Donauwörth TreuchtlingenStreckennummer DB 5310Kursbuchstrecke DB 910Kursbuchstrecke 411 1946 Streckenlänge 34 546 kmSpur
Bahnstrecke Donauwörth–Treuchtlingen

Donauwörth–Treuchtlingen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer (DB): | 5310 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 910 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke: | 411 (1946) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 34,546 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenklasse: | D4 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 15 kV 16,7 Hz ~ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 7,1 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckengeschwindigkeit: | 140 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckengeschwindigkeit mit Neigetechnik: | 160 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zugbeeinflussung: | PZB, ZUB262 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zweigleisigkeit: | durchgehend | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Donauwörth–Treuchtlingen ist eine zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn in Bayern. Sie zweigt in Donauwörth von der Bahnstrecke Augsburg–Nördlingen ab und führt über die Fränkische Alb nach Treuchtlingen.
Die Strecke ist Teil des Kernnetzes der Transeuropäischen Verkehrsnetze. Sie ist ferner Teil der überregionalen Fernverbindung zwischen München, Augsburg und Nürnberg. Sie hat heute auch nach Eröffnung der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt noch Bedeutung im Personenfernverkehr. Bei Störungen dort dient sie als Umleitungsstrecke.
Geschichte
Vorgeschichte
Die erste staatliche bayerische Eisenbahn, die von 1843 bis 1853 erbaute Ludwig-Süd-Nord-Bahn umging die Fränkische Alb, da deren Überwindung mit den damaligen technischen Mitteln unwirtschaftlich war. Stattdessen hatte man die Strecke in einem weiten Umweg über Nördlingen durch das Nördlinger Ries geführt, wo nur geringe Neigungen überwunden werden mussten. Ein beabsichtigter Nebeneffekt dieser Trassierung war zudem die Möglichkeit eines direkten Anschlusses an das württembergische Eisenbahnnetz, der 1863 mit der heutigen Bahnstrecke Stuttgart-Bad Cannstatt–Nördlingen realisiert wurde.
Treuchtlingen erhielt am 2. Oktober 1869 einen ersten Bahnanschluss durch eine Strecke von Gunzenhausen. Gleichzeitig baute man auch an der Verlängerung der Bahnstrecke München–Ingolstadt nach Treuchtlingen und der Weiterführung von Treuchtlingen nach Pleinfeld, die unmittelbar danach in Betrieb gingen. Damit war Treuchtlingen zu einem kleinen Eisenbahnknoten geworden.
Planung, Errichtung und Inbetriebnahme
Infolgedessen begannen auch wieder Planungen für eine direkte Strecke zwischen Donauwörth und Treuchtlingen über die Alb. Ein Komitee aus Gemeinden und Firmen warb zunächst erfolglos bei der bayerischen Staatsregierung um den Bau der Verbindung. Erst als die Strecken München–Treuchtlingen und Augsburg–Nördlingen–Nürnberg an ihre Kapazitätsgrenze kamen, griff die bayerische Staatsregierung die alten Pläne zur Überquerung der Alb wieder auf. Im Gegensatz zu den Projekten aus den 1830er Jahren konnte nun auf die damals konzipierten kostspieligen Steilrampen mit Seilzugbetrieb verzichtet werden.
Am 11. Oktober 1901 beschloss der bayerische Landtag den Bau der Strecke Donauwörth–Treuchtlingen, nachdem schon zehn Jahre zuvor mit dem Landerwerb begonnen worden war. Der am 3. November 1903 begonnene Bau an der Trasse gestaltete sich wegen der vielen Felseinschnitte schwierig. Wassereinbrüche und Hangrutsche verzögerten die Arbeiten mehrfach. Am 1. Oktober 1906 wurde die von Anfang an zweigleisige Hauptbahn zusammen mit der abzweigenden Nebenbahn Fünfstetten–Monheim in Betrieb genommen.
