Der Landkreis Säckingen war ein Landkreis in Baden Württemberg der im Zuge der Kreisreform am 1 Januar 1973 aufgelöst wu
Landkreis Säckingen

Der Landkreis Säckingen war ein Landkreis in Baden-Württemberg, der im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten (Stand 1972) | ||
Koordinaten: | 47° 40′ N, 8° 0′ O | |
Bestandszeitraum: | 1938–1972 | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Südbaden | |
Verwaltungssitz: | Säckingen | |
Fläche: | 371 km2 | |
Einwohner: | 75.344 (27. Mai 1970) | |
Bevölkerungsdichte: | 203 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | SÄK | |
Kreisschlüssel: | 08 3 43 | |
Kreisgliederung: | 53 Gemeinden | |
Lage des Landkreises Säckingen in Baden-Württemberg | ||
Geografie
Lage
Der Landkreis Säckingen lag im Südwesten Baden-Württembergs.
Geografisch hatte der Landkreis Säckingen Anteil am Schwarzwald, dessen südlichen Ausläufern sowie dem östlich anschließenden Hotzenwald. Die Kreisstadt Säckingen (heute Bad Säckingen) lag am südlichen Rand des Kreisgebiets direkt am Rhein.
Nachbarkreise
Seine Nachbarkreise waren 1972 im Uhrzeigersinn beginnend im Westen Lörrach, Hochschwarzwald und Waldshut. Im Süden bildete der Rhein die natürliche Grenze zur Schweiz.
Geschichte
Bezirksamt Säckingen
Die Stadt Säckingen mitsamt den umliegenden Dörfern gehörte im 18. Jahrhundert zum Oberamt Breisgau in Vorderösterreich. Die Gegend wurde 1793 von den französischen Revolutionstruppen erobert und 1805 von Napoleon Bonaparte dem neugebildeten Großherzogtum Baden zugeschlagen.
In Baden wurde am 22. Juni 1807 in der Provinz des Oberrheins das Oberamt Säckingen eingerichtet. Ihm zugeteilt wurden zunächst die Stadt Säckingen sowie unter anderem die Orte Binzgen, Herrischried, Kleinlaufenburg, Murg, Obersäckingen und Willaringen. Durch das Organisationsrescript vom 26. November 1809 wurde das Amt Säckingen neu abgegrenzt und dem neuen Wiesenkreis zugeordnet. 1810 und 1813 wurde das Amt um weitere Orte vergrößert.Nach der Auflösung des Wiesenkreises kam das Amt Säckingen 1815 zum Dreisamkreis. Ab 1832 gehörte das Amt zum Oberrheinkreis.
1864 wechselte die Gemeinde Wehr aus dem Bezirksamt Säckingen zum Bezirksamt Schopfheim. Das Bezirksamt Säckingen gehörte seitdem zum Kreis Waldshut im Landeskommissärbezirk Konstanz.
Am 1. April 1921 wechselte die Gemeinde Warmbach des Bezirksamtes Lörrach zum Bezirksamt Säckingen und wurde nach Nollingen eingemeindet.
Am 1. Oktober 1936 wurde das Bezirksamt Säckingen um die Gemeinden Dossenbach, Minseln, Nordschwaben, Todtmoos und Wehr des Bezirksamtes Schopfheim sowie die Gemeinden , Engelschwand, Görwihl, Grunholz, Hartschwand, Hauenstein, Hochsal, Ibach, Luttingen, Niederwihl, Oberwihl, Rotzel, Rotzingen, Rüßwihl, Schachen, Schlageten, Segeten, Strittmatt, Urberg, Wilfingen, Wittenschwand und Wolpadingen des Bezirksamtes Waldshut vergrößert.
Landkreis Säckingen
Seit dem 1. Januar 1939 hieß das Bezirksamt Säckingen Landkreis Säckingen.
Nach der Bildung des Landes Baden-Württemberg 1952 gehörte der Landkreis Säckingen zum Regierungsbezirk Südbaden. Durch die Gemeindereform ab 1970 veränderte sich das Kreisgebiet in einem Fall. Am 1. Januar 1971 wurde die Gemeinde Schlageten mit der Gemeinde Immeneich, Landkreis Waldshut, zur neuen Gemeinde Albtal (die jedoch 1974 nach St. Blasien eingemeindet wurde) vereinigt und verließ somit den Landkreis Säckingen.
