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Kurkölnische Armee

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Kurkölnische Armee
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Die Kurkölnische Armee war das stehende Heer des Erzstifts Kurköln von Mitte des 16. Jahrhunderts bis zur Auflösung des Kurkölnischen Staates infolge des Reichsdeputationshauptschlusses 1803. Der Kurkölnische Staat umfasste das Erzstift Köln und das Herzogtum Westfalen sowie die Vest Recklinghausen. Die Kurkölnische Armee ist nicht zu verwechseln mit dem Militär der Reichsstadt Köln.

Geschichte der Armee

Wie alle Reichsstände hatte auch der Kurkölnische Staat im Zuge des Westfälischen Friedens das Recht auf Unterhalt eines stehenden Heeres erhalten. Zeitgleich begannen viele Reichsfürsten mit dem Aufbau auf Dauer angelegter eigener bewaffneter Strukturen. Die erste Aufstellung kurkölnischer Regimenter erfolgte aber bereits 1583 im Kölnischen Krieg. Der Sieg der gegenreformatorischen Kräfte unter bayerischer Führung vereitelte den Versuch des Erzbischofs Gebhard Truchsess von Waldburg, das Erzstift Köln in ein erbliches, protestantisches Herzogtum zu verwandeln. Als langfristige Folge des Krieges ging das Erzstift Köln und damit auch eine Stimme im Kurkolleg in Sekundogenitur an das Haus Wittelsbach.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg unterstützte Kurköln als Sekundogenitur der Wittelsbacher die meist pro-französische und anti-habsburgische Politik der Herzöge und Kurfürsten von Bayern. Insbesondere Maximilian Heinrich von Bayern richtete seine Politik auf Frankreich und gegen das Reich aus. Er verbündete sich 1671 mit Ludwig XIV. und nahm am Krieg gegen die Niederlande teil. Diese Politik führte zu einer starken Belastung des Staates. Gleichzeitig trieb Max Heinrich auch die kirchliche Reformpolitik voran. Die kriegerischen Auseinandersetzungen verliefen für Kurköln allerdings wenig vorteilhaft. Das Land wurde zum Schauplatz des Krieges und von Truppen beider Seiten verheert. Maximilian Heinrich musste 1673 in die Reichsstadt Köln flüchten und 1674 einem Friedensschluss mit den Niederlanden zustimmen. Die Festungs- und Residenzstadt Bonn war bereits 1673 von der Reichsarmee eingenommen worden, die die Stadt bis 1679 besetzt hielt. Die Stadt und Festung Neuss war mehrfach von französischen Truppen besetzt.

Die von Kaiser und Papst gegen die Interessen von Ludwig XIV. durchgesetzte Wahl von Joseph Clemens von Bayern zum Kölner Erzbischof war einer der Auslöser für den Pfälzischen Erbfolgekrieg. Später wechselte er die Fronten und ging ein Bündnis mit Frankreich ein. Während des Spanischen Erbfolgekrieges musste Joseph Clemens 1702 vor der gegen Bonn anrückenden kaiserlichen Armee ins Exil nach Frankreich fliehen. Er wurde in Privation gesetzt und konnte erst nach 1715 zurückkehren. Bei seinem Tod bestanden neben einer eher zeremoniell eingesetzten Garde ein Leibregiment der Reiterei, zwei Leibregimenter zu Fuß sowie das Infanterie-Regiment von Kleist.

Clemens August I. von Bayern als sein Nachfolger wechselte oftmals die Bündnisse. Im Polnischen Thronfolgekriegs verpflichtete er sich im Rahmen eines Subsidienvertrags mit Frankreich, seine Armee, die auch Soldaten aus den Hochstiften Münster, Paderborn, Osnabrück und Hildesheim umfasste, aufzurüsten. Da er vorher offiziell nicht in der Lage gewesen war, sein Kontingent zur Reichsarmee für den Krieg gegen Frankreich zu stellen, wurde er durch das Reich mit Einquartierungen durch die Reichsarmee sanktioniert.

