Das Europäische Parlament inoffiziell auch Europaparlament oder EU Parlament kurz EP lateinisch Parlamentum Europaeum mi
Europäisches Parlament

Das Europäische Parlament (inoffiziell auch Europaparlament oder EU-Parlament; kurz EP; lateinisch Parlamentum Europaeum) mit offiziellem Sitz in Straßburg ist das Parlament der Europäischen Union (Art. 14 EU-Vertrag). Seit 1979 wird es alle fünf Jahre in allgemeinen, unmittelbaren, freien, geheimen, aber nicht gleichenEuropawahlen von den Bürgern der EU gewählt. Damit ist das Europäische Parlament das einzige direkt gewählte Organ der Europäischen Union und die einzige direkt gewählte supranationale Institution weltweit. Zuletzt wurde das Parlament vom 6. bis 9. Juni 2024 gewählt. Das neu gewählte Parlament konstituierte sich am 16. Juli 2024.
Europäisches Parlament (EP) Европейски парламент Europski parlament Evropský parlament Europa-Parlamentet Europees Parlement European Parliament Euroopa Parlament Euroopan parlamentti Parlement européen Europäisches Parlament Ευρωπαϊκό Κοινοβούλιο Európai Parlament Parlaimint na hEorpav Parlamento europeo Eiropas Parlaments Europos Parlamentas Parlament Ewropew Parlament Europejski Parlamento Europeu Parlamentul European Európsky parlament Evropski parlament Parlamento Europeo Europaparlamentet | |
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Basisdaten | |
Sitz: | Straßburg, Brüssel |
Legislaturperiode: | fünf Jahre |
Erste Sitzung: | 17. Juli 1979 |
Abgeordnete: | 720 |
Aktuelle Legislaturperiode | |
Letzte Wahl: | 6. bis 9. Juni 2024 |
Nächste Wahl: | 2029 |
Vorsitz: | • Präsidentin Roberta Metsola (PN/EVP) • 14 Vizepräsidenten |
Sitzverteilung: | Gesamt: 720 Sitze (Liste der Abgeordneten) Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten)
Progressive Allianz der Sozialdemokraten
Patrioten für Europa
Europäische Konservative und Reformer
Renew Europe
Die Grünen/Europäische Freie Allianz
Die Linke – GUE/NGL
Fraktion Europa der Souveränen Nationen
Fraktionslose Abgeordnete
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Website | |
europarl.europa.eu | |
Plenarsaal des Europäischen Parlaments in Straßburg | |
Seit der Gründung des Parlaments 1952 wurden seine Kompetenzen bei der EU-Rechtsetzung mehrmals deutlich erweitert, vor allem durch den Vertrag von Maastricht 1992 und zuletzt durch den Vertrag von Lissabon 2007, der am 1. Dezember 2009 in Kraft trat. Auch in Bezug auf die Bildung der Exekutive, also die Wahl der Europäischen Kommission, wurden die Rechte des Parlaments schrittweise ausgebaut. So müssen sich die Kandidaten für die EU-Kommission zunächst einer Anhörung im Europäischen Parlament stellen und ihre Eignung und Befähigung für das vorgeschlagene Amt unter Beweis stellen. Diese Anhörung führt in der Regel der entsprechende Ausschuss des Europäischen Parlaments durch und alle Anhörungen werden per Web-Stream über die Website des Europäischen Parlaments auch öffentlich gemacht. Erst nach der erfolgreich bestandenen Anhörung kann das Europäische Parlament (Plenum) den Kandidaten zum Mitglied der EU-Kommission wählen.
Im Europäischen Parlament fehlt der für viele Parlamente typische Gegensatz zwischen Regierungs- und Oppositionsfraktionen. Anders als in den meisten nationalen Parlamenten, in denen die Regierungsfraktionen normalerweise loyal zur Regierung stehen und deren Gesetzentwürfe prinzipiell unterstützen, bilden sich im Europäischen Parlament je nach Abstimmungsthema wechselnde Mehrheiten. Dies bewirkt auch, dass die einzelnen Europa-Abgeordneten unabhängiger sind und mit Verhandlungsgeschick und Sachkenntnis größeren Einfluss auf die EU-Gesetzgebung haben, als es Abgeordneten nationaler Parlamente möglich ist.
Seit der Europawahl 2014 umfasste das Parlament maximal 750 Sitze zuzüglich des Präsidenten, also 751 Abgeordnete (Art. 14 Abs. 2 EU-Vertrag). Ab 2024 hat das Parlament 720 Mitglieder. Das Parlament hat in der Wahlperiode 2024 bis 2029 acht Fraktionen sowie 30 fraktionslose Abgeordnete. In ihren Heimatländern sind diese Abgeordneten Mitglieder in rund 200 verschiedenen nationalen Parteien, die sich auf europäischer Ebene großenteils zu Europaparteien zusammengeschlossen haben.
Präsidentin des Europäischen Parlaments ist seit Januar 2022 Roberta Metsola. Arbeitsorte des Europäischen Parlaments sind neben Straßburg auch Brüssel und Luxemburg. Regelungen zu Organisation und Arbeitsweise enthält die Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments.
Aufgaben
Die Aufgaben des Europäischen Parlaments sind in Art. 14 EU-Vertrag beschrieben. Demzufolge wird das Parlament gemeinsam mit dem Rat als Gesetzgeber tätig, übt gemeinsam mit ihm die Haushaltsbefugnisse aus und nimmt die politische Kontrolle wahr. Des Weiteren soll es beratend tätig werden und den Kommissionspräsidenten wählen.
Gesetzgebungsfunktion
Das Parlament teilt sich die Gesetzgebungsfunktion mit dem Rat der Europäischen Union, es nimmt also europäische Gesetze (Richtlinien, Verordnungen, Entscheidungen) an. In den meisten Politikfeldern gilt dafür seit dem Vertrag von Lissabon das sogenannte ordentliche Gesetzgebungsverfahren (Art. 294 AEU-Vertrag), bei dem Parlament und Rat der EU gleichberechtigt sind und jeweils in zwei Lesungen Änderungen an einem von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Gesetzestext einbringen können. Bei Uneinigkeit müssen sich Rat und Parlament in dritter Lesung in einem Vermittlungsausschuss einigen. Auch um den hohen Zeitaufwand dieses Verfahrens zu umgehen, werden jedoch immer mehr Gesetzesvorschläge in informellen Trilogverfahren verhandelt, um dann bereits in erster Lesung beschlossen werden zu können: zwischen 2004 und 2009 etwa traf dies auf 72 % aller Gesetzesentwürfe zu, im Vergleich zu 33 % zwischen 1999 und 2004.
Insgesamt ähnelt das Gesetzgebungsverfahren dem deutschen Gesetzgebungsverfahren zwischen Bundestag und Bundesrat. Allerdings besitzt das Europäische Parlament – anders als der Bundestag – kein eigenes Initiativrecht und kann daher keine eigenen Gesetzesvorlagen einbringen. Dieses Initiativrecht hat auf EU-Ebene nur die EU-Kommission, die nach Art. 225 AEU-Vertrag allerdings vom Europäischen Parlament zu dessen Ausübung aufgefordert werden kann.
In einer verbindlichen Erklärung aus dem Jahr 2010 haben sich die Parlamentarier mit der Kommission geeinigt, den geltenden europarechtlichen Vorschriften eine Interpretationshilfe zu geben, sodass in Zukunft auf Anstoß des Parlamentes die Kommission innerhalb von zwölf Monaten einen Gesetzentwurf vorlegen oder innerhalb von drei Monaten detailliert begründen muss, warum sie es nicht macht. Somit hat das Europäische Parlament erstmals ein zumindest eingeschränktes Initiativrecht.
Neben dem ordentlichen Gesetzgebungsverfahren gibt es noch andere Formen der Rechtsetzung in der EU, bei denen das Parlament weniger Mitspracherechte besitzt. Diese erstrecken sich nach dem Vertrag von Nizza heute jedoch nur noch auf einige bestimmte Politikbereiche. So muss das Parlament im Bereich der Wettbewerbspolitik lediglich konsultiert werden. Auch in der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik hat es gemäß Art. 36 EUV kaum Mitspracherechte. Der Hohe Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik muss das Parlament regelmäßig informieren und dafür sorgen, dass die Auffassungen des Parlaments „gebührend berücksichtigt werden“. Seit Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon am 1. Dezember 2009 besitzt das Europäische Parlament im Bereich der Gemeinsamen Handelspolitik das Recht, Abänderungsvorschläge zu Gesetzesentwürfen einzubringen sowie auf Ablehnung des jeweiligen Rechtsaktes.
Nach dieser Eingliederung in das ordentliche Gesetzgebungsverfahren bedürfen Verhandlungsergebnisse der Europäischen Kommission im Bereich der Gemeinsamen Handelspolitik der Genehmigung des Europäischen Parlaments, bevor zur Beschlussfassung durch den Europäischen Rat übergegangen werden kann.
Das deutsche Bundesverfassungsgericht spricht dem Europäischen Parlament in seinem Urteil zum Lissabon-Vertrag vom 30. Juni 2009 nur eine eingeschränkte demokratische Legitimation zu und sieht seine Entscheidungskompetenzen bezüglich weiterer Schritte einer europäischen Integration dadurch begrenzt.
Budgetierungsfunktion
Das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union (Ministerrat) entscheiden gemeinsam über den Haushalt der Europäischen Union (141,5 Mrd. Euro im Jahr 2010). Die Europäische Kommission schlägt einen Haushaltsentwurf vor; im Haushaltsverfahren können dann Parlament und Ministerrat Änderungen beschließen. Sind sich beide einig, tritt der Haushaltsplan mit den Änderungen in Kraft. Gibt es zwischen Parlament und Rat Differenzen über den Plan, wird ein komplexes Verfahren mit gegenseitigen Konsultationen und Abstimmungen durchgeführt. Gibt es auch nach dieser politischen Feinabstimmung keine Einigkeit, wird als letztes Mittel der Vermittlungsausschuss eingeschaltet. In der politischen Praxis führt das in der Regel dann zu einem Kompromiss und einer Einigung. Im Einzelnen ist das Verfahren in Art. 314 AEU-Vertrag geregelt.
Kontrollfunktion
Außerdem übt das Parlament die parlamentarische Kontrolle über die Europäische Kommission und den Rat der Europäischen Union aus. Hierfür kann es Untersuchungsausschüsse einrichten und gegebenenfalls Klage beim Europäischen Gerichtshof erheben. Dies gilt auch in den Bereichen wie der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik, wo Kommission und Rat exekutive Funktionen innehaben und die legislativen Mitbestimmungsrechte des Parlaments eingeschränkt sind. Damit das Parlament dieser Kontrollfunktion nachkommen kann, müssen die übrigen EU-Institutionen, also vor allem die Kommission, der Rat und die Europäische Zentralbank, dem Parlament regelmäßig Bericht über ihre Tätigkeiten erstatten; der Präsident des Parlaments nimmt auch an den Gipfeltreffen des Europäischen Rates teil. Außerdem können Europaabgeordnete schriftliche und mündliche parlamentarische Anfragen an die Kommission und den Rat richten. Während das Fragerecht gegenüber der Kommission in Art. 230 AEU-Vertrag eine ausdrückliche primärrechtliche Grundlage hat, beruht das Fragerecht gegenüber dem Rat auf einer 1973 gegebenen freiwilligen Erklärung des Rates, Fragen des Parlaments zu beantworten.
Ein weiteres wirksames Mittel der parlamentarischen Kontrolle ist das Misstrauensvotum gemäß Art. 234 AEUV. Mit einer doppelten Mehrheit – zwei Drittel der abgegebenen Stimmen und Mehrheit der Mitglieder – kann das Parlament der Kommission das Misstrauen aussprechen. Dann muss die gesamte Kommission geschlossen ihr Amt niederlegen.
Wahlfunktion
Eine wichtige Rolle spielt das Parlament auch bei der Berufung der Kommission: Nach Art. 17 EU-Vertrag wählt das Parlament den Präsidenten der Europäischen Kommission. Das Vorschlagsrecht liegt dabei jedoch beim Europäischen Rat, der allerdings das Ergebnis der vorangegangenen Europawahl „berücksichtigen“ muss. Diese Bestimmung wurde bislang jeweils nur so weit ausgelegt, dass der vorgeschlagene Kandidat jeweils derjenigen europäischen Partei entstammt, die bei der Europawahl das beste Ergebnis erzielte; die wesentlichen Aushandlungen vor der Nominierung des Kommissionspräsidenten fanden zwischen den Regierungen der Mitgliedstaaten statt. Allerdings gab es immer wieder auch Vorschläge, dass die Europaparteien schon im Wahlkampf Spitzenkandidaten für das Amt des Kommissionspräsidenten ernennen sollen, um dadurch die Rolle des Parlaments gegenüber dem Europäischen Rat zu stärken. Entsprechende Versuche vor der Europawahl 2009 scheiterten jedoch aufgrund von Uneinigkeiten innerhalb der Europaparteien. Bei der Europawahl 2014 nominierten die fünf großen europäischen Parteienfamilien (Konservative, Sozialdemokraten, Liberale, Grüne, Sozialisten) erstmals europaweite Spitzenkandidaten, die im Wahlkampf mehr oder weniger stark im Vordergrund standen.
Außer dem Kommissionspräsidenten bestätigt das Parlament ebenfalls die gesamte Kommission. Auch hier werden die Kandidaten durch den Europäischen Rat nominiert, wobei die Entscheidung traditionell weitgehend den nationalen Regierungen überlassen wird. Das Parlament prüft jedoch die Kompetenz und Integrität der einzelnen Kommissare in den jeweiligen Fachausschüssen und entscheidet dann im Plenum über die Ernennung der Kommission. Dabei kann es nur die Kommission als Ganzes annehmen oder ablehnen, nicht einzelne Mitglieder. Es kam bereits mehrfach vor, dass das Parlament den Rückzug einzelner als ungeeignet angesehener Kandidaten durchsetzte, indem es eine Ablehnung der Kommission als Ganzes androhte, etwa 2004 Rocco Buttiglione und 2009 Rumjana Schelewa.
Außerdem kann das Parlament durch ein Misstrauensvotum einen Rücktritt der Kommission erzwingen (Art. 234 AEU-Vertrag). Es benötigt dazu eine Zweidrittelmehrheit, was im Vergleich mit nationalen Parlamenten eine recht hohe Hürde ist und der Kommission eine relativ große Eigenständigkeit verleiht. Das Recht zum Misstrauensvotum zählt zu den ältesten Kompetenzen des Parlaments. Es wurde bislang noch nie angewendet, 1999 trat die Kommission Santer geschlossen zurück, nachdem das Parlament ein Misstrauensvotum angedroht hatte.
Bei der Ernennung anderer EU-Funktionsträger außerhalb der Europäischen Kommission hat das Parlament dagegen meist nur geringere Mitspracherechte. Bei der Ernennung der Direktoriumsmitglieder der Europäischen Zentralbank (EZB) muss es nach Art. 283 AEU-Vertrag vom Rat der Europäischen Union angehört werden, kann aber dessen Entscheidung nicht blockieren. Auch sonst hat das Europäische Parlament nur wenig formelle Kontrolle über die EZB, die dem EU-Vertrag nach in ihren Entscheidungen unabhängig sein soll. Ähnliches gilt für die Richter am Gerichtshof der Europäischen Union, an deren Wahl das Europäische Parlament nach Art. 253f. AEU-Vertrag überhaupt nicht beteiligt ist.
Petition und Beschwerde
Jeder europäische Bürger hat das Recht, beim Europäischen Parlament Petitionen einzureichen, die im Petitionsausschuss verhandelt werden. Außerdem ernennt das Parlament den Europäischen Bürgerbeauftragten, der Bürgerbeschwerden über Missstände in der Verwaltungstätigkeit der EU-Organe untersucht.
Mitglieder des Europäischen Parlamentes |
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Vor 1979 (1952–1979) |
1. Wahlperiode (1979–1984) |
2. Wahlperiode (1984–1989) |
3. Wahlperiode (1989–1994) |
4. Wahlperiode (1994–1999) |
5. Wahlperiode (1999–2004) |
6. Wahlperiode (2004–2009) |
7. Wahlperiode (2009–2014) |
8. Wahlperiode (2014–2019) |
9. Wahlperiode (2019–2024) |
10. Wahlperiode (2024–2029) |
Organisation der Parlamentsarbeit
Fraktionen
Das Europäische Parlament ist – ebenso wie ein nationales Parlament – nicht entlang nationaler Gruppen, sondern gemäß weltanschaulicher Fraktionen organisiert. Diese setzen sich aus Europaabgeordneten mit ähnlichen politischen Ansichten zusammen und entsprechen im Wesentlichen den europäischen politischen Parteien. Allerdings bilden häufig verschiedene Europaparteien eine gemeinsame Fraktion (beispielsweise die Fraktion der Grünen/EFA, die sich aus Europäischer Grüner Partei und Europäischer Freier Allianz zusammensetzt, oder die Fraktion Renew Europe (bis 2019 ALDE), die von der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa zusammen mit der Europäischen Demokratischen Partei gebildet wird), und in mehreren Fraktionen sind auch parteilose Abgeordnete vertreten. Zur Gründung einer Fraktion sind mindestens 23 Abgeordnete aus mindestens einem Viertel der Mitgliedstaaten (also sieben) erforderlich.
Unterhalb der Fraktionsebene organisieren sich die Abgeordneten zudem in sogenannten nationalen Delegationen, die jeweils die Mitglieder einer nationalen Partei umfassen. Sie entsprechen damit etwa den Landesgruppen im Deutschen Bundestag.
Da das Europäische Parlament – anders als nationale Parlamente – keine Regierung im traditionellen Sinn wählt, ist die Gegenüberstellung von Regierungskoalition und Oppositionsfraktionen hier weniger stark ausgeprägt. Statt Konfrontation werden meist Kompromisslösungen zwischen den großen Parteien gesucht. Dabei dominieren traditionell die beiden größten Fraktionen, die konservativ-christdemokratische EVP und die sozialdemokratische S&D, das Geschehen. Bis 1999 stellten die Sozialdemokraten die größte Fraktion, seither die EVP. Eine einzelne Fraktion hatte bisher noch zu keinem Zeitpunkt eine absolute Mehrheit im Europäischen Parlament, für diese informelle „Große Koalition“ aber gab es stets eine Mehrheit von 50 % bis 70 %.
Diese Konstellation wird zusätzlich dadurch gefördert, dass gemäß dem ordentlichen Gesetzgebungsverfahren für die Verabschiedung eines Beschlusses in zweiter Lesung eine absolute Mehrheit der gewählten (nicht der anwesenden) Mitglieder des Europäischen Parlaments notwendig ist. Da üblicherweise nicht alle Abgeordneten zu Plenarsitzungen anwesend sind, kann das Parlament faktisch nur durch eine Zusammenarbeit aus EVP und S&D die notwendigen Mehrheiten organisieren. Ein deutliches Kennzeichen für die Kooperation der großen Fraktionen ist auch ihre Vereinbarung, das fünfjährige Mandat des Parlamentspräsidenten untereinander aufzuteilen. Gleichwohl ist die Große Koalition nach wie vor nicht formalisiert, es gibt weder einen Koalitionsvertrag noch ein festes gemeinsames „Regierungsprogramm“. Im Arbeitsalltag des Europäischen Parlaments werden Entscheidungen meist mit wechselnden Mehrheiten aus verschiedenen Fraktionen getroffen, wenn auch fast immer ausgehend von einem Kompromiss zwischen EVP und S&D.
