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Kurtrier auch Erzstift Trier oder Kurfürstentum Trier war eines der ursprünglich sieben Kurfürstentümer des Heiligen Röm

Kurfürstentum Trier

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Kurfürstentum Trier
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Kurtrier (auch: Erzstift Trier oder Kurfürstentum Trier) war eines der ursprünglich sieben Kurfürstentümer des Heiligen Römischen Reiches. Das weltliche Herrschaftsgebiet des Erzbischofs von Trier existierte von spätkarolingischer Zeit bis zum Reichsdeputationshauptschluss von 1803. Seit der Wende zum 16. Jahrhundert gehörte es zum kurrheinischen Reichskreis. Zur Zeit seiner größten Ausdehnung umfasste der Kurstaat im Wesentlichen Gebiete links und rechts der Unterläufe von Mosel und Lahn sowie des Mittelrheins zwischen Hammerstein und Oberwesel. Seine Hauptstadt war Trier, Residenzstadt seit dem 17. Jahrhundert Koblenz.


Territorium im Heiligen Römischen Reich
Kurtrier
Wappen
Karte
Kurfürstentum Trier (blaugrau) 1648
Alternativnamen Kurfürstentum Trier, Churtrier, Erzstift Trier, Kurerzstift Trier
Entstanden aus Herzogtum Oberlothringen
Herrschaftsform Geistliches Wahlfürstentum/Ständestaat
Herrscher/
Regierung
Fürsterzbischof, Administrator oder in Vakanz: Trierer Domkapitel
Heutige Region/en DE-RP, DE-SL, DE-NW, DE-HE
Reichstag Kurfürstenrat
Reichskreis Kurrheinisch
Hauptstädte/
Residenzen
Trier, ab 1632 Koblenz
Konfession/
Religionen
römisch-katholisch
Sprache/n Deutsch
Währung Rheinischer Gulden
Aufgegangen in linksrheinisch: 1794/1801 Frankreich / Départements Sarre und Rhin-et-Moselle; rechtsrheinisch: 1803 Nassau-Weilburg

Die Erzbischöfe von Trier gehörten mit denen von Mainz und Köln zu den drei geistlichen Kurfürsten. Zusammen mit ihren vier weltlichen Standesgenossen, den Pfalzgrafen bei Rhein, den Markgrafen von Brandenburg, den Herzögen von Sachsen und den Königen von Böhmen, stand ihnen seit der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert das alleinige Recht zur Wahl des deutschen Königs zu, das 1356 in der Goldenen Bulle bestätigt wurde.

Geschichte

Das Bistum Trier entstand bereits in spätrömischer Zeit, im 3. Jahrhundert. Seit dem 6. Jahrhundert waren ihm als Erzbistum die Suffragane von Metz, Toul und Verdun unterstellt. In spätkarolingischer Zeit begannen die Erzbischöfe von Trier mit dem Aufbau einer weltlichen Territorialherrschaft. Dieser weltliche Besitz des Bischofs von Trier, das Erzstift, ist zu unterscheiden von seinem geistlichen Einflussbereich, dem Erzbistum. Dessen Grenzen waren erheblich weiter und umfassten zum Beispiel auch Gebiete in Luxemburg und Frankreich. Andererseits gehörten zum Erzstift Gebiete, etwa das Amt Daun in der Eifel, die geistlich zum Erzbistum Köln gehörten.

Entstehung

Als eigene Landesherrschaft bildete sich der Kurstaat seit dem Ende des 9. Jahrhunderts allmählich aus dem Herzogtum Oberlothringen heraus. Der Erzbischof von Trier erhielt 897 vom ostfränkischen König Arnulf von Kärnten den Bannforst im Hunsrück, und seit 902 war er auch weltlicher Herr seiner Residenzstadt. Bis zum Beginn des 11. Jahrhunderts blieb der entstehende Kurstaat auf Gebiete um Trier herum beschränkt, das später so genannte obere Erzstift. Dieses wurde 1018 beträchtlich erweitert, als Kaiser Heinrich II. dem Trierer Erzbischof Poppo von Babenberg den fränkischen Königshof Koblenz mitsamt dem zugehörigen Reichsgut übertrug. Das Land am Zusammenfluss von Rhein und Mosel und im unteren Westerwald bildete von da an das untere Erzstift. Im 12. Jahrhundert gewannen die Bischöfe auch die weltlichen Besitzungen der Reichsabtei St. Maximin und die Vogteirechte des rheinischen Pfalzgrafen in ihrem Bistum.

Entwicklung vom 12. bis 16. Jahrhundert

Im 12. und 13. Jahrhundert führten eine Reihe von Auseinandersetzungen mit den rheinischen Pfalzgrafen zu Gebietsgewinnen für Trier. Streitpunkte waren unter anderem die Burg Arras, die Burg Treis und die Burg Thurant. Ergebnis war die Verdrängung der Pfalzgrafen aus dem Eifel-Mosel-Gebiet nach Süden.

Seit dem Jahr 1198 gehörten die Erzbischöfe von Trier zum Kurfürstenkollegium. Wie auch die beiden anderen geistlichen Kurfürsten waren sie Kanzler eines der drei Reichsteile. Das Amt des Erzkanzlers für Burgund wurde aber mit dem weitgehenden Verlust der französischsprachigen Gebiete des Heiligen Römischen Reichs in der frühen Neuzeit zu einem inhaltsleeren Titel.

Unter Erzbischof Balduin von Luxemburg, dem bedeutendsten Kurfürsten von Trier, gelang es zwischen 1307 und 1354, zum Teil durch kriegerische Gebietserwerbungen, eine geschlossene territoriale Verbindung zwischen dem oberen und dem unteren Erzstift herzustellen. 1309 verpfändete der spätere Kaiser Heinrich VII. die Städte Boppard und Oberwesel am Rhein an seinen Bruder Erzbischof Balduin.