Mit Wirkung vom 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Säckingen aufgelöst. Seine Gemeinden gingen überwiegend im vergrößerten Landkreis Waldshut auf, der damit Rechtsnachfolger des Landkreises Säckingen wurde. Fünf Gemeinden im westlichen Kreisgebiet gingen im vergrößerten Landkreis Lörrach auf.
Einwohnerentwicklung
Datum | Einwohner | Quelle |
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1814 | 12.477 | |
1834 | 19.993 | |
1852 | 18.515 | |
1871 | 18.241 | |
1890 | 17.755 | |
1910 | 22.824 | |
1925 | 25.235 | |
1933 | 27.544 | |
17. Mai 1939 | 43.649 | |
13. September 1950 | 50.263 | |
6. Juni 1961 | 65.797 | |
27. Mai 1970 | 75.344 |
Das Bezirksamt Säckingen wurde 1936 deutlich vergrößert.
Politik
Landräte
Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Bezirksamts bzw. Landkreises Säckingen 1807–1972:
- 1807–1814: Johann Fidel Wieland
- 1814–1819: Franz Xaver Bossi
- 1819–1828: Hermann Th. Burstert
- 1828–1831: Ludwig Friedrich Eichrodt
- 1831–1846: Raphael von Weinzierl
- 1847–1849: Johann Baptist Schey
- 1849–1855: Adolf Leiber
- 1855–1860: Johann Baptist Rieder
- 1860–1864: Otto Sachs
- 1864: Johann Nepomuk Wetzel
- 1865–1872: Franz Müller
- 1872–1877: Gustav Eschborn
- 1877–1879: Ferdinand Lewald
- 1879–1884: Wilhelm Holtzmann
- 1884–1888: Ernst Müller
- 1888–1891: Moritz Seubert
- 1891–1899: Oskar Frech
- 1899–1904: Hermann Ludwig Pfeiffer
- 1904–1918: Albert Kapferer
- 1918–1919: Paul Schwoerer
- 1920–1934: Wernher von Rotberg
- 1934–1936: Johannes Duntze
- 1936–1937:
- 1937–1945:
- 1945–1949: Alfons Oswald
- 1949–1968: Otto Bischof
- 1968–1972: Otto Leible
Wappen
Das Wappen des Landkreises Säckingen zeigte in von Rot und Gold gespaltenem Schild vorne einen schwebenden silbernen Abtsstab, dessen abgekehrte Krümme mit grünen Steinen belegt ist, hinten einen schräg nach oben gerichteten roten Blitz. Das Wappen wurde dem Landkreis Säckingen am 25. August 1966 vom Innenministerium Baden-Württemberg verliehen. Der Abtsstab symbolisiert das Kloster Säckingen, der Blitz steht für die Energiegewinnung im Kreis. Auf damals zum Bezirksamt Säckingen, seit 1973 jedoch zum Nachbarlandkreis Lörrach gehörenden Gebiet wurde das erste Flusskraftwerk Europas gebaut. Die Blasonierung deutet auf die badischen Farben Rot-Gelb und auf die Farben Vorderösterreichs (Rot-Weiß) hin, zu dem das Gebiet früher gehörte bzw. 1806 gelangte.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch das Kreisgebiet führte keine Bundesautobahn. Daher wurde der Kreis nur durch die Bundesstraße 34 und mehrere Kreisstraßen erschlossen.
Gemeinden
Zum Landkreis Säckingen gehörten ab 1936 zunächst 53 Gemeinden, davon 5 Städte.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Säckingen machten am 1. Januar 1971 die Gemeinden Urberg, Wilfingen, Wittenschwand und Wolpadingen, die sich zur neuen Gemeinde Dachsberg (Südschwarzwald) vereinigten. Gleichzeitig vereinigte sich die Gemeinde Schlageten mit der Nachbargemeinde Immeneich, Landkreis Waldshut zur neuen Gemeinde Albtal. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig, bis der Landkreis Säckingen schließlich am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde.
Die größte Gemeinde des Landkreises war die Stadt Rheinfelden (Baden). Die kleinste Gemeinde war Rütte.