Die Praxis der Großen Koalition wurde jedoch wiederholt von den Mitgliedern der kleineren Fraktionen, insbesondere von Liberalen und Grünen, kritisiert. Während der Legislaturperiode 1999–2004 kam es infolge des Korruptionsskandals um die Kommission Santer vorübergehend zu einem Bruch der Großen Koalition und zu einer Kooperation zwischen EVP und Liberalen. 2004 – bei der Diskussion um die Ernennung von Rocco Buttiglione zum Justizkommissar – distanzierten sich EVP und Liberale wieder voneinander, sodass es – trotz der Differenzen zwischen EVP und Sozialdemokraten – letztlich zu einer neuen informellen Großen Koalition kam. Vor den Europawahlen 2009 kündigte Graham Watson, der Fraktionsvorsitzende der Liberalen, sein Ziel an, in der nächsten Legislaturperiode mit seiner Fraktion an einer stabilen Koalition mit EVP oder Sozialdemokraten teilzuhaben. Allerdings erreichte keine solche „kleine“ Koalition bei den Wahlen eine Mehrheit.
Aktuelle Fraktionen
Das bei der Europawahl 2024 gewählte Parlament trat am 16. Juli 2024 erstmals zusammen. Es haben sich acht Fraktionen gebildet:
Fraktion | Beteiligte Europaparteien | Vorsitzende(r) | Gründung | Mitglieder | Beteiligte Länder | |
---|---|---|---|---|---|---|
Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) (EVP) | Europäische Volkspartei (EVP) ECPP; EFA | Manfred Weber | 1952 | 188 | 27 | |
Progressive Allianz der Sozialdemokraten (S&D) | Sozialdemokratische Partei Europas (SPE) | Iratxe García Pérez | 1952 | 136 | 25 | |
Patrioten für Europa (PfE) | Patriots.eu (P.eu) ECPP | Jordan Bardella | 2024 | 85 | 13 | |
Europäische Konservative und Reformer (EKR) | Partei Europäische Konservative und Reformer (EKR) EFA; ECPP | , | 2009 | 79 | 19 | |
Renew Europe (Renew) | Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE) Europäische Demokratische Partei (EDP) | Valérie Hayer | 2019 | 75 | 20 | |
Die Grünen/Europäische Freie Allianz (Grüne/EFA) | Europäische Grüne Partei (EGP) Volt Europa Europäische Freie Allianz (EFA) PPEU | Terry Reintke, Bas Eickhout | 1999 | 53 | 17 | |
Die Linke im Europäischen Parlament – GUE/NGL (Die Linke) | Allianz der Europäischen Linken (AEL) Partei der Europäischen Linken (EL) APEU; EFA | Manon Aubry, Martin Schirdewan | 1995 | 46 | 13 | |
Europa der Souveränen Nationen (ESN) | Europa der Souveränen Nationen (ESN) | René Aust, Stanisław Tyszka | 2024 | 27 | 8 | |
Abgeordnete ohne Fraktion | ECA; EL; ECPP | — | 30 | 9 | ||
Vakant | 1 | 1 | ||||
Summe | 720 | 27 |
Derzeitige Zusammensetzung des Parlaments
Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung des Europäischen Parlaments nach nationalen Parteien. Für eine Übersicht der Parlamentarier im Einzelnen siehe Liste der Mitglieder des 10. Europäischen Parlamentes.
Fraktion Land | Linke | S&D | Grüne/EFA | Renew | EVP | EKR | PfE | ESN | Ohne Fraktion | Summe | |||||||||
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LE | 1 | ||||||||||||||||||
DB | 1 | ||||||||||||||||||
M | 1 | ||||||||||||||||||
K | 1 | ||||||||||||||||||
RKP | 1 | ||||||||||||||||||
IV | 1 | ||||||||||||||||||
PE | 1 | ||||||||||||||||||
McNamara | 1 | ||||||||||||||||||
2 | Marino | 1 | SVP | 1 | |||||||||||||||
Kroatien | SDP | 4 | Možemo | 1 | HDZ | 6 | 1 | 12 | |||||||||||
AS | 1 | ||||||||||||||||||
LP | 1 | LVZS | 1 | ||||||||||||||||
Luxemburg | LSAP | 1 | Gréng | 1 | DP | 1 | CSV | 2 | ADR | 1 | 6 | ||||||||
Malta | PL | 3 | PN | 3 | 6 | ||||||||||||||
NSC | 1 | ||||||||||||||||||
Österreich | SPÖ | 5 | Grüne | 2 | NEOS | 2 | ÖVP | 5 | FPÖ | 6 | 20 | ||||||||
Unabh. | 3 | ||||||||||||||||||
Bugalho | 1 | ||||||||||||||||||
1 | UDMR | 2 | 1 | ||||||||||||||||
L | 1 | KD | 1 | ||||||||||||||||
NSi | 1 | ||||||||||||||||||
1 | |||||||||||||||||||
KDU-ČSL | 1 | ||||||||||||||||||
KDNP | 1 | ||||||||||||||||||
Zypern | AKEL | 1 | DIKO | 1 | DISY | 2 | ELAM | 1 | Panayiotou | 1 | 6 | ||||||||
EU | 46 | 136 | 53 | 75 | 188 | 79 | 85 | 27 | 30 | 719 1 | |||||||||
Linke | S&D | Grüne/EFA | Renew | EVP | EKR | PfE | ESN | Ohne Fraktion | Summe |
Präsidium und Konferenz der Präsidenten
Das Präsidium des Europäischen Parlaments wird von den Abgeordneten mit absoluter Mehrheit aus ihrer Mitte gewählt. Es besteht aus dem Parlamentspräsidenten, 14 Vizepräsidenten und fünf Quästoren.
Der Parlamentspräsident vertritt das Parlament nach außen und leitet die Plenarsitzungen, wobei er aber auch von den Vizepräsidenten vertreten werden kann. Außerdem ist das Präsidium für die Verwaltung des Parlaments und seines Budgets zuständig. Die Quästoren, die im Präsidium nur eine beratende Stimme haben, übernehmen vor allem Verwaltungstätigkeiten, welche unmittelbar die Abgeordneten betreffen.
Die Präsidiumsmitglieder werden jeweils für eine halbe Legislaturperiode, also für zweieinhalb Jahre gewählt. Bis 1989 war die Wahl zum Präsidenten des Parlaments ein relativ stark umkämpfter Posten, der zum Teil dritte und vierte Wahlgänge erforderlich machte. Erst 1989 kam es zu einer Übereinkunft zwischen der EPP und der PES hinsichtlich einer Aufteilung dieses Postens, der dann bis 1999 und wieder seit 2004 zwischen den beiden großen Fraktionen aufgeteilt wird, sodass das Parlament jeweils für die Hälfte der Legislaturperiode von einem Sozialdemokraten und für die andere Hälfte von einem EVP-Mitglied geleitet wird. Lediglich in der Periode 1999–2004 kam es stattdessen zu einer ähnlichen Vereinbarung zwischen EVP und der liberalen Fraktion ALDE. In der ersten Hälfte der Legislaturperiode 2009 bis 2014 war der Pole Jerzy Buzek (EVP) Parlamentspräsident, im Januar 2012 übernahm der Deutsche Martin Schulz, der seit 2004 Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten war, das Amt. Die 14 Vizepräsidenten entstammten den Fraktionen EVP (5), S&D (5), ALDE (2) und Grüne/EFA (1), ein Vizepräsident war fraktionslos. Die fünf Quästoren waren Mitglieder der EVP (2), S&D, ALDE und GUE-NGL (je 1).
Ein weiteres wichtiges Gremium für die Organisation des Europäischen Parlaments ist die Konferenz der Präsidenten, die sich aus dem Parlamentspräsidenten sowie den Vorsitzenden aller Fraktionen zusammensetzt. Die Konferenz der Präsidenten beschließt unter anderem über die Tagesordnung der Plenartagungen und über die Zusammensetzung der Parlamentsausschüsse.
Präsidenten des Europäischen Parlaments seit seiner Gründung
Präsident | Amtszeit | Herkunftsland | nationale Partei | europäische Partei/ politische Richtung | Fraktion |
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Roberta Metsola | seit 2022 | Malta | PN | EVP | EVP |
David Sassoli | 2019–2022 | Italien | PD | SPE | S&D |
Antonio Tajani | 2017–2019 | Italien | FI | EVP | EVP |
Martin Schulz | 2012–2017 | Deutschland | SPD | SPE | S&D |
Jerzy Buzek | 2009–2012 | Polen | PO | EVP | EVP |
Hans-Gert Pöttering | 2007–2009 | Deutschland | CDU | EVP | EVP/ED |
Josep Borrell | 2004–2007 | Spanien | PSOE | SPE | S&D |
Pat Cox | 2002–2004 | Irland | parteilos | liberal | ELDR |
Nicole Fontaine | 1999–2002 | Frankreich | UDF | liberal-konservativ | EVP/ED |
José María Gil-Robles | 1997–1999 | Spanien | PP | EVP | EVP |
Klaus Hänsch | 1994–1997 | Deutschland | SPD | SPE | S&D |
Egon Klepsch | 1992–1994 | Deutschland | CDU | EVP | EVP |
Enrique Barón Crespo | 1989–1992 | Spanien | PSOE | Bund der Sozialdemokratischen Parteien | S&D |
Charles Henry Plumb | 1987–1989 | Vereinigtes Königreich | Conservatives | konservativ | ED |
Pierre Pflimlin | 1984–1987 | Frankreich | CDS | christdemokratisch | EVP |
Piet Dankert | 1982–1984 | Niederlande | PvdA | Bund der Sozialdemokratischen Parteien | S&D |
Simone Veil | 1979–1982 | Frankreich | UDF | liberal | Liberale |
Emilio Colombo | 1977–1979 | Italien | DC | EVP | EVP |
Georges Spénale | 1975–1977 | Frankreich | PS | sozialdemokratisch | S&D |
Cornelis Berkhouwer | 1973–1975 | Niederlande | VVD | liberal | Liberale |
Walter Behrendt | 1971–1973 | Deutschland | SPD | sozialdemokratisch | S&D |
Mario Scelba | 1969–1971 | Italien | DC | christdemokratisch | Christdemokraten |
Alain Poher | 1966–1969 | Frankreich | MRP | christdemokratisch | Christdemokraten |
Victor Leemans | 1965–1966 | Belgien | PSC-CVP | christdemokratisch | Christdemokraten |
Jean Duvieusart | 1964–1965 | Belgien | PSC-CVP | christdemokratisch | Christdemokraten |
Gaetano Martino | 1962–1964 | Italien | PLI | liberal | Liberale |
Hans Furler | 1960–1962 | Deutschland | CDU | christdemokratisch | Christdemokraten |
Robert Schuman | 1958–1960 | Frankreich | MRP | christdemokratisch | Christdemokraten |
Hans Furler | 1956–1958 | Deutschland | CDU | christdemokratisch | Christdemokraten |
Giuseppe Pella | 1954–1956 | Italien | DC | christdemokratisch | Christdemokraten |
Alcide De Gasperi | 1954 | Italien | DC | christdemokratisch | Christdemokraten |
Paul-Henri Spaak | 1952–1954 | Belgien | BSP | sozialdemokratisch | S&D |
Ausschüsse
Wie in Parlamenten üblich, spezialisieren sich die Abgeordneten, um Themen fachkundig behandeln zu können. Sie werden von den Fraktionen bzw. der Gruppe der Fraktionslosen in insgesamt 20 ständige Ausschüsse und drei Unterausschüsse entsandt, die für bestimmte Sachbereiche zuständig sind und die Arbeit der Plenarsitzungen vorbereiten. Darüber hinaus hat das Parlament die Möglichkeit, nichtständige Ausschüsse sowie Untersuchungsausschüsse einzurichten. Die Vorsitzenden aller Ausschüsse bilden zusammen die Konferenz der Ausschussvorsitze, die der Konferenz der Präsidenten (d. h. der Fraktionsvorsitzenden) Vorschläge zur Arbeit der Ausschüsse und zur Aufstellung der Tagesordnung unterbreiten kann.
Die offiziellen Abkürzungen der Ausschüsse, die in der folgenden Liste aufgeführt sind, gehen im Allgemeinen auf die englische oder französische Bezeichnung zurück.
Bezeichnung | Abkürzung |
---|---|
Auswärtige Angelegenheiten | AFET |
Menschenrechte (Unterausschuss des AFET) | DROI |
Sicherheit und Verteidigung | SEDE |
Beschäftigung und soziale Angelegenheiten | EMPL |
Binnenmarkt und Verbraucherschutz | IMCO |
Bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres | LIBE |
Entwicklung | DEVE |
Fischerei | PECH |
Haushalt | BUDG |
Haushaltskontrolle | CONT |
Industrie, Forschung und Energie | ITRE |
Internationaler Handel | INTA |
Konstitutionelle Fragen | AFCO |
Kultur und Bildung | CULT |
Landwirtschaft und ländliche Entwicklung | AGRI |
Petitionen | PETI |
Recht | JURI |
Rechte der Frau und Gleichstellung der Geschlechter | FEMM |
Regionale Entwicklung | REGI |
Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit | ENVI |
Verkehr und Tourismus | TRAN |
Wirtschaft und Währung | ECON |
Steuerfragen (Unterausschuss des ECON) | FISC |
Interparlamentarische Delegationen
Um Beziehungen zu Parlamenten von Drittländern zu unterhalten und mit den Informationsaustausch mit diesen zu befördern, wurden im Europäischen Parlament Delegationen eingerichtet. Interparlamentarische Delegationen werden auf Vorschlag der Konferenz der Präsidenten gebildet. Die interparlamentarischen Treffen finden jeweils einmal im Jahr an einem der Arbeitsorte des Europäischen Parlaments und im jeweiligen Drittland statt.
Eine spezielle Rolle spielen diese Delegationen im Beitrittsprozess eines Bewerberlandes zur Europäischen Union. Dieser wird durch einen Gemischten Parlamentarischen Ausschuss (GPA) verfolgt, der sich aus einer Delegation des Europäischen Parlaments und einer Delegation aus dem Bewerberland oder aus dem assoziierten Land zusammensetzt. Bei den Treffen unterrichten sich die Mitglieder der Delegationen über ihre Prioritäten und die Umsetzung der Assoziationsabkommen.
Die Parlamentarische Versammlung EURO-NEST kümmert sich um die Beziehungen der osteuropäischen Staaten, mit denen die EU über die Östliche Partnerschaft verbunden ist. Im Rahmen der Union für das Mittelmeer nimmt zudem eine Delegation des Europäischen Parlaments an der Parlamentarischen Versammlung der Union für den Mittelmeerraum (PV-UfM) teil.
Auch bei der Parlamentarischen Versammlung der NATO ist eine Delegation des Europäischen Parlaments beteiligt.
Informelle Zusammenschlüsse
Neben diesen institutionalisierten Arbeitsformen gibt es auch informelle fraktionenübergreifende Zusammenschlüsse von Europaabgeordneten. Dies sind zum einen die sogenannten interfraktionellen Arbeitsgruppen, die den Austausch zu bestimmten Spezialthemen und den Kontakt mit der Zivilgesellschaft fördern sollen. In der Legislaturperiode 2009–2014 reichen diese vom Thema „Wasser“ über „Tibet“ oder „Reindustrialisierung“ bis zum „Jakobsweg“. Die interfraktionellen Arbeitsgruppen erhalten bestimmte, etwa logistische Unterstützungen des Parlaments und müssen deshalb bestimmte Minimalanforderungen erfüllen, die in einer internen Regelung festgehalten sind. Sie sind jedoch anders als die Ausschüsse keine Organe des Parlaments.
Darüber hinaus gibt es auch völlig von der Parlamentsinfrastruktur unabhängige fraktionenübergreifende Zusammenschlüsse von Europaparlamentariern, die bestimmte gemeinsame Positionen vertreten. Hierzu zählt etwa die Spinelli-Gruppe, die sich für den europäischen Föderalismus einsetzt und rund 100 Abgeordnete verschiedener Fraktionen umfasst.
Parlamentsverwaltung und Assistenten der Abgeordneten
Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments werden in ihrer Arbeit von der Parlamentsverwaltung unterstützt: Das Generalsekretariat gliedert sich in zwölf Generaldirektionen (nicht zu verwechseln mit den Generaldirektionen der Europäischen Kommission) und den Juristischen Dienst. Es wird geleitet von einem Generalsekretär, seit Januar 2023 ist das der Italiener , der auf den Deutschen Klaus Welle folgte.
Die politiknäheren Generaldirektionen befinden sich mit ihren Mitarbeitern in Brüssel, die übrigen in Luxemburg. Hier arbeiten mit ca. 3500 Mitarbeitern etwas mehr als zwei Drittel der insgesamt ca. 5000 Bediensteten, darunter viele Übersetzer und sitzungsferne Verwaltungsdienste. Sprecher des Europäischen Parlaments ist der Spanier Jaume Duch Guillot.
Neben der Unterstützung durch die Verwaltung haben die Abgeordneten die Möglichkeit, von ihrer monatlichen Sekretariatszulage persönliche Mitarbeiter zu beschäftigen, die im Europäischen Parlament als parlamentarische Assistenten bezeichnet werden.
Insgesamt gibt es rund 1400 beim Parlament akkreditierte Assistenten.
Europawahl
Die Wahl zum Europäischen Parlament findet seit 1979 alle fünf Jahre statt. Die jüngste Wahl, die Europawahl 2024, fand am 6. bis 9. Juni 2024 statt.
Die Abgeordneten werden dabei für jeden Mitgliedstaat getrennt gewählt. Wahlberechtigt sind Bürger der Europäischen Union, entweder in dem Land ihres Wohnsitzes oder in ihrem Herkunftsland. Das genaue Wahlsystem wird in den einzelnen Mitgliedsländern durch jeweils nationale Regelungen bestimmt; vor der Europawahl 2004 mussten die Staaten jedoch eine Richtlinie umsetzen, die eine gewisse Vereinheitlichung des Wahlrechts bewirkte. So wird nun in allen Staaten nach dem Verhältniswahlrecht gewählt, auch wenn dessen genaue Ausprägung je nach Land schwanken kann.
Trotz des stetig steigenden Einflusses des Europäischen Parlaments war die Wahlbeteiligung bei Europawahlen stets rückläufig: Während sie bei der ersten Direktwahl 1979 in den damaligen Mitgliedsstaaten noch durchschnittlich 63,0 % betrug, gingen 2009 nur noch 43,0 % der Wahlberechtigten zu den Urnen. In Deutschland sank die Beteiligung von 1979 bis 2009 von 65,7 % auf 43,3 %, in Österreich von 67,7 % (1996, der ersten Europawahl des Landes) auf 46,0 % bei der Wahl 2009. Besonders hoch ist die Beteiligung an Europawahlen traditionell in Belgien und Luxemburg (um 90 %, in beiden Ländern herrscht Wahlpflicht) und in Italien (um 75 %), besonders niedrig ist sie in den Niederlanden und in Großbritannien (um 35 %). Auch in den meisten der zehn mittel- und osteuropäischen Ländern, die 2004 erstmals an der Europawahl teilnahmen, war die Wahlbeteiligung relativ niedrig. Am geringsten war sie in der Slowakei (2004 16,7 %, 19,6 % 2009). Einer der Gründe für die niedrige Wahlbeteiligung könnte die geringe Präsenz des Europäischen Parlaments und der europäischen Parteien in den Massenmedien sein. Da die Wahl nach Ländern getrennt stattfindet, konzentriert sich der Wahlkampf vor Europawahlen oft auf nationale statt auf europapolitische Themen; häufig wird die Europawahl so zu einem „Sympathiemesser“ für die jeweilige nationale Regierung.
