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Sowohl in der Zwischenkriegszeit als auch während des Kalten Krieges betrieb die Republik Österreich an der Schnittstell

Außenpolitik Österreichs

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Sowohl in der Zwischenkriegszeit als auch während des Kalten Krieges betrieb die Republik Österreich an der Schnittstelle zweier gegenüberstehenden Militärallianzen eine Politik „immerwährender Neutralität“, um zur Stabilität der Region und zur kooperativen Neugestaltung der Ost-West-Beziehungen beizutragen. Nach den Umwälzungen in Mittel- und Osteuropa und seit Österreichs EU-Beitritt 1995 sieht die Regierung in Wien ihre Aufgabe vor allem darin, Stabilität in die neuen östlichen EU-Länder und insbesondere in die Balkanregion hineinzutragen. Österreich versteht sich daher als Brücke nach Mittel- und Osteuropa.

Die Außenpolitik Österreichs setzt Schwerpunkte in einer aktiven und gestaltenden Auslands-Kulturpolitik. Es wird versucht, den Standort Österreichs in Europa und der Welt mit kulturellen Mitteln verständlich und wahrnehmbar zu machen.

Die Ressortzuständigkeit für die Außenpolitik liegt in der österreichischen Regierung beim Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten.

Geschichte der österreichischen Außenpolitik

Siehe auch: Liste der Außenminister der Habsburgermonarchie und Außenminister der Republik Österreich

Monarchia Austriaca

1742 wurde in Wien die Geheime Haus-, Hof- und Staatskanzlei für die Angelegenheiten der Außenpolitik geschaffen. Die Außenpolitik der Habsburgermonarchie basierte seit dem Aufstieg des Hauses Österreich infolge des Spanischen Erbfolgekrieges und des Venezianisch-Österreichischen Türkenkrieges, vor allem aber seit den Niederlagen im Polnischen Erbfolgekrieg und im Russisch-Österreichischen Türkenkrieg auf einer traditionellen Heiratspolitik (Felix Austria) und zielte auf eine Hegemonie über Deutschland und Italien ab. Seit dem Aufstieg Preußens infolge der Schlesischen Kriege bemühte sich Österreich um ein Gleichgewicht der fünf europäischen Großmächte. Diese beiden Grundlagen österreichischer Diplomatie (Heiratsallianzen, Gleichgewichtspolitik) unterschieden sich lange deutlich von der imperialistischen und militaristischen Außenpolitik etwa Frankreichs oder Preußens und erreichten mit dem Umsturz aller Bündnisse und der auf dem Wiener Kongress beschlossenen Heiligen Allianz ihre Höhepunkte.

Siehe auch: Österreichische Kolonialpolitik

Österreich-Ungarn

Die habsburgische Außenpolitik war bis zur Gründung des Kaisertums Österreich vor allem dynastischen und religiösen Interessen untergeordnet. Nach dem Verlust der Oberhoheit über Italien (Schlacht von Solferino 1859) und Deutschland (Deutscher Krieg 1866) sowie seit dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich unterlag sie jedoch zunehmend nationalen bzw. nationalistischen Aspekten und war fortan stark von ungarischen Interessen auf dem Balkan bestimmt. Entscheidend geprägt wurde diese neue Außenpolitik Österreich-Ungarns bis 1879 zunächst vom ungarischen Ministerpräsident Gyula Andrássy, dem ersten Verfechter der Magyarisierungspolitik. Er und seine Nachfolger (z. B. Gustav Kálnoky, Stephan Burián, István Tisza) widersetzten sich einer Gleichberechtigung der slawischen Volksgruppen im Innern ebenso wie einer Aussöhnung mit Russland und Serbien nach außen. Auch die wirtschaftlichen Interessen der ungarischen Reichshälfte spielten in die Außenpolitik hinein, wie es besonders im „Schweinekrieg“ von 1906 (einem Zollkrieg zwischen Österreich-Ungarn und dem Königreich Serbien) deutlich wurde. Davor waren Österreich-Ungarn und Serbien noch verbündet und Österreich hatte Serbien im Serbisch-Bulgarischen Krieg von 1885/86 unterstützt.

Die Gegensätze zu Frankreich und dem Osmanischen Reich waren inzwischen eher gering, und ein Bündnis mit Deutschland und England sogar wünschenswert. Doch das Dreikaiserbündnis mit Russland und Deutschland (1872), der Dreibund mit Italien und Deutschland (1882) sowie die Mittelmeerentente mit England und Italien (1887) waren von Anfang an durch die panslawistische Agitation Russlands und Serbiens bzw. durch den italienischen Irredentismus belastet. Die österreichisch-russische Balkanrivalität rückte nach dem Berliner Kongress von 1878 immer mehr in den Vordergrund, entscheidende Zusammenstöße waren die Bulgarische Krise (1885/88), die Bosnienkrise von 1908 und die Parteinahme für Bulgarien im Zweiten Balkankrieg (1913). Eine Verstärkung des slawischen Elements durch direkte Annexionen auf Kosten des Russischen oder Osmanischen Reiches bzw. Serbiens lag allerdings zunächst nicht im Interesse der österreichisch-ungarischen Außenpolitik. Die folgenschwerste Entscheidung der österreich-ungarischen Außenpolitik war nach dem Attentat von Sarajevo und der Julikrise 1914 das Ultimatum an Serbien, welches zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs führte. Der letzte Versuch einer eigenständigen Außenpolitik Österreich-Ungarns waren die Friedensbemühungen von k.u.k. Außenminister Ottokar Czernin und Kaiser Karls 1917. Die Versuche scheiterten aber am Willen eigene Opfer zu bringen und der schwierigen Lage schließlich in der Sixtus-Affäre 1918.

Siehe auch: „Österreich-Ungarn“ im Artikel Kriegsziele im Ersten Weltkrieg

Erste Republik

Die außenpolitische Orientierung Österreichs nach 1918 war längst nicht so klar, wie dies der bei der Ausrufung der Republik kundgetane Anschlusswille an Deutschland vermuten lassen würde: Bankkapital und Handel suchten neuen Bewegungsraum und ein Teil hätte dies gern durch den Anschluss, ein anderer Teil durch die alte Wirtschaftsverbindungen erneuernde „Donaukonföderation“ erreicht und auch die außenpolitischen Initiativen bewegten sich in beide Richtungen. Bereits unmittelbar nach der Auflösung des alten Staates fuhr eine österreichische Regierungsdelegation nach Prag, um dort Verhandlungen über die Beibehaltung einer Wirtschaftsgemeinschaft vorzuschlagen. Prag lehnte eine solche Zusammenarbeit ab, ebenso wie den späteren Vorschlag Renners für ein gemeinsames Wirtschaftsparlament der Nachfolgestaaten in Bratislava im März 1919. Der freie Warenverkehr wurde von den Nachfolgestaaten – zur Herstellung ihrer wirtschaftlichen Autarkie und der Grundlagen zur Regelung des Wirtschaftsverkehrs – unterbunden. Über die später in den Friedensverträgen noch ermöglichte Herstellung eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes für den Zeitraum von fünf Jahren auf der Basis von wechselseitigen Präferenzzöllen wurde niemals verhandelt.

Auch die Initiativen in Richtung „Anschluss“ waren nicht erfolgreich: Die von Otto Bauer initiierten Anschluss-Geheimverhandlungen in Berlin zwischen dem 27. Februar und 2. März 1919 endeten mit der Weigerung Deutschlands, Finanzhilfen für die Herstellung der Währungseinheit bereitzustellen. Schließlich bereitete das sich bereits Ende 1918 abzeichnende Anschlussverbot der deutschen Orientierung zumindest an der Oberfläche ein Ende.

Die Wende in der Außenpolitik signalisierte der Rücktritt Otto Bauers am 26. Juli 1919, der eine allzu pointierte Anschlusspolitik vertreten hatte: Die außenpolitische Konzeption des neuen Leiters des Außenressorts, Karl Renner, sah eine Konsolidierung Österreichs mit Hilfe der Siegermächte vor und wollte gute Beziehungen zu den Nachbarstaaten ausbauen, ohne dabei aber Verpflichtungen und Bündnisse einzugehen, die einen späteren Anschluss an Deutschland behindern hätten können.

Geregelten Beziehungen zu den neuen Nachbarstaaten stand zuerst noch die Territorialfrage entgegen: Mit dem SHS-Staat und Ungarn war es hier sogar zu militärischen Auseinandersetzungen gekommen, die mittels der Volksabstimmung 1920 in Kärnten und der Volksabstimmung in Ödenburg 1921 nur zum Teil diplomatisch gelöst werden konnten. Allein die rasche großräumige Abklärung der gemeinsamen Grenze ermöglichte eine frühe Annäherung zwischen Österreich und der Tschechoslowakei. Beide Staaten waren dabei an guten zwischenstaatlichen Beziehungen interessiert: Österreich aus ökonomischen Gründen, die tschechoslowakische Außenpolitik deshalb, weil sie die ČSR als Zentrum des neuen mitteleuropäischen Friedenssystems, als Garanten des Status quo zu etablieren bestrebt war. Auch die Gefahr des Revisionismus in Ungarn, wo nach dem Sturz der Räterepublik unter Béla Kun im August 1919 eine rechtsautoritäre Regierung unter Miklós Horthy an die Macht gekommen war, und die Gefahr einer Restauration der Habsburger brachten die beiden Staaten einander näher.

Am 12. Jänner 1920 schlossen Karl Renner einerseits und Edvard Beneš und Staatspräsident Tomáš Garrigue Masaryk andererseits in Prag ein Geheimabkommen, eine Art Defensivbündnis gegen Restaurationsbestrebungen Ungarns, dem noch weitere Verträge im Bereich der Staatsbürgerschaft, der Grenzziehung und der Trennung der Archive und Kunstsammlungen vorbereiten sollten. Innenpolitisch zeigten sich die Christlichsozialen und die Großdeutschen, außenpolitisch vor allem Ungarn und Italien, das mehr und mehr Interesse am Donauraum zeigte, über diesen schnell publik gewordenen Vertrag verstimmt. Dennoch hatte es die österreichische Außenpolitik in einer unklaren politischen Situation verstanden, trotz der prekären Wirtschaftslage sich einen gewissen Manövrierraum zu schaffen, indem Renner das rasch wechselnde internationale Kräfteverhältnis zu nutzen bestrebt war. In wirtschaftlicher Hinsicht waren die Jahre 1918 bis 1921 die Jahre der handelspolitischen Abschottung der Nachfolgestaaten von Österreich. Nur langsam konnten geregelte handelspolitische Beziehungen aufgebaut werden: Aber bereits 1919 wurde eine Reihe von zwischenstaatlichen Verträgen zur Lebensmittel- und Brennmaterialbeschaffung geschlossen. Der Handelsaustausch erfolgte vorerst noch über Kompensationsverträge. Diese wurden in der Folge von provisorischen Handelsverträgen und angeschlossenen Kontingentverträgen abgelöst, in denen die Freigabe von gewissen Ausfuhrkontingenten fixiert wurde. Zwischen 1919 und 1921 wurden Handelsübereinkommen mit allen Nachfolgestaaten abgeschlossen.

