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Der Gutsbezirk Münsingen im Landkreis Reutlingen in Baden Württemberg ist ein gemeindefreies Gebiet auf der Schwäbischen

Gutsbezirk Münsingen

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Gutsbezirk Münsingen
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Der Gutsbezirk Münsingen im Landkreis Reutlingen in Baden-Württemberg ist ein gemeindefreies Gebiet auf der Schwäbischen Alb. Er wurde am 1. Oktober 1942 gegründet und umfasst im Wesentlichen den ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen im Münsinger Hardt. Er ist neben Rheinau eines von zwei unbewohnten gemeindefreien Gebieten in Baden-Württemberg.

Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Koordinaten: 48° 27′ N, 9° 34′ O48.4457459.559519810Koordinaten: 48° 27′ N, 9° 34′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Reutlingen
Höhe: 810 m ü. NHN
Fläche: 64,63 km2
Einwohner: 0 (31. Dez. 2024)
Bevölkerungsdichte: 0 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: RT
Gemeindeschlüssel: 08 4 15 971
Lage des gemeindefreien Gebiets Gutsbezirk Münsingen im Landkreis Reutlingen

Der Gutsbezirk Münsingen war bis 2010 ein bewohntes gemeindefreies Gebiet. Die bewohnten Gebiete wurden zum 1. Januar 2011 rekommunalisiert.

Geographie

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an den Gutsbezirk Münsingen, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören zum Landkreis Reutlingen¹ bzw. zum Alb-Donau-Kreis²: Römerstein¹, Laichingen², Heroldstatt², Schelklingen², Münsingen¹ und Bad Urach¹.

Gliederung

Im Gutsbezirk Münsingen lagen die beiden Orte Barackenlager (Altes Lager) und Breithülen. Zum 1. Januar 2011 wurde das Alte Lager in die Stadt Münsingen eingegliedert, Breithülen wurde in die Gemeinde Heroldstatt im Alb-Donau-Kreis eingegliedert. Das 56,3 Hektar große und unbewohnte ehemalige Munitionsdepot Ingstetten wurde zum 1. Januar 2011 der Stadt Schelklingen zugeschlagen.

Historische Geographie

Im Gutsbezirk Münsingen liegen mehrere abgegangene (heute nicht mehr bestehende) Orte. Die meisten dieser Orte sind mit der Gründung des Truppenübungsplatzes 1895 und dessen Erweiterung 1938 aufgelöst worden. Die erste Erwähnung von Gruorn geht auf die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts zurück. Die Gemeinde Gruorn kam mit der Erweiterung des Truppenübungsplatzes 1938 zum Truppenübungsplatz, die Einwohner des Dorfes wurden bis 1939 umgesiedelt. In der ehemaligen Gemarkung Münsingen lagen das 1855 entstandene Hofgut Achenbuch und das 1831 entstandene Rittergut Ludwigshöhe, die beide 1895 im Truppenübungsplatz aufgingen. In der ehemaligen Gemarkung Ennabeuren lagen der 1843 erbaute Ort Bäumlersburg, der ebenfalls 1895 zum Truppenübungsplatz kam, und das Dorf Heroldstatt, das 1130 als Heroluestetin erstmals erwähnt wurde. Die Dorfkirche wurde Anfang des 19. Jahrhunderts abgebrochen. Anstelle des abgegangenen Dorfes wurde 1858 ein Hof angelegt, der 1895 zum Truppenübungsplatz kam. Der um 1100 als Heggilingen erstmals erwähnte Ort Höcklingen und der 1595 als uf Waldstetten erstmals erwähnte Ort Waldstetten gehörten ebenfalls zur ehemaligen Gemarkung Ennabeuren. In der ehemaligen Gemarkung Zainingen lag die Hofstelle Schorstallhof.

Bodennutzung

Nach der Flächenerhebung 2001 gliederte sich die Gesamtfläche von 66,98 km² folgendermaßen auf:

  • Landwirtschaftsfläche: 48,61 km²
  • Waldfläche: 16,90 km²
  • Wasserfläche: 0,00 km²
  • Siedlungs- und Verkehrsfläche: 1,47 km²
    • Gebäude- und Freifläche: 0,78 km²
    • Verkehrsfläche: 0,68 km²

Schutzgebiete

Der Gutsbezirk gehört größtenteils zum FFH-Gebiet Münsinger Alb und zum Vogelschutzgebiet Mittlere Schwäbische Alb. Auf dem Gutsbezirk sind darüber hinaus zehn Kernzonen des Biosphärengebiets Schwäbische Alb ausgewiesen. Der Rest gehört bis auf wenige periphere Bereiche zu dessen Pflegezone.

Geschichte

19. und 20. Jahrhundert

Der Truppenübungsplatz Münsingen war 1895 auf dem Gelände des sog. Münsinger Hardts von der Militärverwaltung Württembergs errichtet worden. 1897 wurde an der Südostecke des Platzes das Remontedepot Breithülen (77 ha) eingerichtet, dessen Aufgabe es war, für das württembergische Armee-Korps jährlich 250 Pferde bereitzustellen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Depot geschlossen, jedoch 1934 im Zuge der Aufrüstung der Wehrmacht neu gegründet.

1938 wurde der Truppenübungsplatz Münsingen erweitert. Damals gingen die gesamte Gemarkung der Gemeinde Gruorn sowie Teile der Nachbargemeinden Auingen, Böhringen, Böttingen, Ennabeuren, Feldstetten, Hengen, Ingstetten, Magolsheim, Münsingen, Seeburg, Trailfingen und Zainingen in ihm auf. Zu diesem Zweck mussten die 665 Bewohner der Gemeinde Gruorn umgesiedelt werden, nachdem 1937 die Auflösung der Gemeinde beschlossen worden war. Die Umsiedlung geschah zwischen 1937 und 1939. Die Einwohner zogen in verschiedene Orte in Württemberg, Baden und Bayern.

Als 1942 das gemeindefreie Gebiet Heeresgutsbezirk Münsingen errichtet wurde, waren die Bediensteten des Depots die ersten Einwohner dieses Verwaltungsbezirks. Während des Zweiten Weltkriegs war der Truppenübungsplatz auch Aufstellungsort von militärischen Einheiten. So wurde hier 1944 die Infanterie-Division Münsingen, eine sogenannte Schatten-Division, aufgestellt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm die französische Besatzungsmacht den Truppenübungsplatz, der ab 1957 auch zur Hälfte von der Bundeswehr genutzt wurde.