In der Folgezeit gewann Kurtrier weitere Gebiete in Eifel, Hunsrück, Westerwald und Taunus hinzu, etwa die Ämter Manderscheid, Cochem, Hammerstein und Limburg. Vor allem Kuno von Falkenstein und Werner von Falkenstein betrieben eine erfolgreiche Territorialpolitik.

Die Manderscheider Fehde 1430–1437 sorgte für erhebliche Zerstörungen und finanzielle Belastungen im Trierer Kurstaat. Ulrich von Manderscheid kämpfte gegen Raban von Helmstatt um den Trierer Bischofsstuhl. Mit dem Tod Ulrichs 1436 war die Auseinandersetzung im Wesentlichen entschieden.

Mit dem Erwerb der Grafschaft Virneburg 1545 und der Fürstabtei Prüm im Jahr 1576 war die territoriale Entwicklung des Erzstifts im Wesentlichen abgeschlossen. Anders als Kurköln und Kurmainz verfügte der Trierer Kurstaat über ein weitgehend geschlossenes Territorium. Es erstreckte sich vom Unterlauf der Saar bei Merzig beiderseits der Mosel bis Koblenz und lahnaufwärts bis Montabaur und Limburg. Eine Exklave im Herzogtum Jülich bildete das Amt Güsten-Welldorf, ein ehemaliger Besitz der Fürstabtei Prüm.

Hexenwahn und Dreißigjähriger Krieg

Im 16. Jahrhundert kam es im Kurfürstentum vermehrt zu Hexenverfolgungen. Besonderes Aufsehen erregte der Fall des Trierer Schultheißen Dietrich Flade. Er hatte in seiner Funktion als Hexenrichter zahlreiche Hexenprozesse geleitet und Todesurteile gesprochen, wurde aber 1588 selbst als Hexer angeklagt. Er wurde auf Befehl des Kurfürsten Johann von Schönenberg am 4. Juli 1588 verhaftet und am 18. September 1589 zum Feuertod verurteilt. Der Jesuit Friedrich Spee, Autor der Schrift Cautio Criminalis und einer der schärfsten Kritiker des Hexenwahns, wirkte von 1633 bis 1635 als Beichtvater in Trierer Gefängnissen und Krankenhäusern.

Unter der Regierung des Kurfürsten Philipp Christoph von Sötern wurde Trier spätestens ab 1632 in den Dreißigjährigen Krieg verwickelt. Die bereits seit 1630 nach Streit der Bürgerschaft mit Sötern von spanischen Soldaten besetzte Bistumsstadt wurde 1632 von französischen Truppen im Auftrag des Kurfürsten zurückerobert, womit der Kurfürst sich gegen die Habsburger und den Kaiser stellte. Auch die Festung Ehrenbreitstein übergab Sötern zum Schutz vor den Schweden an Frankreich, während Koblenz auf Betreiben des Domkapitels kaiserliche Truppen aufgenommen hatte, die ausgerechnet von den Schweden nach kurzer Belagerung wieder vertrieben wurden. 1635 eroberten die Spanier Trier und Koblenz und nahmen den Kurfürsten gefangen, was Frankreich als Anlass für die Kriegserklärung an Spanien diente, womit der Französisch-Spanische Krieg begann. 1637 nahmen kaiserliche Truppen nach einjähriger Belagerung den Ehrenbreitstein ein und hielten ihn bis zum Kriegsende besetzt. Im Laufe des Krieges litt das Territorium des Kurfürstentums zunächst unter spanischer Besatzung und gegen diese vorgehende französische und schwedische Truppen, später unter den erneut dort liegenden spanischen und lothringischen Truppen.

Erst 1645 wurde der Kurfürst freigelassen und ihm Koblenz übergeben unter der Bedingung, dass er dem Prager Frieden beitritt und dem mit ihm verfeindeten Domkapitel Amnestie gewährt. Trotzdem paktierte Sötern nach seiner Rückkehr wieder mit den Franzosen, die er das noch spanisch besetzte Trier für ihn erobern ließ, und stritt weiter mit dem Domkapitel, das größtenteils nach Köln auswich. Als Sötern 1649 den gerade erst ins Kapitel aufgenommenen Philipp Ludwig von Reiffenberg zu seinem Koadjutor ernannte, beschloss das Kapitel im Kölner Exil, militärisch gegen ihn vorzugehen. Vom Domkapitel angeworbene Truppen brachten den Stadtkommandanten von Koblenz auf ihre Seite und nahmen Trier ein. Die vom Kurfürsten dagegen zur Hilfe gerufenen französischen Truppen wurden 1650 von lothringischen Truppen vertrieben und Sötern musste einer Wahl eines Koadjutors durch das Kapitel zustimmen. Nach anfänglichem Widerstand war Sötern schließlich gezwungen, die Wahl Karl Kaspar von der Leyens zu seinem Koadjutor und präsumtiven Nachfolger zu akzeptieren.

Im Jahr 1669 erließ die kurtrierische Regierung ein für das ganze Territorium geltendes Landrecht. Der Kurstaat besaß mehrere Herrschaftszentren, wobei das verkehrsgünstig gelegene Koblenz ständig an Bedeutung gewann. Die Residenz wurde 1632 aus dem weniger stark befestigten Trier nach Schloss Philippsburg in Ehrenbreitstein und 1786 in das neu erbaute Kurfürstliche Schloss von Koblenz verlegt. Als Jagdschloss diente die Burg Daun und ab 1764 Schloss Engers am Rhein.

