Österreichische Identität bezeichnet das Wir Gefühl das Personen mit österreichischer Staatsbürgerschaft oder österreich
Österreichische Identität

Österreichische Identität bezeichnet das „Wir-Gefühl“, das Personen mit österreichischer Staatsbürgerschaft oder österreichischer Herkunft (Altösterreicher, Auslandsösterreicher) in verstärktem Maße seit der Unabhängigkeit Österreichs vom Deutschen Reich am 27. April 1945 entwickelt haben und welches sie subjektiv von Angehörigen anderer Staaten unterscheidet. In diesem Sinne ist der Begriff Österreichische Identität eine kollektive kulturelle, soziale, historische, sprachliche und ethnische Identität, die sich auf die österreichische Bevölkerung bezogen entwickelt hat, die zu einem Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb dieser geführt hat und die in einem klaren Nationsbewusstsein resultiert. Diese Identität entwickelt sich immer weiter und ist bei der Bevölkerung vor allem hinsichtlich der einzelnen Bundesländer auch im Hinblick auf das spezielle Landesbewusstsein verschieden ausgeprägt.
Im Diskurs um eine österreichische Identität und Nation sind geistesgeschichtlich viele verschiedene, einander teils widersprechende Konzepte entwickelt worden. Sie reichen vom Konzept der Österreicher als östlicher Gruppe des bairischen Stammes und Österreichern als Teil einer deutschen Nation bis hin zu dem von Österreichern als eigenständiger primordial-ethnischer Nation. Heute ist die Vorstellung von einer separaten und eigenständigen österreichischen Nation vorherrschend, wobei deren Grenzen je nach ideologischem Nationsbegriff variieren.
Die im 20. Jahrhundert entwickelte, moderne österreichische Identität wird auch mit einem speziellen Österreich-Bewusstsein in früheren Jahrhunderten in Verbindung gebracht. Der Begriff Österreich beziehungsweise der Österreicher selbst war allerdings mit Ausnahme der damaligen Kernländer (vgl. die Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich und Wien als Gebiet des ehemaligen Erzherzogtums) jahrhundertelang eher ein Synonym für das Haus Österreich und den jeweiligen Herrschaftsbereich der landesfürstlichen Dynastie, nicht aber die Bezeichnung für ein Volk. Ebenso waren nach alter Lesart vom Spätmittelalter bis 1848 die jeweiligen Landstände (Adel und Ritter, in Tirol auch die Bauern) die Träger eines jeweiligen spezifischen Landesbewusstseins.
Bereits in den Jahrzehnten nach 1870/71 und insbesondere unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg sowie während des Krieges und danach fand sowohl im katholischen als auch im liberalen Lager mit Hugo von Hofmannsthal, Hermann Bahr, Robert Musil, Friedrich Heer oder Friedrich Torberg gegenüber dem deutschnational freiheitlichen Lager ein Prozess zunehmender Verösterreichisierung und bewusster Abgrenzung von einer deutschen Identität statt. Dabei wurden als Trennlinien zwischen Österreichern und Preußen das Leitbild des in Zentraleuropa lebenden, von so genannten „theresianischen Menschen“ und die Entwicklung einer „österreichischen Idee“ hervorgehoben. Die „österreichische Idee“ war dabei die zu leistende Vermittlerrolle zwischen der lateinischen, germanischen und slawischen Zivilisation im Rahmen der positiven Pluralität der Habsburgermonarchie.
Gerade nach 1945 wurde die österreichische Identität vor allem in Abgrenzung zum spezifisch österreichischen Deutschnationalismus entwickelt. Eine direkte Linie vom dynastischen Österreich-Bewusstsein zum damaligen Österreich-Bewusstsein wurde dabei durch die Verwerfungen der Zwischenkriegszeit und des Zweiten Weltkrieges nicht angenommen. Erst ab dem Beitritt zur Europäischen Union im Jahr 1995 und der Einbettung der Republik Österreich in eine Staatengemeinschaft wird das „Österreichische“ vermehrt auch als langdauernder historischer Kulturstrang seit der multinationalen Monarchie wahrgenommen. Denn schon das alte Österreich (die Donaumonarchie) galt manchen als ein „Europa im Kleinen“ und auch im damaligen Vielvölkerstaat wurde versucht, mit frühen Formen einer supranationalen Identität die pluralen nationalen wie konfessionellen Identitäten zu überwölben.
Abgrenzungsansätze
Über das Thema österreichische Nation wurden und werden immer wieder politische Diskurse geführt. Der Identitätsbegriff ist generell emotional und ideologisch aufgeladen; Ruth Wodak schrieb dazu:
„Wir können allerdings in diesem Zusammenhang den Begriff Identität nicht unhinterfragt verwenden. Denn der Begriff ist einerseits schwammig, andererseits derart hochkomplex und vielschichtig, daß für eine wissenschaftliche Analyse, die den vielen Komponenten österreichischer Identität gerecht werden möchte, ein interdisziplinärer Zugang unabdingbar geworden ist.“
Vielfach wurden etwa die Ansichten einiger Vertreter der lange Zeit deutschnational orientierten österreichischen Geschichtswissenschaft, etwa von Ernst Hoor, als „antiösterreichische Geschichtsfälschung“ kritisiert. Der später aufgrund seiner Einstellung zum Nationalsozialismus zwangspensionierte Historiker Taras Borodajkewycz nannte die österreichische Nation daraufhin mit Bezug auf Hoors Aussagen einen „blutleere[n] Literaturhomunkulus“ und ein „Gemisch von Anmaßung und Unkenntnis“. Außerdem schrieb er: „Die ‚österreichische Nation‘ scheint nur zwischen Unkraut zu gedeihen“.
Da bei der Identifikation des Individuums mit dem ihm (aus der Sicht der den Nationsbegriff Bejahenden) übergeordneten Ganzen, der Nation, gefühlsmäßige und weltanschauliche Tendenzen eine wesentliche Rolle spielen, werden dem Nationsbegriff auch immer wieder metaphysische Eigenschaften bis zur Vergöttlichung (vgl. etwa die Nationalallegorien) zugeschrieben. Der Schriftsteller Ferdinand Bruckner sah diesen Hang zur Übersteigerung vor allem beim österreichischen Selbstverständnis als zentrales Problem an:
„Ob da […] einst in Wien ein glanzvoller Kaiser residierte, oder ob ein blasser Herr Schuschnigg „Österreichs historische Erbpflicht“ erfüllen wollte: immer gab es eine österreichische Fiktion, eine metaphysische Begründung, warum die Österreicher auf der Welt sind. Die Tatsache, daß sie auf der Welt sind, einfach anerkennen, wäre gleichbedeutend gewesen mit dem amtlichen Einverständnis, daß die Österreicher ein Volk sind. Völker brauchen keine metaphysische Begründung. Ihr Dasein beantwortet bereits alle Fragen nach dem Sinn ihrer Existenz.“
Auch Benedict Anderson sieht Nationen als Vorstellungsgemeinschaften ihrer Individuen, die „begrenzt und souverän […] vorgestellte politische Gemeinschaften“ seien, da sich selbst innerhalb der kleinsten Nation nie alle Individuen persönlich begegneten, „aber im Kopf eines jeden die Vorstellung ihrer Gemeinschaft existiert“. Für Definitionsversuche verschiedener nationaler Identitäten, die zu einer solchen vorgestellten Gemeinschaftlichkeit führen, werden häufig kulturelle, sprachliche, historische, religiöse oder ethnische Gemeinsamkeiten der jeweiligen Bevölkerung gewählt. Laut Anderson sollen „Gemeinschaften […] nicht durch ihre Authentizität voneinander unterschieden werden, sondern durch die Art und Weise, in der sie vorgestellt werden“.
Sprache
Besonders durch Unterrichtsminister Felix Hurdes wurde nach 1945 die Stärkung des österreichischen Deutsch, das von deutschnationalen Kritikern deshalb auch als Hurdestianisch verspottet wurde, vorangetrieben. Neben der Initiierung des österreichischen Wörterbuches veranlasste er auch die Umbenennung des Schulgegenstandes Deutsch in Unterrichtssprache, die später jedoch wieder schrittweise zurückgenommen wurde. Eine deutlichere Betonung der sprachlichen Eigenständigkeit Österreichs wurde im Zuge der Konsolidierung des österreichischen Nationalbewusstseins immer häufiger gefordert. Dazu gehörte sowohl die Aufforderung zur zunehmenden Verschriftlichung dialektaler Begriffe, als auch die Ablehnung gegenüber außerösterreichischen deutschen Wörtern und das damit verbundene vermehrte Zurückgreifen auf Austriazismen. Das österreichische Deutsch ist mittlerweile als eigenständige Varietät der deutschen Sprache weitgehend anerkannt.
Der Versuch, die nationale Eigenständigkeit über sprachliche Unterschiede zu definieren, ist dennoch schwierig und beschränkt sich auf die Standardsprache. Vor allem im Dialektbereich herrschen große regionale Unterschiede, etwa zwischen den in Vorarlberg und Westtirol vorherrschenden verschiedenen alemannischen Dialektvarianten und den süd- und mittelbairischen Dialekten, die in den restlichen deutschsprachigen Gebieten Österreichs dominieren. Im Verfassungskonvent von 2005 wurde auch darüber diskutiert, die Definition der Staatssprache in Artikel 8 B-VG als „Österreichisches Deutsch“ stärker zu betonen.
Eine sprachliche Nationsbegründung würde allerdings die Einbeziehung der kroatisch-, ungarisch-, tschechisch-, slowakisch-, romanes- und slowenischsprachigen Volksgruppen (anerkannte Minderheitensprachen in Österreich) in den österreichischen Nationsbegriff erschweren. Darüber hinaus wird Sprache, vor allem in Verbindung mit dem Buchdruck, zwar als wichtiger Initialfaktor der Nationsbildungsprozesse gesehen, hat mittlerweile aber wesentlich an Bedeutung verloren.
Kultur
Manche Wissenschaftler, vor allem in der Konsolidierungsphase des österreichischen Nationalbewusstseins, gingen von einer schon früh eigenständigen österreichischen Kultur aus, die sie in Gegensatz zur deutschen Kultur setzen, um die österreichische Eigenständigkeit auch im kulturellen Bereich zu betonen:
„Katholische Weltauffassung und italienische Barocke prägten vom Siege der Gegenreformation bis Maria Theresia der österreichischen Kultur ihren Charakter auf, protestantische Weltanschauung und französischer Klassizismus beherrschten bis zum Schluß von Gottscheds Diktatur das Geistesleben Deutschlands.“
Einen nationalen Identifikationsfaktor stellt die österreichische Kultur aber erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts dar, wobei der breitgefasste Kulturbegriff sowohl klassische und moderne Musik, Literatur und bildende Künste als etwa auch Brauchtum und Volkskultur umfasst. Laut Wendelin Schmidt-Dengler lässt sich eine österreichische Literatur aber nicht allein über das österreichische Deutsch, sondern vor allem über inhaltliche und stilistische Eigenschaften definieren. Der Begriff sei zwar schwer fassbar, von der österreichischen aber als deutscher Literatur zu sprechen, empfand Schmidt-Dengler als lächerlich. Die wird mittlerweile als eigenständige Strömung betrachtet, steht aber weiterhin in Wechselwirkung mit der übrigen deutschsprachigen Literatur.
Diskussionen löst häufig Kulturgut aus, das vor der Nationswerdung – besonders aber vor der Staatsgründung 1804 – entstanden ist und als ausschließlich österreichisch oder deutsch bezeichnet wird. Wolfgang Amadeus Mozart wird beispielsweise in etlichen Quellen als Deutscher oder Österreicher bezeichnet, obwohl zu seinen Lebzeiten weder ein deutscher noch ein österreichischer Nationalstaat bestand und die Bezeichnung Deutscher damals noch nicht im modernen nationalideologischen Sinn belegt war. Über die Frage der „Nationalität“ Mozarts entbrannte ein Zeitungskrieg zwischen der österreichischen Kronenzeitung und der deutschen Tageszeitung Bild.
Religion
Obwohl Österreich in der Vergangenheit vor allem als katholisches Gegenstück zum protestantischen Preußen verstanden wurde, scheitert eine religiöse Definition des österreichischen Nationsbegriffs nicht nur am säkularen Fundament der Republik, sondern mittlerweile auch an der mangelnden religiösen Homogenität. Viele Staatsbürger bezeichnen sich bereits als „ohne Bekenntnis“, neben der katholischen Mehrheitsbevölkerung bekennen sich aber auch etliche Österreicher zum protestantischen, orthodoxen, muslimischen oder jüdischen Glauben.
Ethnie
Beim Ethnos handelt es sich, so die Ansicht mancher Ethnologen, im Gegensatz zum Nationsbegriff um eine primordiale, also vom Einzelnen unabhängige Bindung. Während sich ein Individuum zu einer Nation freimütig bekennen kann, ist die Zugehörigkeit zu einer Ethnie, von seinem Willen unabhängig, durch die kulturellen Bindungen und seine Sozialisation vorbestimmt. Von mancher Seite wird auch die Existenz eines österreichischen Ethnos angenommen. Dazu zählen wissenschaftliche Fachliteratur – so sieht das Wörterbuch der Weltbevölkerung den Begriff Österreicher etwa ab 1945 als ethnologisch besetzt an –, Organisationen, Politiker, Medien und Regierungsstellen ebenso wie österreichische Schulbücher und internationale Organisationen.
Für Ernst Hanisch ist der Ansatz zu einem österreichischen Ethnonationalismus ein Problem der „Reaustrifizierung“: „Mußte doch eine nationale Identität auf einer nicht scharf definierbaren Ethnie aufgebaut werden.“
Die meisten Historiker und Ethnologen sehen heute den Begriff Volk als keine permanente und konsistente Gruppe von Menschen mit gemeinsamer Abstammung an. Die Vorstellung von genealogisch einheitlichen Völkerschaften wird als nazistischer Mythos angesehen. Der Mediävist Jörg Jarnut hält etwa den Begriff Germanen letztlich für eine Konstruktion: „Die Vorstellung von einer ethnischen Einheit der Germanen ist historisch unhaltbar.“ Der Historiker Herwig Wolfram meinte dazu: „Daß es keine unvermischten Völker gegeben haben kann, hat bereits Seneca logisch deduziert.“ Außerdem, so Wolfram, werde weiterhin an unzutreffenden Abstammungsmythen festgehalten: „So wollen etwa die Bayern und Österreicher heute noch Boier, das heißt Kelten sein, und in Kärnten gibt und gab es bekanntlich keine oder nur dünn siedelnde Slawen.“
Ein Problem des ethnischen Nationsbegriffs ist, dass dieser ebenso wie die Konstruktion der Sprachnation die anderen Volksgruppen generell ausschließt. Eine gemeinsame österreichische Abstammungsgemeinschaft lässt sich wissenschaftlich nicht feststellen, wird aber auch durch das Vorhandensein einer „österreichischen Ethnie“ nicht zwingend impliziert. Im Vergleich mit anderen Faktoren nehmen ethno-nationale Vorstellungen in Umfragen aber nur einen niedrigeren Platz ein, wenn es um die Frage geht, welche Eigenschaften ausschlaggebend seien, um „ein echter Österreicher“ zu sein. So gaben 2008 52 % der Befragten an, dass die „Abstammung von einem Österreicher“ dafür wichtig sei.
Willensnation
Im Zusammenhang mit dem Versuch, die österreichische Nation auf ein wissenschaftliches Fundament zu stellen, wird häufig auf den Begriff der Willensnation zurückgegriffen, die sich nicht ausschließlich über Sprache, Kultur und ethnische Homogenität, sondern vor allem über ein „Identitäts- und Zusammengehörigkeitsgefühl“ der Nationsangehörigen definiert. Als Willensnation bezeichnen sich zum Beispiel Einwanderungsländer wie Kanada oder die USA, aber vor allem auch die Schweiz. Von dort stammt auch eine zum Gedenken an den Untergang des Staates Österreich vor 70 Jahren im März 2008 publizierte Meinung: Die Zweite Republik steht heute glänzend da. Sie ist, anders als damals, nicht nur ein Staatskonstrukt, sondern eine prosperierende Willensnation […]. Auch für den österreichischen Autor und Germanisten Franz Schuh zeigt Österreich die Anzeichen einer Willensnation. Diese zeichne sich „durch die Fraglosigkeit des Bekenntnisses“ ihrer Bürger aus.
Staatsnation
Da in Österreich in besonderer Weise das eigenständige Staatswesen auf die Herausbildung des Nationsbewusstseins Einfluss nahm, steht auch der Begriff Staatsnation mit im wissenschaftlichen Diskurs. Staats- und Willensnation überschneiden sich dadurch, dass beide auf eine kulturell und ethnisch heterogene beziehungsweise nach außen kaum abgrenzbare Bevölkerung abstellen. Während jedoch bei der Willensnation das staatsbürgerliche Bekenntnis zum Gemeinwesen im Mittelpunkt steht, zielt der Begriff der Staatsnation auf die Bedeutung des Gemeinwesens für die Staatsbürger ab. Das Konzept der Staatsnation wurde nach 1945 vor allem von der SPÖ vertreten, die sich dadurch auch von der Rückbesinnung auf die österreichische Geschichte, wie sie von den Konservativen forciert wurde, abgrenzen wollten.Theodor Körner, der zweite Bundespräsident der Zweiten Republik, meinte über das Nationalverständnis seiner Partei:
„Der internationale Sprachgebrauch definiert jedoch die Nation weder als Sprach- noch als Volks-, sondern einfach als Staatsbürgergemeinschaft. In diesem Sinne ist das Österreichische Volk unbestritten eine eigene Nation. […] So muß auch verstanden werden, daß die österreichischen Sozialisten nicht die ‚gute alte Zeit‘ der Monarchie […] zur Grundlage ihres Österreichbekenntnisses machen können, sondern sich bedingungslos zu der von ihnen mitgeschaffenen Republik Österreich bekennen. […] Die österreichischen Sozialisten sind in ihrem Bekenntnis zur Republik Österreich kompromißlos. Zur Republik – wir würden wünschen, daß alle Parteigenossen des Bundeskanzlers [Anm.: Julius Raab (ÖVP)] auch diesen Teil unseres gemeinsamen demokratischen Bodens vorbehaltlos anerkennen und nicht das Wort ‚Republik‘ vorbegleiten würden, wie an etwas, dessen man sich schämt. Aber das Bekenntnis ist eben kompromißlos zu Österreich. Das haben die österreichischen Sozialisten durch bittere Erfahrung gelernt. Sie stehen heute ohne Einschränkung zum österreichischen Gedanken. […] Wir sind österreichischnational.“
Gegen die Klassifizierung Österreichs als ausschließliche Staatsnation spricht allerdings, dass gerade der Zeitraum, in dem es keinen österreichischen Staat gab, für den Nationswerdungsprozess von besonderer Bedeutung war. Außerdem lässt der Begriff Staatsnation kulturelle Identitäten außer Acht und schließt das Vorhandensein österreichischer Minderheiten eher aus. Die Autoren des 2009 veröffentlichten Buches „Die Österreicher/innen – Wertewandel 1990–2008“ sehen Österreich im Spannungsfeld zwischen Kultur- und Staatsnation. Grund dafür sind Umfrageergebnisse, die sowohl die Bedeutung von Sprache und Kultur als auch der Verbundenheit mit dem österreichischen Staat hervorhoben.
Dies entspricht auch internationalen Befunden. In einem Vergleich von 33 Ländern wurde gezeigt, dass überall sowohl politische Aspekte (Staatsbürgerschaft, Befolgen der Gesetze), kulturelle (Sprache, manchmal auch Religion) und persönlich-soziale Merkmale (Gefühl der Zugehörigkeit zum Land, im Land geboren sein) eine Rolle für nationale Identität spielen.
Geschichte
Vom Mittelalter bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches
Vorläufer des Namens Österreich bestanden seit dem Frühmittelalter. 996 wurde er erstmals als Ostarrichi urkundlich erwähnt, im 13. Jahrhundert dann als „Osterrich“. Zunächst galt diese Bezeichnung nur für das Gebiet des Herzogtums Österreich, später auch für den weiteren habsburgischen Herrschaftsbereich um das Kernland der Erblande. Zu dieser Zeit bestand weder der ethnische Volks-, noch der Nationsbegriff in seiner heutigen Bedeutung, ‚Österreicher‘ waren die Einwohner der Erblande als Untertanen der Hausmacht des Hauses Österreich (Domus Austriae), militärisch die eigenen Truppen der Habsburger unter der rot-weiß-roten Fahne der Erblande. So wurde Wien laut Friedrich Heer zum Zentrum eines ersten – wenn auch noch monarchisch-territorial geprägten – Österreich-Bewusstseins: Die Identifikation des Einzelnen mit der Gesellschaft war bis zur Moderne vor allem durch die christliche Religion und die Eigenschaft als Untertan eines Herrschers oder einer Dynastie geprägt. Sprachliche und ethnische Identifikationsschemata spielten in der Vormoderne nur eine untergeordnete Rolle. Tradition und Identität sind durch Berufung darauf und deren darausfolgende Konstruktion entstanden. Für das Habsburgische wurde dieses Konzept später als Altösterreich formuliert.
Österreich, als Teil des Heiligen Römischen Reiches, sollte unter Friedrich II. zum Königtum erhoben werden, was jedoch am Tod des Kaisers scheiterte. Ab 1512 wurde es schließlich gebräuchlich dieses Reich mit dem Zusatz Deutscher Nation zu versehen, vor allem um sich gegen die Franzosen abzugrenzen. Kaiser Maximilian I. wollte damit bei den widerspenstigen deutschen Reichsständen ein allgemeines Interesse postulieren und diese zur Stellung von Geld und Truppen motivieren; bei seiner Selbstdarstellung spielte der Begriff „deutsche Nation“ jedoch keine Rolle. Der österreichische Historiker Otto Brunner, selbst Großdeutscher, führte dazu aus, dass diese Nation „nicht einfach im Sinn der Grenzen des deutschen Volkstums verstanden werden kann“. Zum Reich gehörten auch Länder wie Böhmen und italienisch- oder französischsprachige Gebiete. Die Floskel Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation verschwand gegen Ende des 16. Jahrhunderts jedoch wieder weitläufig. Der Staatsrechtler Johann Jacob Moser bezeichnete sie 1766 als „angenommene Redensart“. Erst zur Zeit der Napoleonischen Kriege und bereits nach der Auflösung des Reiches 1806 wurde der Begriff durch Karl Friedrich Eichhorn reaktiviert und im Kontext der erwachenden Nationalbewegung eingesetzt. Der deutsche Historiker Karl Zeumer war 1910 der Meinung, es könne „sich kaum jemand der Überzeugung verschließen, dass ernsthafte wissenschaftliche Historiker den Ausdruck [Heiliges Römisches Reich ‚Deutscher Nation‘ Anm.] in der seit Eichhorn und Ficker hergebrachten Weise nicht mehr verwenden dürfen. Länger freilich wird es dauern, bis man in der populären und Schulliteratur auf den Gebrauch der so gelehrt klingenden und volltönenden Phrase verzichten wird.“
Es kann für diesen Zeitraum, bezogen auf das heutige Österreich und Deutschland, schwerlich von einer „gemeinsam deutschen Geschichte“ gesprochen werden. Vielmehr handelte es sich um ständige Auseinandersetzungen zwischen den Reichsständen und dem Kaiser, welcher meist aus der Dynastie der Habsburger stammte. Während die deutschen Reichsstände erfolgreich eine von den Kaisern aus dem Hause Österreich (v. a. Karl V. und Ferdinand II.) angestrebte und das ganze Reich integrierende Staatsbildung abwehren konnten, gelang es den Habsburgern die Staatsbildung in ihren Erbländern voranzutreiben und diese vollständig dem Zugriff der Reichsinstitutionen – wie Reichstag und Kammergericht – zu entziehen und so aus dem Reich zu desintegrieren. Ein nationales Identitätsbewusstsein im modernen Sinn existierte noch nicht. Während für die „unteren“ Bevölkerungsschichten nur lokale Bindungen eine Rolle spielten, lagen bei den Eliten verschiedene, kaum miteinander konkurrierende Identitätsebenen in Gemengelage.
Entwicklungen bis zur kleindeutschen Lösung
Im vornationalstaatlichen Zeitalter bestanden jedoch bereits lokale kollektive Identitätsmuster, wobei, so die heute herrschende Meinung, erst ab dem 18. Jahrhundert von Ansätzen zu ethnischer oder nationalistischer Politik gesprochen werden kann. So wuchsen nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches durch die Niederlegung des Kaisertitels durch Franz II. 1806, der bereits 1804 als Franz I. das Kaisertum Österreich begründet hatte, und der Verabschiedung der Deutschen Bundesakte 1815 die Bestrebungen innerhalb des Deutschen Bundes, diesen in einen Nationalstaat umzuwandeln. Dabei bestanden Pläne, Böhmen und Mähren zu integrieren, obwohl in beiden Ländern nur die Minderheit der Bevölkerung deutschsprachig war. Vor allem die Befreiungskriege hatten die patriotische bis nationalistische Strömungen in den Gebieten des ehemaligen Reiches gefördert. Von der österreichischen Politik, allen voran der damalige Außenminister Johann Philipp von Stadion, wurde diese Stimmung genutzt, aber auch mit Argwohn beobachtet, da die alldeutsche Bewegung auch im Gegensatz zum absolutistischen Selbstverständnis der Habsburger stand.
Das Interesse an einem deutschen Nationalstaat lag vor allem bei den führenden Schichten des Bürgertums und kaum bei Hochadel und Herrscherhäusern. Dies äußerte sich in der Revolution von 1848, die neben einem demokratischen auch einen von der Romantik beeinflussten deutschnationalen Antrieb hatte. Neben dem Bürgertum waren daran vor allem Mitglieder studentischer Burschenschaften beteiligt.
An den Tagungen der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche nahmen auch Abgeordnete aus dem damaligen Kaisertum Österreich teil (siehe Mitgliederliste). Erzherzog Johann von Österreich, ein jüngerer Bruder Kaiser Franz’ I., fungierte als „Reichsverweser“ und war damit das erste von einem Parlament gewählte deutsche Staatsoberhaupt.
Beim Vorfrieden von Villafranca 1859 hat Kaiser Franz Joseph I. den Versuch Napoleons III., Österreich für ein Bündnis gegen Preußen zu gewinnen und die Preisgabe des Rheinlandes zu erreichen, mit den zugeschriebenen Worten abgewiesen: „Nein, ich bin ein deutscher Fürst.“ (Erzherzog Johann als gesamtdeutscher Reichsverweser und das Zitat von Kaiser Franz Joseph werden allerspätestens 1905 in der beschlagnahmten – und daher im Abgeordnetenhaus behandelten – Ausgabe Nr. 16 des Deutschen Nordmährerblatts verbunden, wo es im Zusammenhang mit Engagements der Kaiserfamilie in nichtdeutschen Teilen der Monarchie erwähnt wird.)
Für die neoabsolutistische Politik stand jedoch nach der Niederschlagung der Revolution weniger die nationale als vielmehr die dynastische Problematik im Vordergrund. Ein Monarch aus dem Haus Habsburg wurde bis 1866 von den süddeutschen Staaten und den Königreichen Sachsen und Hannover als legitimes Oberhaupt der „großdeutschen Lösung“, das heißt eines Deutschen Reiches inklusive der deutschsprachigen Gebiete Österreichs, betrachtet. An der Frage der Vormachtstellung innerhalb des Deutschen Bundes beziehungsweise des zu gründenden Reiches entzündete sich schließlich der Konflikt im Deutschen Krieg zwischen den Großmächten Preußen und Österreich, den Preußen als Angreifer mit der Niederwerfung Österreichs am 3. Juli 1866 in der Schlacht von Königgrätz für sich und die „Kleindeutsche Lösung“ (ohne Österreich) entschied.
Dieses Datum wird von manchen Historikern bereits als Zeitpunkt des Ausscheidens Österreichs aus der deutschen Nation bezeichnet.Golo Mann und andere Autoren sehen zu diesem Zeitpunkt jedoch noch keine konkreten Ansätze für diese Entwicklung: „Die Schweizer waren eine Nation für sich geworden. Die Österreicher nicht […] Als ‚Nation‘ mußten sie über die Grenzen nach Deutschland schauen.“
Im Jahr nach dieser Niederlage wurde das bis dahin einheitsstaatliche Kaisertum Österreich, um sich mit dem ungarischen Adel zu arrangieren, durch den Ausgleich in zwei Reichshälften geteilt. Die Forderungen der slawischen Völker, allen voran der Tschechen, blieben dabei unerfüllt. Der Monarch legte 1868 fest, dass die Gesamtmonarchie als österreichisch-ungarische Monarchie zu bezeichnen sei. In Cisleithanien, dem nichtungarischen Teil der Gesamtmonarchie, wurde der Begriff Österreicher weiterhin übernational verwendet: „Für alle Angehörigen der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder besteht ein allgemeines österreichisches Staatsbürgerrecht“ (1867). Andererseits wurde das k.k. Gebiet bis 1915 offiziell als „die im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder“ bezeichnet. Erst dann wurde festgelegt, dass Cisleithanien nun auch offiziell als Österreich zu bezeichnen sei.
Nach dem erfolgreichen Feldzug gegen Frankreich 1870/71 erfolgte schließlich die vom preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck favorisierte Gründung eines Deutschen Reiches ohne Österreich (kleindeutsche Lösung). Wilhelm von Preußen wurde im Spiegelsaal von Versailles von den deutschen Fürsten zum Deutschen Kaiser ausgerufen, nachdem die Zustimmung Bayerns durch die Einräumung diverser „Reservatrechte“ erreicht worden war (siehe Kaiserbrief).