Bis zur Kreisreform am 1. Januar 1973 gehörte der Gutsbezirk Münsingen zum Landkreis Münsingen und wechselte bei dessen Auflösung in den Landkreis Reutlingen.

Am 3. Oktober 1983 kam es auf dem Truppenübungsplatz zu einem Schießunglück: Ein Mörser der Heimatschutzbrigade 56 feuerte auf eine Stellung, die noch nicht von einem LKW mit Beobachtern geräumt worden war. Zwei Bundeswehrsoldaten wurden dabei getötet und 25 weitere Soldaten und Zivilisten zum Teil schwer verletzt.

1992 zogen die französischen Soldaten ab und überließen das gesamte Gelände der Bundeswehr.

21. Jahrhundert

Am 21. Oktober 2005 wurde der Truppenübungsplatz außer Dienst gestellt und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben übergeben. Das Gebiet soll weiterhin in Bundesbesitz bleiben, nicht zuletzt, da weite Teile durch Kampfmittel belastet sind. Das an Auingen angrenzende Wohngebiet „Königstraße“, die Soldatensiedlung „Am Kapf“ und der öffentliche Wohnbereich „Altes Lager“ mit einer Fläche von 96,3 Hektar und 41 Einwohnern wurden der Stadt Münsingen (Landkreis Reutlingen), die Wohnsiedlung „Breithülen“ mit 77,5 Hektar und 64 Einwohnern der Gemeinde Heroldstatt (Alb-Donau-Kreis) und das ehemalige „Munitionsdepot Ingstetten“ mit 56,3 Hektar der Gemeinde Schelklingen (Alb-Donau-Kreis) zugeschlagen. Die ehemalige Soldatensiedlung „Am Kapf“ wurde inzwischen durch die Stadt Münsingen abgerissen. Damit wurde im Jahr 2010 die Rekommunalisierung des Truppenübungsplatzes Münsingen durch das Land Baden-Württemberg abgeschlossen. Der Kreistag des Landkreises Reutlingen und der Kreistag des Alb-Donau-Kreises, die drei betroffenen Gemeinden, das Regierungspräsidium Tübingen sowie das Innenministerium von Baden-Württemberg und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben haben den Veränderungen der Kreis- bzw. Gemeindegrenzen und dem damit verbundenen Gebietszuwachs bereits zugestimmt. Der Landtag von Baden-Württemberg verabschiedete am 15. Dezember 2010 das Gesetz zur Neugliederung des gemeindefreien Gebiets „Gutsbezirk Münsingen“.

Am 1. Januar 2011 wurde die Rekommunalisierung der bewohnten Gebiete des Gutsbezirks Münsingen somit endgültig vollzogen. Damit endete nach 68 Jahren die gemeindefreie Zeit für Breithülen sowie für die oben genannten und an Auingen angrenzenden Wohngebiete. Der 6473 Hektar große und unbewohnte Truppenübungsplatz des ehemaligen Gutsbezirks mit dem aufgegebenen Dorf Gruorn geht als unbewohntes gemeindefreies Gebiet in die unmittelbare Verwaltung des Landkreises Reutlingen über. Notwendig wird auch eine Neuzuschneidung der Landtagswahlkreise Hechingen-Münsingen (61) und Ehingen (65) sowie der Bundestagswahlkreise Reutlingen (289) und Ulm (292), da die Einwohner von Breithülen zum Alb-Donau-Kreis gehören und somit zum Landtagswahlkreis Ehingen bzw. zum Bundestagswahlkreis Ulm wechseln. Die Wohngebiete „Königstraße“, „Am Kapf“ und der öffentliche Wohnbereich „Altes Lager“ verblieben im Landtagswahlkreis Hechingen-Münsingen und im Bundestagswahlkreis Reutlingen. Nach mehr als 70 Jahren dürfen die Bewohner der rekommunalisierten Wohngebiete zudem wieder bei Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen in den jeweiligen Gemeinden mitwählen. Außerdem erhielt Breithülen mit der Eingemeindung nach Heroldstatt die neue Postleitzahl 72535 und gab im Gegenzug die Postleitzahl 72525 von Münsingen ab.

Der Gutsbezirk Münsingen ist zentraler Bestandteil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Seit April 2006 ist das ehemalige Sperrgebiet auf ausgewiesenen Wegen für die Öffentlichkeit zugänglich. Für Wanderer, Radfahrer und Inline-Skater wurden genau gekennzeichnete und gelb markierte Strecken freigegeben, der größte Teil dieses Wegenetzes ist asphaltiert. Aus Naturschutzgründen und wegen der vorhandenen Kampfmittelbelastung dürfen diese Wege nicht auf eigene Faust verlassen werden; für Verstöße werden Bußgelder bis zu 50.000 Euro angedroht. Vom 1. April bis zum 1. November besteht jedoch die Möglichkeit einer Teilnahme an einer geführten Exkursion, um dabei die Landschaft und die Tier- und Pflanzenwelt an sicheren Stellen abseits der Hauptwege näher kennenzulernen. Diese Touren werden von umfassend ausgebildeten und geschulten Truppenübungsplatz-Führern (TrÜP-Guides) geleitet. Für Wanderer bieten die TrÜP-Guides drei verschiedene Routen an, die in den Nordosten, den Nordwesten oder den Südosten des 6700 Hektar großen Gebietes führen. Es besteht auch die Möglichkeit, mit einem TrÜP-Guide eine Tour mit dem Fahrrad oder einem Bus auf den öffentlichen Wegen des Areals zu unternehmen. Die Kirchenführung in Gruorn und eine Besichtigung des Alten Lagers in Münsingen sind auf Anfrage ebenfalls möglich.

Im Alten Lager befindet sich das Informationszentrum für das Biosphärengebiet Schwäbische Alb, die Geschäftsstellen des Biosphärengebietes und des Vereins Geopark Schwäbische Alb e. V. haben dort bereits ihren Sitz. Im Remonte-Depot in Breithülen befand sich ein Reiterhof; seit November 2011 ist dort eine Schuhfabrik ansässig.