Pfälzischer Erbfolgekrieg

Im Juni und Juli des Jahres 1684 wurde die Stadt Trier nach der Eroberung Luxemburgs von französischen Truppen besetzt. Nach Ausbruch des Pfälzischen Erbfolgekriegs wurde Kurtrier fast komplett von Frankreich besetzt und stark zerstört. So gingen die Städte Cochem, Mayen, Wittlich und andere Städte in Flammen auf. Koblenz widerstand 1688 einer Belagerung, wurde aber durch Kanonenbeschuss stark beschädigt. Burg Stolzenfels am Rhein wurde 1689 völlig zerstört. Auf Grund des defensiven Vorgehens der Reichstruppen blieben die linksrheinischen Teile des Erzstifts in der Hand der Franzosen. 1697 wurde der Pfälzische Erbfolgekrieg durch den Frieden von Rijswijk beendet und die französischen Truppen verließen das Kurfürstentum.

Das Ende des Kurstaats

Unter dem letzten Trierer Kurfürsten, Clemens Wenzeslaus von Sachsen, wurde Koblenz zum Sammelpunkt gegenrevolutionärer französischer Adliger. Während des Ersten Koalitionskriegs besetzten 1794 französische Revolutionstruppen den größten Teil des Kurfürstentums. Die kurtrierische Festung Ehrenbreitstein konnte sich noch bis 1799 halten, musste dann aber auch aufgeben. Seine linksrheinischen Gebiete wurden 1801 im Frieden von Lunéville Frankreich angegliedert und im Wesentlichen auf die Départements Sarre mit Sitz in Trier und Rhin-et-Moselle mit Sitz in Koblenz aufgeteilt. Die rechtsrheinischen Gebiete fielen 1803 an Nassau-Weilburg.

Beim Wiener Kongress wurden die kurtrierischen Gebiete größtenteils dem Königreich Preußen zugeschlagen und 1822 in die preußische Rheinprovinz eingegliedert. Bis auf die Region um das hessische Limburg und einzelne Ortschaften im Saarland und in Nordrhein-Westfalen bilden sie seit 1946 den nördlichen Teil des neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Dessen Landeswappen zeigt neben dem kurpfälzischen Löwen und dem Mainzer Rad das rote Kreuz von Kurtrier.

Der Gebrauch des Titels Fürst(erz)bischof sowie die Verwendung der damit verbundenen weltlichen Würdezeichen (wie Fürstenhut und -mantel) wurde 1951 durch Papst Pius XII. auch formell abgeschafft.

Landesburgen

Zur Verwaltung und Kontrolle des Territoriums besaß Kurtrier Landesburgen. Im Gegensatz zur Lehensburg konnte der Erzbischof über Landesburgen unmittelbar verfügen. Die Anlagen waren mit erzbischöflichen Bediensteten besetzt (Amtmänner, Burgmänner, Kellner und Wächter).

Liste der Trierer Landesburgen:

Arras, Baldenau, Balduinseck, Balduinstein, Burg Bischofstein, Burg Wernerseck, Boppard, Cochem, Ehrenbreitstein, Genovevaburg, Grimburg, Hartenfels, Alte Burg Koblenz, Kyllburg, Oberburg Manderscheid, Malberg, Montabaur, Neuerburg, Pfalzel, Ramstein, Rauschenburg, Saarburg, Sterrenberg, Stolzenfels, Treis, Thurant, Trier (Palastaula), Welschbillig.

Die Ständeordnung

Die Ständeordnung des Kurfürstentums Trier sah drei Organe vor: den Kurfürsten, das Domkapitel und die Versammlung der Landstände.

Der Kurfürst

Der Kurfürst war der oberste Landesherr des Kurfürstentums und in Personalunion Erzbischof des sehr viel größeren Erzbistums Trier. Nach der Wahl durch das Domkapitel wurde er vom Papst als Erzbischof und vom Kaiser als Kurfürst eingesetzt. In seiner weltlichen Funktion wurde er von einem Hofrat beraten und regierte seit dem 16. Jahrhundert weitgehend absolutistisch. Jedoch war er bei seinen Entscheidungen durch das so genannte Konsensrecht des Domkapitels und der Landstände häufig eingeschränkt.

Das Domkapitel

Eine wichtige Aufgabe des Domkapitels war die Wahl des Erzbischofs. An seiner Spitze stand der Dompropst. Der Kurfürst konnte ohne die Zustimmung des Domkapitels die Landstände nicht einberufen, des Weiteren waren die Verträge des Kurfürsten ohne Gegenzeichnung durch das Domkapitel nicht gültig. In Zeiten der Sedisvakanz übernahm das Domkapitel die gesamte Regierung, konnte Münzen prägen und Kriege führen. Das Domkapitel nahm eine autonome Stellung ein, war von Steuern befreit und verwaltete seine Güter selbst.

Die Landstände

→ Hauptartikel: Landstände des Kurfürstentums Trier

Seit 1501 gab es in Kurtrier Landstände, die für das gesamte Kurfürstentum zuständig waren. Ihre wichtigste Aufgabe war die Bewilligung neuer Steuern. Die Schaffung dieses Gremiums war nach der Reichsreform notwendig geworden, die erstmals die Erhebung einer reichsweiten Steuer, des Gemeinen Pfennigs, vorsah. Der Kurfürst rief den Landtag, der in der Regel einmal jährlich tagte, mit Zustimmung des Domkapitels ein. Auf den Landtagen wurde auch über Beschwerden und Forderungen der Stände beraten, die dann an den Kurfürsten weitergeleitet wurden.