Von 1871 bis zum Zerfall der Doppelmonarchie
In der deutschsprachigen Bevölkerung der damaligen österreichischen Monarchie, vor allem im liberalen Bürgertum, war das Bekenntnis der Zugehörigkeit zu einer deutschen Nation spätestens seit den napoleonischen Kriegen weit verbreitet. Nach der Reichsgründung schrieb etwa Franz Grillparzer:
„Als Deutscher ward ich geboren, bin ich noch einer? Nur was ich Deutsches geschrieben, das nimmt mir keiner.“
An Aussagen wie diesen zeigt sich deutlich, dass nationale und kulturelle Identitäten damals vor allem über sprachliche Gemeinsamkeiten, als Zugehörigkeitskriterium zu einem Volk, definiert wurden. Hierzu trug auch die Vereinheitlichung des Deutschen in Sprache und Schrift bei, die überstaatlich erfolgte. Gleichzeitig ist von Grillparzer aber auch folgendes Zitat überliefert:
„Ich bin kein Deutscher, ich bin Österreicher.“
Es belegt die Ambivalenz, welcher der Begriff „Österreicher“ zu dieser Zeit unterworfen war. Einerseits diente er zur Eigendefinition als spezielle Ausformung der Deutschen, so wie Preußen, Sachsen, Bayern usw., andererseits als übernationaler Begriff für die Bürger Cisleithaniens und damit zur Abgrenzung von den Staatsbürgern des Deutschen Reiches. Die Identitätsstrukturen weiter Teile der Bevölkerung waren damals noch regionalistisch ausgeprägt und der Deutschnationalismus blieb vorerst ein bürgerliches Elitenphänomen.
Trotz des Bekenntnisses des Monarchen zu seiner deutschen Nationalität gehörten vor allem die bürgerlichen Kreise in Österreich zu den größten Kritikern des Habsburger Herrscherhauses, sahen sie in den Habsburgern doch das Haupthindernis einer Vereinigung mit dem Deutschen Kaiserreich. Führender Protagonist einer großdeutschen Lösung war Georg von Schönerer, der nicht nur die Habsburgermonarchie (Staat und Kaiserhaus) ablehnte, sondern auch die staatstragende römisch-katholische Religion, gegen die er die Los-von-Rom-Bewegung initiierte. Das brachte ihm vor allem Konflikte mit den Christlichsozialen ein, die als kaisertreu galten. Die Forderung nach der Annäherung Österreichs an das Deutsche Reich manifestierte sich schließlich im Linzer Programm. Die Forderung nach einem kompletten Anschluss war auch im deutschnationalen Lager auf die Dauer nicht mehrheitsfähig. Für die Deutschradikale Partei von Karl Hermann Wolf, die 1902 als Abspaltung von der Alldeutschen Vereinigung entstand und bis zum Ersten Weltkrieg zur hegemonialen Kraft im deutschnationalen Lager wurde, war dies kein vorrangiges Ziel.
Die österreichische Sozialdemokratie, damals eine nationalitätenübergreifende Partei, versuchte Reformen auf evolutionärem Weg zu erreichen, wurde vom bürgerlich-konservativen Lager und vom Kaiser aber abgelehnt und war in ihrem Inneren von Nationalitätenkämpfen selbst nicht frei. Einige ihrer führenden Politiker wie Victor Adler oder Engelbert Pernerstorfer hatten eine deutschnationale Vergangenheit.
Österreich-Ungarn wurde als supranationales Gebilde begriffen, es entstanden jedoch zunehmend ethnische Konflikte. Auslöser dafür war vor allem die Hegemonie der Deutschösterreicher in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, die vor allem vom Königreich Ungarn bekämpft wurde. Otto von Habsburg nannte die deutschsprachigen Untertanen der Monarchie das „Reichsvolk schlechthin“.
So sah dies 1908 ein „Kreis vaterländischer Schriftsteller“, der Ludwig Sendachs Eloge „Österreichs Hort“ als Einleitung zur gleichnamigen zweibändigen Festgabe an das österreichische Volk zur Jubelfeier des Kaisers Franz Josef I. 1908 auswählte. Darin wird in propagandistischem Überschwang betont, Österreich könne nicht fallen, „so lang […] die deutschen Lieder schallen“, „das deutsche Schwert bewacht“, die „deutsche Zucht und Sitte“ herrscht, deutsche „Mannestreue“ und deutsche Frauen walten: „So lang du Deutsch bist, Österreich, / So lang kannst du nicht fallen!“
Der Historiker Ernst Bruckmüller bestätigt dies folgendermaßen:
„In der Habsburgermonarchie waren die deutschsprachigen Bewohner (vor allem) des westlichen, österreichischen Reichsteiles, also die Mehrzahl der Bewohner des heutigen Österreich, und darüber hinaus die Deutschböhmen, Deutschmährer, und -schlesier sowie deutschsprachigen Bewohner der anderen Kronländer einfach ‚Deutsche‘ genannt worden. Das war ebenso praktisch wie einleuchtend, denn die ‚anderen‘ waren eben Tschechen, Polen, Ruthenen, Rumänen, Slowenen Kroaten und Italiener (wir sehen hier von der ungarischen Reichshälfte einmal ab). Aber die deutschsprachigen Österreicher waren nicht nur eine von acht ‚Nationalitäten‘ des zisleithanischen Teilstaates der Monarchie, sie sahen sich doch als etwas anderes, nämlich als die staatstragende, um nicht zu sagen eigentliche Staatsnation dieses Teilstaates, oder sogar der ganzen Habsburgermonarchie.“
Des Weiteren unterstreicht Bruckmüller die Diffusität kollektiver österreichischer Identitäten zur Zeit der Habsburgermonarchie mit seiner These, es hätten sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts „zwei deutsche Nationen“ entwickelt, zum einen die der „Reichsdeutschen“ und zum anderen jener der „Deutschösterreicher“. Deren Wir-Bewusstsein habe sich wiederum auf mehrere Identitätsfaktoren bezogen:
„Im Prozeß der Ausbildung konkurrierender sprachnationaler Einheiten innerhalb der Habsburgermonarchie entwickelten die deutschsprechenden Österreicher ein deutschösterreichisches Nationalbewußtsein, das einerseits durch eine emotionale Orientierung an der Dynastie und Staatlichkeit der Habsburgermonarchie, andererseits durch eine (ebenso emotionale) sprachlich-kulturelle Orientierung am „Deutschtum“ gekennzeichnet war.“
Für andere Muttersprachler waren die Österreicher vor allem die Deutschen, die sie nicht mochten, die so genannte „österreichische (Wiener) Sichtweise“ lehnten sie ab. Auf sprachliche und kulturelle Gemeinsamkeiten und auf politische Forderungen nach Selbstbestimmung gestützt, begannen sich mit der Zeit unter den Völkern der Monarchie eigenständige nationale Identitäten herauszubilden. Der Wunsch nach staatlicher Eigenständigkeit beziehungsweise nach einer Vereinigung mit außerhalb des Habsburgerreiches bestehenden Nationalstaaten führte schließlich in Verbindung mit der militärischen Niederlage im Ersten Weltkrieg zum Scheitern des Vielvölkerstaates.
Entwicklungen in der Ersten Republik
Demokratie
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und dem Zusammenbruch der Monarchie strebten fast alle politischen Kräfte eine rasche Vereinigung mit dem Deutschen Reich an. So lautete Artikel 2 des Gesetzes über die Staats- und Regierungsform von Deutschösterreich vom 12. November 1918:
„Deutschösterreich ist ein Bestandteil der Deutschen Republik.“
Das durch den Staat Deutschösterreich beanspruchte Territorium umfasste im Wesentlichen die Siedlungsgebiete der deutschsprachigen Bevölkerung der österreichischen Reichshälfte der untergegangenen Monarchie. Im Vertrag von Saint Germain wurde im Herbst 1919 das Staatsgebiet jedoch von den Alliierten einseitig festgeschrieben. Das spätere Sudetenland und andere deutschsprachige Gebiete, die schon seit November 1918 nicht unter der Kontrolle der deutschösterreichischen Staatsregierung gestanden waren, fielen nun definitiv an die Tschechoslowakei, Südtirol an Italien und die Untersteiermark an das neu entstandene Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. Teile Kärntens wurden dem SHS-Staat oder Italien zugeschlagen. Österreich erhielt westliche Grenzgebiete Ungarns zugesprochen, aus denen dann das Burgenland konstituiert wurde.
Über die Identitätskrise, die sich schließlich aus dem Zusammenbruch der Monarchie und der erzwungenen Eigenstaatlichkeit Österreichs entwickelte, bemerkt Bruckmüller:
„Die deutsche Orientierung der demokratischen Phase der Ersten Republik erscheint vor allem durch den Schock des Zerfalls der Monarchie erklärbar, durch den der ‚österreichische‘ Bestandteil jenes Bewußtseins schwerstens diskreditiert wurde und zu dessen Bewältigung eine Flucht aus dem ‚Österreichischen‘ erfolgte, hin ins Deutschtum und in das – trotz Versailles – immer noch mächtige Deutsche Reich. Man konnte geradezu von einer Selbstaufgabe Österreichs sprechen, die sich unter anderem in den Bemühungen um die Namengebung der Republik äußerte, in denen der Name ‚Österreich‘ nicht vorkam.“
Tatsächlich betrachteten vor allem Sozialdemokraten und Großdeutsche den Namen Österreich als Relikt der untergegangenen Habsburgermonarchie und strebten dessen Beseitigung an. Karl Renner hatte daher in seinem im Oktober 1918 entstandenen, mehrfach geänderten Entwurf zur provisorischen Verfassung den neuen Staat als „Südostdeutschland“ bezeichnet. Auch Namensvorschläge wie „Hochdeutschland“, „Deutsches Bergreich“, „Donau-Germanien“, „Ostsass“, „Ostdeutscher Bund“, „Deutschmark“, „Teutheim“, „Treuland“, „Friedeland“ oder „Deutsches Friedland“ waren als Vorschläge in Umlauf. Schließlich setzten sich mit der Bezeichnung Deutschösterreich jedoch die christlichsozialen Politiker durch, die den Österreich-Begriff nicht völlig aufgeben wollten.
Das im Friedensvertrag ausgesprochene Verbot des Anschlusses an Deutschland wurde von den meisten politisch Verantwortlichen als Verwehrung des Selbstbestimmungsrechts der Völker betrachtet und daher abgelehnt. So schrieb etwa der Christlichsoziale Michael Mayr, der an der Ausarbeitung des Bundes-Verfassungsgesetzes (B-VG) mitarbeitete und später kurze Zeit Bundeskanzler war, in der Präambel zu einem seiner Verfassungsentwürfe:
„Kraft des Selbstbestimmungsrechtes des deutschen Volkes und seiner geschichtlich gewordenen Glieder und mit feierlicher Verwahrung gegen jede zeitliche Schranke, die der Ausübung dieses unveräußerlichen Rechtes gesetzt ist, vereinigen sich die selbständigen Länder der Republik Österreich zu einem freien Bundesstaat unter dieser Verfassung.“
Selbst der als sehr prosaisch geltende Rechtspositivist Hans Kelsen schrieb im Schlusswort zu seinem Buch Österreichisches Staatsrecht:
„Dennoch: […] stärker als der aller Vernunft und Sittlichkeit hohnsprechende Verlauf der jüngsten Geschichte, deren Produkt das heutige Oesterreich ist, stärker als Oesterreich selbst ist sein Wunsch: aufzugehen im deutschen Vaterland.“
Andererseits beschreibt der Lyriker Anton Wildgans in seinem Gedicht Das österreichische Credo, das in jener Zeit entstand, die emotionale Anhänglichkeit vieler seiner Landsleute an den Begriff Österreich nach dem Ersten Weltkrieg:
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Noch bevor eine Bundesverfassung beschlossen werden konnte, kam es in den Ländern zu Anschlussbewegungen. Tirol und Salzburg hielten Volksabstimmungen über den Beitritt zu Deutschland ab. Vorarlberg sprach sich in der Volksabstimmung von 1919 für den Beitritt zur Schweizer Eidgenossenschaft aus. Obwohl diese Bestrebungen von der Bevölkerung mehrheitlich unterstützt wurden, machten die Pariser Vorortverträge sie hinfällig. Deutschösterreich nahm mit der Ratifizierung des Friedensvertrages im Oktober 1919 den im Vertrag vorgeschriebenen Namen Republik Österreich an. Spätere Annäherungsversuche zwischen Österreich und dem Deutschen Reich wurden von den Alliierten durch das Beharren auf dem Wortlaut der Friedensverträge unterbunden. So erhoben sie gegen den 1931 lancierten Plan einer österreichisch-deutschen Zollunion Einspruch.
1929 sprach Wildgans in seiner Rede über Österreich vor ausländischem Publikum zwar von den Deutschen Altösterreichs, die das neue, kleine Österreich gebildet hätten, hob aber die besonderen historischen Erfahrungen Österreichs und das Einfühlungsvermögen des „österreichischen Menschen“ für die fremdsprachigen Nachbarvölker, mit denen er so lang im gemeinsamen Staat gelebt habe, als wesentliche eigenständige Charakterzüge hervor. Auch in seinem Gedicht Wo sich der ewige Schnee spiegelt im Alpensee, das Wildgans gern zur österreichischen Volkshymne gemacht hätte, das aber von Richard Strauss für diesen Zweck zu kompliziert vertont wurde, arbeitete der Dichter die Eigenschaften des „österreichischen Menschen“ heraus. Hingegen teilte die Berliner Reichskanzlei den deutschen diplomatischen Vertretungen um diese Zeit mit, dass vom Gebrauch der Bezeichnung „österreichisches Volk“ grundsätzlich abgesehen wird und nur mehr vom deutschen Volk in Österreich zu sprechen sei.
Die Idee, Österreich als eigene Nation zu begreifen, wurde in der Politik dieser Zeit, so der österreichische Historiker Helmut Konrad, im Wesentlichen nur von einer konservativen Minderheit, allen voran Ernst Karl Winter, und von Teilen der KPÖ vertreten. Explizit formuliert wurde diese Position 1937 vom kommunistischen österreichischen Staatswissenschaftler Alfred Klahr im Exil in Moskau. Er befasste sich mit der Frage nach der wissenschaftlichen Begründbarkeit einer österreichischen Nation in einem Artikel. Klahr lehnte es ab, die Österreicher von vornherein als Deutsche zu betrachten, und verlangte eine detaillierte wissenschaftliche Aufarbeitung der Unterschiede zwischen der Entwicklung der Deutschen und der Österreicher in den letzten Jahrhunderten. Robert Menasse sieht in der nationstheoretischen Grundlagenforschung im KPÖ-nahen Bereich deshalb den Ursprung und auch die Basis für die spätere Entwicklung des österreichischen Nationalbewusstseins.Anton Pelinka schreibt dazu:
„[…] hatte zunächst […] Winter, in bewusster Antithese zu allen Anschlussplänen, diesen Begriff einer österreichischen Nation geprägt und mit dem Konzept einer Einheitsfront gegen Hitler von rechts bis links inhaltlich gefüllt. […] Klahr entwickelte wenig später, unter konsequenter Anwendung der Volksfrontthese des VII. Weltkongresses der Komintern, […] ein analoges Konzept. Doch Winter galt als Außenseiter […] Und Klahr wurde zwar innerhalb der Kommunistischen Partei, nicht aber von den Revolutionären Sozialisten ernst genommen.“
Klahr meinte unter anderem über das Verhältnis der Österreicher zur deutschen Nation:
„Die Auffassung, dass das österreichische Volk ein Teil der deutschen Nation ist, ist theoretisch unbegründet. Eine Einheit der deutschen Nation, in der auch die Österreicher miteinbezogen sind, hat es bisher nie gegeben und gibt es auch heute nicht. Das österreichische Volk hat unter anderen wirtschaftlichen und politischen Lebensbedingungen gelebt als die übrigen Deutschen im Reich und daher eine andere nationale Entwicklung genommen. Wie weit bei ihm der Prozeß der Herausbildung zu einer besonderen Nation fortgeschritten ist bzw. wie eng noch die nationalen Bindungen aus der gemeinsamen Abstammung und gemeinsamen Sprache sind, kann nur eine konkrete Untersuchung seiner Geschichte ergeben.“
Ernst Bruckmüller spricht im Zusammenhang mit dem Zugehörigkeitsempfinden der Österreicher in der Ersten Republik von einer „fundamentalen kollektiven Identitätskrise“. Die Entstehung der ersten Republik war ein Prozess der Desintegration, der ein Gefühl des „Zuhause im eigenen Heim“ der Bewohner Österreichs nicht entstehen ließ. Die wesentlichen Hindernisse dafür waren, dass die neue Republik nicht die gesamte deutschsprachige Bevölkerung Cisleithaniens umfasste und vor allem, dass kein Wunsch nach einem Ende der Monarchie dahinter stand:
„Desintegration ohne ein gewisses Verlangen danach erzeugt offenkundig keine Identität, sondern höchstens ein „Vakuum an Identität“, in welches als scheinbar logische Fortsetzung des sprachnationalen Bewusstseins die Forderung nach dem Anschluss an Deutschland einströmte.“
Austrofaschismus
Nach der Ausschaltung des Parlaments durch die Bundesregierung unter Kanzler Engelbert Dollfuß im März 1933 betonte dieser in seiner Trabrennplatzrede in Wien im Herbst desselben Jahres das Deutschtum Österreichs. Die „Vaterländische Front“ wurde als politische Einheitsbewegung geschaffen, sie sollte ab Mai 1936 auch die einzige legale Partei sein. Durch die letzten christlich-sozialen Abgeordneten des Nationalrats ließ Dollfuß auf verfassungswidrige Weise am 1. Mai 1934 eine neue Verfassung für einen „christlichen, deutschen Bundesstaat auf ständischer Grundlage“ verabschieden.
Die Regierungspropaganda des sogenannten Ständestaats sprach von Österreich häufig als vom „besseren deutschen Staat“. Der Heimwehrführer Ernst Rüdiger Starhemberg meinte dazu in einer Rede:
„Freudiges Bekenntnis zu Österreich, Opferbereitschaft und allesumfassende und bezwingende Heimatliebe fordere ich von euch. Nicht nur um unserer selbst willen, sondern unserer Jugend zuliebe. Unerschütterlich ist unser Glaube an Österreich und Österreichs Zukunft. Gut österreichisch ist gut deutsch. Und so mächtig ist dieses Deutschbewusstsein in uns, dass wir uns stark genug wissen auch dann deutsch zu fühlen und zu handeln, auch dann deutsch zu bleiben, wenn auch in Zukunft von uns außerhalb der Grenzen des großen Deutschen Reiches deutsche Geschichte gemacht werden muß.“
Dieser durch die Staatsführung vertretene Patriotismus wich in der Zeit darauf, trotz seines starken Österreichbezugs, nie von der deutschen Nationsidee ab und führte zur Konkurrenz zweier deutscher Nationsbilder und zweier Diktaturen.Manfred Scheuch schreibt über das Österreichbewusstsein des Austrofaschismus:
„Und als die Christlichsozialen auf autoritären Kurs lenkten und damit einen großen Teil der Bevölkerung ins politische Abseits drängten, blieb ihr Bemühen, mit der ‚Vaterländischen Front‘ einen österreichischen Patriotismus zu wecken, vergebens. Erstens deshalb, weil dieser Patriotismus antirepublikanisch war und sich an der habsburgischen Vergangenheit und an einer machtbewußten Kirche orientierte. Und zweitens, weil er sich durch das Bekenntnis zu Österreich als ‚zweitem deutschen Staat‘, ja als dem ‚besseren Deutschland‘ mit den Österreichern – zum Unterschied von den angeblich nur oberflächlich germanisierten Preußen – als ‚echteren Deutschen‘ selbst konterkarierte.“
Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi, der Gründer der Paneuropabewegung, forderte jedoch schon 1934 in einem viel beachteten Artikel die Akzeptanz einer eigenständigen österreichischen Nation. Nach deren Geburt, so meinte er, sei die Nationswerdung in Europa abgeschlossen. Auch ein Kreis um den Soziologen und Wiener Vizebürgermeister Ernst Karl Winter kam zum Schluss „daß es einen ausschließlich politischen Patriotismus nicht geben kann und daß trotz aller Zweckmäßigkeitsgründe, die man für das Bestehen eines selbständigen österreichischen Staates anführen mag, dieser nicht Dauer haben wird, wenn ihm keine österreichische Nation entspricht.“ Der Tiroler Heimwehrführer Richard Steidle wiederum forderte in einer Ansprache die Verteidigung der staatlichen Unabhängigkeit Österreichs mit dem Hinweis, Österreich habe „ein eigenes nationales Selbst- und Staatsbewusstsein“ erlangt.
Das austrofaschistische System versuchte jedoch bis zuletzt, ein unabhängiges, aber „deutsches“ Österreich zu erhalten. Am 9. März 1938 sagte Bundeskanzler Kurt Schuschnigg, der nach der Ermordung von Dollfuß durch nationalsozialistische Putschisten im Juli 1934 an die Macht gekommen war, bei einer Veranstaltung der Vaterländischen Front in Innsbruck:
„Jetzt will und muss ich wissen, ob das Volk von Österreich dieses freie und deutsche und unabhängige und soziale, christliche und einige, dabei keine Parteizerklüftung duldende Vaterland will. […] Das möchte ich wissen und darum Landsleute und Österreicher, Männer und Frauen, rufe ich Sie in dieser Stunde auf: Am nächsten Sonntag, am 13. März dieses Jahres, machen wir Volksbefragung […].“
Diese Volksbefragung musste auf Druck Adolf Hitlers abgesagt werden.
Die Ansicht, Österreich sei ein deutscher Staat und seine Einwohner seien Deutsche, hielt sich unter den austrofaschistischen Machthabern aber bis zuletzt. In seiner Radioansprache am 11. März 1938, am Abend vor dem Einmarsch deutscher Truppen in Österreich, verkündete Bundeskanzler Kurt Schuschnigg, das Bundesheer nicht einsetzen zu wollen, um kein „deutsches Blut zu vergießen“. Seine Ansprache schloss Schuschnigg mit den Worten: „So verabschiede ich mich in dieser Stunde von dem österreichischen Volke mit einem deutschen Wort und einem Herzenswunsch: Gott schütze Österreich!“
In einer Rede anlässlich des Gedenkjahres 2005 meinte Ulrich Nachbaur, Rechtswissenschaftler und Mitarbeiter des Vorarlberger Landesarchivs, die Erste Republik sei damals „an mangelndem Selbstbewusstsein und inneren Konflikten zerbrochen“. Später wurde im Hinblick auf das Scheitern dieses Staates der Satz geprägt, wonach der Hauptgrund dafür gewesen sei, dass die österreichischen Demokraten keine österreichischen Patrioten und die österreichischen Patrioten keine Demokraten gewesen seien.
Nationalsozialismus
Der Anschluss und die Folgen
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich und dem Verlust der Unabhängigkeit sollte der Begriff Österreich möglichst konsequent aus dem politischen Vokabular verschwinden. So wurde aus dem Land Österreich bald die Ostmark. Um Österreich und jeden Anschein eines Österreichbewusstseins auch als politische Einheit endgültig zu eliminieren, wurde zuletzt nur mehr die Bezeichnung „Donau- und Alpenreichsgaue“ verwendet. Die Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich erhielten die Bezeichnungen Niederdonau und Oberdonau. In seiner kurz nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Österreich am Heldenplatz in Wien gehaltenen Rede sprach Hitler lediglich von seiner „Heimat“ und der „ältesten Ostmark des Deutschen Reiches“ und vermied den Begriff Österreich.
Die neuen Machthaber organisierten am 10. April 1938 eine Volksabstimmung über die „Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich“. Der Abstimmung ging eine gewaltige Propagandaaktion voraus. Auch wenn wahrscheinlich die Mehrheit der Stimmberechtigten für den Anschluss gestimmt hätte, wurde die Abstimmung massiv manipuliert. Die Wähler wurden unter Druck gesetzt, ihre Stimme offen direkt vor der Wahlkommission abzugeben, weiters wurde am Wahlergebnis manipuliert. Laut amtlichen Angaben erreichte die Vorlage in Österreich eine Zustimmung von 99,73 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 99,71 Prozent. Bei der Volksabstimmung waren rund acht Prozent der österreichischen Bevölkerung aus rassischen oder politischen Gründen von der Wahl ausgeschlossen worden.
Schon kurz nach dem deutschen Einmarsch kühlte die Euphorie über den Anschluss in manchen Bevölkerungsschichten ab. Grund dafür war vor allem die Tatsache, dass die Stellung Österreichs und insbesondere Wiens innerhalb des Reiches anders ausgefallen war als erwartet. War noch in den Verhandlungen über die Vereinigung Österreichs mit der Weimarer Republik eine Sonderstellung für die österreichische Hauptstadt vorgesehen gewesen, wurde sie nun, wie Renner 1945 in der österreichischen Unabhängigkeitserklärung schrieb, „zu einer Provinzstadt degradiert“. Die Reichsinsignien und der Goldschatz der österreichischen Nationalbank wurden ins „Altreich“ verbracht. Bereits am ersten Jahrestag des Anschlusses bemängelten Berichte der Gestapo die nachlassende Euphorie in der Bevölkerung. Der Einmarsch in der Tschechoslowakei wurde in Wien mit gemischten Gefühlen aufgenommen, 30 Prozent der Einwohner der Stadt hatten slawische, meist tschechische Wurzeln.
Die österreichischen Nationalsozialisten hatten nach dem Anschluss auf ihre Berücksichtigung bei den anstehenden Postenverteilungen gehofft, wurden aber selbst enttäuscht, da die NSDAP bei der Besetzung von Führungspositionen lieber auf „reichsdeutsche“ Parteigänger setzte. Das rasche Ende der Massenarbeitslosigkeit aufgrund des Übergreifens der Rüstungskonjunktur (siehe auch Mitteleuropäischer Wirtschaftstag, Aufrüstung der Wehrmacht) wurde zwar dem Regime von vielen zugutegehalten, die Gleichschaltung aller Lebensbereiche, der unpopuläre Kriegsbeginn 1939 und mehr noch der ab Ende 1941 absehbar scheiternde Russlandfeldzug führten jedoch zu massiver Ernüchterung. Der deutsche Politikwissenschaftler Richard Löwenthal meinte zur Stimmung unter den Österreichern nach dem Anschluss:
„Die Österreicher wollten Deutsche werden – bis sie es dann wurden.“
Als im September 1939 der Zweite Weltkrieg losbrach, wurden auch die österreichischen Männer sukzessive in die deutsche Wehrmacht eingezogen. Dabei wurde eine Anhäufung von Österreichern in den einzelnen Truppenkörpern systematisch vermieden, um eine soziale Abschottung gegenüber den Soldaten aus dem „Altreich“ zu verhindern. Nur unter den Gebirgsjägern stellten die Österreicher eine signifikante Gruppierung dar.
Über den Anschluss und seine Folgen für das Österreichbewusstsein schreibt Bruckmüller:
„Schon die Zeit der nationalsozialistischen Okkupation hatte den Österreichern vor Augen geführt: daß nämlich Österreich von den Deutschen (Nazis, Unternehmern, Militär) keineswegs als ‚befreites‘, mit anderen Gebieten des Deutschen Reiches gleichrangiges Land, sondern als Kolonie betrachtet wurde, deren ökonomische Ressourcen man ausbeuten wollte und deren Menschen für den militärischen Apparat und die Kriegswirtschaft einsetzbar erschienen. Damit im Zusammenhang steht (zweitens), daß die Österreicher eben nicht ‚Deutsche‘ waren, sondern höchstens Deutsche zweiter Klasse. Es begann ein Bewußtseinsprozeß nationaler Besonderheit (vorbereitet schon vor 1938 von wenigen Intellektuellen in Minderheitspositionen wie, auf der Linken, Alfred Klahr und, auf der Rechten, Ernst Karl Winter, Oskar A. H. Schmitz oder Dietrich von Hildebrand), der seit 1945 noch beschleunigt wurde. Ergebnis ist ein deutliches, wenngleich in sich durchaus nicht widerspruchsfreies österreichisches Nationalbewußtsein.“
Die Rolle des österreichischen Widerstandes
Als sich 1943 die Hinweise auf die endgültige militärische Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg verdichteten und damit das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft absehbar erschien, begannen einige jener Politiker der Ersten Republik, die nicht dem politischen Terror zum Opfer gefallen waren oder sich in Haft befanden, im Geheimen ein selbstständiges Österreich zu planen. In dieser Zeit fand, was die österreichische Identität betraf, das erste Umdenken statt.
Hierbei spielte die Formierung österreichischer Widerstandsgruppen wie O5 eine zentrale Rolle. Der Autor Ernst Joseph Görlich schrieb zur Bedeutung des Widerstandes für das Erstarken der österreichischen Identität, dass dieser zwar nicht in seinem Ausmaß, jedoch in seiner Wirkung von äußerster Relevanz war. Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes schätzt die Zahl der am Widerstand beteiligten Österreicher auf 100.000. Auch der Historiker Felix Kreissler sieht im österreichischen Widerstand durchaus nationale Charakterzüge und gesteht ihm eine zentrale Rolle bei der österreichischen Nationswerdung zu.
