wobei jedoch eine längere zeitliche Überlappung der männlichen und weiblichen Blütenphase besteht. Dieser Mechanismus, botanisch schwache Proterogynie genannt, fördert leicht Fremdbestäubung im Vergleich zur Selbstbestäubung. Dies wird dadurch unterstützt, dass die Insekten Blüten ährenförmiger Blütenstände gewöhnlich von unten nach oben anfliegen. In der Regel erfolgt Fremdbestäubung, bei Ausbleiben dieser findet spontane Selbstbestäubung statt.

Synökologie

Die Kleinblütige Königskerze ist wichtige Futterpflanze für einige Eulenfalter-Arten. Die Gammaeule (Autographa gamma) ist polyphager Nutzer der Kleinblütigen Königskerze. Der verschollene Königskerzen-Mönch Shargacucullia thapsiphaga (gilt in Deutschland als verschollen) und der Königskerzen-Mönch Shargacucullia verbasci sind oligophag auf diese Art angewiesen.

Die Kleinblütige Königskerze kann vom Rostpilz befallen werden.

Vorkommen

Die Kleinblütige Königskerze kommt in fast ganz Europa, in Makaronesien, in Algerien, Marokko, in West- und Zentralasien, im Kaukasusraum, in Sibirien, China, Indien, Nepal, Bhutan und Pakistan vor. Sie ist ein Neophyt auf den Azoren, in Sri Lanka, Japan, Australien, Neuseeland, auf Réunion, auf Hawaii, in Kanada, in den Vereinigten Staaten, in Argentinien und in Chile.

Sie wächst an sonnigen, steinigen sowie mäßig trockenen Wegrändern, in Ruderalstellen (Kiesgruben, Schotterfluren), Waldschlägen sowie an Dämmen und Ufern. Die Pflanze ist ein Nitrifizierungsanzeiger. In den Allgäuer Alpen steigt sie im Tiroler Teil zwischen Elbigenalp und Bernhardseck bis zu 1550 m Meereshöhe auf. In Mitteleuropa ist sie eine Charakterart der Ordnung Atropetalia.

Systematik

Die Art Verbascum thapsus wurde von Carl von Linné 1753 in Species Plantarum, S. 177, erstveröffentlicht. Synonyme für Verbascum thapsus L. sind: Verbascum macrurum Lange, Verbascum simplex Hoffmanns. & Link.

Von Verbascum thapsus gibt es etwa drei Unterarten:

  • Verbascum thapsus L. subsp. thapsus, Blüten 12 bis 20 mm breit, bis 1800 m Höhe vorkommend.
  • Verbascum thapsus subsp. crassifolium (DC.) Murb. (Syn.: Verbascum crassifolium Lam. & DC., Verbascum dubium Roem. & Schult., Verbascum macranthum Hoffmanns. & Link), Krone 15 bis 30 mm breit, deutlichere gestielte und weniger lang herablaufende grundständige Blätter, dicht behaarte vordere Staubfäden, bis Höhenlagen von 2000 Metern vorkommend.
  • Verbascum thapsus subsp. montanum (Schrad.) Bonnier & Layens: Sie kommt in Spanien und auf den Balearen vor.

Häufig kommt es bei Verbascum thapsus auch zur Bildung von Hybriden mit anderen Verbascum-Arten.

Verwendung

Inhaltsstoffe

Wichtige Inhaltsstoffe der Kleinblütigen Königskerze sind Saponine, Schleimstoffe, Flavonoide, Zucker sowie gelbe Farbstoffe und ätherische Öle.

Phytotherapeutische Verwendung

Aus den Blättern oder Blüten der Kleinblütigen Königskerze, im Mittelalter wie die Großblütige Königskerze und die Windblumen-Königskerze lateinisch Candela, taxus barbatus und Tapsus barbatus sowie deutsch wulkrut und koninges kerze genannt, kann ein Tee, eine Tinktur oder ein Sirup hergestellt werden, welche bei Reizhusten, Bronchitis oder Asthma eingesetzt werden können, da die Inhaltsstoffe schleimlösend und auswurffördernd wirken. Des Weiteren wird das Abheilen von Hautwunden unterstützt. Auch die Samen können medizinisch genutzt werden, sie können auch als Fischgift, Barbasco, verwendet werden.

Verwendung im Brauchtum

Die Stängel der Königskerzen-Arten wurden früher in Harz oder Pech getaucht und als Fackeln verwendet. Auch zum Färben wurde die Pflanze verwendet.

Nach altem, bereits vorchristlichem und später christianisiertem Brauchtum ist die Königskerze vielerorts in katholischen Gegenden Bestandteil des sogenannten Würzbüschels.