Die Trierer Kurfürsten seit dem 13. Jahrhundert

Name von bis
Johann I. 1190 1212
Theoderich von Wied 1212 1242
Arnold II. von Isenburg 1242 1259
Heinrich II. von Finstingen 1260 1286
Bohemond I. von Warnesberg 1289 1299
Diether von Nassau 1300 1307
Balduin von Luxemburg 1307 1354
Boemund II. von Saarbrücken 1354 1361
Kuno II. von Falkenstein 1362 1388
Werner von Falkenstein 1388 1418
Otto von Ziegenhain 1418 1430
Rhaban von Helmstätt 1430 1438
Jakob I. von Sierck 1439 1456
Johann II. von Baden 1456 1503
Jakob II. von Baden 1503 1511
Richard von Greiffenklau 1511 1531
Johann III. von Metzenhausen 1531 1540
Johann IV. Ludwig von Hagen 1540 1547
Johann V. von Isenburg 1547 1556
Johann VI. von der Leyen 1556 1567
Jakob III. von Eltz 1567 1581
Johann VII. von Schönenberg 1581 1599
Lothar von Metternich 1599 1623
Philipp Christoph von Sötern 1623 1652
Karl Kaspar von der Leyen 1652 1676
Johann VIII. Hugo von Orsbeck 1676 1711
Karl Joseph von Lothringen 1711 1715
Franz Ludwig von Neuburg bei Rhein 1716 1729
Franz Georg von Schönborn 1729 1756
Johann IX. Philipp von Walderdorff 1756 1768
Clemens Wenzeslaus von Sachsen 1768 1803

Siehe auch

  • Liste der Ämter im Kurfürstentum Trier
  • Liste der Wappen mit dem Trierer Kreuz
  • Landrentamtspretiosen („Kronjuwelen“ des Kurstaats)

Literatur

  • Ingrid Bodsch: Burg und Herrschaft. Zur Territorial- und Burgenpolitik der Erzbischöfe von Trier im Hochmittelalter bis zum Tod Dieters von Nassau (†1307). Boppard 1989.
  • Peter Brommer: Kurtrier am Ende des Alten Reichs. Edition und Kommentierung der kurtrierischen Amtsbeschreibungen von (1772) 1783 bis ca. 1790. 2 Bände, Mainz 2008, ISBN 978-3-929135-59-6.
  • Richard Laufner: Das Erzstift Trier. In: Franz-Josef Heyen (Hrsg.): Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz, Freiburg im Breisgau, Würzburg 1981, S. 42–49.
  • Franz Roman Janssen: Kurtrier in seinen Ämtern, vornehmlich im 16. Jahrhundert. Studien zur Entwicklung frühmoderner Staatlichkeit. Bonn 1985, ISBN 3-7928-0478-6.
  • Jakob Marx: Geschichte des Erzstifts Trier.
    • Teil I
      • Band 1, Trier 1858 (Volltext).
    • Teil II
      • Band 1: Die Abteien des Benediktiner- und Zisterzienserklosters (Volltext)
      • Band 2: Die Stifte und Klöster.
  • Fritz Rörig: Die Entstehung der Landeshoheit des Trierer Erzbischofes zwischen Saar, Mosel und Ruwer und ihr Kampf mit den patrimonialen Gewalten. F. Lintz, Trier 1906.
  • Friedrich Rudolph: Die Entwickelung der Landeshoheit in Kurtrier bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts. In: Trierisches Archiv. Ergänzungsheft 5, S. 1–65, F. Lintz, Trier 1905.
  • Dorothe Trouet, Adelsschlösser in Kurtrier. Bauten und Baupolitik der Familie von Kesselstatt im 17. und 18. Jahrhundert. Kliomedia, Trier 2007 (Geschichte und Kultur des Trierer Landes, Bd. 6), ISBN 978-3-89890-105-5.
  • Hermann Weber: Frankreich, Kurtrier, der Rhein und das Reich. 1623–1635. (Pariser Historische Studien; 9). Röhrscheid, Bonn 1969 (Digitalisat)

Weblinks

Wiktionary: Kurtrier – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Literatur von und über Kurtrier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Karte Kurtrier

Einzelnachweise

  1. Paul Wagner: Philipp Christoph v. Sötern. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 26, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 50–69.
  2. Franz Gall: Österreichische Wappenkunde. Handbuch der Wappenwissenschaft. 2. Aufl. Böhlau Verlag, Wien 1992, S. 219, ISBN 3-205-05352-4.
Territorien und Stände des Kurrheinischen Reichskreises im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation (1512–1803)

Kurfürstentümer: Kurmainz (mit Erfurter Staat und Eichsfeld) | Kurtrier | Kurköln (mit den westfälischen Nebenländern Vest Recklinghausen und Herzogtum Westfalen) | Kurpfalz

Territorien: Deutschordensballei Koblenz | Burggrafschaft Rheineck | Herrschaft, später: Grafschaft Nieder-Isenburg | Herrschaft, später: Grafschaft Nassau-Beilstein | Herrschaft, später: Grafschaft Salm-Reifferscheidt | Propstei Selz | Reichsabtei St. Maximin | Grafschaft Neuenahr | Verpfändete Reichsstadt Gelnhausen

Ohne eigenes Territorium auf Kreisgebiet, jedoch seit 1724 auf den Kreistagen vertreten: Fürst von Thurn und Taxis

Kurfürstenkollegium des Heiligen Römischen Reiches

Goldene Bulle Karls IV.: Mainz | Trier | Köln | Rheinpfalz | Sachsen | Brandenburg | Böhmen

Kurwürde im 17. Jahrhundert: Bayern (1623) | Hannover (1692)

Reichsdeputationshauptschluss (1803): Hessen | Baden | Regensburg | Salzburg | Württemberg

Normdaten (Geografikum): GND: 4060882-7 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 242540842