Territorium Rüstungsstand im Sommer 1734
Kurfürstentum Köln 6000 Mann
Hochstift Münster 5000 Mann
Hochstift Paderborn 819 Mann Infanterie und eine Invalidenkompanie
Hochstift Osnabrück 800 Mann
Hochstift Hildesheim 500 Mann

Im Siebenjährigen Krieg war Clemens August Verbündeter Frankreichs und Österreichs gegen Friedrich II. von Preußen. Der Siebenjährige Krieg wurde für seine Besitzungen schließlich zu einer schweren Belastungsprobe, da hier ein Großteil der Kampfhandlungen zwischen den Franzosen und der anglo-hannoverschen Koalition stattfand. Beim Tod des Kurfürsten zählte das Hochstift Paderborn mit Kriegslasten von 7,371 Millionen Reichstalern in Westdeutschland zu den am schwersten durch den Krieg geschädigten Territorien. Unter seinem Nachfolger Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels gelang in Kurköln bis 1780 eine Verbesserung der Staatsfinanzen, aber damit verbunden auch ein Bedeutungsverlust der Armee. 1784 wurde Erzherzog Maximilian Franz von Österreich Erzbischof. Trotz seiner Skepsis hinsichtlich eines Reichskrieges gegen das revolutionäre Frankreich erfüllte er, als dieser 1793 ausbrach, bis 1799/1800 seine Verpflichtungen gemäß der Reichskriegsordnung und unterstellte zwei Regimenter der Reichsarmee. Im Zuge des Ersten Koalitionskrieges musste Maximilian Franz vor der Bedrohung durch den Vormarsch der Franzosen im Dezember 1792 Bonn verlassen. Weite Teile Kurkölns wurden besetzt und später Frankreich einverleibt. Die Durchführung der Säkularisation und damit das Ende des Kurstaates hat Maximilian Franz nicht mehr erlebt.

Struktur

Bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts war das stehende Heer zeittypisch ein geworbenes Söldnerheer. Organisiert war die Armee im 18. Jahrhundert in zwei bis vier Infanterieregimentern, einem Kavallerie-Regiment (kurzzeitig existierten nach der Rückkehr Joseph Clemens’ 3 Regimenter) und dem Artillerie- und Ingenieurkorps. Die Funktion einer Leibgarde hatten die Hartschier-Compagnie und die Leib-Garden-Trabanten-Compagnie.

Dazu kam ab 1752 ein Husarenkorps, das auch polizeiliche Funktionen innehatte. Die Ausbildung der Soldaten unter Clemens August orientierte sich an den führenden Militärmächten des Heiligen Römischen Reiches.

Seit 1730 wurde in allen Territorien der Personalunion nach dem Vorbild des kaiserlichen Exerzierreglements ausgebildet. Nach dem Österreichischen Erbfolgekrieg erfuhr das preußische Exerzierreglement in Europa eine rasche Verbreitung. In Münster und Kurköln wurde seit 1752 nach dem preußischen Exerzierreglement ausgebildet. Das zeitgenössische Urteil über die Truppen des Kölner Kurfürsten war neutral bis positiv: Der französische Marschall Charles de Rohan, prince de Soubise stufte im Siebenjährigen Krieg zwei Münstersche Regimenter als gut und drei kurkölnische Regimenter als mittelmäßig ein. Die ältere Geschichtsforschung hat die Streitkräfte der geistlichen Territorien und auch des Kurkölner Militärs dagegen fast einhellig als untauglich und belanglos beurteilt.

Traditionell diente das Heer in der Residenzstadt Bonn auch der Versorgung junger Adeliger mit Offiziersstellen, sodass der Haushalt für das Offizierskorps stark ausgeprägt war. Die Größe des stehenden Heeres orientierte sich maßgeblich am Kreiskontingent, das für die Reichsarmee zu stellen war. Die Truppenstärke wurde meist zwischen dem erforderlichen Kontingent und dessen doppelter Stärke gehalten, um im Kriegsfall auch nach Abzug der Kreiskontingente noch über erfahrene Truppen im eigenen Territorium zu verfügen. Kurköln hatte im 18. Jahrhundert für das Triplum des Kurrheinischen Kreises auf dem Papier 2591 Fußsoldaten und 576 Reiter für die Reichsarmee zu stellen. Gegen Ende des Jahrhunderts hatte sich diese Zahl auf 4400 Mann erhöht. Dieses Truppensoll kam aber insgesamt auf das gesamte Reich bezogen nie zustande.

Ende der Armee

Das Ende des kurfürstlichen Staates mit dem Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 bedeutete auch das Ende für die kurkölnische Armee. Nach dem Ende der französischen Besetzung fiel Köln 1816 an Preußen.