In der Tabelle stehen die Gemeinden des Landkreises Säckingen vor der Gemeindereform. Die Einwohnerangaben beziehen sich auf die Volkszählungsergebnisse in den Jahren 1961 und 1970.
frühere Gemeinde | heutige Gemeinde | heutiger Landkreis | Einwohner am 6. Juni 1961 | Einwohner am 27. Mai 1970 |
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Altenschwand | Rickenbach | Waldshut | 383 | 428 |
Bergalingen | Rickenbach | Waldshut | 258 | 306 |
Binzgen | Laufenburg (Baden) | Waldshut | 624 | 848 |
Dossenbach | Schwörstadt | Lörrach | 387 | 395 |
Engelschwand | Görwihl | Waldshut | 165 | 189 |
Görwihl | Görwihl | Waldshut | 963 | 1.133 |
Großherrischwand | Herrischried | Waldshut | 169 | 202 |
Grunholz | Laufenburg (Baden) | Waldshut | 259 | 257 |
Hänner | Murg | Waldshut | 598 | 720 |
Harpolingen | Bad Säckingen | Waldshut | 364 | 431 |
Hartschwand | Görwihl | Waldshut | 146 | 149 |
Hauenstein, Stadt | Laufenburg (Baden) | Waldshut | 157 | 151 |
Herrischried | Herrischried | Waldshut | 584 | 612 |
Hochsal | Laufenburg (Baden) | Waldshut | 409 | 448 |
Hogschür | Herrischried | Waldshut | 204 | 238 |
Hornberg | Herrischried | Waldshut | 217 | 225 |
Hottingen | Rickenbach | Waldshut | 543 | 582 |
Hütten | Rickenbach | Waldshut | 245 | 317 |
Ibach | Ibach | Waldshut | 341 | 311 |
Karsau | Rheinfelden (Baden) | Lörrach | 2.552 | 3.209 |
Laufenburg (Baden), Stadt | Laufenburg (Baden) | Waldshut | 3.336 | 3.947 |
Luttingen | Laufenburg (Baden) | Waldshut | 702 | 1.021 |
Minseln | Rheinfelden (Baden) | Lörrach | 1.080 | 1.338 |
Murg | Waldshut | 2.662 | 3.406 | |
Niedergebisbach | Herrischried | Waldshut | 173 | 182 |
Niederhof | Murg | Waldshut | 945 | 1.093 |
Niederwihl | Görwihl | Waldshut | 399 | 491 |
Nordschwaben | Rheinfelden (Baden) | Lörrach | 248 | 222 |
Oberhof | Murg | Waldshut | 476 | 471 |
Oberwihl | Görwihl | Waldshut | 423 | 485 |
Öflingen | Wehr | Waldshut | 2.507 | 2.727 |
Rheinfelden (Baden), Stadt | Rheinfelden (Baden) | Lörrach | 14.642 | 17.258 |
Rickenbach | Rickenbach | Waldshut | 543 | 715 |
Rippolingen | Bad Säckingen | Waldshut | 263 | 337 |
Rotzel | Laufenburg (Baden) | Waldshut | 475 | 478 |
Rotzingen | Görwihl | Waldshut | 329 | 360 |
Rüßwihl | Görwihl | Waldshut | 466 | 532 |
Rütte | Herrischried | Waldshut | 133 | 122 |
Säckingen, Stadt | Bad Säckingen | Waldshut | 11.326 | 12.894 |
Schachen | Albbruck | Waldshut | 563 | 582 |
Schlageten | St. Blasien | Waldshut | 250 | 235 |
Schwörstadt | Schwörstadt | Lörrach | 1.616 | 2.034 |
Segeten | Görwihl | Waldshut | 227 | 250 |
Strittmatt | Görwihl | Waldshut | 340 | 323 |
Todtmoos | Todtmoos | Waldshut | 1.937 | 1.940 |
Urberg | Dachsberg (Südschwarzwald) | Waldshut | 302 | 281 |
Wallbach | Bad Säckingen | Waldshut | 702 | 731 |
Wehr, Stadt | Wehr | Waldshut | 7.413 | 8.537 |
Wehrhalden | Herrischried | Waldshut | 305 | 306 |
Wilfingen | Dachsberg (Südschwarzwald) | Waldshut | 324 | 368 |
Willaringen | Rickenbach | Waldshut | 592 | 851 |
Wittenschwand | Dachsberg (Südschwarzwald) | Waldshut | 283 | 276 |
Wolpadingen | Dachsberg (Südschwarzwald) | Waldshut | 247 | 258 |
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen SÄK zugewiesen. Es ist das einzige Unterscheidungszeichen, in dem der Buchstabe Ä vorkommt. Es wurde bis zum 31. Dezember 1972 ausgegeben und ist seit dem 15. März 2021 im Rahmen der Kennzeichenliberalisierung im Landkreis Waldshut wieder erhältlich.