Die in den 1980er Jahren gebaute 38 Kilometer lange Panzerringstraße ist eine Privatstraße und für Besucher des ehemaligen Truppenübungsplatzes gesperrt. Dieser betonierte etwa 10 Meter breite Rundkurs (sowie das ehemalige Fahrschulgelände zwischen Böttingen und Magolsheim) ist verpachtet und wird von verschiedenen Unternehmen wie z. B. Liebherr und Daimler für Test- und Vorführfahrten im niedrigen Geschwindigkeitsbereich genutzt.

Einwohnerentwicklung

Es handelt sich um Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohner
1. Dezember 1871 ¹ 615
1. Dezember 1880 ¹ 724
1. Dezember 1890 ¹ 686
1. Dezember 1900 ¹ 670
1. Dezember 1910 ¹ 728
16. Juni 1925 ¹ 693
16. Juni 1933 ¹ 665
17. Mai 1939 ¹ 38
13. September 1950 ¹ 431
1956 393
6. Juni 1961 ¹ 296
Jahr Einwohner
27. Mai 1970 ¹ 262
31. Dezember 1975 247
31. Dezember 1980 217
25. Mai 1987 ¹ 143
31. Dezember 1990 122
31. Dezember 1995 240
31. Dezember 2000 263
31. Dezember 2005 228
31. Dezember 2007 196
31. Dezember 2010 160
1. Januar 2011 0

Politik

Verwaltungsmäßig war der Gutsbezirk Münsingen bis zum 31. Dezember 2009 eine Gebietskörperschaft im Sinne der Gemeindeordnung für Baden-Württemberg und insofern mit den übrigen Gemeinden Baden-Württembergs vergleichbar. Allerdings hatte der Gutsbezirk keine Gemeindevertretung (Gemeinderat) und keinen Bürgermeister. Die wahlberechtigte Bevölkerung konnte somit lediglich bei Wahlen im Bund, im Land Baden-Württemberg und im Landkreis Reutlingen teilnehmen.

Gutsbezirksvorsteher und Geschäftsführer

Als Oberhaupt hatte das gemeindefreie Gebiet anstelle eines Bürgermeisters einen Gutsbezirksvorsteher, der nicht gewählt wurde, sondern als Berufsbeamter durch die Oberfinanzdirektion Stuttgart bestellt wurde. Diesem war wiederum ein Geschäftsführer unterstellt, welcher sich um die anfallenden Gemeindeaufgaben kümmerte.

Bezirksvorsteher seit 1946

  • 1946–1975: Friedrich Schock
  • 1975–1980: Adam Fleischmann
  • 1980–1982: Günther Miller
  • 1982–2010: Horst Medrow

Geschäftsführer seit 1946

  • 1946–1976: Paul Früh
  • 1976–2010: Willi Börgmann

Volksentscheid

Am 26. September 2010 fand im Gutsbezirk Münsingen ein nichtbindender Volksentscheid statt, bei welchem über die zukünftige Zugehörigkeit der Bewohner des Gutsbezirks entschieden wurde.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Friedhöfe

Auf dem Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes befinden sich drei frei zugängliche Friedhöfe: Der Friedhof Hörnle, der Waldfriedhof Gänsewag und der Friedhof bei der Stephanuskirche.

Der Friedhof Hörnle liegt direkt neben dem Alten Lager; man erreicht ihn am besten über den südlichen Eingang zum Weg Nr. 1. Dort wurden nicht nur deutsche Soldaten und Übungsplatzbedienstete beerdigt, sondern auch die Gefallenen zweier ausländischer Verbände, die nach Beginn des Zweiten Weltkriegs in Münsingen aufgestellt worden waren, nämlich die italienische von 1943/44 und die Russische Befreiungsarmee General Wlassows von 1944/45.

Der Waldfriedhof Gänsewag liegt ein paar hundert Meter weiter nördlich am Weg Nr. 4. Hier wurden hauptsächlich russische Soldaten des Ersten Weltkriegs aus dem Kriegsgefangenenlager Gänsewag bestattet. Außerdem gibt es hier ein Massengrab für sowjetische Gefangene, die im Winter 1941/42 unter unmenschlichen Bedingungen starben. Des Weiteren wurden Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene aus der Region hier beigesetzt. Ein Gedenkstein mit kyrillischer Inschrift erinnert an 542 unbekannte Tote.

Ein weiterer Friedhof befindet sich bei der Stephanuskirche im einstigen Dorf Gruorn. Das Komitee zur Erhaltung der Kirche in Gruorn e. V. betreut die alten Gräber.

Bauwerke

 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Der Schwäbische Albverein hat nach der Schließung des Truppenübungsplatzes vier Beobachtungstürme übernommen, darunter drei 1981 errichtete Stahlgittertürme, die ursprünglich demontiert werden sollten. Sie wurden nach Umbaumaßnahmen im April 2007 als Aussichtstürme freigegeben. Der Hursch-Turm ist mit 42 m der höchste der drei Stahlgitterkonstruktionen und befindet sich südwestlich von Zainingen auf dem Hursch in einer Höhenlage von 853 m ü. NN. Der Waldgreutturm südöstlich von Zainingen ist 20 m (864 m ü. NN), der Heroldstatt-Turm westlich von Ennabeuren 30 m (810 m ü. NN) hoch. Der vierte Turm auf dem Sternenberg bei Böttingen ist eine ehemalige Mühle, lediglich 8 m hoch (836 m ü. NN) und nur zeitweise geöffnet. 2016 hat der Schwäbische Albverein diesen Turm an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zurückgegeben, die Betreuung erfolgt seither durch deren Geschäftsbereich Bundesforst. Bei klarem Wetter sind von allen Türmen aus gelegentlich die Alpen zu sehen, ebenso sind zeitweise das Ulmer Münster (von Hursch und Waldgreut) oder der Stuttgarter Fernsehturm (von Hursch) erkennbar.

vergrößern und Informationen zum Bild anzeigen
360°-Panorama vom Aussichtsturm Hursch

Daneben gibt es fünf weitere, steinerne Beobachtungstürme auf dem Gelände, die – wie auch mehrere steinerne oder betonierte Beobachtungsbunker – jedoch aus Sicherheitsgründen eingezäunt und daher für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Teilweise dienen die alten Beobachtungsbunker nun als Rückzugsort für Fledermäuse.