Festungen der Armee

  • Festung Bonn: Die Kurkölnische Festung und Residenz Bonn galt als wichtigste Festung Kurkölns und wurde immer weiträumiger ausgebaut. Sie wurde besonders im Zuge der Reunionspolitik Ludwigs XIV. gegen Ende des 17. Jahrhunderts in Kämpfe verwickelt. Bei den Besetzungen Bonns in den Jahren 1673, 1689, 1703 und 1811 kam es teilweise zu Zerstörungen an der Anlage.
  • Rheinberg: 1702 bis 1715 preußisch, vorher teilweise französisch besetzt
  • Kaiserswerth: 1702 im Spanischen Erbfolgekrieg zerstört
  • Neuss: in den 1680er Jahren geschleift

Erinnerung und Gedenken

Der Bonner Karnevalsverein Bonner Stadtsoldaten-Corps von 1872 e.V. knüpft an das in Bonn stationierte Regiment der Kurkölnische Armee an und verwendet die originalgetreuen Uniformen des ehemaligen Bonner Kurfürstlichen-Leib-Infanterie-Bataillons aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.

Literatur

  • Hans Egon von Gottberg: Die kurkölnische Armee im 18. Jahrhundert. 1914.
  • Georg Tessin: Die Regimenter der europäischen Staaten im Ancien Régime des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts; 3 Bände; Biblio Verlag: Osnabrück 1986–1995. ISBN 3-7648-1763-1.

Einzelnachweise

  1. Georg Tessin: Die Regimenter der europäischen Staaten im Ancien Regime des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts: Die Stammlisten. Biblio Verlag, 1986, ISBN 978-3-7648-1488-5 (google.com [abgerufen am 30. Januar 2022]). 
  2. Peter Claus Hartmann: Bayerns Weg in die Gegenwart. Vom Stammesherzogtum zum Freistaat heute. 3. Auflage. Pustet, Regensburg 2012, S. 225.
  3. Michael Rohrschneider: Frühneuzeitliche Friedensstiftung in landesgeschichtlicher Perspektive. Vandenhoeck & Ruprecht, 2019, ISBN 978-3-412-51586-7 (google.com [abgerufen am 30. Januar 2022]). 
  4. Winterling: Hof der Kurfürsten von Köln. S. 60–61.
  5. Herbert Grote: Die Politik Kurkölns im Polnischen Erbfolgekrieg (1733–35). Gummersbach 1932, S. 46.
  6. Franz Mürmann: Das Militärwesen des ehemaligen Hochstiftes Paderborn seit dem Ausgange des Dreißigjährigen Krieges. Münster 1938 (Dissertation Universität Münster).
  7. Sven Externbrink: Friedrich der Große, Maria Theresia und das Alte Reich. Deutschlandbild und Diplomatie Frankreichs im Siebenjährigen Krieg. Berlin 2006, S. 144. Das Steueraufkommen Paderborns belief sich im Frieden nur auf etwa 70.000 Reichstaler im Jahr. Wolfgang Burgdorf: „Der Kurfürst von Köln solle für einen weltlichen Kurfürsten erklärt, verheiratet, und die Kur auf seine Deszendenten festgestellt werden“, ...". Clemens August, der Siebenjährige Krieg und die Folgen. In: Frank Günther Zehnder (Hrsg.): Im Wechselspiel der Kräfte. Politische Entwicklungen des 17. und 18. Jahrhunderts in Kurköln (= Der Riss im Himmel, Bd. 2). Köln 1999, S. 23–42, hier S. 27.
  8. Günter Christ: Maximilian Franz, Erzherzog von Österreich, Kurfürst und Erzbischof von Köln. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 502–506 (Digitalisat).
  9. Karl Härter: Kurkölnische Policeygesetzgebung während der Regierung des Kurfürsten Clemens August. In: Frank Günther Zehnder (Hrsg.): Im Wechselspiel der Kräfte. Politische Entwicklungen des 17. und 18. Jahrhunderts in Kurköln (= Der Riss im Himmel, Bd. 2). Köln 1999, S. 226–227.
  10. Jutta Nowosadtko: Stehendes Heer im Ständestaat. Das Zusammenleben von Militär- und Zivilbevölkerung im Fürstbistum Münster 1650–1803 (= Forschungen zur Regionalgeschichte, Bd. 59). Schöningh, Paderborn 2011, S. 45–47, 260. Die Einschätzung des Marschalls Soubise: Ebd., S. 264.
  11. Die Geschichte des Bonner Stadtsoldaten-Corps von 1872 e.V. Abgerufen am 30. Januar 2022. 
Stehende Heere im Heiligen Römischen Reich (Frühe Neuzeit)

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Siehe auch: Stehendes Heer und Heiliges Römisches Reich#Frühe Neuzeit