Auch unter den folgenden Regierungen wurden die Kontakte zur ČSR ausgebaut. Da das Außenamt, das mit seinem Beamtenapparat den außenpolitischen Kurs entscheidend mitbestimmte, gute Kontakte zur ČSR, vor allem wegen des dringend nötigen Sanierungskredites, für förderlich betrachtete, kam es am 16. Dezember 1921 in Lány bei Prag zu einem weiteren Gipfeltreffen. Die Besprechungen fanden mit einem Grundsatzvertrag zwischen den beiden Staaten ihren Abschluss, die ČSR gewährte Österreich einen Sanierungsfinanzkredit. Wieder war die Annäherung an den mitteleuropäischen Verbündeten Frankreichs nicht unumstritten: Die Großdeutsche Volkspartei zog sich aus der konservativ-bürgerlichen Regierung Schober zurück und brachte diese gemeinsam mit den Sozialdemokraten schließlich im Parlament zum Sturz.

Die Frage der ökonomischen und politischen Zukunft der Region geriet ab 1921 immer mehr ins Zentrum außenpolitischer Initiativen: Auf einen amerikanischen Vorschlag, in Bratislava eine Wirtschaftskonferenz einzuberufen, wo die Fragen einer Zollunion und Währungseinheit der Nachfolgestaaten hätten besprochen werden sollen, reagierte Prag ablehnend. Die Konferenzen von Rom (Mai bis Juni 1921) und Portorož (Oktober bis November 1921), einmal unter italienischer, das andere Mal unter französischer Ägide, sollten deutsche Hegemonialbestrebungen blockieren und den Donauraum unter französischer oder italienischer Kontrolle reintegrieren. Doch letztlich sanktionierten gerade diese Konferenzen, obwohl sie vorgaben an einer Integration des Donauraumes interessiert zu sein, die staatliche und wirtschaftliche Trennung sowie die Liquidierung ehemaliger gesamtstaatlicher Einrichtungen der Donaumonarchie.

1921 trat die Frage der Gewährung eines großen internationalen Kredites zur Sanierung der österreichischen Währung immer mehr ins Zentrum der österreichischen Außenpolitik. Oberstes Ziel war – wie aus dem Koalitionsvertrag vom Mai 1922 zwischen den Christlichsozialen und der Großdeutschen Partei hervorgeht – der „Anschluss“, wenn nicht sofort, so doch auf evolutionärem Weg. Die Reisediplomatie Seipels im August 1922 nach Prag, Berlin und Verona sollte dortige politische und Finanzkreise zu einer Finanzhilfe für Österreich bewegen. Die Angst vor einem österreichischen Schritt, der die Kräfteverhältnisse im Donauraum grundlegend verändert hätte, sei es in Form des „Anschlusses“ oder einer italienisch-österreichischen Zollunion, führte schließlich dazu, dass der Völkerbundrat in den Genfer Protokollen vom 4. Oktober 1922 das Anschlussverbot bekräftigte und gleichzeitig eine Anleihe in Höhe von 650 Millionen Goldkronen an Österreich bewilligte. Hinter dieser Außenpolitik standen aber durchaus alte Großmachtaspirationen: Der österreichische „Großstaatsmensch“ hätte, so lange die Zeit weder für den „Anschluss“ noch für die „Donaukonföderation“ unter katholisch-deutschem Vorzeichen reif sei, demnach abzuwarten. Diese „deutsch-österreichische Mission“ im Donauraum führte Seipel in einer Nationalratsdebatte anlässlich eines Zusatzabkommens zum Handelsvertrag mit Ungarn am 27. Juni 1928 aus: Österreich müsse aus der Enge seiner Wirtschaftsgrenzen heraustreten, doch sei die mitteleuropäische Frage nicht gelöst, wenn der große Staat, der das eigentliche Mitteleuropa ausfüllt, das Deutsche Reich, bei dieser Lösung nicht mit dabei ist. Eine Lösung, der auch die Sozialdemokraten nahestanden, wie der Beitrag Otto Bauers in der gleichen Debatte zeigte: So wenig wie in ein italienisches lassen wir uns in ein jugoslawisch-tschechisches Wirtschaftssystem eingliedern. Gleiches gilt für den Beitrag Karl Renners Was soll aus Österreich werden? im „Kampf“ im Jahr 1930. Doch war der außenpolitische Handlungsspielraum Österreichs nun stark eingeschränkt, und die Phase einer aktiven Außenpolitik, die in diesem Zeitraum eine Personalunion zwischen Regierungschef und Leiter des Außenressorts einschloss, beendet.

Mit 1929 verdichteten sich die Anzeichen eines „italienischen Kurses“ in der österreichischen Außenpolitik: Anfang der dreißiger Jahre hatten Italien und Ungarn ihre Kontakte zu den bürgerlichen Regierungen ausgebaut, deren innenpolitische Ambitionen mit einer „Evolution nach rechts“ und der schrittweisen Zerschlagung demokratischer Einrichtungen mit den italienischen und ungarischen außenpolitischen Interessen kongruent waren.

Doch trotz der italienischen Orientierung wurde Deutschland nicht gänzlich aus den Augen verloren: Noch vor der Unterzeichnung des Freundschaftsvertrages mit Italien am 6. Februar 1930 versicherte die österreichische Politik Deutschland, nichts unternehmen zu wollen, wodurch irgendwelche Zukunftsmöglichkeiten präjudiziert wären. Die österreichischen Sozialdemokraten standen einer Annäherung an Italien kritisch gegenüber und warnten davor, eine wirtschaftliche Sanierung des Landes über Italien zu versuchen. Diese Tendenzen und der sich abzeichnende Einfluss Deutschlands, das seine wachsende wirtschaftliche Macht im südosteuropäischen Raum in politisches Kapital umwandeln wollte, riefen die anderen am Donauraum interessierten Mächte auf den Plan. Österreich stand so Anfang der dreißiger Jahre im Zentrum zahlreicher wirtschaftlicher und politischer mitteleuropäischer Föderationspläne. Anfang 1932 legte der französische Ministerpräsident André Tardieu einen Plan zur Sanierung des Donauraumes vor, um die im fehlgeschlagenen Projekt einer Zollunion Deutschland-Österreich offenkundig gewordenen Anschlussbestrebungen zu stoppen und das eigene Sicherheitssystem zu sichern. Dieser sah einen regionalen Zusammenschluss der ČSR, Jugoslawiens, Rumäniens, Österreich und Ungarns auf der Basis der gegenseitigen Zollpräferenzierung vor: Allein die angesprochenen Staaten äußerten sich skeptisch bis ablehnend. Auf der politischen Ebene zeigte sich Österreich reserviert, weil Wirtschaftsabkommen wie der „Tardieu-Plan“ den „Anschluss“ blockieren konnten. Auf der Londoner Viermächtekonferenz vom 6. bis 8. April 1932 kam der Plan schließlich wegen des Widerstandes Deutschlands und Italiens zu Fall: Deutschland war es damit gelungen, sich einen Zugang zu Südosteuropa offen zu halten, den dann das nationalsozialistische Deutschland zu nutzen wusste.

Mussolini unterstützte mit dem Ziel einer Desintegration des französischen mitteleuropäischen Sicherheitssystems und der Errichtung einer Barriere gegen die deutsche Südosteuropapolitik Anfang 1932 eine Initiative des ungarischen Ministerpräsidenten István Bethlen für eine Zollunion zwischen Österreich, Italien und Ungarn. Österreich stellte sich aber gegen diese Versuche und trat für den Ausbau des Präferenzsystems ein: Die Steigerung der Ausfuhren und der Schutz der protektionistischen Interessen heimischer Agrarier und industrieller Kreise sollten damit durchgesetzt werden.

1932/33 hatte sich in Österreich im bürgerlichen Lager ein „Machtdreieck“ zwischen Dollfuß, der Heimwehr und den Nationalsozialisten herausgebildet. Gemeinsam war ihr Interesse, die organisierte Arbeiterbewegung auszuschalten, diametral entgegengesetzt, ihre Interessen das Machtgefüge dieses Dreiecks neu zu bestimmen. Die Durchsetzung des Dollfußschen Programms – Selbständigkeit gegenüber Deutschland, Beseitigung der parlamentarischen Demokratie und persönliche diktatorische Machtstellung – war jedoch ohne außenpolitische Rückendeckung des faschistischen Italiens, das sich immer stärker als europäische Macht bewies, nicht möglich: Die Zusammenkünfte von Dollfuß und Mussolini sollten die Interessensübereinstimmung abklären. Die Hirtenberger Waffenaffäre im Jänner 1933, als die sozialdemokratische „Arbeiter-Zeitung“ eine Waffenlieferung Italiens an Ungarn und die Heimwehr enthüllte, führte zum Prestigeverlust Dollfuß’ im Ausland, was diesen wieder darin bestärkte, das genuin österreichische Faschisierungsprogramm zu beschleunigen, für dessen Durchsetzung Italien militärische Garantien abgab. Italienische Truppen sollten laut „Plan 34“ die deutsch-österreichische Grenze sichern, damit Deutschland die Lage nicht für seine Zwecke ausnutzen könne und die österreichische Exekutive beim Vorgehen gegen potenzielle „Aufständische“ freie Hand habe.

Die österreichische Sozialdemokratie machte angesichts dieser Entwicklung eine Kehrtwendung und versuchte, die verbleibenden außenpolitischen Alternativen zum „Anschluss“ und zum Bündnis mit Italien durchzuspielen: Vor allem ab 1932 und nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland standen Ideen einer Donauföderation im Vordergrund, eine Arbeit von Karl Renner, vorher und später Vertreter der Anschlusslinie, sprach sich für die Unabhängigkeit und die politische Neutralisierung des Landes aus, und Otto Bauer votierte am außerordentlichen Parteitag der SDAPÖ im Oktober 1933 für eine völkerrechtliche Neutralisierung des Landes, auf deren Basis wirtschaftliche Verbindungen mit den Nachbarn aufgenommen werden sollten. In einer Denkschrift an die II. Internationale verwarf Karl Renner mit Zustimmung des Parteivorstandes den Anschluss und setzte sich für eine politisch-ökonomische Donau-Entente ein.

Mit dem Abschluss der Römischen Protokolle am 17. März 1934 zwischen Österreich, Ungarn und Italien stand Italien am Höhepunkt seines Einflusses in Österreich. Im Vertrauen auf eine durchaus fragwürdige Unterstützung durch Italien und Ungarn opferte Dollfuß die innen- und außenpolitische Bewegungsfreiheit der österreichischen Regierung.

