Der Landkreis Hörde bis 1911 Kreis Hörde war von 1887 bis 1929 ein Landkreis im Regierungsbezirk Arnsberg der preußische
Landkreis Hörde

Der Landkreis Hörde (bis 1911 Kreis Hörde) war von 1887 bis 1929 ein Landkreis im Regierungsbezirk Arnsberg der preußischen Provinz Westfalen. Er umfasste im Wesentlichen den Süden der heutigen Stadt Dortmund sowie das heutige Gebiet von Holzwickede und Schwerte. Der Kreissitz befand sich in der bis 1928 selbständigen Stadt Hörde.
Basisdaten (Stand 1929) | |
---|---|
Bestandszeitraum: | 1887–1929 |
Bundesland: | Freistaat Preußen |
Regierungsbezirk: | Arnsberg |
Verwaltungssitz: | Hörde |
Einwohner: | 120.004 (1925) |
Kreisgliederung: | 20 Gemeinden |
Landrat: | Wilhelm Hansmann (SPD) |
Geschichte
Ein erster Kreis Hörde wurde 1753 durch Preußen als einer von vier Landrätlichen Kreisen in der Grafschaft Mark eingerichtet. Dieser Kreis umfasste die drei historischen Ämter Blankenstein, Bochum sowie Hörde und hatte im Jahr 1788 22.818 Einwohner. Die Landräte des Kreises waren von 1753 bis 1786 Carl Johann von Grüter, von 1787 bis 1803 Jobst Wilhelm von Grüter und von 1804 bis 1807 Moritz von Untzer.
Infolge des Vierten Koalitionskriegs musste die Grafschaft Mark 1807 von Preußen an Frankreich abgetreten werden. Napoleon verband durch ein Dekret vom 1. März 1808 die Grafschaft Mark sowie weitere Gebiete mit dem Großherzogtum Berg. Das Großherzogtum Berg erhielt eine völlig neue Verwaltungsstruktur nach französischem Vorbild. Das Kreisgebiet gehörte nun zum Arrondissement Dortmund im Département Ruhr.
Verwaltungsgeschichte
Der Kreis Hörde wurde am 1. April 1887 aus dem Südteil des damaligen Landkreises Dortmund gebildet. 1888 war er in sechs Ämter und insgesamt 30 Gemeinden eingeteilt:
Verwaltungsgliederung 1888 | |
---|---|
Amt | Gemeinden |
Annen-Wullen | Annen-Wullen |
Aplerbeck | Aplerbeck, Berghofen, Hengsen, Holzwickede, Opherdicke, Schüren und Sölde |
Barop | Barop, Eichlinghofen, Menglinghausen, Persebeck und Salingen |
Kirchhörde | Kirchhörde und Rüdinghausen |
Wellinghofen | Hacheney, Lücklemberg, Niederhofen, Wellinghofen und Wichlinghofen |
Westhofen | Garenfeld, Geisecke, Holzen, Lichtendorf, Syburg, Villigst, Wandhofen und Westhofen |
amtsfrei | Hörde und Schwerte |
1905 wurde Annen-Wullen in Annen umbenannt. Die Stadt Hörde schied zum 1. April 1911 aus dem Kreis aus und wurde kreisfrei. Der Kreis Hörde hieß seitdem Landkreis Hörde.
1922 wurden Eichlinghofen, Menglinghausen, Persebeck und Salingen nach Barop sowie Hacheney, Lücklemberg, Niederhofen und Wichlinghofen nach Wellinghofen sowie Rüdinghausen nach Annen eingemeindet. Damit umfasste der Landkreis zuletzt sechs Ämter und insgesamt 20 Gemeinden:
Verwaltungsgliederung 1929 | |
---|---|
Amt | Gemeinden |
Annen | Annen |
Aplerbeck | Aplerbeck, Berghofen, Hengsen, Holzwickede, Opherdicke, Schüren und Sölde |
Barop | Barop |
Kirchhörde | Kirchhörde |
Wellinghofen | Wellinghofen |
Westhofen | Garenfeld, Geisecke, Holzen, Lichtendorf, Syburg, Villigst, Wandhofen und Westhofen |
amtsfrei | Schwerte |
Zum 1. August 1929 wurde der Landkreis Hörde durch das Gesetz über die kommunale Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebiets aufgelöst. Aplerbeck, Barop, Berghofen, Kirchhörde, Schüren, der größte Teil von Sölde, Syburg und Wellinghofen wurden nach Dortmund eingemeindet. Schwerte und das Amt Westhofen mit den Gemeinden Garenfeld, Geisecke, Holzen, Lichtendorf, Villigst, Wandhofen und Westhofen gingen an den Kreis Iserlohn über. Annen-Wullen wurde der Stadt Witten zugeordnet. Hengsen, Opherdicke und die um einen Teil Söldes vergrößerte Gemeinde Holzwickede wurden in den Landkreis Hamm (ab dem 17. Oktober 1930 Kreis Unna) eingegliedert. Die kreisfreie Stadt Hörde war bereits am 1. April 1928 nach Dortmund eingegliedert worden.