Auch in den beiden großen politischen Lagern der Ersten Republik, den Christlichsozialen und den Sozialdemokraten, „in Österreichern, die jetzt, sehr zu ihrem Erstaunen, wie sie selbst gestehen, bemerkten, dass sie sich nicht mehr als Deutsche, sondern primär als Österreicher erleben“, setzte sich im Laufe des Jahres 1943 die Überzeugung durch, dass Österreich nach Kriegsende wieder einen eigenständigen Weg einschlagen solle.
So wurde das Bestreben von deutschen Sozialdemokraten, vertreten durch Wilhelm Leuschner, der bei Adolf Schärf vorstellig wurde, die Vereinigung Österreichs mit Deutschland nach Kriegsende beizubehalten, von diesem zurückgewiesen. Obwohl Schärf, wie weite Teile der sozialdemokratischen Führungsriege, vor 1933 ein überzeugter Anschlussbefürworter gewesen war, setzte sich bei ihm im Laufe des Gesprächs die Erkenntnis durch, dass sich die Situation geändert habe. Zu Leuschner sagte er spontan: „Der Anschluss ist tot. Die Liebe zum Deutschen Reich ist den Österreichern ausgetrieben worden.“ Erst danach sprach Schärf über das Thema mit Renner, Seitz und anderen: „Wir alle sind langsam […] zu der Auffassung gekommen, die mir zuletzt Leuschner gegenüber auf die Lippen gekommen war.“ Karl Renner etwa hatte sich noch 1938, unter anderem in einem Zeitungsinterview, für den Anschluss ausgesprochen, mit dem Argument, dieser sei zwar nicht so abgelaufen wie gewünscht, im Endeffekt zähle aber das faktische Ergebnis.
Lois Weinberger, Mitglied im österreichischen Widerstand und später ÖVP-Politiker, bekam 1942 Besuch von Carl Friedrich Goerdeler, Mitglied des deutschen Widerstandes, der sich später am Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 beteiligte und dafür hingerichtet wurde. Auch dieser sprach sich für die Beibehaltung des Anschlusses aus. Weinberger verteidigte gegenüber Goerdeler den Plan der staatlichen Unabhängigkeit Österreichs nach dem Krieg.
Wie in Deutschland kam es auch in Österreich zu keinen Massenerhebungen gegen die NS-Herrschaft. Auch wenn sich die als preußisch empfundenen Besatzer bei Teilen der Bevölkerung unbeliebt gemacht hatten, so wartete diese doch das Ende des Krieges ab, ohne ihr Leben zu riskieren. Auch wenn den Alliierten das Vorhandensein eines österreichischen Widerstandes, vor allem über die Pariser Kontakte Fritz Moldens, bekannt war, erschien er ihnen doch nicht als schlagkräftig genug. So schätzte das Foreign Office die Lage in Österreich 1944 folgendermaßen ein:
„Es gibt praktisch keinerlei Hinweise auf eine organisierte Widerstandsbewegung in Österreich. Man mag die Nazis zwar nicht, die Preußen schon gar nicht, aber die überwältigende Mehrheit der Österreicher ist nicht bereit, irgendein persönliches Risiko auf sich zu nehmen.“
Das Jahr 1943 wird von mehreren Wissenschaftlern, unter anderem von Felix Kreissler, als das entscheidende für die spätere österreichische Nationswerdung angesehen. Es markiert gewissermaßen den Wendepunkt, der vom Pangermanismus weg- und zur österreichischen Nation hinführte. Die Alliierten erklärten 1943 in der Moskauer Deklaration, Österreich sei „das erste Opfer“ Hitlers geworden und werde nach Kriegsende als selbstständiger Staat wiederhergestellt. Auf diese Position hatten unter anderem österreichische Exilanten Einfluss ausgeübt. Die Österreicher im Lande erfuhren von der Moskauer Deklaration allerdings nur, wenn sie unter Lebensgefahr „Feindsender“ hörten. In den Stäben des britischen und des US-Außenministeriums wurden vor und nach der Moskauer Deklaration auch die Varianten Donauföderation und Süddeutsche Konföderation, jeweils inklusive Österreich, überlegt.
Begriffsevolution und Akzeptanz der österreichischen Nation nach 1945
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs bildete sich eine österreichische Nationalidentität vor allem in der Abgrenzung von der deutschen Nation heraus. Egal, ob das Privilegium Minus von 1156 oder das Ende des Heiligen Römischen Reichs 1806 als Ausgangspunkt genommen wurde: den meisten Nachkriegsnationsvorstellungen ist die Ansicht gemeinsam, dass Österreich nie Teil Deutschlands oder der deutschen Nation gewesen sei.
Als Nationalbewusstsein wurde damals im Allgemeinen jene Art von kollektiver Identität verstanden, die die größte Gruppe bezeichnet, der sich ein Mensch zugehörig fühlt. Der Übergang von einem bloßen Österreichbewusstsein zu einem österreichischen Nationalbewusstsein in diesem Sinne wird meist ab 1945 angenommen.
Die aus völkerrechtlicher Sicht als nichtig erklärte Eingliederung Österreichs in das Deutsche Reich bildete schließlich Karl Renners Hauptargument in der größtenteils von ihm entworfenen österreichischen Unabhängigkeitserklärung:
„Angesichts der Tatsache, daß der Anschluß des Jahres 1938 nicht, wie dies zwischen zwei souveränen Staaten selbstverständlich ist, zur Wahrung aller Interessen durch Verhandlungen von Staat zu Staat vereinbart und durch Staatsverträge abgeschlossen, sondern durch militärische Bedrohung von außen und den hochverräterischen Terror einer nazifaschistischen Minderheit eingeleitet, einer wehrlosen Staatsleitung abgelistet und abgepreßt, endlich durch militärische kriegsmäßige Besetzung des Landes dem hilflos gewordenen Volke Österreichs aufgezwungen worden ist […] erlassen die unterzeichneten Vertreter aller antifaschistischen Parteien Österreichs ausnahmslos die nachstehende Unabhängigkeitserklärung.“
Von einer eigenständigen österreichischen Identität ist in der Unabhängigkeitserklärung – ebenso wie von der aktiven Beteiligung vieler Österreicher am NS-Regime oder vom Schicksal der jüdischen Österreicher – nicht die Rede.
Jedoch wies der erste österreichische Bundeskanzler der Zweiten Republik, Leopold Figl, schon in seiner ersten Regierungserklärung vor dem Nationalrat am 21. Dezember 1945 darauf hin, dass man die Fehler der Ersten Republik nicht wiederholen wolle. Die österreichische Nation wies er in dieser Rede indirekt als Kulturnation aus, zugleich lehnte er es ab, diese als bloße politische Erfindung zu betrachten:
„Das Österreich von morgen wird ein neues, ein revolutionäres Österreich sein. Es wird von Grund auf umgestaltet und weder eine Wiederholung von 1918 noch von 1933 noch eine von 1938 werden. […] Unser neues Österreich ist ein kleiner Staat, aber es will dieser großen Tradition, die vor allem eine Kulturtradition war, treu bleiben, als Hort des Friedens im Zentrum Europas. Wenn wir immer wieder mit allem Fanatismus heimatverwurzelte Treue zu uns selbst betonen, daß wir kein zweiter deutscher Staat sind, dass wir kein Ableger einer anderen Nationalität jemals waren, noch sein wollen, sondern daß wir nichts anderes sind als Österreicher, dies aber aus ganzem Herzen und jener Leidenschaft, die jedem Bekenntnis zu seiner Nation innewohnen muß, dann ist dies keine Erfindung von uns, die wir heute die Verantwortung für diesen Staat tragen, sondern die tiefste Erkenntnis aller Menschen, wo immer sie auch stehen mögen in diesem Österreich.“
Die staatliche Teilung entlang der Grenzen der Besatzungszonen, wie sie in Deutschland bald eintrat, konnte in Österreich verhindert werden. Schließlich wurde 1955 die Besatzungszeit mit dem Staatsvertrag beendet, der unter anderem das Anschlussverbot bekräftigte. Im selben Jahr wurde die Republik Österreich in die UNO aufgenommen und erklärte verfassungsrechtlich seine „immerwährende Neutralität“. Die österreichische Neutralitätspolitik wurde in der Folge ebenfalls als identitätsstiftend angesehen. Ruth Wodak bezeichnet die Neutralität, neben dem Opfermythos, als zweite tragende Säule des österreichischen Identitätsdiskurses.
Förderung des Österreichbewusstseins als Bildungsanliegen
Die nationalideologische Eigenständigkeit Österreichs wurde auch von den Behörden der Besatzungsmächte gefördert. So erschien am 9. August 1945 in den damals von den amerikanischen Streitkräften herausgegebenen Salzburger Nachrichten ein Artikel mit dem Titel „Sind Österreicher Deutsche?“, in dem unter anderem Unterschiede zwischen österreichischen und deutschen Nationalsozialisten betont wurden. Um das Österreichbewusstsein zu stärken, wurden auch bereits 1946 950-Jahr-Feiern zur Unterzeichnung der Ostarrîchiurkunde abgehalten.
Das österreichische Nationalbewusstsein war zu Beginn dennoch ein Elitenpatriotismus, der sich in weiten Teilen der Bevölkerung erst im Lauf der Zeit durchsetzte.
Trotz seiner außenpolitischen Nützlichkeit kann das entstandene nationale Selbstbewusstsein der Österreicher nicht nur auf die Erfahrungen mit Nationalsozialismus und Krieg, sondern auch auf politische, kulturelle und wirtschaftliche Identitätsbildung zurückgeführt werden.
Für die historische Reflexion wurde eine Konzentration auf Österreich in den heutigen Grenzen bewusst gefördert. 1957 begann die Zeitschrift Österreich in Geschichte und Literatur, die sich vor allem an Gymnasiallehrer wandte. Die Leistungen der Vergangenheit, z. B. auf dem Gebiet naturwissenschaftlicher Forschung, wurden nun eingegrenzt auf Österreich betrachtet: 1949 erschien Österreichs Anteil an der Entdeckung der Erde (von Hugo Hassinger), 1950 (ergänzt 1957) erschien ein Band Österreichische Naturforscher und Techniker (von Fritz Knoll), und 1951 erschien eine Geschichte der Medizin in Österreich (von Burghard Breitner).
Die Akademie der Wissenschaften in Wien wurde 1947 in „Österreichische Akademie der Wissenschaften“ umbenannt – anstelle des Ortes, an dem die Akademie ihren Sitz hat, wurde nun ihr Österreichbezug betont.
Der Opfermythos
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges diente die Idee, Österreich sei eine eigenständige Nation, auch dazu, die sogenannte Opferthese aufrechtzuerhalten. Die österreichische Seite war daher auch gerne bereit, sich selbst als erstes Opfer des Nationalsozialismus zu fühlen und schon aus diesem Grunde die Eigenstaatlichkeit zu betonen.
Um diese Theorie zu untermauern, wurde 1946 vom Außenministerium ein Rot-Weiß-Rot-Buch aufgelegt, das Dokumente aus den Jahren 1933 bis 1945 sowie dazugehörige Kommentare enthielt. Das Buch wurde von vielen Historikern als tendenziös kritisiert. Ruth Wodak meint, mit Bezugnahme auf Ausführungen Bruckmüllers, dass „Österreich arm an nicht-kontroversiellen Daten sei, die sich zur kollektiven Identifikation eignen: Es gebe keine gelungene Revolution, keine Unabhängigkeits- oder Befreiungsbewegung wie in anderen Ländern, wo derartige historische Ereignisse identitätsstiftend wirken. Diese Behauptung könnte vielleicht ebenfalls erklären, warum die Opferthese so wichtig geworden ist.“
Der britische Historiker Gordon Brook-Shepherd bezeichnet den Anschluss als “Rape by Consent” („Einvernehmliche Vergewaltigung“) und Erich Kästner thematisierte den österreichischen Opfermythos in einem Spottlied, indem er die Nationalallegorie Austria singen ließ:
- „Ich habe mich zwar hingegeben, doch nur weil ich gemußt.
- Geschrien habe ich nur aus Angst und nicht aus Liebe und Lust.
- Und daß der Hitler ein Nazi war – das habe ich nicht gewußt!“
Der Opfermythos begann erst 1986 im Zuge der sogenannten Waldheim-Affäre, in der es um die Rolle des Präsidentschaftskandidaten Kurt Waldheim während der Zeit des Nationalsozialismus ging, zu bröckeln. Vor allem Waldheims Aussage, er habe in der Wehrmacht lediglich seine Pflicht getan, führte zu einem breiten öffentlichen Diskurs über die NS-Vergangenheit vieler Österreicher. Schließlich räumte der damalige Bundeskanzler Franz Vranitzky 1991 die Mitschuld vieler Österreicher am NS-Terror ein: „Es gibt eine Mitverantwortung für das Leid, das zwar nicht Österreich als Staat, wohl aber Bürger dieses Landes über andere Menschen und Völker gebracht haben.“ Dieses Eingeständnis ermöglichte 1992 die Realisierung des Projektes Gedenkdienst durch den damaligen Innenminister Franz Löschnak.
Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des österreichischen Nationalfonds sagte Nationalratspräsident Andreas Khol 2005 über die Zurückdrängung der Opferthese: „In dem Ausmaß, in dem Österreich im Bewusstsein seiner Bürgerinnen und Bürger zur Nation wurde, in ebendiesem Ausmaß bekannte sich die österreichische Nation dazu, dass viele ihrer Bürgerinnen und Bürger Täter im nationalsozialistischen Unrechtsstaat wurden und ihre Republik dafür Verantwortung trägt.“ Khol zitierte in seiner Rede auch Wolfgang Schüssel, zu dieser Zeit Bundeskanzler, der, in Ablehnung einer Verantwortlichkeit Österreichs als Staat, gesagt hatte:
„Ich werde nie zulassen, dass man Österreich nicht als Opfer sieht. Das Land war in seiner Identität das erste militärische Opfer der Nazis. Aber ich will nicht den Eindruck erwecken, dass wir die individuelle Schuld von vielen Tätern in irgendeiner Weise minimieren oder wegreden wollen.“
Die Nationalratspräsidentin Barbara Prammer wiederum sprach bei einer Gedenkveranstaltung am 12. März 2008 über die Folgen des Opfermythos für die Opfer des Nationalsozialismus in Österreich:
„[…] nach 1945 sahen sich viele […] als Opfer wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und persönlicher Zwänge […] wurde eine Fiktion der Geschichte geschaffen; Österreich oftmals nur als eine Nation der Opfer dargestellt. Die Vermeidung der Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus und die Abwehr von Schuld wurden dadurch erleichtert. […] Wenige Überlebende der Konzentrationslager, die nach Österreich zurückkehrten, wurden freundlich empfangen. Die Rückgabe enteigneten Vermögens wurde verweigert, sah man sich doch selbst als Opfer einer „ausländischen Tyrannei“. Die Zurückgekehrten störten dieses Selbstbild.“
Patriotismus
Ein besonders enthusiastisches Nationsbewusstsein hat sich in Österreich lange Zeit nicht entwickelt. Ernst Bruckmüller klassifiziert das Österreichgefühl in der Zweiten Republik als „eher realistisch-resignativ als begeistert-emphatisch.“
Neue empirische Studien zeigen jedoch, dass sich mittlerweile ein insbesondere im Vergleich zu anderen Nationen sehr ausgeprägtes österreichisches Nationalbewusstsein entwickelt hat. In einer Umfrage aus dem Jahr 2001 gaben 56 % der befragten Österreicher an, „sehr stolz“ auf Österreich zu sein, 35 % waren „ziemlich stolz“. Auf die Frage, ob sie stolz auf ihre österreichische Staatsbürgerschaft seien, antworteten 2008 46 % der Befragten, sie seien sehr stolz, 38 %, sie seien stolz darauf.
Eine umfassende soziologische Studie zur nationalen Identität der Österreicher Anfang der 1990er Jahre zeigte, dass sich das generelle Ausmaß der Verbundenheit bzw. Identifikation mit Österreich in der Nachkriegszeit signifikant erhöht hat; heute sehen sich nahezu 90 % als Österreicher und fühlen sich dem Land verbunden. In dieser Studie wurde auch zwischen den Dimensionen des Österreichpatriotismus und des Nationalstolzes unterschieden; es zeigte sich, dass die erstere neben dem Element der Hochschätzung des eigenen Landes auch ein Element des Chauvinismus enthält; der Nationalstolz korrelierte dagegen sogar positiv mit einer weltoffenen und ausländerfreundlichen Haltung.
Nach Untersuchungen des US-amerikanischen National Opinion Research Center liegt Österreich bei einer Bewertung des allgemeinen Nationsbewusstseins in mehreren Staaten auf Platz vier hinter den USA, Irland und Kanada und erhielt 36,5 von 50 Punkten. Bei einer im Zuge dieser Untersuchung durchgeführten Umfrage gaben 83 % der befragten Österreicher an, stolz darauf zu sein, dass sie Bürger ihres Landes seien, und belegten damit den dritten Rang hinter den USA und Irland. Auch glaubten 64 % der Befragten, dass Österreich besser als die meisten anderen Länder sei.
Anton Pelinka schrieb zur Entwicklung des österreichischen Patriotismus:
„Das waren noch Zeiten, als man (als ich) als österreichischer Patriot noch Ärgernis provozieren konnte – in Österreich; als der Hinweis auf die österreichische Nation noch Reaktionen wie „ideologische Mißgeburt“ auslöste; als der Patriotismus Gegensätze nicht zu-, sondern aufdeckte. Diese Zeiten sind vorbei. Und das ist irgendwie schade. Denn nun sind sie alle Patrioten, und zwar österreichische […]. Nein, der gute alte Österreich-Patriotismus ist tot – leider. Er hat Gegensätze nicht verschlampt, er hat sie verdeutlicht. Der neue Patriotismus, für den alle sind – oder sein sollen, der ist wie Opium. Er soll Verstand durch Wohlgefühl ersetzen; und die oft schmerzhafte Analyse durch dumpfe Nestwärme. Das mag wollen, wer will. Ich mag es nicht.“
Nationsbewusstsein und Nachbarschaft
Aufgrund der historischen und sprachlichen Nähe zu Deutschland und wegen der bis dahin geltenden Auffassung, Österreich sei Teil der deutschen Nation, wurde die Konkretisierung des österreichischen vor allem durch die Unterscheidung vom deutschen Nationsbegriff vorangetrieben. Um diese Abgrenzung so deutlich wie möglich zu machen, wurde und wird häufig alles Deutsche als nicht österreichisch und damit als negativ betrachtet und das entwickelte Nationsbewusstsein in Epochen zurückprojiziert, in denen es nicht existierte. Der österreichische Nationalismus richtet sich jedoch nicht nur gegen die Deutschen, sondern – wie alle Nationalismen – gegen „das Fremde“ schlechthin.
Andererseits hat Österreich eine lange gemeinsame Geschichte mit seinen nichtdeutschsprachigen Nachbarn aufzuweisen. Teilweise wirkt die Donaumonarchie, die wegen Nationalismen ihrer Völker zerfiel, dennoch nach. In diesem Sinne zog der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg 2008 weitgehende Parallelen zwischen Österreichern und Tschechen:
„Warum sollte es anders sein? Wir sind ein Volk mit zwei Sprachen, mit spiegelbildlichen Vorurteilen, Schwächen und Vergangenheit. Wir sind uns so ähnlich, es ist nahezu grotesk.“
Ähnlich äußerte sich im selben Jahr der frühere tschechische Diplomat Jiří Gruša, Leiter der von der Republik Österreich betriebenen Diplomatischen Akademie in Wien: „Tschechen und Österreicher sind eine Nation“, sagte Grusa ironisch auf die Frage, warum die beiden Nachbarn so vortrefflich streiten könnten. Gäbe es die Herdersche Definition der Nation über die Sprache nicht, dann wären die Tschechen und die Österreicher ein und dieselbe Nation. Mental, emotional und in der Art die Probleme anzugehen, sind wir eine Nation. In einer Familie sind oft die ärgsten Streitigkeiten. Wir sind eine geschiedene Ehe, die jetzt in der EU wieder ein bisschen repariert werde. Was trennt die Tschechen und die Österreicher? Der gemeinsame Charakter, variierte Jiri Grusa ein Karl Kraus zugeschriebenes Zitat über das Verhältnis von Deutschen und Österreichern.
Positionierungen zum Nationsbegriff
Der Soziologe Gunter Falk sieht prinzipiell drei Positionen gegenüber einer eigenständigen nationalen Identität Österreichs:
- die ablehnende, deutschnationale Position,
- die alternative, internationalistische Haltung und
- die österreichisch-nationale Position.
Es bestehen auch durchaus regionale Unterschiede, wobei von einigen auch lokale Identitäten als primäre Identifikationsfaktoren angegeben werden. Regionale Identitäten sind in Österreich weiterhin wesentlich wichtiger als in anderen europäischen Ländern. Neben dem individuellen Verhältnis bestehen auch Positionierungen einzelner sozialer Gruppen zum Nationsgedanken. In die drei Hauptpositionen lassen sich auch die wesentlichen politischen Kräfte der Zweiten Republik einordnen.
Die Position der Parteien nach 1945
ÖVP
Die Österreichische Volkspartei (ÖVP) war 1945 neu gegründet worden und stellte einen bewussten Bruch gegenüber der christlichsozialen, aber auch der austrofaschistischen Tradition der ersten Republik dar. Sie repräsentierte jedoch weiterhin wie ihre Vorgängerparteien das konservative Lager. In ihren ersten „Programmatischen Leitsätzen“, die sie 1945 formulierte, wich die ÖVP vom bisherigen deutschnationalen Kurs des christlichsozialen Lagers ab, in dem sie etwa in „den Schulen aller Stufen“ die „restlose Durchdringung des Unterrichts mit österreichischem Gedankengut“ sowie die „Intensivste Arbeit am Aufbau der österreichischen Nation, die ein starkes, stolzes österreichisches Staats- und Kulturbewußtsein formen muß“ forderte.
SPÖ
Die Sozialdemokratische Arbeiterpartei der ersten Republik hatten sich nach ihrer Zerschlagung 1934 in Sozialdemokraten und „revolutionäre Sozialisten“ gespalten. Um eine Teilung der Arbeiterschaft nach dem Krieg zu verhindern, wurde die Partei 1945 zwar als Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ) wiedergegründet, ihr programmatischer Schwerpunkt war jedoch sozialdemokratisch ausgeprägt. Auch die SPÖ begann von ihrer großdeutschen Ausgangslage abzuweichen. Noch 1926 hatte sie den Anschluss als Ziel ihrer Politik in ihr Parteiprogramm aufgenommen, 1933 infolge der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Deutschen Reich aber wieder daraus gestrichen. Obwohl Teile der SPÖ zur Bejahung der nationalen Eigenständigkeit Österreichs tendierten, hielten einzelne Vertreter, allen voran Friedrich Adler, an der Zugehörigkeit der Österreicher zu einem deutschen Volk fest.
Karl Renner bezeichnete diese Haltung als „eine herausgefallene und aufgeklaubte Seite eines längst vergilbten politischen Lesebuchs“ und meinte in seiner Ansprache zur Eröffnung des neugewählten Nationalrates am 19. Dezember 1945: „Von nun an gelte in Wahrheit und unzerstörbarer Wirklichkeit: Österreich wird ewig stehn!“ Dennoch hielt sich die SPÖ in der Nationalitätsfrage lange Zeit bedeckt, wohl auch um die Anhängerschaft Adlers nicht zu vergrämen. Spätestens mit dem Parteiprogramm von 1972 und dem neuen Grundsatzprogramm setzte sich jedoch die Akzeptanz der österreichischen Nation auch in der Sozialdemokratie weitestgehend durch.
KPÖ
Die österreichischen Kommunisten waren auf Basis der Theorie Alfred Klahrs bereits 1937 unter den Ersten gewesen, die die nationale Eigenständigkeit Österreichs forderten. Diese Haltung behielt die KPÖ nach 1945 bei, blieb dabei aber politisch und ideologisch von der sowjetischen Besatzungsmacht abhängig. Im KPÖ-Parteiorgan „Weg und Ziel“ forderte 1947 Otto Langbein, der von 1969 bis 1973 für die Redaktion des Österreichischen Wörterbuches zuständig war, eine klare Distanzierung vom Deutschtum:
„Wir müssen in allem und jedem uns selber und der Welt beweisen, daß wir keine Deutschen sind, daß wir mit dem Deutschtum nichts zu tun haben. […] Die deutsche Nation, die deutsche Kultur sind für uns eine fremde Nation, eine fremde Kultur. Österreich muß sich endlich zu dem bewußten Gefühl durchringen: die Deutschen gehen uns nicht um ein Haar mehr an als irgendein anderes Volk.“
Die Kommunisten kritisierten daher die deutschnationale Haltung des Verbandes der Unabhängigen (VdU) und die großdeutschen Tendenzen in der SPÖ heftig. Die KPÖ, die im Vergleich zu anderen europäischen Staaten immer eine kleine kommunistische Bewegung gewesen war, wurde schließlich 1959 nicht mehr in den Nationalrat gewählt.
VdU/FPÖ
Der Verband der Unabhängigen (VdU) wurde 1949 als Partei des „Dritten Lagers“ gegründet und vertrat sowohl liberale als auch großdeutsche und deutschnationale Anliegen. Der VdU, der sich 1956 auflöste und teilweise in der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) aufging, war damit der wichtigste Zusammenschluss der Gegner der österreichischen Nationswerdung. Im Ausseer Programm von 1954 hieß es: „Österreich ist ein deutscher Staat, seine Politik muß dem gesamten deutschen Volk dienen.“
Nach innerparteilichen Spannungen, die sich aus dem Ausseer Programm ergaben, folgte eine schwere Wahlniederlage bei der Nationalratswahl 1956. Vom Bekenntnis der Zugehörigkeit zum deutschen „Volks- und Kulturraum“ ist auch die FPÖ im Wesentlichen bis heute nicht abgegangen. Im Parteiprogramm von 1997 heißt es, dass „von der Rechtsordnung denklogisch vorausgesetzt wird, dass die überwiegende Mehrheit der Österreicher der deutschen Volksgruppe angehört.“ Der dritte Absatz weicht diese deutschnationale Grundhaltung jedoch mit der folgenden Formulierung auf: „Jeder Österreicher hat das Grundrecht, über seine Identität und Volkstumszugehörigkeit selbstbestimmt und frei zu befinden.“
In der Wählerschaft der FPÖ stellt die deutschnationale Position mittlerweile nur noch die Meinung einer Minderheit dar; laut Umfragen verneinen lediglich 17 % jener Befragten, die sich als FPÖ-Anhänger deklarieren, die Existenz einer eigenständigen österreichischen Nation. Als der FPÖ-Politiker Wolfgang Jung 2002 äußerte, er bezeichne sich, frage man ihn nach seiner Nationalität, als Deutschen, wurde er auch von der eigenen Parteispitze kritisiert.
BZÖ
Das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) legte sich in seinem Programm von 2011 nicht eindeutig auf ein Bekenntnis zur Nation fest. Dort hieß es unter anderem: „Wir wollen den Schutz der Heimat im Rahmen des souveränen Nationalstaates, der ethnisch neutral mit seiner Verfassung die demokratische Mitwirkung des Bürgers auch in der EU gewährleistet.“
Wie auch im Duktus der FPÖ, aus der das BZÖ hervorging, wurde häufig auf die Vokabel „Heimat“ zurückgegriffen. Ebenso wie beim Begriff des souveränen Nationalstaates bleibt offen, auf welches Gebiet man sich bezieht und ob damit nationale Eigenständigkeit Österreichs gemeint ist.
Grüne
Die Grünen können mehrheitlich der internationalistischen Position zugerechnet werden. Der Nationsgedanke ist für sie negativ konnotiert und historisch belastet. Sie sehen die kollektive Identität als Ausgrenzungsgrund und Gefahr für die individuelle Selbstbestimmung. Im Grundsatzprogramm der Grünen heißt es dazu unter anderem: „Heterogene Interessen (etwa im Nationalstaat oder im Staatenverband der EU) lassen sich nicht ins enge Korsett einer verordneten Identität pressen.“
Die Positionen anderer Gruppierungen
Monarchisten
Der Idee der eigenständigen nationalen Identität standen und stehen auch monarchistische und legitimistische Kreise kritisch gegenüber. Diese hängen großteils pannationalistischen Strömungen an, die sich vorwiegend am Beispiel der untergegangenen Vielvölkermonarchie orientieren. Gleichzeitig stehen sie auch in Opposition zum Anschlussgedanken, da dieser einem formalen Verzicht auf die Restitution der Habsburger gleichkommen würde.
Kirchen
Kardinal Theodor Innitzer ließ sich 1938 dazu bewegen, mit der Bischofskonferenz den Anschluss zu befürworten und einen ihm vorgelegten Aufruf, bei der „Volksabstimmung“ vom 10. April mit Ja zu stimmen, zu unterzeichnen. Er übermittelte den Aufruf an Gauleiter Josef Bürckel mit einem Begleitbrief, die Bischöfe hätten „freiwillig und ohne Zwang“ ihre „nationale Pflicht erfüllt“, und ergänzte die Grußfloskel handschriftlich mit Heil Hitler! Der Aufruf wurde mit einem Faksimile dieses Begleitbriefes plakatiert. Im Herbst 1938 führte allerdings Innitzers „Christus ist unser König“-Predigt für die katholische Jugend im Wiener Stephansdom zum Sturm der HJ auf das Erzbischöfliche Palais; später waren Priester teils als Soldatenseelsorger, teils im österreichischen Widerstand gegen das NS-Regime aktiv.
Die Evangelische Kirche in Österreich war deutschnational eingestellt und begrüßte den „Anschluss“ beinahe uneingeschränkt: Der unnatürliche, seit 1866 bestehende Zustand ist beseitigt […] Wir danken dem Führer für seine große Tat.
