Otto Franz Rösch 24 März 1917 in Wien 3 November 1995 ebenda war ein österreichischer Politiker der SPÖ Bis 1945 war er
Otto Rösch

Otto Franz Rösch (* 24. März 1917 in Wien; † 3. November 1995 ebenda) war ein österreichischer Politiker der SPÖ. Bis 1945 war er Mitglied der NSDAP und unterrichtete in einer Nationalpolitischen Erziehungsanstalt (Napola). Von 1970 bis 1977 war Rösch Innenminister Österreichs, anschließend bis 1983 Minister für Landesverteidigung.
Leben
Otto Rösch studierte an den Universitäten Wien und Graz Rechtswissenschaften und Philosophie und war dann als Angestellter tätig. Nach dem Anschluss Österreichs beantragte er am 8. Oktober 1938 die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1. Januar 1940 aufgenommen (Mitgliedsnummer 8.525.796). Ebenso war er Mitglied im „NS-Soldatenring“.
Während des Krieges war er Lehrer in der NPEA/Napola Traiskirchen, einer NSDAP-Eliteschule zur Heranbildung des nationalsozialistischen Führernachwuchses. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Rösch bei der „Heimkehrer-Hilfs- und -Betreuungsstelle“ tätig – einem Vorläufer des Österreichischen Kameradschaftsbundes – und war zudem in Neonazi-Aktivitäten verstrickt. Er wurde am 8. Dezember 1947 unter dem Verdacht der Gruppe Soucek anzugehören verhaftet. Diese Gruppe half hohen Nationalsozialisten bei der Flucht ins Ausland. In Röschs Besitz fand sich ein Koffer mit gefälschten Ausweisformularen und Stempeln. Rösch konnte jedoch glaubhaft machen, vom Inhalt des Koffers keine Kenntnis gehabt zu haben und wurde 1949 aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Später gab er an, der rote Innenminister Helmer habe ihn als Spitzel in die Untergrundgruppe geschickt.
Rösch begann seine politische Karriere in sozialistischen Jugendorganisationen. Er war von 1951 bis 1953 Mitglied des österreichischen Bundesrats, von 1953 bis 1959 Abgeordneter im Landtag Steiermark. In den schwarz-roten Regierungen von 1959 bis 1966 amtierte Rösch als Staatssekretär im Bundesministerium für Landesverteidigung. In dieser Funktion stellte er den sogenannten Rösch-Plan auf, in dem er eine Verkürzung der Zeit der Wehrpflicht von 9 bis 15 Monaten auf einen sechsmonatigen Grundwehrdienst vorschlug. Dieses Gesetzesvorhaben wurde 1971 realisiert. Von 1966 bis 1970 war er Mitglied der Niederösterreichischen Landesregierung.
Mit Beginn der Ära Bruno Kreisky kam Rösch 1970 in die österreichische Bundesregierung. Er war eines von vier ehemaligen NSDAP-Mitgliedern in Kreiskys erstem Kabinett. Von 1970 bis 1977 war Rösch Innenminister und von 1977 bis 1983 Bundesminister für Landesverteidigung. Als die SPÖ 1971 die absolute Mehrheit errang, wurde Rösch zudem als Abgeordneter zum österreichischen Nationalrat gewählt, dem er drei Legislaturperioden bis 1983 angehörte. Zum Abschluss seiner politischen Karriere war er von 1983 bis 1991 Präsident des Pensionistenverbandes Österreichs, der der SPÖ nahesteht.
Aufsehen erregte, dass Rösch als Minister und Repräsentant der Republik den Terroristen Carlos nach dem Überfall in der Wiener Innenstadt im Dezember 1975 auf dem Flughafen Wien-Schwechat mit Handschlag verabschiedet hatte.
Literatur
- Peter Corrieri: Die Pläne des Staatssekretärs Otto Rösch. Wehrdienstzeit-Verkürzungs-Ideen. 1956–1971. BMLV / Generalstab des Bundesministeriums für Landesverteidigung, Wien 2019 (Schriften zur Geschichte des Österreichischen Bundesheeres; 23), ISBN 978-3-9504258-1-9.