Literatur
- Landkreis Säckingen. (= Die Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs in Wort und Zahl; Heft 49). Hrsg. vom Innenministerium und Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, Bearbeitung und Druck Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 1969.
Weblinks
Einzelnachweise
- Regierungsblatt des Großherzogtums Baden 1807, S. 95
- Großherzoglich Badisches Regierungsblatt 1809, S. 405
- Regierungsblatt des Großherzogtums Baden 1810, S. 357
- Großherzoglich Badisches Regierungsblatt 1813, S. 134
- Grossherzoglich-Badisches Regierungs-Blatt 1815, S. 131
- Großherzoglich Badisches Staats- und Regierungs-Blatt 1832, S. 134
- Großherzoglich Badisches Regierungs-Blatt 1863, S. 399
- Badisches Gesetz- und Verordnungs-Blatt 1921, S. 111
- Badisches Gesetz- und Verordnungs-Blatt 1936, S. 81
- ÖNB-ALEX - Deutsches Reichsgesetzblatt Teil I 1938. Abgerufen am 3. August 2024.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 501 f. (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- Johann L. Büchler: Das Großherzogthum Baden : nach seinen Kreisen, Hofgerichts-Provinzen u. Amtsbezirken. Müller, Karlsruhe 1814, OCLC 1069161075, S. 30, urn:nbn:de:bvb:12-bsb11253526-1 (digitale-sammlungen.de).
- Großherzogtum Baden (Hrsg.): Hof- und Staats-Handbuch des Grossherzogthums Baden. Volkszählung 1834. Band 1836. Braun, Karlsruhe 1836, S. 270, urn:nbn:de:bvb:12-bsb11040955-0 (digitale-sammlungen.de).
- Badisches Ministerium des Inneren (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogthums Baden. Volkszählung 1852. Müller, Karlsruhe 1856, S. 18, urn:nbn:de:bsz:31-217873 (blb-karlsruhe.de).
- Badisches Handelsministerium (Hrsg.): Beiträge zur Statistik der inneren Verwaltung. Volkszählung 1871. Nr. 35. Müller, Karlsruhe 1874, S. 236 (google.com).
- Badisches Statistisches Bureau (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogthums Baden. Volkszählung 1890. Nr. 52. Müller, Karlsruhe 1893, S. 188 (blb-karlsruhe.de).
- Uli Schubert: Großherzogtum Baden. Volkszählungen 1900 und 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 2022, abgerufen am 3. September 2024.
- verwaltungsgeschichte.de: Landkreis Säckingen
- Volkszählungsergebnis
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Landkreis Sackingen war ein Landkreis in Baden Wurttemberg der im Zuge der Kreisreform am 1 Januar 1973 aufgelost wurde Wappen DeutschlandkarteBasisdaten Stand 1972 Koordinaten 47 40 N 8 0 O 47 666666666667 8 Koordinaten 47 40 N 8 0 OBestandszeitraum 1938 1972Bundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk SudbadenVerwaltungssitz SackingenFlache 371 km2Einwohner 75 344 27 Mai 1970 Bevolkerungsdichte 203 Einwohner je km2Kfz Kennzeichen SAKKreisschlussel 08 3 43Kreisgliederung 53 GemeindenLage des Landkreises Sackingen in Baden WurttembergKarteGeografieLage Der Landkreis Sackingen lag im Sudwesten Baden Wurttembergs Geografisch hatte der Landkreis Sackingen Anteil am Schwarzwald dessen sudlichen Auslaufern sowie dem ostlich anschliessenden Hotzenwald Die Kreisstadt Sackingen heute Bad Sackingen lag am sudlichen Rand des Kreisgebiets direkt am Rhein Nachbarkreise Seine Nachbarkreise waren 1972 im Uhrzeigersinn beginnend im Westen Lorrach Hochschwarzwald und Waldshut Im Suden bildete der Rhein die