Das Erzbistum Straßburg lat Archidioecesis Argentoratensis oder Argentinensis ist ein immediates Erzbistum der römisch k
Bistum Straßburg

Das Erzbistum Straßburg (lat.: Archidioecesis Argentoratensis oder Argentinensis) ist ein immediates Erzbistum der römisch-katholischen Kirche in Frankreich mit Sitz in Straßburg.
Erzbistum Straßburg | |
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Basisdaten | |
Staat | Frankreich |
Kirchenprovinz | Immediat |
Diözesanbischof | Pascal Delannoy |
Weihbischof | Christian Kratz |
Emeritierter Diözesanbischof | Joseph Doré PSS Jean-Pierre Grallet OFM Luc Ravel CRSV |
Emeritierter Weihbischof | Gilles Reithinger MEP |
Gründung | 1988 |
Fläche | 8280 km² |
Pfarreien | 767 (2022 / AP 2023) |
Einwohner | 1.903.000 (2022 / AP 2023) |
Katholiken | 1.388.000 (2022 / AP 2023) |
Anteil | 72,9 % |
Diözesanpriester | 328 (2022 / AP 2023) |
Ordenspriester | 156 (2022 / AP 2023) |
Katholiken je Priester | 2868 |
Ständige Diakone | 88 (2022 / AP 2023) |
Ordensbrüder | 201 (2022 / AP 2023) |
Ordensschwestern | 716 (2022 / AP 2023) |
Ritus | Römischer Ritus |
Liturgiesprache | Französisch Deutsch |
Kathedrale | Straßburger Münster |
Website | www.alsace.catholique.fr |
Sein Gebiet umfasst die Region Elsass, besteht also aus den Départements Bas-Rhin (Unterelsass) und Haut-Rhin (Oberelsass).
Geschichte
Das schon 343 erwähnte Bistum Straßburg gehörte seit der Karolingerzeit der Kirchenprovinz Mainz an. Nach der im 12. Jahrhundert erfolgten Aufgliederung in acht Archidiakonate, welche alle dem Domkapitel angehörten, zählte das Bistum im 15. Jahrhundert 448 Pfarreien in 14 Dekanaten. Aufgrund der Reformation verringerte sich die Zahl der Pfarreien jedoch im 17. Jahrhundert auf 162.
Bereits im 10. Jahrhundert erwarb der Bischof das Münzrecht und die Grafenwürde und konnte sich im Laufe der Jahrhunderte ein Territorium aufbauen. Das Hochstift Straßburg war zwar sehr zersplittert, hatte jedoch eine Größe von 1400 km². Die Residenz des Bischofs, der für seine französischen Ländereien seit 1687 dem König von Frankreich den Lehnseid leistete, befand sich vorwiegend in Dachstein oder Zabern.
Das Domkapitel wurde 888 als Marienbruderschaft der Domkirche gegründet und erlangte schon zu Beginn des 11. Jahrhunderts auch seine wirtschaftliche Selbständigkeit vom Bischof. Nachdem die Zahl seiner Mitglieder ursprünglich zwischen 30 und 50 variierte, wurde sie 1364 auf 24 festgesetzt. Diese mussten seit dem 13. Jahrhundert wenigstens Freiherren sein und mütterlicher- wie väterlicherseits 16 Ahnen aufweisen können.
Um 1262 versuchte der Bischof, die Rechte der Stadt Straßburg zu beschneiden. Es kam zum offenen Krieg mit den Bürgern; am 8. März 1262 wurde Bischof Walter von Geroldseck in der Schlacht von Hausbergen entscheidend geschlagen und die Stadt erlangte ihre Unabhängigkeit vom Hochstift Straßburg. In der Folge entwickelte sie sich zu einer Freien Reichsstadt.
Als die alten Familien des Elsass im 15. Jahrhundert erloschen, stand das hochadlige Kapitel nur noch landfremden Kandidaten offen. Der letzte elsässische Domherr soll 1456 verstorben sein. Die zum Teil massiven Auseinandersetzungen wurden im 15. Jahrhundert auch auf dem Konzil von Basel ausgetragen. Angesichts der knappen Ressourcen kam es 1650 zu einer Aufteilung des Kapitels in zwölf Kapitularkanoniker mit dem Bischofswahlrecht und den schlechter dotierten übrigen zwölf Domherren.