Elektrifizierung und Zweiter Weltkrieg
Die Strecke erfüllte in den Folgejahren die Erwartungen. Als Teil der Eisenbahnachse zwischen Berlin und Rom begann die Deutsche Reichsbahn 1934 mit der Elektrifizierung, die am 5. April 1935 abgeschlossen war.
Am Ende des Zweiten Weltkrieges waren insbesondere die Bahnhöfe Donauwörth und Treuchtlingen von schweren Bombenangriffen betroffen. Am 21. Februar 1945 starben über 300 Menschen bei einem Volltreffer auf die Bahnsteigunterführung in Treuchtlingen, die als Schutzraum diente.
Ausbau
Der erste Bundesverkehrswegeplan von 1973 sah, als eines von acht Ausbau-Vorhaben, eine Ausbaustrecke zwischen Würzburg und Augsburg über Nürnberg vor. Die Strecke war, als Teil der Ausbaustrecke Würzburg–Augsburg auch in dessen Fortschreibung, dem Koordinierten Investitionsprogramm für die Bundesverkehrswege von 1977 als auch im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 1985 enthalten.
Im Rahmen eines Pilotprojektes wurden in den 1970er Jahren fast alle Zwischenhalte aufgelassen und stattdessen zur Bedienung der Ortschaften eine Bahnbuslinie eingerichtet. Einzig der Bahnhof Otting-Weilheim blieb auf der ganzen 35 Kilometer langen Strecke als Zugangsstelle für den Personenverkehr erhalten.
Zwischen 2004 und 2006 wurde die Oberleitung, die zum größten Teil noch aus dem Jahr 1935 stammte, während des laufenden Betriebes auf der Strecke erneuert.
Die Strecke soll im Zuge des „Starterpakets“ der Digitalen Schiene Deutschland, als Teil des TEN-Kernnetzkorridors Skandinavien–Mittelmeer, bis 2030 mit Digitalen Stellwerken und dem European Train Control System ausgerüstet werden.
Streckenbeschreibung
Verlauf
Die Bahnstrecke Donauwörth–Treuchtlingen beginnt bei Streckenkilometer 0,0 im Bahnhof Donauwörth. Sie zweigt rechts von der Strecke Augsburg–Nördlingen ab verlässt Donauwörth in nördlicher Richtung, quert das Tal der Wörnitz, die ehemalige Trasse der Strecke nach Nördlingen und die in diesem Tal verlaufende Bundesstraße 25 und steigt dann auf mehreren Kilometern Länge bis am Hang oberhalb des auf die Monheimer Alb in der Fränkischen Alb auf. Bei Otting wird auf dem Scheitelpunkt der Strecke die Wasserscheide zwischen Wörnitz und Altmühl überquert. Von dort an folgt die Strecke weitgehend dem Möhrenbach, den sie im Verlauf dessen Tals mehrfach überquert. Auf Höhe der Mündung des Möhrenbachs in die Altmühl erreicht die Bahnstrecke das Altmühltal und den Bahnhof Treuchtlingen, wo sie auf die Strecke von München trifft und die Strecken nach Würzburg und nach Nürnberg anschließen.
Betriebsstellen
Ehemals gab es auf der Alb mehrere Bahnhöfe, die mittlerweile jedoch weitgehend aufgelassen wurden. Einzig Otting-Weilheim wird noch im Personenverkehr bedient, Mündling dient noch als Überholbahnhof. In Fünfstetten zweigte bis 1999 die Nebenbahn nach Monheim ab, die zuletzt noch als Museumsbahn betrieben worden ist.
Kunstbauwerke
Auf dem Südabschnitt ist die 150 Meter lange Wörnitzbrücke das längste Brückenbauwerk. Sie ist eine Fischbauchträgerbrücke mit 3 Öffnungen, bei der jedes Gleis über einen separaten Überbau verfügt.