naturliche Grenze zur Schweiz GeschichteBezirksamt Sackingen Die Stadt Sackingen mitsamt den umliegenden Dorfern gehorte im 18 Jahrhundert zum Oberamt Breisgau in Vorderosterreich Die Gegend wurde 1793 von den franzosischen Revolutionstruppen erobert und 1805 von Napoleon Bonaparte dem neugebildeten Grossherzogtum Baden zugeschlagen In Baden wurde am 22 Juni 1807 in der Provinz des Oberrheins das Oberamt Sackingen eingerichtet Ihm zugeteilt wurden zunachst die Stadt Sackingen sowie unter anderem die Orte Binzgen Herrischried Kleinlaufenburg Murg Obersackingen und Willaringen Durch das Organisationsrescript vom 26 November 1809 wurde das Amt Sackingen neu abgegrenzt und dem neuen Wiesenkreis zugeordnet 1810 und 1813 wurde das Amt um weitere Orte vergrossert Nach der Auflosung des Wiesenkreises kam das Amt Sackingen 1815 zum Dreisamkreis Ab 1832 gehorte das Amt zum Oberrheinkreis 1864 wechselte die Gemeinde Wehr aus dem Bezirksamt Sackingen zum Bezirksamt Schopfheim Das Bezirksamt Sackingen gehorte seitdem zum Kreis Waldshut im Landeskommissarbezirk Konstanz Am 1 April 1921 wechselte die Gemeinde Warmbach des Bezirksamtes Lorrach zum Bezirksamt Sackingen und wurde nach Nollingen eingemeindet Am 1 Oktober 1936 wurde das Bezirksamt Sackingen um die Gemeinden Dossenbach Minseln Nordschwaben Todtmoos und Wehr des Bezirksamtes Schopfheim sowie die Gemeinden Engelschwand Gorwihl Grunholz Hartschwand Hauenstein Hochsal Ibach Luttingen Niederwihl Oberwihl Rotzel Rotzingen Russwihl Schachen Schlageten Segeten Strittmatt Urberg Wilfingen Wittenschwand und Wolpadingen des Bezirksamtes Waldshut vergrossert Landkreis Sackingen Seit dem 1 Januar 1939 hiess das Bezirksamt Sackingen Landkreis Sackingen Nach der Bildung des Landes Baden Wurttemberg 1952 gehorte der Landkreis Sackingen zum Regierungsbezirk Sudbaden Durch die Gemeindereform ab 1970 veranderte sich das Kreisgebiet in einem Fall Am 1 Januar 1971 wurde die Gemeinde Schlageten mit der Gemeinde Immeneich Landkreis Waldshut zur neuen Gemeinde Albtal die jedoch 1974 nach St Blasien eingemeindet wurde vereinigt und verliess somit den Landkreis Sackingen Mit Wirkung vom 1 Januar 1973 wurde der Landkreis Sackingen aufgelost Seine Gemeinden gingen uberwiegend im vergrosserten Landkreis Waldshut auf der damit Rechtsnachfolger des Landkreises Sackingen wurde Funf Gemeinden im westlichen Kreisgebiet gingen im vergrosserten Landkreis Lorrach auf Einwohnerentwicklung Datum Einwohner Quelle1814 12 4771834 19 9931852 18 5151871 18 2411890 17 7551910 22 8241925 25 2351933 27 54417 Mai 1939 43 64913 September 1950 50 2636 Juni 1961 65 79727 Mai 1970 75 344 Das Bezirksamt Sackingen wurde 1936 deutlich vergrossert PolitikLandrate Die Oberamtmanner bzw Landrate des Bezirksamts bzw Landkreises Sackingen 1807 1972 1807 1814 Johann Fidel Wieland 1814 1819 Franz Xaver Bossi 1819 1828 Hermann Th Burstert 1828 1831 Ludwig Friedrich Eichrodt 1831 1846 Raphael von Weinzierl 1847 1849 Johann Baptist Schey 1849 1855 Adolf Leiber 1855 1860 Johann Baptist Rieder 1860 1864 Otto Sachs 1864 1864 Johann Nepomuk Wetzel 1865 1872 Franz Muller 1872 1877 Gustav Eschborn 1877 1879 Ferdinand Lewald 1879 1884 Wilhelm Holtzmann 1884 1888 Ernst Muller 1888 1891 Moritz Seubert 1891 1899 Oskar Frech 1899 1904 Hermann Ludwig