Nach 1945 haben die Kirchen eine zunehmend zurückhaltende Position in politischen Fragen eingenommen, die nicht direkt ihre Morallehre betreffen. Dementsprechend haben sie auch in der Nationalitätsfrage nicht offen Partei ergriffen.
Minderheiten
Seit sich die österreichische Identität zu einem eigenständigen Nationalbewusstsein entwickelt hat, wird auch über den Österreichbezug diverser deutschsprachiger Minderheiten in Europa diskutiert. Im Zuge dessen werden von manchen Politikern, Parteien, Interessensvertretungen, Behörden und Medien die Begriffe „österreichische Minderheit“ und „altösterreichische Minderheit“ verwendet. Diese beziehen sich dabei unter anderem auf deutschsprachige Minderheiten in Italien, Kroatien, Slowenien, Rumänien oder in Tschechien.
Inwieweit diese Volksgruppen am österreichischen Nationswerdungsprozess teilgenommen haben und wie sich die Selbsteinschätzung der betreffenden Minderheiten genau gestaltet, ist bisher noch kaum erhoben worden. Zudem werden Bezeichnungen wie „deutsche, deutschsprachige, altösterreichische und österreichische Minderheit“ häufig diffus und synonym verwendet, ohne dass eine klare Abgrenzung vorgenommen wird.
Südtirol
Bei deutschsprachigen Jugendlichen der seit 1919 italienischen Provinz Südtirol ist das Land Südtirol als Hauptidentifikationsfaktor vorherrschend. Im Zuge einer Sozialstudie aus dem Jahr 1999 gaben über 79 % der befragten deutschsprachigen Jugendlichen an, sich in erster Linie als Südtiroler zu fühlen, bei den italienischsprachigen lag dieser Anteil nur bei etwa 11 %. Bei der Frage, mit welchem Gebiet sie sich am stärksten verbunden fühlten, nannten 40,6 % der Jugendlichen mit deutscher Muttersprache Südtirol, 6,6 % Italien, 1,4 % Europa und nur 0,4 % Österreich. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass die Südtiroler am österreichischen Nationswerdungsprozess nicht teilgenommen haben. Daneben wurden in jüngerer Zeit, befördert durch den Prozess der europäischen Integration sowie die günstige Autonomieentwicklung, zögerliche Formen der Interkulturalität festgestellt.
Auch offizielle Bezeichnungen wie „Abteilung Deutsche Kultur“, dem mehrere Ämter zugehörig sind, oder „Deutsches Schulamt“ sprechen gegen die Teilnahme an der österreichischen Nationswerdung. Von offizieller Seite wird meistens von der deutschen Sprachgruppe oder von den deutschsprachigen Südtirolern gesprochen. Informell wird meist zwischen „Deutschen“ (deutschsprachigen Südtiroler) und „Italienern“ unterschieden.
Aufgrund der historischen, kulturellen und sprachlichen Verbundenheit mit dem Bundesland Tirol wird von vielen Seiten die Verbundenheit zu jenem betont. Beispielsweise unterstreicht die Süd-Tiroler Freiheit mit der Schreibweise Süd-Tirol den besonderen Bezug zu Tirol.
Andererseits hatte der sozialdemokratische Außenminister Österreichs, Bruno Kreisky, 1960 im Rahmen seines Engagements vor den Vereinten Nationen Wert drauf gelegt, von den Südtirolern als einer österreichischen und nicht als einer deutschen Minderheit in Italien zu sprechen. Dieser Ansatz wurde in den darauffolgenden Jahren nur von einigen führenden südtirolischen Politikern weiterverfolgt, wenngleich er vor allem in dem von 1989 bis 2014 amtierenden Landeshauptmann Luis Durnwalder einen gewichtigen Fürsprecher hatte.
Seit dem Inkrafttreten der Autonomiebestimmungen von 1972 wird außerdem ein langsamer, subnationaler Regionalisierungsprozess beobachtet, der eine eigenständige Südtiroler Identität befördert hat, die sich zunehmend in Gegensatz zu Italien, aber auch zu Österreich und Deutschland bringt und eine eigenständige Form regionalen Selbstbewusstseins hervorgebracht hat.
So zeigt sich heute, dass der von einer rechten Partei in Südtirol gemachte Vorschlag, den deutschsprachigen Südtirolern auch die österreichische Staatsbürgerschaft zu verleihen, von der Bevölkerung selbst klar abgelehnt wird, nicht nur von den italienisch Sprechenden, sondern selbst von den Deutschsprachigen.
Slowenien
In der slowenischen Volkszählung von 2002 deklarierten sich 181 Personen als ethnische Österreicher. Im Jahr 1953 hatten sich noch 289 slowenische Staatsbürger zur österreichischen Volksgruppe gezählt. Im Vergleich dazu deklarierten sich 2002 insgesamt 499 Personen als Angehörige der deutschen Minderheit, 1953 waren es noch 1617 gewesen. Demgemäß ist die österreichische Minderheit im Vergleichszeitraum um 37 %, die deutsche um 69 % geschrumpft. Über die genauen Beweggründe für das Selbstbekenntnis der deutschsprachigen Slowenen zu einer der beiden Minderheiten liegen keine Daten vor. Was die Rechte der deutschsprachigen Minderheit betrifft, fanden immer wieder Schlagabtäusche zwischen slowenischen und österreichischen Politikern statt, vor allem vor dem Hintergrund des Kärntner Ortstafelstreits.
Begriffsverwendung
Der Begriff Nation wird im Allgemeinen auf zwei Arten verwendet. Zum einen in seinem eigentlichen ideologischen Sinn, als Sammelbegriff für kollektive Identitäten, zum anderen als Ausdruck zur Beschreibung der Gesamtheit der Bevölkerung. Aussagen wie „Die ganze Nation trauert“ sind deshalb nicht als im eigentlichen Begriffssinn verwendet zu betrachten. Des Weiteren hat sich das Wort Nation, beziehungsweise der Wortteil National-, in etlichen politischen Begriffen in Österreich niedergeschlagen. Auch hierbei ist zu beachten, dass die Bezeichnung „national“ meist eher im staatsrechtlichen als im Sinn der nationalen Identität verwendet wird. Beispiele dafür sind etwa: Nationalrat, Nationalbank, Nationalbibliothek, Nationalpark, Nationaler Sicherheitsrat oder Nationalfonds.
Auch das amtlich verbindliche Österreichische Wörterbuch verwendet den Begriff „österreichische Nation“ und verweist bei den Wörtern „Nation“ und „österreichisch“ jeweils darauf. Kreisky – auf die Frage, ob es eine österreichische Nation gebe, angesprochen – meinte, dass, wenn es eine Nationalbank, eine Nationalbibliothek und eine Fußballnationalmannschaft gebe, es wohl auch eine Nation geben müsse.
Obwohl der Nationalfeiertag auch auf Grund seines historischen Datums (Gedenken an die Verabschiedung des Neutralitätsgesetzes am 26. Oktober 1955) in die Reihe der oben genannten, eher staatsrechtlich als national konnotierten Begriffe passt, wird er von Gegnern zur Abgrenzung vom österreichischen Nationsbewusstsein eingesetzt: Sie sprechen vom Staatsfeiertag, um ihre Ablehnung der österreichischen Nation anzudeuten. Auch Görlich wertet den Nationalfeiertag durchaus ideologisch, indem er die Ablehnung dieses Begriffs etikettiert: „Wer für den 26. Oktober bewußt das Wort Nationalfeiertag nicht verwendet, zeigt, wes Geistes Kind er ist.“
Der Nationalfeiertag war ursprünglich als Tag der Flagge, später als Tag der österreichischen Fahne begangen worden und schließlich 1965 mit den Stimmen aller Parlamentsparteien in „Österreichischer Nationalfeiertag“ umbenannt worden. Die Einführung der Feiertagsruhe für den Nationalfeiertag ab 1967 wurde von der FPÖ jedoch nicht mehr mitgetragen. Der damalige ÖVP-Funktionär Peter Diem hielt bei einer überparteilichen Jugendfeier zum Nationalfeiertag 1968 eine Rede, in der er sagte:
„Der 26. Oktober – Feiertag einer Nation, die umso mehr Wirklichkeit wird, je vehementer sie in Frage gestellt wird – ist von allen Nationalfeiertagen wohl der seltsamste. Wäre er das nicht, wäre er nicht österreichisch. Viele bezeichnen den 26. Oktober als synthetischen Nationalfeiertag. Er ist synthetisch. Er ist nicht die Erinnerung an Revolution oder Separation, an Schlacht oder Herrschergeburt. Der österreichische Nationalfeiertag – die Wiederkehr der Beschlussfassung über die österreichische Neutralität – ist Herausforderung zur Reflexion, eine jährliche Einladung zur Bestimmung unseres geistigen Standortes als Österreicher.“
Am 26. Oktober finden regelmäßig Leistungsschauen des Bundesheeres statt, und diverse Einrichtungen des Bundes laden zu einem Tag der offenen Tür. Dennoch wird der Nationalfeiertag in Österreich nicht traditionell mit besonderem Volksfestcharakter gefeiert. Der Vorarlberger Landeshauptmann Herbert Sausgruber meinte dazu anlässlich einer Rede zum Nationalfeiertag:
„Der österreichische Nationalfeiertag wurde zwar nie zu einem großen patriotischen Volksfest wie der 14. Juli in Frankreich oder der 1. August in der Schweiz. Entscheidend aber ist, dass uns ein ‚National‘-Feiertag selbstverständlich wurde; dass wir Österreicher als erfolgreiches Land seit 1945 zu einer selbstbewussten ‚österreichischen Nation‘ gereift sind.“
Gegenpositionen
Kritik erfährt der österreichische Nationsbegriff hauptsächlich von Seiten deutschnationaler Kreise. Jörg Haider sagte 1988 in einem Interview über die österreichische Nation:
„Das wissen Sie [ja] so gut wie ich, dass die österreichische Nation eine Missgeburt gewesen ist, eine ideologische Missgeburt, denn die Volkszugehörigkeit ist die eine Sache und die Staatszugehörigkeit ist die andere Sache. Man hat ja versucht, nach 1945, um hier die besondere Distanz zur Vergangenheit zu wahren, diese österreichische Nation zu schaffen, damit einen Bruch der jahrhundertelangen österreichischen Geschichte vollzogen. Denn es geht darum, welchen Beitrag Österreich im Rahmen der deutschen Geschichte getragen hat.“
Auch die 1988 wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung aufgelöste NDP trat gegen die österreichische Nation auf, indem sie im Zuge des Bundespräsidentenwahlkampfes 1980 die Erhaltung der deutschen Volkseinheit und den Kampf gegen die Lüge von der Existenz einer sogenannten ‚österreichischen Nation‘ forderte. Diese Haltung wurde vom Verfassungsgerichtshof als nationalsozialistisch gewertet:
„Weiters kann die unter Punkt 1 des NDP-Programmes dargelegte Ansicht, ‚die Österreicher deutscher Muttersprache gehören dem deutschen Volk an‘, verbunden mit der dort vertretenen These, ‚die Nation ist ein durch Geschichte, Sprache, Kultur, Abstammung und Lebensraum gekennzeichnete Großgruppe von Menschen‘, deren Bestand nur durch ‚Abgrenzung nach Außen als Schutz vor Überfremdung und durch Integration im Inneren zur Erhaltung der Volksgemeinschaft‘ gesichert werden könne – trotz der Beteuerung des Bekenntnisses zur Verfassung (der Republik Österreich) – nur so verstanden werden, daß das Parteiprogramm der NDP ungeachtet der in Europa bestehenden nationalstaatlichen Grenzen von einem Fortbestehen eines Großdeutschen Reiches ausgeht, in welchem die Österreicher einen Teil des Gesamtvolkes bilden, wie etwa beispielsweise die Bayern. Für diese Annahme spricht auch die Forderung des Programms nach dem ‚Kampf gegen die Lüge von der Existenz einer sogenannten österreichischen Nation‘ und nach einer ‚aktiven Politik für die Erhaltung des Deutschtums in aller Welt und Schutz unserer Landsleute vor Willkür und Unterdrückung durch fremde Staaten‘. Daß derartige Ansichten und damit verbundene Forderungen Ausfluß nationalsozialistischen Gedankengutes sind, bedarf auch im Hinblick auf die Judikatur des VfGH (Slg. 2459/1952) keiner weiteren Erörterung. […] § 5 der Statuten der NDP verlangt, daß sich ihre Mitglieder zum deutschen Volkstum bekennen müssen. Ein bloß auf die gemeinsame Sprache und kulturelle Gemeinsamkeit (die im übrigen historisch zu Teilen der ehemaligen Monarchie in gleicher Weise wie zu Deutschland besteht) aufbauender Volksbegriff ist jedoch dem Programm der NDP ebenso fremd wie ein Abstellen der Zugehörigkeit zu einem Volk bloß auf Grund des subjektiven Bekenntnisses. Würde die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Volk nämlich bloß vom subjektiven Bekenntnis des Betreffenden abhängen, so müßte es in gleicher Weise auch möglich sein, sich zu einer österreichischen Nation zu bekennen. Das ‚Grundsatz- und Forderungsprogramm der NDP‘ bezeichnet das Bekenntnis zur österreichischen Nation jedoch als Lüge.“
Aus wissenschaftlicher Sicht ist der Nationsbegriff im Allgemeinen und das die Nationswerdung betreffende österreichische Geschichtsbild im Besonderen ebenso Kritik ausgesetzt. Die Politologin Erna Appelt warnt etwa vor der Vereinheitlichung des Individuums, der es durch den Nations- oder den Volksbegriff unterworfen sein kann, und vor deren ausgrenzender Wirkung:
„Die Rede von den „echten Österreichern“ bzw. von den „Deutschen als ein normales Volk“ greift auf ein Vokabular zurück, das Versatzstücke jener Ideologie verwendet, die den Nationalsozialismus vorbereitet hat. ‚Was ist normal?‘. ‚Was ist ein Volk?‘, und vor allem: ‚Was ist ein normales Volk?‘. […] Und hieran schließt sich unmittelbar die Frage an, was mit all jenen zu geschehen habe, die eben nicht dieser angenommenen Norm entsprechen und nicht in diese Echtheit einbezogen werden. […] Die ‚GastarbeiterInnen‘, Kärntner SlowenInnen, die Roma und Sinti, die Juden, Kommunisten und die antifaschistischen Partisanen des Zweiten Weltkrieges, sie alle sind verdächtig, keine ‚echten Österreicher‘ zu sein.“
Gleichzeitig streicht Appelt auch die Wandelbarkeit heraus, der alle Begriffe unterworfen sein können, und von der ihrer Meinung nach auch der österreichische Nationsbegriff nicht verschont wird:
„Die Geschichte dieses Jahrhunderts hat uns skeptisch werden lassen. Vieles was etwa vor einigen Jahren über die österreichische Nation geschrieben werden konnte, klingt heute überholt. Schon werden Stimmen laut, die das Projekt Österreich als ein transitorisches Projekt auffassen. Daß die Legenden der österreichischen Nachkriegszeit sich endgültig als Mythen entpuppt haben, kann durchaus als Chance begriffen werden.“
Während in den meisten europäischen Staaten die Nationswerdung noch im 19. Jahrhundert abgeschlossen wurde, ist Österreich im Vergleich dazu ein nationaler Spätentwickler. Trotzdem, so Appelt, könnte die Vorstellung von einer österreichischen Nation bald durch eine gesamteuropäische Identifikationsidee abgelöst werden. Diese Entwicklung wiederum wird von deutschnationaler Seite ebenso kritisiert wie die Vorstellung von einer eigenständigen nationalen österreichischen Identität. Andreas Mölzer schrieb dazu:
„Und die Frage, ob die Österreicher des beginnenden 21. Jahrhunderts nun Deutsche seien oder Angehörige einer eigenen Nation, stößt zunehmend auf emotionsloses Unverständnis. Kein Wunder, angesichts der multikulturellen Gesellschaft, die die Existenz des deutschen Volks insgesamt relativiert. Kein Wunder auch angesichts der nivellierenden Tendenzen der allgemeinen Europäisierung. Geradezu skurril dabei ist allerdings, daß jene Kräfte, die nach 1945 die „österreichische Nation“ zum politischen Dogma erhoben haben, in unseren Tagen zuerst bereit sind, diese ‚österreichische Nation‘ gegenüber der multikulturellen Gesellschaft und der nivellierenden Europäisierung preiszugeben.“
Untersuchungen seit dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union, so die Soziologin Nadja Lamei, deuten jedoch darauf hin, dass ein Übergang zu einem europäischen Selbstverständnis, beziehungsweise eine Schmälerung des Österreichbewusstseins, bisher nicht stattgefunden hat.
Siehe auch
- Deutsche Frage
- Drittes Deutschland
- Deutscher Dualismus
Literatur
(chronologisch)
- Ernst Karl Winter: Die Geschichte des österreichischen Volkes, hg. von Paul R. Tarmann. Plattform Johannes Martinek Verlag, Perchtoldsdorf 2018 (verfasst 1942–45).
- Friedrich Heer: Der Kampf um die österreichische Identität. Böhlau, Wien/Köln/Graz 1981, ISBN 3-205-07155-7.
- Heidemarie Uhl: Zwischen Versöhnung und Verstörung: eine Kontroverse um Österreichs historische Identität, fünfzig Jahre nach dem „Anschluss“ (= Böhlaus zeitgeschichtliche Bibliothek. Band 17). Böhlau, Wien 1992, ISBN 3-205-05419-9 (Vorschau bei Google-Books).
- Peter Diem: Die Symbole Österreichs. Zeit und Geschichte in Zeichen. K&S, Wien 1995, ISBN 3-218-00594-9 (Webauszug: Die Symbole Österreichs).
- Max Haller, mit Beiträgen von Stefan Gruber, Josef Langer, Günter Paier, Albert F. Reiterer, Peter Teibenbacher: Identität und Nationalstolz der Österreicher. Gesellschaftliche Ursachen und Funktionen – Herausbildung und Transformation seit 1945 – Internationaler Vergleich. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 1996, ISBN 3-205-98562-1.
- Ernst Bruckmüller: Nation Österreich. Kulturelles Bewußtsein und gesellschaftlich-politische Prozesse (= Studien zu Politik und Verwaltung. Bd. 4). 2. Auflage, Böhlau, Wien/Köln/Graz 1996, ISBN 3-205-98000-X.
- Ernst Bruckmüller: Die Entwicklung des Österreichbewußtseins. In: Robert Kriechbaumer (Hrsg.): Österreichische Nationalgeschichte nach 1945. Die Spiegel der Erinnerung: Die Sicht von innen. Bd. 1. Böhlau, Wien 1998, S. 369–396 (PDF der Onlineversion).
- Peter Thaler: The Ambivalence of Identity: The Austrian Experience of Nation-Building in a Modern Society. Purdue University Press, West Lafayette, Ind. 2001, ISBN 978-1-55753-201-5.
- Oliver Rathkolb, Otto M. Maschke, Stefan August Lütgenau (Hrsg.): Mit anderen Augen gesehen. Internationale Perzeptionen Österreichs 1955-1990. Österreichische Nationalgeschichte nach 1945. Böhlau, Wien 2002, ISBN 978-3-205-99105-2 (Inhaltsverzeichnis, Leseprobe).
- Karl Vocelka: Geschichte Österreichs. 3. Auflage. Heyne/Styria, 2004, ISBN 3-453-21622-9.
- Christian Friesl (Hrsg.): Die Österreicher/-innen – Wertewandel 1990–2008. Czernin, Wien 2009, ISBN 978-3-7076-0295-1.
- William M. Johnston: Der österreichische Mensch – Kulturgeschichte der Eigenart Österreichs (= Studien zu Politik und Verwaltung. Bd. 96). Böhlau, Wien/Köln/Graz 2010, ISBN 978-3-205-78298-8.
- Anthony Bushell: Polemical Austria: The Rhetorics of National Identity. From Empire to the Second Republic. University of Wales Press, Cardiff 2013, ISBN 978-0-7083-2604-6 (Rezension).
Weblinks
- Eintrag zu Österreichische Identität im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Eintrag zu Österreicher im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Eintrag zu Verhältnis Deutschland – Österreich im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Eintrag zu Umfrage zum Nationalfeiertag 2007. Starkes Nationalbewusstsein, aber abgeschwächter Nationalstolz im Austria-Forum, Autor/Redaktion: Johannes Hawlik (in der Essaysammlung)
- Österreichischer Fachverband für Volkskunde
- Alfred Klahr Gesellschaft – Stimmen zu Alfred Klahrs Theorie der „österreichischen Nation“
- Österreichische Kultur und Identität (englisch)
Einzelnachweise
- Ernst Bruckmüller: Die Entwicklung des Österreichbewusstseins, Joanneum – Demokratiezentrum ( vom 28. September 2007 im Internet Archive) (PDF)
- Österreicher. In: Deutscher Taschenbuch Verlag, Lexikon-Redaktion des Verlages F.A. Brockhaus (Hrsg.): dtv – Brockhaus Lexikon. 20 Bände, Band 13: Neo–Par. Mannheim/ München 1989, ISBN 3-423-03313-4, S. 262.
- Peter Wiesinger: Nation und Sprache in Österreich. In: Andreas Gardt (Hrsg.): Nation und Sprache. Die Diskussion ihres Verhältnisses in Geschichte und Gegenwart. Verlag de Gruyter, Berlin 2000, ISBN 3-11-014841-2, S. 525–562, hier S. 556.
- Ruth Wodak, in: Franz Römer (Hrsg.): 1000 Jahre Österreich – Wege zu einer österreichischen Identität. Universität Wien, 1996, S. 35 ff.
- Ernst Bruckmüller: Nation Österreich. Kulturelles Bewußtsein und gesellschaftlich-politische Prozesse (= Studien zu Politik und Verwaltung 4). 2. Auflage. Wien/Köln/Graz 1996, ISBN 3-205-98000-X, S. 173, 175.
- William M. Johnston: Zur Kulturgeschichte Österreichs und Ungarns 1890–1938. Auf der Suche nach verborgenen Gemeinsamkeiten. Böhlau, Wien 2015, ISBN 978-3-205-79541-4, S. 46f.
- Thomas Götz: Gratwanderungen. In: Heinz-Gerhard Haupt, Dieter Langewiesche (Hrsg.): Nation und Religion in der deutschen Geschichte. Campus Verlag, 2001, S. 502.
- William M. Johnston: Zur Kulturgeschichte Österreichs und Ungarns 1890–1938. Auf der Suche nach verborgenen Gemeinsamkeiten. Wien 2015, ISBN 978-3-205-79541-4, S. 46 ff.
Maria Sterkl: Das „typische Österreichische“ erforschen. Der Standard vom 21. Oktober 2009. - zitiert nach: Thomas Thiel: Hugo von Hofmannsthal im Ersten Weltkrieg – Requiem auf eine zerbrechliche Idee. In: FAZ vom 18. April 2014
- Thomas Götz: Gratwanderungen. Liberale Katholiken deutscher und italienischer Nationalität im ultramontanen Tirol zwischen Restauration und liberalem Konstitutionalismus (1830–1880). In: Heinz-Gerhard Haupt, Dieter Langewiesche (Hrsg.): Nation und Religion in der deutschen Geschichte. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-593-36845-5, S. 446–479, hier: S. 477.
- Ruth Wodak, in: Franz Römer (Hrsg.): 1000 Jahre Österreich – Wege zu einer österreichischen Identität. Universität Wien, 1996, S. 36.
- Ernst Hoor, zit. nach Friedrich Heer: Der Kampf um die österreichische Identität. Verlag Hermann Böhlaus Nfg., Wien/Köln/Graz 2001, ISBN 3-205-99333-0, S. 12.
- Taras Borodajkewycz, zit. nach Friedrich Heer: Der Kampf um die österreichische Identität. Verlag Hermann Böhlaus Nfg., Wien/Köln/Graz 2001, ISBN 3-205-99333-0, S. 13.
- Cafe Critique – Gerhard Scheit: Scheinland (PDF; 90 kB)
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- Benedict Anderson: Die Erfindung der Nation. Campus-Verlag, Frankfurt a. M. 1998, S. 15.
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- Friedrich Heer: Der Kampf um die österreichische Identität. Verlag Hermann Böhlaus Nfg., Wien/Köln/Graz 1981, ISBN 3-205-07155-7, S. 28 f.
- Irene Etzersdorfer, M. Ley (Hrsg.): „Menschenangst“ – Die Angst vor dem Fremden. Philio-Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-8257-0107-7.
- Friedrich Heer: Der Kampf um die österreichische Identität. S. 31.
- Friedrich Heer: Der Kampf um die österreichische Identität. S. 27.
- Ernst Bruckmüller: Nation Österreich. Kulturelles Bewußtsein und gesellschaftlich-politische Prozesse. 2. Auflage. Wien/Köln/Graz 1996, S. 269.
- Ernst Bruckmüller: Nation Österreich. Kulturelles Bewußtsein und gesellschaftlich-politische Prozesse. 2. Auflage. Wien/Köln/Graz 1996, S. 281 f.
- 1: Wolfgang Menzel: Die letzten 120 Jahre der Weltgeschichte, Band 6 (1740-1860), Adolph Krabbe, Stuttgart 1860, S. 211 Online in der Google-Buchsuche
2.: Wolfgang Menzel: Supplementband zu der Geschichte der letzten 40 Jahre (1816-1856). Adolph Krabbe, Stuttgart 1860, S. 153 Online in der Google-Buchsuche
Aus diesem wurde später: „Sire, ich bin ein deutscher Fürst“:
Hermann Struschka: Kaiser Franz Josef I. Georg Szelinski, Wien 1888, S. 22 Online in der Google-Buchsuche-USA
Es kommt auch in der anglifizierten Schreibung „Sir, ich bin deutscher Fürst“ vor.
Stenographische Protokolle – Abgeordnetenhaus – Sitzungsprotokolle. Haus der Abgeordneten – 14. Sitzung der XVIII. Session am 16. Juli 1907, S. 1337 alex.onb.ac.at - Stenographische Protokolle – Abgeordnetenhaus – Sitzungsprotokolle, Haus der Abgeordneten. 331. Sitzung der XVII. Session am 12. Mai 1905, S. 29465 alex.onb.ac.at
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- Golo Mann: Deutsche Geschichte. 1985, S. 383.
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- Brigitte Hamann: Hitlers Wien. Piper, München 1996, S. 381 ff.
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- Manfred Jochum: Die Erste Republik in Dokumenten und Bildern. Braumüller, 1983, ISBN 978-3-7003-0513-2, S. 226 (Zitiert nach Manfred Jochum).
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- Die amerikanische Besatzung in Oberösterreich. In: ooegeschichte.at. Virtuelles Museum Oberösterreich, abgerufen am 3. Februar 2023. Das von dieser Rede erhaltene Tondokument wurde allerdings einige Jahre später aufgenommen, da 1945 kein Tonband mitlief.
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- RIS
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- So zusammengestellt bei Franz Graf-Stuhlhofer: Die Akademie der Wissenschaften in Wien im Dritten Reich. In: Eduard Seidler u. a. (Hrsg.): Die Elite der Nation im Dritten Reich. Das Verhältnis von Akademien und ihrem wissenschaftlichen Umfeld zum Nationalsozialismus (= Acta historica Leopoldina; 22), Halle (Saale) 1995, S. 133–159, hier S. 148 f.
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- Vgl. Walter Simon: Mehr Hitze als Licht. In: Academia. S. 32–34, hier S. 32.
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- DÖW
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- Barbara Prammer: Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar, festgestellt im September 2015. (Suche in Webarchiven.) Gedenkveranstaltung anlässlich des 70. Jahrestages des Einmarsches deutscher Truppen in Österreich (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., stenografisches Protokoll, 12. März 2008.
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- „Deshalb sprach ich immer wieder bewußt davon, daß die Südtiroler Südtiroler, die Tiroler in ihrer Gesamtheit aber Österreicher sind und daß es sich bei den Südtirolern deshalb um eine österreichische Minderheit in Italien handle, nicht um eine deutsche. Ich bin auch heute noch der Meinung, daß es den Südtirolern nicht guttun würde, auf diese Art ‚mächtige Verbündete‘ zu bekommen.“ – Bruno Kreisky: Im Strom der Politik. Der Memoiren zweiter Teil, Wien 1988, S. 158.
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- Max Haller: Does dual citizenship endanger ethnic cohabitation? How the South Tyrolean population views a supplementary Austria citizenship. In: M. Haller, R. Bauböck (Hrsg.): Dual Citizenship and Naturalisation. Global, Comparative and Austrian Perspectives. Austrian Academy of Sciences Publishing, Wien 2021.
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- BBC: Austria & Slovenia argue over WWII reparations
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- Barbara Coudenhove-Kalergi: Wie deutsch sind die Österreicher? In: Der Spiegel. Nr. 39, 1988, S. 176–177 (online).
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- Peter Diem: Die Symbole Österreichs. K&S Verlag, Wien 1995, S. 157 f.