Doch die „Römische Allianz“ war zerbrechlich, die Erweiterung nach Deutschland hin ein vor allem von Ungarn gewünschter Schritt, während Österreich an einer internationalen Garantie seiner Unabhängigkeit interessiert war. Unmittelbar nach dem Bürgerkrieg erteilten Italien, Frankreich und Großbritannien am 17. Februar 1934 eine Garantieerklärung über die Integrität Österreichs, die durch einen französisch-italienischen „Donau-Pakt“ ergänzt wurde. Die von der Kleinen Entente bei ihrer Sitzung in Bled im August 1935 unterstützte Initiative sah eine kollektive Sicherung der Unabhängigkeit Österreichs vor: Österreich und seine Anrainerstaaten sollten sich wechselseitig verpflichten,

„sich nicht in die inneren Angelegenheiten des anderen einzumischen, und keine Aktion anregen oder unterstützen, die auf eine gewaltsame Veränderung der territorialen Einheit oder der sozialen Ordnung eines der vertragsschließenden Länder abzielte.“

Gleichzeitig begannen auch die Militärs aktiv zu werden. Bereits in den zwanziger Jahren lagen Aufmarsch- und Aufteilungspläne der Nachbarn vor, doch hatte Österreich bei den militärischen Plänen der Kleinen Entente nur eine geringe Rolle gespielt. Der österreichische Generalstab hatte andererseits vier fiktive Bedrohungsfälle durchgespielt: den Fall „T“ für die ČSR, „U“ für Ungarn, „S“ für Jugoslawien und „I“ für Italien, aber niemals den Bedrohungsfall seitens Deutschland. Operativ und konkret ausgearbeitet wurden einzelne Fälle erst aber nach der Machtergreifung Hitlers, der Aufrüstung Österreichs und der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht 1935 durch die Operationsfelder „DR“ und „T und Ju“.

Mit dem italienischen Angriff auf Äthiopien 1935, der die Rückkehr Italiens zu einer aggressiven Kolonialpolitik dokumentierte, verlor Italien sein Interesse am Donauraum: Für Österreich, das sich an den Völkerbundsanktionen gegen Italien nicht beteiligte, öffnete sich die „Falle“ der außenpolitischen Isolierung. Mit den Annäherungsversuchen der Kleinen Entente – vor allem der ČSR – ergab sich aber noch eine Möglichkeit: Die ČSR hatte, obwohl sie mit der Ausschaltung der Sozialdemokratie weitestgehend ihrer Einflussmöglichkeiten auf die österreichische Politik beraubt war, die Etablierung der Diktatur in Österreich als rein interne Angelegenheit betrachtet und sich an einer Erhaltung der österreichischen Unabhängigkeit interessiert gezeigt. Die Aufnahme von Schutzbündlern und die Aktivitäten der sozialdemokratischen Emigration belasteten zwar die Beziehungen, was aber Prag nicht hinderte, einen Ausgleich mit Österreich zu suchen: die Behörden arbeiteten – zumindest in Prag – bei der Bespitzelung von Emigranten zusammen, und die österreichischen Bemühungen um eine positivere Berichterstattung in den tschechoslowakischen Medien waren durchaus erfolgreich. Auch der sich abzeichnende Zerfall der Kleinen Entente, die nicht nur kein Kern für eine generelle Verständigung im Donauraum, sondern sogar ein Mittel zur Verhinderung weitergehender wirtschaftlicher Verflechtungen in Ostmitteleuropa gewesen ist, erleichterten die Sondierungsgespräche der beiden außenpolitisch mehr und mehr isolierten Staaten.

Mehrere Treffen hochrangiger österreichischer und tschechoslowakischer Politiker zeigten zumindest die Möglichkeit einer Annäherung an. 1935 legte Milan Hodža einen Plan vor, der den Staaten des Donauraumes ein neues ökonomisch-politisches System der Zusammenarbeit ermöglichen sollte. Die Vortragsreise Schuschniggs am 16. Jänner 1936 nach Prag, die mit einem Besuch bei Edvard Beneš, der nach dem Tod Masaryks Staatspräsident geworden war, und Ministerpräsident Milan Hodža verbunden war, war von Spekulationen über die tatsächlichen außenpolitischen Absichten der beiden Nachbarstaaten begleitet: Italien und Ungarn waren über eine mögliche Annäherung genauso verstimmt wie Deutschland. Die diplomatischen Versuche einer Annäherung zwischen der ČSR und Österreich beendete schließlich ein am 17. März 1936 ausgehandeltes Zusatzprotokoll zu den Römischen Protokollen, das auf Initiative Ungarns erhöhte Sperren gegen eine Integration weiterer Staaten in das System der Römischen Protokolle durchsetzte. Die Teilnehmerstaaten verpflichteten sich, keine politischen Verhandlungen mit der Regierung eines dritten Staates zu führen, ohne vorher mit den beiden anderen Unterzeichnerstaaten der Römischen Protokolle Kontakt aufgenommen zu haben.

Die Initiativen der Tschechoslowakei, Österreich zu einer Änderung seiner Haltung zu bewegen – so bei den beiden Treffen Schuschniggs und Hodžas 1937, oder das Entgegenkommen bei der Behandlung der sozialdemokratischen Emigration, indem das Asylgesetz der ČSR immer restriktiver ausgelegt wurde –, waren reine Rückzugsgefechte, die „austrofaschistischen Aversionen“ gegen die demokratische Tschechoslowakei erwiesen sich als zu stark. Zudem war es mit dem Juliabkommen 1936, das in einem geheimen Zusatzprotokoll die Möglichkeit der permanenten deutschen Einmischung fixiert hatte, zu einer Wende in der österreichischen Außenpolitik gekommen: Im Mai 1937 wurde eine deutsch-österreichische Vereinbarung bezüglich eines Nachrichtenaustausches über die ČSR getroffen, im November 1937 eine Studie für den Fall des Vorgehens der Achsenmächte gegen die Sowjetunion und eines Einmarsches in die ČSR erstellt. Für eine eventuelle Beteiligung Österreichs an dieser Operation wurden als Gegenleistung eine Garantie der Unabhängigkeit Österreichs, Südtirol und die deutschsprachigen Gebiete der ČSR ins Spiel gebracht: Ab dem 1. März 1938 sind konkrete Vorarbeiten zu einer „Studie über die Möglichkeit eines Angriffes gegen die Tschechoslowakei“ verfolgbar.

Kurz vor dem 12. März 1938 war Österreich außenpolitisch isoliert und paradoxerweise am Ziel seiner jahrzehntelang stillschweigend verfolgten Politik: dem „Anschluss“.

Zweite Republik

1945 erlebte die Republik Österreich mit der Unabhängigkeitserklärung ihre zweite Geburtsstunde. 1955 beendete der Österreichische Staatsvertrag mit allen vier Besatzungsmächten die Ära des besetzten Nachkriegsösterreich und gab dem Land – anders als bei der Bundesrepublik Deutschland und der DDR – seine volle staatliche Souveränität zurück, die es in der Zeit des Nationalsozialismus verloren hatte. Als Gegenleistung dafür musste die Zweite Republik ihre „immerwährende Neutralität“ erklären und per Verfassungsgesetz festschreiben. Im September 1955 verließen die letzten sowjetischen Soldaten das Staatsgebiet. Die der Westalliierten folgten am 25. Oktober, einen Tag bevor der Nationalrat das Neutralitätsgesetz beschloss. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die österreichische Wirtschaft ähnlich wie die bundesdeutsche (siehe auch Wirtschaftswunder). Infolge der Beschlagnahmungen durch den USIA-Konzern wies jedoch die Wirtschaft in der ehemaligen Sowjetzone einen großen Nachholbedarf gegenüber den westlichen Bundesländern auf, der erst nach Jahrzehnten ausgeglichen wurde.

Durch seine politisch neutrale Position wurde Österreich ein wichtiger Zufluchtsort für Beteiligte des Aufstandes in Ungarn 1956 und für viele Mitwirkende des Prager Frühlings 1968. Speziell im Jahr 1956, wo vor allem Ostösterreich noch stark durch die Besatzung in Mitleidenschaft gezogen war, war die humanitäre Hilfe für das Nachbarland sehr groß. Ganze Siedlungen wurden für Flüchtlinge aus dem Boden gestampft. Obwohl ein großer Teil der Flüchtlinge vor allem von Überseeländern aufgenommen wurden, blieben doch auch sehr viele in Österreich. Auch das Bundesheer, das erst neu aufgestellt worden war, hatte seine erste Bewährungsprobe. In beiden Fällen spielte auch der ORF eine große Rolle, die Bevölkerung in den jeweils betroffenen Nachbarländern als Staatsrundfunk möglichst neutral zu informieren. Zu Beginn der 1970er-Jahre war Wien für Tausende jüdischer Emigranten aus der Sowjetunion die erste Zwischenstation auf dem Weg in den Westen.

Durch Bundeskanzler Bruno Kreisky, der als einer der ersten westlichen Politiker mit Arafat und Gaddafi Gespräche führte, bekam Österreich eine wichtige Rolle im Nahostkonflikt. Wien wurde zur Heimat vieler internationaler Organisationen wie der UNO, der IAEO und der OPEC.

Als Folge der jüngeren Geschichte, der Erfahrungen nach dem „Anschluss“, der Verbrechen zur Zeit des Nationalsozialismus in Österreich und der vollständigen Niederlage des Hitlerreiches im Zweiten Weltkrieg, wandelte sich auch das Verständnis der österreichischen Identität. War das Selbstverständnis und das Verhältnis zum Staat in der Ersten Republik noch in weiten Teilen durch deutschnationale Gedanken geprägt, trat dieser Gedanke nun zunehmend in den Hintergrund. Dieses österreichische Nationalbewusstsein, das sich auch mit einer Abgrenzung zur neuen Bundesrepublik Deutschland verband, hatte allerdings auch zur Folge, dass sich viele Österreicher, „Normalbürger“ wie Politiker, jetzt als erstes Opfer der Nationalsozialisten sehen wollten (auch als „Opfermythos“ bzw. „Opferthese“ bezeichnet), obwohl Hitler unter dem Jubel und mit Zustimmung weiter Teile der Bevölkerung den „Anschluss“ herbeigeführt hatte. Die Beteiligungen an den Verbrechen des Dritten Reiches wurden auch deshalb lange Zeit kaum aufgearbeitet. Dieser „blinde Fleck“ im Geschichtsbewusstsein fand 1986 in der Waldheim-Affäre im Laufe der Kandidatur Kurt Waldheims zur Bundespräsidentschaft internationale Beachtung. Trotz weltweiter Empörung über Waldheims zunächst verschwiegene SA-Mitgliedschaft bzw. seine Rolle in der deutschen Wehrmacht gewann er die Präsidentenwahl im zweiten Wahlgang. Erst unter der Regierung von Bundeskanzler Franz Vranitzky kam es 1991 zu einem ausdrücklichen Bekenntnis zur Mitverantwortung der Österreicher an den Verbrechen des Nationalsozialismus.

Mit dem Zusammenbruch der kommunistischen Regimes in den Ostblockländern, dem Fall des Eisernen Vorhangs und der Öffnung der Grenzen zu Westeuropa im Jahr 1989 verlor das Land seinen Charakter als westlicher demokratischer Vorposten. Konsequenterweise trat Österreich daher 1995 der Europäischen Union bei, was lange Zeit aufgrund des Neutralitätsgesetzes für undenkbar galt, und trat dem Schengen-Raum bei, wodurch die Grenzkontrollen zu Deutschland und Italien am 1. Dezember 1997 entfielen.