1975 wurde die Gemeinde Garenfeld in die Stadt Hagen eingemeindet. Schwerte, das Amt Westhofen – ohne größere Teile von Holzen und Lichtendorf – und die Gemeinde Ergste bildeten die neue Stadt Schwerte und wurden dem Kreis Unna zugeschlagen. Holzwickede, Hengsen und Opherdicke wurden zur neuen Gemeinde Holzwickede vereint. Holzen und Lichtendorf wurden zum größten Teil nach Dortmund eingegliedert.
Gründe für die Auflösung
Von 52 Zechen, die zwischen 1923 und 1925 aus wirtschaftlichen Gründen im Ruhrgebiet stillgelegt werden mussten, befanden sich sechs im Landkreis Hörde. Der daraus resultierende Steuerausfall war erheblich. Im Rahmen der Gemeindereform von 1929 wurde der Landkreis aufgelöst, da ein finanzielles Überleben nicht mehr gewährleistet werden konnte.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1890 | 84.403 |
1900 | 115.754 |
1910 | 141.010 |
1925 | 120.004 |
Landräte
- 1887–1900: Heinrich Spring
- 1900–1905: Karl von Starck
- 1905–1907: Felix Busch
- 1907–1919: Alfred Luckhaus
- 1919–1929: Wilhelm Hansmann
Weblinks
- Einwohnerzahlen der Gemeinden des Landkreises Hörde (1910)
- Karte der Stadt Dortmund, des Landkreises Dortmund und des Kreises Hörde (1887)
- Karte des Kreises Hörde bei genealogy.net
Einzelnachweise
- Friedrich Gottlob Leonhardi: Erdbeschreibung der preussischen Monarchie, Band 4,Teil 2. Hemmerde und Schwetschke, Halle (Saale) 1797, S. 776 ff. (google.de).
- Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15 (= Historische Kommission zu Berlin [Hrsg.]: Einzelveröffentlichungen. Band 85). K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S. 359 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15 (= Historische Kommission zu Berlin [Hrsg.]: Einzelveröffentlichungen. Band 85). K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S. 1038 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- territorial.de: Ämter und Gemeinden des Kreises Hörde
- territorial.de: Amt Annen
- territorial.de: Amt Barop
- territorial.de: Amt Wellinghofen
- Michael Rademacher: Landkreis Dortmund. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Landkreis Hörde, Was ist Landkreis Hörde? Was bedeutet Landkreis Hörde?