Größere Brücken auf dem nördlichen Streckenabschnitt sind die 183 Meter lange Obere Möhrenbachbrücke bei Möhren sowie die Untere Möhrenbachbrücke bei der Dickmühle. Die Obere Möhrenbachbrücke hat vier Öffnungen und besteht wie die Wörnitzbrücke aus Fischbauchträgern und einem separaten Überbau für jedes Gleis.
Fahrzeugeinsatz
Im Regionalverkehr kamen bis 2009 Elektrolokomotiven der Baureihen 110, 111 und 143 mit Doppelstockwagen zum Einsatz. Seit Dezember 2006 fuhren in den Zügen auch Modus-Wagen. Von Ende 2009 bis 2022 verkehrten Triebzüge der Baureihe 440 (Alstom Coradia Continental).
Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 kommen für die durch Go-Ahead Bayern betriebenen Leistungen Triebzüge der Typen Siemens Mireo und Siemens Desiro HC zum Einsatz. Der RE 16 wird in der Regel mit Triebwagen vom Typ Twindexx Vario betrieben. Für den Allgäu-Franken-Express kommen Dieseltriebwagen der Baureihe 612 zum Einsatz.
Verkehr
Der Sommerfahrplan von 1939 verzeichnete lediglich vier Personenzugpaare zwischen Donauwörth und Treuchtlingen, die für diese Relation etwas weniger als 40 Minuten benötigten. Im Gegensatz dazu befuhren die Strecke eine Vielzahl von Schnellzügen, die zum Teil auch keine Halte in Donauwörth oder Treuchtlingen aufwiesen. Langlaufende Verbindungen bestanden insbesondere zwischen Rom und Berlin bzw. Zürich und Berlin mit Kurswagen nach Dresden–Breslau sowie zwischen Meran und Kiel.
Die Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt im Jahr 2006 führte zu einer signifikanten Verlagerung des Fernverkehrs auf die neue Strecke in der Relation München–Nürnberg. Im Schienenpersonenfernverkehr befahren Intercity-Express- und Intercity-Züge die Strecke. Fernzüge mit Halt in Donauwörth und Treuchtlingen bedienen die Strecke nur noch unregelmäßig. Die frei gewordenen Streckenkapazitäten konnten jedoch zur Verdichtung der Zugfolge im Regionalverkehr genutzt werden.
Von 2006 bis 2020 gab es unter dem Namen Allgäu-Franken-Express zudem Direktverbindungen Nürnberg–Lindau bzw. Nürnberg–Oberstdorf mit Dieseltriebwagen der Baureihe 612, da der Streckenabschnitt zwischen Augsburg und Lindau bzw. Oberstdorf nicht elektrifiziert ist. Die drei Zugpaare hielten fallweise in Treuchtlingen und Donauwörth und stellten so, nach dem Abzug vieler Intercity-Express- und Intercity-Züge von dieser Strecke, die schnelle Anbindung Augsburgs an den Fernverkehrsknoten Nürnberg her. Der Allgäu-Franken-Express wurde schließlich von den Regional-Express-Linien RE7 und RE17 abgelöst.
Im Schienenpersonennahverkehr verkehrte seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2009 zwischen Treuchtlingen und München der Fugger-Express täglich im Zweistundentakt als Regional-Express (RE). Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 werden diese zweistündlich verkehrenden Züge auf die Relation Würzburg–Treuchtlingen–Donauwörth–Augsburg–München erweitert und als RE80 von Go Ahead Bayern betrieben. Weitere Regionalexpress-Züge der Linie RE16 der Relation Nürnberg–Treuchtlingen–Donauwörth–Augsburg verdichten die Zugfolge zum angenäherten Stundentakt. Treuchtlingen ist heute (Stand: 2023) mit etwas abweichender Symmetrieminute stündlich jeweils zur halben Stunde Taktknoten im Regionalverkehr, in dem sich Umsteigemöglichkeiten von Norden (Nürnberg und Würzburg) nach Süden (Augsburg, Ingolstadt und München) sowie in die Gegenrichtung bestehen.