Die „schwarz-blaue Koalition“ der bürgerlich-konservativen ÖVP mit der rechtspopulistischen FPÖ im Februar 2000 führte zum „Einfrieren der Beziehungen“, den so genannten „Sanktionen“, der anderen EU-Länder gegen die österreichische Bundesregierung sowie zu lang andauernden Demonstrationen (siehe auch Donnerstagsdemonstrationen) von Gegnern der blau-schwarzen Regierung. Die Politik der Europäischen Union gegenüber der Regierungskoalition hatte allerdings kaum realpolitische Auswirkungen auf die österreichische Innenpolitik, sondern führte vielmehr zu einer kurzfristigen Stärkung der ÖVP-FPÖ-Koalition und zu einer vergleichsweise größeren Ablehnung der EU. Aufgrund der Empfehlung des von den EU-Ländern letztlich eingesetzten „Rat der Weisen“ (Weisenbericht) hoben die 14 EU-Länder im September 2000 die „Sanktionen“ wieder auf.

Am 1. Jänner 1999 wurde auch in Österreich die neue EU-Währung Euro, als Buchgeld eingeführt und ab 1. Jänner 2002 löste der Euro auch als Zahlungsmittel die Schillingwährung ab.

Die folgenden Jahre waren vor allem durch die Beitrittsverhandlungen der zehn ost- und südeuropäischen Länder zur EU (Osterweiterung), dem Transitvertrag und die Proteste gegen das tschechische AKW Temelín geprägt. Letzteres führte zeitweise zu einem schlechten politischen Klima zwischen Prag und Wien. Die Neuverhandlungen für den Transitvertrag scheiterten im Jahre 2003.

Seit 2004 nimmt der österreichische Bundespräsident an den alljährlichen Treffen der Staatsoberhäupter der deutschsprachigen Länder (bestehend aus EU- und Nicht-EU-Mitgliedern) teil. Dieses Format geht auf den Wunsch des Schweizer Staatsoberhauptes und die darauffolgende Initiative des damaligen österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer zurück.

Ein Schwerpunkt der österreichischen Außenpolitik ist die Unterstützung der Staaten des Westbalkan im EU-Beitrittsprozess. Auch das österreichische Parlament beteiligt sich an diesen Bemühungen mittels Kooperationen zur Stärkung von demokratischen Strukturen in der Region.

Engagement in der UNO

Wien ist neben New York und Genf dritter Amtssitz des Sekretariats der Vereinten Nationen und misst daher diesem außenpolitischen Element traditionell einen großen Stellenwert bei. Insgesamt dienten bisher über 50.000 Österreicher unter der UN-Flagge als Soldaten, Militärbeobachter, Zivilpolizisten und zivile Experten in aller Welt. Neben den UN-Stellen gibt es in Wien noch eine Reihe weiterer Internationaler Organisationen. Dazu gehören die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), der Sitz der 1960 in Bagdad gegründeten OPEC (Organization of the Petroleum Exporting Countries) sowie eine Reihe von Nichtregierungsorganisationen (NGOs).

Zusammen mit Brasilien, Malaysia, Mexiko, Südafrika und Thailand hat Österreich die Initiative beim Diskussions- und Verhandlungsprozess, der im Juli 2017 zu einem Atomwaffenverbotsvertrag führen soll. So richtete die österreichische Regierung 2014 die dritte Konferenz zu „humanitären Auswirkungen von Atomwaffen“ aus. Dabei wurde ein in der Folge von 127 Staaten unterstützter Aufruf veröffentlicht, international zusammenzuarbeiten, um Kernwaffen zu ächten, zu verbieten und zu zerstören.

2023 gehörte Österreich zur Allianz Westeuropäische Partner 4, die eine verstärkte Zusammenarbeit mit der NATO anstrebt.

Siehe auch

  • Liste der Vertretungsbehörden der Republik Österreich

Literatur

  • Wolfdieter Bihl: Österreich im Kräftefeld der Kleinen Entente. In: Österreichische Osthefte. Jg. 21/1979/2, S. 125–137.
  • Franz Cede und Christian Prosl: Anspruch und Wirklichkeit. Österreichs Außenpolitik seit 1945. StudienVerlag, Innsbruck/Wien/Bozen 2015, ISBN 978-3-7065-5430-5.
  • Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten (Hrsg.): Außenpolitischer Bericht. Wien (jährlich publiziert).
  • Michael Gehler: Österreichs Außenpolitik der Zweiten Republik. 2 Bde. Studienverlag, Innsbruck/Wien/Bozen 2005, ISBN 3-7065-1414-1.
  • Wolfgang Gieler, Moritz Botts (Hrsg.): Außenpolitik Europäischer Staaten, von Albanien bis Zypern. Lehr- und Studienbücher der Politikwissenschaft. Scientia Bonnensis 2007, ISBN 978-3-940766-01-4.
  • Hanns Haas: Österreich im System der Pariser Vorortverträge. In: Herbert Dachs, Peter Gerlich, Herbert Gottweis u. a. (Hrsg.): Handbuch des politischen Systems der Ersten Republik Österreich, Wien 1995, S. 665–693.
  • Hanns Haas: Diskussion zu den Beiträgen Hummelberger und Suppan. In: Rudolf Neck, Adam Wandruszka (Hrsg.): Anschluß 1938. Protokoll des Symposiums in Wien am 14. und 15. März 1978. Wien 1981, S. 312–329.
  • Eduard Hochenbichler: Republik im Schatten der Monarchie. Wien 1971.
  • Otmar Höll: Außen- und Sicherheitspolitik. In: Heinrich Neisser, Sonja Puntscher Riekmann (Hrsg.): Europäisierung der österreichischen Politik. Konsequenzen der EU-Mitgliedschaft. Schriftenreihe des Zentrums für angewandte Politikforschung, Band 26. Wien 2002, S. 369–395.
  • Christoph Höslinger: Österreich und die Tschechoslowakei 1934–1938. Politische Beziehungen im Lichte der Akten des Wiener Außenamtes. Diplomarbeit, Wien 1991.
  • Alfred Holzgreve: Die Außenhandelspolitik Österreichs in der Ersten Republik von 1918–1938 unter besonderer Berücksichtigung der Landwirtschaft. Phil. Diss., Wien 1980.
  • Lajos Kerekes: Abenddämmerung einer Demokratie. Mussolini, Gömbös und die Heimwehr. Wien 1977.
  • Helmut Kramer: Strukturentwicklung der Außenpolitik (1945–2005). In: Herbert Dachs u. a. (Hrsg.): Politik in Österreich. Das Handbuch. Manz, Wien 2006, S. 807–837.
  • Béla Rásky: Die außenpolitischen Beziehungen der Republik Österreich zu den Nachfolgestaaten der Donaumonarchie (1918–1938). In: Herbert Dachs/Peter Gerlich/Herbert Gottweis u. a. (Hrsg.): Handbuch des politischen Systems der Ersten Republik Österreich. Wien 1995, S. 652–664.
  • Karl Stuhlpfarrer: Austrofaschistische Außenpolitik – ihre Rahmenwirkungen und ihre Auswirkungen. In: Emmerich Tálos, Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): „Austrofaschismus“. Beiträge über Politik, Ökonomie und Kultur 1934–1938, Wien [Vierte, ergänzte Auflage] 1989.
  • Fritz Weber: Vom 'Anschluß' zur Westintegration. Anmerkungen zur außenpolitischen Orientierung der österreichischen Sozialdemokratie 1918–1955. In: Heinz Gärtner, Günter Trautmann (Hrsg.): Ein dritter Weg zwischen den Blöcken. Die Weltwirtschaftskrise, Europa und der Eurokommunismus. Wien 1985, S. 111–123.
  • Österreichische Gesellschaft für Außenpolitik und Internationale Beziehungen u. Österreichisches Institut für Internationale Politik (Hrsg.): Österreichisches Jahrbuch für internationale Politik. Wien 1984–2002.
  • Österreichische Gesellschaft für Außenpolitik und Internationale Beziehungen u. Österreichisches Institut für Internationale Politik (Hrsg.): Österreichische Zeitschrift für Außenpolitik. Wien 1960–1983.

Weblinks

Wikisource: Österreichischer Staatsvertrag – Quellen und Volltexte
  • www.staatsvertrag.at – Eine akustische Webausstellung (Österreichische Mediathek)
  • Beiträge zur Außenpolitik Österreichs AG Friedensforschung an der Univ. Kassel
  • International − österreichische Zeitschrift für Außenpolitik und internationale Beziehungen

Belege

  1. Wladimir Petrowitsch Potjomkin: Geschichte der Diplomatie, Zweiter Band, Die Diplomatie der Neuzeit (1872–1919), S. 25–30 und 38–43. SWA-Verlag Berlin 1948.
  2. Ebenso war der Beitritt Rumäniens zum Dreibund (1883) durch den rumänischen Irredentismus gegenüber Ungarn bzw. die Unterdrückung der Rumänen in Ungarn belastet.
  3. Auch Spanien trat der Mittelmeerentente 1887 bei.
  4. Hochenbichler 1971, 88–90.
  5. Holzgreve 1980, 29.
  6. Stenographische Protokolle. 46 Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich. III. Gesetzgebungsperiode. 27. Juni 1928. S. 1365.
  7. Stenographische Protokolle. 46 Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich. III. Gesetzgebungsperiode. 27. Juni 1928. S. 1359 f.
  8. Karl Renner: Was soll aus Österreich werden? In: Der Kampf. XXIII/1930, S. 49–62.
  9. Stuhlpfarrer 1989, 270.
  10. Pál Szende: Die Donauföderation. In: Der Kampf XXV/1932.
  11. Weber 1985, 112.
  12. Kerekes 1977, 162.
  13. Ádám, 98.
  14. Bihl 1979, 125.
  15. Stuhlpfarrer 1989, 278.
  16. Höslinger 1991, 61.
  17. Haas, 1981b, 320.
  18. Bihl 1979, 135.
  19. d’Lëtzebuerger Land - Beim Deutschen Bund in Eupen (02. September 2016)
  20. Außenministerium der Republik Österreich: Außenpolitik. Abgerufen am 19. Juni 2023. 
  21. Westbalkan | Parlament Österreich. Abgerufen am 19. Juni 2023. 
  22. Positions on the ban negotiations, mit Abstimmungsergebnis der UN-Vollversammlung am 23. Dezember 2016, ICAN-Website, abgerufen am 28. Mai 2017.
  23. Humanitarian impact of nuclear weapons. In: reachingcriticalwill.org. Reaching Critical Will, abgerufen am 18. April 2025 (englisch). 
Bilaterale Beziehungen Österreichs in Afrika

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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 12:21