Sitzverteilung nach Ländern
Die Zahl der Sitze, die bei den Europawahlen in den einzelnen Mitgliedstaaten verteilt werden, spiegelt nicht alle Wählerstimmen gleich wider: Größere Staaten haben grundsätzlich mehr Abgeordnete als kleinere Staaten, allerdings haben kleinere Staaten mehr Abgeordnete pro Einwohner als größere Staaten. Dieses Prinzip wird als „degressive Proportionalität“ bezeichnet. Es geht auf die Anfangszeit des Parlaments zurück und wurde seitdem beibehalten. Jedem Mitglied stehen mindestens 6, höchstens jedoch 96 Sitze zu. Nach dem im Vertrag von Lissabon ausgehandelten Schlüssel bilden dabei Deutschland als das bevölkerungsreichste und Malta als das bevölkerungsärmste Land der EU die Extremfälle: So entfallen auf Deutschland (83 Mio. Einwohner) 96 Sitze, d. h. ein Sitz auf 811.000 Einwohner, auf Malta (0,4 Mio. Einwohner) 6 Sitze, d. h. ein Sitz auf 67.000 Einwohner. Im Durchschnitt kommt europaweit ein Sitz auf je rund 665.000 Einwohner. Allerdings umfasst diese Rechnung sämtliche Einwohner des Landes, also auch Nicht-EU-Ausländer, die bei Europawahlen kein Stimmrecht besitzen. Aufgrund des unterschiedlichen Bevölkerungswachstums – das ohne eine Vertragsreform nicht automatisch zu einer Neuverteilung der Sitze führt – verändern sich die Relationen zudem im Lauf der Zeit. Außerdem berücksichtigt das System nicht die unterschiedliche Wahlbeteiligung in verschiedenen Ländern, die eine weitere Verzerrung des Stimmgewichts bewirkt. So benötigte etwa bei der Europawahl 2009 die italienische PdL rund 10,8 Millionen Stimmen für 29 Sitze (372.000 Stimmen pro Sitz), die slowakische KDH rund 90.000 Stimmen für 2 Sitze (45.000 Stimmen pro Sitz). Im Vergleich dazu kam die deutsche CDU mit rund 8,1 Millionen Stimmen auf 34 Sitze (238.000 Stimmen pro Sitz).
Wahlrechtsreform zur Änderung der Sitzverteilung
Die Regelung der degressiven Proportionalität soll gewährleisten, dass auch die Parteienvielfalt der kleineren Staaten im Europäischen Parlament repräsentiert wird, wofür eine gewisse Mindestgröße der nationalen Delegationen notwendig ist. Umgekehrt würde das Europäische Parlament bei einer entsprechenden Gewichtung der Wählerstimmen aus den großen Ländern eine nicht mehr arbeitsfähige Größe annehmen. Freilich widerspricht das Prinzip der degressiven Proportionalität dem Prinzip der Wahlgleichheit, dem zufolge grundsätzlich jede Wählerstimme das gleiche Gewicht haben soll. In Art. 14 EU-Vertrag ist folgerichtig bei den Wahlgrundsätzen auch nur angeführt: „Die Mitglieder des Europäischen Parlaments werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier und geheimer Wahl für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt.“ Diese Verteilung ist im Kern dem Prinzip der Staatengleichheit geschuldet, welche in einem gewissen Spannungsverhältnis zum Grundsatz der Bürgergleichheit nach Art. 9 EU-Vertrag steht. Aus diesen Gründen wurden immer wieder Alternativen für das Europawahlrecht diskutiert, insbesondere die Einführung europaweiter Parteilisten, durch die die Sitzverteilung nach Ländern entfallen würde. Für eine solche Reform wäre jedoch eine Anpassung der EU-Verträge notwendig, die von allen Mitgliedstaaten ratifiziert werden müsste.
Der Ausschuss für konstitutionelle Fragen des Europäischen Parlaments legte im April 2011 einen konkreten Vorschlag für eine solche Wahlrechtsreform vor, durch die die nationalen Sitzkontingente zwar nicht abgeschafft, aber um weitere Sitze für gesamteuropäische Listen ergänzt werden sollen.
Die Abstimmung über den Vorschlag im Europäischen Parlament wurde am 7. Juli 2011 jedoch erneut verschoben und in den Ausschuss zurückverwiesen. Umstritten war vor allem, ob das Parlament um 25 Sitze erweitert werden soll, um die transnationalen EU-Abgeordneten aufzunehmen oder ob die Plätze von den nationalen Listen abgezogen werden.
Bei der Europawahl 2014 gehörte erstmals auch Kroatien zur EU. Nach einem Ergebnis der Beitrittsverhandlungen erhielt Kroatien vom 1. Juli 2013 bis zur Europawahl 2014 zwölf Parlamentssitze. Diese Sitze wurden zur Europawahl 2014 anderen Mitgliedsstaaten abgezogen, um auf die vertraglich festgelegte Anzahl von 751 Mandaten zu kommen. In diesem Zusammenhang wurde zwölf Staaten (darunter auch Kroatien selber) jeweils ein Sitz abgezogen; außerdem lief für Deutschland die Übergangsregelung aus, nach der es die drei Sitze, die es nach Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon zu viel hatte, bis zur folgenden Europawahl behalten konnte.
Mit dem per 31. Januar 2020 erfolgten Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union (dem sogenannten „Brexit“) änderte sich die Zahl der pro Mitgliedsland zugewiesenen Mandate. Von den 73 britischen Parlamentssitzen wurden 27 frei werdende Sitze auf die EU-Länder aufgeteilt. 46 Sitze wurden in Reserve gestellt für eine mögliche EU-Erweiterung. Zur Europawahl 2024 wurden davon 15 Sitze verteilt, um Änderungen der Einwohnerzahl einzelner Länder gerecht zu werden.
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Sitze pro Mitgliedstaat seit Gründung des Parlaments.
Land / Jahr | 1952 | 1958 | 1973 | 1979 A/ 1981 B | 1986 | 1994/ 1995 C | 2004 D/ 2007 E | 2009 F | 2011 G /2013 H | 2014 J | 2020 K | 2024 L | Sitze pro 1 Mio. Einwohner (2020) | Sitze pro 1 Mio. Einwohner (2024) |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Europäische Union | 78 | 142 | 198 | 410/ 434 B | 518 | 567/ 626 C | 732/ 785 D | 736 | 754/ 766 H | 751 | 705 | 720 | ||
Belgien | 10 | 14 | 14 | 24 | 24 | 25 | 24 | 22 | 22 | 21 | 21 | 22 | 1,87 | 1,90 |
Deutschland | 18 | 36 | 36 | 81 | 81 | 99 | 99 | 99 | 99 | 96 | 96 | 96 | 1,16 | 1,14 |
Frankreich | 18 | 36 | 36 | 81 | 81 | 87 | 78 | 72 | 74 | 74 | 79 | 81 | 1,20 | 1,18 |
Italien | 18 | 36 | 36 | 81 | 81 | 87 | 78 | 72 | 73 | 73 | 76 | 76 | 1,25 | 1,29 |
Luxemburg | 4 | 6 | 6 | 6 | 6 | 6 | 6 | 6 | 6 | 6 | 6 | 6 | 10,92 | 9,08 |
Niederlande | 10 | 14 | 14 | 25 | 25 | 31 | 27 | 25 | 26 | 26 | 29 | 31 | 1,72 | 1,77 |
Dänemark | 10 | 16 | 16 | 16 | 14 | 13 | 13 | 13 | 14 | 15 | 2,49 | 2,52 | ||
Irland | 10 | 15 | 15 | 15 | 13 | 12 | 12 | 11 | 13 | 14 | 2,82 | 2,72 | ||
Vereinigtes Königreich | 36 | 81 | 81 | 87 | 78 | 72 | 73 | 73 | ||||||
Griechenland | 24 B | 24 | 25 | 24 | 22 | 22 | 21 | 21 | 21 | 1,91 | 2,00 | |||
Spanien | 60 | 64 | 54 | 50 | 54 | 54 | 59 | 61 | 1,27 | 1,26 | ||||
Portugal | 24 | 25 | 24 | 22 | 22 | 21 | 21 | 21 | 2,01 | 2,02 | ||||
Finnland | 16 C | 14 | 13 | 13 | 13 | 14 | 15 | 2,57 | 2,73 | |||||
Österreich | 21 C | 18 | 17 | 19 | 18 | 19 | 20 | 2,23 | 2,20 | |||||
Schweden | 22 C | 19 | 18 | 20 | 20 | 21 | 21 | 2,18 | 1,99 | |||||
Estland | 6 | 6 | 6 | 6 | 7 | 7 | 5,32 | 5,38 | ||||||
Lettland | 9 | 8 | 9 | 8 | 8 | 9 | 4,00 | 4,80 | ||||||
Litauen | 13 | 12 | 12 | 11 | 11 | 11 | 3,74 | 3,83 | ||||||
Malta | 5 | 5 | 6 | 6 | 6 | 6 | 14,10 | 11,55 | ||||||
Polen | 54 | 50 | 51 | 51 | 52 | 53 | 1,35 | 1,39 | ||||||
Slowakei | 14 | 13 | 13 | 13 | 14 | 15 | 2,58 | 2,73 | ||||||
Slowenien | 7 | 7 | 8 | 8 | 8 | 9 | 3,88 | 4,29 | ||||||
Tschechien | 24 | 22 | 22 | 21 | 21 | 21 | 2,00 | 2,00 | ||||||
Ungarn | 24 | 22 | 22 | 21 | 21 | 21 | 2,13 | 2,19 | ||||||
Zypern | 6 | 6 | 6 | 6 | 6 | 6 | 6,99 | 6,50 | ||||||
Bulgarien | 18 E | 17 | 18 | 17 | 17 | 17 | 2,35 | 2,64 | ||||||
Rumänien | 35 E | 33 | 33 | 32 | 33 | 33 | 1,65 | 1,74 | ||||||
Kroatien | 12 J | 11 | 12 | 12 | 2,83 | 3,13 |
Sitz und Arbeitsorte
Sitz des Europäischen Parlaments ist Straßburg, wo jährlich zwölf jeweils viertägige Plenarsitzungen stattfinden (darunter die konstituierende Sitzung zu Beginn einer neuen Legislaturperiode). Die Ausschüsse und Fraktionen des Parlaments tagen jedoch in Brüssel, wo zudem bis zu sechsmal im Jahr zweitägige Plenarsitzungen stattfinden. Das Generalsekretariat des Parlaments hat seinen Standort in Luxemburg.
Die Vielzahl der Arbeitsorte des Parlaments geht auf seine historische Entwicklung zurück und war von Anfang an umstritten. Die Gründungsverträge der Europäischen Gemeinschaften sahen vor, dass der Sitz der Institutionen durch einen einstimmigen Beschluss der Außenminister im Rat für Allgemeine Angelegenheiten festgelegt werden sollte. Bei Gründung der EGKS 1951 war zunächst Luxemburg als Sitz aller Institutionen vorgesehen. Dies war für die parlamentarische Versammlung der EGKS, den Vorläufer des Europäischen Parlaments, ein Problem, weil es in Luxemburg keine ausreichend großen Räumlichkeiten gab. Die Abgeordneten wichen daher auf den Sitzungssaal des Europarates in Straßburg aus.
Nach der Gründung von EWG und Euratom 1957, deren Kommission und Rat in Brüssel tagten, wurde auch ein Teil der parlamentarischen Tätigkeiten nach Brüssel verlagert. Das Europäische Parlament forderte schon 1958 einen einheitlichen Sitz für alle Gemeinschaftsorgane und schlug dafür Brüssel, Straßburg oder Mailand vor. Die Außenminister konnten sich nicht einigen, sodass es bei einer provisorischen Lösung mit mehreren Arbeitsorten blieb.
In der Folgezeit wurden die Tätigkeiten des Parlaments immer mehr von Straßburg nach Brüssel verlegt, um es der Kommission und dem Rat näher zu bringen. Durch den Fusionsvertrag 1965 wurden schließlich die drei Gemeinschaften EGKS, EWG und Euratom vereinigt und auch die Sitzungsorte neu verteilt. Da die ehemaligen EGKS-Organe aus Luxemburg nun nicht mehr existierten, beschlossen die Mitgliedstaaten, zur Kompensation die Verwaltung des Europäischen Parlaments nach Luxemburg zu verlegen. Die parlamentarischen Tätigkeiten wurden somit über drei Arbeitsorte verteilt. Die vollständige Aufgabe eines der Standorte wurde von den jeweiligen nationalen Regierungen dieser Staaten blockiert.
Nach jahrelangen Konflikten zwischen Belgien und Frankreich fiel im Dezember 1992 auf dem Gipfel von Edinburgh die Entscheidung, in Straßburg als offiziellem Sitz des Parlaments zwölf Plenarsitzungen pro Jahr stattfinden zu lassen, während die Ausschuss- und Fraktionssitzungen nach Brüssel verlegt würden. Diese Einigung wurde 1997 im Vertrag von Amsterdam festgeschrieben.
1999 wurde in Straßburg ein neuer Plenarsaal des Parlaments fertiggestellt. Im Regelfall verbringen die Abgeordneten, die parlamentarischen Mitarbeiter sowie die Beamten des Parlaments von Montag bis Donnerstag der jeweiligen Plenarwoche ihre Zeit in Straßburg.
Das Europäische Parlament belegt in Brüssel 660.000 Quadratmeter Bürofläche, verteilt auf 18 Immobilien. Ein Um- oder Neubau des Hauptgebäudes, für rund 350 Millionen Euro, wird erwogen.
Kritik an den Arbeitsorten
Wegen der finanziellen und ökologischen Kosten, die das Pendeln der Parlamentarier zwischen den verschiedenen Arbeitsorten hat, leben die Diskussionen darüber jedoch immer wieder auf. Seit 2006 versuchten Abgeordnete durch öffentliche Initiativen, den Sitz nach Brüssel zu verlegen. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die von der ehemaligen schwedischen Abgeordneten und ehemaligen Kommissarin (bis Dezember 2019) Cecilia Malmström geführte Kampagne oneseat.eu.
Einer Studie zufolge waren 2011 91 % der Europaparlamentarier für Brüssel als einzigen Sitz. Eine fraktionenübergreifende Arbeitsgruppe arbeitet an verschiedenen Vorschlägen, um einen Kompromiss mit Frankreich zu finden, und schlug etwa vor, andere europäische Institutionen wie den Europäischen Rat oder den Europäischen Gerichtshof nach Straßburg zu verlagern. Andere Abgeordnete, etwa Bernd Posselt und die von ihm unterstützte „Kampagne für die Europäische Demokratie“, sprachen sich für eine Verstärkung der Arbeit des Parlaments am Sitz Straßburg aus.
Die Kosten für den Erhalt der drei Arbeitsorte wurden durch Rationalisierungsmaßnahmen zwischen 2002 und 2007 von 203 Millionen auf 155 Millionen Euro pro Jahr gesenkt.
Die Reisekosten für Assistenten und Beamte von und nach Straßburg betrugen im Jahr 2011 22,6 Millionen Euro. Dazu kommen Zeitverluste. Ein geleaktes Dokument des Europäischen Parlaments kommt zu dem Schluss, dass jährlich fast 70.000 Arbeitstage durch Reisen von und nach Straßburg verloren gehen.
Laut einem Bericht der Neuen Zürcher Zeitung wurden 2013 die Reisekosten in einem Bericht des EU-Parlaments auf etwa 200 Millionen Euro geschätzt, was etwa 10 % des Gesamtbudgets des Parlaments entsprach. Es wurden 5000 Personen monatlich transportiert sowie allein acht LKWs mit Akten. Der dadurch entstehende CO2-Ausstoß wurde auf 19.000 Tonnen pro Jahr geschätzt. Obwohl das Gebäude in Straßburg nur 42 Tage im Jahr genutzt wurde, wurde es das ganze Jahr über beheizt. Das ständige Pendeln zwischen Brüssel und Straßburg sei „zu einem negativen Symbol der EU geworden“.
In seinem Buch Der Zerfall bezeichnet der US-amerikanische Journalist William Drozdiak, ehemaliger Chefkorrespondent der Washington Post und langjähriger Präsident des American Council on Germany, das Pendeln zwischen den Arbeitsorten des Parlaments als „parlamentarischen Wanderzirkus“ und verglich das Parlamentsgebäude in Straßburg und die seiner Meinung nach herrschende „babylonische Verwirrung“ über die Zielsetzungen der Europäischen Union mit der Geschichte des Turmbaus zu Babel bzw. dessen Darstellung durch Pieter Bruegel den Älteren.
Geschichte
Die Geschichte des Europäischen Parlaments beginnt bereits 1952 im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), einer der Vorgängerorganisationen der EU. Ursprünglich nur als ein weitgehend machtloses Kontrollorgan gegenüber der Hohen Behörde gedacht, hat sich das Parlament im Laufe der Zeit den Funktionen vergleichbarer, nationaler Parlamente annähern können und besitzt im Vergleich zu früher umfassende Rechte im politischen System der EU. Diese Rechte wurden im Zuge der EU-Vertragsreformen seit den 1980er-Jahren und durch verschiedene interinstitutionelle Vereinbarungen zwischen den Organen der EU schrittweise erweitert.
Die Gemeinsame Versammlung der EGKS 1952–1957
Vom 10. bis zum 13. September 1952 traf sich im Rahmen der EGKS zum ersten Mal die parlamentarische Versammlung, die im Vertrag zur EGKS unter dem Namen Gemeinsame Versammlung vorgesehen war, und deren zugewiesene Aufgabe nach Artikel 20 lediglich die Kontrolle sein sollte: [S]ie übt die Kontrollbefugnisse aus, die ihr nach diesem Vertrage zustehen. Die Versammlung bestand aus 78 nationalen Abgeordneten, die von den jeweiligen nationalen Parlamenten gewählt worden waren. Wahlverfahren und Kompetenzen der Versammlung orientierten sich an der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, die drei Jahre zuvor gegründet worden war. Die Möglichkeiten der Gemeinsamen Versammlung beschränkten sich auf die Debatte des Rechenschaftsberichts, den die Hohe Behörde jährlich abliefern musste. Im Rahmen dieser Aussprache hatte sie allerdings auch das Recht, die Hohe Behörde der EGKS mit einem Misstrauensvotum durch eine Zweidrittelmehrheit zum Rücktritt zu zwingen. Von Anfang an erfolgte die Zusammenarbeit innerhalb der Versammlung nicht nach nationaler Herkunft, sondern nach politischer Ausrichtung der Parlamentarier, sodass sich bereits im Jahr 1953 die ersten Fraktionen bildeten. Im gleichen Jahr wurden auch die ersten Ausschüsse gegründet, die grob die Struktur der Hohen Behörde abbilden und deren Arbeit somit inhaltlich begleiten sollten. Die erste Versammlung umfasste 38 christdemokratische, 23 sozialistische und sozialdemokratische sowie 11 liberale Mitglieder, 6 Parlamentarier blieben fraktionslos. Die Mitglieder der Versammlung waren nicht nur erfahrene Parlamentarier, sondern häufig auch diejenigen Mitglieder der nationalen Parlamente, die am meisten Europaenthusiasmus aufbrachten und somit auch ein deutliches Interesse an einer Weiterentwicklung der Versammlung hatten. Erster Präsident der Gemeinsamen Versammlung war der Belgier Paul-Henri Spaak.