Weblinks
- Otto Rösch auf der Website des österreichischen Parlaments
- Otto Rösch auf der Website des Landtags von Niederösterreich
- Eintrag zu Otto Rösch im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Otto Rösch. In: dasrotewien.at – Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie. SPÖ Wien (Hrsg.)
- Radioaufnahmen mit Otto Rösch im Onlinearchiv der Österreichischen Mediathek
Einzelnachweise
- Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/35341286
- Armer Teufel. In: Der Spiegel. Nr. 24, 1970 (online).
- Der Mut zum Fleck, in: Der Falter, Nr. 27/2005
- Zeitgeschichte: Rote Gewissenserforschung - Die SPÖ veröffentlicht geheime Protokolle. In: profil.at. 2. Juli 2005, abgerufen am 7. Mai 2019.
- Alan Levy: Nazi Hunter. The Wiesenthal File. Revised edition. Constable & Robinson, London 2002, ISBN 1-84119-607-X, S. 410.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Rösch, Otto |
ALTERNATIVNAMEN | Rösch, Otto Franz (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Jurist und Politiker (SPÖ), Landtagsabgeordneter, Abgeordneter zum Nationalrat, Mitglied des Bundesrates |
GEBURTSDATUM | 24. März 1917 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 3. November 1995 |
STERBEORT | Wien |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Otto Rösch, Was ist Otto Rösch? Was bedeutet Otto Rösch?
Otto Franz Rosch 24 Marz 1917 in Wien 3 November 1995 ebenda war ein osterreichischer Politiker der SPO Bis 1945 war er Mitglied der NSDAP und unterrichtete in einer Nationalpolitischen Erziehungsanstalt Napola Von 1970 bis 1977 war Rosch Innenminister Osterreichs anschliessend bis 1983 Minister fur Landesverteidigung Otto Rosch stehend funfter von links im Kabinett Kreisky I 1970 LebenOtto Rosch studierte an den Universitaten Wien und Graz Rechtswissenschaften und Philosophie und war dann als Angestellter tatig Nach dem Anschluss Osterreichs beantragte er am 8 Oktober 1938 die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1 Januar 1940 aufgenommen Mitgliedsnummer 8 525 796 Ebenso war er Mitglied im NS Soldatenring Wahrend des Krieges war er Lehrer in der NPEA Napola Traiskirchen einer NSDAP Eliteschule zur Heranbildung des nationalsozialistischen Fuhrernachwuchses Nach dem Zweiten Weltkrieg war Rosch bei der Heimkehrer Hilfs und Betreuungsstelle tatig einem Vorlaufer des Osterreichischen Kameradschaftsbundes und war zudem in Neonazi Aktivitaten verstrickt Er wurde am 8 Dezember 1947 unter dem Verdacht der Gruppe Soucek anzugehoren verhaftet Diese Gruppe half hohen Nationalsozialisten bei der Flucht ins Ausland In Roschs Besitz fand sich ein Koffer mit gefalschten Ausweisformularen und Stempeln Rosch konnte jedoch glaubhaft machen vom Inhalt des Koffers keine Kenntnis gehabt zu haben und wurde 1949 aus Mangel an Beweisen freigesprochen Spater gab er an der rote Innenminister Helmer habe ihn als Spitzel in die Untergrundgruppe geschickt Rosch begann seine politische Karriere in sozialistischen Jugendorganisationen Er war von 1951 bis 1953 Mitglied des osterreichischen Bundesrats von 1953 bis 1959 Abgeordneter im Landtag Steiermark In den schwarz roten Regierungen von 1959 bis 1966 amtierte Rosch als Staatssekretar im Bundesministerium fur Landesverteidigung In