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 17 Jul 2025 / 03:08

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Die Kurkolnische Armee war das stehende Heer des Erzstifts Kurkoln von Mitte des 16 Jahrhunderts bis zur Auflosung des Kurkolnischen Staates infolge des Reichsdeputationshauptschlusses 1803 Der Kurkolnische Staat umfasste das Erzstift Koln und das Herzogtum Westfalen sowie die Vest Recklinghausen Die Kurkolnische Armee ist nicht zu verwechseln mit dem Militar der Reichsstadt Koln Wappen von KurkolnGeschichte der ArmeeWie alle Reichsstande hatte auch der Kurkolnische Staat im Zuge des Westfalischen Friedens das Recht auf Unterhalt eines stehenden Heeres erhalten Zeitgleich begannen viele Reichsfursten mit dem Aufbau auf Dauer angelegter eigener bewaffneter Strukturen Die erste Aufstellung kurkolnischer Regimenter erfolgte aber bereits 1583 im Kolnischen Krieg Der Sieg der gegenreformatorischen Krafte unter bayerischer Fuhrung vereitelte den Versuch des Erzbischofs Gebhard Truchsess von Waldburg das Erzstift Koln in ein erbliches protestantisches Herzogtum zu verwandeln Als langfristige Folge des Krieges ging das Erzstift Koln und damit auch eine Stimme im Kurkolleg in Sekundogenitur an das Haus Wittelsbach Nach dem Dreissigjahrigen Krieg unterstutzte Kurkoln als Sekundogenitur der Wittelsbacher die meist pro franzosische und anti habsburgische Politik der Herzoge und Kurfursten von Bayern Insbesondere Maximilian Heinrich von Bayern richtete seine Politik auf Frankreich und gegen das Reich aus Er verbundete sich 1671 mit Ludwig XIV und nahm am Krieg gegen die Niederlande teil Diese Politik fuhrte zu einer starken Belastung des Staates Gleichzeitig trieb Max Heinrich auch die kirchliche Reformpolitik voran Die kriegerischen Auseinandersetzungen verliefen fur Kurkoln allerdings wenig vorteilhaft Das Land wurde zum Schauplatz des Krieges und von Truppen beider Seiten verheert Maximilian Heinrich musste 1673 in die Reichsstadt Koln fluchten und 1674 einem Friedensschluss mit den Niederlanden zustimmen Die Festungs und Residenzstadt Bonn war bereits 1673 von der Reichsarmee eingenommen worden die die Stadt bis 1679 besetzt hielt Die Stadt und Festung Neuss war mehrfach von franzosischen Truppen besetzt Die von Kaiser und Papst gegen die Interessen von Ludwig XIV durchgesetzte Wahl von Joseph Clemens von Bayern zum Kolner Erzbischof war einer der Ausloser fur den Pfalzischen Erbfolgekrieg Spater wechselte er die Fronten und ging ein Bundnis mit Frankreich ein Wahrend des Spanischen Erbfolgekrieges musste Joseph Clemens 1702 vor der gegen Bonn anruckenden kaiserlichen Armee ins Exil nach Frankreich fliehen Er wurde in Privation gesetzt und konnte erst nach 1715 zuruckkehren Bei seinem Tod bestanden neben einer eher zeremoniell eingesetzten Garde ein Leibregiment der Reiterei zwei Leibregimenter zu Fuss sowie das Infanterie Regiment von Kleist Clemens August I von Bayern als sein Nachfolger wechselte oftmals die Bundnisse Im Polnischen Thronfolgekriegs verpflichtete er sich im Rahmen eines Subsidienvertrags mit Frankreich seine Armee die auch Soldaten aus den Hochstiften Munster Paderborn Osnabruck und Hildesheim umfasste aufzurusten Da er vorher offiziell nicht in der Lage gewesen war sein Kontingent zur Reichsarmee fur den Krieg gegen Frankreich zu stellen wurde er durch das Reich mit Einquartierungen durch die Reichsarmee sanktioniert Territorium Rustungsstand im Sommer 1734Kurfurstentum Koln 6000 MannHochstift Munster 5000 MannHochstift Paderborn 819 Mann Infanterie und eine InvalidenkompanieHochstift Osnabruck 800 MannHochstift Hildesheim 500 Mann Im Siebenjahrigen Krieg war Clemens August Verbundeter Frankreichs und