- Land Vorarlberg ( vom 7. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 3,1 MB)
- News – Umstrittene Sager prägten Haiders Karriere
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- Andreas Mölzer – 1918/1938 – so deutsch war Österreich ( vom 21. September 2008 im Internet Archive)
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Autor: www.NiNa.Az
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Osterreichische Identitat bezeichnet das Wir Gefuhl das Personen mit osterreichischer Staatsburgerschaft oder osterreichischer Herkunft Altosterreicher Auslandsosterreicher in verstarktem Masse seit der Unabhangigkeit Osterreichs vom Deutschen Reich am 27 April 1945 entwickelt haben und welches sie subjektiv von Angehorigen anderer Staaten unterscheidet In diesem Sinne ist der Begriff Osterreichische Identitat eine kollektive kulturelle soziale historische sprachliche und ethnische Identitat die sich auf die osterreichische Bevolkerung bezogen entwickelt hat die zu einem Zusammengehorigkeitsgefuhl innerhalb dieser gefuhrt hat und die in einem klaren Nationsbewusstsein resultiert Diese Identitat entwickelt sich immer weiter und ist bei der Bevolkerung vor allem hinsichtlich der einzelnen Bundeslander auch im Hinblick auf das spezielle Landesbewusstsein verschieden ausgepragt Personifikation der Austria am Austriabrunnen in Wien Im Diskurs um eine osterreichische Identitat und Nation sind geistesgeschichtlich viele verschiedene einander teils widersprechende Konzepte entwickelt worden Sie reichen vom Konzept der Osterreicher als ostlicher Gruppe des bairischen Stammes und Osterreichern als Teil einer deutschen Nation bis hin zu dem von Osterreichern als eigenstandiger primordial ethnischer Nation Heute ist die Vorstellung von einer separaten und eigenstandigen osterreichischen Nation vorherrschend wobei deren Grenzen je nach ideologischem Nationsbegriff variieren Die im 20 Jahrhundert entwickelte moderne osterreichische Identitat wird auch mit einem speziellen Osterreich Bewusstsein in fruheren Jahrhunderten in Verbindung gebracht Der Begriff Osterreich beziehungsweise der Osterreicher selbst war allerdings mit Ausnahme der damaligen Kernlander vgl die Bundeslander Oberosterreich Niederosterreich und Wien als Gebiet des ehemaligen Erzherzogtums jahrhundertelang eher ein Synonym fur das Haus Osterreich und den jeweiligen Herrschaftsbereich der landesfurstlichen Dynastie nicht aber die Bezeichnung fur ein Volk Ebenso waren nach alter Lesart vom Spatmittelalter bis 1848 die jeweiligen Landstande Adel und Ritter in Tirol auch die Bauern die Trager eines jeweiligen spezifischen Landesbewusstseins Bereits in den Jahrzehnten nach 1870 71 und insbesondere unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg sowie wahrend des Krieges und danach fand sowohl im katholischen als auch im liberalen Lager mit Hugo von Hofmannsthal Hermann Bahr Robert Musil Friedrich Heer oder Friedrich Torberg gegenuber dem deutschnational freiheitlichen Lager ein Prozess zunehmender Verosterreichisierung und bewusster Abgrenzung von einer deutschen Identitat statt Dabei wurden als Trennlinien zwischen Osterreichern und Preussen das Leitbild des in Zentraleuropa lebenden von so genannten theresianischen Menschen und die Entwicklung einer osterreichischen Idee hervorgehoben Die osterreichische Idee war dabei die zu leistende Vermittlerrolle zwischen der lateinischen germanischen und slawischen Zivilisation im Rahmen der positiven Pluralitat der Habsburgermonarchie Gerade nach 1945 wurde die osterreichische Identitat vor allem in Abgrenzung zum spezifisch osterreichischen Deutschnationalismus entwickelt Eine direkte Linie vom dynastischen Osterreich Bewusstsein zum damaligen Osterreich Bewusstsein wurde dabei durch die Verwerfungen der Zwischenkriegszeit und des Zweiten Weltkrieges nicht angenommen Erst ab dem Beitritt zur Europaischen Union im Jahr 1995 und der Einbettung der Republik Osterreich in eine Staatengemeinschaft wird das Osterreichische vermehrt auch als langdauernder historischer Kulturstrang seit der multinationalen Monarchie wahrgenommen Denn schon das alte Osterreich die Donaumonarchie galt manchen als ein Europa im Kleinen und auch im damaligen Vielvolkerstaat wurde versucht mit fruhen Formen einer supranationalen Identitat die pluralen nationalen wie konfessionellen Identitaten zu uberwolben AbgrenzungsansatzeUber das Thema osterreichische Nation wurden und werden immer wieder politische Diskurse gefuhrt Der Identitatsbegriff ist generell emotional und ideologisch aufgeladen Ruth Wodak schrieb dazu Wir konnen allerdings in diesem Zusammenhang den Begriff Identitat nicht unhinterfragt verwenden Denn der Begriff ist einerseits schwammig andererseits derart hochkomplex und vielschichtig dass fur eine wissenschaftliche Analyse die den vielen Komponenten osterreichischer Identitat gerecht werden mochte ein interdisziplinarer Zugang unabdingbar geworden ist Vielfach wurden etwa die Ansichten einiger Vertreter der lange Zeit deutschnational orientierten osterreichischen Geschichtswissenschaft etwa von Ernst Hoor als antiosterreichische Geschichtsfalschung kritisiert Der spater aufgrund seiner Einstellung zum Nationalsozialismus zwangspensionierte Historiker Taras Borodajkewycz nannte die osterreichische Nation daraufhin mit Bezug auf Hoors Aussagen einen blutleere n Literaturhomunkulus und ein Gemisch von Anmassung und Unkenntnis Ausserdem schrieb er Die osterreichische Nation scheint nur zwischen Unkraut zu gedeihen Da bei der Identifikation des Individuums mit dem ihm aus der Sicht der den Nationsbegriff Bejahenden ubergeordneten Ganzen der Nation gefuhlsmassige und weltanschauliche Tendenzen eine wesentliche Rolle spielen werden dem Nationsbegriff auch immer wieder metaphysische Eigenschaften bis zur Vergottlichung vgl etwa die Nationalallegorien zugeschrieben Der Schriftsteller Ferdinand Bruckner sah diesen Hang zur Ubersteigerung vor allem beim osterreichischen Selbstverstandnis als zentrales Problem an Ob da einst in Wien ein glanzvoller Kaiser residierte oder ob ein blasser Herr Schuschnigg Osterreichs historische Erbpflicht erfullen wollte immer gab es eine osterreichische Fiktion eine metaphysische Begrundung warum die Osterreicher auf der Welt sind Die Tatsache dass sie auf der Welt sind einfach anerkennen ware gleichbedeutend gewesen mit dem amtlichen Einverstandnis dass die Osterreicher ein Volk sind Volker brauchen keine metaphysische Begrundung Ihr Dasein beantwortet bereits alle Fragen nach dem Sinn ihrer Existenz Auch Benedict Anderson sieht Nationen als Vorstellungsgemeinschaften ihrer Individuen die begrenzt und souveran vorgestellte politische Gemeinschaften seien da sich selbst innerhalb der kleinsten Nation nie alle Individuen personlich begegneten aber im Kopf eines jeden die Vorstellung ihrer Gemeinschaft existiert Fur Definitionsversuche verschiedener nationaler Identitaten die zu einer solchen vorgestellten Gemeinschaftlichkeit fuhren werden haufig kulturelle sprachliche historische religiose oder ethnische Gemeinsamkeiten der jeweiligen Bevolkerung gewahlt Laut Anderson sollen Gemeinschaften nicht durch ihre Authentizitat voneinander unterschieden werden sondern durch die Art und Weise in der sie vorgestellt werden Sprache Hauptartikel Sprachgebrauch in Osterreich Besonders durch Unterrichtsminister Felix Hurdes wurde nach 1945 die Starkung des osterreichischen Deutsch das von deutschnationalen Kritikern deshalb auch als Hurdestianisch verspottet wurde vorangetrieben Neben der Initiierung des osterreichischen Worterbuches veranlasste er auch die Umbenennung des Schulgegenstandes Deutsch in Unterrichtssprache die spater jedoch wieder schrittweise zuruckgenommen wurde Eine deutlichere Betonung der sprachlichen Eigenstandigkeit Osterreichs wurde im Zuge der Konsolidierung des osterreichischen Nationalbewusstseins immer haufiger gefordert Dazu gehorte sowohl die Aufforderung zur zunehmenden Verschriftlichung dialektaler Begriffe als auch die Ablehnung gegenuber ausserosterreichischen deutschen Wortern und das damit verbundene vermehrte Zuruckgreifen auf Austriazismen Das osterreichische Deutsch ist mittlerweile als eigenstandige Varietat der deutschen Sprache weitgehend anerkannt Der Versuch die nationale Eigenstandigkeit uber sprachliche Unterschiede zu definieren ist dennoch schwierig und beschrankt sich auf die Standardsprache Vor allem im Dialektbereich herrschen grosse regionale Unterschiede etwa zwischen den in Vorarlberg und Westtirol vorherrschenden verschiedenen alemannischen Dialektvarianten und den sud und mittelbairischen Dialekten die in den restlichen deutschsprachigen Gebieten Osterreichs dominieren Im Verfassungskonvent von 2005 wurde auch daruber diskutiert die Definition der Staatssprache in Artikel 8 B VG als Osterreichisches Deutsch starker zu betonen Eine sprachliche Nationsbegrundung wurde allerdings die Einbeziehung der kroatisch ungarisch tschechisch slowakisch romanes und slowenischsprachigen Volksgruppen anerkannte Minderheitensprachen in Osterreich in den osterreichischen Nationsbegriff erschweren Daruber hinaus wird Sprache vor allem in Verbindung mit dem Buchdruck zwar als wichtiger Initialfaktor der Nationsbildungsprozesse gesehen hat mittlerweile aber wesentlich an Bedeutung verloren Kultur Hauptartikel Osterreichische Kultur Manche Wissenschaftler vor allem in der Konsolidierungsphase des osterreichischen Nationalbewusstseins gingen von einer schon fruh eigenstandigen osterreichischen Kultur aus die sie in Gegensatz zur deutschen Kultur setzen um die osterreichische Eigenstandigkeit auch im kulturellen Bereich zu betonen Katholische Weltauffassung und italienische Barocke pragten vom Siege der Gegenreformation bis Maria Theresia der osterreichischen Kultur ihren Charakter auf protestantische Weltanschauung und franzosischer Klassizismus beherrschten bis zum Schluss von Gottscheds Diktatur das Geistesleben Deutschlands Einen nationalen Identifikationsfaktor stellt die osterreichische Kultur aber erst seit Mitte des 20 Jahrhunderts dar wobei der breitgefasste Kulturbegriff sowohl klassische und moderne Musik Literatur und bildende Kunste als etwa auch Brauchtum und Volkskultur umfasst Laut Wendelin Schmidt Dengler lasst sich eine osterreichische Literatur aber nicht allein uber das osterreichische Deutsch sondern vor allem uber inhaltliche und stilistische Eigenschaften definieren Der Begriff sei zwar schwer fassbar von der osterreichischen aber als deutscher Literatur zu sprechen empfand Schmidt Dengler als lacherlich Die wird mittlerweile als eigenstandige Stromung betrachtet steht aber weiterhin in Wechselwirkung mit der ubrigen deutschsprachigen Literatur Diskussionen lost haufig Kulturgut aus das vor der Nationswerdung besonders aber vor der Staatsgrundung 1804 entstanden ist und als ausschliesslich osterreichisch oder deutsch bezeichnet wird Wolfgang Amadeus Mozart wird beispielsweise in etlichen Quellen als Deutscher oder Osterreicher bezeichnet obwohl zu seinen Lebzeiten weder ein deutscher noch ein osterreichischer Nationalstaat bestand und die Bezeichnung Deutscher damals noch nicht im modernen nationalideologischen Sinn belegt war Uber die Frage der Nationalitat Mozarts entbrannte ein Zeitungskrieg zwischen der osterreichischen Kronenzeitung und der deutschen Tageszeitung Bild Religion Hauptartikel Anerkannte Religionen in Osterreich Obwohl Osterreich in der Vergangenheit vor allem als katholisches Gegenstuck zum protestantischen Preussen verstanden wurde scheitert eine religiose Definition des osterreichischen Nationsbegriffs nicht nur am sakularen Fundament der Republik sondern mittlerweile auch an der mangelnden religiosen Homogenitat Viele Staatsburger bezeichnen sich bereits als ohne Bekenntnis neben der katholischen Mehrheitsbevolkerung bekennen sich aber auch etliche Osterreicher zum protestantischen orthodoxen muslimischen oder judischen Glauben Ethnie Beim Ethnos handelt es sich so die Ansicht mancher Ethnologen im Gegensatz zum Nationsbegriff um eine primordiale also vom Einzelnen unabhangige Bindung Wahrend sich ein Individuum zu einer Nation freimutig bekennen kann ist die Zugehorigkeit zu einer Ethnie von seinem Willen unabhangig durch die kulturellen Bindungen und seine Sozialisation vorbestimmt Von mancher Seite wird auch die Existenz eines osterreichischen Ethnos angenommen Dazu zahlen wissenschaftliche Fachliteratur so sieht das Worterbuch der Weltbevolkerung den Begriff Osterreicher etwa ab 1945 als ethnologisch besetzt an Organisationen Politiker Medien und Regierungsstellen ebenso wie osterreichische Schulbucher und internationale Organisationen Fur Ernst Hanisch ist der Ansatz zu einem osterreichischen Ethnonationalismus ein Problem der Reaustrifizierung Musste doch eine nationale Identitat auf einer nicht scharf definierbaren Ethnie aufgebaut werden Die meisten Historiker und Ethnologen sehen heute den Begriff Volk als keine permanente und konsistente Gruppe von Menschen mit gemeinsamer Abstammung an Die Vorstellung von genealogisch einheitlichen Volkerschaften wird als nazistischer Mythos angesehen Der Mediavist Jorg Jarnut halt etwa den Begriff Germanen letztlich fur eine Konstruktion Die Vorstellung von einer ethnischen Einheit der Germanen ist historisch unhaltbar Der Historiker Herwig Wolfram meinte dazu Dass es keine unvermischten Volker gegeben haben kann hat bereits Seneca logisch deduziert Ausserdem so Wolfram werde weiterhin an unzutreffenden Abstammungsmythen festgehalten So wollen etwa die Bayern und Osterreicher heute noch Boier das heisst Kelten sein und in Karnten gibt und gab es bekanntlich keine oder nur dunn siedelnde Slawen Ein Problem des ethnischen Nationsbegriffs ist dass dieser ebenso wie die Konstruktion der Sprachnation die anderen Volksgruppen generell ausschliesst Eine gemeinsame osterreichische Abstammungsgemeinschaft lasst sich wissenschaftlich nicht feststellen wird aber auch durch das Vorhandensein einer osterreichischen Ethnie nicht zwingend impliziert Im Vergleich mit anderen Faktoren nehmen ethno nationale Vorstellungen in Umfragen aber nur einen niedrigeren Platz ein wenn es um die Frage geht welche Eigenschaften ausschlaggebend seien um ein echter Osterreicher zu sein So gaben 2008 52 der Befragten an dass die Abstammung von einem Osterreicher dafur wichtig sei Willensnation Im Zusammenhang mit dem Versuch die osterreichische Nation auf ein wissenschaftliches Fundament zu stellen wird haufig auf den Begriff der Willensnation zuruckgegriffen die sich nicht ausschliesslich uber Sprache Kultur und ethnische Homogenitat sondern vor allem uber ein Identitats und Zusammengehorigkeitsgefuhl der Nationsangehorigen definiert Als Willensnation bezeichnen sich zum Beispiel Einwanderungslander wie Kanada oder die USA aber vor allem auch die Schweiz Von dort stammt auch eine zum Gedenken an den Untergang des Staates Osterreich vor 70 Jahren im Marz 2008 publizierte Meinung Die Zweite Republik steht heute glanzend da Sie ist anders als damals nicht nur ein Staatskonstrukt sondern eine prosperierende Willensnation Auch fur den osterreichischen Autor und Germanisten Franz Schuh zeigt Osterreich die Anzeichen einer Willensnation Diese zeichne sich durch die Fraglosigkeit des Bekenntnisses ihrer Burger aus Staatsnation Da in Osterreich in besonderer Weise das eigenstandige Staatswesen auf die Herausbildung des Nationsbewusstseins Einfluss nahm steht auch der Begriff Staatsnation mit im wissenschaftlichen Diskurs Staats und Willensnation uberschneiden sich dadurch dass beide auf eine kulturell und ethnisch heterogene beziehungsweise nach aussen kaum abgrenzbare Bevolkerung abstellen Wahrend jedoch bei der Willensnation das staatsburgerliche Bekenntnis zum Gemeinwesen im Mittelpunkt steht zielt der Begriff der Staatsnation auf die Bedeutung des Gemeinwesens fur die Staatsburger ab Das Konzept der Staatsnation wurde nach 1945 vor allem von der SPO vertreten die sich dadurch auch von der Ruckbesinnung auf die osterreichische Geschichte wie sie von den Konservativen forciert wurde abgrenzen wollten Theodor Korner der zweite Bundesprasident der Zweiten Republik meinte uber das Nationalverstandnis seiner Partei Der internationale Sprachgebrauch definiert jedoch die Nation weder als Sprach noch als Volks sondern einfach als Staatsburgergemeinschaft In diesem Sinne ist das Osterreichische Volk unbestritten eine eigene Nation So muss auch verstanden werden dass die osterreichischen Sozialisten nicht die gute alte Zeit der Monarchie zur Grundlage ihres Osterreichbekenntnisses machen konnen sondern sich bedingungslos zu der von ihnen mitgeschaffenen Republik Osterreich bekennen Die osterreichischen Sozialisten sind in ihrem Bekenntnis zur Republik Osterreich kompromisslos Zur Republik wir wurden wunschen dass alle Parteigenossen des Bundeskanzlers Anm Julius Raab OVP auch diesen Teil unseres gemeinsamen demokratischen Bodens vorbehaltlos anerkennen und nicht das Wort Republik vorbegleiten wurden wie an etwas dessen man sich schamt Aber das Bekenntnis ist eben kompromisslos zu Osterreich Das haben die osterreichischen Sozialisten durch bittere Erfahrung gelernt Sie stehen heute ohne Einschrankung zum osterreichischen Gedanken Wir sind osterreichischnational Gegen die Klassifizierung Osterreichs als ausschliessliche Staatsnation spricht allerdings dass gerade der Zeitraum in dem es keinen osterreichischen Staat gab fur den Nationswerdungsprozess von besonderer Bedeutung war Ausserdem lasst der Begriff Staatsnation kulturelle Identitaten ausser Acht und schliesst das Vorhandensein osterreichischer Minderheiten eher aus Die Autoren des 2009 veroffentlichten Buches Die Osterreicher innen Wertewandel 1990 2008 sehen Osterreich im Spannungsfeld zwischen Kultur und Staatsnation Grund dafur sind Umfrageergebnisse die sowohl die Bedeutung von Sprache und Kultur als auch der Verbundenheit mit dem osterreichischen Staat hervorhoben Dies entspricht auch internationalen Befunden In einem Vergleich von 33 Landern wurde gezeigt dass uberall sowohl politische Aspekte Staatsburgerschaft Befolgen der Gesetze kulturelle Sprache manchmal auch Religion und personlich soziale Merkmale Gefuhl der Zugehorigkeit zum Land im Land geboren sein eine Rolle fur nationale Identitat spielen GeschichteVom Mittelalter bis zum Ende des Heiligen Romischen Reiches Urkunde von 996 mit der erstmaligen Namenserwahnung Ostarrichi Vorlaufer des Namens Osterreich bestanden seit dem Fruhmittelalter 996 wurde er erstmals als Ostarrichi urkundlich erwahnt im 13 Jahrhundert dann als Osterrich Zunachst galt diese Bezeichnung nur fur das Gebiet des Herzogtums Osterreich spater auch fur den weiteren habsburgischen Herrschaftsbereich um das Kernland der Erblande Zu dieser Zeit bestand weder der ethnische Volks noch der Nationsbegriff in seiner heutigen Bedeutung Osterreicher waren die Einwohner der Erblande als Untertanen der Hausmacht des Hauses Osterreich Domus Austriae militarisch die eigenen Truppen der Habsburger unter der rot weiss roten Fahne der Erblande So wurde Wien laut Friedrich Heer zum Zentrum eines ersten wenn auch noch monarchisch territorial gepragten Osterreich Bewusstseins Die Identifikation des Einzelnen mit der Gesellschaft war bis zur Moderne vor allem durch die christliche Religion und die Eigenschaft als Untertan eines Herrschers oder einer Dynastie gepragt Sprachliche und ethnische Identifikationsschemata spielten in der Vormoderne nur eine untergeordnete Rolle Tradition und Identitat sind durch Berufung darauf und deren darausfolgende Konstruktion entstanden Fur das Habsburgische wurde dieses Konzept spater als Altosterreich formuliert Osterreich als Teil des Heiligen Romischen Reiches sollte unter Friedrich II zum Konigtum erhoben werden was jedoch am Tod des Kaisers scheiterte Ab 1512 wurde es schliesslich gebrauchlich dieses Reich mit dem Zusatz Deutscher Nation zu versehen vor allem um sich gegen die Franzosen abzugrenzen Kaiser Maximilian I wollte damit bei den widerspenstigen deutschen Reichsstanden ein allgemeines Interesse postulieren und diese zur Stellung von Geld und Truppen motivieren bei seiner Selbstdarstellung spielte der Begriff deutsche Nation jedoch keine Rolle Der osterreichische Historiker Otto Brunner selbst Grossdeutscher fuhrte dazu aus dass diese Nation nicht einfach im Sinn der Grenzen des deutschen Volkstums verstanden werden kann Zum Reich gehorten auch Lander wie Bohmen und italienisch oder franzosischsprachige Gebiete Die Floskel Heiliges Romisches Reich Deutscher Nation verschwand gegen Ende des 16 Jahrhunderts jedoch wieder weitlaufig Der Staatsrechtler Johann Jacob Moser bezeichnete sie 1766 als angenommene Redensart Erst zur Zeit der Napoleonischen Kriege und bereits nach der Auflosung des Reiches 1806 wurde der Begriff durch Karl Friedrich Eichhorn reaktiviert und im Kontext der erwachenden Nationalbewegung eingesetzt Der deutsche Historiker Karl Zeumer war 1910 der Meinung es konne sich kaum jemand der Uberzeugung verschliessen dass ernsthafte wissenschaftliche Historiker den Ausdruck Heiliges Romisches Reich Deutscher Nation Anm in der seit Eichhorn und Ficker hergebrachten Weise nicht mehr verwenden durfen Langer freilich wird es dauern bis man in der popularen und Schulliteratur auf den Gebrauch der so gelehrt klingenden und volltonenden Phrase verzichten wird Es kann fur diesen Zeitraum bezogen auf das heutige Osterreich und Deutschland schwerlich von einer gemeinsam deutschen Geschichte gesprochen werden Vielmehr handelte es sich um standige Auseinandersetzungen zwischen den Reichsstanden und dem Kaiser welcher meist aus der Dynastie der Habsburger stammte Wahrend die deutschen Reichsstande erfolgreich eine von den Kaisern aus dem Hause Osterreich v a Karl V und Ferdinand II angestrebte und das ganze Reich integrierende Staatsbildung abwehren konnten gelang es den Habsburgern die Staatsbildung in ihren Erblandern voranzutreiben und diese vollstandig dem Zugriff der Reichsinstitutionen wie Reichstag und Kammergericht zu entziehen und so aus dem Reich zu desintegrieren Ein nationales Identitatsbewusstsein im modernen Sinn existierte noch nicht Wahrend fur die unteren Bevolkerungsschichten nur lokale Bindungen eine Rolle spielten lagen bei den Eliten verschiedene kaum miteinander konkurrierende Identitatsebenen in Gemengelage Entwicklungen bis zur kleindeutschen Losung An den Sitzungen der National versammlung in Frankfurt am Main nahmen auch Abgeordnete aus Osterreich teil Im vornationalstaatlichen Zeitalter bestanden jedoch bereits lokale kollektive Identitatsmuster wobei so die heute herrschende Meinung erst ab dem 18 Jahrhundert von Ansatzen zu ethnischer oder nationalistischer Politik gesprochen werden kann So wuchsen nach der Auflosung des Heiligen Romischen Reiches durch die Niederlegung des Kaisertitels durch Franz II 1806 der bereits 1804 als Franz I das Kaisertum Osterreich begrundet hatte und der Verabschiedung der Deutschen Bundesakte 1815 die Bestrebungen innerhalb des Deutschen Bundes diesen in einen Nationalstaat umzuwandeln Dabei bestanden Plane Bohmen und Mahren zu integrieren obwohl in beiden Landern nur die Minderheit der Bevolkerung deutschsprachig war Vor allem die Befreiungskriege hatten die patriotische bis nationalistische Stromungen in den Gebieten des ehemaligen Reiches gefordert Von der osterreichischen Politik allen voran der damalige Aussenminister Johann Philipp von Stadion wurde diese Stimmung genutzt aber auch mit Argwohn beobachtet da die alldeutsche Bewegung auch im Gegensatz zum absolutistischen Selbstverstandnis der Habsburger stand Das Interesse an einem deutschen Nationalstaat lag vor allem bei den fuhrenden Schichten des Burgertums und kaum bei Hochadel und Herrscherhausern Dies ausserte sich in der Revolution von 1848 die neben einem demokratischen auch einen von der Romantik beeinflussten deutschnationalen Antrieb hatte Neben dem Burgertum waren daran vor allem Mitglieder studentischer Burschenschaften beteiligt An den Tagungen der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche nahmen auch Abgeordnete aus dem damaligen Kaisertum Osterreich teil siehe Mitgliederliste Erzherzog Johann von Osterreich ein jungerer Bruder Kaiser Franz I fungierte als Reichsverweser und war damit das erste von einem Parlament gewahlte deutsche Staatsoberhaupt Ethnische Einordnung der deutschsprachigen Osterreicher als Deutsche auf einer Ethnographischen Karte des Kaisertums Osterreich von Karl von Czoernig Czernhausen 1855 Beim Vorfrieden von Villafranca 1859 hat Kaiser Franz Joseph I den Versuch Napoleons III Osterreich fur ein Bundnis gegen Preussen zu gewinnen und die Preisgabe des Rheinlandes zu erreichen mit den zugeschriebenen Worten abgewiesen Nein ich bin ein deutscher Furst Erzherzog Johann als gesamtdeutscher Reichsverweser und das Zitat von Kaiser Franz Joseph werden allerspatestens 1905 in der beschlagnahmten und daher im Abgeordnetenhaus behandelten Ausgabe Nr 16 des Deutschen Nordmahrerblatts verbunden wo es im Zusammenhang mit Engagements der Kaiserfamilie in nichtdeutschen Teilen der Monarchie erwahnt wird Fur die neoabsolutistische Politik stand jedoch nach der Niederschlagung der Revolution weniger die nationale als vielmehr die dynastische Problematik im Vordergrund Ein Monarch aus dem Haus Habsburg wurde bis 1866 von den suddeutschen Staaten und den Konigreichen Sachsen und Hannover als legitimes Oberhaupt der grossdeutschen Losung das heisst eines Deutschen Reiches inklusive der deutschsprachigen Gebiete Osterreichs betrachtet An der Frage der Vormachtstellung innerhalb des Deutschen Bundes beziehungsweise des zu grundenden Reiches entzundete sich schliesslich der Konflikt im Deutschen Krieg zwischen den Grossmachten Preussen und Osterreich den Preussen als Angreifer mit der Niederwerfung Osterreichs am 3 Juli 1866 in der Schlacht von Koniggratz fur sich und die Kleindeutsche Losung ohne Osterreich entschied Dieses Datum wird von manchen Historikern bereits als Zeitpunkt des Ausscheidens Osterreichs aus der deutschen Nation bezeichnet Golo Mann und andere Autoren sehen zu diesem Zeitpunkt jedoch noch keine konkreten Ansatze fur diese Entwicklung Die Schweizer waren eine Nation fur sich geworden Die Osterreicher nicht Als Nation mussten sie uber die Grenzen nach Deutschland schauen Im Jahr nach dieser Niederlage wurde das bis dahin einheitsstaatliche Kaisertum Osterreich um sich mit dem ungarischen Adel zu arrangieren durch den Ausgleich in zwei Reichshalften geteilt Die Forderungen der slawischen Volker allen voran der Tschechen blieben dabei unerfullt Der Monarch legte 1868 fest dass die Gesamtmonarchie als osterreichisch ungarische Monarchie zu bezeichnen sei In Cisleithanien dem nichtungarischen Teil der Gesamtmonarchie wurde der Begriff Osterreicher weiterhin ubernational verwendet Fur alle Angehorigen der im Reichsrathe vertretenen Konigreiche und Lander besteht ein allgemeines osterreichisches Staatsburgerrecht 1867 Andererseits wurde das k k Gebiet bis 1915 offiziell als die im Reichsrat vertretenen Konigreiche und Lander bezeichnet Erst