dieser Funktion stellte er den sogenannten Rosch Plan auf in dem er eine Verkurzung der Zeit der Wehrpflicht von 9 bis 15 Monaten auf einen sechsmonatigen Grundwehrdienst vorschlug Dieses Gesetzesvorhaben wurde 1971 realisiert Von 1966 bis 1970 war er Mitglied der Niederosterreichischen Landesregierung Mit Beginn der Ara Bruno Kreisky kam Rosch 1970 in die osterreichische Bundesregierung Er war eines von vier ehemaligen NSDAP Mitgliedern in Kreiskys erstem Kabinett Von 1970 bis 1977 war Rosch Innenminister und von 1977 bis 1983 Bundesminister fur Landesverteidigung Als die SPO 1971 die absolute Mehrheit errang wurde Rosch zudem als Abgeordneter zum osterreichischen Nationalrat gewahlt dem er drei Legislaturperioden bis 1983 angehorte Zum Abschluss seiner politischen Karriere war er von 1983 bis 1991 Prasident des Pensionistenverbandes Osterreichs der der SPO nahesteht Aufsehen erregte dass Rosch als Minister und Reprasentant der Republik den Terroristen Carlos nach dem Uberfall in der Wiener Innenstadt im Dezember 1975 auf dem Flughafen Wien Schwechat mit Handschlag verabschiedet hatte LiteraturPeter Corrieri Die Plane des Staatssekretars Otto Rosch Wehrdienstzeit Verkurzungs Ideen 1956 1971 BMLV Generalstab des Bundesministeriums fur Landesverteidigung Wien 2019 Schriften zur Geschichte des Osterreichischen Bundesheeres 23 ISBN 978 3 9504258 1 9 WeblinksCommons Otto Rosch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Otto Rosch auf der Website des osterreichischen Parlaments Otto Rosch auf der Website des Landtags von Niederosterreich Eintrag zu Otto Rosch im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Otto Rosch In dasrotewien at Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie SPO Wien Hrsg Radioaufnahmen mit Otto Rosch im Onlinearchiv der Osterreichischen MediathekEinzelnachweiseBundesarchiv R 9361 IX KARTEI 35341286 Armer Teufel In Der Spiegel Nr 24 1970 online Der Mut zum Fleck in Der Falter Nr 27 2005 Zeitgeschichte Rote Gewissenserforschung Die SPO veroffentlicht geheime Protokolle In profil at 2 Juli 2005 abgerufen am 7 Mai 2019 Alan Levy Nazi Hunter The Wiesenthal File Revised edition Constable amp Robinson London 2002 ISBN 1 84119 607 X S 410 Regierung Raab III 1959 1960 Julius Raab Bruno Pittermann Josef Afritsch Fritz Bock Christian Broda Heinrich Drimmel Max Eibegger Ferdinand Graf Franz Grubhofer Franz Gschnitzer Eduard Hartmann Eduard Heilingsetzer Reinhard Kamitz Bruno Kreisky Anton Proksch Otto Rosch Otto Tschadek Karl Waldbrunner Eduard WeikhartRegierung Raab IV 1960 1961 Julius Raab Bruno Pittermann Josef Afritsch Fritz Bock Christian Broda Heinrich Drimmel Ferdinand Graf Franz Grubhofer Franz Gschnitzer Eduard Hartmann Eduard Heilingsetzer Bruno Kreisky Anton Proksch Otto Rosch Karl Waldbrunner Eduard WeikhartRegierung Gorbach I 1961 1962 63 Alfons Gorbach Bruno Pittermann Josef Afritsch Fritz Bock Christian Broda Heinrich Drimmel Eduard Hartmann Josef Klaus Otto Kranzlmayr Bruno Kreisky Anton Proksch Otto Rosch Karl Schleinzer Ludwig Steiner Karl Waldbrunner Eduard WeikhartRegierung Gorbach II 1963 1964 Alfons Gorbach Bruno Pittermann Fritz Bock Christian Broda Heinrich Drimmel Eduard Hartmann Franz Hetzenauer Franz Korinek Otto Kranzlmayr