Osterreichs gegen Friedrich II von Preussen Der Siebenjahrige Krieg wurde fur seine Besitzungen schliesslich zu einer schweren Belastungsprobe da hier ein Grossteil der Kampfhandlungen zwischen den Franzosen und der anglo hannoverschen Koalition stattfand Beim Tod des Kurfursten zahlte das Hochstift Paderborn mit Kriegslasten von 7 371 Millionen Reichstalern in Westdeutschland zu den am schwersten durch den Krieg geschadigten Territorien Unter seinem Nachfolger Maximilian Friedrich von Konigsegg Rothenfels gelang in Kurkoln bis 1780 eine Verbesserung der Staatsfinanzen aber damit verbunden auch ein Bedeutungsverlust der Armee 1784 wurde Erzherzog Maximilian Franz von Osterreich Erzbischof Trotz seiner Skepsis hinsichtlich eines Reichskrieges gegen das revolutionare Frankreich erfullte er als dieser 1793 ausbrach bis 1799 1800 seine Verpflichtungen gemass der Reichskriegsordnung und unterstellte zwei Regimenter der Reichsarmee Im Zuge des Ersten Koalitionskrieges musste Maximilian Franz vor der Bedrohung durch den Vormarsch der Franzosen im Dezember 1792 Bonn verlassen Weite Teile Kurkolns wurden besetzt und spater Frankreich einverleibt Die Durchfuhrung der Sakularisation und damit das Ende des Kurstaates hat Maximilian Franz nicht mehr erlebt Struktur Kurkolner Grenadiere in Blau Mitte 1757 Zeichnung nach Richard Knotel Bis in die Mitte des 18 Jahrhunderts war das stehende Heer zeittypisch ein geworbenes Soldnerheer Organisiert war die Armee im 18 Jahrhundert in zwei bis vier Infanterieregimentern einem Kavallerie Regiment kurzzeitig existierten nach der Ruckkehr Joseph Clemens 3 Regimenter und dem Artillerie und Ingenieurkorps Die Funktion einer Leibgarde hatten die Hartschier Compagnie und die Leib Garden Trabanten Compagnie Dazu kam ab 1752 ein Husarenkorps das auch polizeiliche Funktionen innehatte Die Ausbildung der Soldaten unter Clemens August orientierte sich an den fuhrenden Militarmachten des Heiligen Romischen Reiches Seit 1730 wurde in allen Territorien der Personalunion nach dem Vorbild des kaiserlichen Exerzierreglements ausgebildet Nach dem Osterreichischen Erbfolgekrieg erfuhr das preussische Exerzierreglement in Europa eine rasche Verbreitung In Munster und Kurkoln wurde seit 1752 nach dem preussischen Exerzierreglement ausgebildet Das zeitgenossische Urteil uber die Truppen des Kolner Kurfursten war neutral bis positiv Der franzosische Marschall Charles de Rohan prince de Soubise stufte im Siebenjahrigen Krieg zwei Munstersche Regimenter als gut und drei kurkolnische Regimenter als mittelmassig ein Die altere Geschichtsforschung hat die Streitkrafte der geistlichen Territorien und auch des Kurkolner Militars dagegen fast einhellig als untauglich und belanglos beurteilt Traditionell diente das Heer in der Residenzstadt Bonn auch der Versorgung junger Adeliger mit Offiziersstellen sodass der Haushalt fur das Offizierskorps stark ausgepragt war Die Grosse des stehenden Heeres orientierte sich massgeblich am Kreiskontingent das fur die Reichsarmee zu stellen war Die Truppenstarke wurde meist zwischen dem erforderlichen Kontingent und dessen doppelter Starke gehalten um im Kriegsfall auch nach Abzug der Kreiskontingente noch uber erfahrene Truppen im eigenen Territorium zu verfugen Kurkoln hatte im 18 Jahrhundert fur das Triplum des Kurrheinischen Kreises auf dem Papier 2591 Fusssoldaten und 576 Reiter fur die Reichsarmee zu stellen Gegen Ende des Jahrhunderts hatte sich diese Zahl auf 4400 Mann erhoht Dieses Truppensoll kam aber insgesamt auf das gesamte Reich bezogen nie zustande Ende der Armee Das Ende des kurfurstlichen Staates mit dem Reichsdeputationshauptschluss vom 25 Februar 1803 bedeutete auch das Ende fur die