Der Landkreis Horde bis 1911 Kreis Horde war von 1887 bis 1929 ein Landkreis im Regierungsbezirk Arnsberg der preussischen Provinz Westfalen Er umfasste im Wesentlichen den Suden der heutigen Stadt Dortmund sowie das heutige Gebiet von Holzwickede und Schwerte Der Kreissitz befand sich in der bis 1928 selbstandigen Stadt Horde Basisdaten Stand 1929 Bestandszeitraum 1887 1929Bundesland Freistaat PreussenRegierungsbezirk ArnsbergVerwaltungssitz HordeEinwohner 120 004 1925 Kreisgliederung 20 GemeindenLandrat Wilhelm Hansmann SPD GeschichteEin erster Kreis Horde wurde 1753 durch Preussen als einer von vier Landratlichen Kreisen in der Grafschaft Mark eingerichtet Dieser Kreis umfasste die drei historischen Amter Blankenstein Bochum sowie Horde und hatte im Jahr 1788 22 818 Einwohner Die Landrate des Kreises waren von 1753 bis 1786 Carl Johann von Gruter von 1787 bis 1803 Jobst Wilhelm von Gruter und von 1804 bis 1807 Moritz von Untzer Infolge des Vierten Koalitionskriegs musste die Grafschaft Mark 1807 von Preussen an Frankreich abgetreten werden Napoleon verband durch ein Dekret vom 1 Marz 1808 die Grafschaft Mark sowie weitere Gebiete mit dem Grossherzogtum Berg Das Grossherzogtum Berg erhielt eine vollig neue Verwaltungsstruktur nach franzosischem Vorbild Das Kreisgebiet gehorte nun zum Arrondissement Dortmund im Departement Ruhr VerwaltungsgeschichteDer Kreis Horde wurde am 1 April 1887 aus dem Sudteil des damaligen Landkreises Dortmund gebildet 1888 war er in sechs Amter und insgesamt 30 Gemeinden eingeteilt Verwaltungsgliederung 1888Amt GemeindenAnnen Wullen Annen WullenAplerbeck Aplerbeck Berghofen Hengsen Holzwickede Opherdicke Schuren und SoldeBarop Barop Eichlinghofen Menglinghausen Persebeck und SalingenKirchhorde Kirchhorde und RudinghausenWellinghofen Hacheney Lucklemberg Niederhofen Wellinghofen und WichlinghofenWesthofen Garenfeld Geisecke Holzen Lichtendorf Syburg Villigst Wandhofen und Westhofenamtsfrei Horde und Schwerte 1905 wurde Annen Wullen in Annen umbenannt Die Stadt Horde schied zum 1 April 1911 aus dem Kreis aus und wurde kreisfrei Der Kreis Horde hiess seitdem Landkreis Horde 1922 wurden Eichlinghofen Menglinghausen Persebeck und Salingen nach Barop sowie Hacheney Lucklemberg Niederhofen und Wichlinghofen nach Wellinghofen sowie Rudinghausen nach Annen eingemeindet Damit umfasste der Landkreis zuletzt sechs Amter und insgesamt 20 Gemeinden Verwaltungsgliederung 1929Amt GemeindenAnnen AnnenAplerbeck Aplerbeck Berghofen Hengsen Holzwickede Opherdicke Schuren und SoldeBarop BaropKirchhorde KirchhordeWellinghofen WellinghofenWesthofen Garenfeld Geisecke Holzen Lichtendorf Syburg Villigst Wandhofen und Westhofenamtsfrei Schwerte Zum 1 August 1929 wurde der Landkreis Horde durch das Gesetz uber die kommunale Neugliederung des rheinisch westfalischen Industriegebiets aufgelost Aplerbeck Barop Berghofen Kirchhorde Schuren der grosste Teil von Solde Syburg und Wellinghofen wurden nach Dortmund eingemeindet Schwerte und das Amt Westhofen mit den Gemeinden Garenfeld Geisecke Holzen Lichtendorf Villigst Wandhofen und Westhofen gingen an den Kreis Iserlohn uber Annen Wullen wurde der Stadt Witten zugeordnet Hengsen Opherdicke und die um einen Teil Soldes vergrosserte Gemeinde Holzwickede wurden in den Landkreis Hamm ab dem 17 Oktober 1930 Kreis Unna eingegliedert Die kreisfreie Stadt Horde war bereits am 1 April 1928 nach Dortmund eingegliedert worden 1975 wurde die Gemeinde Garenfeld in die Stadt Hagen eingemeindet Schwerte das Amt Westhofen ohne grossere Teile von Holzen und Lichtendorf und die Gemeinde Ergste bildeten die neue Stadt Schwerte und wurden dem Kreis Unna zugeschlagen Holzwickede Hengsen und Opherdicke wurden zur neuen Gemeinde Holzwickede vereint Holzen und Lichtendorf wurden zum grossten Teil nach Dortmund eingegliedert Grunde fur