Vinzenz Kotzina Bruno Kreisky Franz Olah Otto Probst Anton Proksch Otto Rosch Karl Schleinzer Franz Soronics Ludwig Steiner Eduard WeikhartRegierung Klaus I 1964 1966 Josef Klaus Bruno Pittermann Carl Heinz Bobleter Christian Broda Fritz Bock Hans Czettel Franz Hetzenauer Vinzenz Kotzina Bruno Kreisky Franz Olah Theodor Piffl Percevic Georg Prader Otto Probst Anton Proksch Otto Rosch Karl Schleinzer Wolfgang Schmitz Franz Soronics Eduard WeikhartRegierung Kreisky I 1970 1971 Bruno Kreisky Rudolf Hauser Hannes Androsch Christian Broda Hertha Firnberg Johann Freihsler Erwin Fruhbauer Leopold Gratz Rudolf Kirchschlager Karl Lutgendorf Josef Moser Johann Ollinger Otto Rosch Josef Staribacher Ernst Eugen Veselsky Oskar Weihs Gertrude WondrackRegierung Kreisky II 1971 1975 Bruno Kreisky Rudolf Hauser Hannes Androsch Erich Bielka Christian Broda Hertha Firnberg Erwin Fruhbauer Gunter Haiden Elfriede Karl Rudolf Kirchschlager Erwin Lanc Karl Lausecker Ingrid Leodolter Karl Lutgendorf Josef Moser Otto Rosch Fred Sinowatz Josef Staribacher Ernst Eugen Veselsky Oskar WeihsRegierung Kreisky III 1975 1979 Bruno Kreisky Rudolf Hauser Hannes Androsch Erich Bielka Christian Broda Hertha Firnberg Gunter Haiden Elfriede Karl Erwin Lanc Karl Lausecker Ingrid Leodolter Franz Loschnak Karl Lutgendorf Josef Moser Adolf Nussbaumer Otto Rosch Albin Schober Fred Sinowatz Josef Staribacher Ernst Eugen Veselsky Oskar Weihs Gerhard WeissenbergRegierung Kreisky IV 1979 1983 Bruno Kreisky Hannes Androsch Fred Sinowatz Anneliese Albrecht Christian Broda Alfred Dallinger Johanna Dohnal Beatrix Eypeltauer Franziska Fast Hertha Firnberg Gunter Haiden Elfriede Karl Ferdinand Lacina Erwin Lanc Karl Lausecker Ingrid Leodolter Franz Loschnak Josef Moser Adolf Nussbaumer Willibald Pahr Otto Rosch Herbert Salcher Albin Schober Hans Seidel Karl Sekanina Josef Staribacher Kurt Steyrer Gerhard WeissenbergInnenminister der Republik Osterreich Erste Republik Mataja Eldersch Breisky Glanz Breisky Ramek Waber Breisky Frank Schumy Starhemberg Winkler Bachinger Schumy Kerber Fey Baar Baarenfels Schuschnigg interim i A Glaise von Horstenau Seyss Inquart Zweite Republik Honner Helmer Afritsch Olah Czettel Hetzenauer Soronics Rosch Lanc Blecha Loschnak Einem Schlogl Strasser Platter interim Prokop Schussel interim Platter Molterer interim Fekter Mikl Leitner Sobotka Kickl Ratz Peschorn Nehammer KarnerOsterreichische Bundesminister fur Landesverteidigung Erste Republik Mayer Deutsch Breisky Glanz Breisky Vaugoin Wachter Vaugoin Dollfuss Schonburg Hartenstein Dollfuss Starhemberg Schuschnigg Seyss Inquart Zweite Republik Graf Schleinzer Prader Freihsler Lutgendorf Rosch Frischenschlager Krunes Lichal Fasslabend Scheibner Platter Darabos Klug Doskozil Kunasek Luif Starlinger Tanner Normdaten Person GND 1126972711 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 3245148947759854950000 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rosch OttoALTERNATIVNAMEN Rosch Otto Franz vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Jurist und Politiker SPO Landtagsabgeordneter Abgeordneter zum Nationalrat Mitglied des BundesratesGEBURTSDATUM 24 Marz 1917GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 3 November 1995STERBEORT Wien