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 17 Jul 2025 / 22:50

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Kurtrier auch Erzstift Trier oder Kurfurstentum Trier war eines der ursprunglich sieben Kurfurstentumer des Heiligen Romischen Reiches Das weltliche Herrschaftsgebiet des Erzbischofs von Trier existierte von spatkarolingischer Zeit bis zum Reichsdeputationshauptschluss von 1803 Seit der Wende zum 16 Jahrhundert gehorte es zum kurrheinischen Reichskreis Zur Zeit seiner grossten Ausdehnung umfasste der Kurstaat im Wesentlichen Gebiete links und rechts der Unterlaufe von Mosel und Lahn sowie des Mittelrheins zwischen Hammerstein und Oberwesel Seine Hauptstadt war Trier Residenzstadt seit dem 17 Jahrhundert Koblenz Territorium im Heiligen Romischen ReichKurtrierWappenKarteKurfurstentum Trier blaugrau 1648Alternativnamen Kurfurstentum Trier Churtrier Erzstift Trier Kurerzstift TrierEntstanden aus Herzogtum OberlothringenHerrschaftsform Geistliches Wahlfurstentum StandestaatHerrscher Regierung Fursterzbischof Administrator oder in Vakanz Trierer DomkapitelHeutige Region en DE RP DE SL DE NW DE HEReichstag KurfurstenratReichskreis KurrheinischHauptstadte Residenzen Trier ab 1632 KoblenzKonfession Religionen romisch katholischSprache n DeutschWahrung Rheinischer GuldenAufgegangen in linksrheinisch 1794 1801 Frankreich Departements Sarre und Rhin et Moselle rechtsrheinisch 1803 Nassau Weilburg Die Erzbischofe von Trier gehorten mit denen von Mainz und Koln zu den drei geistlichen Kurfursten Zusammen mit ihren vier weltlichen Standesgenossen den Pfalzgrafen bei Rhein den Markgrafen von Brandenburg den Herzogen von Sachsen und den Konigen von Bohmen stand ihnen seit der Wende vom 12 zum 13 Jahrhundert das alleinige Recht zur Wahl des deutschen Konigs zu das 1356 in der Goldenen Bulle bestatigt wurde GeschichteDie sieben Kurfursten wahlen Heinrich von Luxemburg zum Konig Die Kurfursten kenntlich durch ihre Wappen sind v l n r die Erzbischofe von Koln Heinrich II von Virneburg Mainz Peter von Aspelt und Trier Balduin von Luxemburg der Pfalzgraf bei Rhein Rudolf I der Herzog von Sachsen Rudolf I der Markgraf von Brandenburg Waldemar und der Konig von Bohmen Heinrich von Karnten Das Bistum Trier entstand bereits in spatromischer Zeit im 3 Jahrhundert Seit dem 6 Jahrhundert waren ihm als Erzbistum die Suffragane von Metz Toul und Verdun unterstellt In spatkarolingischer Zeit begannen die Erzbischofe von Trier mit dem Aufbau einer weltlichen Territorialherrschaft Dieser weltliche Besitz des Bischofs von Trier das Erzstift ist zu unterscheiden von seinem geistlichen Einflussbereich dem Erzbistum Dessen Grenzen waren erheblich weiter und umfassten zum Beispiel auch Gebiete in Luxemburg und Frankreich Andererseits gehorten zum Erzstift Gebiete etwa das Amt Daun in der Eifel die geistlich zum Erzbistum Koln gehorten Entstehung Landkarte aus dem 18 Jahrhundert von Frederik de WitErzbistum und Kurfurstentum Trier in seinen Amtern 1710Festung des Kurfursten in der Trierer Konstantinbasilika ab zirka 1000 farblich markiertKurfurstliches Palais Trier 1615 1676 Ausbau 1756 vor der 1846 1856 teilrekonstruierten KonstantinbasilikaDas 1801 zerstorte Schloss Philippsburg in Koblenz Residenz von 1632 bis 1786 unten links das erhaltene Dikasterialgebaude unten rechts daruber die kurtrierische Festung Ehrenbreitstein 1789Dikasterium von Schloss Philippsburg in Koblenz 1738 1749 von Balthasar Neumann und Johannes Seiz fur Kurfurst Franz Georg von Schonborn errichtetKurfurstliches Schloss in Koblenz 1777 1793 Als eigene Landesherrschaft bildete sich der Kurstaat seit dem Ende des 9 Jahrhunderts allmahlich aus dem Herzogtum Oberlothringen heraus Der Erzbischof von Trier erhielt 897 vom ostfrankischen Konig Arnulf von Karnten den Bannforst im Hunsruck und seit 902 war er auch weltlicher Herr seiner Residenzstadt Bis zum Beginn des 11 Jahrhunderts blieb der entstehende Kurstaat auf Gebiete um Trier herum beschrankt das spater so genannte obere Erzstift Dieses wurde 1018 betrachtlich erweitert als Kaiser Heinrich II dem Trierer Erzbischof Poppo von Babenberg den frankischen Konigshof Koblenz mitsamt dem zugehorigen Reichsgut ubertrug Das Land am Zusammenfluss von Rhein und Mosel und im unteren Westerwald bildete von da an das untere Erzstift Im 12 Jahrhundert gewannen die Bischofe auch die weltlichen Besitzungen der Reichsabtei St Maximin und die Vogteirechte des rheinischen Pfalzgrafen in ihrem Bistum Entwicklung vom 12 bis 16 Jahrhundert Im 12 und 13 Jahrhundert fuhrten eine Reihe von Auseinandersetzungen mit den rheinischen Pfalzgrafen zu Gebietsgewinnen fur Trier Streitpunkte waren unter anderem die Burg Arras die Burg