Das Europäische Parlament seit 1957
1957 wurden mit den Römischen Verträgen die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) sowie die Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) gegründet. Die Parlamentarische Versammlung der EGKS war jetzt für alle drei Gemeinschaften zuständig und wurde auf 142 Abgeordnete erweitert. Sie erhielt keine neuen Kompetenzen, gab sich aber trotzdem selbst den Namen Europäisches Parlament (der erst 1986 auch von den Einzelstaaten offiziell anerkannt wurde). Als die Europäischen Gemeinschaften 1971 eigene Finanzmittel erhielten, wurde die Versammlung an der Aufstellung und der Verabschiedung des Haushaltsplans beteiligt – allerdings nicht im Bereich der sogenannten „obligatorischen Ausgaben“, d. h. vor allem der Ausgaben für die Gemeinsame Agrarpolitik, die zu jener Zeit rund 90 % des Gesamtetats ausmachten. Diese begrenzten Kompetenzen des Parlaments wie auch ein in Deutschland verbreitetes Desinteresse führten in den siebziger Jahren zu Spottsprüchen wie „Hast du einen Opa, schick ihn nach Europa“: Nach Meinung vieler deutscher Kommentatoren lag die Hauptfunktion des Europäischen Parlaments damals darin, Altpolitikern einen politisch unbedeutenden Versorgungsposten zu verschaffen. In anderen Ländern, etwa in Frankreich oder Italien, galt ein Mandat im Europäischen Parlament dagegen als Karrieresprungbrett für politische Talente.
Seit Ende der 1970er-Jahre gewann das Europäische Parlament schrittweise an Bedeutung. 1979 fanden die ersten direkten Europawahlen statt, bei denen die Bürger selbst das Parlament wählen konnten. Erste Präsidentin des direkt gewählten Parlaments wurde die französische Politikerin Simone Veil, die als junge Frau die Konzentrationslager Auschwitz und Bergen-Belsen überlebt hatte. Die Direktwahl des Parlaments war zunächst zwar nicht mit einer Ausweitung seiner Zuständigkeiten verbunden, verschaffte dem Parlament aber eine bessere Legitimation und ein größeres Selbstbewusstsein gegenüber den anderen EG-Institutionen. Das ging so weit, dass ein Parlamentsausschuss unter Leitung von Altiero Spinelli 1984 einen föderalistisch geprägten Vertragsentwurf für eine neu zu gründende Europäische Union ausarbeitete, in dem das Europäische Parlament die zentrale Stellung einnehmen sollte. Dieser Entwurf wurde von den Regierungen der Mitgliedsstaaten zwar nicht angenommen, 1986 fand jedoch durch die Einheitliche Europäische Akte erstmals tatsächlich eine wichtige Kompetenzerweiterung für das Parlament statt: Mit dem so genannten Verfahren der Zusammenarbeit war es nun an der allgemeinen Gesetzgebung beteiligt und konnte offiziell Änderungsvorschläge an Gesetzentwürfen machen, auch wenn nach wie vor das letzte Wort beim Ministerrat verblieb. Dies änderte sich – wenigstens in einigen Politikbereichen – durch den nächsten wesentlichen Schritt bei der Ausweitung der Kompetenzen des Parlaments, den Vertrag von Maastricht 1992. In diesem wurde nun für einige Politikbereiche das so genannte Mitentscheidungsverfahren eingeführt, in dem das Parlament dem Rat gleichgestellt wurde. Es konnte nun einen Gesetzentwurf zwar noch immer nicht gegen den Willen des Rats durchsetzen; allerdings konnte auch nichts mehr ohne das Parlament beschlossen werden. Außerdem erhielt es das Recht, eigenständig Untersuchungsausschüsse einzusetzen, was seine Kontrollmöglichkeiten stark erweiterte. Durch die jüngsten Vertragsreformen von Amsterdam 1997 und von Nizza 2001 schließlich wurde das Mitentscheidungsverfahren ausgeweitet, sodass es nun für einen Großteil der Politikbereiche der Europäischen Union gilt. Wichtige Ausnahmen waren nur die Gemeinsame Agrarpolitik und die polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen, die erst durch den Vertrag von Lissabon 2007 in das (nunmehr in ordentliches Gesetzgebungsverfahren umbenannte) Mitentscheidungsverfahren einbezogen wurden. Außerdem erhielt das Parlament durch diesen Vertrag die volle Hoheit über die Ausgabenseite des EU-Haushalts – also auch über die „obligatorischen Ausgaben“, die zuletzt noch rund 40 % des Gesamtetats ausgemacht hatten.
Sonstiges
Seit 1988 verleiht das Europäische Parlament jedes Jahr den Sacharow-Preis an Persönlichkeiten oder Organisationen, die sich für die Verteidigung der Menschenrechte einsetzen. Der Preis ist nach dem russischen Physiker und Menschenrechtler Andrei Sacharow benannt und mit 50.000 Euro dotiert. Im Jahr 2008 wurde der Preis trotz Warnungen Chinas an den inhaftierten chinesischen Menschenrechtsaktivisten Hu Jia verliehen, 2009 an die russische Menschenrechtsorganisation Memorial. Weitere Preisträger waren bisher unter anderem Leyla Zana, Aung San Suu Kyi, Kofi Annan und die Vereinten Nationen.
Im Jahr 2005 wurde dem Europäischen Parlament der österreichische Big Brother Award in der Kategorie Positiv-Preis „Defensor Libertatis“ verliehen wegen der Ablehnung eines Entwurfs zur Patentierbarkeit von Software und wegen der Weigerung, Passagierdaten von Flugreisen an die USA weiterzugeben.
Das Europäische Parlament unterhält einen eigenen Fernsehsender namens EuroparlTV. Außerdem organisiert es zusammen mit der Europäischen Kommission in Deutschland die Veranstaltungsreihe Mitreden über Europa.
Am 14. Oktober 2011 wurde vom damaligen Präsidenten des Europäischen Parlaments, Jerzy Buzek, nach vier Jahren Planungs- und Bauzeit das Parlamentarium eröffnet. Es ist das größte Besucherzentrum eines Parlaments in Europa.
Am 28. November 2019 hat das Europäische Parlament den Klimanotstand ausgerufen.
Am 23. November 2022 verabschiedete das EU-Parlament vor dem Hintergrund des andauerndes russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine eine Resolution, mit der Russland in der EU als staatlicher Unterstützer von Terrorismus eingeordnet wurde.
Im März 2024 beschloss das Europäische Parlament, die EU-Kommission wegen der umstrittenen Freigabe von Fördergeldern für Ungarn zu verklagen.
Kritik
Der Politikwissenschaftler Colin Crouch bezeichnet das europäische Parlament als postdemokratisch. Er kritisiert dessen Ohnmacht und Schwäche, so kann es bei Gesetzesprojekten zwar mitreden, selbst aber keine Gesetze beschließen. Die Europäische Kommission, als quasi Regierung der EU, ist eine vom EU-Parlament separierte Institution und dem Parlament nicht rechenschaftspflichtig. Es sei praktisch überhaupt nicht in den Köpfen und Herzen der europäischen Bürger verwurzelt.
Kosten, Kostenentwicklung, Mitarbeiter
Die jährlichen Kosten des Parlaments betrugen 2011 1,69 Mrd. Euro, seit 2009 war das eine Steigerung um 18,1 %. Für 2012 waren es 1,725 Mrd. Euro, 2,5 % Steigerung. 5 % des EU-Budgets werden für den Unterhalt der Institutionen ausgegeben, 1 % des Budgets für das Parlament. Von 2004 bis 2012 ist die Anzahl der Mitarbeiter des Parlaments von 3942 Personen auf 6245 Personen gestiegen:
- 1935 der Bediensteten sind leitende Angestellte (AD, Administratoren). Sie sind in 12 Dienststufen unterteilt, AD 5 bis AD 16.
- 2749 Mitarbeiter sind Assistenten (AST). Sie sind mit Bürotätigkeiten befasst.
- 1561 Mitarbeiter sind Zeitmitarbeiter, Vertragsmitarbeiter (ehemals Hilfsmitarbeiter) und Sonderberater.
1000 dieser parlamentarischen Mitarbeiter verdienen mehr als ein Mitglied des Europäischen Parlaments.
2014 wurde im Zuge der Europawahlen bekannt, dass der damalige Präsident des Parlaments, Martin Schulz, zusätzlich zu seinem Gehalt von ca. 200.000 Euro ein Tagegeld von 304 Euro für 365 Tage erhält. Diese 110.000 Euro erhält der Präsident, ohne an Sitzungen teilnehmen zu müssen. Vizepräsidenten erhalten keine besondere Zulage, sondern ein Anrecht auf einen zusätzlichen Assistenten.
Wahlperioden des Europäischen Parlaments
- 1979–1984
- 1984–1989
- 1989–1994
- 1994–1999
- 1999–2004
- 2004–2009
- 2009–2014
- 2014–2019
- 2019–2024
- 2024–2029
Siehe auch
- Liste der Fraktionen im Europäischen Parlament
- Parlament, europäische Fernsehserie (2020)
Literatur
- R. Corbett, F. Jacobs, M. Shackleton: The European Parliament. 8. Auflage. John Harper Publishing, London 2011 (englisch).
- D. Dialer, H. Neisser, E. Lichtenberger: Das Europäische Parlament. Institution, Vision und Wirklichkeit. University Press, Innsbruck 2010.
- Stephan Dreischer: Das Europäische Parlament und seine Funktionen. Eine Erfolgsgeschichte aus der Perspektive von Abgeordneten. Nomos, Baden-Baden 2006.
- Christoph Driessen: Griff nach den Sternen. Die Geschichte der Europäischen Union. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2024, ISBN 978-3-7917-3474-3
- Andreas Holzapfel (Hrsg.): Kürschners Handbuch Europäisches Parlament. NDV Neue Darmstädter Verlagsanstalt, Rheinbreitbach (vom Deutschen Bundestag kostenlos abgegeben):
- Kürschners Handbuch Europäisches Parlament: 9. Wahlperiode. Dezember 2019, ISBN 978-3-95879-115-2.
- Kürschners Handbuch Europäisches Parlament: 8. Wahlperiode. April 2017, ISBN 978-3-95879-044-5.
- Kürschners Handbuch Europäisches Parlament: 7. Wahlperiode. Mai 2012, ISBN 978-3-87576-713-1.
- Interparlamentarische Union (IPU): Sexism, harassment and violence against women in parliaments in Europe. Genf Oktober 2018, ISBN 978-92-9142-725-3 (englisch; 20-seitige Studie; Downloadseite).
- David Judge, David Earnshaw: The European Parliament. 2. Auflage. Palgrave Macmillan, Houndmills 2008 (englisch).
- S. Hix, A. Noury, G. Roland: Democratic Politics in the European Parliament. Cambridge University Press, Cambridge 2007 (englisch).
- Franz C. Heidelberg: Das Europäische Parlament. August Lutzeyer, Baden-Baden 1959.
- Amie Kreppel: The European Parliament and Supranational Party System. Cambridge University Press, Cambridge 2002, ISBN 0-521-00079-3 (englisch).
- Andreas Maurer, Dietmar Nickel (Hrsg.): Das Europäische Parlament. Supranationalität, Repräsentation und Legitimation. Nomos, Baden-Baden 2005.
- Andreas Maurer, Wolfgang Wessels: Das Europäische Parlament nach Amsterdam und Nizza: Akteur, Arena oder Alibi. Nomos, Baden-Baden 2003, ISBN 3-8329-0270-8.
- Andreas Maurer: Europäisches Parlament. In: Werner Weidenfeld, Wolfgang Wessels (Hrsg.): Jahrbuch der Europäischen Integration. 1. Auflage. Nomos, Baden-Baden 2021, ISBN 978-3-8487-7252-0, S. 75–82.
- Volker Neßler: Europäische Willensbildung. Die Fraktionen im Europaparlament zwischen nationalen Interessen, Parteipolitik und Europäischer Integration. Wochenschau, Schwalbach 1997, ISBN 3-87920-493-4.
- Julian Priestley: Six Battles that shaped Europe’s Parliament. John Harper, London 2008 (englisch).
- Hans-Viktor Schierwater: Parlament und Hohe Behörde der Montanunion. Quelle & Meyer, Heidelberg 1961.
- Ines Soldwisch u. a.: Das Europäische Parlament 1979-2004. Inszenierung, Selbst(er)findung und politisches Handeln der Abgeordneten. Kohlhammer, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-17-040068-9.
- Richard Stöss: Der rechte Rand Europas. Rechtsextremismus und Rechtskonservatismus bei den Wahlen zum Europäischen Parlament 1979 bis 2024. Barbara Budrich, Opladen/Berlin/Toronto 2025, ISBN 978-3-8474-3129-9.
Weblinks
- EU-Parlament: europarl.europa.eu
- Verbindungsbüro in Deutschland europarl.de
- Verbindungsbüro in Österreich: europarl.at
- Internetfernsehsender: europarltv.europa.eu
- Europäisches Parlament bei Twitter
- umweltcheck-europarl.de: Umweltcheck EU-Parlamentarier (EU-Koordination Deutscher Naturschutzring (DNR) e. V.)
- Informationen und Statistiken zum Abstimmungsverhalten der Abgeordneten: voteWatch.eu (englisch)
- Archivmaterial des EU-Parlaments kann im Historischen Archiv der EU in Florenz eingesehen werden
Einzelnachweise
- https://www.euractiv.de/section/innenpolitik/news/spanischer-politiker-im-exil-hinterfragt-demokratische-legitimitaet-metsolas/
- siehe unten
- The Co-Decision Procedure: Analysis and Statistics of the 2004–2009 Legislature (PDF) Europäische Kommission, August 2009.
- EU-Parlament erhält mehr Macht, EurActiv.de, 28. Januar 2010.
- Die Mitwirkungsrechte des Europäischen Parlaments in der Außenhandelspolitik der EU – Europäischer Salon. In: publixphere.net. 4. Januar 2018, abgerufen am 15. Januar 2020.
- Handelspolitik EU. In: EUR-Lex. Abgerufen am 6. Januar 2022.
- So heißt es: „Durch den Ausbau der Kompetenzen des Europäischen Parlaments kann die Lücke zwischen dem Umfang der Entscheidungsmacht der Unionsorgane und der demokratischen Wirkmacht der Bürger in den Mitgliedstaaten verringert, aber nicht geschlossen werden. Das Europäische Parlament ist weder in seiner Zusammensetzung noch im europäischen Kompetenzgefüge dafür hinreichend gerüstet, repräsentative und zurechenbare Mehrheitsentscheidungen als einheitliche politische Leitentscheidungen zu treffen. Es ist gemessen an staatlichen Demokratieanforderungen nicht gleichheitsgerecht gewählt und innerhalb des supranationalen Interessenausgleichs zwischen den Staaten nicht zu maßgeblichen politischen Leitentscheidungen berufen. Es kann deshalb auch nicht eine parlamentarische Regierung tragen und sich im Regierungs-Oppositions-Schema parteipolitisch so organisieren, dass eine Richtungsentscheidung europäischer Wähler politisch bestimmend zur Wirkung gelangen könnte. Angesichts dieses strukturellen, im Staatenverbund nicht auflösbaren Demokratiedefizits dürfen weitere Integrationsschritte über den bisherigen Stand hinaus weder die politische Gestaltungsfähigkeit der Staaten noch das Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung aushöhlen.“
- EU-Haushalt 2010: Investitionen für Arbeitsplätze und Wachstum. Europäische Union, Pressemitteilung.
- Andreas Maurer, Wolfgang Wessels: Das Europäische Parlament nach Amsterdam und Nizza: Akteur, Arena oder Alibi. Nomos, Baden-Baden 2003, ISBN 3-8329-0270-8, S. 104. Bulletin des Europäischen Parlaments, 34/1973.
- Kein sozialdemokratischer Kandidat für Kommissionspräsidentschaft? ( vom 22. Januar 2013 im Webarchiv archive.today) Euractiv, 3. Dezember 2008.
- Die Fraktionen im Europäischen Parlament. In: europarl.europa.eu. Abgerufen am 8. September 2024.
- Interview: Europäisches Parlament braucht ‚ideologische Koalition‘. Euractiv, 6. November 2008.
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- ECR Group is constituted, grows to 84 MEPs. In: ecrgroup.eu. European Conservatives and Reformists (ECR Group), 3. Juli 2024, abgerufen am 3. Juli 2024 (englisch).
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- 1984 56,8 %, 1989 62,3 %, 1994 60,0 %, 1999 45,2 %, 2004 43,0 %
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- Sitzverteilung nach 2014: Deutschland verliert drei Abgeordnete im Europaparlament. Europäisches Parlament, 13. März 2013, abgerufen am 28. Februar 2024.
- Mandatsverteilung: Was sich im EU-Parlament mit dem Brexit ändert. In: Wiener Zeitung. 29. Januar 2020, abgerufen am 1. Februar 2020.
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- Atelier d’Architecture de Genval, Webseite mit beteiligten Architekturbüros
- Karte der EP-Gebäude in Brüssel (PDF; 437 kB) Parlement européen, 2010
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- Herbe Kritik am EU-Wanderzirkus. ( vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive) Wiener Zeitung, 10. Februar 2011.
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- Hans-Peter Martin: Das neue Sünden-Register des EU-Parlaments. ( vom 26. Januar 2013 im Internet Archive) HPMartin.net, 22. Januar 2013.
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- Unmut über europäischen Wanderzirkus. In: Neue Zürcher Zeitung. 18. November 2013, abgerufen am 28. Februar 2024.
- William Drozdiak: Der Zerfall. Europas Krisen und das Schicksal des Westens. Orell Fuessli Verlag, Zürich 2017, ISBN 978-3-280-05652-3 (Google Books).
- David Judge, David Earnshaw: The European Parliament. 2. Auflage. Palgrave Macmillan, Houndmills 2008, S. 30 (englisch).
- Christoph Driessen: Griff nach den Sternen. Die Geschichte der Europäischen Union. Regensburg 2024, S. 145.
- EU-Menschenrechtspreis für Dissident Hu Jia. In: Der Standard. 23. Oktober 2008, abgerufen am 28. Februar 2024.
- Andreas Wilkens: Big Brother Awards Österreich: Das EU-Parlament als „Verteidiger der Freiheit“. In: Heise online. 17. Oktober 2005, abgerufen am 28. Februar 2024.
- EU – Europäisches Parlament ruft Klimanotstand aus. In: Süddeutsche Zeitung. 28. November 2019, abgerufen am 28. November 2019.
- European Parliament declares Russia to be a state sponsor of terrorism. European Parliament, 23. November 2022, abgerufen am 23. November 2022 (englisch).
- Selenskyj spricht in UN-Sicherheitsrat. In: tagesschau.de. Abgerufen am 23. November 2022.
- Deutschlandfunk: Gelder für Ungarn: EU-Parlament verklagt Kommission. 14. März 2024, abgerufen am 15. März 2024.
- Colin Crouch: Postdemokratie revisited. Berlin 2021, S. 126 ff.
- Schluss mit der Verschwendung: Wie man die Verschwendung des Europäischen Parlaments reduzieren kann. ( vom 18. Mai 2014 im Internet Archive; PDF) Geoffrey van Orden, MdEP, Derk Jan Eppnik, MdEP, 2012-12.
- Henryk M. Broder: Üppiges Tagegeld stellt Schulz’ Versprechen infrage. Welt Online, 12. Mai 2014; abgerufen am 28. Mai 2014.
- Parlamentspräsident Martin Schulz erhielt an 365 Tagen pro Jahr Tagegelder des EU-Parlaments. ( vom 5. Dezember 2022 im Internet Archive) In: SWR.de. 29. April 2014, abgerufen am 28. Mai 2014.
- EU-Parlament: Wozu sind 14 Vizepräsidenten nötig? Abgerufen am 19. Oktober 2021.