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Sowohl in der Zwischenkriegszeit als auch wahrend des Kalten Krieges betrieb die Republik Osterreich an der Schnittstelle zweier gegenuberstehenden Militarallianzen eine Politik immerwahrender Neutralitat um zur Stabilitat der Region und zur kooperativen Neugestaltung der Ost West Beziehungen beizutragen Nach den Umwalzungen in Mittel und Osteuropa und seit Osterreichs EU Beitritt 1995 sieht die Regierung in Wien ihre Aufgabe vor allem darin Stabilitat in die neuen ostlichen EU Lander und insbesondere in die Balkanregion hineinzutragen Osterreich versteht sich daher als Brucke nach Mittel und Osteuropa Osterreichisches Aussenministerium am Wiener Minoritenplatz Die Aussenpolitik Osterreichs setzt Schwerpunkte in einer aktiven und gestaltenden Auslands Kulturpolitik Es wird versucht den Standort Osterreichs in Europa und der Welt mit kulturellen Mitteln verstandlich und wahrnehmbar zu machen Blau diplomatische Vertretungen Osterreichs Anwesenheit einer Botschaft eines Konsulats oder eines Honorarkonsulats Grun Osterreich Grau Fehlende diplomatische Beziehungen Die Ressortzustandigkeit fur die Aussenpolitik liegt in der osterreichischen Regierung beim Bundesministerium fur europaische und internationale Angelegenheiten Geschichte der osterreichischen AussenpolitikSiehe auch Liste der Aussenminister der Habsburgermonarchie und Aussenminister der Republik Osterreich Monarchia Austriaca 1742 wurde in Wien die Geheime Haus Hof und Staatskanzlei fur die Angelegenheiten der Aussenpolitik geschaffen Die Aussenpolitik der Habsburgermonarchie basierte seit dem Aufstieg des Hauses Osterreich infolge des Spanischen Erbfolgekrieges und des Venezianisch Osterreichischen Turkenkrieges vor allem aber seit den Niederlagen im Polnischen Erbfolgekrieg und im Russisch Osterreichischen Turkenkrieg auf einer traditionellen Heiratspolitik Felix Austria und zielte auf eine Hegemonie uber Deutschland und Italien ab Seit dem Aufstieg Preussens infolge der Schlesischen Kriege bemuhte sich Osterreich um ein Gleichgewicht der funf europaischen Grossmachte Diese beiden Grundlagen osterreichischer Diplomatie Heiratsallianzen Gleichgewichtspolitik unterschieden sich lange deutlich von der imperialistischen und militaristischen Aussenpolitik etwa Frankreichs oder Preussens und erreichten mit dem Umsturz aller Bundnisse und der auf dem Wiener Kongress beschlossenen Heiligen Allianz ihre Hohepunkte Siehe auch Osterreichische Kolonialpolitik Osterreich Ungarn Furst Metternich pragte Osterreichs Aussenpolitik und beeinflusste Europa Die habsburgische Aussenpolitik war bis zur Grundung des Kaisertums Osterreich vor allem dynastischen und religiosen Interessen untergeordnet Nach dem Verlust der Oberhoheit uber Italien Schlacht von Solferino 1859 und Deutschland Deutscher Krieg 1866 sowie seit dem Osterreichisch Ungarischen Ausgleich unterlag sie jedoch zunehmend nationalen bzw nationalistischen Aspekten und war fortan stark von ungarischen Interessen auf dem Balkan bestimmt Entscheidend gepragt wurde diese neue Aussenpolitik Osterreich Ungarns bis 1879 zunachst vom ungarischen Ministerprasident Gyula Andrassy dem ersten Verfechter der Magyarisierungspolitik Er und seine Nachfolger z B Gustav Kalnoky Stephan Burian Istvan Tisza widersetzten sich einer Gleichberechtigung der slawischen Volksgruppen im Innern ebenso wie einer Aussohnung mit Russland und Serbien nach aussen Auch die wirtschaftlichen Interessen der ungarischen Reichshalfte spielten in die Aussenpolitik hinein wie es besonders im Schweinekrieg von 1906 einem Zollkrieg zwischen Osterreich Ungarn und dem Konigreich Serbien deutlich wurde Davor waren Osterreich Ungarn und Serbien noch verbundet und Osterreich hatte Serbien im Serbisch Bulgarischen Krieg von 1885 86 unterstutzt Die Gegensatze zu Frankreich und dem Osmanischen Reich waren inzwischen eher gering und ein Bundnis mit Deutschland und England sogar wunschenswert Doch das Dreikaiserbundnis mit Russland und Deutschland 1872 der Dreibund mit Italien und Deutschland 1882 sowie die Mittelmeerentente mit England und Italien 1887 waren von Anfang an durch die panslawistische Agitation Russlands und Serbiens bzw durch den italienischen Irredentismus belastet Die osterreichisch russische Balkanrivalitat ruckte nach dem Berliner Kongress von 1878 immer mehr in den Vordergrund entscheidende Zusammenstosse waren die Bulgarische Krise 1885 88 die Bosnienkrise von 1908 und die Parteinahme fur Bulgarien im Zweiten Balkankrieg 1913 Eine Verstarkung des slawischen Elements durch direkte Annexionen auf Kosten des Russischen oder Osmanischen Reiches bzw Serbiens lag allerdings zunachst nicht im Interesse der osterreichisch ungarischen Aussenpolitik Die folgenschwerste Entscheidung der osterreich ungarischen Aussenpolitik war nach dem Attentat von Sarajevo und der Julikrise 1914 das Ultimatum an Serbien welches zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs fuhrte Der letzte Versuch einer eigenstandigen Aussenpolitik Osterreich Ungarns waren die Friedensbemuhungen von k u k Aussenminister Ottokar Czernin und Kaiser Karls 1917 Die Versuche scheiterten aber am Willen eigene Opfer zu bringen und der schwierigen Lage schliesslich in der Sixtus Affare 1918 Siehe auch Osterreich Ungarn im Artikel Kriegsziele im Ersten Weltkrieg Erste Republik Karl Renner 1905 Die aussenpolitische Orientierung Osterreichs nach 1918 war langst nicht so klar wie dies der bei der Ausrufung der Republik kundgetane Anschlusswille an Deutschland vermuten lassen wurde Bankkapital und Handel suchten neuen Bewegungsraum und ein Teil hatte dies gern durch den Anschluss ein anderer Teil durch die alte Wirtschaftsverbindungen erneuernde Donaukonfoderation erreicht und auch die aussenpolitischen Initiativen bewegten sich in beide Richtungen Bereits unmittelbar nach der Auflosung des alten Staates fuhr eine osterreichische Regierungsdelegation nach Prag um dort Verhandlungen uber die Beibehaltung einer Wirtschaftsgemeinschaft vorzuschlagen Prag lehnte eine solche Zusammenarbeit ab ebenso wie den spateren Vorschlag Renners fur ein gemeinsames Wirtschaftsparlament der Nachfolgestaaten in Bratislava im Marz 1919 Der freie Warenverkehr wurde von den Nachfolgestaaten zur Herstellung ihrer wirtschaftlichen Autarkie und der Grundlagen zur Regelung des Wirtschaftsverkehrs unterbunden Uber die spater in den Friedensvertragen noch ermoglichte Herstellung eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes fur den Zeitraum von funf Jahren auf der Basis von wechselseitigen Praferenzzollen wurde niemals verhandelt Auch die Initiativen in Richtung Anschluss waren nicht erfolgreich Die von Otto Bauer initiierten Anschluss Geheimverhandlungen in Berlin zwischen dem 27 Februar und 2 Marz 1919 endeten mit der Weigerung Deutschlands Finanzhilfen fur die Herstellung der Wahrungseinheit bereitzustellen Schliesslich bereitete das sich bereits Ende 1918 abzeichnende Anschlussverbot der deutschen Orientierung zumindest an der Oberflache ein Ende Die Wende in der Aussenpolitik signalisierte der Rucktritt Otto Bauers am 26 Juli 1919 der eine allzu pointierte Anschlusspolitik vertreten hatte Die aussenpolitische Konzeption des neuen Leiters des Aussenressorts Karl Renner sah eine Konsolidierung Osterreichs mit Hilfe der Siegermachte vor und wollte gute Beziehungen zu den Nachbarstaaten ausbauen ohne dabei aber Verpflichtungen und Bundnisse einzugehen die einen spateren Anschluss an Deutschland behindern hatten konnen Geregelten Beziehungen zu den neuen Nachbarstaaten stand zuerst noch die Territorialfrage entgegen Mit dem SHS Staat und Ungarn war es hier sogar zu militarischen Auseinandersetzungen gekommen die mittels der Volksabstimmung 1920 in Karnten und der Volksabstimmung in Odenburg 1921 nur zum Teil diplomatisch gelost werden konnten Allein die rasche grossraumige Abklarung der gemeinsamen Grenze ermoglichte eine fruhe Annaherung zwischen Osterreich und der Tschechoslowakei Beide Staaten waren dabei an guten zwischenstaatlichen Beziehungen interessiert Osterreich aus okonomischen Grunden die tschechoslowakische Aussenpolitik deshalb weil sie die CSR als Zentrum des neuen mitteleuropaischen Friedenssystems als Garanten des Status quo zu etablieren bestrebt war Auch die Gefahr des Revisionismus in Ungarn wo nach dem Sturz der Raterepublik unter Bela Kun im August 1919 eine rechtsautoritare Regierung unter Miklos Horthy an die Macht gekommen war und die Gefahr einer Restauration der Habsburger brachten die beiden Staaten einander naher Propagandaplakat zur Volksabstimmung Sopron Odenburg 1921 Am 12 Janner 1920 schlossen Karl Renner einerseits und Edvard Benes und Staatsprasident Tomas Garrigue Masaryk andererseits in Prag ein Geheimabkommen eine Art Defensivbundnis gegen Restaurationsbestrebungen Ungarns dem noch weitere Vertrage im Bereich der Staatsburgerschaft der Grenzziehung und der Trennung der Archive und Kunstsammlungen vorbereiten sollten Innenpolitisch zeigten sich die Christlichsozialen und die Grossdeutschen aussenpolitisch vor allem Ungarn und Italien das mehr und mehr Interesse am Donauraum zeigte uber diesen schnell publik gewordenen Vertrag verstimmt Dennoch hatte es die osterreichische Aussenpolitik in einer unklaren politischen Situation verstanden trotz der prekaren Wirtschaftslage sich einen gewissen Manovrierraum zu schaffen indem Renner das rasch wechselnde internationale Krafteverhaltnis zu nutzen bestrebt war In wirtschaftlicher Hinsicht waren die Jahre 1918 bis 1921 die Jahre der handelspolitischen Abschottung der Nachfolgestaaten von Osterreich Nur langsam konnten geregelte handelspolitische Beziehungen aufgebaut werden