Literatur
- Beschreibung der Bahnlinie. Donauwörth - Treuchtlingen. In: Jahresbericht der Königlich Bayerischen Staatseisenbahn-Verwaltung für das Betriebsjahr 1906. E. Mühlthaler's Buch- und Kunstdruckerei, München 1906 (kbaystb.de [abgerufen am 6. Mai 2022]).
- Siegfried Bufe: Dampflokomotiven in Mittelfranken (= Eisenbahn in Mittelfranken. Band 1). Bufe-Fachbuchverlag, München 1980, ISBN 978-3-922138-09-9.
- Leonhard Bergsteiner: Eisenbahnen im Altmühltal: Geschichte der Eisenbahnen zwischen Gunzenhausen und Kelheim sowie des Eisenbahnknotens Ingolstadt. Kenning, Nordhorn 1989, ISBN 978-3-9800952-7-3.
- Jörg Frank, Rolf Frank: Eisenbahnkreuz Treuchtlingen. Hrsg.: Jörg Frank. Bufe-Fachbuchverlag, Egglham 1989, ISBN 3-922138-35-7.
- Bernd Eisenschink, Jürgen Hörstel: Bahnen in Süddeutschland. Orell Füssli Verlag, Zürich/Wiesbaden 1990, ISBN 978-3-280-01897-2.
- Andreas Dollinger: Eine Lücke im System: 100 Jahre Bahnstrecke Treuchtlingen–Donauwörth 1906–2006. In: LOK-Magazin. Heft 1. Geramond-Verlag, München 2007 (br-101.de [abgerufen am 17. Juli 2022]).
Weblinks
- Streckenverlauf, Betriebsstellen und zulässige Geschwindigkeiten auf der OpenRailwayMap
Einzelnachweise
- DB Netze - Infrastrukturregister
- Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
- Bundesbahndirektion Nürnberg. Karte im Maßstab 1:400000. Ausgabe B. Deutsche Bundesbahn, Mai 1985 (blocksignal.de [abgerufen am 6. Mai 2022]).
- Bahnstrecke Donauwörth - Treuchtlingen. In: Bahnrelikte.net. Armin Weth, 4. November 2018, abgerufen am 6. Mai 2022.
- Verordnung (EU) Nr. 1315/2013 über Leitlinien der Union für den Aufbau eines transeuropäischen Verkehrsnetzes und zur Aufhebung des Beschlusses Nr. 661/2010/EU, S. 49
- Rüdiger Block: Auf neuen Wegen. Die Neubaustrecken der Deutschen Bundesbahn. In: Eisenbahn-Kurier Special: Hochgeschwindigkeitsverkehr. Nr. 21, 1991, ohne ISSN, S. 30–35.
- Wilhelm Linkerhägner: Neu- und Ausbaustrecken der Deutschen Bundesbahn. In: Jahrbuch des Eisenbahnwesens, 1977, S. 78–85.
- Rüdiger Block: ICE-Rennbahn: Die Neubaustrecken. In: Eisenbahn-Kurier Special: Hochgeschwindigkeitsverkehr. Nr. 21, 1991, S. 36–45.
- Digitale Schiene Deutschland #####. (PDF) Die Zukunft der Eisenbahn. Deutsche Bahn, September 2019, S. 10 f., abgerufen am 2. Mai 2020.
- Sieghard Hedwig: Wörnitz-Brücke bald wieder voll befahrbar. In: B4B Wirtschaftsleben Schwaben. vmm Wirtschaftsverlag, 2. Juli 2013, abgerufen am 15. Dezember 2021.
- Sieghard Hedwig: Bauarbeiten an der Oberen Möhrenbachbrücke. In: nordbayern.de. Verlag Nürnberger Presse, 27. September 2013, abgerufen am 15. Dezember 2021.