kurkolnische Armee Nach dem Ende der franzosischen Besetzung fiel Koln 1816 an Preussen Festungen der ArmeeFestung Bonn Die Kurkolnische Festung und Residenz Bonn galt als wichtigste Festung Kurkolns und wurde immer weitraumiger ausgebaut Sie wurde besonders im Zuge der Reunionspolitik Ludwigs XIV gegen Ende des 17 Jahrhunderts in Kampfe verwickelt Bei den Besetzungen Bonns in den Jahren 1673 1689 1703 und 1811 kam es teilweise zu Zerstorungen an der Anlage Rheinberg 1702 bis 1715 preussisch vorher teilweise franzosisch besetzt Kaiserswerth 1702 im Spanischen Erbfolgekrieg zerstort Neuss in den 1680er Jahren geschleiftErinnerung und GedenkenDer Bonner Karnevalsverein Bonner Stadtsoldaten Corps von 1872 e V knupft an das in Bonn stationierte Regiment der Kurkolnische Armee an und verwendet die originalgetreuen Uniformen des ehemaligen Bonner Kurfurstlichen Leib Infanterie Bataillons aus der Mitte des 18 Jahrhunderts LiteraturHans Egon von Gottberg Die kurkolnische Armee im 18 Jahrhundert 1914 Georg Tessin Die Regimenter der europaischen Staaten im Ancien Regime des XVI bis XVIII Jahrhunderts 3 Bande Biblio Verlag Osnabruck 1986 1995 ISBN 3 7648 1763 1 EinzelnachweiseGeorg Tessin Die Regimenter der europaischen Staaten im Ancien Regime des XVI bis XVIII Jahrhunderts Die Stammlisten Biblio Verlag 1986 ISBN 978 3 7648 1488 5 google com abgerufen am 30 Januar 2022 Peter Claus Hartmann Bayerns Weg in die Gegenwart Vom Stammesherzogtum zum Freistaat heute 3 Auflage Pustet Regensburg 2012 S 225 Michael Rohrschneider Fruhneuzeitliche Friedensstiftung in landesgeschichtlicher Perspektive Vandenhoeck amp Ruprecht 2019 ISBN 978 3 412 51586 7 google com abgerufen am 30 Januar 2022 Winterling Hof der Kurfursten von Koln S 60 61 Herbert Grote Die Politik Kurkolns im Polnischen Erbfolgekrieg 1733 35 Gummersbach 1932 S 46 Franz Murmann Das Militarwesen des ehemaligen Hochstiftes Paderborn seit dem Ausgange des Dreissigjahrigen Krieges Munster 1938 Dissertation Universitat Munster Sven Externbrink Friedrich der Grosse Maria Theresia und das Alte Reich Deutschlandbild und Diplomatie Frankreichs im Siebenjahrigen Krieg Berlin 2006 S 144 Das Steueraufkommen Paderborns belief sich im Frieden nur auf etwa 70 000 Reichstaler im Jahr Wolfgang Burgdorf Der Kurfurst von Koln solle fur einen weltlichen Kurfursten erklart verheiratet und die Kur auf seine Deszendenten festgestellt werden Clemens August der Siebenjahrige Krieg und die Folgen In Frank Gunther Zehnder Hrsg Im Wechselspiel der Krafte Politische Entwicklungen des 17 und 18 Jahrhunderts in Kurkoln Der Riss im Himmel Bd 2 Koln 1999 S 23 42 hier S 27 Gunter Christ Maximilian Franz Erzherzog von Osterreich Kurfurst und Erzbischof von Koln In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 502 506 Digitalisat Karl Harter Kurkolnische Policeygesetzgebung wahrend der Regierung des Kurfursten Clemens August In Frank Gunther Zehnder Hrsg Im Wechselspiel der Krafte Politische Entwicklungen des 17 und 18 Jahrhunderts in Kurkoln Der Riss im Himmel Bd 2 Koln 1999 S 226 227 Jutta Nowosadtko Stehendes Heer im Standestaat Das Zusammenleben von Militar und Zivilbevolkerung im Furstbistum Munster 1650 1803 Forschungen zur Regionalgeschichte Bd 59 Schoningh Paderborn 2011 S 45 47 260 Die Einschatzung des Marschalls Soubise Ebd S 264 Die Geschichte des Bonner Stadtsoldaten Corps von 1872 e V Abgerufen am 30 Januar 2022 Stehende Heere im Heiligen Romischen Reich Fruhe Neuzeit Badische Armee Bayerische Armee Braunschweigische Armee Erzstiftisch salzburgische Armee Hessen darmstadtische Armee Hessen kasselsche Armee Kaiserliche Armee Kurhannoversche Armee Kurmainzische Armee 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