die AuflosungVon 52 Zechen die zwischen 1923 und 1925 aus wirtschaftlichen Grunden im Ruhrgebiet stillgelegt werden mussten befanden sich sechs im Landkreis Horde Der daraus resultierende Steuerausfall war erheblich Im Rahmen der Gemeindereform von 1929 wurde der Landkreis aufgelost da ein finanzielles Uberleben nicht mehr gewahrleistet werden konnte EinwohnerentwicklungJahr Einwohner1890 0 84 4031900 115 7541910 141 0101925 120 004LandrateLandrat Horde Siegelmarke1887 1900 Heinrich Spring 1900 1905 Karl von Starck 1905 1907 Felix Busch 1907 1919 Alfred Luckhaus 1919 1929 Wilhelm HansmannWeblinksEinwohnerzahlen der Gemeinden des Landkreises Horde 1910 Karte der Stadt Dortmund des Landkreises Dortmund und des Kreises Horde 1887 Karte des Kreises Horde bei genealogy netEinzelnachweiseFriedrich Gottlob Leonhardi Erdbeschreibung der preussischen Monarchie Band 4 Teil 2 Hemmerde und Schwetschke Halle Saale 1797 S 776 ff google de Rolf Straubel Biographisches Handbuch der preussischen Verwaltungs und Justizbeamten 1740 1806 15 Historische Kommission zu Berlin Hrsg Einzelveroffentlichungen Band 85 K G Saur Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 598 23229 9 S 359 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Rolf Straubel Biographisches Handbuch der preussischen Verwaltungs und Justizbeamten 1740 1806 15 Historische Kommission zu Berlin Hrsg Einzelveroffentlichungen Band 85 K G Saur Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 598 23229 9 S 1038 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche territorial de Amter und Gemeinden des Kreises Horde territorial de Amt Annen territorial de Amt Barop territorial de Amt Wellinghofen Michael Rademacher Landkreis Dortmund Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Ehemalige Land Kreise in Nordrhein Westfalen Vor der Grundung Nordrhein Westfalens im heutigen Gebiet Nordrhein Westfalens aufgeloste Land Kreise Bilstein Blankenheim Bochum Brakel Bunde Dortmund Duisburg Dusseldorf Elberfeld Eslohe Essen Geilenkirchen Gelsenkirchen Gemund Gimborn Gladbach Grevenbroich Neuss Gummersbach Hagen Hamm Hattingen Heinsberg 1816 1932 Homburg Horde Kempen Krefeld Lechenich Lennep Medebach Mettmann Mulheim am Rhein Mulheim an der Ruhr Neuss Opladen Rahden Rheinbach Rheinberg Ruhrort Schwelm Solingen Solingen Lennep Uckerath Waldbrol Wipperfurth Ehemalige nordrhein westfalische Land Kreise Aachen 1816 1971 Aachen 1972 2009 Ahaus Altena Arnsberg Beckum Bergheim Erft Bielefeld Bonn Borken 1816 1974 Brilon Buren Coesfeld 1816 1974 Detmold Dinslaken Duren 1816 1971 Dusseldorf Mettmann Erkelenz Geilenkirchen Heinsberg Geldern Grevenbroich Halle Westf Hoxter 1816 1974 Iserlohn Julich Kempen Krefeld Koln Lemgo Lippstadt Lubbecke Ludenscheid Ludinghausen Meschede Minden Moers Monschau Munster Paderborn 1816 1974 Rees Rhein Wupper Kreis Schleiden Selfkantkreis Geilenkirchen Heinsberg Siegen Siegkreis Soest 1817 1974 Steinfurt 1816 1974 Tecklenburg Unna 1930 1974 Warburg Warendorf 1816 1974 Wiedenbruck WittgensteinKreise und Stadtkreise in der Provinz Westfalen Kreise Ahaus Altena Arnsberg Beckum Bielefeld Bilstein Bochum Borken Brakel Brilon Bunde Buren Coesfeld Dortmund Ennepe Ruhr Kreis Eslohe Gelsenkirchen Hagen Halle Westf Hamm Hattingen Herford Horde Hoxter Iserlohn Lippstadt Lubbecke Ludinghausen Medebach Meschede Minden Munster Olpe Paderborn Rahden Recklinghausen Schwelm Siegen Soest Steinfurt Tecklenburg Unna Warburg Warendorf Wiedenbruck Wittgenstein Stadtkreise Bielefeld Bocholt Bochum Bottrop Buer Castrop Rauxel Dortmund Gelsenkirchen Gelsenkirchen Buer Gladbeck Hagen Hamm Herford Herne Horde Iserlohn Ludenscheid Lunen Minden Munster Osterfeld Recklinghausen Siegen Wanne Eickel Wattenscheid Witten Normdaten Geografikum GND 217486 8 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 144854755