dann wurde festgelegt dass Cisleithanien nun auch offiziell als Osterreich zu bezeichnen sei Nach dem erfolgreichen Feldzug gegen Frankreich 1870 71 erfolgte schliesslich die vom preussischen Ministerprasidenten Otto von Bismarck favorisierte Grundung eines Deutschen Reiches ohne Osterreich kleindeutsche Losung Wilhelm von Preussen wurde im Spiegelsaal von Versailles von den deutschen Fursten zum Deutschen Kaiser ausgerufen nachdem die Zustimmung Bayerns durch die Einraumung diverser Reservatrechte erreicht worden war siehe Kaiserbrief Von 1871 bis zum Zerfall der Doppelmonarchie In der deutschsprachigen Bevolkerung der damaligen osterreichischen Monarchie vor allem im liberalen Burgertum war das Bekenntnis der Zugehorigkeit zu einer deutschen Nation spatestens seit den napoleonischen Kriegen weit verbreitet Nach der Reichsgrundung schrieb etwa Franz Grillparzer Als Deutscher ward ich geboren bin ich noch einer Nur was ich Deutsches geschrieben das nimmt mir keiner An Aussagen wie diesen zeigt sich deutlich dass nationale und kulturelle Identitaten damals vor allem uber sprachliche Gemeinsamkeiten als Zugehorigkeitskriterium zu einem Volk definiert wurden Hierzu trug auch die Vereinheitlichung des Deutschen in Sprache und Schrift bei die uberstaatlich erfolgte Gleichzeitig ist von Grillparzer aber auch folgendes Zitat uberliefert Ich bin kein Deutscher ich bin Osterreicher Es belegt die Ambivalenz welcher der Begriff Osterreicher zu dieser Zeit unterworfen war Einerseits diente er zur Eigendefinition als spezielle Ausformung der Deutschen so wie Preussen Sachsen Bayern usw andererseits als ubernationaler Begriff fur die Burger Cisleithaniens und damit zur Abgrenzung von den Staatsburgern des Deutschen Reiches Die Identitatsstrukturen weiter Teile der Bevolkerung waren damals noch regionalistisch ausgepragt und der Deutschnationalismus blieb vorerst ein burgerliches Elitenphanomen Trotz des Bekenntnisses des Monarchen zu seiner deutschen Nationalitat gehorten vor allem die burgerlichen Kreise in Osterreich zu den grossten Kritikern des Habsburger Herrscherhauses sahen sie in den Habsburgern doch das Haupthindernis einer Vereinigung mit dem Deutschen Kaiserreich Fuhrender Protagonist einer grossdeutschen Losung war Georg von Schonerer der nicht nur die Habsburgermonarchie Staat und Kaiserhaus ablehnte sondern auch die staatstragende romisch katholische Religion gegen die er die Los von Rom Bewegung initiierte Das brachte ihm vor allem Konflikte mit den Christlichsozialen ein die als kaisertreu galten Die Forderung nach der Annaherung Osterreichs an das Deutsche Reich manifestierte sich schliesslich im Linzer Programm Die Forderung nach einem kompletten Anschluss war auch im deutschnationalen Lager auf die Dauer nicht mehrheitsfahig Fur die Deutschradikale Partei von Karl Hermann Wolf die 1902 als Abspaltung von der Alldeutschen Vereinigung entstand und bis zum Ersten Weltkrieg zur hegemonialen Kraft im deutschnationalen Lager wurde war dies kein vorrangiges Ziel Die osterreichische Sozialdemokratie damals eine nationalitatenubergreifende Partei versuchte Reformen auf evolutionarem Weg zu erreichen wurde vom burgerlich konservativen Lager und vom Kaiser aber abgelehnt und war in ihrem Inneren von Nationalitatenkampfen selbst nicht frei Einige ihrer fuhrenden Politiker wie Victor Adler oder Engelbert Pernerstorfer hatten eine deutschnationale Vergangenheit Osterreich Ungarn wurde als supranationales Gebilde begriffen es entstanden jedoch zunehmend ethnische Konflikte Ausloser dafur war vor allem die Hegemonie der Deutschosterreicher in der Osterreichisch Ungarischen Monarchie die vor allem vom Konigreich Ungarn bekampft wurde Otto von Habsburg nannte die deutschsprachigen Untertanen der Monarchie das Reichsvolk schlechthin So sah dies 1908 ein Kreis vaterlandischer Schriftsteller der Ludwig Sendachs Eloge Osterreichs Hort als Einleitung zur gleichnamigen zweibandigen Festgabe an das osterreichische Volk zur Jubelfeier des Kaisers Franz Josef I 1908 auswahlte Darin wird in propagandistischem Uberschwang betont Osterreich konne nicht fallen so lang die deutschen Lieder schallen das deutsche Schwert bewacht die deutsche Zucht und Sitte herrscht deutsche Mannestreue und deutsche Frauen walten So lang du Deutsch bist Osterreich So lang kannst du nicht fallen Der Historiker Ernst Bruckmuller bestatigt dies folgendermassen In der Habsburgermonarchie waren die deutschsprachigen Bewohner vor allem des westlichen osterreichischen Reichsteiles also die Mehrzahl der Bewohner des heutigen Osterreich und daruber hinaus die Deutschbohmen Deutschmahrer und schlesier sowie deutschsprachigen Bewohner der anderen Kronlander einfach Deutsche genannt worden Das war ebenso praktisch wie einleuchtend denn die anderen waren eben Tschechen Polen Ruthenen Rumanen Slowenen Kroaten und Italiener wir sehen hier von der ungarischen Reichshalfte einmal ab Aber die deutschsprachigen Osterreicher waren nicht nur eine von acht Nationalitaten des zisleithanischen Teilstaates der Monarchie sie sahen sich doch als etwas anderes namlich als die staatstragende um nicht zu sagen eigentliche Staatsnation dieses Teilstaates oder sogar der ganzen Habsburgermonarchie Des Weiteren unterstreicht Bruckmuller die Diffusitat kollektiver osterreichischer Identitaten zur Zeit der Habsburgermonarchie mit seiner These es hatten sich gegen Ende des 19 Jahrhunderts zwei deutsche Nationen entwickelt zum einen die der Reichsdeutschen und zum anderen jener der Deutschosterreicher Deren Wir Bewusstsein habe sich wiederum auf mehrere Identitatsfaktoren bezogen Im Prozess der Ausbildung konkurrierender sprachnationaler Einheiten innerhalb der Habsburgermonarchie entwickelten die deutschsprechenden Osterreicher ein deutschosterreichisches Nationalbewusstsein das einerseits durch eine emotionale Orientierung an der Dynastie und Staatlichkeit der Habsburgermonarchie andererseits durch eine ebenso emotionale sprachlich kulturelle Orientierung am Deutschtum gekennzeichnet war Fur andere Muttersprachler waren die Osterreicher vor allem die Deutschen die sie nicht mochten die so genannte osterreichische Wiener Sichtweise lehnten sie ab Auf sprachliche und kulturelle Gemeinsamkeiten und auf politische Forderungen nach Selbstbestimmung gestutzt begannen sich mit der Zeit unter den Volkern der Monarchie eigenstandige nationale Identitaten herauszubilden Der Wunsch nach staatlicher Eigenstandigkeit beziehungsweise nach einer Vereinigung mit ausserhalb des Habsburgerreiches bestehenden Nationalstaaten fuhrte schliesslich in Verbindung mit der militarischen Niederlage im Ersten Weltkrieg zum Scheitern des Vielvolkerstaates Entwicklungen in der Ersten Republik Demokratie Das von Deutschosterreich beanspruchte Staatsgebiet und die tatsachliche Ausdehnung der Republik OsterreichParlamentsgebaude in WienPropagandaplakat zum Anschlussplebiszit im westungarischen Sopron Odenburg mit der Aufforderung deutsch zu stimmen Die Stadt verblieb schliesslich bei Ungarn und wurde nicht Hauptstadt des neu gegrundeten Burgenlandes Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und dem Zusammenbruch der Monarchie strebten fast alle politischen Krafte eine rasche Vereinigung mit dem Deutschen Reich an So lautete Artikel 2 des Gesetzes uber die Staats und Regierungsform von Deutschosterreich vom 12 November 1918 Deutschosterreich ist ein Bestandteil der Deutschen Republik Das durch den Staat Deutschosterreich beanspruchte Territorium umfasste im Wesentlichen die Siedlungsgebiete der deutschsprachigen Bevolkerung der osterreichischen Reichshalfte der untergegangenen Monarchie Im Vertrag von Saint Germain wurde im Herbst 1919 das Staatsgebiet jedoch von den Alliierten einseitig festgeschrieben Das spatere Sudetenland und andere deutschsprachige Gebiete die schon seit November 1918 nicht unter der Kontrolle der deutschosterreichischen Staatsregierung gestanden waren fielen nun definitiv an die Tschechoslowakei Sudtirol an Italien und die Untersteiermark an das neu entstandene Konigreich der Serben Kroaten und Slowenen Teile Karntens wurden dem SHS Staat oder Italien zugeschlagen Osterreich erhielt westliche Grenzgebiete Ungarns zugesprochen aus denen dann das Burgenland konstituiert wurde Uber die Identitatskrise die sich schliesslich aus dem Zusammenbruch der Monarchie und der erzwungenen Eigenstaatlichkeit Osterreichs entwickelte bemerkt Bruckmuller Die deutsche Orientierung der demokratischen Phase der Ersten Republik erscheint vor allem durch den Schock des Zerfalls der Monarchie erklarbar durch den der osterreichische Bestandteil jenes Bewusstseins schwerstens diskreditiert wurde und zu dessen Bewaltigung eine Flucht aus dem Osterreichischen erfolgte hin ins Deutschtum und in das trotz Versailles immer noch machtige Deutsche Reich Man konnte geradezu von einer Selbstaufgabe Osterreichs sprechen die sich unter anderem in den Bemuhungen um die Namengebung der Republik ausserte in denen der Name Osterreich nicht vorkam Tatsachlich betrachteten vor allem Sozialdemokraten und Grossdeutsche den Namen Osterreich als Relikt der untergegangenen Habsburgermonarchie und strebten dessen Beseitigung an Karl Renner hatte daher in seinem im Oktober 1918 entstandenen mehrfach geanderten Entwurf zur provisorischen Verfassung den neuen Staat als Sudostdeutschland bezeichnet Auch Namensvorschlage wie Hochdeutschland Deutsches Bergreich Donau Germanien Ostsass Ostdeutscher Bund Deutschmark Teutheim Treuland Friedeland oder Deutsches Friedland waren als Vorschlage in Umlauf Schliesslich setzten sich mit der Bezeichnung Deutschosterreich jedoch die christlichsozialen Politiker durch die den Osterreich Begriff nicht vollig aufgeben wollten Das im Friedensvertrag ausgesprochene Verbot des Anschlusses an Deutschland wurde von den meisten politisch Verantwortlichen als Verwehrung des Selbstbestimmungsrechts der Volker betrachtet und daher abgelehnt So schrieb etwa der Christlichsoziale Michael Mayr der an der Ausarbeitung des Bundes Verfassungsgesetzes B VG mitarbeitete und spater kurze Zeit Bundeskanzler war in der Praambel zu einem seiner Verfassungsentwurfe Kraft des Selbstbestimmungsrechtes des deutschen Volkes und seiner geschichtlich gewordenen Glieder und mit feierlicher Verwahrung gegen jede zeitliche Schranke die der Ausubung dieses unverausserlichen Rechtes gesetzt ist vereinigen sich die selbstandigen Lander der Republik Osterreich zu einem freien Bundesstaat unter dieser Verfassung Selbst der als sehr prosaisch geltende Rechtspositivist Hans Kelsen schrieb im Schlusswort zu seinem Buch Osterreichisches Staatsrecht Dennoch starker als der aller Vernunft und Sittlichkeit hohnsprechende Verlauf der jungsten Geschichte deren Produkt das heutige Oesterreich ist starker als Oesterreich selbst ist sein Wunsch aufzugehen im deutschen Vaterland Andererseits beschreibt der Lyriker Anton Wildgans in seinem Gedicht Das osterreichische Credo das in jener Zeit entstand die emotionale Anhanglichkeit vieler seiner Landsleute an den Begriff Osterreich nach dem Ersten Weltkrieg Euch singe ich ihr kunftigen Geschlechter Von denen die schon fast vergangen sind Als ihrer einer der ich bin ein echter Altosterreicher und ein Wiener Kind Klein bist du zwar mein Vaterland geworden ein Baum entblattert durch der Zeiten Sturm sieht deine Grenzen jetzt nach Ost und Norden beinah der Wachter doch vom Stephansturm Und was fiel sind leider nicht nur Blatter abbrach auch mancher engverwachsne Ast doch immerhin das Herzland deutscher Vater der Stamm blieb er nicht ganz blieb er s doch fast Er war es ja immer den wir heimlich meinten wenn unsere Lippe aussprach Osterreich Denn all die anderen mit uns Vereinten empfanden fremd zum mindesten nicht gleich Wir aber fuhlten diesen alten Namen wie Heiliges aus dem ein Schauer weht und Millionen Herzen schlugen Amen zu diesem Namen wie auf ein Gebet Noch bevor eine Bundesverfassung beschlossen werden konnte kam es in den Landern zu Anschlussbewegungen Tirol und Salzburg hielten Volksabstimmungen uber den Beitritt zu Deutschland ab Vorarlberg sprach sich in der Volksabstimmung von 1919 fur den Beitritt zur Schweizer Eidgenossenschaft aus Obwohl diese Bestrebungen von der Bevolkerung mehrheitlich unterstutzt wurden machten die Pariser Vorortvertrage sie hinfallig Deutschosterreich nahm mit der Ratifizierung des Friedensvertrages im Oktober 1919 den im Vertrag vorgeschriebenen Namen Republik Osterreich an Spatere Annaherungsversuche zwischen Osterreich und dem Deutschen Reich wurden von den Alliierten durch das Beharren auf dem Wortlaut der Friedensvertrage unterbunden So erhoben sie gegen den 1931 lancierten Plan einer osterreichisch deutschen Zollunion Einspruch 1929 sprach Wildgans in seiner Rede uber Osterreich vor auslandischem Publikum zwar von den Deutschen Altosterreichs die das neue kleine Osterreich gebildet hatten hob aber die besonderen historischen Erfahrungen Osterreichs und das Einfuhlungsvermogen des osterreichischen Menschen fur die fremdsprachigen Nachbarvolker mit denen er so lang im gemeinsamen Staat gelebt habe als wesentliche eigenstandige Charakterzuge hervor Auch in seinem Gedicht Wo sich der ewige Schnee spiegelt im Alpensee das Wildgans gern zur osterreichischen Volkshymne gemacht hatte das aber von Richard Strauss fur diesen Zweck zu kompliziert vertont wurde arbeitete der Dichter die Eigenschaften des osterreichischen Menschen heraus Hingegen teilte die Berliner Reichskanzlei den deutschen diplomatischen Vertretungen um diese Zeit mit dass vom Gebrauch der Bezeichnung osterreichisches Volk grundsatzlich abgesehen wird und nur mehr vom deutschen Volk in Osterreich zu sprechen sei Die Idee Osterreich als eigene Nation zu begreifen wurde in der Politik dieser Zeit so der osterreichische Historiker Helmut Konrad im Wesentlichen nur von einer konservativen Minderheit allen voran Ernst Karl Winter und von Teilen der KPO vertreten Explizit formuliert wurde diese Position 1937 vom kommunistischen osterreichischen Staatswissenschaftler Alfred Klahr im Exil in Moskau Er befasste sich mit der Frage nach der wissenschaftlichen Begrundbarkeit einer osterreichischen Nation in einem Artikel Klahr lehnte es ab die Osterreicher von vornherein als Deutsche zu betrachten und verlangte eine detaillierte wissenschaftliche Aufarbeitung der Unterschiede zwischen der Entwicklung der Deutschen und der Osterreicher in den letzten Jahrhunderten Robert Menasse sieht in der nationstheoretischen Grundlagenforschung im KPO nahen Bereich deshalb den Ursprung und auch die Basis fur die spatere Entwicklung des osterreichischen Nationalbewusstseins Anton Pelinka schreibt dazu hatte zunachst Winter in bewusster Antithese zu allen Anschlussplanen diesen Begriff einer osterreichischen Nation gepragt und mit dem Konzept einer Einheitsfront gegen Hitler von rechts bis links inhaltlich gefullt Klahr entwickelte wenig spater unter konsequenter Anwendung der Volksfrontthese des VII Weltkongresses der Komintern ein analoges Konzept Doch Winter galt als Aussenseiter Und Klahr wurde zwar innerhalb der Kommunistischen Partei nicht aber von den Revolutionaren Sozialisten ernst genommen Anton Pelinka Nach der Windstille Lesethek Verlag Braumuller Wien 2009 S 57 Klahr meinte unter anderem uber das Verhaltnis der Osterreicher zur deutschen Nation Die Auffassung dass das osterreichische Volk ein Teil der deutschen Nation ist ist theoretisch unbegrundet Eine Einheit der deutschen Nation in der auch die Osterreicher miteinbezogen sind hat es bisher nie gegeben und gibt es auch heute nicht Das osterreichische Volk hat unter anderen wirtschaftlichen und politischen Lebensbedingungen gelebt als die ubrigen Deutschen im Reich und daher eine andere nationale Entwicklung genommen Wie weit bei ihm der Prozess der Herausbildung zu einer besonderen Nation fortgeschritten ist bzw wie eng noch die nationalen Bindungen aus der gemeinsamen Abstammung und gemeinsamen Sprache sind kann nur eine konkrete Untersuchung seiner Geschichte ergeben Ernst Bruckmuller spricht im Zusammenhang mit dem Zugehorigkeitsempfinden der Osterreicher in der Ersten Republik von einer fundamentalen kollektiven Identitatskrise Die Entstehung der ersten Republik war ein Prozess der Desintegration der ein Gefuhl des Zuhause im eigenen Heim der Bewohner Osterreichs nicht entstehen liess Die wesentlichen Hindernisse dafur waren dass die neue Republik nicht die gesamte deutschsprachige Bevolkerung Cisleithaniens umfasste und vor allem dass kein Wunsch nach einem Ende der Monarchie dahinter stand Desintegration ohne ein gewisses Verlangen danach erzeugt offenkundig keine Identitat sondern hochstens ein Vakuum an Identitat in welches als scheinbar logische Fortsetzung des sprachnationalen Bewusstseins die Forderung nach dem Anschluss an Deutschland einstromte Austrofaschismus Deutschnationalismus und Antisemitismus waren gangige politische Sujets in der Ersten Republik und wurden wie hier von den Christlichsozialen zur Stimmungsmache eingesetzt Nach der Ausschaltung des Parlaments durch die Bundesregierung unter Kanzler Engelbert Dollfuss im Marz 1933 betonte dieser in seiner Trabrennplatzrede in Wien im Herbst desselben Jahres das Deutschtum Osterreichs Die Vaterlandische Front wurde als politische Einheitsbewegung geschaffen sie sollte ab Mai 1936 auch die einzige legale Partei sein Durch die letzten christlich sozialen Abgeordneten des Nationalrats liess Dollfuss auf verfassungswidrige Weise am 1 Mai 1934 eine neue Verfassung fur einen christlichen deutschen Bundesstaat auf standischer Grundlage verabschieden Die Regierungspropaganda des sogenannten Standestaats sprach von Osterreich haufig als vom besseren deutschen Staat Der Heimwehrfuhrer Ernst Rudiger Starhemberg meinte dazu in einer Rede Freudiges Bekenntnis zu Osterreich Opferbereitschaft und allesumfassende und bezwingende Heimatliebe fordere ich von euch Nicht nur um unserer selbst willen sondern unserer Jugend zuliebe Unerschutterlich ist unser Glaube an Osterreich und Osterreichs Zukunft Gut osterreichisch ist gut deutsch Und so machtig ist dieses Deutschbewusstsein in uns dass wir uns stark genug wissen auch dann deutsch zu fuhlen und zu handeln auch dann deutsch zu bleiben wenn auch in Zukunft von uns ausserhalb der Grenzen des grossen Deutschen Reiches deutsche Geschichte gemacht werden muss Ansprache Ernst Rudiger Starhembergs anlasslich einer Heimwehrveranstaltung Janner 1934 Dieser durch die Staatsfuhrung vertretene Patriotismus wich in der Zeit darauf trotz seines starken Osterreichbezugs nie von der deutschen Nationsidee ab und fuhrte zur Konkurrenz zweier deutscher Nationsbilder und zweier Diktaturen Manfred Scheuch schreibt uber das Osterreichbewusstsein des Austrofaschismus Und als die Christlichsozialen auf autoritaren Kurs lenkten und damit einen grossen Teil der Bevolkerung ins politische Abseits drangten blieb ihr Bemuhen mit der Vaterlandischen Front einen osterreichischen Patriotismus zu wecken vergebens Erstens deshalb weil dieser Patriotismus antirepublikanisch war und sich an der habsburgischen Vergangenheit und an einer machtbewussten Kirche orientierte Und zweitens weil er sich durch das Bekenntnis zu Osterreich als zweitem deutschen Staat ja als dem besseren Deutschland mit den Osterreichern zum Unterschied von den angeblich nur oberflachlich germanisierten Preussen als echteren Deutschen selbst konterkarierte Richard Nikolaus Coudenhove Kalergi der Grunder der Paneuropabewegung forderte jedoch schon 1934 in einem viel beachteten Artikel die Akzeptanz einer eigenstandigen osterreichischen Nation Nach deren Geburt so meinte er sei die Nationswerdung in Europa abgeschlossen Auch ein Kreis um den Soziologen und Wiener Vizeburgermeister Ernst Karl Winter kam zum Schluss dass es einen ausschliesslich politischen Patriotismus nicht geben kann und dass trotz aller Zweckmassigkeitsgrunde die man fur das Bestehen eines selbstandigen osterreichischen Staates anfuhren mag dieser nicht Dauer haben wird wenn ihm keine osterreichische Nation entspricht Der Tiroler Heimwehrfuhrer Richard Steidle wiederum forderte in einer Ansprache die Verteidigung der staatlichen Unabhangigkeit Osterreichs mit dem Hinweis Osterreich habe ein eigenes nationales Selbst und Staatsbewusstsein erlangt Das austrofaschistische System versuchte jedoch bis zuletzt ein unabhangiges aber deutsches Osterreich zu erhalten Am 9 Marz 1938 sagte Bundeskanzler Kurt Schuschnigg der nach der Ermordung von Dollfuss durch nationalsozialistische Putschisten im Juli 1934 an die Macht gekommen war bei einer Veranstaltung der Vaterlandischen Front in Innsbruck Jetzt will und muss ich wissen ob das Volk von Osterreich dieses freie und deutsche und unabhangige und soziale christliche und einige dabei keine Parteizerkluftung duldende Vaterland will Das mochte ich wissen und darum Landsleute und Osterreicher Manner und Frauen rufe ich Sie in dieser Stunde auf Am nachsten Sonntag am 13 Marz dieses Jahres machen wir Volksbefragung Diese Volksbefragung musste auf Druck Adolf Hitlers abgesagt werden Die Ansicht Osterreich sei ein deutscher Staat und seine Einwohner seien Deutsche hielt sich unter den austrofaschistischen Machthabern aber bis zuletzt In seiner Radioansprache am 11 Marz 1938 am Abend vor dem Einmarsch deutscher Truppen in Osterreich verkundete Bundeskanzler Kurt Schuschnigg das Bundesheer nicht einsetzen zu wollen um kein deutsches Blut zu vergiessen Seine Ansprache schloss Schuschnigg mit den Worten So verabschiede ich mich in dieser Stunde von dem osterreichischen Volke mit einem deutschen Wort und einem Herzenswunsch Gott schutze Osterreich In einer Rede anlasslich des Gedenkjahres 2005 meinte Ulrich Nachbaur Rechtswissenschaftler und Mitarbeiter des Vorarlberger Landesarchivs die Erste Republik sei damals an mangelndem Selbstbewusstsein und inneren Konflikten zerbrochen Spater wurde im Hinblick auf das Scheitern dieses Staates der Satz gepragt wonach der Hauptgrund dafur gewesen sei dass die osterreichischen Demokraten keine osterreichischen Patrioten und die osterreichischen Patrioten keine Demokraten gewesen seien Nationalsozialismus Hauptartikel Osterreich in der Zeit des Nationalsozialismus Der Anschluss und die Folgen Adolf Hitler bei seiner Ansprache am Heldenplatz Die jubelnde Menschenmasse wurde zum Symbolbild fur den Anschluss das Thomas Bernhard in seinem gleichnamigen Stuck verarbeitete was zu heftigen auch antideutschen Protesten fuhrte Stimmzettel zur Volksabstimmung uber den Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich Nach dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich und dem Verlust der Unabhangigkeit sollte der Begriff Osterreich moglichst konsequent aus dem politischen Vokabular verschwinden So wurde aus dem Land Osterreich bald die Ostmark Um Osterreich und jeden Anschein eines Osterreichbewusstseins auch als politische Einheit endgultig zu eliminieren wurde zuletzt nur mehr die Bezeichnung Donau und Alpenreichsgaue verwendet Die Bundeslander Niederosterreich und Oberosterreich erhielten die Bezeichnungen Niederdonau und Oberdonau In seiner kurz nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Osterreich am Heldenplatz in Wien gehaltenen Rede sprach Hitler lediglich von seiner Heimat und der altesten Ostmark des Deutschen Reiches und vermied den Begriff Osterreich Die neuen Machthaber organisierten am 10 April 1938 eine Volksabstimmung uber die Wiedervereinigung Osterreichs mit dem Deutschen Reich Der Abstimmung ging eine gewaltige Propagandaaktion voraus Auch wenn wahrscheinlich die Mehrheit der Stimmberechtigten fur den Anschluss gestimmt hatte wurde die Abstimmung massiv manipuliert Die Wahler wurden unter Druck gesetzt ihre Stimme offen direkt vor der Wahlkommission abzugeben weiters wurde am Wahlergebnis manipuliert Laut amtlichen Angaben erreichte die Vorlage in Osterreich eine Zustimmung von 99 73 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 99 71 Prozent Bei der Volksabstimmung waren rund acht Prozent der osterreichischen Bevolkerung aus rassischen oder politischen Grunden von der Wahl ausgeschlossen worden Schon kurz nach dem deutschen Einmarsch kuhlte die Euphorie uber den Anschluss in manchen Bevolkerungsschichten ab Grund dafur war vor allem die Tatsache dass die Stellung Osterreichs und insbesondere Wiens innerhalb des Reiches anders ausgefallen war als erwartet War noch in den Verhandlungen uber die Vereinigung Osterreichs mit der Weimarer Republik eine Sonderstellung fur die osterreichische Hauptstadt vorgesehen gewesen wurde sie nun wie Renner 1945 in der osterreichischen Unabhangigkeitserklarung schrieb zu einer Provinzstadt degradiert Die Reichsinsignien und der Goldschatz der osterreichischen Nationalbank wurden ins Altreich verbracht Bereits am ersten Jahrestag des Anschlusses bemangelten Berichte der Gestapo die nachlassende Euphorie in der Bevolkerung Der Einmarsch in der Tschechoslowakei wurde in Wien mit gemischten Gefuhlen aufgenommen 30 Prozent der Einwohner der Stadt hatten slawische meist tschechische Wurzeln Die osterreichischen Nationalsozialisten hatten nach dem Anschluss auf ihre Berucksichtigung bei den anstehenden Postenverteilungen gehofft wurden aber selbst enttauscht da die NSDAP bei der Besetzung von Fuhrungspositionen lieber auf reichsdeutsche Parteiganger setzte Das rasche Ende der Massenarbeitslosigkeit aufgrund des Ubergreifens der Rustungskonjunktur siehe auch Mitteleuropaischer Wirtschaftstag Aufrustung der Wehrmacht wurde zwar dem Regime von vielen zugutegehalten die Gleichschaltung aller Lebensbereiche der unpopulare Kriegsbeginn 1939 und mehr noch der ab Ende 1941 absehbar scheiternde Russlandfeldzug fuhrten jedoch zu massiver Ernuchterung Der deutsche Politikwissenschaftler Richard Lowenthal meinte zur Stimmung unter den Osterreichern nach dem Anschluss Die Osterreicher wollten Deutsche werden bis sie es dann wurden Als im September 1939 der Zweite Weltkrieg losbrach wurden auch die osterreichischen Manner sukzessive in die deutsche Wehrmacht eingezogen Dabei wurde eine Anhaufung von Osterreichern in den einzelnen Truppenkorpern systematisch vermieden um eine soziale Abschottung gegenuber den Soldaten aus dem Altreich zu verhindern Nur unter den Gebirgsjagern stellten die Osterreicher eine signifikante Gruppierung dar Uber den Anschluss und seine Folgen fur das Osterreichbewusstsein schreibt Bruckmuller Schon die Zeit der nationalsozialistischen Okkupation hatte den Osterreichern vor Augen gefuhrt dass namlich Osterreich von den Deutschen Nazis Unternehmern Militar keineswegs als befreites mit anderen Gebieten des Deutschen Reiches gleichrangiges Land sondern als Kolonie betrachtet wurde deren okonomische Ressourcen man ausbeuten wollte und deren Menschen fur den militarischen Apparat und die Kriegswirtschaft einsetzbar erschienen Damit im Zusammenhang steht zweitens dass die Osterreicher eben nicht Deutsche waren sondern hochstens Deutsche zweiter Klasse Es begann ein Bewusstseinsprozess nationaler Besonderheit vorbereitet schon vor 1938 von wenigen Intellektuellen in Minderheitspositionen wie auf der Linken