Autor: www.NiNa.Az
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Das Europaische Parlament inoffiziell auch Europaparlament oder EU Parlament kurz EP lateinisch Parlamentum Europaeum mit offiziellem Sitz in Strassburg ist das Parlament der Europaischen Union Art 14 EU Vertrag Seit 1979 wird es alle funf Jahre in allgemeinen unmittelbaren freien geheimen aber nicht gleichenEuropawahlen von den Burgern der EU gewahlt Damit ist das Europaische Parlament das einzige direkt gewahlte Organ der Europaischen Union und die einzige direkt gewahlte supranationale Institution weltweit Zuletzt wurde das Parlament vom 6 bis 9 Juni 2024 gewahlt Das neu gewahlte Parlament konstituierte sich am 16 Juli 2024 Europaisches Parlament EP Evropejski parlament Europski parlament Evropsky parlament Europa Parlamentet Europees Parlement European Parliament Euroopa Parlament Euroopan parlamentti Parlement europeen Europaisches Parlament Eyrwpaiko Koinoboylio Europai Parlament Parlaimint na hEorpav Parlamento europeo Eiropas Parlaments Europos Parlamentas Parlament Ewropew Parlament Europejski Parlamento Europeu Parlamentul European Europsky parlament Evropski parlament Parlamento Europeo EuropaparlamentetLogoBasisdatenSitz Strassburg BrusselLegislaturperiode funf JahreErste Sitzung 17 Juli 1979Abgeordnete 720Aktuelle LegislaturperiodeLetzte Wahl 6 bis 9 Juni 2024Nachste Wahl 2029Vorsitz Prasidentin Roberta Metsola PN EVP 14 Vizeprasidenten Sitzverteilung Gesamt 720 Sitze Liste der Abgeordneten EVP 188 Fraktion der Europaischen Volkspartei Christdemokraten Europaische Volkspartei 183 Parteilose 3 Europaische Christliche Politische Partei 1 Europaische Freie Allianz 1 S amp D 136 Progressive Allianz der Sozialdemokraten Sozialdemokratische Partei Europas 136 PfE 85 Patrioten fur Europa Patriots eu 83 Parteilose 2 EKR 79 Europaische Konservative und Reformer Partei Europaische Konservative und Reformer 70 Parteilose 5 Europaische Freie Allianz 3 Europaische Christliche Politische Partei 2 Renew 75 Renew Europe Allianz der Liberalen und Demokraten fur Europa 49 Parteilose 16 Europaische Demokratische Partei 10 Grune EFA 53 Die Grunen Europaische Freie Allianz Europaische Grune Partei 44 Volt Europa 5 Europaische Freie Allianz 3 Europaische Piratenpartei 1 Linke 46 Die Linke GUE NGL Allianz der Europaischen Linken 19 Partei der Europaischen Linken 15 Parteilose 11 Animal Politics EU 2 ESN 27 Fraktion Europa der Souveranen Nationen Europa der Souveranen Nationen 24 Parteilose 2 NI 30 Fraktionslose Abgeordnete Parteilose 26 Europaische Kommunistische Aktion 2 Partei der Europaischen Linken 1 Europaische Christliche Politische Partei 1 Vakante Sitze 1Websiteeuroparl europa euPlenarsaal des Europaischen Parlaments in StrassburgPlenarsaal des Europaischen Parlaments in Strassburg Seit der Grundung des Parlaments 1952 wurden seine Kompetenzen bei der EU Rechtsetzung mehrmals deutlich erweitert vor allem durch den Vertrag von Maastricht 1992 und zuletzt durch den Vertrag von Lissabon 2007 der am 1 Dezember 2009 in Kraft trat Auch in Bezug auf die Bildung der Exekutive also die Wahl der Europaischen Kommission wurden die Rechte des Parlaments schrittweise ausgebaut So mussen sich die Kandidaten fur die EU Kommission zunachst einer Anhorung im Europaischen Parlament stellen und ihre Eignung und Befahigung fur das vorgeschlagene Amt unter Beweis stellen Diese Anhorung fuhrt in der Regel der entsprechende Ausschuss des Europaischen Parlaments durch und alle Anhorungen werden per Web Stream uber die Website des Europaischen Parlaments auch offentlich gemacht Erst nach der erfolgreich bestandenen Anhorung kann das Europaische Parlament Plenum den Kandidaten zum Mitglied der EU Kommission wahlen Im Europaischen Parlament fehlt der fur viele Parlamente typische Gegensatz zwischen Regierungs und Oppositionsfraktionen Anders als in den meisten nationalen Parlamenten in denen die Regierungsfraktionen normalerweise loyal zur Regierung stehen und deren Gesetzentwurfe prinzipiell unterstutzen bilden sich im Europaischen Parlament je nach Abstimmungsthema wechselnde Mehrheiten Dies bewirkt auch dass die einzelnen Europa Abgeordneten unabhangiger sind und mit Verhandlungsgeschick und Sachkenntnis grosseren Einfluss auf die EU Gesetzgebung haben als es Abgeordneten nationaler Parlamente moglich ist Seit der Europawahl 2014 umfasste das Parlament maximal 750 Sitze zuzuglich des Prasidenten also 751 Abgeordnete Art 14 Abs 2 EU Vertrag Ab 2024 hat das Parlament 720 Mitglieder Das Parlament hat in der Wahlperiode 2024 bis 2029 acht Fraktionen sowie 30 fraktionslose Abgeordnete In ihren Heimatlandern sind diese Abgeordneten Mitglieder in rund 200 verschiedenen nationalen Parteien die sich auf europaischer Ebene grossenteils zu Europaparteien zusammengeschlossen haben Prasidentin des Europaischen Parlaments ist seit Januar 2022 Roberta Metsola Arbeitsorte des Europaischen Parlaments sind neben Strassburg auch Brussel und Luxemburg Regelungen zu Organisation und Arbeitsweise enthalt die Geschaftsordnung des Europaischen Parlaments AufgabenDie Aufgaben des Europaischen Parlaments sind in Art 14 EU Vertrag beschrieben Demzufolge wird das Parlament gemeinsam mit dem Rat als Gesetzgeber tatig ubt gemeinsam mit ihm die Haushaltsbefugnisse aus und nimmt die politische Kontrolle wahr Des Weiteren soll es beratend tatig werden und den Kommissionsprasidenten wahlen Gesetzgebungsfunktion Das Parlament teilt sich die Gesetzgebungsfunktion mit dem Rat der Europaischen Union es nimmt also europaische Gesetze Richtlinien Verordnungen Entscheidungen an In den meisten Politikfeldern gilt dafur seit dem Vertrag von Lissabon das sogenannte ordentliche Gesetzgebungsverfahren Art 294 AEU Vertrag bei dem Parlament und Rat der EU gleichberechtigt sind und jeweils in zwei Lesungen Anderungen an einem von der Europaischen Kommission vorgeschlagenen Gesetzestext einbringen konnen Bei Uneinigkeit mussen sich Rat und Parlament in dritter Lesung in einem Vermittlungsausschuss einigen Auch um den hohen Zeitaufwand dieses Verfahrens zu umgehen werden jedoch immer mehr Gesetzesvorschlage in informellen Trilogverfahren verhandelt um dann bereits in erster Lesung beschlossen werden zu konnen zwischen 2004 und 2009 etwa traf dies auf 72 aller Gesetzesentwurfe zu im Vergleich zu 33 zwischen 1999 und 2004 Insgesamt ahnelt das Gesetzgebungsverfahren dem deutschen Gesetzgebungsverfahren zwischen Bundestag und Bundesrat Allerdings besitzt das Europaische Parlament anders als der Bundestag kein eigenes Initiativrecht und kann daher keine eigenen Gesetzesvorlagen einbringen Dieses Initiativrecht hat auf EU Ebene nur die EU Kommission die nach Art 225 AEU Vertrag allerdings vom Europaischen Parlament zu dessen Ausubung aufgefordert werden kann In einer verbindlichen Erklarung aus dem Jahr 2010 haben sich die Parlamentarier mit der Kommission geeinigt den geltenden europarechtlichen Vorschriften eine Interpretationshilfe zu geben sodass in Zukunft auf Anstoss des Parlamentes die Kommission innerhalb von zwolf Monaten einen Gesetzentwurf vorlegen oder innerhalb von drei Monaten detailliert begrunden muss warum sie es nicht macht Somit hat das Europaische Parlament erstmals ein zumindest eingeschranktes Initiativrecht Neben dem ordentlichen Gesetzgebungsverfahren gibt es noch andere Formen der Rechtsetzung in der EU bei denen das Parlament weniger Mitspracherechte besitzt Diese erstrecken sich nach dem Vertrag von Nizza heute jedoch nur noch auf einige bestimmte Politikbereiche So muss das Parlament im Bereich der Wettbewerbspolitik lediglich konsultiert werden Auch in der Gemeinsamen Aussen und Sicherheitspolitik hat es gemass Art 36 EUV kaum Mitspracherechte Der Hohe Vertreter fur Aussen und Sicherheitspolitik muss das Parlament regelmassig informieren und dafur sorgen dass die Auffassungen des Parlaments gebuhrend berucksichtigt werden Seit Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon am 1 Dezember 2009 besitzt das Europaische Parlament im Bereich der Gemeinsamen Handelspolitik das Recht Abanderungsvorschlage zu Gesetzesentwurfen einzubringen sowie auf Ablehnung des jeweiligen Rechtsaktes Nach dieser Eingliederung in das ordentliche Gesetzgebungsverfahren bedurfen Verhandlungsergebnisse der Europaischen Kommission im Bereich der Gemeinsamen Handelspolitik der Genehmigung des Europaischen Parlaments bevor zur Beschlussfassung durch den Europaischen Rat ubergegangen werden kann Das deutsche Bundesverfassungsgericht spricht dem Europaischen Parlament in seinem Urteil zum Lissabon Vertrag vom 30 Juni 2009 nur eine eingeschrankte demokratische Legitimation zu und sieht seine Entscheidungskompetenzen bezuglich weiterer Schritte einer europaischen Integration dadurch begrenzt Budgetierungsfunktion Das Europaische Parlament und der Rat der Europaischen Union Ministerrat entscheiden gemeinsam uber den Haushalt der Europaischen Union 141 5 Mrd Euro im Jahr 2010 Die Europaische Kommission schlagt einen Haushaltsentwurf vor im Haushaltsverfahren konnen dann Parlament und Ministerrat Anderungen beschliessen Sind sich beide einig tritt der Haushaltsplan mit den Anderungen in Kraft Gibt es zwischen Parlament und Rat Differenzen uber den Plan wird ein komplexes Verfahren mit gegenseitigen Konsultationen und Abstimmungen durchgefuhrt Gibt es auch nach dieser politischen Feinabstimmung keine Einigkeit wird als letztes Mittel der Vermittlungsausschuss eingeschaltet In der politischen Praxis fuhrt das in der Regel dann zu einem Kompromiss und einer Einigung Im Einzelnen ist das Verfahren in Art 314 AEU Vertrag geregelt Kontrollfunktion Ausserdem ubt das Parlament die parlamentarische Kontrolle uber die Europaische Kommission und den Rat der Europaischen Union aus Hierfur kann es Untersuchungsausschusse einrichten und gegebenenfalls Klage beim Europaischen Gerichtshof erheben Dies gilt auch in den Bereichen wie der Gemeinsamen Aussen und Sicherheitspolitik wo Kommission und Rat exekutive Funktionen innehaben und die legislativen Mitbestimmungsrechte des Parlaments eingeschrankt sind Damit das Parlament dieser Kontrollfunktion nachkommen kann mussen die ubrigen EU Institutionen also vor allem die Kommission der Rat und die Europaische Zentralbank dem Parlament regelmassig Bericht uber ihre Tatigkeiten erstatten der Prasident des Parlaments nimmt auch an den Gipfeltreffen des Europaischen Rates teil Ausserdem konnen Europaabgeordnete schriftliche und mundliche parlamentarische Anfragen an die Kommission und den Rat richten Wahrend das Fragerecht gegenuber der Kommission in Art 230 AEU Vertrag eine ausdruckliche primarrechtliche Grundlage hat beruht das Fragerecht gegenuber dem Rat auf einer 1973 gegebenen freiwilligen Erklarung des Rates Fragen des Parlaments zu beantworten Ein weiteres wirksames Mittel der parlamentarischen Kontrolle ist das Misstrauensvotum gemass Art 234 AEUV Mit einer doppelten Mehrheit zwei Drittel der abgegebenen Stimmen und Mehrheit der Mitglieder kann das Parlament der Kommission das Misstrauen aussprechen Dann muss die gesamte Kommission geschlossen ihr Amt niederlegen Wahlfunktion Eine wichtige Rolle spielt das Parlament auch bei der Berufung der Kommission Nach Art 17 EU Vertrag wahlt das Parlament den Prasidenten der Europaischen Kommission Das Vorschlagsrecht liegt dabei jedoch beim Europaischen Rat der allerdings das Ergebnis der vorangegangenen Europawahl berucksichtigen muss Diese Bestimmung wurde bislang jeweils nur so weit ausgelegt dass der vorgeschlagene Kandidat jeweils derjenigen europaischen Partei entstammt die bei der Europawahl das beste Ergebnis erzielte die wesentlichen Aushandlungen vor der Nominierung des Kommissionsprasidenten fanden zwischen den Regierungen der Mitgliedstaaten statt Allerdings gab es immer wieder auch Vorschlage dass die Europaparteien schon im Wahlkampf Spitzenkandidaten fur das Amt des Kommissionsprasidenten ernennen sollen um dadurch die Rolle des Parlaments gegenuber dem Europaischen Rat zu starken Entsprechende Versuche vor der Europawahl 2009 scheiterten jedoch aufgrund von Uneinigkeiten innerhalb der Europaparteien Bei der Europawahl 2014 nominierten die funf grossen europaischen Parteienfamilien Konservative Sozialdemokraten Liberale Grune Sozialisten erstmals europaweite Spitzenkandidaten die im Wahlkampf mehr oder weniger stark im Vordergrund standen Ausser dem Kommissionsprasidenten bestatigt das Parlament ebenfalls die gesamte Kommission Auch hier werden die Kandidaten durch den Europaischen Rat nominiert wobei die Entscheidung traditionell weitgehend den nationalen Regierungen uberlassen wird Das Parlament pruft jedoch die Kompetenz und Integritat der einzelnen Kommissare in den jeweiligen Fachausschussen und entscheidet dann im Plenum uber die Ernennung der Kommission Dabei kann es nur die Kommission als Ganzes annehmen oder ablehnen nicht einzelne Mitglieder Es kam bereits mehrfach vor dass das Parlament den Ruckzug einzelner als ungeeignet angesehener Kandidaten durchsetzte indem es eine Ablehnung der Kommission als Ganzes androhte etwa 2004 Rocco Buttiglione und 2009 Rumjana Schelewa Ausserdem kann das Parlament durch ein Misstrauensvotum einen Rucktritt der Kommission erzwingen Art 234 AEU Vertrag Es benotigt dazu eine Zweidrittelmehrheit was im Vergleich mit nationalen Parlamenten eine recht hohe Hurde ist und der Kommission eine relativ grosse Eigenstandigkeit verleiht Das Recht zum Misstrauensvotum zahlt zu den altesten Kompetenzen des Parlaments Es wurde bislang noch nie angewendet 1999 trat die Kommission Santer geschlossen zuruck nachdem das Parlament ein Misstrauensvotum angedroht hatte Bei der Ernennung anderer EU Funktionstrager ausserhalb der Europaischen Kommission hat das Parlament dagegen meist nur geringere Mitspracherechte Bei der Ernennung der Direktoriumsmitglieder der Europaischen Zentralbank EZB muss es nach Art 283 AEU Vertrag vom Rat der Europaischen Union angehort werden kann aber dessen Entscheidung nicht blockieren Auch sonst hat das Europaische Parlament nur wenig formelle Kontrolle uber die EZB die dem EU Vertrag nach in ihren Entscheidungen unabhangig sein soll Ahnliches gilt fur die Richter am Gerichtshof der Europaischen Union an deren Wahl das Europaische Parlament nach Art 253 f AEU Vertrag uberhaupt nicht beteiligt ist Petition und Beschwerde Jeder europaische Burger hat das Recht beim Europaischen Parlament Petitionen einzureichen die im Petitionsausschuss verhandelt werden Ausserdem ernennt das Parlament den Europaischen Burgerbeauftragten der Burgerbeschwerden uber Missstande in der Verwaltungstatigkeit der EU Organe untersucht Logo des Europaischen ParlamentsMitglieder des Europaischen ParlamentesVor 1979 1952 1979 1 Wahlperiode 1979 1984 2 Wahlperiode 1984 1989 3 Wahlperiode 1989 1994 4 Wahlperiode 1994 1999 5 Wahlperiode 1999 2004 6 Wahlperiode 2004 2009 7 Wahlperiode 2009 2014 8 Wahlperiode 2014 2019 9 Wahlperiode 2019 2024 10 Wahlperiode 2024 2029 Organisation der ParlamentsarbeitFraktionen Hauptartikel Fraktion im Europaischen Parlament Das Europaische Parlament ist ebenso wie ein nationales Parlament nicht entlang nationaler Gruppen sondern gemass weltanschaulicher Fraktionen organisiert Diese setzen sich aus Europaabgeordneten mit ahnlichen politischen Ansichten zusammen und entsprechen im Wesentlichen den europaischen politischen Parteien Allerdings bilden haufig verschiedene Europaparteien eine gemeinsame Fraktion beispielsweise die Fraktion der Grunen EFA die sich aus Europaischer Gruner Partei und Europaischer Freier Allianz zusammensetzt oder die Fraktion Renew Europe bis 2019 ALDE die von der Allianz der Liberalen und Demokraten fur Europa zusammen mit der Europaischen Demokratischen Partei gebildet wird und in mehreren Fraktionen sind auch parteilose Abgeordnete vertreten Zur Grundung einer Fraktion sind mindestens 23 Abgeordnete aus mindestens einem Viertel der Mitgliedstaaten also sieben erforderlich Fraktionen in den Wahlperioden seit 1979 jeweils bei Konstituierung Von links nach rechts Kommunisten und Linke Die Linke Sozialdemokraten S amp D Grune Regionalisten 1984 1994 Regenbogen Grune EFA Grune ohne Regionalisten 1989 1994 technische Fraktion 1979 1984 1999 2001 Fraktionslose Radikale Allianz 1994 1999 Liberale Renew Christdemokraten EVP Forza Europa 1994 1995 Konservative 1979 1992 EKR Gaullisten Nationalkonservative 1979 2009 Europaskeptiker 1994 2014 Rechtsextreme 1984 1994 seit 2019 PfE amp ESN Unterhalb der Fraktionsebene organisieren sich die Abgeordneten zudem in sogenannten nationalen Delegationen die jeweils die Mitglieder einer nationalen Partei umfassen Sie entsprechen damit etwa den Landesgruppen im Deutschen Bundestag Da das Europaische Parlament anders als nationale Parlamente keine Regierung im traditionellen Sinn wahlt ist die Gegenuberstellung von Regierungskoalition und Oppositionsfraktionen hier weniger stark ausgepragt Statt Konfrontation werden meist Kompromisslosungen zwischen den grossen Parteien gesucht Dabei dominieren traditionell