Volksglaube

Dem Volksglauben nach soll mit Hilfe der Kleinblütigen Königskerze eine Wettervorhersage für den kommenden Winter möglich sein: Locker besetzte Blütenstände sollen auf schneearme Perioden, kleine Blütenstände auf schneearme Winter, besonders lange Blütenstände mit dichtem Blütenbesatz auf lange, schneereiche Winter hinweisen.

Literatur

  • Schmeil-Fitschen: Flora von Deutschland und seinen angrenzenden Gebieten. Heidelberg 1973, ISBN 3-494-00327-0.
  • The European Garden. Volume VI, Cambridge Univ. Press, 2000, ISBN 0-521-42097-0, S. 283 f, 286.
  • John Torrey: A Flora of the State of New-York. Vol. II, 1843, S. 29 f.

Weblinks

Commons: Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
  • Kleinblütige Königskerze, Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (Memento vom 17. Mai 2006 im Internet Archive).
  • Königskerze, Natur-Lexikon (Memento vom 25. Dezember 2019 im Internet Archive).
  • Mit den Frauentagen in den Herbst; Ein Text von Miriam Wiegele, bei ORF-Alpha 2008 (Memento vom 8. Juni 2016 im Internet Archive).
  • Blumen in Schwaben Bestimmungshilfen zur Kleinblütigen Königskerze.

Einzelnachweise

  1. Vgl. auch Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882; Neudruck in 2 Bänden, Amsterdam 1967, S. 428–439.
  2. Deyuan Hong, Hanbi Yang, Cun-li Jin, Manfred A. Fischer, Noel H. Holmgren, Robert R. Mill: Scrophulariaceae. (Verbascum thapsus. S. 5 – textgleich wie gedrucktes Werk) In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 18: Scrophulariaceae through Gesneriaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 1998, ISBN 0-915279-55-X (englisch). 
  3. Great Mullein bei Illinois Wildflowers.
  4. Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Eugen Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6, S. 715. 
  5. Binz, Becherer, Heitz: Schul- und Exkursionsflora der Schweiz, Schwabe & CO Verlag, Basel 1980, 17. Auflage, ISBN 3-7965-0761-1, S. 323.
  6. Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland. 18. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg / Berlin 2002, ISBN 3-8274-1359-1, S. 395.
  7. Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. Ein botanisch-ökologischer Exkursionsbegleiter zu den wichtigsten Arten. 6., völlig neu bearbeitete Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2005, ISBN 3-494-01397-7, S. 501.
  8. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 828. 
  9. Kleinblütige Königskerze. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
  10. Verbascum thapsus L., Kleinblütige Königskerze. auf FloraWeb.de
  11. Kleinblütige Königskerze als Futterpflanze für Verschollenen Königkerzen-Mönch bei Lepiforum.
  12. Peter Zwetko: Die Rostpilze Österreichs. Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil, Heft 1, Uredinales. (PDF; 1,8 MB).
  13. Verbascum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 22. Dezember 2017.
  14. Seidel, Eisenreich: BVL Bestimmungsbuch, Foto-Pflanzenführer. 2. Auflage. BVL Verlagsgesellschaft, 1985, ISBN 3-405-13087-5, S. 26
  15. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 429.
  16. Abdruck des Originalbelegs zur Erstbeschreibung von Linné, über Biodiversity Heritage Library.
  17. Karol Marhold: Globulariaceae, 2011. Scrophulariaceae.: Datenblatt Verbascum thapsus In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  18. Kooperation Phytopharmaka: Königskerze im Heilpflanzenlexikon (bezieht sich auf große Königskerze, die Anwendung der kleinblütigen Königskerze wurde analog gestattet)
  19. Heilpflanzenzusammenstellung bei Heilplanzenlexikon.
  20. Otto Beßler: Prinzipien der Drogenkunde im Mittelalter. Aussage und Inhalt des Circa instans und Mainzer Gart. Mathematisch-naturwissenschaftliche Habilitationsschrift, Halle an der Saale 1959, S. 167.
  21. Porträt der Königskerzen. (Memento vom 4. März 2011 im Internet Archive) BR-online
  22. Bearbeitet von Oskar Sebald: Wegweiser durch die Natur. Wildpflanzen Mitteleuropas. ADAC Verlag, München 1989, ISBN 3-87003-352-5, S. 260.
  23. Landesbund für Vogelschutz in Bayern: Botanische Vielfalt im Brauchtum - Würzbüschel zu Mariä Himmelfahrt als Spiegel der Artenvielfalt. 12. August 2016 (lbv.de, aufgerufen am 31. August 2019).
  24. Kleinblütige Königskerze@1@2 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis..