Literatur

  • Joachim Lenk: Pferde, Panzer, Pulver und Piloten. Militär am Rande des Münsinger Schießplatzes von 1898 bis 2009. Wiedemann Verlag, Münsingen 2023, ISBN 978-3-941453-40-1.
  • Joachim Lenk: Baracken, Bataillone und Batiments. Militär von 1895 bis 2005 und das Leben danach. Wiedemann Verlag, Münsingen 2020, ISBN 978-3-941453-37-1.
  • Joachim Lenk: Ehemaliger Truppenübungsplatz Münsingen. Freizeit- und Wanderkarte. 2. Auflage. Wiedemann Verlag, Münsingen 2020, ISBN 978-3-9810687-6-4 (1 Karte, mehrfarbig, 74 × 50 cm, gefaltet). 
  • Iris Fromm-Kaupp: Der Truppenübungsplatz Münsingen. 110 Jahre Militärgeschichte in Württemberg. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 37. Jg. 2008, Heft 3, S. 159–164 (denkmalpflege-bw.de PDF).
  • Joachim Lenk: Letzter Appell in Schwäbisch Sibirien: Militär in Münsingen, Breithülen und Feldstetten 1895 bis 2007. 1. Auflage. Wiedemann Verlag, Münsingen 2008, ISBN 978-3-9805531-9-3 (158 Seiten). 
  • Günter Künkele: Naturerbe Truppenübungsplatz – Das Münsinger Hardt. Bilder einer einzigartigen Landschaft. Silberburg-Verlag, Tübingen 2006, ISBN 978-3-87407-713-2.
  • Gottfried Göggel: Der Truppenübungsplatz Münsingen von 1895 bis 2005. In: Schwäbische Heimat. Bd. 57 (2006), Nr. 2, S. 152–157 doi:10.53458/sh.v57i2.4125-
  • Joachim Lenk: Von der Schneeschuhkompanie zum Panzerbataillon: Münsinger Soldatenleben 1915 bis 2004. Neues Lager, Herzog-Albrecht-Kaserne. 1. Auflage. Wiedemann Verlag, Münsingen 2004, ISBN 3-9805531-8-3. 
  • Sönke Lorenz, Roland Deigendesch: Vom Nutzwald zum Truppenübungsplatz – Das Münsinger Hart. Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde, DRW-Verlag, Leinfelden-Echterdingen 1998, ISBN 3-87181-422-9.
  • Christoph Morrisey: Historische Kulturlandschaft Gruorn auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen. In: Schwäbische Alb. Bd. 61 (2010), Nr. 3, S. 271–276 doi:10.53458/sh.v61i3.3118.
  • Erich Schraml: 100 Jahre Truppenübungsplatz Münsingen 1895–1995: eine Dokumentation. Baader, Münsingen 1995, ISBN 3-88287-011-7.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2024 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4, S. 98–100.
  3. Daten- und Kartendienst der LUBW
  4. Der Landkreis Reutlingen, Band II, ISBN 3-7995-1357-4, S. 1010.
  5. Ein Kuriosum - Der Gutsbezirk Münsingen. In: Internetpräsenz. Landratsamt Reutlingen, abgerufen am 18. November 2023. 
  6. Schießunglück der Bundeswehr 03.10.1983
  7. Gesetz zur Neugliederung des gemeindefreien Gebiets „Gutsbezirk Münsingen“ (Memento vom 13. April 2014 im Internet Archive) (PDF-Datei; 35 kB) Landtag von Baden-Württemberg (14. Wahlperiode) – Drucksache 14 / 7384.
  8. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2011
  9. Martin Cyris: Ehemaliger Truppenübungsplatz Münsingen. Natur mit Blindgängern. In: www.spiegel.de. Der Spiegel GmbH & Co. KG, Hamburg, 17. September 2012, abgerufen am 18. November 2023. 
  10. Rechtsverordnung des Regierungspräsidiums Tübingen und des Landratsamts Reutlingen zur Beschränkung des Betretens auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen (Landkreis Reutlingen) vom 4. April 2006@1@2 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2025. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF-Datei; 18 kB).
  11. Volksentscheid in Münsingen – welche Flagge wird gehisst? Stuttgarter Zeitung online, 25. September 2010.
  12. Hursch-Turm – Informationen des Schwäbischen Albvereins, Koordinaten: 48° 28′ 14,2″ N, 9° 31′ 49,4″ O48.4706111111119.5303888888889.
  13. Waldgreutturm – Informationen des Schwäbischen Albvereins, Koordinaten: 48° 28′ 16,4″ N, 9° 34′ 1,6″ O48.4712222222229.5671111111111.
  14. Heroldstatt-Turm – Informationen des Schwäbischen Albvereins, Koordinaten: 48° 26′ 48″ N, 9° 37′ 27,8″ O48.4466666666679.6243888888889.
  15. Sternenbergturm – Informationen des Schwäbischen Albvereins (Memento des Originals vom 15. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2, Koordinaten: 48° 24′ 49,6″ N, 9° 33′ 22″ O48.4137777777789.5561111111111.
  16. swp.de (Memento des Originals vom 19. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2
  17. SWR2 Wissen Lebens- und Todeszone – Der ehemalige Truppenübungsplatz Münsingen (Memento des Originals vom 20. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2 (PDF; 53 kB).

Weblinks

Commons: Gutsbezirk Münsingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • garnisonstadt.de, Informationen über den Truppenübungsplatz Münsingen und die Herzog-Albrecht-Kaserne
  • gruorn.de, Informationen über das aufgegebene Dorf Gruorn
  • breithülen.de Informationen über Breithülen
  • Ein Kuriosum – Der Gutsbezirk Münsingen, Landkreis Reutlingen
Städte und Gemeinden im Landkreis Reutlingen
Städte:

Bad Urach | Hayingen | Metzingen | Münsingen | Pfullingen | Reutlingen | Trochtelfingen

Gemeinden:

Dettingen an der Erms | Engstingen | Eningen unter Achalm | Gomadingen | Grabenstetten | Grafenberg | Hohenstein | Hülben | Lichtenstein | Mehrstetten | Pfronstetten | Pliezhausen | Riederich | Römerstein | St. Johann | Sonnenbühl | Walddorfhäslach | Wannweil | Zwiefalten

Gemeindefreies Gebiet:

Gutsbezirk Münsingen

Normdaten (Geografikum): GND: 7820667-4 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 247904916