- Sommerfahrplan 1939
- Fahrplan 2020
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Donauworth TreuchtlingenStreckennummer DB 5310Kursbuchstrecke DB 910Kursbuchstrecke 411 1946 Streckenlange 34 546 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Streckenklasse D4Stromsystem 15 kV 16 7 Hz Maximale Neigung 7 1 Streckengeschwindigkeit 140 km hStreckengeschwindigkeit mit Neigetechnik 160 km hZugbeeinflussung PZB ZUB262Zweigleisigkeit durchgehendLegende von Augsburg Hbfvon Ingolstadt0 000 Donauworth 403 mnach Neuoffingennach NordlingenWornitz 150 m Augsburg Nordlingen Trasse bis 1877 Bundesstrasse 255 000 Berg Ust11 344 Mundling 471 m16 460 Funfstetten 502 mnach Monheim Schwab 18 400 Scheitelpunkt 511 m22 283 Otting Weilheim 487 m26 000 Gundelsheim Schwab 28 870 Mohren29 289 Obere Mohrenbachbrucke 183 m 31 400 Awanst32 000 Untere Mohrenbachbruckevon Munchen Hbf34 546 Treuchtlingen 420 mnach Wurzburg Hbfnach Nurnberg HbfQuellen Die Bahnstrecke Donauworth Treuchtlingen ist eine zweigleisige elektrifizierte Hauptbahn in Bayern Sie zweigt in Donauworth von der Bahnstrecke Augsburg Nordlingen ab und fuhrt uber die Frankische Alb nach Treuchtlingen Die Strecke ist Teil des Kernnetzes der Transeuropaischen Verkehrsnetze Sie ist ferner Teil der uberregionalen Fernverbindung zwischen Munchen Augsburg und Nurnberg Sie hat heute auch nach Eroffnung der Schnellfahrstrecke Nurnberg Ingolstadt noch Bedeutung im Personenfernverkehr Bei Storungen dort dient sie als Umleitungsstrecke GeschichteVorgeschichte Die erste staatliche bayerische Eisenbahn die von 1843 bis 1853 erbaute Ludwig Sud Nord Bahn umging die Frankische Alb da deren Uberwindung mit den damaligen technischen Mitteln unwirtschaftlich war Stattdessen hatte man die Strecke in einem weiten Umweg uber Nordlingen durch das Nordlinger Ries gefuhrt wo nur geringe Neigungen uberwunden werden mussten Ein beabsichtigter Nebeneffekt dieser Trassierung war zudem die Moglichkeit eines direkten Anschlusses an das wurttembergische Eisenbahnnetz der 1863 mit der heutigen Bahnstrecke Stuttgart Bad Cannstatt Nordlingen realisiert wurde Treuchtlingen erhielt am 2 Oktober 1869 einen ersten Bahnanschluss durch eine Strecke von Gunzenhausen Gleichzeitig baute man auch an der Verlangerung der Bahnstrecke Munchen Ingolstadt nach Treuchtlingen und der Weiterfuhrung von Treuchtlingen nach Pleinfeld die unmittelbar danach in Betrieb gingen Damit war Treuchtlingen zu einem kleinen Eisenbahnknoten geworden Planung Errichtung und Inbetriebnahme Arbeiten an einem Einschnitt im Mohrenbachtal um 1902 Infolgedessen begannen auch wieder Planungen fur eine direkte Strecke zwischen Donauworth und Treuchtlingen uber die Alb Ein Komitee aus Gemeinden und Firmen warb zunachst erfolglos bei der bayerischen Staatsregierung um den Bau der Verbindung Erst als die Strecken Munchen Treuchtlingen und Augsburg Nordlingen Nurnberg an ihre Kapazitatsgrenze kamen griff die bayerische Staatsregierung die alten Plane zur Uberquerung der Alb wieder auf Im Gegensatz zu den Projekten aus den 1830er Jahren konnte nun auf die damals konzipierten kostspieligen Steilrampen mit Seilzugbetrieb verzichtet werden Am 11 Oktober 1901 beschloss der bayerische