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Der Fünfte Koalitionskrieg oder auch Österreichisch Französische Krieg von 1809 bezeichnet die Auseinandersetzung zwisch

Fünfter Koalitionskrieg

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Fünfter Koalitionskrieg
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Der Fünfte Koalitionskrieg oder auch Österreichisch-Französische Krieg von 1809 bezeichnet die Auseinandersetzung zwischen dem von Großbritannien unterstützten Österreich und dem Kaiserreich Frankreich mit seinen Verbündeten im Rheinbund. Österreich begann den Krieg in der Hoffnung, dass Napoleon durch den Aufstand in Spanien festgehalten würde. Dies erwies sich als Fehleinschätzung. Zwar konnte Erzherzog Karl Napoleon in der Schlacht bei Aspern besiegen, aber in der Schlacht bei Wagram erlitt er eine entscheidende Niederlage. Im Frieden von Schönbrunn musste das Land territoriale Verluste hinnehmen und wurde stark geschwächt. Politisch war Österreich in der Folge zur Anpassung an Frankreich gezwungen, ehe es sich 1813 der antinapoleonischen Koalition in den Befreiungskriegen anschloss.

Fünfter Koalitionskrieg

Datum 10. April bis 14. Oktober 1809
Ort Mitteleuropa
Ausgang Französischer Sieg
Friedensschluss Friede von Schönbrunn
Territoriale Änderungen Die Illyrische Provinzen gehen an Frankreich
Bayern erhält Salzburg
Westgalizien geht an das Herzogtum Warschau
Konfliktparteien

Osterreich Kaisertum Österreich
Vereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes Königreich
Sardinien Konigreich Sardinien
Sizilien Konigreich Sizilien

Frankreich 1804 Frankreich
Rheinbund

  • Königreich Bayern Bayern
  • Königreich Sachsen Sachsen
  • Königreich Westphalen Westphalen
  • Wurttemberg Württemberg

Herzogtum Warschau Herzogtum Warschau
Italien 1805 Italien
Königreich Neapel Neapel
Holland Holland
Russisches Kaiserreich 1721 Russland

Befehlshaber

Osterreich Kaisertum Franz I.
Osterreich Kaisertum Erzherzog Karl
Osterreich KaisertumJohann von Österreich
Vereinigtes Konigreich 1801 Georg III.
Friedrich Wilhelm von Braunschweig

Frankreich 1804 Napoleon Bonaparte
Königreich Bayern Maximilian I.
Königreich Sachsen Friedrich August I.
Königreich Westphalen Jérôme Bonaparte
Herzogtum Warschau Józef Antoni Poniatowski
Italien 1805 Eugène de Beauharnais
Königreich Neapel Joachim Murat
Russisches Kaiserreich 1721 Alexander I.

Truppenstärke

328.000 plus 230.000 Landwehr

286.500

Verluste

170.000 Tote, Verwundete und Gefangene

140.000 Tote, Verwundete und Gefangene

Fünfter Koalitionskrieg (1809)

Sacile – Teugn-Hausen – Weichselfeldzug – Raszyn – Abensberg – Landshut – Eggmühl – Regensburg – Neumarkt – Ebelsberg – Piave – Aspern – Sankt Michael – Stralsund – Bergisel – Raab/Győr – Graz – Wagram – Korneuburg – Stockerau – Gefrees – Hollabrunn (Schöngrabern) – Znaim – Walcheren – Schlacht an der Baskischen Reede