die beiden grossten Fraktionen die konservativ christdemokratische EVP und die sozialdemokratische S amp D das Geschehen Bis 1999 stellten die Sozialdemokraten die grosste Fraktion seither die EVP Eine einzelne Fraktion hatte bisher noch zu keinem Zeitpunkt eine absolute Mehrheit im Europaischen Parlament fur diese informelle Grosse Koalition aber gab es stets eine Mehrheit von 50 bis 70 Diese Konstellation wird zusatzlich dadurch gefordert dass gemass dem ordentlichen Gesetzgebungsverfahren fur die Verabschiedung eines Beschlusses in zweiter Lesung eine absolute Mehrheit der gewahlten nicht der anwesenden Mitglieder des Europaischen Parlaments notwendig ist Da ublicherweise nicht alle Abgeordneten zu Plenarsitzungen anwesend sind kann das Parlament faktisch nur durch eine Zusammenarbeit aus EVP und S amp D die notwendigen Mehrheiten organisieren Ein deutliches Kennzeichen fur die Kooperation der grossen Fraktionen ist auch ihre Vereinbarung das funfjahrige Mandat des Parlamentsprasidenten untereinander aufzuteilen Gleichwohl ist die Grosse Koalition nach wie vor nicht formalisiert es gibt weder einen Koalitionsvertrag noch ein festes gemeinsames Regierungsprogramm Im Arbeitsalltag des Europaischen Parlaments werden Entscheidungen meist mit wechselnden Mehrheiten aus verschiedenen Fraktionen getroffen wenn auch fast immer ausgehend von einem Kompromiss zwischen EVP und S amp D Die Praxis der Grossen Koalition wurde jedoch wiederholt von den Mitgliedern der kleineren Fraktionen insbesondere von Liberalen und Grunen kritisiert Wahrend der Legislaturperiode 1999 2004 kam es infolge des Korruptionsskandals um die Kommission Santer vorubergehend zu einem Bruch der Grossen Koalition und zu einer Kooperation zwischen EVP und Liberalen 2004 bei der Diskussion um die Ernennung von Rocco Buttiglione zum Justizkommissar distanzierten sich EVP und Liberale wieder voneinander sodass es trotz der Differenzen zwischen EVP und Sozialdemokraten letztlich zu einer neuen informellen Grossen Koalition kam Vor den Europawahlen 2009 kundigte Graham Watson der Fraktionsvorsitzende der Liberalen sein Ziel an in der nachsten Legislaturperiode mit seiner Fraktion an einer stabilen Koalition mit EVP oder Sozialdemokraten teilzuhaben Allerdings erreichte keine solche kleine Koalition bei den Wahlen eine Mehrheit Aktuelle Fraktionen Das bei der Europawahl 2024 gewahlte Parlament trat am 16 Juli 2024 erstmals zusammen Es haben sich acht Fraktionen gebildet Fraktion Beteiligte Europaparteien Vorsitzende r Grundung Mitglieder Beteiligte Lander Fraktion der Europaischen Volkspartei Christdemokraten EVP Europaische Volkspartei EVP ECPP EFA Manfred Weber 1952 188 27 Progressive Allianz der Sozialdemokraten S amp D Sozialdemokratische Partei Europas SPE Iratxe Garcia Perez 1952 136 25 Patrioten fur Europa PfE Patriots eu P eu ECPP Jordan Bardella 2024 85 13 Europaische Konservative und Reformer EKR Partei Europaische Konservative und Reformer EKR EFA ECPP 2009 79 19 Renew Europe Renew Allianz der Liberalen und Demokraten fur Europa ALDE Europaische Demokratische Partei EDP Valerie Hayer 2019 75 20 Die Grunen Europaische Freie Allianz Grune EFA Europaische Grune Partei EGP Volt Europa Europaische Freie Allianz EFA PPEU Terry Reintke Bas Eickhout 1999 53 17 Die Linke im Europaischen Parlament GUE NGL Die Linke Allianz der Europaischen Linken AEL Partei der Europaischen Linken EL APEU EFA Manon Aubry Martin Schirdewan 1995 46 13 Europa der Souveranen Nationen ESN Europa der Souveranen Nationen ESN Rene Aust Stanislaw Tyszka 2024 27 8 Abgeordnete ohne Fraktion ECA EL ECPP 30 9Vakant 1 1Summe 720 27Siehe auch Historische Sitzverteilung im Europaischen Parlament nach Fraktionen Derzeitige Zusammensetzung des Parlaments Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung des Europaischen Parlaments nach nationalen Parteien Fur eine Ubersicht der Parlamentarier im Einzelnen siehe Liste der Mitglieder des 10 Europaischen Parlamentes Fraktion Land Linke S amp D Grune EFA Renew EVP EKR PfE ESN Ohne Fraktion SummeEuropaische Union EU 46 136 53 75 188 79 85 27 30 719 1 Belgien Belgien PTB PVDA 2 PS 2 Ecolo 1 MR 3 CD amp V 2 N VA 3 VB 3 22Vooruit 2 Groen 1 Open VLD 1 CSP 1LE 1Bulgarien Bulgarien BSP 2 DPS 1 GERB 4 ITN 1 V 3 DPS 2 17PP 2 SDS 1DB 1Danemark Danemark EL 1 S 3 SF 3 V 2 KF 1 DD 1 DF 1 15RV 1 LA 1M 1Deutschland Deutschland Linke 2 SPD 14 Grune 12 FDP 5 CDU 23 AfD 15 BSW 5 96Rackete 1 Volt 3 FW 3 CSU 6 PARTEI 2Tierschutz 1 Familie 1 PdF 1ODP 1 Purner 1Estland Estland SDE 2 RE 1 I 2 K 1 7K 1Finnland Finnland VAS 3 SDP 2 VIHR 2 KESK 2 KOK 4 PS 1 15RKP 1Frankreich Frankreich Fi 9 PS 10 EELV 5 RE 6 LR 6 4 RN 29 Rec 1 1 81PP 3 MoDem 3Horizons 2UDI 1IV 1Griechenland Griechenland Syriza 4 Kinal 3 ND 7 EL 2 1 KKE 2 21Niki 1PE 1Irland Irland SF 2 Labour 1 FF 4 FG 4 14Flanagan 1 II 1McNamara 1Italien Italien M5S 8 PD 21 Verdi 3 FI 8 FdI 24 Lega 8 762 Marino 1 SVP 1Kroatien Kroatien SDP 4 Mozemo 1 HDZ 6 1 12Lettland Lettland SDPS 1 Progresivie 1 LA 1 JV 2 NA 2 LPV 1 9AS 1Litauen Litauen LSDP 2 DSVL 1 LRLS 1 TS LKD 3 LLRA 1 TTS 1 11LP 1 LVZS 1Luxemburg Luxemburg LSAP 1 Greng 1 DP 1 CSV 2 ADR 1 6Malta Malta PL 3 PN 3 6Niederlande Niederlande PvdD 1 PvdA 4 GL 4 VVD 4 CDA 3 SGP 1 PVV 6 31Volt 2 D66 3 BBB 2NSC 1Osterreich Osterreich SPO 5 Grune 2 NEOS 2 OVP 5 FPO 6 20Polen Polen NL 3 PL2050 1 PO 17 PiS 18 RN 2 NN 3 KKP 1 53PSL 2 SP 2iPL 1Unabh 3Portugal Portugal BE 1 PS 8 IL 2 PSD 5 Chega 2 21PCP 1 CDS PP 1Bugalho 1Rumanien Rumanien PSD 11 1 USR 2 PNL 8 AUR 5 2 331 UDMR 2 1Schweden Schweden V 2 S 5 MP 3 C 2 M 4 SD 3 21L 1 KD 1Slowakei Slowakei PS 6 KDH 1 REP 2 Smer 5 15Hlas 1Slowenien Slowenien SD 1 1 GS 2 SDS 4 9NSi 1Spanien Spanien Podemos 2 PSOE 20 ERC 1 EAJ PNV 1 PP 22 SALF 2 Vox 6 SALF 1 60 1Sumar 1 BNG 1EH Bildu 1 Compromis 11Tschechien Tschechien Pirati 1 TOP 09 2 ODS 3 ANO 7 SPD 1 Dostal 1 21STAN 2 2 KSCM 1KDU CSL 1Ungarn Ungarn DK 2 TISZA 7 Fidesz 10 MHM 1 21KDNP 1Zypern Republik Zypern AKEL 1 DIKO 1 DISY 2 ELAM 1 Panayiotou 1 6Europaische Union EU 46 136 53 75 188 79 85 27 30 719 1Linke S amp D Grune EFA Renew EVP EKR PfE ESN Ohne Fraktion Summe Prasidium und Konferenz der Prasidenten Hauptartikel Prasident des Europaischen Parlaments Roberta Metsola Prasidentin des Europaischen Parlaments Das Prasidium des Europaischen Parlaments wird von den Abgeordneten mit absoluter Mehrheit aus ihrer Mitte gewahlt Es besteht aus dem Parlamentsprasidenten 14 Vizeprasidenten und funf Quastoren Der Parlamentsprasident vertritt das Parlament nach aussen und leitet die Plenarsitzungen wobei er aber auch von den Vizeprasidenten vertreten werden kann Ausserdem ist das Prasidium fur die Verwaltung des Parlaments und seines Budgets zustandig Die Quastoren die im Prasidium nur eine beratende Stimme haben ubernehmen vor allem Verwaltungstatigkeiten welche unmittelbar die Abgeordneten betreffen Die Prasidiumsmitglieder werden jeweils fur eine halbe Legislaturperiode also fur zweieinhalb Jahre gewahlt Bis 1989 war die Wahl zum Prasidenten des Parlaments ein relativ stark umkampfter Posten der zum Teil dritte und vierte Wahlgange erforderlich machte Erst 1989 kam es zu einer Ubereinkunft zwischen der EPP und der PES hinsichtlich einer Aufteilung dieses Postens der dann bis 1999 und wieder seit 2004 zwischen den beiden grossen Fraktionen aufgeteilt wird sodass das Parlament jeweils fur die Halfte der Legislaturperiode von einem Sozialdemokraten und fur die andere Halfte von einem EVP Mitglied geleitet wird Lediglich in der Periode 1999 2004 kam es stattdessen zu einer ahnlichen Vereinbarung zwischen EVP und der liberalen Fraktion ALDE In der ersten Halfte der Legislaturperiode 2009 bis 2014 war der Pole Jerzy Buzek EVP Parlamentsprasident im Januar 2012 ubernahm der Deutsche Martin Schulz der seit 2004 Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten war das Amt Die 14 Vizeprasidenten entstammten den Fraktionen EVP 5 S amp D 5 ALDE 2 und Grune EFA 1 ein Vizeprasident war fraktionslos Die funf Quastoren waren Mitglieder der EVP 2 S amp D ALDE und GUE NGL je 1 Ein weiteres wichtiges Gremium fur die Organisation des Europaischen Parlaments ist die Konferenz der Prasidenten die sich aus dem Parlamentsprasidenten sowie den Vorsitzenden aller Fraktionen zusammensetzt Die Konferenz der Prasidenten beschliesst unter anderem uber die Tagesordnung der Plenartagungen und uber die Zusammensetzung der Parlamentsausschusse Prasidenten des Europaischen Parlaments seit seiner Grundung Prasident Amtszeit Herkunftsland nationale Partei europaische Partei politische Richtung FraktionRoberta Metsola seit 2022 Malta Malta PN EVP EVPDavid Sassoli 2019 2022 Italien Italien PD SPE S amp DAntonio Tajani 2017 2019 Italien Italien FI EVP EVPMartin Schulz 2012 2017 Deutschland Deutschland SPD SPE S amp DJerzy Buzek 2009 2012 Polen Polen PO EVP EVPHans Gert Pottering 2007 2009 Deutschland Deutschland CDU EVP EVP EDJosep Borrell 2004 2007 Spanien Spanien PSOE SPE S amp DPat Cox 2002 2004 Irland Irland parteilos liberal ELDRNicole Fontaine 1999 2002 Frankreich Frankreich UDF liberal konservativ EVP EDJose Maria Gil Robles 1997 1999 Spanien Spanien PP EVP EVPKlaus Hansch 1994 1997 Deutschland Deutschland SPD SPE S amp DEgon Klepsch 1992 1994 Deutschland Deutschland CDU EVP EVPEnrique Baron Crespo 1989 1992 Spanien Spanien PSOE Bund der Sozialdemokratischen Parteien S amp DCharles Henry Plumb 1987 1989 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Konigreich Conservatives konservativ EDPierre Pflimlin 1984 1987 Frankreich Frankreich CDS christdemokratisch EVPPiet Dankert 1982 1984 Niederlande Niederlande PvdA Bund der Sozialdemokratischen Parteien S amp DSimone Veil 1979 1982 Frankreich Frankreich UDF liberal LiberaleEmilio Colombo 1977 1979 Italien Italien DC EVP EVPGeorges Spenale 1975 1977 Frankreich Frankreich PS sozialdemokratisch S amp DCornelis Berkhouwer 1973 1975 Niederlande Niederlande VVD liberal LiberaleWalter Behrendt 1971 1973 Deutschland Deutschland SPD sozialdemokratisch S amp DMario Scelba 1969 1971 Italien Italien DC christdemokratisch ChristdemokratenAlain Poher 1966 1969 Frankreich Frankreich MRP christdemokratisch ChristdemokratenVictor Leemans 1965 1966 Belgien Belgien PSC CVP christdemokratisch ChristdemokratenJean Duvieusart 1964 1965 Belgien Belgien PSC CVP christdemokratisch ChristdemokratenGaetano Martino 1962 1964 Italien Italien PLI liberal LiberaleHans Furler 1960 1962 Deutschland Deutschland CDU christdemokratisch ChristdemokratenRobert Schuman 1958 1960 Frankreich Frankreich MRP christdemokratisch ChristdemokratenHans Furler 1956 1958 Deutschland Deutschland CDU christdemokratisch ChristdemokratenGiuseppe Pella 1954 1956 Italien Italien DC christdemokratisch ChristdemokratenAlcide De Gasperi 1954 Italien Italien DC christdemokratisch ChristdemokratenPaul Henri Spaak 1952 1954 Belgien Belgien BSP sozialdemokratisch S amp DAusschusse Hauptartikel Ausschusse des Europaischen Parlaments Anna Lindh Saal in Brussel kurz nach dem Ende einer Sitzung des Auswartigen Ausschusses der hier tagt Wie in Parlamenten ublich spezialisieren sich die Abgeordneten um Themen fachkundig behandeln zu konnen Sie werden von den Fraktionen bzw der Gruppe der Fraktionslosen in insgesamt 20 standige Ausschusse und drei Unterausschusse entsandt die fur bestimmte Sachbereiche zustandig sind und die Arbeit der Plenarsitzungen vorbereiten Daruber hinaus hat das Parlament die Moglichkeit nichtstandige Ausschusse sowie Untersuchungsausschusse einzurichten Die Vorsitzenden aller Ausschusse bilden zusammen die Konferenz der Ausschussvorsitze die der Konferenz der Prasidenten d h der Fraktionsvorsitzenden Vorschlage zur Arbeit der Ausschusse und zur Aufstellung der Tagesordnung unterbreiten kann Die offiziellen Abkurzungen der Ausschusse die in der folgenden Liste aufgefuhrt sind gehen im Allgemeinen auf die englische oder franzosische Bezeichnung zuruck Bezeichnung AbkurzungAuswartige Angelegenheiten AFET Menschenrechte Unterausschuss des AFET DROISicherheit und Verteidigung SEDEBeschaftigung und soziale Angelegenheiten EMPLBinnenmarkt und Verbraucherschutz IMCOBurgerliche Freiheiten Justiz und Inneres LIBEEntwicklung DEVEFischerei PECHHaushalt BUDGHaushaltskontrolle CONTIndustrie Forschung und Energie ITREInternationaler Handel INTAKonstitutionelle Fragen AFCOKultur und Bildung CULTLandwirtschaft und landliche Entwicklung AGRIPetitionen PETIRecht JURIRechte der Frau und Gleichstellung der Geschlechter FEMMRegionale Entwicklung REGIUmweltfragen offentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ENVIVerkehr und Tourismus TRANWirtschaft und Wahrung ECON Steuerfragen Unterausschuss des ECON FISCInterparlamentarische Delegationen Um Beziehungen zu Parlamenten von Drittlandern zu unterhalten und mit den Informationsaustausch mit diesen zu befordern wurden im Europaischen Parlament Delegationen eingerichtet Interparlamentarische Delegationen werden auf Vorschlag der Konferenz der Prasidenten gebildet Die interparlamentarischen Treffen finden jeweils einmal im Jahr an einem der Arbeitsorte des Europaischen Parlaments und im jeweiligen Drittland statt Eine spezielle Rolle spielen diese Delegationen im Beitrittsprozess eines Bewerberlandes zur Europaischen Union Dieser wird durch einen Gemischten Parlamentarischen Ausschuss GPA verfolgt der sich aus einer Delegation des Europaischen Parlaments und einer Delegation aus dem Bewerberland oder aus dem assoziierten Land zusammensetzt Bei den Treffen unterrichten sich die Mitglieder der Delegationen uber ihre Prioritaten und die Umsetzung der Assoziationsabkommen Die Parlamentarische Versammlung EURO NEST kummert sich um die Beziehungen der osteuropaischen Staaten mit denen die EU uber die Ostliche Partnerschaft verbunden ist Im Rahmen der Union fur das Mittelmeer nimmt zudem eine Delegation des Europaischen Parlaments an der Parlamentarischen Versammlung der Union fur den Mittelmeerraum PV UfM teil Auch bei der Parlamentarischen Versammlung der NATO ist eine Delegation des Europaischen Parlaments beteiligt Informelle Zusammenschlusse Neben diesen institutionalisierten Arbeitsformen gibt es auch informelle fraktionenubergreifende Zusammenschlusse von Europaabgeordneten Dies sind zum einen die sogenannten interfraktionellen Arbeitsgruppen die den Austausch zu bestimmten Spezialthemen und den Kontakt mit der Zivilgesellschaft fordern sollen In der Legislaturperiode 2009 2014 reichen diese vom Thema Wasser uber Tibet oder Reindustrialisierung bis zum Jakobsweg Die interfraktionellen Arbeitsgruppen erhalten bestimmte etwa logistische Unterstutzungen des Parlaments und mussen deshalb bestimmte Minimalanforderungen erfullen die in einer internen Regelung festgehalten sind Sie sind jedoch anders als die Ausschusse keine Organe des Parlaments Daruber hinaus gibt es auch vollig von der Parlamentsinfrastruktur unabhangige fraktionenubergreifende Zusammenschlusse von Europaparlamentariern die bestimmte gemeinsame Positionen vertreten Hierzu zahlt etwa die Spinelli Gruppe die sich fur den europaischen Foderalismus einsetzt und rund 100 Abgeordnete verschiedener Fraktionen umfasst Parlamentsverwaltung und Assistenten der Abgeordneten Die Abgeordneten des Europaischen Parlaments werden in ihrer Arbeit von der Parlamentsverwaltung unterstutzt Das Generalsekretariat gliedert sich in zwolf Generaldirektionen nicht zu verwechseln mit den Generaldirektionen der Europaischen Kommission und den Juristischen Dienst Es wird geleitet von einem Generalsekretar seit Januar 2023 ist das der Italiener der auf den Deutschen Klaus Welle folgte Die politiknaheren Generaldirektionen befinden sich mit ihren Mitarbeitern in Brussel die ubrigen in Luxemburg Hier arbeiten mit ca 3500 Mitarbeitern etwas mehr als zwei Drittel der insgesamt ca 5000 Bediensteten darunter viele Ubersetzer und sitzungsferne Verwaltungsdienste Sprecher des Europaischen Parlaments ist der Spanier Jaume Duch Guillot Neben der Unterstutzung durch die Verwaltung haben die Abgeordneten die Moglichkeit von ihrer monatlichen Sekretariatszulage personliche Mitarbeiter zu beschaftigen die im Europaischen Parlament als parlamentarische Assistenten bezeichnet werden Insgesamt gibt es rund 1400 beim Parlament akkreditierte Assistenten Europawahl Hauptartikel Europawahl Die Wahl zum Europaischen Parlament findet seit 1979 alle funf Jahre statt Die jungste Wahl die Europawahl 2024 fand am 6 bis 9 Juni 2024 statt Die Abgeordneten werden dabei fur jeden Mitgliedstaat getrennt gewahlt Wahlberechtigt sind Burger der Europaischen Union entweder in dem Land ihres Wohnsitzes oder in ihrem Herkunftsland Das genaue Wahlsystem wird in den einzelnen Mitgliedslandern durch jeweils nationale Regelungen bestimmt vor der Europawahl 2004 mussten die Staaten jedoch eine Richtlinie umsetzen die eine gewisse Vereinheitlichung des Wahlrechts bewirkte So wird nun in allen Staaten nach dem Verhaltniswahlrecht gewahlt auch wenn dessen genaue Auspragung je nach Land schwanken kann Trotz des stetig steigenden Einflusses des Europaischen