Landtag den Bau der Strecke Donauworth Treuchtlingen nachdem schon zehn Jahre zuvor mit dem Landerwerb begonnen worden war Der am 3 November 1903 begonnene Bau an der Trasse gestaltete sich wegen der vielen Felseinschnitte schwierig Wassereinbruche und Hangrutsche verzogerten die Arbeiten mehrfach Am 1 Oktober 1906 wurde die von Anfang an zweigleisige Hauptbahn zusammen mit der abzweigenden Nebenbahn Funfstetten Monheim in Betrieb genommen Elektrifizierung und Zweiter Weltkrieg Die Strecke erfullte in den Folgejahren die Erwartungen Als Teil der Eisenbahnachse zwischen Berlin und Rom begann die Deutsche Reichsbahn 1934 mit der Elektrifizierung die am 5 April 1935 abgeschlossen war Am Ende des Zweiten Weltkrieges waren insbesondere die Bahnhofe Donauworth und Treuchtlingen von schweren Bombenangriffen betroffen Am 21 Februar 1945 starben uber 300 Menschen bei einem Volltreffer auf die Bahnsteigunterfuhrung in Treuchtlingen die als Schutzraum diente Ausbau Der erste Bundesverkehrswegeplan von 1973 sah als eines von acht Ausbau Vorhaben eine Ausbaustrecke zwischen Wurzburg und Augsburg uber Nurnberg vor Die Strecke war als Teil der Ausbaustrecke Wurzburg Augsburg auch in dessen Fortschreibung dem Koordinierten Investitionsprogramm fur die Bundesverkehrswege von 1977 als auch im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 1985 enthalten Im Rahmen eines Pilotprojektes wurden in den 1970er Jahren fast alle Zwischenhalte aufgelassen und stattdessen zur Bedienung der Ortschaften eine Bahnbuslinie eingerichtet Einzig der Bahnhof Otting Weilheim blieb auf der ganzen 35 Kilometer langen Strecke als Zugangsstelle fur den Personenverkehr erhalten Zwischen 2004 und 2006 wurde die Oberleitung die zum grossten Teil noch aus dem Jahr 1935 stammte wahrend des laufenden Betriebes auf der Strecke erneuert Die Strecke soll im Zuge des Starterpakets der Digitalen Schiene Deutschland als Teil des TEN Kernnetzkorridors Skandinavien Mittelmeer bis 2030 mit Digitalen Stellwerken und dem European Train Control System ausgerustet werden StreckenbeschreibungVerlauf Die Bahnstrecke Donauworth Treuchtlingen beginnt bei Streckenkilometer 0 0 im Bahnhof Donauworth Sie zweigt rechts von der Strecke Augsburg Nordlingen ab verlasst Donauworth in nordlicher Richtung quert das Tal der Wornitz die ehemalige Trasse der Strecke nach Nordlingen und die in diesem Tal verlaufende Bundesstrasse 25 und steigt dann auf mehreren Kilometern Lange bis am Hang oberhalb des auf die Monheimer Alb in der Frankischen Alb auf Bei Otting wird auf dem Scheitelpunkt der Strecke die Wasserscheide zwischen Wornitz und Altmuhl uberquert Von dort an folgt die Strecke weitgehend dem Mohrenbach den sie im Verlauf dessen Tals mehrfach uberquert Auf Hohe der Mundung des Mohrenbachs in die Altmuhl erreicht die Bahnstrecke das Altmuhltal und den Bahnhof Treuchtlingen wo sie auf die Strecke von Munchen trifft und die Strecken nach Wurzburg und nach Nurnberg anschliessen Betriebsstellen Ehemals gab es auf der Alb mehrere Bahnhofe die mittlerweile jedoch weitgehend aufgelassen wurden Einzig Otting Weilheim wird noch im Personenverkehr bedient Mundling dient noch als Uberholbahnhof In Funfstetten zweigte bis 