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 16:40

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Der Gutsbezirk Munsingen im Landkreis Reutlingen in Baden Wurttemberg ist ein gemeindefreies Gebiet auf der Schwabischen Alb Er wurde am 1 Oktober 1942 gegrundet und umfasst im Wesentlichen den ehemaligen Truppenubungsplatz Munsingen im Munsinger Hardt Er ist neben Rheinau eines von zwei unbewohnten gemeindefreien Gebieten in Baden Wurttemberg Wappen Deutschlandkarte BasisdatenKoordinaten 48 27 N 9 34 O 48 445745 9 559519 810 Koordinaten 48 27 N 9 34 OBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk TubingenLandkreis ReutlingenHohe 810 m u NHNFlache 64 63 km2Einwohner 0 31 Dez 2024 Bevolkerungsdichte 0 Einwohner je km2Kfz Kennzeichen RTGemeindeschlussel 08 4 15 971Lage des gemeindefreien Gebiets Gutsbezirk Munsingen im Landkreis ReutlingenKarte Der Gutsbezirk Munsingen war bis 2010 ein bewohntes gemeindefreies Gebiet Die bewohnten Gebiete wurden zum 1 Januar 2011 rekommunalisiert GeographieNachbargemeinden Folgende Stadte und Gemeinden grenzen an den Gutsbezirk Munsingen sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehoren zum Landkreis Reutlingen bzw zum Alb Donau Kreis Romerstein Laichingen Heroldstatt Schelklingen Munsingen und Bad Urach Gliederung Im Gutsbezirk Munsingen lagen die beiden Orte Barackenlager Altes Lager und Breithulen Zum 1 Januar 2011 wurde das Alte Lager in die Stadt Munsingen eingegliedert Breithulen wurde in die Gemeinde Heroldstatt im Alb Donau Kreis eingegliedert Das 56 3 Hektar grosse und unbewohnte ehemalige Munitionsdepot Ingstetten wurde zum 1 Januar 2011 der Stadt Schelklingen zugeschlagen Historische Geographie Truppenubungsplatz 1897Karte des Gutsbezirks MunsingenBreithulen bis 2011 Teil des Gutsbezirks Munsingen Im Gutsbezirk Munsingen liegen mehrere abgegangene heute nicht mehr bestehende Orte Die meisten dieser Orte sind mit der Grundung des Truppenubungsplatzes 1895 und dessen Erweiterung 1938 aufgelost worden Die erste Erwahnung von Gruorn geht auf die erste Halfte des 12 Jahrhunderts zuruck Die Gemeinde Gruorn kam mit der Erweiterung des Truppenubungsplatzes 1938 zum Truppenubungsplatz die Einwohner des Dorfes wurden bis 1939 umgesiedelt In der ehemaligen Gemarkung Munsingen lagen das 1855 entstandene Hofgut Achenbuch und das 1831 entstandene Rittergut Ludwigshohe die beide 1895 im Truppenubungsplatz aufgingen In der ehemaligen Gemarkung Ennabeuren lagen der 1843 erbaute Ort Baumlersburg der ebenfalls 1895 zum Truppenubungsplatz kam und das Dorf Heroldstatt das 1130 als Heroluestetin erstmals erwahnt wurde Die Dorfkirche wurde Anfang des 19 Jahrhunderts abgebrochen Anstelle des abgegangenen Dorfes wurde 1858 ein Hof angelegt der 1895 zum Truppenubungsplatz kam Der um 1100 als Heggilingen erstmals erwahnte Ort Hocklingen und der 1595 als uf Waldstetten erstmals erwahnte Ort Waldstetten gehorten ebenfalls zur ehemaligen Gemarkung Ennabeuren In der ehemaligen Gemarkung Zainingen lag die Hofstelle Schorstallhof Bodennutzung Nach der Flachenerhebung 2001 gliederte sich die Gesamtflache von 66 98 km folgendermassen auf Landwirtschaftsflache 48 61 km Waldflache 16 90 km Wasserflache 0 00 km Siedlungs und Verkehrsflache 1 47 km Gebaude und Freiflache 0 78 km Verkehrsflache 0 68 km Schutzgebiete Der Gutsbezirk gehort grosstenteils zum FFH Gebiet Munsinger Alb und zum Vogelschutzgebiet Mittlere Schwabische Alb Auf dem Gutsbezirk sind daruber hinaus zehn Kernzonen des Biospharengebiets Schwabische Alb ausgewiesen Der Rest gehort bis auf wenige periphere Bereiche zu dessen Pflegezone Geschichte19 und 20 Jahrhundert Der Truppenubungsplatz Munsingen war 1895 auf dem Gelande des sog Munsinger Hardts von der Militarverwaltung Wurttembergs errichtet worden 1897 wurde an der Sudostecke des Platzes das Remontedepot Breithulen 77 ha eingerichtet dessen Aufgabe es war fur das wurttembergische Armee Korps jahrlich 250 Pferde bereitzustellen Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Depot geschlossen jedoch 1934 im Zuge der Aufrustung der Wehrmacht neu gegrundet Wappen Truppenubungsplatz Munsingen 1938 wurde der Truppenubungsplatz Munsingen erweitert Damals gingen die gesamte Gemarkung der Gemeinde Gruorn sowie Teile der Nachbargemeinden Auingen Bohringen Bottingen Ennabeuren Feldstetten Hengen Ingstetten Magolsheim Munsingen Seeburg Trailfingen und Zainingen in ihm auf Zu diesem Zweck mussten die 665 Bewohner der Gemeinde Gruorn umgesiedelt werden nachdem 1937 die Auflosung der Gemeinde beschlossen worden war Die Umsiedlung geschah zwischen 1937 und 1939 Die Einwohner zogen in verschiedene Orte in Wurttemberg Baden und Bayern Als 1942 das gemeindefreie Gebiet Heeresgutsbezirk Munsingen errichtet wurde waren die Bediensteten des Depots die ersten Einwohner dieses Verwaltungsbezirks Wahrend des Zweiten Weltkriegs war der Truppenubungsplatz auch Aufstellungsort von militarischen Einheiten So wurde hier 1944 die Infanterie Division Munsingen eine sogenannte Schatten Division aufgestellt Nach Ende des Zweiten Weltkriegs ubernahm die franzosische Besatzungsmacht den Truppenubungsplatz der ab 1957 auch zur Halfte von der Bundeswehr genutzt wurde Bis zur Kreisreform am 1 Januar 1973 gehorte der Gutsbezirk Munsingen zum