Alfred Klahr und auf der Rechten Ernst Karl Winter Oskar A H Schmitz oder Dietrich von Hildebrand der seit 1945 noch beschleunigt wurde Ergebnis ist ein deutliches wenngleich in sich durchaus nicht widerspruchsfreies osterreichisches Nationalbewusstsein Die Rolle des osterreichischen Widerstandes Zeichen der Widerstandsbewegung O5 am StephansdomNach 1945 wurde vermehrt Literatur zum Thema der osterreichischen Identitat veroffentlicht Als sich 1943 die Hinweise auf die endgultige militarische Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg verdichteten und damit das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft absehbar erschien begannen einige jener Politiker der Ersten Republik die nicht dem politischen Terror zum Opfer gefallen waren oder sich in Haft befanden im Geheimen ein selbststandiges Osterreich zu planen In dieser Zeit fand was die osterreichische Identitat betraf das erste Umdenken statt Hierbei spielte die Formierung osterreichischer Widerstandsgruppen wie O5 eine zentrale Rolle Der Autor Ernst Joseph Gorlich schrieb zur Bedeutung des Widerstandes fur das Erstarken der osterreichischen Identitat dass dieser zwar nicht in seinem Ausmass jedoch in seiner Wirkung von ausserster Relevanz war Das Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes schatzt die Zahl der am Widerstand beteiligten Osterreicher auf 100 000 Auch der Historiker Felix Kreissler sieht im osterreichischen Widerstand durchaus nationale Charakterzuge und gesteht ihm eine zentrale Rolle bei der osterreichischen Nationswerdung zu Auch in den beiden grossen politischen Lagern der Ersten Republik den Christlichsozialen und den Sozialdemokraten in Osterreichern die jetzt sehr zu ihrem Erstaunen wie sie selbst gestehen bemerkten dass sie sich nicht mehr als Deutsche sondern primar als Osterreicher erleben setzte sich im Laufe des Jahres 1943 die Uberzeugung durch dass Osterreich nach Kriegsende wieder einen eigenstandigen Weg einschlagen solle So wurde das Bestreben von deutschen Sozialdemokraten vertreten durch Wilhelm Leuschner der bei Adolf Scharf vorstellig wurde die Vereinigung Osterreichs mit Deutschland nach Kriegsende beizubehalten von diesem zuruckgewiesen Obwohl Scharf wie weite Teile der sozialdemokratischen Fuhrungsriege vor 1933 ein uberzeugter Anschlussbefurworter gewesen war setzte sich bei ihm im Laufe des Gesprachs die Erkenntnis durch dass sich die Situation geandert habe Zu Leuschner sagte er spontan Der Anschluss ist tot Die Liebe zum Deutschen Reich ist den Osterreichern ausgetrieben worden Erst danach sprach Scharf uber das Thema mit Renner Seitz und anderen Wir alle sind langsam zu der Auffassung gekommen die mir zuletzt Leuschner gegenuber auf die Lippen gekommen war Karl Renner etwa hatte sich noch 1938 unter anderem in einem Zeitungsinterview fur den Anschluss ausgesprochen mit dem Argument dieser sei zwar nicht so abgelaufen wie gewunscht im Endeffekt zahle aber das faktische Ergebnis Lois Weinberger Mitglied im osterreichischen Widerstand und spater OVP Politiker bekam 1942 Besuch von Carl Friedrich Goerdeler Mitglied des deutschen Widerstandes der sich spater am Umsturzversuch vom 20 Juli 1944 beteiligte und dafur hingerichtet wurde Auch dieser sprach sich fur die Beibehaltung des Anschlusses aus Weinberger verteidigte gegenuber Goerdeler den Plan der staatlichen Unabhangigkeit Osterreichs nach dem Krieg Wie in Deutschland kam es auch in Osterreich zu keinen Massenerhebungen gegen die NS Herrschaft Auch wenn sich die als preussisch empfundenen Besatzer bei Teilen der Bevolkerung unbeliebt gemacht hatten so wartete diese doch das Ende des Krieges ab ohne ihr Leben zu riskieren Auch wenn den Alliierten das Vorhandensein eines osterreichischen Widerstandes vor allem uber die Pariser Kontakte Fritz Moldens bekannt war erschien er ihnen doch nicht als schlagkraftig genug So schatzte das Foreign Office die Lage in Osterreich 1944 folgendermassen ein Es gibt praktisch keinerlei Hinweise auf eine organisierte Widerstandsbewegung in Osterreich Man mag die Nazis zwar nicht die Preussen schon gar nicht aber die uberwaltigende Mehrheit der Osterreicher ist nicht bereit irgendein personliches Risiko auf sich zu nehmen Das Jahr 1943 wird von mehreren Wissenschaftlern unter anderem von Felix Kreissler als das entscheidende fur die spatere osterreichische Nationswerdung angesehen Es markiert gewissermassen den Wendepunkt der vom Pangermanismus weg und zur osterreichischen Nation hinfuhrte Die Alliierten erklarten 1943 in der Moskauer Deklaration Osterreich sei das erste Opfer Hitlers geworden und werde nach Kriegsende als selbststandiger Staat wiederhergestellt Auf diese Position hatten unter anderem osterreichische Exilanten Einfluss ausgeubt Die Osterreicher im Lande erfuhren von der Moskauer Deklaration allerdings nur wenn sie unter Lebensgefahr Feindsender horten In den Staben des britischen und des US Aussenministeriums wurden vor und nach der Moskauer Deklaration auch die Varianten Donaufoderation und Suddeutsche Konfoderation jeweils inklusive Osterreich uberlegt Begriffsevolution und Akzeptanz der osterreichischen Nation nach 1945 Gedenktafel an die Unterzeichnung des Staatsvertrages im Fussboden des Marmorsaals im Oberen Belvedere in Wien Der Staatsvertrag gilt als Kernindikator fur die Entwicklung eines eigenstandigen Osterreichbewusstseins Leopold Figl der erste Bundeskanzler der Zweiten Republik forderte bereits in seiner Regierungserklarung 1945 die Forderung des Osterreichbewusstseins und bat die Bevolkerung in seiner Weihnachtsansprache desselben Jahres Glaubt an dieses Osterreich Nach Ende des Zweiten Weltkriegs bildete sich eine osterreichische Nationalidentitat vor allem in der Abgrenzung von der deutschen Nation heraus Egal ob das Privilegium Minus von 1156 oder das Ende des Heiligen Romischen Reichs 1806 als Ausgangspunkt genommen wurde den meisten Nachkriegsnationsvorstellungen ist die Ansicht gemeinsam dass Osterreich nie Teil Deutschlands oder der deutschen Nation gewesen sei Als Nationalbewusstsein wurde damals im Allgemeinen jene Art von kollektiver Identitat verstanden die die grosste Gruppe bezeichnet der sich ein Mensch zugehorig fuhlt Der Ubergang von einem blossen Osterreichbewusstsein zu einem osterreichischen Nationalbewusstsein in diesem Sinne wird meist ab 1945 angenommen Die aus volkerrechtlicher Sicht als nichtig erklarte Eingliederung Osterreichs in das Deutsche Reich bildete schliesslich Karl Renners Hauptargument in der grosstenteils von ihm entworfenen osterreichischen Unabhangigkeitserklarung Angesichts der Tatsache dass der Anschluss des Jahres 1938 nicht wie dies zwischen zwei souveranen Staaten selbstverstandlich ist zur Wahrung aller Interessen durch Verhandlungen von Staat zu Staat vereinbart und durch Staatsvertrage abgeschlossen sondern durch militarische Bedrohung von aussen und den hochverraterischen Terror einer nazifaschistischen Minderheit eingeleitet einer wehrlosen Staatsleitung abgelistet und abgepresst endlich durch militarische kriegsmassige Besetzung des Landes dem hilflos gewordenen Volke Osterreichs aufgezwungen worden ist erlassen die unterzeichneten Vertreter aller antifaschistischen Parteien Osterreichs ausnahmslos die nachstehende Unabhangigkeitserklarung Von einer eigenstandigen osterreichischen Identitat ist in der Unabhangigkeitserklarung ebenso wie von der aktiven Beteiligung vieler Osterreicher am NS Regime oder vom Schicksal der judischen Osterreicher nicht die Rede Jedoch wies der erste osterreichische Bundeskanzler der Zweiten Republik Leopold Figl schon in seiner ersten Regierungserklarung vor dem Nationalrat am 21 Dezember 1945 darauf hin dass man die Fehler der Ersten Republik nicht wiederholen wolle Die osterreichische Nation wies er in dieser Rede indirekt als Kulturnation aus zugleich lehnte er es ab diese als blosse politische Erfindung zu betrachten Das Osterreich von morgen wird ein neues ein revolutionares Osterreich sein Es wird von Grund auf umgestaltet und weder eine Wiederholung von 1918 noch von 1933 noch eine von 1938 werden Unser neues Osterreich ist ein kleiner Staat aber es will dieser grossen Tradition die vor allem eine Kulturtradition war treu bleiben als Hort des Friedens im Zentrum Europas Wenn wir immer wieder mit allem Fanatismus heimatverwurzelte Treue zu uns selbst betonen dass wir kein zweiter deutscher Staat sind dass wir kein Ableger einer anderen Nationalitat jemals waren noch sein wollen sondern dass wir nichts anderes sind als Osterreicher dies aber aus ganzem Herzen und jener Leidenschaft die jedem Bekenntnis zu seiner Nation innewohnen muss dann ist dies keine Erfindung von uns die wir heute die Verantwortung fur diesen Staat tragen sondern die tiefste Erkenntnis aller Menschen wo immer sie auch stehen mogen in diesem Osterreich Die staatliche Teilung entlang der Grenzen der Besatzungszonen wie sie in Deutschland bald eintrat konnte in Osterreich verhindert werden Schliesslich wurde 1955 die Besatzungszeit mit dem Staatsvertrag beendet der unter anderem das Anschlussverbot bekraftigte Im selben Jahr wurde die Republik Osterreich in die UNO aufgenommen und erklarte verfassungsrechtlich seine immerwahrende Neutralitat Die osterreichische Neutralitatspolitik wurde in der Folge ebenfalls als identitatsstiftend angesehen Ruth Wodak bezeichnet die Neutralitat neben dem Opfermythos als zweite tragende Saule des osterreichischen Identitatsdiskurses Forderung des Osterreichbewusstseins als Bildungsanliegen Die nationalideologische Eigenstandigkeit Osterreichs wurde auch von den Behorden der Besatzungsmachte gefordert So erschien am 9 August 1945 in den damals von den amerikanischen Streitkraften herausgegebenen Salzburger Nachrichten ein Artikel mit dem Titel Sind Osterreicher Deutsche in dem unter anderem Unterschiede zwischen osterreichischen und deutschen Nationalsozialisten betont wurden Um das Osterreichbewusstsein zu starken wurden auch bereits 1946 950 Jahr Feiern zur Unterzeichnung der Ostarrichiurkunde abgehalten Das osterreichische Nationalbewusstsein war zu Beginn dennoch ein Elitenpatriotismus der sich in weiten Teilen der Bevolkerung erst im Lauf der Zeit durchsetzte Trotz seiner aussenpolitischen Nutzlichkeit kann das entstandene nationale Selbstbewusstsein der Osterreicher nicht nur auf die Erfahrungen mit Nationalsozialismus und Krieg sondern auch auf politische kulturelle und wirtschaftliche Identitatsbildung zuruckgefuhrt werden Fur die historische Reflexion wurde eine Konzentration auf Osterreich in den heutigen Grenzen bewusst gefordert 1957 begann die Zeitschrift Osterreich in Geschichte und Literatur die sich vor allem an Gymnasiallehrer wandte Die Leistungen der Vergangenheit z B auf dem Gebiet naturwissenschaftlicher Forschung wurden nun eingegrenzt auf Osterreich betrachtet 1949 erschien Osterreichs Anteil an der Entdeckung der Erde von Hugo Hassinger 1950 erganzt 1957 erschien ein Band Osterreichische Naturforscher und Techniker von Fritz Knoll und 1951 erschien eine Geschichte der Medizin in Osterreich von Burghard Breitner Die Akademie der Wissenschaften in Wien wurde 1947 in Osterreichische Akademie der Wissenschaften umbenannt anstelle des Ortes an dem die Akademie ihren Sitz hat wurde nun ihr Osterreichbezug betont Der Opfermythos Das Rot Weiss Rot Buch wurde 1946 durch das Aussenministerium aufgelegt um die Opferthese argumentativ zu untermauern Personifikation der friedfertigen Austria aus der Werkstatt von Moritz von Schwind 1867 Die Austria war lange Zeit Symbolfigur fur die Einheit der Volker der osterreichischen Monarchie Nach 1918 wurde sie auch als Allegorie fur die Republik Osterreich eingesetzt war aber als solche nie besonders verbreitet Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges diente die Idee Osterreich sei eine eigenstandige Nation auch dazu die sogenannte Opferthese aufrechtzuerhalten Die osterreichische Seite war daher auch gerne bereit sich selbst als erstes Opfer des Nationalsozialismus zu fuhlen und schon aus diesem Grunde die Eigenstaatlichkeit zu betonen Um diese Theorie zu untermauern wurde 1946 vom Aussenministerium ein Rot Weiss Rot Buch aufgelegt das Dokumente aus den Jahren 1933 bis 1945 sowie dazugehorige Kommentare enthielt Das Buch wurde von vielen Historikern als tendenzios kritisiert Ruth Wodak meint mit Bezugnahme auf Ausfuhrungen Bruckmullers dass Osterreich arm an nicht kontroversiellen Daten sei die sich zur kollektiven Identifikation eignen Es gebe keine gelungene Revolution keine Unabhangigkeits oder Befreiungsbewegung wie in anderen Landern wo derartige historische Ereignisse identitatsstiftend wirken Diese Behauptung konnte vielleicht ebenfalls erklaren warum die Opferthese so wichtig geworden ist Der britische Historiker Gordon Brook Shepherd bezeichnet den Anschluss als Rape by Consent Einvernehmliche Vergewaltigung und Erich Kastner thematisierte den osterreichischen Opfermythos in einem Spottlied indem er die Nationalallegorie Austria singen liess Ich habe mich zwar hingegeben doch nur weil ich gemusst Geschrien habe ich nur aus Angst und nicht aus Liebe und Lust Und dass der Hitler ein Nazi war das habe ich nicht gewusst dd Der Opfermythos begann erst 1986 im Zuge der sogenannten Waldheim Affare in der es um die Rolle des Prasidentschaftskandidaten Kurt Waldheim wahrend der Zeit des Nationalsozialismus ging zu brockeln Vor allem Waldheims Aussage er habe in der Wehrmacht lediglich seine Pflicht getan fuhrte zu einem breiten offentlichen Diskurs uber die NS Vergangenheit vieler Osterreicher Schliesslich raumte der damalige Bundeskanzler Franz Vranitzky 1991 die Mitschuld vieler Osterreicher am NS Terror ein Es gibt eine Mitverantwortung fur das Leid das zwar nicht Osterreich als Staat wohl aber Burger dieses Landes uber andere Menschen und Volker gebracht haben Dieses Eingestandnis ermoglichte 1992 die Realisierung des Projektes Gedenkdienst durch den damaligen Innenminister Franz Loschnak Anlasslich des zehnjahrigen Bestehens des osterreichischen Nationalfonds sagte Nationalratsprasident Andreas Khol 2005 uber die Zuruckdrangung der Opferthese In dem Ausmass in dem Osterreich im Bewusstsein seiner Burgerinnen und Burger zur Nation wurde in ebendiesem Ausmass bekannte sich die osterreichische Nation dazu dass viele ihrer Burgerinnen und Burger Tater im nationalsozialistischen Unrechtsstaat wurden und ihre Republik dafur Verantwortung tragt Khol zitierte in seiner Rede auch Wolfgang Schussel zu dieser Zeit Bundeskanzler der in Ablehnung einer Verantwortlichkeit Osterreichs als Staat gesagt hatte Ich werde nie zulassen dass man Osterreich nicht als Opfer sieht Das Land war in seiner Identitat das erste militarische Opfer der Nazis Aber ich will nicht den Eindruck erwecken dass wir die individuelle Schuld von vielen Tatern in irgendeiner Weise minimieren oder wegreden wollen Die Nationalratsprasidentin Barbara Prammer wiederum sprach bei einer Gedenkveranstaltung am 12 Marz 2008 uber die Folgen des Opfermythos fur die Opfer des Nationalsozialismus in Osterreich nach 1945 sahen sich viele als Opfer wirtschaftlicher gesellschaftlicher und personlicher Zwange wurde eine Fiktion der Geschichte geschaffen Osterreich oftmals nur als eine Nation der Opfer dargestellt Die Vermeidung der Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus und die Abwehr von Schuld wurden dadurch erleichtert Wenige Uberlebende der Konzentrationslager die nach Osterreich zuruckkehrten wurden freundlich empfangen Die Ruckgabe enteigneten Vermogens wurde verweigert sah man sich doch selbst als Opfer einer auslandischen Tyrannei Die Zuruckgekehrten storten dieses Selbstbild Patriotismus Ein besonders enthusiastisches Nationsbewusstsein hat sich in Osterreich lange Zeit nicht entwickelt Ernst Bruckmuller klassifiziert das Osterreichgefuhl in der Zweiten Republik als eher realistisch resignativ als begeistert emphatisch Neue empirische Studien zeigen jedoch dass sich mittlerweile ein insbesondere im Vergleich zu anderen Nationen sehr ausgepragtes osterreichisches Nationalbewusstsein entwickelt hat In einer Umfrage aus dem Jahr 2001 gaben 56 der befragten Osterreicher an sehr stolz auf Osterreich zu sein 35 waren ziemlich stolz Auf die Frage ob sie stolz auf ihre osterreichische Staatsburgerschaft seien antworteten 2008 46 der Befragten sie seien sehr stolz 38 sie seien stolz darauf Eine umfassende soziologische Studie zur nationalen Identitat der Osterreicher Anfang der 1990er Jahre zeigte dass sich das generelle Ausmass der Verbundenheit bzw Identifikation mit Osterreich in der Nachkriegszeit signifikant erhoht hat heute sehen sich nahezu 90 als Osterreicher und fuhlen sich dem Land verbunden In dieser Studie wurde auch zwischen den Dimensionen des Osterreichpatriotismus und des Nationalstolzes unterschieden es zeigte sich dass die erstere neben dem Element der Hochschatzung des eigenen Landes auch ein Element des Chauvinismus enthalt der Nationalstolz korrelierte dagegen sogar positiv mit einer weltoffenen und auslanderfreundlichen Haltung Nach Untersuchungen des US amerikanischen National Opinion Research Center liegt Osterreich bei einer Bewertung des allgemeinen Nationsbewusstseins in mehreren Staaten auf Platz vier hinter den USA Irland und Kanada und erhielt 36 5 von 50 Punkten Bei einer im Zuge dieser Untersuchung durchgefuhrten Umfrage gaben 83 der befragten Osterreicher an stolz darauf zu sein dass sie Burger ihres Landes seien und belegten damit den dritten Rang hinter den USA und Irland Auch glaubten 64 der Befragten dass Osterreich besser als die meisten anderen Lander sei Anton Pelinka schrieb zur Entwicklung des osterreichischen Patriotismus Das waren noch Zeiten als man als ich als osterreichischer Patriot noch Argernis provozieren konnte in Osterreich als der Hinweis auf die osterreichische Nation noch Reaktionen wie ideologische Missgeburt ausloste als der Patriotismus Gegensatze nicht zu sondern aufdeckte Diese Zeiten sind vorbei Und das ist irgendwie schade Denn nun sind sie alle Patrioten und zwar osterreichische Nein der gute alte Osterreich Patriotismus ist tot leider Er hat Gegensatze nicht verschlampt er hat sie verdeutlicht Der neue Patriotismus fur den alle sind oder sein sollen der ist wie Opium Er soll Verstand durch Wohlgefuhl ersetzen und die oft schmerzhafte Analyse durch dumpfe Nestwarme Das mag wollen wer will Ich mag es nicht Nationsbewusstsein und Nachbarschaft Aufgrund der historischen und sprachlichen Nahe zu Deutschland und wegen der bis dahin geltenden Auffassung Osterreich sei Teil der deutschen Nation wurde die Konkretisierung des osterreichischen vor allem durch die Unterscheidung vom deutschen Nationsbegriff vorangetrieben Um diese Abgrenzung so deutlich wie moglich zu machen wurde und wird haufig alles Deutsche als nicht osterreichisch und damit als negativ betrachtet und das entwickelte Nationsbewusstsein in Epochen zuruckprojiziert in denen es nicht existierte Der osterreichische Nationalismus richtet sich jedoch nicht nur gegen die Deutschen sondern wie alle Nationalismen gegen das Fremde schlechthin Andererseits hat Osterreich eine lange gemeinsame Geschichte mit seinen nichtdeutschsprachigen Nachbarn aufzuweisen Teilweise wirkt die Donaumonarchie die wegen Nationalismen ihrer Volker zerfiel dennoch nach In diesem Sinne zog der tschechische Aussenminister Karel Schwarzenberg 2008 weitgehende Parallelen zwischen Osterreichern und Tschechen Warum sollte es anders sein Wir sind ein Volk mit zwei Sprachen mit spiegelbildlichen Vorurteilen Schwachen und Vergangenheit Wir sind uns so ahnlich es ist nahezu grotesk Ahnlich ausserte sich im selben Jahr der fruhere tschechische Diplomat Jiri Grusa Leiter der von der Republik Osterreich betriebenen Diplomatischen Akademie in Wien Tschechen und Osterreicher sind eine Nation sagte Grusa ironisch auf die Frage warum die beiden Nachbarn so vortrefflich streiten konnten Gabe es die Herdersche Definition der Nation uber die Sprache nicht dann waren die Tschechen und die Osterreicher ein und dieselbe Nation Mental emotional und in der Art die Probleme anzugehen sind wir eine Nation In einer Familie sind oft die argsten Streitigkeiten Wir sind eine geschiedene Ehe die jetzt in der EU wieder ein bisschen repariert werde Was trennt die Tschechen und die Osterreicher Der gemeinsame Charakter variierte Jiri Grusa ein Karl Kraus zugeschriebenes Zitat uber das Verhaltnis von Deutschen und Osterreichern Positionierungen zum NationsbegriffDer Soziologe Gunter Falk sieht prinzipiell drei Positionen gegenuber einer eigenstandigen nationalen Identitat Osterreichs die ablehnende deutschnationale Position die alternative internationalistische Haltung und die osterreichisch nationale Position Es bestehen auch durchaus regionale Unterschiede wobei von einigen auch lokale Identitaten als primare Identifikationsfaktoren angegeben werden Regionale Identitaten sind in Osterreich weiterhin wesentlich wichtiger als in anderen europaischen Landern Neben dem individuellen Verhaltnis bestehen auch Positionierungen einzelner sozialer Gruppen zum Nationsgedanken In die drei Hauptpositionen lassen sich auch die wesentlichen politischen Krafte der Zweiten Republik einordnen Die Position der Parteien nach 1945 OVP Die Osterreichische Volkspartei OVP war 1945 neu gegrundet worden und stellte einen bewussten Bruch gegenuber der christlichsozialen aber auch der austrofaschistischen Tradition der ersten Republik dar Sie reprasentierte jedoch weiterhin wie ihre Vorgangerparteien das konservative Lager In ihren ersten Programmatischen Leitsatzen die sie 1945 formulierte wich die OVP vom bisherigen deutschnationalen Kurs des christlichsozialen Lagers ab in dem sie etwa in den Schulen aller Stufen die restlose Durchdringung des Unterrichts mit osterreichischem Gedankengut sowie die Intensivste Arbeit am Aufbau der osterreichischen Nation die ein starkes stolzes osterreichisches Staats und Kulturbewusstsein formen muss forderte SPO Diese Aussage Adolf Scharfs verdeutlicht die gewandelte Einstellung der Sozialdemokratie gegenuber der osterreichischen Eigenstandigkeit Die Sozialdemokratische Arbeiterpartei der ersten Republik hatten sich nach ihrer Zerschlagung 1934 in Sozialdemokraten und revolutionare Sozialisten gespalten Um eine Teilung der Arbeiterschaft nach dem Krieg zu verhindern wurde die Partei 1945 zwar als Sozialistische Partei Osterreichs SPO wiedergegrundet ihr programmatischer Schwerpunkt war jedoch sozialdemokratisch ausgepragt Auch die SPO begann von ihrer grossdeutschen Ausgangslage abzuweichen Noch 1926 hatte sie den Anschluss als Ziel ihrer Politik in ihr Parteiprogramm aufgenommen 1933 infolge der Machtubernahme der Nationalsozialisten im Deutschen Reich aber wieder daraus gestrichen Obwohl Teile der SPO zur Bejahung der nationalen Eigenstandigkeit Osterreichs tendierten hielten einzelne Vertreter allen voran Friedrich Adler an der Zugehorigkeit der Osterreicher zu einem deutschen Volk fest Karl Renner bezeichnete diese Haltung als eine herausgefallene und aufgeklaubte Seite eines langst vergilbten politischen Lesebuchs und meinte in seiner Ansprache zur Eroffnung des neugewahlten Nationalrates am 19 Dezember 1945 Von nun an gelte in Wahrheit und unzerstorbarer Wirklichkeit Osterreich wird ewig stehn Dennoch hielt sich die SPO in der Nationalitatsfrage lange Zeit bedeckt wohl auch um die Anhangerschaft Adlers nicht zu vergramen Spatestens mit dem Parteiprogramm von 1972 und dem neuen Grundsatzprogramm setzte sich jedoch die Akzeptanz der osterreichischen Nation auch in der Sozialdemokratie weitestgehend durch KPO Die osterreichischen Kommunisten waren auf Basis der Theorie Alfred Klahrs bereits 1937 unter den Ersten gewesen die die nationale Eigenstandigkeit Osterreichs forderten Diese Haltung behielt die KPO nach 1945 bei blieb dabei aber politisch und ideologisch von der sowjetischen Besatzungsmacht abhangig Im KPO Parteiorgan Weg und Ziel forderte 1947 Otto Langbein der von 1969 bis 1973 fur die Redaktion des Osterreichischen Worterbuches zustandig war eine klare Distanzierung vom Deutschtum Wir mussen in allem und jedem uns selber und der Welt beweisen dass wir keine Deutschen sind dass wir mit dem Deutschtum nichts zu tun haben Die deutsche Nation die deutsche Kultur sind fur uns eine fremde Nation eine fremde Kultur Osterreich muss sich endlich zu dem bewussten Gefuhl durchringen die Deutschen gehen uns nicht um ein Haar mehr an als irgendein anderes Volk Die Kommunisten kritisierten daher die deutschnationale Haltung des Verbandes der Unabhangigen VdU und die grossdeutschen Tendenzen in der SPO heftig Die KPO die im Vergleich zu anderen europaischen Staaten immer eine kleine kommunistische Bewegung gewesen war wurde schliesslich 1959 nicht mehr in den Nationalrat gewahlt VdU FPO Der Verband der Unabhangigen VdU wurde 1949 als Partei des Dritten Lagers gegrundet und vertrat sowohl liberale als auch grossdeutsche und deutschnationale Anliegen Der VdU der sich 1956 aufloste und teilweise in der Freiheitlichen Partei Osterreichs FPO aufging war damit der wichtigste Zusammenschluss der Gegner der osterreichischen Nationswerdung Im Ausseer Programm von 1954 hiess es Osterreich ist ein deutscher Staat seine Politik muss dem gesamten deutschen Volk dienen Nach innerparteilichen Spannungen die sich aus dem Ausseer Programm ergaben folgte eine schwere Wahlniederlage bei der Nationalratswahl 1956 Vom Bekenntnis der Zugehorigkeit zum deutschen Volks und Kulturraum ist auch die FPO im Wesentlichen bis heute nicht abgegangen Im Parteiprogramm von 1997 heisst es dass von der Rechtsordnung denklogisch vorausgesetzt wird dass die uberwiegende Mehrheit der Osterreicher der deutschen Volksgruppe angehort Der dritte Absatz weicht diese deutschnationale Grundhaltung jedoch mit der folgenden Formulierung auf Jeder Osterreicher hat das Grundrecht uber seine Identitat und Volkstumszugehorigkeit selbstbestimmt und frei zu befinden In der Wahlerschaft der FPO stellt die deutschnationale Position mittlerweile nur noch die Meinung einer Minderheit dar laut Umfragen verneinen lediglich 17 jener Befragten die sich als FPO Anhanger deklarieren die Existenz einer eigenstandigen osterreichischen Nation Als der FPO Politiker Wolfgang Jung 2002 ausserte er bezeichne sich frage man ihn nach seiner Nationalitat als Deutschen wurde er auch von der eigenen Parteispitze kritisiert BZO Das Bundnis Zukunft Osterreich BZO legte sich in seinem Programm von 2011 nicht eindeutig auf ein Bekenntnis zur Nation fest Dort hiess es unter anderem Wir wollen den Schutz der Heimat im Rahmen des souveranen Nationalstaates der ethnisch neutral mit seiner Verfassung die demokratische Mitwirkung des Burgers auch in der EU gewahrleistet Wie auch im Duktus der FPO aus der das BZO hervorging wurde haufig auf die Vokabel Heimat zuruckgegriffen Ebenso wie beim Begriff des souveranen Nationalstaates bleibt offen auf welches Gebiet man sich bezieht und ob damit nationale Eigenstandigkeit Osterreichs gemeint ist Grune Die Grunen konnen mehrheitlich der internationalistischen Position zugerechnet werden Der Nationsgedanke ist fur