Parlaments war die Wahlbeteiligung bei Europawahlen stets rucklaufig Wahrend sie bei der ersten Direktwahl 1979 in den damaligen Mitgliedsstaaten noch durchschnittlich 63 0 betrug gingen 2009 nur noch 43 0 der Wahlberechtigten zu den Urnen In Deutschland sank die Beteiligung von 1979 bis 2009 von 65 7 auf 43 3 in Osterreich von 67 7 1996 der ersten Europawahl des Landes auf 46 0 bei der Wahl 2009 Besonders hoch ist die Beteiligung an Europawahlen traditionell in Belgien und Luxemburg um 90 in beiden Landern herrscht Wahlpflicht und in Italien um 75 besonders niedrig ist sie in den Niederlanden und in Grossbritannien um 35 Auch in den meisten der zehn mittel und osteuropaischen Landern die 2004 erstmals an der Europawahl teilnahmen war die Wahlbeteiligung relativ niedrig Am geringsten war sie in der Slowakei 2004 16 7 19 6 2009 Einer der Grunde fur die niedrige Wahlbeteiligung konnte die geringe Prasenz des Europaischen Parlaments und der europaischen Parteien in den Massenmedien sein Da die Wahl nach Landern getrennt stattfindet konzentriert sich der Wahlkampf vor Europawahlen oft auf nationale statt auf europapolitische Themen haufig wird die Europawahl so zu einem Sympathiemesser fur die jeweilige nationale Regierung Sitzverteilung nach Landern Die Zahl der Sitze die bei den Europawahlen in den einzelnen Mitgliedstaaten verteilt werden spiegelt nicht alle Wahlerstimmen gleich wider Grossere Staaten haben grundsatzlich mehr Abgeordnete als kleinere Staaten allerdings haben kleinere Staaten mehr Abgeordnete pro Einwohner als grossere Staaten Dieses Prinzip wird als degressive Proportionalitat bezeichnet Es geht auf die Anfangszeit des Parlaments zuruck und wurde seitdem beibehalten Jedem Mitglied stehen mindestens 6 hochstens jedoch 96 Sitze zu Nach dem im Vertrag von Lissabon ausgehandelten Schlussel bilden dabei Deutschland als das bevolkerungsreichste und Malta als das bevolkerungsarmste Land der EU die Extremfalle So entfallen auf Deutschland 83 Mio Einwohner 96 Sitze d h ein Sitz auf 811 000 Einwohner auf Malta 0 4 Mio Einwohner 6 Sitze d h ein Sitz auf 67 000 Einwohner Im Durchschnitt kommt europaweit ein Sitz auf je rund 665 000 Einwohner Allerdings umfasst diese Rechnung samtliche Einwohner des Landes also auch Nicht EU Auslander die bei Europawahlen kein Stimmrecht besitzen Aufgrund des unterschiedlichen Bevolkerungswachstums das ohne eine Vertragsreform nicht automatisch zu einer Neuverteilung der Sitze fuhrt verandern sich die Relationen zudem im Lauf der Zeit Ausserdem berucksichtigt das System nicht die unterschiedliche Wahlbeteiligung in verschiedenen Landern die eine weitere Verzerrung des Stimmgewichts bewirkt So benotigte etwa bei der Europawahl 2009 die italienische PdL rund 10 8 Millionen Stimmen fur 29 Sitze 372 000 Stimmen pro Sitz die slowakische KDH rund 90 000 Stimmen fur 2 Sitze 45 000 Stimmen pro Sitz Im Vergleich dazu kam die deutsche CDU mit rund 8 1 Millionen Stimmen auf 34 Sitze 238 000 Stimmen pro Sitz Wahlrechtsreform zur Anderung der Sitzverteilung Die Regelung der degressiven Proportionalitat soll gewahrleisten dass auch die Parteienvielfalt der kleineren Staaten im Europaischen Parlament reprasentiert wird wofur eine gewisse Mindestgrosse der nationalen Delegationen notwendig ist Umgekehrt wurde das Europaische Parlament bei einer entsprechenden Gewichtung der Wahlerstimmen aus den grossen Landern eine nicht mehr arbeitsfahige Grosse annehmen Freilich widerspricht das Prinzip der degressiven Proportionalitat dem Prinzip der Wahlgleichheit dem zufolge grundsatzlich jede Wahlerstimme das gleiche Gewicht haben soll In Art 14 EU Vertrag ist folgerichtig bei den Wahlgrundsatzen auch nur angefuhrt Die Mitglieder des Europaischen Parlaments werden in allgemeiner unmittelbarer freier und geheimer Wahl fur eine Amtszeit von funf Jahren gewahlt Diese Verteilung ist im Kern dem Prinzip der Staatengleichheit geschuldet welche in einem gewissen Spannungsverhaltnis zum Grundsatz der Burgergleichheit nach Art 9 EU Vertrag steht Aus diesen Grunden wurden immer wieder Alternativen fur das Europawahlrecht diskutiert insbesondere die Einfuhrung europaweiter Parteilisten durch die die Sitzverteilung nach Landern entfallen wurde Fur eine solche Reform ware jedoch eine Anpassung der EU Vertrage notwendig die von allen Mitgliedstaaten ratifiziert werden musste Der Ausschuss fur konstitutionelle Fragen des Europaischen Parlaments legte im April 2011 einen konkreten Vorschlag fur eine solche Wahlrechtsreform vor durch die die nationalen Sitzkontingente zwar nicht abgeschafft aber um weitere Sitze fur gesamteuropaische Listen erganzt werden sollen Die Abstimmung uber den Vorschlag im Europaischen Parlament wurde am 7 Juli 2011 jedoch erneut verschoben und in den Ausschuss zuruckverwiesen Umstritten war vor allem ob das Parlament um 25 Sitze erweitert werden soll um die transnationalen EU Abgeordneten aufzunehmen oder ob die Platze von den nationalen Listen abgezogen werden Bei der Europawahl 2014 gehorte erstmals auch Kroatien zur EU Nach einem Ergebnis der Beitrittsverhandlungen erhielt Kroatien vom 1 Juli 2013 bis zur Europawahl 2014 zwolf Parlamentssitze Diese Sitze wurden zur Europawahl 2014 anderen Mitgliedsstaaten abgezogen um auf die vertraglich festgelegte Anzahl von 751 Mandaten zu kommen In diesem Zusammenhang wurde zwolf Staaten darunter auch Kroatien selber jeweils ein Sitz abgezogen ausserdem lief fur Deutschland die Ubergangsregelung aus nach der es die drei Sitze die es nach Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon zu viel hatte bis zur folgenden Europawahl behalten konnte Mit dem per 31 Januar 2020 erfolgten Austritt des Vereinigten Konigreichs aus der Europaischen Union dem sogenannten Brexit anderte sich die Zahl der pro Mitgliedsland zugewiesenen Mandate Von den 73 britischen Parlamentssitzen wurden 27 frei werdende Sitze auf die EU Lander aufgeteilt 46 Sitze wurden in Reserve gestellt fur eine mogliche EU Erweiterung Zur Europawahl 2024 wurden davon 15 Sitze verteilt um Anderungen der Einwohnerzahl einzelner Lander gerecht zu werden Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Sitze pro Mitgliedstaat seit Grundung des Parlaments Land Jahr 1952 1958 1973 1979 A 1981 B 1986 1994 1995 C 2004 D 2007 E 2009 F 2011 G 2013 H 2014 J 2020 K 2024 L Sitze pro 1 Mio Einwohner 2020 Sitze pro 1 Mio Einwohner 2024 Europaische Union Europaische Union 78 142 198 410 434 B 518 567 626 C 732 785 D 736 754 766 H 751 705 720Belgien Belgien 10 14 14 24 24 25 24 22 22 21 21 22 1 87 1 90Deutschland Deutschland 18 36 36 81 81 99 99 99 99 96 96 96 1 16 1 14Frankreich Frankreich 18 36 36 81 81 87 78 72 74 74 79 81 1 20 1 18Italien Italien 18 36 36 81 81 87 78 72 73 73 76 76 1 25 1 29Luxemburg Luxemburg 4 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 10 92 9 08Niederlande Niederlande 10 14 14 25 25 31 27 25 26 26 29 31 1 72 1 77Danemark Danemark 10 16 16 16 14 13 13 13 14 15 2 49 2 52Irland Irland 10 15 15 15 13 12 12 11 13 14 2 82 2 72Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Konigreich 36 81 81 87 78 72 73 73Griechenland Griechenland 24 B 24 25 24 22 22 21 21 21 1 91 2 00Spanien Spanien 60 64 54 50 54 54 59 61 1 27 1 26Portugal Portugal 24 25 24 22 22 21 21 21 2 01 2 02Finnland Finnland 16 C 14 13 13 13 14 15 2 57 2 73Osterreich Osterreich 21 C 18 17 19 18 19 20 2 23 2 20Schweden Schweden 22 C 19 18 20 20 21 21 2 18 1 99Estland Estland 6 6 6 6 7 7 5 32 5 38Lettland Lettland 9 8 9 8 8 9 4 00 4 80Litauen Litauen 13 12 12 11 11 11 3 74 3 83Malta Malta 5 5 6 6 6 6 14 10 11 55Polen Polen 54 50 51 51 52 53 1 35 1 39Slowakei Slowakei 14 13 13 13 14 15 2 58 2 73Slowenien Slowenien 7 7 8 8 8 9 3 88 4 29Tschechien Tschechien 24 22 22 21 21 21 2 00 2 00Ungarn Ungarn 24 22 22 21 21 21 2 13 2 19Zypern Republik Zypern 6 6 6 6 6 6 6 99 6 50Bulgarien Bulgarien 18 E 17 18 17 17 17 2 35 2 64Rumanien Rumanien 35 E 33 33 32 33 33 1 65 1 74Kroatien Kroatien 12 J 11 12 12 2 83 3 13A nach der ersten Direktwahl des Europaischen Parlamentes im Juni 1979 B ab 1 Januar 1981 Beitritt Griechenlands zur EU C ab 1 Januar 1995 Beitritt Finnlands Osterreichs und Schwedens zur EU D ab 1 Mai 2004 EU Erweiterung 2004 bzw Europawahl 2004 E ab 1 Januar 2007 Beitritt Rumaniens und Bulgariens zur EU F ab Europawahl 2009 G ab 1 Dezember 2011 nach Inkrafttreten des Vertrages von Lissabon siehe Zusatzliche Mitglieder nach Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon H ab 1 Juli 2013 Beitritt Kroatiens zur EU J ab Europawahl 2014 K ab 1 Februar 2020 nach dem Ausscheiden des Vereinigten Konigreichs aus der EU L ab Europawahl 2024Sitz und ArbeitsorteLouise Weiss Gebaude Parlamentsgebaude in StrassburgPlenarsaal des Europaischen Parlaments in Strassburg Frankreich Plenarsaal im Paul Henri Spaak Gebaude in BrusselAussenansicht des Gebaude Komplexes des Europaischen Parlaments in Brussel Sitz des Europaischen Parlaments ist Strassburg wo jahrlich zwolf jeweils viertagige Plenarsitzungen stattfinden darunter die konstituierende Sitzung zu Beginn einer neuen Legislaturperiode Die Ausschusse und Fraktionen des Parlaments tagen jedoch in Brussel wo zudem bis zu sechsmal im Jahr zweitagige Plenarsitzungen stattfinden Das Generalsekretariat des Parlaments hat seinen Standort in Luxemburg Die Vielzahl der Arbeitsorte des Parlaments geht auf seine historische Entwicklung zuruck und war von Anfang an umstritten Die Grundungsvertrage der Europaischen Gemeinschaften sahen vor dass der Sitz der Institutionen durch einen einstimmigen Beschluss der Aussenminister im Rat fur Allgemeine Angelegenheiten festgelegt werden sollte Bei Grundung der EGKS 1951 war zunachst Luxemburg als Sitz aller Institutionen vorgesehen Dies war fur die parlamentarische Versammlung der EGKS den Vorlaufer des Europaischen Parlaments ein Problem weil es in Luxemburg keine ausreichend grossen Raumlichkeiten gab Die Abgeordneten wichen daher auf den Sitzungssaal des Europarates in Strassburg aus Nach der Grundung von EWG und Euratom 1957 deren Kommission und Rat in Brussel tagten wurde auch ein Teil der parlamentarischen Tatigkeiten nach Brussel verlagert Das Europaische Parlament forderte schon 1958 einen einheitlichen Sitz fur alle Gemeinschaftsorgane und schlug dafur Brussel Strassburg oder Mailand vor Die Aussenminister konnten sich nicht einigen sodass es bei einer provisorischen Losung mit mehreren Arbeitsorten blieb In der Folgezeit wurden die Tatigkeiten des Parlaments immer mehr von Strassburg nach Brussel verlegt um es der Kommission und dem Rat naher zu bringen Durch den Fusionsvertrag 1965 wurden schliesslich die drei Gemeinschaften EGKS EWG und Euratom vereinigt und auch die Sitzungsorte neu verteilt Da die ehemaligen EGKS Organe aus Luxemburg nun nicht mehr existierten beschlossen die Mitgliedstaaten zur Kompensation die Verwaltung des Europaischen Parlaments nach Luxemburg zu verlegen Die parlamentarischen Tatigkeiten wurden somit uber drei Arbeitsorte verteilt Die vollstandige Aufgabe eines der Standorte wurde von den jeweiligen nationalen Regierungen dieser Staaten blockiert Nach jahrelangen Konflikten zwischen Belgien und Frankreich fiel im Dezember 1992 auf dem Gipfel von Edinburgh die Entscheidung in Strassburg als offiziellem Sitz des Parlaments zwolf Plenarsitzungen pro Jahr stattfinden zu lassen wahrend die Ausschuss und Fraktionssitzungen nach Brussel verlegt wurden Diese Einigung wurde 1997 im Vertrag von Amsterdam festgeschrieben 1999 wurde in Strassburg ein neuer Plenarsaal des Parlaments fertiggestellt Im Regelfall verbringen die Abgeordneten die parlamentarischen Mitarbeiter sowie die Beamten des Parlaments von Montag bis Donnerstag der jeweiligen Plenarwoche ihre Zeit in Strassburg Das Europaische Parlament belegt in Brussel 660 000 Quadratmeter Buroflache verteilt auf 18 Immobilien Ein Um oder Neubau des Hauptgebaudes fur rund 350 Millionen Euro wird erwogen Kritik an den Arbeitsorten Flaggen vor dem Europaparlament in Strassburg Wegen der finanziellen und okologischen Kosten die das Pendeln der Parlamentarier zwischen den verschiedenen Arbeitsorten hat leben die Diskussionen daruber jedoch immer wieder auf Seit 2006 versuchten Abgeordnete durch offentliche Initiativen den Sitz nach Brussel zu verlegen Ein bekanntes Beispiel dafur ist die von der ehemaligen schwedischen Abgeordneten und ehemaligen Kommissarin bis Dezember 2019 Cecilia Malmstrom gefuhrte Kampagne oneseat eu Einer Studie zufolge waren 2011 91 der Europaparlamentarier fur Brussel als einzigen Sitz Eine fraktionenubergreifende Arbeitsgruppe arbeitet an verschiedenen Vorschlagen um einen Kompromiss mit Frankreich zu finden und schlug etwa vor andere europaische Institutionen wie den Europaischen Rat oder den Europaischen Gerichtshof nach Strassburg zu verlagern Andere Abgeordnete etwa Bernd Posselt und die von ihm unterstutzte Kampagne fur die Europaische Demokratie sprachen sich fur eine Verstarkung der Arbeit des Parlaments am Sitz Strassburg aus Die Kosten fur den Erhalt der drei Arbeitsorte wurden durch Rationalisierungsmassnahmen zwischen 2002 und 2007 von 203 Millionen auf 155 Millionen Euro pro Jahr gesenkt Die Reisekosten fur Assistenten und Beamte von und nach Strassburg betrugen im Jahr 2011 22 6 Millionen Euro Dazu kommen Zeitverluste Ein geleaktes Dokument des Europaischen Parlaments kommt zu dem Schluss dass jahrlich fast 70 000 Arbeitstage durch Reisen von und nach Strassburg verloren gehen Laut einem Bericht der Neuen Zurcher Zeitung wurden 2013 die Reisekosten in einem Bericht des EU Parlaments auf etwa 200 Millionen Euro geschatzt was etwa 10 des Gesamtbudgets des Parlaments entsprach Es wurden 5000 Personen monatlich transportiert sowie allein acht LKWs mit Akten Der dadurch entstehende CO2 Ausstoss wurde auf 19 000 Tonnen pro Jahr geschatzt Obwohl das Gebaude in Strassburg nur 42 Tage im Jahr genutzt wurde wurde es das ganze Jahr uber beheizt Das standige Pendeln zwischen Brussel und Strassburg sei zu einem negativen Symbol der EU geworden In seinem Buch Der Zerfall bezeichnet der US amerikanische Journalist William Drozdiak ehemaliger Chefkorrespondent der Washington Post und langjahriger Prasident des American Council on Germany das Pendeln zwischen den Arbeitsorten des Parlaments als parlamentarischen Wanderzirkus und verglich das Parlamentsgebaude in Strassburg und die seiner Meinung nach herrschende babylonische Verwirrung uber die Zielsetzungen der Europaischen Union mit der Geschichte des Turmbaus zu Babel bzw dessen Darstellung durch Pieter Bruegel den Alteren GeschichteDie Geschichte des Europaischen Parlaments beginnt bereits 1952 im Rahmen der Europaischen Gemeinschaft fur Kohle und Stahl EGKS einer der Vorgangerorganisationen der EU Ursprunglich nur als ein weitgehend machtloses Kontrollorgan gegenuber der Hohen Behorde gedacht hat sich das Parlament im Laufe der Zeit den Funktionen vergleichbarer nationaler Parlamente annahern konnen und besitzt im Vergleich zu fruher umfassende Rechte im politischen System der EU Diese Rechte wurden im Zuge der EU Vertragsreformen seit den 1980er Jahren und durch verschiedene interinstitutionelle Vereinbarungen zwischen den Organen der EU schrittweise erweitert Die Gemeinsame Versammlung der EGKS 1952 1957 Vom 10 bis zum 13 September 1952 traf sich im Rahmen der EGKS zum ersten Mal die parlamentarische Versammlung die im Vertrag zur EGKS unter dem Namen Gemeinsame Versammlung vorgesehen war und deren zugewiesene Aufgabe nach Artikel 20 lediglich die Kontrolle sein sollte S ie ubt die Kontrollbefugnisse aus die ihr nach diesem Vertrage zustehen Die Versammlung bestand aus 78 nationalen Abgeordneten die von den jeweiligen nationalen Parlamenten gewahlt worden waren Wahlverfahren und Kompetenzen der Versammlung orientierten sich an der Parlamentarischen Versammlung des Europarates die drei Jahre zuvor gegrundet worden war Die Moglichkeiten der Gemeinsamen Versammlung beschrankten sich auf die Debatte des Rechenschaftsberichts den die Hohe Behorde jahrlich abliefern musste Im Rahmen dieser Aussprache hatte sie allerdings auch das Recht die Hohe Behorde der EGKS mit einem Misstrauensvotum durch eine Zweidrittelmehrheit zum Rucktritt zu zwingen Von Anfang an erfolgte die Zusammenarbeit innerhalb der Versammlung nicht nach nationaler Herkunft sondern nach politischer Ausrichtung der Parlamentarier sodass sich bereits im Jahr 1953 die ersten Fraktionen bildeten Im gleichen Jahr wurden auch die ersten Ausschusse gegrundet die grob die Struktur der Hohen Behorde abbilden und deren Arbeit somit inhaltlich begleiten sollten Die erste Versammlung umfasste 38 christdemokratische 23 sozialistische und sozialdemokratische sowie 11 liberale Mitglieder 6 Parlamentarier blieben fraktionslos Die Mitglieder der Versammlung waren nicht nur erfahrene Parlamentarier sondern haufig auch diejenigen Mitglieder der nationalen Parlamente die am meisten Europaenthusiasmus aufbrachten und somit auch ein deutliches Interesse an einer Weiterentwicklung der Versammlung hatten Erster Prasident der