Vorgeschichte

Philipp von Stadion und die Kriegspartei

Im Gegensatz zu Preußen mit den preußischen Reformen kam es in Österreich nach der Niederlage von 1805 im Dritten Koalitionskrieg nicht zu einer umfassenden Staatsreform. Mit Johann Philipp von Stadion erlangte ein Anhänger der Kriegspartei den entscheidenden Einfluss auf die Politik. Er war auf Drängen des Erzherzogs Karl nach dem Frieden von Preßburg zum Außenminister ernannt worden. Stadion war eigentlich konservativ und stark in der Tradition des Alten Reiches verwurzelt. Gleichwohl nahm er nationale Parolen in seine Äußerungen auf. Sein Ziel war, in einem neuen Krieg die Niederlage wettzumachen. Er hoffte, dass sich die anderen deutschen Länder bei einem Krieg Österreich anschließen würden. In der Folge sollten die von Napoleon beherrschten deutschen Staaten befreit werden und ein neues Reich auf Basis einer erneuerten ständischen Ordnung geschaffen werden. Stadion wollte den Gegner mit den eigenen Waffen schlagen und setzte auf die „österreichische Nation“, ohne dass klar war, was genau damit gemeint war und wie sich diese zu Deutschland verhielt. Dennoch haben viele Stadions Äußerungen so aufgefasst, dass Österreich als Speerspitze der deutschen Nation gegen Napoleon auftreten sollte. Publizistisch unterstützt wurde Stadion insbesondere durch Friedrich Gentz. Dieser war zeitweise in der Staatskanzlei angestellt und blieb auch nach dem Krieg ein Propagandist für einen Befreiungskampf gegen Napoleon. Ein weiterer wichtiger Mitarbeiter Stadions war sein Bruder Friedrich Lothar von Stadion.

Politik der Anpassung und Heeresreform

Angesichts der französischen Übermacht sah sich Stadion zunächst zu einer Politik der Anpassung gezwungen. Er beschloss, der Reform der Armee und der Aufrüstung oberste Priorität einzuräumen. Diese Aufgabe übernahm vor allem Erzherzog Karl. Daneben wurden alle anderen Reformbemühungen zurückgestellt. Diese hatten ohnehin nicht die Tiefe und den Umfang wie die Reformen in den Rheinbundstaaten oder die preußischen Reformen.

Zur Heeresreform gehörte unter anderem seit 1806 die Aufstellung einer Landwehr auf provinzialer Grundlage. Erzherzog Johann propagierte den nationalen Gedanken und wurde Organisator der Landwehr. Allerdings war der Erfolg der Landwehr nicht in allen Teilen des Reiches gleich. Die Polen in Galizien galten als franzosenfreundlich. Die Reaktion in Böhmen war verhalten und der ungarische Reichsteil lehnte die Landwehr völlig ab. Diese spielte daher vor allem in den deutschsprachigen Teilen des Reiches eine Rolle. Auch im Militär gab es erhebliche Vorbehalte. Dennoch hatte Österreich mit der Landwehr noch vor Preußen faktisch die allgemeine Wehrpflicht eingeführt.

Die Armeereform und die neue Landwehr führten dazu, dass der Regierung zu Beginn des Jahres 1809 eine potentiell starke Armee aus Verteidigungskräften und Feldtruppen zur Verfügung stand. Allerdings begann der Krieg, bevor diese Moblisierungsmöglichkeiten auch praktisch vollständig zur Verfügung standen. Die österreichischen Truppen bestanden bei Kriegsbeginn aus der Feldarmee von 300.000 Mann. Verfügbar waren noch 136.000 Reservetruppen. Hinzu kamen 20.000 von Ungarn bewilligte Rekruten. An Landwehr und der ungarischen Insurrektion waren etwa 300.000 Mann verfügbar.

Entschluss zum Krieg

Auf der diplomatischen Bühne bemühte sich die Regierung um ein Bündnis mit Großbritannien, Preußen und Russland. Allerdings sah sich Stadion gezwungen, frühzeitig und ohne ein breites Bündnis loszuschlagen. Dabei spielte eine Rolle, dass die Staatsfinanzen Österreichs nach den Kriegen der letzten Jahrzehnte und durch die verstärkte Rüstungspolitik vor dem Bankrott standen. Dies zwang zu einem Kriegsbeginn im Jahr 1809. Die Reorganisation der Armee war noch nicht abgeschlossen. Die neuen Landwehreinheiten waren schlecht ausgebildet und unzureichend bewaffnet. Die möglichen Verbündeten zeigten wenig Neigung, Österreich effektiv beizustehen. Ein Plan, in Norddeutschland einen antinapoleonischen Aufstand zu entfesseln, wurde in Frankreich bekannt und Napoleon erzwang die Entlassung des Freiherrn vom Stein. Damit war die preußische Kriegspartei geschwächt und Friedrich Wilhelm III. hielt an der Neutralitätspolitik fest.