Treis und die Burg Thurant Ergebnis war die Verdrangung der Pfalzgrafen aus dem Eifel Mosel Gebiet nach Suden Seit dem Jahr 1198 gehorten die Erzbischofe von Trier zum Kurfurstenkollegium Wie auch die beiden anderen geistlichen Kurfursten waren sie Kanzler eines der drei Reichsteile Das Amt des Erzkanzlers fur Burgund wurde aber mit dem weitgehenden Verlust der franzosischsprachigen Gebiete des Heiligen Romischen Reichs in der fruhen Neuzeit zu einem inhaltsleeren Titel Unter Erzbischof Balduin von Luxemburg dem bedeutendsten Kurfursten von Trier gelang es zwischen 1307 und 1354 zum Teil durch kriegerische Gebietserwerbungen eine geschlossene territoriale Verbindung zwischen dem oberen und dem unteren Erzstift herzustellen 1309 verpfandete der spatere Kaiser Heinrich VII die Stadte Boppard und Oberwesel am Rhein an seinen Bruder Erzbischof Balduin In der Folgezeit gewann Kurtrier weitere Gebiete in Eifel Hunsruck Westerwald und Taunus hinzu etwa die Amter Manderscheid Cochem Hammerstein und Limburg Vor allem Kuno von Falkenstein und Werner von Falkenstein betrieben eine erfolgreiche Territorialpolitik Die Manderscheider Fehde 1430 1437 sorgte fur erhebliche Zerstorungen und finanzielle Belastungen im Trierer Kurstaat Ulrich von Manderscheid kampfte gegen Raban von Helmstatt um den Trierer Bischofsstuhl Mit dem Tod Ulrichs 1436 war die Auseinandersetzung im Wesentlichen entschieden Mit dem Erwerb der Grafschaft Virneburg 1545 und der Furstabtei Prum im Jahr 1576 war die territoriale Entwicklung des Erzstifts im Wesentlichen abgeschlossen Anders als Kurkoln und Kurmainz verfugte der Trierer Kurstaat uber ein weitgehend geschlossenes Territorium Es erstreckte sich vom Unterlauf der Saar bei Merzig beiderseits der Mosel bis Koblenz und lahnaufwarts bis Montabaur und Limburg Eine Exklave im Herzogtum Julich bildete das Amt Gusten Welldorf ein ehemaliger Besitz der Furstabtei Prum Hexenwahn und Dreissigjahriger Krieg Im 16 Jahrhundert kam es im Kurfurstentum vermehrt zu Hexenverfolgungen Besonderes Aufsehen erregte der Fall des Trierer Schultheissen Dietrich Flade Er hatte in seiner Funktion als Hexenrichter zahlreiche Hexenprozesse geleitet und Todesurteile gesprochen wurde aber 1588 selbst als Hexer angeklagt Er wurde auf Befehl des Kurfursten Johann von Schonenberg am 4 Juli 1588 verhaftet und am 18 September 1589 zum Feuertod verurteilt Der Jesuit Friedrich Spee Autor der Schrift Cautio Criminalis und einer der scharfsten Kritiker des Hexenwahns wirkte von 1633 bis 1635 als Beichtvater in Trierer Gefangnissen und Krankenhausern Unter der Regierung des Kurfursten Philipp Christoph von Sotern wurde Trier spatestens ab 1632 in den Dreissigjahrigen Krieg verwickelt Die bereits seit 1630 nach Streit der Burgerschaft mit Sotern von spanischen Soldaten besetzte Bistumsstadt wurde 1632 von franzosischen Truppen im Auftrag des Kurfursten zuruckerobert womit der Kurfurst sich gegen die Habsburger und den Kaiser stellte Auch die Festung Ehrenbreitstein ubergab Sotern zum Schutz vor den Schweden an Frankreich wahrend Koblenz auf Betreiben des Domkapitels kaiserliche Truppen aufgenommen hatte die ausgerechnet von den Schweden nach kurzer Belagerung wieder vertrieben wurden 1635 eroberten die Spanier Trier und Koblenz und nahmen den Kurfursten gefangen was Frankreich als Anlass fur die Kriegserklarung an Spanien diente womit der Franzosisch Spanische Krieg begann 1637 nahmen kaiserliche Truppen nach einjahriger Belagerung den Ehrenbreitstein ein und hielten ihn bis zum Kriegsende besetzt Im Laufe des Krieges litt das Territorium des Kurfurstentums zunachst unter spanischer Besatzung und gegen diese vorgehende franzosische und schwedische Truppen spater unter den erneut dort liegenden spanischen und lothringischen Truppen Erst 1645 wurde der Kurfurst freigelassen und ihm Koblenz ubergeben unter der Bedingung dass er dem Prager Frieden beitritt und dem mit ihm verfeindeten Domkapitel Amnestie gewahrt Trotzdem paktierte Sotern nach seiner Ruckkehr wieder mit den Franzosen die er das noch spanisch besetzte Trier fur ihn erobern liess und stritt weiter mit dem Domkapitel das grosstenteils nach Koln auswich Als Sotern 1649 den gerade erst ins Kapitel aufgenommenen Philipp Ludwig von Reiffenberg zu seinem Koadjutor ernannte beschloss das Kapitel im Kolner Exil militarisch gegen ihn vorzugehen Vom Domkapitel angeworbene Truppen brachten den Stadtkommandanten von Koblenz auf ihre Seite und nahmen Trier ein Die vom Kurfursten dagegen zur Hilfe gerufenen franzosischen Truppen wurden 1650 von lothringischen Truppen vertrieben und Sotern musste einer Wahl eines Koadjutors durch das Kapitel zustimmen Nach anfanglichem Widerstand war Sotern