1999 die Nebenbahn nach Monheim ab die zuletzt noch als Museumsbahn betrieben worden ist Kunstbauwerke Auf dem Sudabschnitt ist die 150 Meter lange Wornitzbrucke das langste Bruckenbauwerk Sie ist eine Fischbauchtragerbrucke mit 3 Offnungen bei der jedes Gleis uber einen separaten Uberbau verfugt Obere Mohrenbachbrucke 2020 Grossere Brucken auf dem nordlichen Streckenabschnitt sind die 183 Meter lange Obere Mohrenbachbrucke bei Mohren sowie die Untere Mohrenbachbrucke bei der Dickmuhle Die Obere Mohrenbachbrucke hat vier Offnungen und besteht wie die Wornitzbrucke aus Fischbauchtragern und einem separaten Uberbau fur jedes Gleis FahrzeugeinsatzDB Baureihe 440 Treuchtlingen 2012 Im Regionalverkehr kamen bis 2009 Elektrolokomotiven der Baureihen 110 111 und 143 mit Doppelstockwagen zum Einsatz Seit Dezember 2006 fuhren in den Zugen auch Modus Wagen Von Ende 2009 bis 2022 verkehrten Triebzuge der Baureihe 440 Alstom Coradia Continental Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 kommen fur die durch Go Ahead Bayern betriebenen Leistungen Triebzuge der Typen Siemens Mireo und Siemens Desiro HC zum Einsatz Der RE 16 wird in der Regel mit Triebwagen vom Typ Twindexx Vario betrieben Fur den Allgau Franken Express kommen Dieseltriebwagen der Baureihe 612 zum Einsatz VerkehrBaureihe 111 mit einem Regional Express Nurnberg Augsburg bei Mohren 2007 Intercity Express bei Mohren 2014 Der Sommerfahrplan von 1939 verzeichnete lediglich vier Personenzugpaare zwischen Donauworth und Treuchtlingen die fur diese Relation etwas weniger als 40 Minuten benotigten Im Gegensatz dazu befuhren die Strecke eine Vielzahl von Schnellzugen die zum Teil auch keine Halte in Donauworth oder Treuchtlingen aufwiesen Langlaufende Verbindungen bestanden insbesondere zwischen Rom und Berlin bzw Zurich und Berlin mit Kurswagen nach Dresden Breslau sowie zwischen Meran und Kiel Die Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke Nurnberg Ingolstadt im Jahr 2006 fuhrte zu einer signifikanten Verlagerung des Fernverkehrs auf die neue Strecke in der Relation Munchen Nurnberg Im Schienenpersonenfernverkehr befahren Intercity Express und Intercity Zuge die Strecke Fernzuge mit Halt in Donauworth und Treuchtlingen bedienen die Strecke nur noch unregelmassig Die frei gewordenen Streckenkapazitaten konnten jedoch zur Verdichtung der Zugfolge im Regionalverkehr genutzt werden Von 2006 bis 2020 gab es unter dem Namen Allgau Franken Express zudem Direktverbindungen Nurnberg Lindau bzw Nurnberg Oberstdorf mit Dieseltriebwagen der Baureihe 612 da der Streckenabschnitt zwischen Augsburg und Lindau bzw Oberstdorf nicht elektrifiziert ist Die drei Zugpaare hielten fallweise in Treuchtlingen und Donauworth und stellten so nach dem Abzug vieler Intercity Express und Intercity Zuge von dieser Strecke die schnelle Anbindung Augsburgs an den Fernverkehrsknoten Nurnberg her Der Allgau Franken Express wurde schliesslich von den Regional Express Linien RE7 und RE17 abgelost Im Schienenpersonennahverkehr verkehrte seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2009 zwischen Treuchtlingen und Munchen der Fugger Express taglich im Zweistundentakt als Regional Express