Aber bereits 1919 wurde eine Reihe von zwischenstaatlichen Vertragen zur Lebensmittel und Brennmaterialbeschaffung geschlossen Der Handelsaustausch erfolgte vorerst noch uber Kompensationsvertrage Diese wurden in der Folge von provisorischen Handelsvertragen und angeschlossenen Kontingentvertragen abgelost in denen die Freigabe von gewissen Ausfuhrkontingenten fixiert wurde Zwischen 1919 und 1921 wurden Handelsubereinkommen mit allen Nachfolgestaaten abgeschlossen Auch unter den folgenden Regierungen wurden die Kontakte zur CSR ausgebaut Da das Aussenamt das mit seinem Beamtenapparat den aussenpolitischen Kurs entscheidend mitbestimmte gute Kontakte zur CSR vor allem wegen des dringend notigen Sanierungskredites fur forderlich betrachtete kam es am 16 Dezember 1921 in Lany bei Prag zu einem weiteren Gipfeltreffen Die Besprechungen fanden mit einem Grundsatzvertrag zwischen den beiden Staaten ihren Abschluss die CSR gewahrte Osterreich einen Sanierungsfinanzkredit Wieder war die Annaherung an den mitteleuropaischen Verbundeten Frankreichs nicht unumstritten Die Grossdeutsche Volkspartei zog sich aus der konservativ burgerlichen Regierung Schober zuruck und brachte diese gemeinsam mit den Sozialdemokraten schliesslich im Parlament zum Sturz Die Frage der okonomischen und politischen Zukunft der Region geriet ab 1921 immer mehr ins Zentrum aussenpolitischer Initiativen Auf einen amerikanischen Vorschlag in Bratislava eine Wirtschaftskonferenz einzuberufen wo die Fragen einer Zollunion und Wahrungseinheit der Nachfolgestaaten hatten besprochen werden sollen reagierte Prag ablehnend Die Konferenzen von Rom Mai bis Juni 1921 und Portoroz Oktober bis November 1921 einmal unter italienischer das andere Mal unter franzosischer Agide sollten deutsche Hegemonialbestrebungen blockieren und den Donauraum unter franzosischer oder italienischer Kontrolle reintegrieren Doch letztlich sanktionierten gerade diese Konferenzen obwohl sie vorgaben an einer Integration des Donauraumes interessiert zu sein die staatliche und wirtschaftliche Trennung sowie die Liquidierung ehemaliger gesamtstaatlicher Einrichtungen der Donaumonarchie 1921 trat die Frage der Gewahrung eines grossen internationalen Kredites zur Sanierung der osterreichischen Wahrung immer mehr ins Zentrum der osterreichischen Aussenpolitik Oberstes Ziel war wie aus dem Koalitionsvertrag vom Mai 1922 zwischen den Christlichsozialen und der Grossdeutschen Partei hervorgeht der Anschluss wenn nicht sofort so doch auf evolutionarem Weg Die Reisediplomatie Seipels im August 1922 nach Prag Berlin und Verona sollte dortige politische und Finanzkreise zu einer Finanzhilfe fur Osterreich bewegen Die Angst vor einem osterreichischen Schritt der die Krafteverhaltnisse im Donauraum grundlegend verandert hatte sei es in Form des Anschlusses oder einer italienisch osterreichischen Zollunion fuhrte schliesslich dazu dass der Volkerbundrat in den Genfer Protokollen vom 4 Oktober 1922 das Anschlussverbot bekraftigte und gleichzeitig eine Anleihe in Hohe von 650 Millionen Goldkronen an Osterreich bewilligte Hinter dieser Aussenpolitik standen aber durchaus alte Grossmachtaspirationen Der osterreichische Grossstaatsmensch hatte so lange die Zeit weder fur den Anschluss noch fur die Donaukonfoderation unter katholisch deutschem Vorzeichen reif sei demnach abzuwarten Diese deutsch osterreichische Mission im Donauraum fuhrte Seipel in einer Nationalratsdebatte anlasslich eines Zusatzabkommens zum Handelsvertrag mit Ungarn am 27 Juni 1928 aus Osterreich musse aus der Enge seiner Wirtschaftsgrenzen heraustreten doch sei die mitteleuropaische Frage nicht gelost wenn der grosse Staat der das eigentliche Mitteleuropa ausfullt das Deutsche Reich bei dieser Losung nicht mit dabei ist Eine Losung der auch die Sozialdemokraten nahestanden wie der Beitrag Otto Bauers in der gleichen Debatte zeigte So wenig wie in ein italienisches lassen wir uns in ein jugoslawisch tschechisches Wirtschaftssystem eingliedern Gleiches gilt fur den Beitrag Karl Renners Was soll aus Osterreich werden im Kampf im Jahr 1930 Doch war der aussenpolitische Handlungsspielraum Osterreichs nun stark eingeschrankt und die Phase einer aktiven Aussenpolitik die in diesem Zeitraum eine Personalunion zwischen Regierungschef und Leiter des Aussenressorts einschloss beendet Mit 1929 verdichteten sich die Anzeichen eines italienischen Kurses in der osterreichischen Aussenpolitik Anfang der dreissiger Jahre hatten Italien und Ungarn ihre Kontakte zu den burgerlichen Regierungen ausgebaut deren innenpolitische Ambitionen mit einer Evolution nach rechts und der schrittweisen Zerschlagung demokratischer Einrichtungen mit den italienischen und ungarischen aussenpolitischen Interessen kongruent waren Doch trotz der italienischen Orientierung wurde Deutschland nicht ganzlich aus den Augen verloren Noch vor der Unterzeichnung des Freundschaftsvertrages mit Italien am 6 Februar 1930 versicherte die osterreichische Politik Deutschland nichts unternehmen zu wollen wodurch irgendwelche Zukunftsmoglichkeiten prajudiziert waren Die osterreichischen Sozialdemokraten standen einer Annaherung an Italien kritisch gegenuber und warnten davor eine wirtschaftliche Sanierung des Landes uber Italien zu versuchen Diese Tendenzen und der sich abzeichnende Einfluss Deutschlands das seine wachsende wirtschaftliche Macht im sudosteuropaischen Raum in politisches Kapital umwandeln wollte riefen die anderen am Donauraum interessierten Machte auf den Plan Osterreich stand so Anfang der dreissiger Jahre im Zentrum zahlreicher wirtschaftlicher und politischer mitteleuropaischer Foderationsplane Anfang 1932 legte der franzosische Ministerprasident Andre Tardieu einen Plan zur Sanierung des Donauraumes vor um die im fehlgeschlagenen Projekt einer Zollunion Deutschland Osterreich offenkundig gewordenen Anschlussbestrebungen zu stoppen und das eigene Sicherheitssystem zu sichern Dieser sah einen regionalen Zusammenschluss der CSR Jugoslawiens Rumaniens Osterreich und Ungarns auf der Basis der gegenseitigen Zollpraferenzierung vor Allein die angesprochenen Staaten ausserten sich skeptisch bis ablehnend Auf der politischen Ebene zeigte sich Osterreich reserviert weil Wirtschaftsabkommen wie der Tardieu Plan den Anschluss blockieren konnten Auf der Londoner Viermachtekonferenz vom 6 bis 8 April 1932 kam der Plan schliesslich wegen des Widerstandes Deutschlands und Italiens zu Fall Deutschland war es damit gelungen sich einen Zugang zu Sudosteuropa offen zu halten den dann das nationalsozialistische Deutschland zu nutzen wusste Mussolini unterstutzte mit dem Ziel einer Desintegration des franzosischen mitteleuropaischen Sicherheitssystems und der Errichtung einer Barriere gegen die deutsche Sudosteuropapolitik Anfang 1932 eine Initiative des ungarischen Ministerprasidenten Istvan Bethlen fur eine Zollunion zwischen Osterreich Italien und Ungarn Osterreich stellte sich aber gegen diese Versuche und trat fur den Ausbau des Praferenzsystems ein Die Steigerung der Ausfuhren und der Schutz der protektionistischen Interessen heimischer Agrarier und industrieller Kreise sollten damit durchgesetzt werden 1932 33 hatte sich in Osterreich im burgerlichen Lager ein Machtdreieck zwischen Dollfuss der Heimwehr und den Nationalsozialisten herausgebildet Gemeinsam war ihr Interesse die organisierte Arbeiterbewegung auszuschalten diametral entgegengesetzt ihre Interessen das Machtgefuge dieses Dreiecks neu zu bestimmen Die Durchsetzung des Dollfussschen Programms Selbstandigkeit gegenuber Deutschland Beseitigung der parlamentarischen Demokratie und personliche diktatorische Machtstellung war jedoch ohne aussenpolitische Ruckendeckung des faschistischen Italiens das sich immer starker als europaische Macht bewies nicht moglich Die Zusammenkunfte von Dollfuss und Mussolini sollten die Interessensubereinstimmung abklaren Die Hirtenberger Waffenaffare im Janner 1933 als die sozialdemokratische Arbeiter Zeitung eine Waffenlieferung Italiens an Ungarn und die Heimwehr enthullte fuhrte zum Prestigeverlust Dollfuss im Ausland was diesen wieder darin bestarkte das genuin osterreichische Faschisierungsprogramm zu beschleunigen fur dessen Durchsetzung Italien militarische Garantien abgab Italienische Truppen sollten laut Plan 34 die deutsch osterreichische Grenze sichern damit Deutschland die Lage nicht fur seine Zwecke ausnutzen konne und die osterreichische Exekutive beim Vorgehen gegen potenzielle Aufstandische freie Hand habe Die osterreichische Sozialdemokratie machte angesichts dieser Entwicklung eine Kehrtwendung und versuchte die verbleibenden aussenpolitischen Alternativen zum Anschluss und zum Bundnis mit Italien durchzuspielen Vor allem ab 1932 und nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten in Deutschland standen Ideen einer Donaufoderation im Vordergrund eine Arbeit von Karl Renner vorher und spater Vertreter der Anschlusslinie sprach sich fur die Unabhangigkeit und die politische Neutralisierung des Landes aus und Otto Bauer votierte am ausserordentlichen Parteitag der SDAPO im Oktober 1933 fur eine volkerrechtliche Neutralisierung des Landes auf deren Basis wirtschaftliche Verbindungen mit den Nachbarn aufgenommen werden sollten In einer Denkschrift an die II Internationale verwarf Karl Renner mit Zustimmung des Parteivorstandes den Anschluss und setzte sich fur eine politisch okonomische Donau Entente ein Mit dem Abschluss der Romischen Protokolle am 17 Marz 1934 zwischen Osterreich Ungarn und Italien stand Italien am Hohepunkt seines Einflusses in Osterreich Im Vertrauen auf eine durchaus fragwurdige Unterstutzung durch Italien und Ungarn opferte Dollfuss die innen