schliesslich gezwungen die Wahl Karl Kaspar von der Leyens zu seinem Koadjutor und prasumtiven Nachfolger zu akzeptieren Im Jahr 1669 erliess die kurtrierische Regierung ein fur das ganze Territorium geltendes Landrecht Der Kurstaat besass mehrere Herrschaftszentren wobei das verkehrsgunstig gelegene Koblenz standig an Bedeutung gewann Die Residenz wurde 1632 aus dem weniger stark befestigten Trier nach Schloss Philippsburg in Ehrenbreitstein und 1786 in das neu erbaute Kurfurstliche Schloss von Koblenz verlegt Als Jagdschloss diente die Burg Daun und ab 1764 Schloss Engers am Rhein Pfalzischer Erbfolgekrieg Im Juni und Juli des Jahres 1684 wurde die Stadt Trier nach der Eroberung Luxemburgs von franzosischen Truppen besetzt Nach Ausbruch des Pfalzischen Erbfolgekriegs wurde Kurtrier fast komplett von Frankreich besetzt und stark zerstort So gingen die Stadte Cochem Mayen Wittlich und andere Stadte in Flammen auf Koblenz widerstand 1688 einer Belagerung wurde aber durch Kanonenbeschuss stark beschadigt Burg Stolzenfels am Rhein wurde 1689 vollig zerstort Auf Grund des defensiven Vorgehens der Reichstruppen blieben die linksrheinischen Teile des Erzstifts in der Hand der Franzosen 1697 wurde der Pfalzische Erbfolgekrieg durch den Frieden von Rijswijk beendet und die franzosischen Truppen verliessen das Kurfurstentum Das Ende des Kurstaats Unter dem letzten Trierer Kurfursten Clemens Wenzeslaus von Sachsen wurde Koblenz zum Sammelpunkt gegenrevolutionarer franzosischer Adliger Wahrend des Ersten Koalitionskriegs besetzten 1794 franzosische Revolutionstruppen den grossten Teil des Kurfurstentums Die kurtrierische Festung Ehrenbreitstein konnte sich noch bis 1799 halten musste dann aber auch aufgeben Seine linksrheinischen Gebiete wurden 1801 im Frieden von Luneville Frankreich angegliedert und im Wesentlichen auf die Departements Sarre mit Sitz in Trier und Rhin et Moselle mit Sitz in Koblenz aufgeteilt Die rechtsrheinischen Gebiete fielen 1803 an Nassau Weilburg Beim Wiener Kongress wurden die kurtrierischen Gebiete grosstenteils dem Konigreich Preussen zugeschlagen und 1822 in die preussische Rheinprovinz eingegliedert Bis auf die Region um das hessische Limburg und einzelne Ortschaften im Saarland und in Nordrhein Westfalen bilden sie seit 1946 den nordlichen Teil des neu gebildeten Landes Rheinland Pfalz Dessen Landeswappen zeigt neben dem kurpfalzischen Lowen und dem Mainzer Rad das rote Kreuz von Kurtrier Der Gebrauch des Titels Furst erz bischof sowie die Verwendung der damit verbundenen weltlichen Wurdezeichen wie Furstenhut und mantel wurde 1951 durch Papst Pius XII auch formell abgeschafft Landesburgen Zur Verwaltung und Kontrolle des Territoriums besass Kurtrier Landesburgen Im Gegensatz zur Lehensburg konnte der Erzbischof uber Landesburgen unmittelbar verfugen Die Anlagen waren mit erzbischoflichen Bediensteten besetzt Amtmanner Burgmanner Kellner und Wachter Liste der Trierer Landesburgen Arras Baldenau Balduinseck Balduinstein Burg Bischofstein Burg Wernerseck Boppard Cochem Ehrenbreitstein Genovevaburg Grimburg Hartenfels Alte Burg Koblenz Kyllburg Oberburg Manderscheid Malberg Montabaur Neuerburg Pfalzel Ramstein Rauschenburg Saarburg Sterrenberg Stolzenfels Treis Thurant Trier Palastaula Welschbillig Die StandeordnungDie Standeordnung des Kurfurstentums Trier sah drei Organe vor den Kurfursten das Domkapitel und die Versammlung der Landstande Der Kurfurst Der Kurfurst war der oberste Landesherr des Kurfurstentums und in Personalunion Erzbischof des sehr viel grosseren Erzbistums Trier Nach der Wahl durch das Domkapitel wurde er vom Papst als Erzbischof und vom Kaiser als Kurfurst eingesetzt In seiner weltlichen Funktion wurde er von einem Hofrat beraten und regierte seit dem 16 Jahrhundert weitgehend absolutistisch Jedoch war er bei seinen Entscheidungen durch das so genannte Konsensrecht des Domkapitels und der Landstande haufig eingeschrankt Das Domkapitel Eine wichtige Aufgabe des Domkapitels war die Wahl des Erzbischofs An seiner Spitze stand der Dompropst Der Kurfurst konnte ohne die Zustimmung des Domkapitels die Landstande nicht einberufen des Weiteren waren die Vertrage des Kurfursten ohne Gegenzeichnung durch das Domkapitel nicht gultig In Zeiten der Sedisvakanz ubernahm das Domkapitel die gesamte Regierung konnte Munzen pragen und Kriege fuhren Das Domkapitel nahm eine autonome Stellung ein war von Steuern befreit und verwaltete seine Guter selbst Die Landstande Hauptartikel Landstande des Kurfurstentums Trier Seit 1501 gab es in Kurtrier Landstande die fur das gesamte Kurfurstentum zustandig waren Ihre wichtigste Aufgabe war die Bewilligung neuer Steuern Die Schaffung dieses Gremiums