Nach der 1681 erfolgten Eroberung Straßburgs durch Frankreich und der endgültigen Annexion 1697 im Frieden von Rijswijk setzte umgehend eine massive Rekatholisierung ein. Eine kurz vor 1700 durchgeführte Statutenrevision erleichterte den Adelsnachweis, so dass man nun auch Franzosen aufnehmen konnte.
Im Gefolge der Französischen Revolution kam es auch im Bistum zu bedeutenden Umbrüchen. Der letzte Fürstbischof floh nach Ettenheim; 1803 wurde im Reichsdeputationshauptschluss auch der rechtsrheinische Teil des Hochstifts aufgelöst.
Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 fiel das Bistum (wie das gesamte Elsass und Teile Lothringens) an Deutschland. Das Bistum wurde den deutschen Bistümern gleichgestellt, galt jedoch immer als ein Ausnahmegebiet. Seit der Rückkehr an Frankreich (Versailler Vertrag 1919) gelten wieder die Regelungen des napoleonischen Konkordats, das im übrigen Frankreich 1905 gekündigt worden war. Gemeinsam mit dem Bistum Metz bildet es daher ein kirchliches Ausnahmegebiet Frankreichs und erhält mit diesem, im Gegensatz zu den sonstigen Bistümern des Landes, eine Kirchensteuer. Außerdem werden der Straßburger und der Metzer Bischof zwar de facto von der französischen Bischofskonferenz und vom Papst ausgewählt, aber nominell vom französischen Staatspräsidenten ernannt. Am 1. Juni 1988 wurde das Bistum anlässlich eines Besuchs von Papst Johannes Paul II. zum Erzbistum erhoben, ohne jedoch Sitz eines Metropoliten zu werden.
Siehe auch
- Liste der Bischöfe von Straßburg
- Stadt Straßburg
- Straßburger Münster
- Straßburger Kapitelstreit
Literatur
- Francis Rapp: Réformes et Réformation à Strasbourg. Église et société dans le diocèse de Strasbourg (1450–1525). (= Collection de l’Institut des Hautes Études Alsaciennes, Bd. 23). Éditions Ophrys, Paris 1974, ISBN 2-7080-0411-5.
- Emil Clemens Scherer: Die Straßburger Bischöfe im Investiturstreit. Ein Beitrag zur elsässischen Kirchengeschichte. Tinner, Bonn 1923 (Digitalisat, PDF)
Weblinks
- Homepage des Erzbistums Straßburg (französisch)
- Homepage der Kathedrale „Notre Dame“ (französisch)
- Eintrag zu Erzbistum Straßburg auf catholic-hierarchy.org
- Eintrag zu Erzbistum Straßburg auf gcatholic.org (englisch)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Erzbistum Strassburg lat Archidioecesis Argentoratensis oder Argentinensis ist ein immediates Erzbistum der romisch katholischen Kirche in Frankreich mit Sitz in Strassburg Erzbistum StrassburgKarte Erzbistum StrassburgBasisdatenStaat FrankreichKirchenprovinz ImmediatDiozesanbischof Pascal DelannoyWeihbischof Christian KratzEmeritierter Diozesanbischof Joseph Dore PSS Jean Pierre Grallet OFM Luc Ravel CRSVEmeritierter Weihbischof Gilles Reithinger MEPGrundung 1988Flache 8280 km Pfarreien 767 2022 AP 2023 Einwohner 1 903 000 2022 AP 2023 Katholiken 1 388 000 2022 AP 2023 Anteil 72 9 Diozesanpriester 328 2022 AP 2023 Ordenspriester 156 2022 AP 2023 Katholiken je Priester 2868Standige Diakone 88 2022 AP 2023 Ordensbruder 201 2022 AP 2023 Ordensschwestern 716 2022 AP 2023 Ritus Romischer RitusLiturgiesprache Franzosisch DeutschKathedrale Strassburger MunsterWebsite www alsace catholique frStrassburger Munster Sein Gebiet umfasst die Region Elsass besteht also aus den Departements Bas Rhin Unterelsass und Haut Rhin Oberelsass GeschichteAbgrenzung des Bistums im MittelalterSitz des Erzbistums an der Rue Brulee Das schon 343 erwahnte Bistum Strassburg gehorte seit der Karolingerzeit der Kirchenprovinz Mainz an Nach der im 12 Jahrhundert erfolgten Aufgliederung in acht Archidiakonate welche alle dem Domkapitel angehorten zahlte das Bistum im 15 Jahrhundert 448 Pfarreien in 