Gemeinsamen Versammlung war der Belgier Paul Henri Spaak Das Europaische Parlament seit 1957 Sitzung des Europa Parlaments im April 1985 in StrassburgSitzung des Europa Parlaments im Februar 2014 in StrassburgWerbeartikel des Europaparlaments mit aktuellem Logo 1957 wurden mit den Romischen Vertragen die Europaische Wirtschaftsgemeinschaft EWG sowie die Europaische Atomgemeinschaft Euratom gegrundet Die Parlamentarische Versammlung der EGKS war jetzt fur alle drei Gemeinschaften zustandig und wurde auf 142 Abgeordnete erweitert Sie erhielt keine neuen Kompetenzen gab sich aber trotzdem selbst den Namen Europaisches Parlament der erst 1986 auch von den Einzelstaaten offiziell anerkannt wurde Als die Europaischen Gemeinschaften 1971 eigene Finanzmittel erhielten wurde die Versammlung an der Aufstellung und der Verabschiedung des Haushaltsplans beteiligt allerdings nicht im Bereich der sogenannten obligatorischen Ausgaben d h vor allem der Ausgaben fur die Gemeinsame Agrarpolitik die zu jener Zeit rund 90 des Gesamtetats ausmachten Diese begrenzten Kompetenzen des Parlaments wie auch ein in Deutschland verbreitetes Desinteresse fuhrten in den siebziger Jahren zu Spottspruchen wie Hast du einen Opa schick ihn nach Europa Nach Meinung vieler deutscher Kommentatoren lag die Hauptfunktion des Europaischen Parlaments damals darin Altpolitikern einen politisch unbedeutenden Versorgungsposten zu verschaffen In anderen Landern etwa in Frankreich oder Italien galt ein Mandat im Europaischen Parlament dagegen als Karrieresprungbrett fur politische Talente Seit Ende der 1970er Jahre gewann das Europaische Parlament schrittweise an Bedeutung 1979 fanden die ersten direkten Europawahlen statt bei denen die Burger selbst das Parlament wahlen konnten Erste Prasidentin des direkt gewahlten Parlaments wurde die franzosische Politikerin Simone Veil die als junge Frau die Konzentrationslager Auschwitz und Bergen Belsen uberlebt hatte Die Direktwahl des Parlaments war zunachst zwar nicht mit einer Ausweitung seiner Zustandigkeiten verbunden verschaffte dem Parlament aber eine bessere Legitimation und ein grosseres Selbstbewusstsein gegenuber den anderen EG Institutionen Das ging so weit dass ein Parlamentsausschuss unter Leitung von Altiero Spinelli 1984 einen foderalistisch gepragten Vertragsentwurf fur eine neu zu grundende Europaische Union ausarbeitete in dem das Europaische Parlament die zentrale Stellung einnehmen sollte Dieser Entwurf wurde von den Regierungen der Mitgliedsstaaten zwar nicht angenommen 1986 fand jedoch durch die Einheitliche Europaische Akte erstmals tatsachlich eine wichtige Kompetenzerweiterung fur das Parlament statt Mit dem so genannten Verfahren der Zusammenarbeit war es nun an der allgemeinen Gesetzgebung beteiligt und konnte offiziell Anderungsvorschlage an Gesetzentwurfen machen auch wenn nach wie vor das letzte Wort beim Ministerrat verblieb Dies anderte sich wenigstens in einigen Politikbereichen durch den nachsten wesentlichen Schritt bei der Ausweitung der Kompetenzen des Parlaments den Vertrag von Maastricht 1992 In diesem wurde nun fur einige Politikbereiche das so genannte Mitentscheidungsverfahren eingefuhrt in dem das Parlament dem Rat gleichgestellt wurde Es konnte nun einen Gesetzentwurf zwar noch immer nicht gegen den Willen des Rats durchsetzen allerdings konnte auch nichts mehr ohne das Parlament beschlossen werden Ausserdem erhielt es das Recht eigenstandig Untersuchungsausschusse einzusetzen was seine Kontrollmoglichkeiten stark erweiterte Durch die jungsten Vertragsreformen von Amsterdam 1997 und von Nizza 2001 schliesslich wurde das Mitentscheidungsverfahren ausgeweitet sodass es nun fur einen Grossteil der Politikbereiche der Europaischen Union gilt Wichtige Ausnahmen waren nur die Gemeinsame Agrarpolitik und die polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen die erst durch den Vertrag von Lissabon 2007 in das nunmehr in ordentliches Gesetzgebungsverfahren umbenannte Mitentscheidungsverfahren einbezogen wurden Ausserdem erhielt das Parlament durch diesen Vertrag die volle Hoheit uber die Ausgabenseite des EU Haushalts also auch uber die obligatorischen Ausgaben die zuletzt noch rund 40 des Gesamtetats ausgemacht hatten SonstigesSeit 1988 verleiht das Europaische Parlament jedes Jahr den Sacharow Preis an Personlichkeiten oder Organisationen die sich fur die Verteidigung der Menschenrechte einsetzen Der Preis ist nach dem russischen Physiker und Menschenrechtler Andrei Sacharow benannt und mit 50 000 Euro dotiert Im Jahr 2008 wurde der Preis trotz Warnungen Chinas an den inhaftierten chinesischen Menschenrechtsaktivisten Hu Jia verliehen 2009 an die russische Menschenrechtsorganisation Memorial Weitere Preistrager waren bisher unter anderem Leyla Zana Aung San Suu Kyi Kofi Annan und die Vereinten Nationen Im Jahr 2005 wurde dem Europaischen Parlament der osterreichische Big Brother Award in der Kategorie Positiv Preis Defensor Libertatis verliehen wegen der Ablehnung eines Entwurfs zur Patentierbarkeit von Software und wegen der Weigerung Passagierdaten von Flugreisen an die USA weiterzugeben Das Europaische Parlament unterhalt einen eigenen Fernsehsender namens EuroparlTV Ausserdem organisiert es zusammen mit der Europaischen Kommission in Deutschland die Veranstaltungsreihe Mitreden uber Europa Am 14 Oktober 2011 wurde vom damaligen Prasidenten des Europaischen Parlaments Jerzy Buzek nach vier Jahren Planungs und Bauzeit das Parlamentarium eroffnet Es ist das grosste Besucherzentrum eines Parlaments in Europa Am 28 November 2019 hat das Europaische Parlament den Klimanotstand ausgerufen Am 23 November 2022 verabschiedete das EU Parlament vor dem Hintergrund des andauerndes russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine eine Resolution mit der Russland in der EU als staatlicher Unterstutzer von Terrorismus eingeordnet wurde Im Marz 2024 beschloss das Europaische Parlament die EU Kommission wegen der umstrittenen Freigabe von Fordergeldern fur Ungarn zu verklagen KritikDer Politikwissenschaftler Colin Crouch bezeichnet das europaische Parlament als postdemokratisch Er kritisiert dessen Ohnmacht und Schwache so kann es bei Gesetzesprojekten zwar mitreden selbst aber keine Gesetze beschliessen Die Europaische Kommission als quasi Regierung der EU ist eine vom EU Parlament separierte Institution und dem Parlament nicht rechenschaftspflichtig Es sei praktisch uberhaupt nicht in den Kopfen und Herzen der europaischen Burger verwurzelt Kosten Kostenentwicklung MitarbeiterDie jahrlichen Kosten des Parlaments betrugen 2011 1 69 Mrd Euro seit 2009 war das eine Steigerung um 18 1 Fur 2012 waren es 1 725 Mrd Euro 2 5 Steigerung 5 des EU Budgets werden fur den Unterhalt der Institutionen ausgegeben 1 des Budgets fur das Parlament Von 2004 bis 2012 ist die Anzahl der Mitarbeiter des Parlaments von 3942 Personen auf 6245 Personen gestiegen 1935 der Bediensteten sind leitende Angestellte AD Administratoren Sie sind in 12 Dienststufen unterteilt AD 5 bis AD 16 2749 Mitarbeiter sind Assistenten AST Sie sind mit Burotatigkeiten befasst 1561 Mitarbeiter sind Zeitmitarbeiter Vertragsmitarbeiter ehemals Hilfsmitarbeiter und Sonderberater 1000 dieser parlamentarischen Mitarbeiter verdienen mehr als ein Mitglied des Europaischen Parlaments 2014 wurde im Zuge der Europawahlen bekannt dass der damalige Prasident des Parlaments Martin Schulz zusatzlich zu seinem Gehalt von ca 200 000 Euro ein Tagegeld von 304 Euro fur 365 Tage erhalt Diese 110 000 Euro erhalt der Prasident ohne an Sitzungen teilnehmen zu mussen Vizeprasidenten erhalten keine besondere Zulage sondern ein Anrecht auf einen zusatzlichen Assistenten Wahlperioden des Europaischen Parlaments1979 1984 1984 1989 1989 1994 1994 1999 1999 2004 2004 2009 2009 2014 2014 2019 2019 2024 2024 2029Siehe auchListe der Fraktionen im Europaischen Parlament Parlament europaische Fernsehserie 2020 LiteraturR Corbett F Jacobs M Shackleton The European Parliament 8 Auflage John Harper Publishing London 2011 englisch D Dialer H Neisser E Lichtenberger Das Europaische Parlament Institution Vision und Wirklichkeit University Press Innsbruck 2010 Stephan Dreischer Das Europaische Parlament und seine Funktionen Eine Erfolgsgeschichte aus der Perspektive von Abgeordneten Nomos Baden Baden 2006 Christoph Driessen Griff nach den Sternen Die Geschichte der Europaischen Union Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2024 ISBN 978 3 7917 3474 3 Andreas Holzapfel Hrsg Kurschners Handbuch Europaisches Parlament NDV Neue Darmstadter Verlagsanstalt Rheinbreitbach vom Deutschen Bundestag kostenlos abgegeben Kurschners Handbuch Europaisches Parlament 9 Wahlperiode Dezember 2019 ISBN 978 3 95879 115 2 Kurschners Handbuch Europaisches Parlament 8 Wahlperiode April 2017 ISBN 978 3 95879 044 5 Kurschners Handbuch Europaisches Parlament 7 Wahlperiode Mai 2012 ISBN 978 3 87576 713 1 Interparlamentarische Union IPU Sexism harassment and violence against women in parliaments in Europe Genf Oktober 2018 ISBN 978 92 9142 725 3 englisch 20 seitige Studie Downloadseite David Judge David Earnshaw The European Parliament 2 Auflage Palgrave Macmillan Houndmills 2008 englisch S Hix A Noury G Roland Democratic Politics in the European Parliament Cambridge University Press Cambridge 2007 englisch Franz C Heidelberg Das Europaische Parlament August Lutzeyer Baden Baden 1959 Amie Kreppel The European Parliament and Supranational Party System Cambridge University Press Cambridge 2002 ISBN 0 521 00079 3 englisch Andreas Maurer Dietmar Nickel Hrsg Das Europaische Parlament Supranationalitat Reprasentation und Legitimation Nomos Baden Baden 2005 Andreas Maurer Wolfgang Wessels Das Europaische Parlament nach Amsterdam und Nizza Akteur Arena oder Alibi Nomos Baden Baden 2003 ISBN 3 8329 0270 8 Andreas Maurer Europaisches Parlament In Werner Weidenfeld Wolfgang Wessels Hrsg Jahrbuch der Europaischen Integration 1 Auflage Nomos Baden Baden 2021 ISBN 978 3 8487 7252 0 S 75 82 Volker Nessler Europaische Willensbildung Die Fraktionen im Europaparlament zwischen nationalen Interessen Parteipolitik und Europaischer Integration Wochenschau Schwalbach 1997 ISBN 3 87920 493 4 Julian Priestley Six Battles that shaped Europe s Parliament John Harper London 2008 englisch Hans Viktor Schierwater Parlament und Hohe Behorde der Montanunion Quelle amp Meyer Heidelberg 1961 Ines Soldwisch u a Das Europaische Parlament 1979 2004 Inszenierung Selbst er findung und politisches Handeln der Abgeordneten Kohlhammer Stuttgart 2021 ISBN 978 3 17 040068 9 Richard Stoss Der rechte Rand Europas Rechtsextremismus und Rechtskonservatismus bei den Wahlen zum Europaischen Parlament 1979 bis 2024 Barbara Budrich Opladen Berlin Toronto 2025 ISBN 978 3 8474 3129 9 WeblinksWiktionary Europaisches Parlament Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Commons Europaisches Parlament Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien EU Parlament europarl europa eu Verbindungsburo in Deutschland europarl de Verbindungsburo in Osterreich europarl at Internetfernsehsender europarltv europa eu Europaisches Parlament bei Twitter umweltcheck europarl de Umweltcheck EU Parlamentarier EU Koordination Deutscher Naturschutzring DNR e V Informationen und Statistiken zum Abstimmungsverhalten der Abgeordneten voteWatch eu englisch Archivmaterial des EU Parlaments kann im Historischen Archiv der EU in Florenz eingesehen werdenEinzelnachweisehttps www euractiv de section innenpolitik news spanischer politiker im exil hinterfragt demokratische legitimitaet metsolas siehe unten The Co Decision Procedure Analysis and Statistics of the 2004 2009 Legislature PDF Europaische Kommission August 2009 EU Parlament erhalt mehr Macht EurActiv de 28 Januar 2010 Die Mitwirkungsrechte des Europaischen Parlaments in der Aussenhandelspolitik der EU Europaischer Salon In publixphere net 4 Januar 2018 abgerufen am 15 Januar 2020 Handelspolitik EU In EUR Lex Abgerufen am 6 Januar 2022 So heisst es Durch den Ausbau der Kompetenzen des Europaischen Parlaments kann die Lucke zwischen dem Umfang der Entscheidungsmacht der Unionsorgane und der demokratischen Wirkmacht der Burger in den Mitgliedstaaten verringert aber nicht geschlossen werden Das Europaische Parlament ist weder in seiner Zusammensetzung noch im europaischen Kompetenzgefuge dafur hinreichend gerustet reprasentative und zurechenbare Mehrheitsentscheidungen als einheitliche politische Leitentscheidungen zu treffen Es ist gemessen an staatlichen Demokratieanforderungen nicht gleichheitsgerecht gewahlt und innerhalb des supranationalen Interessenausgleichs zwischen den Staaten nicht zu massgeblichen politischen Leitentscheidungen berufen Es kann deshalb auch nicht eine parlamentarische Regierung tragen und sich im Regierungs Oppositions Schema parteipolitisch so organisieren dass eine Richtungsentscheidung europaischer Wahler politisch bestimmend zur Wirkung gelangen konnte Angesichts dieses strukturellen im Staatenverbund nicht auflosbaren Demokratiedefizits durfen weitere Integrationsschritte uber den bisherigen Stand hinaus weder die politische Gestaltungsfahigkeit der Staaten noch das Prinzip der begrenzten Einzelermachtigung aushohlen EU Haushalt 2010 Investitionen fur Arbeitsplatze und Wachstum Europaische Union Pressemitteilung Andreas Maurer Wolfgang Wessels Das Europaische Parlament nach Amsterdam und Nizza Akteur Arena oder Alibi Nomos Baden Baden 2003 ISBN 3 8329 0270 8 S 104 Bulletin des Europaischen Parlaments 34 1973 Kein sozialdemokratischer Kandidat fur Kommissionsprasidentschaft Memento vom 22 Januar 2013 im Webarchiv archive today Euractiv 3 Dezember 2008 Die Fraktionen im Europaischen Parlament In europarl europa eu Abgerufen am 8 September 2024 Interview Europaisches Parlament braucht ideologische Koalition Euractiv 6 November 2008 POLITICO Poll of Polls European Election results polls and election news 20 Dezember 2023 abgerufen am 10 Juni 2024 britisches Englisch Ergebnisse der Europawahl 2024 Abgerufen am 12 Juni 2024 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vom 14 Juli 2014 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 democratieeuropeenne eu Bemerkungen zum Beschluss uber die Entlastung fur die Ausfuhrung des EU Haushaltsplans fur das Haushaltsjahr 2006 Europaisches Parlament 22 April 2008 Absatz 80 Hans Peter Martin Das neue Sunden Register des EU Parlaments Memento vom 26 Januar 2013 im Internet Archive HPMartin net 22 Januar 2013 Hans Peter Martin Drei internen Dokumente des Generalsekretariats des Europaischen Parlaments Memento vom 1 Juli 2013 im Internet Archive HPMartin net 22 Januar 2013 Unmut uber europaischen Wanderzirkus In Neue Zurcher Zeitung 18 November 2013 abgerufen am 28 Februar 2024 William Drozdiak Der Zerfall Europas Krisen und das Schicksal des Westens Orell Fuessli Verlag Zurich 2017 ISBN 978 3 280 05652 3 Google Books David Judge David Earnshaw The European Parliament 2 Auflage Palgrave Macmillan Houndmills 2008 S 30 englisch Christoph Driessen Griff nach den Sternen Die Geschichte der Europaischen Union Regensburg 2024 S 145 EU Menschenrechtspreis fur Dissident Hu Jia In Der Standard 23 Oktober 2008 abgerufen am 28 Februar 2024 Andreas Wilkens Big Brother Awards Osterreich Das EU Parlament als Verteidiger der Freiheit In Heise online 17 Oktober 2005 abgerufen am 28 Februar 2024 EU Europaisches Parlament ruft Klimanotstand aus In Suddeutsche Zeitung 28 November 2019 abgerufen am 28 November 2019 European Parliament declares Russia to be a state sponsor of terrorism European Parliament 23 November 2022 abgerufen am 23 November 2022 englisch Selenskyj spricht in UN Sicherheitsrat In tagesschau de Abgerufen am 23 November 2022 Deutschlandfunk Gelder fur Ungarn EU Parlament verklagt Kommission 14 Marz 2024 abgerufen am 15 Marz 2024 Colin Crouch Postdemokratie revisited Berlin 2021 S 126 ff Schluss mit der Verschwendung Wie man die Verschwendung des Europaischen Parlaments reduzieren kann Memento vom 18 Mai 2014 im Internet Archive PDF Geoffrey van Orden MdEP Derk Jan Eppnik MdEP 2012 12 Henryk M Broder Uppiges Tagegeld stellt Schulz Versprechen infrage Welt Online 12 Mai 2014 abgerufen am 28 Mai 2014 Parlamentsprasident Martin Schulz erhielt an 365 Tagen pro Jahr Tagegelder des EU Parlaments Memento vom 5 Dezember 2022 im Internet Archive In SWR de 29 April 2014 abgerufen am 28 Mai 2014 EU Parlament Wozu sind 14 Vizeprasidenten notig Abgerufen am 19 Oktober 2021 Organe der Europaischen Union Europaischer Rat Europaisches Parlament Rat der Europaischen Union Ministerrat Europaische Kommission Gerichtshof der Europaischen Union Europaischer Rechnungshof Europaische ZentralbankEuropawahlen 1979 1984 1989 1994 1999 2004 2009 2014 2019 2024 2029Fraktionen im Europaparlament Europaische Volkspartei Christdemokraten 188 MdEP Progressive Allianz der Sozialdemokraten 136 Patrioten fur Europa 85 Europaische Konservative und Reformer 79 Renew Europe 75 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