Landkreis Munsingen und wechselte bei dessen Auflosung in den Landkreis Reutlingen Am 3 Oktober 1983 kam es auf dem Truppenubungsplatz zu einem Schiessungluck Ein Morser der Heimatschutzbrigade 56 feuerte auf eine Stellung die noch nicht von einem LKW mit Beobachtern geraumt worden war Zwei Bundeswehrsoldaten wurden dabei getotet und 25 weitere Soldaten und Zivilisten zum Teil schwer verletzt 1992 zogen die franzosischen Soldaten ab und uberliessen das gesamte Gelande der Bundeswehr An die Gemeinden Heroldstatt Wohnsiedlung und Remontedepot Breithulen und Schelklingen Munitionsdepot Ingstetten ruckubertragene Flachen des GutsbezirksDas nordliche Munsinger HardtAn die Stadt Munsingen ruckubertragene Flache Altes Lager Soldatenwohnsiedlung Am Kapf und Wohngebiet Konigstrasse des GutsbezirksKirche und Friedhof von GruornInnenansicht der Kirche von GruornLindenallee im ehemaligen Remonte Depot in BreithulenIm historischen Remonte Depot in Breithulen befand sich ein ReiterhofExkursion mit TrUP Guides durch den ehemaligen Truppenubungsplatz21 Jahrhundert Am 21 Oktober 2005 wurde der Truppenubungsplatz ausser Dienst gestellt und der Bundesanstalt fur Immobilienaufgaben ubergeben Das Gebiet soll weiterhin in Bundesbesitz bleiben nicht zuletzt da weite Teile durch Kampfmittel belastet sind Das an Auingen angrenzende Wohngebiet Konigstrasse die Soldatensiedlung Am Kapf und der offentliche Wohnbereich Altes Lager mit einer Flache von 96 3 Hektar und 41 Einwohnern wurden der Stadt Munsingen Landkreis Reutlingen die Wohnsiedlung Breithulen mit 77 5 Hektar und 64 Einwohnern der Gemeinde Heroldstatt Alb Donau Kreis und das ehemalige Munitionsdepot Ingstetten mit 56 3 Hektar der Gemeinde Schelklingen Alb Donau Kreis zugeschlagen Die ehemalige Soldatensiedlung Am Kapf wurde inzwischen durch die Stadt Munsingen abgerissen Damit wurde im Jahr 2010 die Rekommunalisierung des Truppenubungsplatzes Munsingen durch das Land Baden Wurttemberg abgeschlossen Der Kreistag des Landkreises Reutlingen und der Kreistag des Alb Donau Kreises die drei betroffenen Gemeinden das Regierungsprasidium Tubingen sowie das Innenministerium von Baden Wurttemberg und die Bundesanstalt fur Immobilienaufgaben haben den Veranderungen der Kreis bzw Gemeindegrenzen und dem damit verbundenen Gebietszuwachs bereits zugestimmt Der Landtag von Baden Wurttemberg verabschiedete am 15 Dezember 2010 das Gesetz zur Neugliederung des gemeindefreien Gebiets Gutsbezirk Munsingen Am 1 Januar 2011 wurde die Rekommunalisierung der bewohnten Gebiete des Gutsbezirks Munsingen somit endgultig vollzogen Damit endete nach 68 Jahren die gemeindefreie Zeit fur Breithulen sowie fur die oben genannten und an Auingen angrenzenden Wohngebiete Der 6473 Hektar grosse und unbewohnte Truppenubungsplatz des ehemaligen Gutsbezirks mit dem aufgegebenen Dorf Gruorn geht als unbewohntes gemeindefreies Gebiet in die unmittelbare Verwaltung des Landkreises Reutlingen uber Notwendig wird auch eine Neuzuschneidung der Landtagswahlkreise Hechingen Munsingen 61 und Ehingen 65 sowie der Bundestagswahlkreise Reutlingen 289 und Ulm 292 da die Einwohner von Breithulen zum Alb Donau Kreis gehoren und somit zum Landtagswahlkreis Ehingen bzw zum Bundestagswahlkreis Ulm wechseln Die Wohngebiete Konigstrasse Am Kapf und der offentliche Wohnbereich Altes Lager verblieben im Landtagswahlkreis Hechingen Munsingen und im Bundestagswahlkreis Reutlingen Nach mehr als 70 Jahren durfen die Bewohner der rekommunalisierten Wohngebiete zudem wieder bei Burgermeister und Gemeinderatswahlen in den jeweiligen Gemeinden mitwahlen Ausserdem erhielt Breithulen mit der Eingemeindung nach Heroldstatt die neue Postleitzahl 72535 und gab im Gegenzug die Postleitzahl 72525 von Munsingen ab Der Gutsbezirk Munsingen ist zentraler Bestandteil des Biospharengebiets Schwabische Alb Seit April 2006 ist das ehemalige Sperrgebiet auf ausgewiesenen Wegen fur die Offentlichkeit zuganglich Fur Wanderer Radfahrer und Inline Skater wurden genau gekennzeichnete und gelb markierte Strecken freigegeben der grosste Teil dieses Wegenetzes ist asphaltiert Aus Naturschutzgrunden und wegen der vorhandenen Kampfmittelbelastung durfen diese Wege nicht auf eigene Faust verlassen werden fur Verstosse werden Bussgelder bis zu 50 000 Euro angedroht Vom 1 April bis zum 1 November besteht jedoch die Moglichkeit einer Teilnahme an einer gefuhrten Exkursion um dabei die Landschaft und die Tier und Pflanzenwelt an sicheren Stellen abseits der Hauptwege naher kennenzulernen Diese Touren werden von umfassend ausgebildeten und geschulten Truppenubungsplatz Fuhrern TrUP Guides geleitet Fur Wanderer bieten die TrUP Guides drei verschiedene Routen an die in den Nordosten den Nordwesten oder den Sudosten des 6700 Hektar grossen Gebietes fuhren Es besteht auch die Moglichkeit mit einem TrUP Guide eine Tour mit dem Fahrrad oder einem Bus auf den offentlichen Wegen des Areals zu unternehmen Die Kirchenfuhrung in Gruorn und eine Besichtigung des Alten Lagers in Munsingen sind auf Anfrage ebenfalls moglich Im Alten Lager befindet sich das Informationszentrum fur das Biospharengebiet Schwabische Alb die Geschaftsstellen des Biospharengebietes und des Vereins Geopark Schwabische Alb e V haben dort bereits ihren Sitz Im Remonte Depot