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jul 2025 / 06:36

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Die Kleinblutige Konigskerze Verbascum thapsus ist eine Pflanzenart in der Familie der Braunwurzgewachse Scrophulariaceae Kleinblutige KonigskerzeKleinblutige Konigskerze Verbascum thapsus SystematikAsteridenEuasteriden IOrdnung Lippenblutlerartige Lamiales Familie Braunwurzgewachse Scrophulariaceae Gattung Konigskerzen Verbascum Art Kleinblutige KonigskerzeWissenschaftlicher NameVerbascum thapsusL TrivialnamenWeitere Trivialnamen sind Kleinbluten Konigskerze Echte Konigskerze Marienkerze Frauenkerze Wollblume Kleinblutiges Wollkraut Himmelsbrand Fackelkraut Wetterkerze Feldkerze Brennkraut in englischer Sprache Flannelleaf Flannelplant Great Mullein BeschreibungBlattrosette im 1 JahrBehaarte BlattunterseiteAusschnitt eines Blutenstandes mit Bluten im DetailFruchtstandErscheinungsbild Die Kleinblutige Konigskerze wachst als zweijahrige oder mehrjahrig hapaxanthe immergrune krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 30 bis 200 Zentimetern Als Speicherorgan dient eine rubenahnlich verdickte Hauptwurzel sowie das verdickte Hypokotyl und Epikotyl Die Sprossachse gliedert sich in einen gestauchten rosettenbildenden und einen gestreckten laubblatttragenden Abschnitt Im ersten Jahr wird gewohnlich eine Rosette grosser Blatter angelegt im zweiten Jahr erfolgt die Ausbildung des langen reichbeblatterten Stangels Typisch fur die Kleinblutige Konigskerze ist die dichte Behaarung mit weiss graulich gelben Sternhaaren Blatt Die bis 50 Zentimeter langen Grundblatter sind sehr kurz und undeutlich gestielt Die Blattspreite ist verkehrt eiformig lanzettlich gestaltet und spitz bis stumpf Der Blattrand ist gekerbt oder gezahnt bis fast ganz Die spitzen und sitzenden Stangelblatter sind wechselstandig am Stangel angeordnet Die Lange betragt bis 30 und die Breite bis 10 Zentimeter Ihre Grosse nimmt vom unteren Stangelabschnitt nach oben hin kontinuierlich ab An ihrer Basis laufen die oberen Stangelblatter mit ihren Randern am Stangel herab die unteren sind halbstangelumfassend Die Spreitenform variiert von eiformig oder verkehrt eiformig spatelformig Blattober und unterseite bilden eine dicht wollig filzig Behaarung aus Blutenstand und Blute Die Bluten entspringen den Achseln immer kleiner werdender Tragblatter und stehen dicht in kleinen Knaueln zusammengefasst Dieser langgestreckte zylindrische bis leicht pyramidale Blutenstand erreicht eine Lange bis zu 30 60 Zentimetern die Breite betragt etwa 2 Zentimeter Die Blutenstiele sind relativ kurz Die zwittrigen und funfzahligen Bluten besitzen eine doppelte Blutenhulle Perianth Der becherformige aussen behaarte Kelch weist eiformige Lappen und eine Lange von etwa 7 8 Millimetern auf Der Durchmesser der Blutenkrone betragt 12 bis 20 Millimeter Die Krone ist trichterformig Die aussen behaarten und kurz verwachsenen Kronblatter zeigen eine gelbe seltener weissliche Farbe Die funf relativ kurzen Staubblatter sind in zwei langere und drei kurzere aufgeteilt Die zwei langeren Staubfaden sind kahl selten wird hier im unteren Staubfadenbereich eine Behaarung ausgebildet Die kurzeren Staubfaden besitzen nierenformige Staubbeutel und weisen eine weisswollige Behaarung auf Die Staubbeutel der langeren Staubfaden laufen an diesen kurz herab und werden etwa 1 5 bis 2 Millimeter lang Das Langenverhaltnis Staubbeutel zu Staubfaden betragt hier 1 3 bis 1 4 Der oberstandige Fruchtknoten ist unzerteilt Die nierenformige Narbe lauft nicht am schlanken Griffel herab Die Blutezeit erstreckt sich von Juni bis August Frucht Aus dem Fruchtknoten entwickelt sich eine eiformige behaarte Kapselfrucht Sie ist in etwa so lang wie der bleibende Kelch Die Fruchtzeit erstreckt sich von Juli bis Oktober Die zahlreichen sehr kleinen braunen und kegelstumpfformigen bis langlichen rippigen skulptierten etwa 0 5 1 Millimeter langen Samen werden uber