war nach der Reichsreform notwendig geworden die erstmals die Erhebung einer reichsweiten Steuer des Gemeinen Pfennigs vorsah Der Kurfurst rief den Landtag der in der Regel einmal jahrlich tagte mit Zustimmung des Domkapitels ein Auf den Landtagen wurde auch uber Beschwerden und Forderungen der Stande beraten die dann an den Kurfursten weitergeleitet wurden Die Trierer Kurfursten seit dem 13 JahrhundertListe der Bischofe von Trier im Trierer DomName von bisJohann I 1190 1212Theoderich von Wied 1212 1242Arnold II von Isenburg 1242 1259Heinrich II von Finstingen 1260 1286Bohemond I von Warnesberg 1289 1299Diether von Nassau 1300 1307Balduin von Luxemburg 1307 1354Boemund II von Saarbrucken 1354 1361Kuno II von Falkenstein 1362 1388Werner von Falkenstein 1388 1418Otto von Ziegenhain 1418 1430Rhaban von Helmstatt 1430 1438Jakob I von Sierck 1439 1456Johann II von Baden 1456 1503Jakob II von Baden 1503 1511Richard von Greiffenklau 1511 1531Johann III von Metzenhausen 1531 1540Johann IV Ludwig von Hagen 1540 1547Johann V von Isenburg 1547 1556Johann VI von der Leyen 1556 1567Jakob III von Eltz 1567 1581Johann VII von Schonenberg 1581 1599Lothar von Metternich 1599 1623Philipp Christoph von Sotern 1623 1652Karl Kaspar von der Leyen 1652 1676Johann VIII Hugo von Orsbeck 1676 1711Karl Joseph von Lothringen 1711 1715Franz Ludwig von Neuburg bei Rhein 1716 1729Franz Georg von Schonborn 1729 1756Johann IX Philipp von Walderdorff 1756 1768Clemens Wenzeslaus von Sachsen 1768 1803Siehe auchListe der Amter im Kurfurstentum Trier Liste der Wappen mit dem Trierer Kreuz Landrentamtspretiosen Kronjuwelen des Kurstaats LiteraturIngrid Bodsch Burg und Herrschaft Zur Territorial und Burgenpolitik der Erzbischofe von Trier im Hochmittelalter bis zum Tod Dieters von Nassau 1307 Boppard 1989 Peter Brommer Kurtrier am Ende des Alten Reichs Edition und Kommentierung der kurtrierischen Amtsbeschreibungen von 1772 1783 bis ca 1790 2 Bande Mainz 2008 ISBN 978 3 929135 59 6 Richard Laufner Das Erzstift Trier In Franz Josef Heyen Hrsg Geschichte des Landes Rheinland Pfalz Freiburg im Breisgau Wurzburg 1981 S 42 49 Franz Roman Janssen Kurtrier in seinen Amtern vornehmlich im 16 Jahrhundert Studien zur Entwicklung fruhmoderner Staatlichkeit Bonn 1985 ISBN 3 7928 0478 6 Jakob Marx Geschichte des Erzstifts Trier Teil I Band 1 Trier 1858 Volltext Teil II Band 1 Die Abteien des Benediktiner und Zisterzienserklosters Volltext Band 2 Die Stifte und Kloster Fritz Rorig Die Entstehung der Landeshoheit des Trierer Erzbischofes zwischen Saar Mosel und Ruwer und ihr Kampf mit den patrimonialen Gewalten F Lintz Trier 1906 Friedrich Rudolph Die Entwickelung der Landeshoheit in Kurtrier bis zur Mitte des 14 Jahrhunderts In Trierisches Archiv Erganzungsheft 5 S 1 65 F Lintz Trier 1905 Dorothe Trouet Adelsschlosser in Kurtrier Bauten und Baupolitik der Familie von Kesselstatt im 17 und 18 Jahrhundert Kliomedia Trier 2007 Geschichte und Kultur des Trierer Landes Bd 6 ISBN 978 3 89890 105 5 Hermann Weber Frankreich Kurtrier der Rhein und das Reich 1623 1635 Pariser Historische Studien 9 Rohrscheid Bonn 1969 Digitalisat WeblinksWiktionary Kurtrier Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Kurtrier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Karte KurtrierEinzelnachweisePaul Wagner Philipp Christoph v Sotern In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 26 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 50 69 Franz Gall Osterreichische Wappenkunde Handbuch der Wappenwissenschaft 2 Aufl Bohlau Verlag Wien 1992 S 219 ISBN 3 205 05352 4 Territorien und Stande des Kurrheinischen Reichskreises im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation 1512 1803 Kurfurstentumer Kurmainz mit Erfurter Staat und Eichsfeld Kurtrier Kurkoln mit den westfalischen Nebenlandern Vest Recklinghausen und Herzogtum Westfalen Kurpfalz Territorien Deutschordensballei Koblenz Burggrafschaft Rheineck Herrschaft spater Grafschaft Nieder Isenburg Herrschaft spater Grafschaft Nassau Beilstein Herrschaft spater Grafschaft Salm Reifferscheidt Propstei Selz Reichsabtei St Maximin Grafschaft Neuenahr Verpfandete Reichsstadt Gelnhausen Ohne eigenes Territorium auf Kreisgebiet jedoch seit 1724 auf den Kreistagen vertreten Furst von Thurn und Taxis Kurfurstenkollegium des Heiligen Romischen Reiches Goldene Bulle Karls IV Mainz Trier Koln Rheinpfalz Sachsen Brandenburg Bohmen Kurwurde im 17 Jahrhundert Bayern 1623 Hannover 1692 Reichsdeputationshauptschluss 1803 Hessen Baden Regensburg Salzburg Wurttemberg Normdaten Geografikum GND 4060882 7 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 242540842

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