Pfeiffer 1904 1918 Albert Kapferer 1918 1919 Paul Schwoerer 1920 1934 Wernher von Rotberg 1934 1936 Johannes Duntze 1936 1937 1937 1945 1945 1949 Alfons Oswald 1949 1968 Otto Bischof 1968 1972 Otto LeibleWappen Das Wappen des Landkreises Sackingen zeigte in von Rot und Gold gespaltenem Schild vorne einen schwebenden silbernen Abtsstab dessen abgekehrte Krumme mit grunen Steinen belegt ist hinten einen schrag nach oben gerichteten roten Blitz Das Wappen wurde dem Landkreis Sackingen am 25 August 1966 vom Innenministerium Baden Wurttemberg verliehen Der Abtsstab symbolisiert das Kloster Sackingen der Blitz steht fur die Energiegewinnung im Kreis Auf damals zum Bezirksamt Sackingen seit 1973 jedoch zum Nachbarlandkreis Lorrach gehorenden Gebiet wurde das erste Flusskraftwerk Europas gebaut Die Blasonierung deutet auf die badischen Farben Rot Gelb und auf die Farben Vorderosterreichs Rot Weiss hin zu dem das Gebiet fruher gehorte bzw 1806 gelangte Wirtschaft und InfrastrukturVerkehr Durch das Kreisgebiet fuhrte keine Bundesautobahn Daher wurde der Kreis nur durch die Bundesstrasse 34 und mehrere Kreisstrassen erschlossen GemeindenZum Landkreis Sackingen gehorten ab 1936 zunachst 53 Gemeinden davon 5 Stadte Am 7 Marz 1968 stellte der Landtag von Baden Wurttemberg die Weichen fur eine Gemeindereform Mit dem Gesetz zur Starkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es moglich dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu grosseren Gemeinden vereinigen konnten Den Anfang im Landkreis Sackingen machten am 1 Januar 1971 die Gemeinden Urberg Wilfingen Wittenschwand und Wolpadingen die sich zur neuen Gemeinde Dachsberg Sudschwarzwald vereinigten Gleichzeitig vereinigte sich die Gemeinde Schlageten mit der Nachbargemeinde Immeneich Landkreis Waldshut zur neuen Gemeinde Albtal In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig bis der Landkreis Sackingen schliesslich am 1 Januar 1973 aufgelost wurde Die grosste Gemeinde des Landkreises war die Stadt Rheinfelden Baden Die kleinste Gemeinde war Rutte Karte der Spaltung des Landkreises In der Tabelle stehen die Gemeinden des Landkreises Sackingen vor der Gemeindereform Die Einwohnerangaben beziehen sich auf die Volkszahlungsergebnisse in den Jahren 1961 und 1970 fruhere Gemeinde heutige Gemeinde heutiger Landkreis Einwohner am 6 Juni 1961 Einwohner am 27 Mai 1970Altenschwand Rickenbach Waldshut 383 428Bergalingen Rickenbach Waldshut 258 306Binzgen Laufenburg Baden Waldshut 624 848Dossenbach Schworstadt Lorrach 387 395Engelschwand Gorwihl Waldshut 165 189Gorwihl Gorwihl Waldshut 963 1 133Grossherrischwand Herrischried Waldshut 169 202Grunholz Laufenburg Baden Waldshut 259 257Hanner Murg Waldshut 598 720Harpolingen Bad Sackingen Waldshut 364 431Hartschwand Gorwihl Waldshut 146 149Hauenstein Stadt Laufenburg Baden Waldshut 157 151Herrischried Herrischried Waldshut 584 612Hochsal Laufenburg Baden Waldshut 409 448Hogschur Herrischried Waldshut 204 238Hornberg Herrischried Waldshut 217 225Hottingen Rickenbach Waldshut 543 582Hutten Rickenbach Waldshut 245 317Ibach Ibach Waldshut 341 311Karsau Rheinfelden Baden Lorrach 2 552 3 209Laufenburg Baden Stadt Laufenburg Baden Waldshut 3 336 3 947Luttingen Laufenburg Baden Waldshut 702 1 021Minseln Rheinfelden Baden Lorrach 1 