und aussenpolitische Bewegungsfreiheit der osterreichischen Regierung Doch die Romische Allianz war zerbrechlich die Erweiterung nach Deutschland hin ein vor allem von Ungarn gewunschter Schritt wahrend Osterreich an einer internationalen Garantie seiner Unabhangigkeit interessiert war Unmittelbar nach dem Burgerkrieg erteilten Italien Frankreich und Grossbritannien am 17 Februar 1934 eine Garantieerklarung uber die Integritat Osterreichs die durch einen franzosisch italienischen Donau Pakt erganzt wurde Die von der Kleinen Entente bei ihrer Sitzung in Bled im August 1935 unterstutzte Initiative sah eine kollektive Sicherung der Unabhangigkeit Osterreichs vor Osterreich und seine Anrainerstaaten sollten sich wechselseitig verpflichten sich nicht in die inneren Angelegenheiten des anderen einzumischen und keine Aktion anregen oder unterstutzen die auf eine gewaltsame Veranderung der territorialen Einheit oder der sozialen Ordnung eines der vertragsschliessenden Lander abzielte Gleichzeitig begannen auch die Militars aktiv zu werden Bereits in den zwanziger Jahren lagen Aufmarsch und Aufteilungsplane der Nachbarn vor doch hatte Osterreich bei den militarischen Planen der Kleinen Entente nur eine geringe Rolle gespielt Der osterreichische Generalstab hatte andererseits vier fiktive Bedrohungsfalle durchgespielt den Fall T fur die CSR U fur Ungarn S fur Jugoslawien und I fur Italien aber niemals den Bedrohungsfall seitens Deutschland Operativ und konkret ausgearbeitet wurden einzelne Falle erst aber nach der Machtergreifung Hitlers der Aufrustung Osterreichs und der Einfuhrung der allgemeinen Wehrpflicht 1935 durch die Operationsfelder DR und T und Ju Mit dem italienischen Angriff auf Athiopien 1935 der die Ruckkehr Italiens zu einer aggressiven Kolonialpolitik dokumentierte verlor Italien sein Interesse am Donauraum Fur Osterreich das sich an den Volkerbundsanktionen gegen Italien nicht beteiligte offnete sich die Falle der aussenpolitischen Isolierung Mit den Annaherungsversuchen der Kleinen Entente vor allem der CSR ergab sich aber noch eine Moglichkeit Die CSR hatte obwohl sie mit der Ausschaltung der Sozialdemokratie weitestgehend ihrer Einflussmoglichkeiten auf die osterreichische Politik beraubt war die Etablierung der Diktatur in Osterreich als rein interne Angelegenheit betrachtet und sich an einer Erhaltung der osterreichischen Unabhangigkeit interessiert gezeigt Die Aufnahme von Schutzbundlern und die Aktivitaten der sozialdemokratischen Emigration belasteten zwar die Beziehungen was aber Prag nicht hinderte einen Ausgleich mit Osterreich zu suchen die Behorden arbeiteten zumindest in Prag bei der Bespitzelung von Emigranten zusammen und die osterreichischen Bemuhungen um eine positivere Berichterstattung in den tschechoslowakischen Medien waren durchaus erfolgreich Auch der sich abzeichnende Zerfall der Kleinen Entente die nicht nur kein Kern fur eine generelle Verstandigung im Donauraum sondern sogar ein Mittel zur Verhinderung weitergehender wirtschaftlicher Verflechtungen in Ostmitteleuropa gewesen ist erleichterten die Sondierungsgesprache der beiden aussenpolitisch mehr und mehr isolierten Staaten Mehrere Treffen hochrangiger osterreichischer und tschechoslowakischer Politiker zeigten zumindest die Moglichkeit einer Annaherung an 1935 legte Milan Hodza einen Plan vor der den Staaten des Donauraumes ein neues okonomisch politisches System der Zusammenarbeit ermoglichen sollte Die Vortragsreise Schuschniggs am 16 Janner 1936 nach Prag die mit einem Besuch bei Edvard Benes der nach dem Tod Masaryks Staatsprasident geworden war und Ministerprasident Milan Hodza verbunden war war von Spekulationen uber die tatsachlichen aussenpolitischen Absichten der beiden Nachbarstaaten begleitet Italien und Ungarn waren uber eine mogliche Annaherung genauso verstimmt wie Deutschland Die diplomatischen Versuche einer Annaherung zwischen der CSR und Osterreich beendete schliesslich ein am 17 Marz 1936 ausgehandeltes Zusatzprotokoll zu den Romischen Protokollen das auf Initiative Ungarns erhohte Sperren gegen eine Integration weiterer Staaten in das System der Romischen Protokolle durchsetzte Die Teilnehmerstaaten verpflichteten sich keine politischen Verhandlungen mit der Regierung eines dritten Staates zu fuhren ohne vorher mit den beiden anderen Unterzeichnerstaaten der Romischen Protokolle Kontakt aufgenommen zu haben Die Initiativen der Tschechoslowakei Osterreich zu einer Anderung seiner Haltung zu bewegen so bei den beiden Treffen Schuschniggs und Hodzas 1937 oder das Entgegenkommen bei der Behandlung der sozialdemokratischen Emigration indem das Asylgesetz der CSR immer restriktiver ausgelegt wurde waren reine Ruckzugsgefechte die austrofaschistischen Aversionen gegen die demokratische Tschechoslowakei erwiesen sich als zu stark Zudem war es mit dem Juliabkommen 1936 das in einem geheimen Zusatzprotokoll die Moglichkeit der permanenten deutschen Einmischung fixiert hatte zu einer Wende in der osterreichischen Aussenpolitik gekommen Im Mai 1937 wurde eine deutsch osterreichische Vereinbarung bezuglich eines Nachrichtenaustausches uber die CSR getroffen im November 1937 eine Studie fur den Fall des Vorgehens der Achsenmachte gegen die Sowjetunion und eines Einmarsches in die CSR erstellt Fur eine eventuelle Beteiligung Osterreichs an dieser Operation wurden als Gegenleistung eine Garantie der Unabhangigkeit Osterreichs Sudtirol und die deutschsprachigen Gebiete der CSR ins Spiel gebracht Ab dem 1 Marz 1938 sind konkrete Vorarbeiten zu einer Studie uber die Moglichkeit eines Angriffes gegen die Tschechoslowakei verfolgbar Kurz vor dem 12 Marz 1938 war Osterreich aussenpolitisch isoliert und paradoxerweise am Ziel seiner jahrzehntelang stillschweigend verfolgten Politik dem Anschluss Zweite Republik Im Oberen Belvedere wurde 1955 der Staatsvertrag unterzeichnet Leopold Figl in seiner Zeit als Landeshauptmann Er sprach die drei legendaren Worte Osterreich ist frei 1945 erlebte die Republik Osterreich mit der Unabhangigkeitserklarung ihre zweite Geburtsstunde 1955 beendete der Osterreichische Staatsvertrag mit allen vier Besatzungsmachten die Ara des besetzten Nachkriegsosterreich und gab dem Land anders als bei der Bundesrepublik Deutschland und der DDR seine volle staatliche Souveranitat zuruck die es in der Zeit des Nationalsozialismus verloren hatte Als Gegenleistung dafur musste die Zweite Republik ihre immerwahrende Neutralitat erklaren und per Verfassungsgesetz festschreiben Im September 1955 verliessen die letzten sowjetischen Soldaten das Staatsgebiet Die der Westalliierten folgten am 25 Oktober einen Tag bevor der Nationalrat das Neutralitatsgesetz beschloss In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die osterreichische Wirtschaft ahnlich wie die bundesdeutsche siehe auch Wirtschaftswunder Infolge der Beschlagnahmungen durch den USIA Konzern wies jedoch die Wirtschaft in der ehemaligen Sowjetzone einen grossen Nachholbedarf gegenuber den westlichen Bundeslandern auf der erst nach Jahrzehnten ausgeglichen wurde Durch seine politisch neutrale Position wurde Osterreich ein wichtiger Zufluchtsort fur Beteiligte des Aufstandes in Ungarn 1956 und fur viele Mitwirkende des Prager Fruhlings 1968 Speziell im Jahr 1956 wo vor allem Ostosterreich noch stark durch die Besatzung in Mitleidenschaft gezogen war war die humanitare Hilfe fur das Nachbarland sehr gross Ganze Siedlungen wurden fur Fluchtlinge aus dem Boden gestampft Obwohl ein grosser Teil der Fluchtlinge vor allem von Uberseelandern aufgenommen wurden blieben doch auch sehr viele in Osterreich Auch das Bundesheer das erst neu aufgestellt worden war hatte seine erste Bewahrungsprobe In beiden Fallen spielte auch der ORF eine grosse Rolle die Bevolkerung in den jeweils betroffenen Nachbarlandern als Staatsrundfunk moglichst neutral zu informieren Zu Beginn der 1970er Jahre war Wien fur Tausende judischer Emigranten aus der Sowjetunion die erste Zwischenstation auf dem Weg in den Westen Bruno Kreisky bei einem USA Besuch im Februar 1983 Durch Bundeskanzler Bruno Kreisky der als einer der ersten westlichen Politiker mit Arafat und Gaddafi Gesprache fuhrte bekam Osterreich eine wichtige Rolle im Nahostkonflikt Wien wurde zur Heimat vieler internationaler Organisationen wie der UNO der IAEO und der OPEC Als Folge der jungeren Geschichte der Erfahrungen nach dem Anschluss der Verbrechen zur Zeit des Nationalsozialismus in Osterreich und der vollstandigen Niederlage des Hitlerreiches im Zweiten Weltkrieg wandelte sich auch das Verstandnis der osterreichischen Identitat War das Selbstverstandnis und das Verhaltnis zum Staat in der Ersten Republik noch in weiten Teilen durch deutschnationale Gedanken gepragt trat dieser Gedanke nun zunehmend in den Hintergrund Dieses osterreichische Nationalbewusstsein das sich auch mit einer Abgrenzung zur neuen Bundesrepublik Deutschland verband hatte allerdings auch zur Folge dass sich viele Osterreicher Normalburger wie Politiker jetzt als erstes Opfer der Nationalsozialisten sehen wollten auch als Opfermythos bzw Opferthese bezeichnet obwohl Hitler unter dem Jubel und mit Zustimmung weiter Teile der Bevolkerung den Anschluss herbeigefuhrt hatte Die Beteiligungen an den Verbrechen des Dritten Reiches wurden auch deshalb lange Zeit kaum aufgearbeitet Dieser blinde Fleck im Geschichtsbewusstsein fand 1986 in der Waldheim Affare im Laufe der Kandidatur Kurt Waldheims zur Bundesprasidentschaft internationale Beachtung Trotz weltweiter Emporung uber Waldheims zunachst verschwiegene SA Mitgliedschaft bzw seine Rolle in der deutschen Wehrmacht gewann er die Prasidentenwahl im zweiten Wahlgang Erst unter der Regierung von