den Wind ausgebreitet Sie sind Lichtkeimer Chromosomenzahl Die Chromosomenzahl betragt 2n 32 oder 36 OkologieDa die Uberdauerungsorgane dicht an der Erdoberflache liegen wird die Kleinblutige Konigskerze zu den Hemikryptophyten gezahlt Die Kleinblutige Konigskerze ist eine Halbrosettenpflanze Blutenbiologie Die zwittrigen Bluten sind blutenbiologisch nach Kugler Lippenblumen vom Verbascum Typ d h schwach zweiseitig symmetrische Pollen Scheibenblumen Die Kleinblutige Konigskerze besitzt keinen Nektar bietet aber ihren Bestaubern reichlich Pollen an Typische Bestauber sind kurzrusselige Bienen Syrphiden Kafer und Fliegen Innerhalb der Blute reifen die weiblichen Geschlechtsorgane Griffel und Narbe vor den mannlichen Fortpflanzungsorganen den Staubbeuteln wobei jedoch eine langere zeitliche Uberlappung der mannlichen und weiblichen Blutenphase besteht Dieser Mechanismus botanisch schwache Proterogynie genannt fordert leicht Fremdbestaubung im Vergleich zur Selbstbestaubung Dies wird dadurch unterstutzt dass die Insekten Bluten ahrenformiger Blutenstande gewohnlich von unten nach oben anfliegen In der Regel erfolgt Fremdbestaubung bei Ausbleiben dieser findet spontane Selbstbestaubung statt Synokologie Raupen des Schmetterlings Konigskerzen MonchIllustration Die Kleinblutige Konigskerze ist wichtige Futterpflanze fur einige Eulenfalter Arten Die Gammaeule Autographa gamma ist polyphager Nutzer der Kleinblutigen Konigskerze Der verschollene Konigskerzen Monch Shargacucullia thapsiphaga gilt in Deutschland als verschollen und der Konigskerzen Monch Shargacucullia verbasci sind oligophag auf diese Art angewiesen Die Kleinblutige Konigskerze kann vom Rostpilz befallen werden VorkommenDie Kleinblutige Konigskerze kommt in fast ganz Europa in Makaronesien in Algerien Marokko in West und Zentralasien im Kaukasusraum in Sibirien China Indien Nepal Bhutan und Pakistan vor Sie ist ein Neophyt auf den Azoren in Sri Lanka Japan Australien Neuseeland auf Reunion auf Hawaii in Kanada in den Vereinigten Staaten in Argentinien und in Chile Sie wachst an sonnigen steinigen sowie massig trockenen Wegrandern in Ruderalstellen Kiesgruben Schotterfluren Waldschlagen sowie an Dammen und Ufern Die Pflanze ist ein Nitrifizierungsanzeiger In den Allgauer Alpen steigt sie im Tiroler Teil zwischen Elbigenalp und Bernhardseck bis zu 1550 m Meereshohe auf In Mitteleuropa ist sie eine Charakterart der Ordnung Atropetalia SystematikDie Art Verbascum thapsus wurde von Carl von Linne 1753 in Species Plantarum S 177 erstveroffentlicht Synonyme fur Verbascum thapsus L sind Verbascum macrurum Lange Verbascum simplex Hoffmanns amp Link Von Verbascum thapsus gibt es etwa drei Unterarten Verbascum thapsus L subsp thapsus Bluten 12 bis 20 mm breit bis 1800 m Hohe vorkommend Verbascum thapsus subsp crassifolium DC Murb Syn Verbascum crassifolium Lam amp DC Verbascum dubium Roem amp Schult Verbascum macranthum Hoffmanns amp Link Krone 15 bis 30 mm breit deutlichere gestielte und weniger lang herablaufende grundstandige Blatter dicht behaarte vordere Staubfaden bis Hohenlagen von 2000 Metern vorkommend Verbascum thapsus subsp montanum Schrad Bonnier amp Layens Sie kommt in Spanien und auf den Balearen vor Haufig kommt es bei Verbascum thapsus auch zur Bildung von Hybriden mit anderen Verbascum Arten VerwendungInhaltsstoffe Wichtige Inhaltsstoffe der Kleinblutigen Konigskerze sind Saponine Schleimstoffe Flavonoide Zucker sowie gelbe Farbstoffe und atherische Ole Phytotherapeutische Verwendung Die Kleinblutige Konigskerze in Form ihrer Blutendroge Aus den Blattern oder Bluten der Kleinblutigen Konigskerze im Mittelalter wie die Grossblutige Konigskerze und die Windblumen Konigskerze lateinisch Candela taxus barbatus und Tapsus barbatus sowie deutsch wulkrut und koninges kerze genannt kann ein Tee eine Tinktur oder ein Sirup hergestellt werden welche bei Reizhusten Bronchitis oder Asthma eingesetzt werden konnen da die