in Breithulen befand sich ein Reiterhof seit November 2011 ist dort eine Schuhfabrik ansassig Die in den 1980er Jahren gebaute 38 Kilometer lange Panzerringstrasse ist eine Privatstrasse und fur Besucher des ehemaligen Truppenubungsplatzes gesperrt Dieser betonierte etwa 10 Meter breite Rundkurs sowie das ehemalige Fahrschulgelande zwischen Bottingen und Magolsheim ist verpachtet und wird von verschiedenen Unternehmen wie z B Liebherr und Daimler fur Test und Vorfuhrfahrten im niedrigen Geschwindigkeitsbereich genutzt Einwohnerentwicklung Es handelt sich um Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand Die Zahlen sind Volkszahlungsergebnisse oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes Baden Wurttemberg nur Hauptwohnsitze Jahr Einwohner1 Dezember 1871 6151 Dezember 1880 7241 Dezember 1890 6861 Dezember 1900 6701 Dezember 1910 72816 Juni 1925 69316 Juni 1933 66517 Mai 1939 3813 September 1950 4311956 3936 Juni 1961 296 Jahr Einwohner27 Mai 1970 26231 Dezember 1975 24731 Dezember 1980 21725 Mai 1987 14331 Dezember 1990 12231 Dezember 1995 24031 Dezember 2000 26331 Dezember 2005 22831 Dezember 2007 19631 Dezember 2010 1601 Januar 2011 0PolitikVerwaltungsmassig war der Gutsbezirk Munsingen bis zum 31 Dezember 2009 eine Gebietskorperschaft im Sinne der Gemeindeordnung fur Baden Wurttemberg und insofern mit den ubrigen Gemeinden Baden Wurttembergs vergleichbar Allerdings hatte der Gutsbezirk keine Gemeindevertretung Gemeinderat und keinen Burgermeister Die wahlberechtigte Bevolkerung konnte somit lediglich bei Wahlen im Bund im Land Baden Wurttemberg und im Landkreis Reutlingen teilnehmen Gutsbezirksvorsteher und Geschaftsfuhrer Als Oberhaupt hatte das gemeindefreie Gebiet anstelle eines Burgermeisters einen Gutsbezirksvorsteher der nicht gewahlt wurde sondern als Berufsbeamter durch die Oberfinanzdirektion Stuttgart bestellt wurde Diesem war wiederum ein Geschaftsfuhrer unterstellt welcher sich um die anfallenden Gemeindeaufgaben kummerte Bezirksvorsteher seit 1946 1946 1975 Friedrich Schock 1975 1980 Adam Fleischmann 1980 1982 Gunther Miller 1982 2010 Horst MedrowGeschaftsfuhrer seit 1946 1946 1976 Paul Fruh 1976 2010 Willi BorgmannVolksentscheid Am 26 September 2010 fand im Gutsbezirk Munsingen ein nichtbindender Volksentscheid statt bei welchem uber die zukunftige Zugehorigkeit der Bewohner des Gutsbezirks entschieden wurde Kultur und SehenswurdigkeitenFriedhof der russischen Kriegsgefangenen GansewagAussichtsturm SternenbergAussichtsturm WaldgreutNeue Ortshinweistafel von Breithulen seit 1 Januar 2011Friedhofe Auf dem Gelande des ehemaligen Truppenubungsplatzes befinden sich drei frei zugangliche Friedhofe Der Friedhof Hornle der Waldfriedhof Gansewag und der Friedhof bei der Stephanuskirche Der Friedhof Hornle liegt direkt neben dem Alten Lager man erreicht ihn am besten uber den sudlichen Eingang zum Weg Nr 1 Dort wurden nicht nur deutsche Soldaten und Ubungsplatzbedienstete beerdigt sondern auch die Gefallenen zweier auslandischer Verbande die nach Beginn des Zweiten Weltkriegs in Munsingen aufgestellt worden waren namlich die italienische von 1943 44 und die Russische Befreiungsarmee General Wlassows von 1944 45 Der Waldfriedhof Gansewag liegt ein paar hundert Meter weiter nordlich am Weg Nr 4 Hier wurden hauptsachlich russische Soldaten des Ersten Weltkriegs aus dem Kriegsgefangenenlager Gansewag bestattet Ausserdem gibt es hier ein Massengrab fur sowjetische Gefangene die im Winter 1941 42 unter unmenschlichen Bedingungen starben Des Weiteren wurden Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene aus der Region hier beigesetzt Ein Gedenkstein mit kyrillischer Inschrift erinnert an 542 unbekannte Tote Ein weiterer Friedhof befindet sich bei der Stephanuskirche im einstigen Dorf Gruorn Das Komitee zur Erhaltung der Kirche in Gruorn e V betreut die alten Graber Bauwerke Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Der Schwabische Albverein hat nach der Schliessung des Truppenubungsplatzes vier Beobachtungsturme ubernommen darunter drei 1981 errichtete Stahlgitterturme die ursprunglich demontiert werden sollten Sie wurden nach Umbaumassnahmen im April 2007 als Aussichtsturme freigegeben Der Hursch Turm ist mit 42 m der hochste der drei Stahlgitterkonstruktionen und befindet sich sudwestlich von Zainingen auf dem Hursch in einer Hohenlage von 853 m u NN Der Waldgreutturm sudostlich von Zainingen ist 20 m 864 m u NN der Heroldstatt Turm westlich von Ennabeuren 30 m 810 m u NN hoch Der vierte Turm auf dem Sternenberg bei Bottingen ist eine ehemalige Muhle lediglich 8 m hoch 836 m u NN und nur zeitweise geoffnet 2016 hat der Schwabische Albverein diesen Turm an die Bundesanstalt fur Immobilienaufgaben zuruckgegeben die Betreuung erfolgt seither durch deren Geschaftsbereich Bundesforst Bei klarem Wetter sind von allen Turmen aus gelegentlich die Alpen zu sehen ebenso sind zeitweise das Ulmer Munster von Hursch und Waldgreut oder der Stuttgarter Fernsehturm von Hursch erkennbar vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen360 Panorama vom Aussichtsturm Hursch Daneben gibt es funf weitere steinerne Beobachtungsturme auf dem Gelande die wie auch mehrere steinerne oder betonierte Beobachtungsbunker jedoch aus Sicherheitsgrunden