Bundeskanzler Franz Vranitzky kam es 1991 zu einem ausdrucklichen Bekenntnis zur Mitverantwortung der Osterreicher an den Verbrechen des Nationalsozialismus Mit dem Zusammenbruch der kommunistischen Regimes in den Ostblocklandern dem Fall des Eisernen Vorhangs und der Offnung der Grenzen zu Westeuropa im Jahr 1989 verlor das Land seinen Charakter als westlicher demokratischer Vorposten Konsequenterweise trat Osterreich daher 1995 der Europaischen Union bei was lange Zeit aufgrund des Neutralitatsgesetzes fur undenkbar galt und trat dem Schengen Raum bei wodurch die Grenzkontrollen zu Deutschland und Italien am 1 Dezember 1997 entfielen Die schwarz blaue Koalition der burgerlich konservativen OVP mit der rechtspopulistischen FPO im Februar 2000 fuhrte zum Einfrieren der Beziehungen den so genannten Sanktionen der anderen EU Lander gegen die osterreichische Bundesregierung sowie zu lang andauernden Demonstrationen siehe auch Donnerstagsdemonstrationen von Gegnern der blau schwarzen Regierung Die Politik der Europaischen Union gegenuber der Regierungskoalition hatte allerdings kaum realpolitische Auswirkungen auf die osterreichische Innenpolitik sondern fuhrte vielmehr zu einer kurzfristigen Starkung der OVP FPO Koalition und zu einer vergleichsweise grosseren Ablehnung der EU Aufgrund der Empfehlung des von den EU Landern letztlich eingesetzten Rat der Weisen Weisenbericht hoben die 14 EU Lander im September 2000 die Sanktionen wieder auf Am 1 Janner 1999 wurde auch in Osterreich die neue EU Wahrung Euro als Buchgeld eingefuhrt und ab 1 Janner 2002 loste der Euro auch als Zahlungsmittel die Schillingwahrung ab Die folgenden Jahre waren vor allem durch die Beitrittsverhandlungen der zehn ost und sudeuropaischen Lander zur EU Osterweiterung dem Transitvertrag und die Proteste gegen das tschechische AKW Temelin gepragt Letzteres fuhrte zeitweise zu einem schlechten politischen Klima zwischen Prag und Wien Die Neuverhandlungen fur den Transitvertrag scheiterten im Jahre 2003 Seit 2004 nimmt der osterreichische Bundesprasident an den alljahrlichen Treffen der Staatsoberhaupter der deutschsprachigen Lander bestehend aus EU und Nicht EU Mitgliedern teil Dieses Format geht auf den Wunsch des Schweizer Staatsoberhauptes und die darauffolgende Initiative des damaligen osterreichischen Bundesprasidenten Heinz Fischer zuruck Ein Schwerpunkt der osterreichischen Aussenpolitik ist die Unterstutzung der Staaten des Westbalkan im EU Beitrittsprozess Auch das osterreichische Parlament beteiligt sich an diesen Bemuhungen mittels Kooperationen zur Starkung von demokratischen Strukturen in der Region Engagement in der UNOWien ist neben New York und Genf dritter Amtssitz des Sekretariats der Vereinten Nationen und misst daher diesem aussenpolitischen Element traditionell einen grossen Stellenwert bei Insgesamt dienten bisher uber 50 000 Osterreicher unter der UN Flagge als Soldaten Militarbeobachter Zivilpolizisten und zivile Experten in aller Welt Neben den UN Stellen gibt es in Wien noch eine Reihe weiterer Internationaler Organisationen Dazu gehoren die Organisation fur Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa OSZE der Sitz der 1960 in Bagdad gegrundeten OPEC Organization of the Petroleum Exporting Countries sowie eine Reihe von Nichtregierungsorganisationen NGOs Zusammen mit Brasilien Malaysia Mexiko Sudafrika und Thailand hat Osterreich die Initiative beim Diskussions und Verhandlungsprozess der im Juli 2017 zu einem Atomwaffenverbotsvertrag fuhren soll So richtete die osterreichische Regierung 2014 die dritte Konferenz zu humanitaren Auswirkungen von Atomwaffen aus Dabei wurde ein in der Folge von 127 Staaten unterstutzter Aufruf veroffentlicht international zusammenzuarbeiten um Kernwaffen zu achten zu verbieten und zu zerstoren 2023 gehorte Osterreich zur Allianz Westeuropaische Partner 4 die eine verstarkte Zusammenarbeit mit der NATO anstrebt Siehe auchListe der Vertretungsbehorden der Republik OsterreichLiteraturWolfdieter Bihl Osterreich im Kraftefeld der Kleinen Entente In Osterreichische Osthefte Jg 21 1979 2 S 125 137 Franz Cede und Christian Prosl Anspruch und Wirklichkeit Osterreichs Aussenpolitik seit 1945 StudienVerlag Innsbruck Wien Bozen 2015 ISBN 978 3 7065 5430 5 Bundesministerium fur auswartige Angelegenheiten Hrsg Aussenpolitischer Bericht Wien jahrlich publiziert Michael Gehler Osterreichs Aussenpolitik der Zweiten Republik 2 Bde Studienverlag Innsbruck Wien Bozen 2005 ISBN 3 7065 1414 1 Wolfgang Gieler Moritz Botts Hrsg Aussenpolitik Europaischer Staaten von Albanien bis Zypern Lehr und Studienbucher der Politikwissenschaft Scientia Bonnensis 2007 ISBN 978 3 940766 01 4 Hanns Haas Osterreich im System der Pariser Vorortvertrage In Herbert Dachs Peter Gerlich Herbert Gottweis u a Hrsg Handbuch des politischen Systems der Ersten Republik Osterreich Wien 1995 S 665 693 Hanns Haas Diskussion zu den Beitragen Hummelberger und Suppan In Rudolf Neck Adam Wandruszka Hrsg Anschluss 1938 Protokoll des Symposiums in Wien am 14 und 15 Marz 1978 Wien 1981 S 312 329 Eduard Hochenbichler Republik im Schatten der Monarchie Wien 1971 Otmar Holl Aussen und Sicherheitspolitik In Heinrich Neisser Sonja Puntscher Riekmann Hrsg Europaisierung der osterreichischen Politik Konsequenzen der EU Mitgliedschaft Schriftenreihe des Zentrums fur angewandte Politikforschung Band 26 Wien 2002 S 369 395 Christoph Hoslinger Osterreich und die Tschechoslowakei 1934 1938 Politische Beziehungen im Lichte der Akten des Wiener Aussenamtes Diplomarbeit Wien 1991 Alfred Holzgreve Die Aussenhandelspolitik Osterreichs in der Ersten Republik von 1918 1938 unter besonderer Berucksichtigung der Landwirtschaft Phil Diss Wien 1980 Lajos Kerekes Abenddammerung einer Demokratie Mussolini Gombos und die Heimwehr Wien 1977 Helmut Kramer Strukturentwicklung der Aussenpolitik 1945 2005 In Herbert Dachs u a Hrsg Politik in Osterreich Das Handbuch Manz Wien 2006 S 807 837 Bela Rasky Die aussenpolitischen Beziehungen der Republik Osterreich zu den Nachfolgestaaten der Donaumonarchie 1918 1938 In Herbert Dachs Peter Gerlich Herbert Gottweis u a Hrsg Handbuch des politischen Systems der Ersten Republik Osterreich Wien 1995 S 652 664 Karl Stuhlpfarrer Austrofaschistische Aussenpolitik ihre Rahmenwirkungen und ihre Auswirkungen In Emmerich Talos Wolfgang Neugebauer Hrsg Austrofaschismus Beitrage uber Politik Okonomie und Kultur 1934 1938 Wien Vierte erganzte Auflage 1989 Fritz Weber Vom Anschluss zur Westintegration Anmerkungen zur aussenpolitischen Orientierung der osterreichischen Sozialdemokratie 1918 1955 In Heinz Gartner Gunter Trautmann Hrsg Ein dritter Weg zwischen den Blocken Die Weltwirtschaftskrise Europa und der Eurokommunismus Wien 1985 S 111 123 Osterreichische Gesellschaft fur Aussenpolitik und Internationale Beziehungen u Osterreichisches Institut fur Internationale Politik Hrsg Osterreichisches Jahrbuch fur internationale Politik Wien 1984 2002 Osterreichische Gesellschaft fur Aussenpolitik und Internationale Beziehungen u Osterreichisches Institut fur Internationale Politik Hrsg Osterreichische Zeitschrift fur Aussenpolitik Wien 1960 1983 WeblinksWikisource Osterreichischer Staatsvertrag Quellen und Volltexte www staatsvertrag at Eine akustische Webausstellung Osterreichische Mediathek Beitrage zur Aussenpolitik Osterreichs AG Friedensforschung an der Univ Kassel International osterreichische Zeitschrift fur Aussenpolitik und internationale BeziehungenBelegeWladimir Petrowitsch Potjomkin Geschichte der Diplomatie Zweiter Band Die Diplomatie der Neuzeit 1872 1919 S 25 30 und 38 43 SWA Verlag Berlin 1948 Ebenso war der Beitritt Rumaniens zum Dreibund 1883 durch den rumanischen Irredentismus gegenuber Ungarn bzw die Unterdruckung der Rumanen in Ungarn belastet Auch Spanien trat der Mittelmeerentente 1887 bei Hochenbichler 1971 88 90 Holzgreve 1980 29 Stenographische Protokolle 46 Sitzung des Nationalrates der Republik Osterreich III Gesetzgebungsperiode 27 Juni 1928 S 1365 Stenographische Protokolle 46 Sitzung des Nationalrates der Republik Osterreich III Gesetzgebungsperiode 27 Juni 1928 S 1359 f Karl Renner Was soll aus Osterreich werden In Der Kampf XXIII 1930 S 49 62 Stuhlpfarrer 1989 270 Pal Szende Die Donaufoderation In Der Kampf XXV 1932 Weber 1985 112 Kerekes 1977 162 Adam 98 Bihl 1979 125 Stuhlpfarrer 1989 278 Hoslinger 1991 61 Haas 1981b 320 Bihl 1979 135 d Letzebuerger Land Beim Deutschen Bund in Eupen 02 September 2016 Aussenministerium der Republik Osterreich Aussenpolitik Abgerufen am 19 Juni 2023 Westbalkan Parlament Osterreich Abgerufen am 19 Juni 2023 Positions on the ban negotiations mit Abstimmungsergebnis der UN Vollversammlung am 23 Dezember 2016 ICAN Website abgerufen am 28 Mai 2017 Humanitarian impact of nuclear weapons In reachingcriticalwill org Reaching Critical Will abgerufen am 18 April 2025 englisch Bilaterale Beziehungen Osterreichs in Afrika Osterreich Amerika Asien Europa OzeanienBilaterale Beziehungen Osterreichs in Amerika Osterreich Vereinigte Staaten Afrika Asien Europa OzeanienBilaterale Beziehungen Osterreichs in Asien Osterreich Bangladesch Israel Malediven Osttimor Russland Sri Lanka Turkei ehemalige Staaten Sowjetunion Afrika Amerika Europa OzeanienBilaterale Beziehungen Osterreichs in Europa Osterreich Albanien Deutschland Frankreich Italien Kroatien Liechtenstein Polen Portugal Rumanien Russland Schweiz Serbien Slowenien Tschechien Turkei Ukraine Ungarn Vereinigtes Konigreich ehemalige Staaten Jugoslawien Sowjetunion Tschechoslowakei Afrika Amerika Asien OzeanienBilaterale Beziehungen Osterreichs in Ozeanien Osterreich Afrika Amerika Asien Europa

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