080 1 338Murg Waldshut 2 662 3 406Niedergebisbach Herrischried Waldshut 173 182Niederhof Murg Waldshut 945 1 093Niederwihl Gorwihl Waldshut 399 491Nordschwaben Rheinfelden Baden Lorrach 248 222Oberhof Murg Waldshut 476 471Oberwihl Gorwihl Waldshut 423 485Oflingen Wehr Waldshut 2 507 2 727Rheinfelden Baden Stadt Rheinfelden Baden Lorrach 14 642 17 258Rickenbach Rickenbach Waldshut 543 715Rippolingen Bad Sackingen Waldshut 263 337Rotzel Laufenburg Baden Waldshut 475 478Rotzingen Gorwihl Waldshut 329 360Russwihl Gorwihl Waldshut 466 532Rutte Herrischried Waldshut 133 122Sackingen Stadt Bad Sackingen Waldshut 11 326 12 894Schachen Albbruck Waldshut 563 582Schlageten St Blasien Waldshut 250 235Schworstadt Schworstadt Lorrach 1 616 2 034Segeten Gorwihl Waldshut 227 250Strittmatt Gorwihl Waldshut 340 323Todtmoos Todtmoos Waldshut 1 937 1 940Urberg Dachsberg Sudschwarzwald Waldshut 302 281Wallbach Bad Sackingen Waldshut 702 731Wehr Stadt Wehr Waldshut 7 413 8 537Wehrhalden Herrischried Waldshut 305 306Wilfingen Dachsberg Sudschwarzwald Waldshut 324 368Willaringen Rickenbach Waldshut 592 851Wittenschwand Dachsberg Sudschwarzwald Waldshut 283 276Wolpadingen Dachsberg Sudschwarzwald Waldshut 247 258Kfz KennzeichenEhemaliges Kfz Kennzeichen des Landkreises fur ein landwirtschaftliches Fahrzeug Am 1 Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einfuhrung der bis heute gultigen Kfz Kennzeichen das Unterscheidungszeichen SAK zugewiesen Es ist das einzige Unterscheidungszeichen in dem der Buchstabe A vorkommt Es wurde bis zum 31 Dezember 1972 ausgegeben und ist seit dem 15 Marz 2021 im Rahmen der Kennzeichenliberalisierung im Landkreis Waldshut wieder erhaltlich LiteraturLandkreis Sackingen Die Stadt und Landkreise Baden Wurttembergs in Wort und Zahl Heft 49 Hrsg vom Innenministerium und Wirtschaftsministerium Baden Wurttemberg Bearbeitung und Druck Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Stuttgart 1969 WeblinksCommons Landkreis Sackingen Sammlung von BildernEinzelnachweiseRegierungsblatt des Grossherzogtums Baden 1807 S 95 Grossherzoglich Badisches Regierungsblatt 1809 S 405 Regierungsblatt des Grossherzogtums Baden 1810 S 357 Grossherzoglich Badisches Regierungsblatt 1813 S 134 Grossherzoglich Badisches Regierungs Blatt 1815 S 131 Grossherzoglich Badisches Staats und Regierungs Blatt 1832 S 134 Grossherzoglich Badisches Regierungs Blatt 1863 S 399 Badisches Gesetz und Verordnungs Blatt 1921 S 111 Badisches Gesetz und Verordnungs Blatt 1936 S 81 ONB ALEX Deutsches Reichsgesetzblatt Teil I 1938 Abgerufen am 3 August 2024 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 501 f Statistische Bibliothek des Bundes und der Lander PDF 41 1 MB Johann L Buchler Das Grossherzogthum Baden nach seinen Kreisen Hofgerichts Provinzen u Amtsbezirken Muller Karlsruhe 1814 OCLC 1069161075 S 30 urn nbn de bvb 12 bsb11253526 1 digitale sammlungen de Grossherzogtum Baden Hrsg Hof und Staats Handbuch des Grossherzogthums Baden Volkszahlung 1834 Band 1836 Braun Karlsruhe 1836 S 270 urn nbn de bvb 12 bsb11040955 0 digitale sammlungen de Badisches Ministerium des Inneren Hrsg Beitrage zur Statistik des Grossherzogthums Baden Volkszahlung 1852 Muller Karlsruhe 1856 S 18 urn nbn de bsz 31 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