Inhaltsstoffe schleimlosend und auswurffordernd wirken Des Weiteren wird das Abheilen von Hautwunden unterstutzt Auch die Samen konnen medizinisch genutzt werden sie konnen auch als Fischgift Barbasco verwendet werden Verwendung im Brauchtum Die Stangel der Konigskerzen Arten wurden fruher in Harz oder Pech getaucht und als Fackeln verwendet Auch zum Farben wurde die Pflanze verwendet Nach altem bereits vorchristlichem und spater christianisiertem Brauchtum ist die Konigskerze vielerorts in katholischen Gegenden Bestandteil des sogenannten Wurzbuschels VolksglaubeDem Volksglauben nach soll mit Hilfe der Kleinblutigen Konigskerze eine Wettervorhersage fur den kommenden Winter moglich sein Locker besetzte Blutenstande sollen auf schneearme Perioden kleine Blutenstande auf schneearme Winter besonders lange Blutenstande mit dichtem Blutenbesatz auf lange schneereiche Winter hinweisen LiteraturSchmeil Fitschen Flora von Deutschland und seinen angrenzenden Gebieten Heidelberg 1973 ISBN 3 494 00327 0 The European Garden Volume VI Cambridge Univ Press 2000 ISBN 0 521 42097 0 S 283 f 286 John Torrey A Flora of the State of New York Vol II 1843 S 29 f WeblinksCommons Kleinblutige Konigskerze Verbascum thapsus 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Garden Press Beijing St Louis 1998 ISBN 0 915279 55 X englisch Great Mullein bei Illinois Wildflowers Wolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Hrsg Manfred A Fischer Eugen Ulmer Stuttgart Wien 1994 ISBN 3 8001 3461 6 S 715 Binz Becherer Heitz Schul und Exkursionsflora der Schweiz Schwabe amp CO Verlag Basel 1980 17 Auflage ISBN 3 7965 0761 1 S 323 Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland 18 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg Berlin 2002 ISBN 3 8274 1359 1 S 395 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands Ein botanisch okologischer Exkursionsbegleiter zu den wichtigsten Arten 6 vollig neu bearbeitete Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2005 ISBN 3 494 01397 7 S 501 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 828 Kleinblutige Konigskerze In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Verbascum thapsus L Kleinblutige Konigskerze auf FloraWeb de Kleinblutige Konigskerze als Futterpflanze fur Verschollenen Konigkerzen Monch bei Lepiforum Peter Zwetko Die Rostpilze Osterreichs Supplement und Wirt Parasit Verzeichnis zur 2 Auflage des Catalogus Florae Austriae III Teil Heft 1 Uredinales PDF 1 8 MB Verbascum im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 22 Dezember 2017 Seidel Eisenreich BVL Bestimmungsbuch Foto Pflanzenfuhrer 2 Auflage BVL Verlagsgesellschaft 1985 ISBN 3 405 13087 5 S 26 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 2 IHW Eching 2004 ISBN 3 930167 61 1 S 429 Abdruck des Originalbelegs zur Erstbeschreibung von Linne uber Biodiversity Heritage Library Karol Marhold Globulariaceae 2011 Scrophulariaceae Datenblatt Verbascum thapsus In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Kooperation Phytopharmaka Konigskerze im Heilpflanzenlexikon bezieht sich auf grosse Konigskerze die Anwendung der kleinblutigen Konigskerze wurde analog gestattet Heilpflanzenzusammenstellung bei Heilplanzenlexikon Otto Bessler Prinzipien der Drogenkunde im Mittelalter Aussage und Inhalt des Circa instans und Mainzer Gart Mathematisch naturwissenschaftliche Habilitationsschrift Halle an der Saale 1959 S 167 Portrat der Konigskerzen Memento vom 4 Marz 2011 im Internet Archive BR online Bearbeitet von Oskar Sebald Wegweiser durch die Natur Wildpflanzen Mitteleuropas ADAC Verlag Munchen 1989 ISBN 3 87003 352 5 S 260 Landesbund fur Vogelschutz in Bayern Botanische Vielfalt im Brauchtum Wurzbuschel zu Maria Himmelfahrt als Spiegel der Artenvielfalt 12 August 2016 lbv de aufgerufen am 31 August 2019 Kleinblutige Konigskerze 1 2 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 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