eingezaunt und daher fur die Offentlichkeit nicht zuganglich sind Teilweise dienen die alten Beobachtungsbunker nun als Ruckzugsort fur Fledermause LiteraturJoachim Lenk Pferde Panzer Pulver und Piloten Militar am Rande des Munsinger Schiessplatzes von 1898 bis 2009 Wiedemann Verlag Munsingen 2023 ISBN 978 3 941453 40 1 Joachim Lenk Baracken Bataillone und Batiments Militar von 1895 bis 2005 und das Leben danach Wiedemann Verlag Munsingen 2020 ISBN 978 3 941453 37 1 Joachim Lenk Ehemaliger Truppenubungsplatz Munsingen Freizeit und Wanderkarte 2 Auflage Wiedemann Verlag Munsingen 2020 ISBN 978 3 9810687 6 4 1 Karte mehrfarbig 74 50 cm gefaltet Iris Fromm Kaupp Der Truppenubungsplatz Munsingen 110 Jahre Militargeschichte in Wurttemberg In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 37 Jg 2008 Heft 3 S 159 164 denkmalpflege bw de PDF Joachim Lenk Letzter Appell in Schwabisch Sibirien Militar in Munsingen Breithulen und Feldstetten 1895 bis 2007 1 Auflage Wiedemann Verlag Munsingen 2008 ISBN 978 3 9805531 9 3 158 Seiten Gunter Kunkele Naturerbe Truppenubungsplatz Das Munsinger Hardt Bilder einer einzigartigen Landschaft Silberburg Verlag Tubingen 2006 ISBN 978 3 87407 713 2 Gottfried Goggel Der Truppenubungsplatz Munsingen von 1895 bis 2005 In Schwabische Heimat Bd 57 2006 Nr 2 S 152 157 doi 10 53458 sh v57i2 4125 Joachim Lenk Von der Schneeschuhkompanie zum Panzerbataillon Munsinger Soldatenleben 1915 bis 2004 Neues Lager Herzog Albrecht Kaserne 1 Auflage Wiedemann Verlag Munsingen 2004 ISBN 3 9805531 8 3 Sonke Lorenz Roland Deigendesch Vom Nutzwald zum Truppenubungsplatz Das Munsinger Hart Schriften zur sudwestdeutschen Landeskunde DRW Verlag Leinfelden Echterdingen 1998 ISBN 3 87181 422 9 Christoph Morrisey Historische Kulturlandschaft Gruorn auf dem ehemaligen Truppenubungsplatz Munsingen In Schwabische Alb Bd 61 2010 Nr 3 S 271 276 doi 10 53458 sh v61i3 3118 Erich Schraml 100 Jahre Truppenubungsplatz Munsingen 1895 1995 eine Dokumentation Baader Munsingen 1995 ISBN 3 88287 011 7 EinzelnachweiseStatistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2024 Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022 Hilfe dazu Das Land Baden Wurttemberg Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band VII Regierungsbezirk Tubingen Kohlhammer Stuttgart 1978 ISBN 3 17 004807 4 S 98 100 Daten und Kartendienst der LUBW Der Landkreis Reutlingen Band II ISBN 3 7995 1357 4 S 1010 Ein Kuriosum Der Gutsbezirk Munsingen In Internetprasenz Landratsamt Reutlingen abgerufen am 18 November 2023 Schiessungluck der Bundeswehr 03 10 1983 Gesetz zur Neugliederung des gemeindefreien Gebiets Gutsbezirk Munsingen Memento vom 13 April 2014 im Internet Archive PDF Datei 35 kB Landtag von Baden Wurttemberg 14 Wahlperiode Drucksache 14 7384 StBA Gebietsanderungen vom 01 Januar bis 31 Dezember 2011 Martin Cyris Ehemaliger Truppenubungsplatz Munsingen Natur mit Blindgangern In www spiegel de Der Spiegel GmbH amp Co KG Hamburg 17 September 2012 abgerufen am 18 November 2023 Rechtsverordnung des Regierungsprasidiums Tubingen und des Landratsamts Reutlingen zur Beschrankung des Betretens auf dem ehemaligen Truppenubungsplatz Munsingen Landkreis Reutlingen vom 4 April 2006 1 2 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juni 2025 Suche in Webarchiven Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF Datei 18 kB Volksentscheid in Munsingen welche Flagge wird gehisst Stuttgarter Zeitung online 25 September 2010 Hursch Turm Informationen des Schwabischen Albvereins Koordinaten 48 28 14 2 N 9 31 49 4 O 48 470611111111 9 5303888888889 Waldgreutturm Informationen des Schwabischen Albvereins Koordinaten 48 28 16 4 N 9 34 1 6 O 48 471222222222 9 5671111111111 Heroldstatt Turm Informationen des Schwabischen Albvereins Koordinaten 48 26 48 N 9 37 27 8 O 48 446666666667 9 6243888888889 Sternenbergturm Informationen des Schwabischen Albvereins Memento des Originals vom 15 Oktober 2014 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Koordinaten 48 24 49 6 N 9 33 22 O 48 413777777778 9 5561111111111 swp de Memento des Originals vom 19 Januar 2016 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 SWR2 Wissen Lebens und Todeszone Der ehemalige Truppenubungsplatz Munsingen Memento des Originals vom 20 Dezember 2016 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 PDF 53 kB WeblinksCommons Gutsbezirk Munsingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien garnisonstadt de Informationen uber den Truppenubungsplatz Munsingen und die Herzog Albrecht Kaserne gruorn de Informationen uber das aufgegebene Dorf Gruorn breithulen de Informationen uber Breithulen Ein Kuriosum Der Gutsbezirk Munsingen Landkreis ReutlingenStadte und Gemeinden im Landkreis ReutlingenStadte Bad Urach Hayingen Metzingen Munsingen Pfullingen Reutlingen TrochtelfingenGemeinden Dettingen an der Erms Engstingen Eningen unter Achalm Gomadingen Grabenstetten Grafenberg Hohenstein Hulben Lichtenstein Mehrstetten Pfronstetten Pliezhausen Riederich Romerstein St Johann Sonnenbuhl Walddorfhaslach Wannweil ZwiefaltenGemeindefreies Gebiet Gutsbezirk Munsingen Normdaten Geografikum GND 7820667 4 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 247904916

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