sie negativ konnotiert und historisch belastet Sie sehen die kollektive Identitat als Ausgrenzungsgrund und Gefahr fur die individuelle Selbstbestimmung Im Grundsatzprogramm der Grunen heisst es dazu unter anderem Heterogene Interessen etwa im Nationalstaat oder im Staatenverband der EU lassen sich nicht ins enge Korsett einer verordneten Identitat pressen Die Positionen anderer Gruppierungen Monarchisten Der Idee der eigenstandigen nationalen Identitat standen und stehen auch monarchistische und legitimistische Kreise kritisch gegenuber Diese hangen grossteils pannationalistischen Stromungen an die sich vorwiegend am Beispiel der untergegangenen Vielvolkermonarchie orientieren Gleichzeitig stehen sie auch in Opposition zum Anschlussgedanken da dieser einem formalen Verzicht auf die Restitution der Habsburger gleichkommen wurde Kirchen Kardinal Theodor Innitzer liess sich 1938 dazu bewegen mit der Bischofskonferenz den Anschluss zu befurworten und einen ihm vorgelegten Aufruf bei der Volksabstimmung vom 10 April mit Ja zu stimmen zu unterzeichnen Er ubermittelte den Aufruf an Gauleiter Josef Burckel mit einem Begleitbrief die Bischofe hatten freiwillig und ohne Zwang ihre nationale Pflicht erfullt und erganzte die Grussfloskel handschriftlich mit Heil Hitler Der Aufruf wurde mit einem Faksimile dieses Begleitbriefes plakatiert Im Herbst 1938 fuhrte allerdings Innitzers Christus ist unser Konig Predigt fur die katholische Jugend im Wiener Stephansdom zum Sturm der HJ auf das Erzbischofliche Palais spater waren Priester teils als Soldatenseelsorger teils im osterreichischen Widerstand gegen das NS Regime aktiv Die Evangelische Kirche in Osterreich war deutschnational eingestellt und begrusste den Anschluss beinahe uneingeschrankt Der unnaturliche seit 1866 bestehende Zustand ist beseitigt Wir danken dem Fuhrer fur seine grosse Tat Nach 1945 haben die Kirchen eine zunehmend zuruckhaltende Position in politischen Fragen eingenommen die nicht direkt ihre Morallehre betreffen Dementsprechend haben sie auch in der Nationalitatsfrage nicht offen Partei ergriffen MinderheitenProtestplakat der Sud Tiroler Freiheit am Brenner mit dem Titel Sud Tirol ist nicht Italien Seit sich die osterreichische Identitat zu einem eigenstandigen Nationalbewusstsein entwickelt hat wird auch uber den Osterreichbezug diverser deutschsprachiger Minderheiten in Europa diskutiert Im Zuge dessen werden von manchen Politikern Parteien Interessensvertretungen Behorden und Medien die Begriffe osterreichische Minderheit und altosterreichische Minderheit verwendet Diese beziehen sich dabei unter anderem auf deutschsprachige Minderheiten in Italien Kroatien Slowenien Rumanien oder in Tschechien Inwieweit diese Volksgruppen am osterreichischen Nationswerdungsprozess teilgenommen haben und wie sich die Selbsteinschatzung der betreffenden Minderheiten genau gestaltet ist bisher noch kaum erhoben worden Zudem werden Bezeichnungen wie deutsche deutschsprachige altosterreichische und osterreichische Minderheit haufig diffus und synonym verwendet ohne dass eine klare Abgrenzung vorgenommen wird Sudtirol Kfz Nationalitatszeichen I bin a Sudtiroler 1974 Bei deutschsprachigen Jugendlichen der seit 1919 italienischen Provinz Sudtirol ist das Land Sudtirol als Hauptidentifikationsfaktor vorherrschend Im Zuge einer Sozialstudie aus dem Jahr 1999 gaben uber 79 der befragten deutschsprachigen Jugendlichen an sich in erster Linie als Sudtiroler zu fuhlen bei den italienischsprachigen lag dieser Anteil nur bei etwa 11 Bei der Frage mit welchem Gebiet sie sich am starksten verbunden fuhlten nannten 40 6 der Jugendlichen mit deutscher Muttersprache Sudtirol 6 6 Italien 1 4 Europa und nur 0 4 Osterreich Dies ist ein Anzeichen dafur dass die Sudtiroler am osterreichischen Nationswerdungsprozess nicht teilgenommen haben Daneben wurden in jungerer Zeit befordert durch den Prozess der europaischen Integration sowie die gunstige Autonomieentwicklung zogerliche Formen der Interkulturalitat festgestellt Auch offizielle Bezeichnungen wie Abteilung Deutsche Kultur dem mehrere Amter zugehorig sind oder Deutsches Schulamt sprechen gegen die Teilnahme an der osterreichischen Nationswerdung Von offizieller Seite wird meistens von der deutschen Sprachgruppe oder von den deutschsprachigen Sudtirolern gesprochen Informell wird meist zwischen Deutschen deutschsprachigen Sudtiroler und Italienern unterschieden Aufgrund der historischen kulturellen und sprachlichen Verbundenheit mit dem Bundesland Tirol wird von vielen Seiten die Verbundenheit zu jenem betont Beispielsweise unterstreicht die Sud Tiroler Freiheit mit der Schreibweise Sud Tirol den besonderen Bezug zu Tirol Andererseits hatte der sozialdemokratische Aussenminister Osterreichs Bruno Kreisky 1960 im Rahmen seines Engagements vor den Vereinten Nationen Wert drauf gelegt von den Sudtirolern als einer osterreichischen und nicht als einer deutschen Minderheit in Italien zu sprechen Dieser Ansatz wurde in den darauffolgenden Jahren nur von einigen fuhrenden sudtirolischen Politikern weiterverfolgt wenngleich er vor allem in dem von 1989 bis 2014 amtierenden Landeshauptmann Luis Durnwalder einen gewichtigen Fursprecher hatte Seit dem Inkrafttreten der Autonomiebestimmungen von 1972 wird ausserdem ein langsamer subnationaler Regionalisierungsprozess beobachtet der eine eigenstandige Sudtiroler Identitat befordert hat die sich zunehmend in Gegensatz zu Italien aber auch zu Osterreich und Deutschland bringt und eine eigenstandige Form regionalen Selbstbewusstseins hervorgebracht hat So zeigt sich heute dass der von einer rechten Partei in Sudtirol gemachte Vorschlag den deutschsprachigen Sudtirolern auch die osterreichische Staatsburgerschaft zu verleihen von der Bevolkerung selbst klar abgelehnt wird nicht nur von den italienisch Sprechenden sondern selbst von den Deutschsprachigen Slowenien In der slowenischen Volkszahlung von 2002 deklarierten sich 181 Personen als ethnische Osterreicher Im Jahr 1953 hatten sich noch 289 slowenische Staatsburger zur osterreichischen Volksgruppe gezahlt Im Vergleich dazu deklarierten sich 2002 insgesamt 499 Personen als Angehorige der deutschen Minderheit 1953 waren es noch 1617 gewesen Demgemass ist die osterreichische Minderheit im Vergleichszeitraum um 37 die deutsche um 69 geschrumpft Uber die genauen Beweggrunde fur das Selbstbekenntnis der deutschsprachigen Slowenen zu einer der beiden Minderheiten liegen keine Daten vor Was die Rechte der deutschsprachigen Minderheit betrifft fanden immer wieder Schlagabtausche zwischen slowenischen und osterreichischen Politikern statt vor allem vor dem Hintergrund des Karntner Ortstafelstreits BegriffsverwendungDer Begriff Nation wird im Allgemeinen auf zwei Arten verwendet Zum einen in seinem eigentlichen ideologischen Sinn als Sammelbegriff fur kollektive Identitaten zum anderen als Ausdruck zur Beschreibung der Gesamtheit der Bevolkerung Aussagen wie Die ganze Nation trauert sind deshalb nicht als im eigentlichen Begriffssinn verwendet zu betrachten Des Weiteren hat sich das Wort Nation beziehungsweise der Wortteil National in etlichen politischen Begriffen in Osterreich niedergeschlagen Auch hierbei ist zu beachten dass die Bezeichnung national meist eher im staatsrechtlichen als im Sinn der nationalen Identitat verwendet wird Beispiele dafur sind etwa Nationalrat Nationalbank Nationalbibliothek Nationalpark Nationaler Sicherheitsrat oder Nationalfonds Auch das amtlich verbindliche Osterreichische Worterbuch verwendet den Begriff osterreichische Nation und verweist bei den Wortern Nation und osterreichisch jeweils darauf Kreisky auf die Frage ob es eine osterreichische Nation gebe angesprochen meinte dass wenn es eine Nationalbank eine Nationalbibliothek und eine Fussballnationalmannschaft gebe es wohl auch eine Nation geben musse Obwohl der Nationalfeiertag auch auf Grund seines historischen Datums Gedenken an die Verabschiedung des Neutralitatsgesetzes am 26 Oktober 1955 in die Reihe der oben genannten eher staatsrechtlich als national konnotierten Begriffe passt wird er von Gegnern zur Abgrenzung vom osterreichischen Nationsbewusstsein eingesetzt Sie sprechen vom Staatsfeiertag um ihre Ablehnung der osterreichischen Nation anzudeuten Auch Gorlich wertet den Nationalfeiertag durchaus ideologisch indem er die Ablehnung dieses Begriffs etikettiert Wer fur den 26 Oktober bewusst das Wort Nationalfeiertag nicht verwendet zeigt wes Geistes Kind er ist Der Nationalfeiertag war ursprunglich als Tag der Flagge spater als Tag der osterreichischen Fahne begangen worden und schliesslich 1965 mit den Stimmen aller Parlamentsparteien in Osterreichischer Nationalfeiertag umbenannt worden Die Einfuhrung der Feiertagsruhe fur den Nationalfeiertag ab 1967 wurde von der FPO jedoch nicht mehr mitgetragen Der damalige OVP Funktionar Peter Diem hielt bei einer uberparteilichen Jugendfeier zum Nationalfeiertag 1968 eine Rede in der er sagte Der 26 Oktober Feiertag einer Nation die umso mehr Wirklichkeit wird je vehementer sie in Frage gestellt wird ist von allen Nationalfeiertagen wohl der seltsamste Ware er das nicht ware er nicht osterreichisch Viele bezeichnen den 26 Oktober als synthetischen Nationalfeiertag Er ist synthetisch Er ist nicht die Erinnerung an Revolution oder Separation an Schlacht oder Herrschergeburt Der osterreichische Nationalfeiertag die Wiederkehr der Beschlussfassung uber die osterreichische Neutralitat ist Herausforderung zur Reflexion eine jahrliche Einladung zur Bestimmung unseres geistigen Standortes als Osterreicher Am 26 Oktober finden regelmassig Leistungsschauen des Bundesheeres statt und diverse Einrichtungen des Bundes laden zu einem Tag der offenen Tur Dennoch wird der Nationalfeiertag in Osterreich nicht traditionell mit besonderem Volksfestcharakter gefeiert Der Vorarlberger Landeshauptmann Herbert Sausgruber meinte dazu anlasslich einer Rede zum Nationalfeiertag Der osterreichische Nationalfeiertag wurde zwar nie zu einem grossen patriotischen Volksfest wie der 14 Juli in Frankreich oder der 1 August in der Schweiz Entscheidend aber ist dass uns ein National Feiertag selbstverstandlich wurde dass wir Osterreicher als erfolgreiches Land seit 1945 zu einer selbstbewussten osterreichischen Nation gereift sind GegenpositionenKritik erfahrt der osterreichische Nationsbegriff hauptsachlich von Seiten deutschnationaler Kreise Jorg Haider sagte 1988 in einem Interview uber die osterreichische Nation Das wissen Sie ja so gut wie ich dass die osterreichische Nation eine Missgeburt gewesen ist eine ideologische Missgeburt denn die Volkszugehorigkeit ist die eine Sache und die Staatszugehorigkeit ist die andere Sache Man hat ja versucht nach 1945 um hier die besondere Distanz zur Vergangenheit zu wahren diese osterreichische Nation zu schaffen damit einen Bruch der jahrhundertelangen osterreichischen Geschichte vollzogen Denn es geht darum welchen Beitrag Osterreich im Rahmen der deutschen Geschichte getragen hat Auch die 1988 wegen nationalsozialistischer Wiederbetatigung aufgeloste NDP trat gegen die osterreichische Nation auf indem sie im Zuge des Bundesprasidentenwahlkampfes 1980 die Erhaltung der deutschen Volkseinheit und den Kampf gegen die Luge von der Existenz einer sogenannten osterreichischen Nation forderte Diese Haltung wurde vom Verfassungsgerichtshof als nationalsozialistisch gewertet Weiters kann die unter Punkt 1 des NDP Programmes dargelegte Ansicht die Osterreicher deutscher Muttersprache gehoren dem deutschen Volk an verbunden mit der dort vertretenen These die Nation ist ein durch Geschichte Sprache Kultur Abstammung und Lebensraum gekennzeichnete Grossgruppe von Menschen deren Bestand nur durch Abgrenzung nach Aussen als Schutz vor Uberfremdung und durch Integration im Inneren zur Erhaltung der Volksgemeinschaft gesichert werden konne trotz der Beteuerung des Bekenntnisses zur Verfassung der Republik Osterreich nur so verstanden werden dass das Parteiprogramm der NDP ungeachtet der in Europa bestehenden nationalstaatlichen Grenzen von einem Fortbestehen eines Grossdeutschen Reiches ausgeht in welchem die Osterreicher einen Teil des Gesamtvolkes bilden wie etwa beispielsweise die Bayern Fur diese Annahme spricht auch die Forderung des Programms nach dem Kampf gegen die Luge von der Existenz einer sogenannten osterreichischen Nation und nach einer aktiven Politik fur die Erhaltung des Deutschtums in aller Welt und Schutz unserer Landsleute vor Willkur und Unterdruckung durch fremde Staaten Dass derartige Ansichten und damit verbundene Forderungen Ausfluss nationalsozialistischen Gedankengutes sind bedarf auch im Hinblick auf die Judikatur des VfGH Slg 2459 1952 keiner weiteren Erorterung 5 der Statuten der NDP verlangt dass sich ihre Mitglieder zum deutschen Volkstum bekennen mussen Ein bloss auf die gemeinsame Sprache und kulturelle Gemeinsamkeit die im ubrigen historisch zu Teilen der ehemaligen Monarchie in gleicher Weise wie zu Deutschland besteht aufbauender Volksbegriff ist jedoch dem Programm der NDP ebenso fremd wie ein Abstellen der Zugehorigkeit zu einem Volk bloss auf Grund des subjektiven Bekenntnisses Wurde die Zugehorigkeit zu einem bestimmten Volk namlich bloss vom subjektiven Bekenntnis des Betreffenden abhangen so musste es in gleicher Weise auch moglich sein sich zu einer osterreichischen Nation zu bekennen Das Grundsatz und Forderungsprogramm der NDP bezeichnet das Bekenntnis zur osterreichischen Nation jedoch als Luge Aus wissenschaftlicher Sicht ist der Nationsbegriff im Allgemeinen und das die Nationswerdung betreffende osterreichische Geschichtsbild im Besonderen ebenso Kritik ausgesetzt Die Politologin Erna Appelt warnt etwa vor der Vereinheitlichung des Individuums der es durch den Nations oder den Volksbegriff unterworfen sein kann und vor deren ausgrenzender Wirkung Die Rede von den echten Osterreichern bzw von den Deutschen als ein normales Volk greift auf ein Vokabular zuruck das Versatzstucke jener Ideologie verwendet die den Nationalsozialismus vorbereitet hat Was ist normal Was ist ein Volk und vor allem Was ist ein normales Volk Und hieran schliesst sich unmittelbar die Frage an was mit all jenen zu geschehen habe die eben nicht dieser angenommenen Norm entsprechen und nicht in diese Echtheit einbezogen werden Die GastarbeiterInnen Karntner SlowenInnen die Roma und Sinti die Juden Kommunisten und die antifaschistischen Partisanen des Zweiten Weltkrieges sie alle sind verdachtig keine echten Osterreicher zu sein Gleichzeitig streicht Appelt auch die Wandelbarkeit heraus der alle Begriffe unterworfen sein konnen und von der ihrer Meinung nach auch der osterreichische Nationsbegriff nicht verschont wird Die Geschichte dieses Jahrhunderts hat uns skeptisch werden lassen Vieles was etwa vor einigen Jahren uber die osterreichische Nation geschrieben werden konnte klingt heute uberholt Schon werden Stimmen laut die das Projekt Osterreich als ein transitorisches Projekt auffassen Dass die Legenden der osterreichischen Nachkriegszeit sich endgultig als Mythen entpuppt haben kann durchaus als Chance begriffen werden Wahrend in den meisten europaischen Staaten die Nationswerdung noch im 19 Jahrhundert abgeschlossen wurde ist Osterreich im Vergleich dazu ein nationaler Spatentwickler Trotzdem so Appelt konnte die Vorstellung von einer osterreichischen Nation bald durch eine gesamteuropaische Identifikationsidee abgelost werden Diese Entwicklung wiederum wird von deutschnationaler Seite ebenso kritisiert wie die Vorstellung von einer eigenstandigen nationalen osterreichischen Identitat Andreas Molzer schrieb dazu Und die Frage ob die Osterreicher des beginnenden 21 Jahrhunderts nun Deutsche seien oder Angehorige einer eigenen Nation stosst zunehmend auf emotionsloses Unverstandnis Kein Wunder angesichts der multikulturellen Gesellschaft die die Existenz des deutschen Volks insgesamt relativiert Kein Wunder auch angesichts der nivellierenden Tendenzen der allgemeinen Europaisierung Geradezu skurril dabei ist allerdings dass jene Krafte die nach 1945 die osterreichische Nation zum politischen Dogma erhoben haben in unseren Tagen zuerst bereit sind diese osterreichische Nation gegenuber der multikulturellen Gesellschaft und der nivellierenden Europaisierung preiszugeben Untersuchungen seit dem Beitritt Osterreichs zur Europaischen Union so die Soziologin Nadja Lamei deuten jedoch darauf hin dass ein Ubergang zu einem europaischen Selbstverstandnis beziehungsweise eine Schmalerung des Osterreichbewusstseins bisher nicht stattgefunden hat Siehe auchDeutsche Frage Drittes Deutschland Deutscher DualismusLiteratur chronologisch Ernst Karl Winter Die Geschichte des osterreichischen Volkes hg von Paul R Tarmann Plattform Johannes Martinek Verlag Perchtoldsdorf 2018 verfasst 1942 45 Friedrich Heer Der Kampf um die osterreichische Identitat Bohlau Wien Koln Graz 1981 ISBN 3 205 07155 7 Heidemarie Uhl Zwischen Versohnung und Verstorung eine Kontroverse um Osterreichs historische Identitat funfzig Jahre nach dem Anschluss Bohlaus zeitgeschichtliche Bibliothek Band 17 Bohlau Wien 1992 ISBN 3 205 05419 9 Vorschau bei Google Books Peter Diem Die Symbole Osterreichs Zeit und Geschichte in Zeichen K amp S Wien 1995 ISBN 3 218 00594 9 Webauszug Die Symbole Osterreichs Max Haller mit Beitragen von Stefan Gruber Josef Langer Gunter Paier Albert F Reiterer Peter Teibenbacher Identitat und Nationalstolz der Osterreicher Gesellschaftliche Ursachen und Funktionen Herausbildung und Transformation seit 1945 Internationaler Vergleich Bohlau Wien Koln Weimar 1996 ISBN 3 205 98562 1 Ernst Bruckmuller Nation Osterreich Kulturelles Bewusstsein und gesellschaftlich politische Prozesse Studien zu Politik und Verwaltung Bd 4 2 Auflage Bohlau Wien Koln Graz 1996 ISBN 3 205 98000 X Ernst Bruckmuller Die Entwicklung des Osterreichbewusstseins In Robert Kriechbaumer Hrsg Osterreichische Nationalgeschichte nach 1945 Die Spiegel der Erinnerung Die Sicht von innen Bd 1 Bohlau Wien 1998 S 369 396 PDF der Onlineversion Peter Thaler The Ambivalence of Identity The Austrian Experience of Nation Building in a Modern Society Purdue University Press West Lafayette Ind 2001 ISBN 978 1 55753 201 5 Oliver Rathkolb Otto M Maschke Stefan August Lutgenau Hrsg Mit anderen Augen gesehen Internationale Perzeptionen Osterreichs 1955 1990 Osterreichische Nationalgeschichte nach 1945 Bohlau Wien 2002 ISBN 978 3 205 99105 2 Inhaltsverzeichnis Leseprobe Karl Vocelka Geschichte Osterreichs 3 Auflage Heyne Styria 2004 ISBN 3 453 21622 9 Christian Friesl Hrsg Die Osterreicher innen Wertewandel 1990 2008 Czernin Wien 2009 ISBN 978 3 7076 0295 1 William M Johnston Der osterreichische Mensch Kulturgeschichte der Eigenart Osterreichs Studien zu Politik und Verwaltung Bd 96 Bohlau Wien Koln Graz 2010 ISBN 978 3 205 78298 8 Anthony 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der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Hrsg Verfreundete Nachbarn Deutschland Osterreich Kerber Verlag 2005 S 85 ff Die amerikanische Besatzung in Oberosterreich In ooegeschichte at Virtuelles Museum Oberosterreich abgerufen am 3 Februar 2023 Das von dieser Rede erhaltene Tondokument wurde allerdings einige Jahre spater aufgenommen da 1945 kein Tonband mitlief Peter Thaler National History National Imagery The Role of History in Postwar Austrian Nation Building In Central European History 32 1999 S 277 309 hier S 280 RIS Peter Wiesinger in Nation und Sprache Verlag de Gruyter Berlin S 545 Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Hrsg Verfreundete Nachbarn Deutschland Osterreich Kerber Verlag 2005 S 84 ff Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Hrsg Verfreundete Nachbarn Deutschland Osterreich Kerber Verlag 2005 S 89 Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Hrsg Verfreundete Nachbarn Deutschland Osterreich Kerber Verlag 2005 S 92 ff So zusammengestellt bei Franz Graf Stuhlhofer Die Akademie der Wissenschaften in Wien im Dritten Reich In Eduard Seidler u a Hrsg Die Elite der Nation im Dritten Reich Das Verhaltnis von Akademien und ihrem wissenschaftlichen Umfeld zum Nationalsozialismus Acta historica Leopoldina 22 Halle Saale 1995 S 133 159 hier S 148 f Vom Schilling zum Euro Kontinuitat und Stabilitat Eigenverlag KHM und Osterreichische Nationalbank Wien 2002 ISBN 3 85497 039 0 S 218 Gordon Brook Shepherd The Austrians a thousand year odyssey HarperCollinsPublishers New York 1996 S 295 ff Vgl Walter Simon Mehr Hitze als Licht In Academia S 32 34 hier S 32 Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Hrsg Verfreundete Nachbarn Deutschland Osterreich Kerber Verlag 2005 S 194 DOW Parlament Programmheft Gedenktag 2005 Barbara Prammer Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar festgestellt im September 2015 Suche in Webarchiven 1 2 Gedenkveranstaltung anlasslich des 70 Jahrestages des Einmarsches deutscher Truppen in Osterreich 1 2 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis stenografisches Protokoll 12 Marz 2008 Bernd Michael Matouschek Die Osterreichische Nation eine ideologische Missgeburt Wien 1989 S 66 Americans and Venezuelans lead the world in national pride Volltext PDF 336 kB Die Osterreicher innen Wertewandel 1990 2008 Wien 2009 S 270 Max Haller u a Identitat und Nationalstolz der Osterreicher Wien 1996 Eric Frey Schwarzbuch USA Frankfurt am Main 2004 S 348 ORF Nationalstolz Osterreich auf Platz vier Memento vom 8 November 2012 im Internet Archive Anton Pelinka Patriotismus ade diepresse com Identitat und Sprachpolitik 1 2 Joanneum Demokratiezentrum Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Februar 2020 Suche in Webarchiven Wochenzeitschrift Falter Wien Nr 50 08 vom 10 Dezember 2008 S 18 f Website der Diplomatischen Akademie Wien Memento vom 18 Mai 2013 im Internet Archive Bernd Michael Matouschek Die Osterreichische Nation eine ideologische Missgeburt Wien 1989 S 67 Peter Pelinka Wozu noch Osterreich Bestandsaufnahme eines Kleinstaates Ueberreuter Wien 2001 S 54 Ernst Bruckmuller in Osterreichische Galerie Belvedere Gunter Duriegl Hrsg Das neue Osterreich Die Ausstellung zum Staatsvertragsjubilaum 1955 2005 Wien 2005 ISBN 3 901508 24 4 S 242 ff Kriechbaumer Von der Illegalitat zur Legalitat 1985 S 166 Renner in der Wiener Zeitung vom 17 Janner 1947 Zitiert nach Ardelt S 71 Markus Erwin Haider Im Streit um die osterreichische Nation Nationale Leitworter in Osterreich 1866 1938 Bohlau Wien 1998 S 294 Peter Wiesinger in Nation und Sprache Verlag de Gruyter Berlin S 547 f Programme gedruckt bei Berchtold S 488 f zit nach Walter Kristanz Die osterreichische Nation Teil 3 Memento vom 18 August 2010 im Internet Archive vgl Susanne Frolich Steffen Die Identitatspolitik der FPO Vom Deutschnationalismus zum Osterreich Patriotismus Osterreichische Zeitschrift fur Politikwissenschaft 2004 S 281 295 Parteiprogramm vom 30 Oktober 1997 S 5 Zitiert nach Walter Kristanz Die osterreichische Nation Teil 3 derStandard at diepresse com Innenpolitik diepresse com Innenpolitik Programm des Bundnis Zukunft Osterreich BZO PDF 8 0 MB bzoe at archiviert vom Original am 8 November 2012 abgerufen am 9 Mai 2011 Die Grunen Grundsatzprogramm Memento vom 20 April 2009 im Internet Archive Ernst Joseph Gorlich Die osterreichische Nation und der Widerstand Europaverlag Wien 1967 S 24 f Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 3 Ha La Kremayr amp Scheriau Wien 1994 ISBN 3 218 00545 0 S 313 Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Hrsg Anschluss 1938 Eine Dokumentation Osterr Bundesverlag Wien 1988 ISBN 3 215 06824 9 S 449 Erklarung des Evangelischen Oberkirchenrates A und H B zur Verlesung in allen evangelischen Kirchen am 20 Marz 1938 zitiert aus Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Hrsg Anschluss 1938 Eine Dokumentation Osterr Bundesverlag Wien 1988 ISBN 3 215 06824 9 S 349 volksgruppen ORF at FPO Steiermark Memento vom 15 April 2009 im Internet Archive BBC Austrian minister gets EU cold shoulder tirol orf at www altoesterreich eu Bundesministerium fur europaische und internationale Angelegenheiten Memento vom 23 August 2011 im Internet Archive Statistik Slowenien PDF 956 kB volksgruppen ORF at Memento vom 7 Dezember 2011 im Internet Archive www altoesterreich eu Vgl Osterreichisches Volksgruppenzentrum Hrsg Volksgruppenreport 1998 Wien 1998 S 47 Roland Wankenhut Ethnische Identitat und Jugend Eine vergleichende Untersuchung zu den drei Sudtiroler Sprachgruppen Opladen 1999 ISBN 3 8100 2280 2 S 90 ff Chiara De Paoli Redefining Categories Construction Reproduction and Transformation of Ethnic Identity in South Tyrol In Georg Grote Hannes Obermair Hrsg A Land on the Threshold South Tyrolean Transformations 1915 2015 Peter Lang Oxford Bern Berlin et al 2017 ISBN 978 3 0343 2240 9 S 394 407 Abteilung deutsche Kultur auf Provinz bz it Sprachgruppen 2001 auf Provinz bz it Deshalb sprach ich immer wieder bewusst davon dass die Sudtiroler Sudtiroler die Tiroler in ihrer Gesamtheit aber Osterreicher sind und dass es sich bei den Sudtirolern deshalb um eine osterreichische Minderheit in Italien handle nicht um eine deutsche Ich bin auch heute noch der Meinung dass es den Sudtirolern nicht guttun wurde auf diese Art machtige Verbundete zu bekommen Bruno Kreisky Im Strom der Politik Der Memoiren zweiter Teil Wien 1988 S 158 Durnwalder rudert zuruck Italiener wegen Sudtirols Landeshauptmann irritiert derStandard at vom 16 Februar 2011 Georg Grote I bin a Sudtiroler Kollektive Identitat zwischen Nation und Region im 20 Jahrhundert Athesia Bozen 2009 ISBN 978 88 8266 531 9 Max Haller Does dual citizenship endanger ethnic cohabitation How the South Tyrolean population views a supplementary Austria citizenship In M Haller R Baubock Hrsg Dual Citizenship and Naturalisation Global Comparative and Austrian Perspectives Austrian Academy of Sciences Publishing Wien 2021 Statistik Slowenien PDF 956 kB BBC Austria amp Slovenia argue over WWII reparations Vgl Osterreichisches Volksgruppenzentrum Hrsg austria Ethnica Austrian handbooks on ethnic groups Volume 7 Wien 1994 ders Hrsg Volksgruppenreport 1998 Wien 1998 Umweltbundesamt Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive PDF 1 2 MB Bundeskanzleramt Memento vom 14 Mai 2008 im Internet Archive Nationalfonds der Republik Osterreich Barbara Coudenhove Kalergi Wie deutsch sind die Osterreicher In Der Spiegel Nr 39 1988 S 176 177 online Ernst Joseph Gorlich Die osterreichische Nation und der Widerstand Europaverlag Wien 1967 S 36 Peter Diem Die Symbole Osterreichs K amp S Verlag Wien 1995 S 156 f Peter Diem Die Symbole Osterreichs K amp S Verlag Wien 1995 S 157 f Land Vorarlberg Memento vom 7 Dezember 2011 im Internet Archive PDF 3 1 MB News Umstrittene Sager pragten Haiders Karriere Die Presse Zitiert Jorg Haider Franz Valandro Rechtsextremismus in Vorarlberg nach 1945 Bregenz 1999 S 40 Erkenntnis des VfGH vom 25 Juni 1988 Geschaftszahl B999 87 Andreas Molzer 1918 1938 so deutsch war Osterreich Memento vom 21 September 2008 im Internet Archive ORF Trotz Europa Osterreicher bleiben Osterreicher Memento vom 18 Februar 2005 im Internet Archive