14 Dekanaten Aufgrund der Reformation verringerte sich die Zahl der Pfarreien jedoch im 17 Jahrhundert auf 162 Bereits im 10 Jahrhundert erwarb der Bischof das Munzrecht und die Grafenwurde und konnte sich im Laufe der Jahrhunderte ein Territorium aufbauen Das Hochstift Strassburg war zwar sehr zersplittert hatte jedoch eine Grosse von 1400 km Die Residenz des Bischofs der fur seine franzosischen Landereien seit 1687 dem Konig von Frankreich den Lehnseid leistete befand sich vorwiegend in Dachstein oder Zabern Das Domkapitel wurde 888 als Marienbruderschaft der Domkirche gegrundet und erlangte schon zu Beginn des 11 Jahrhunderts auch seine wirtschaftliche Selbstandigkeit vom Bischof Nachdem die Zahl seiner Mitglieder ursprunglich zwischen 30 und 50 variierte wurde sie 1364 auf 24 festgesetzt Diese mussten seit dem 13 Jahrhundert wenigstens Freiherren sein und mutterlicher wie vaterlicherseits 16 Ahnen aufweisen konnen Um 1262 versuchte der Bischof die Rechte der Stadt Strassburg zu beschneiden Es kam zum offenen Krieg mit den Burgern am 8 Marz 1262 wurde Bischof Walter von Geroldseck in der Schlacht von Hausbergen entscheidend geschlagen und die Stadt erlangte ihre Unabhangigkeit vom Hochstift Strassburg In der Folge entwickelte sie sich zu einer Freien Reichsstadt Als die alten Familien des Elsass im 15 Jahrhundert erloschen stand das hochadlige Kapitel nur noch landfremden Kandidaten offen Der letzte elsassische Domherr soll 1456 verstorben sein Die zum Teil massiven Auseinandersetzungen wurden im 15 Jahrhundert auch auf dem Konzil von Basel ausgetragen Angesichts der knappen Ressourcen kam es 1650 zu einer Aufteilung des Kapitels in zwolf Kapitularkanoniker mit dem Bischofswahlrecht und den schlechter dotierten ubrigen zwolf Domherren Nach der 1681 erfolgten Eroberung Strassburgs durch Frankreich und der endgultigen Annexion 1697 im Frieden von Rijswijk setzte umgehend eine massive Rekatholisierung ein Eine kurz vor 1700 durchgefuhrte Statutenrevision erleichterte den Adelsnachweis so dass man nun auch Franzosen aufnehmen konnte Im Gefolge der Franzosischen Revolution kam es auch im Bistum zu bedeutenden Umbruchen Der letzte Furstbischof floh nach Ettenheim 1803 wurde im Reichsdeputationshauptschluss auch der rechtsrheinische Teil des Hochstifts aufgelost Nach dem Deutsch Franzosischen Krieg 1870 71 fiel das Bistum wie das gesamte Elsass und Teile Lothringens an Deutschland Das Bistum wurde den deutschen Bistumern gleichgestellt galt jedoch immer als ein Ausnahmegebiet Seit der Ruckkehr an Frankreich Versailler Vertrag 1919 gelten wieder die Regelungen des napoleonischen Konkordats das im ubrigen Frankreich 1905 gekundigt worden war Gemeinsam mit dem Bistum Metz bildet es daher ein kirchliches Ausnahmegebiet Frankreichs und erhalt mit diesem im Gegensatz zu den sonstigen Bistumern des Landes eine Kirchensteuer Ausserdem werden der Strassburger und der Metzer Bischof zwar de facto von der franzosischen Bischofskonferenz und vom Papst ausgewahlt aber nominell vom franzosischen Staatsprasidenten ernannt Am 1 Juni 1988 wurde das Bistum anlasslich eines Besuchs von Papst Johannes Paul II zum Erzbistum erhoben ohne jedoch Sitz eines Metropoliten zu werden Die zur Anzeige dieser Grafik verwendete Erweiterung wurde dauerhaft deaktiviert Wir arbeiten aktuell daran diese und weitere betroffene Grafiken auf ein neues Format umzustellen Mehr dazu Entwicklung der MitgliederzahlenSiehe auchListe der Bischofe von Strassburg Stadt Strassburg Strassburger Munster Strassburger KapitelstreitLiteraturFrancis Rapp Reformes et Reformation a Strasbourg Eglise 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