RE Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 werden diese zweistundlich verkehrenden Zuge auf die Relation Wurzburg Treuchtlingen Donauworth Augsburg Munchen erweitert und als RE80 von Go Ahead Bayern betrieben Weitere Regionalexpress Zuge der Linie RE16 der Relation Nurnberg Treuchtlingen Donauworth Augsburg verdichten die Zugfolge zum angenaherten Stundentakt Treuchtlingen ist heute Stand 2023 mit etwas abweichender Symmetrieminute stundlich jeweils zur halben Stunde Taktknoten im Regionalverkehr in dem sich Umsteigemoglichkeiten von Norden Nurnberg und Wurzburg nach Suden Augsburg Ingolstadt und Munchen sowie in die Gegenrichtung bestehen LiteraturBeschreibung der Bahnlinie Donauworth Treuchtlingen In Jahresbericht der Koniglich Bayerischen Staatseisenbahn Verwaltung fur das Betriebsjahr 1906 E Muhlthaler s Buch und Kunstdruckerei Munchen 1906 kbaystb de abgerufen am 6 Mai 2022 Siegfried Bufe Dampflokomotiven in Mittelfranken Eisenbahn in Mittelfranken Band 1 Bufe Fachbuchverlag Munchen 1980 ISBN 978 3 922138 09 9 Leonhard Bergsteiner Eisenbahnen im Altmuhltal Geschichte der Eisenbahnen zwischen Gunzenhausen und Kelheim sowie des Eisenbahnknotens Ingolstadt Kenning Nordhorn 1989 ISBN 978 3 9800952 7 3 Jorg Frank Rolf Frank Eisenbahnkreuz Treuchtlingen Hrsg Jorg Frank Bufe Fachbuchverlag Egglham 1989 ISBN 3 922138 35 7 Bernd Eisenschink Jurgen Horstel Bahnen in Suddeutschland Orell Fussli Verlag Zurich Wiesbaden 1990 ISBN 978 3 280 01897 2 Andreas Dollinger Eine Lucke im System 100 Jahre Bahnstrecke Treuchtlingen Donauworth 1906 2006 In LOK Magazin Heft 1 Geramond Verlag Munchen 2007 br 101 de abgerufen am 17 Juli 2022 WeblinksCommons Bahnstrecke Donauworth Treuchtlingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Streckenverlauf Betriebsstellen und zulassige Geschwindigkeiten auf der OpenRailwayMapEinzelnachweiseDB Netze Infrastrukturregister Eisenbahnatlas Deutschland 9 Auflage Schweers Wall Aachen 2014 ISBN 978 3 89494 145 1 Bundesbahndirektion Nurnberg Karte im Massstab 1 400000 Ausgabe B Deutsche Bundesbahn Mai 1985 blocksignal de abgerufen am 6 Mai 2022 Bahnstrecke Donauworth Treuchtlingen In Bahnrelikte net Armin Weth 4 November 2018 abgerufen am 6 Mai 2022 Verordnung EU Nr 1315 2013 uber Leitlinien der Union fur den Aufbau eines transeuropaischen Verkehrsnetzes und zur Aufhebung des Beschlusses Nr 661 2010 EU S 49 Rudiger Block Auf neuen Wegen Die Neubaustrecken der Deutschen Bundesbahn In Eisenbahn Kurier Special Hochgeschwindigkeitsverkehr Nr 21 1991 ohne ISSN S 30 35 Wilhelm Linkerhagner Neu und Ausbaustrecken der Deutschen Bundesbahn In Jahrbuch des Eisenbahnwesens 1977 S 78 85 Rudiger Block ICE Rennbahn Die Neubaustrecken In Eisenbahn Kurier Special Hochgeschwindigkeitsverkehr Nr 21 1991 S 36 45 Digitale Schiene Deutschland PDF Die Zukunft der Eisenbahn Deutsche Bahn September 2019 S 10 f abgerufen am 2 Mai 2020 Sieghard Hedwig Wornitz Brucke bald wieder voll befahrbar In B4B Wirtschaftsleben Schwaben vmm Wirtschaftsverlag 2 Juli 2013 abgerufen am 15 Dezember 2021 Sieghard Hedwig Bauarbeiten an der Oberen Mohrenbachbrucke In nordbayern de Verlag Nurnberger Presse 27 September 2013 abgerufen am 15 Dezember 2021 Sommerfahrplan 1939 Fahrplan 2020