Die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Krieg beruhten auf der Hoffnung, dass Napoleon und seine Truppen in Spanien gebunden seien. Man hoffte in Österreich auch auf eine innerfranzösische Opposition gegen Napoleon. Eine Chance bestand dann, wenn es gelang, möglichst rasch die französischen Truppen und die der Rheinbundstaaten in Süddeutschland zu besiegen, ehe Napoleon mit seiner Hauptarmee auf dem Schauplatz erscheinen konnte. Diese Erfolge sollten zu Aufständen gegen Napoleon in den besetzten Gebieten und zum Eintritt anderer Staaten in den Krieg führen.

Der österreichische Botschafter in Paris, Klemens Wenzel Lothar von Metternich, neigte zur Kriegspartei. Diese wurde von der Kaiserin Maria Ludowika und Erzherzog Johann unterstützt. Erzherzog Karl schätzte die militärische Stärke trotz der Reformen dagegen eher skeptisch ein. Im Februar 1809 entschlossen sich die Spitzen der Monarchie zum Krieg. Abgesehen von Großbritannien und Schweden hatte Österreich allerdings keine Verbündeten. Russland hatte sich 1807 im Frieden von Tilsit offiziell und 1808 im Allianzvertrag von Erfurt geheim mit Frankreich verbündet. Letztlich beruhte die politische Lagebeurteilung auf einer völligen Fehleinschätzung der Schwäche Napoleons.

Verlauf

Hauptkriegsschauplatz

Bis zur Einnahme von Wien

Entscheidend war der Krieg auf dem Hauptkriegsschauplatz. Die Österreicher eröffneten den Krieg am 10. April durch einen Angriff auf das mit Frankreich verbündete Bayern. Die österreichische Hauptarmee stand unter dem Oberbefehl von Erzherzog Karl. Diese bestand aus vier Korps und zwei Reservekorps mit insgesamt etwa 126.000 Mann und 382 Geschützen. Die Armee rückte über den Inn vor. Unterstützt werden sollte sie durch weitere Einheiten. Eine Division stand bei Salzburg. Nördlich der Donau standen zwei Korps an der bayerisch-böhmischen Grenze.

Für Napoleon kam der österreichische Angriff rascher als erwartet, auch ging er von einem Vormarsch der Österreicher in Böhmen aus. Daher waren die ersten Anweisungen widersprüchlich. Es kam ihm zugute, dass der österreichische Vormarsch aus verschiedenen Gründen sehr langsam erfolgte. Auch zersplitterte Erzherzog Karl seine Truppen stark.

Bereits am 17. April traf Napoleon auf dem neuen Kriegsschauplatz bei seinen Truppen in Donauwörth ein. Die französische Armee war allerdings nur noch bedingt mit der früherer Kriege zu vergleichen. Ein Großteil der Soldaten war jung und unerfahren. Etwa die Hälfte der Armee bestand aus ausländischen Hilfskontingenten.

Als Napoleon zur Armee stieß, waren drei bayerische Divisionen vor dem Vormarsch des Erzherzogs über die Isar zurückgewichen. Die Franzosen unter Davout mit etwa 63.000 Mann befanden sich bei Regensburg. Weitere 64.000 Mann teilweise aus den Rheinbundstaaten und teilweise aus Frankreich unter Massena standen bei Augsburg. Hinzu kamen weitere kleinere Einheiten.

Am 16. April erzwang Erzherzog Karl den Übergang über die Isar und beabsichtigte eine Offensive. In der Gegend von Regensburg (→ Schlacht von Regensburg) kam es um den 20. April zu Gefechten mit hohen österreichischen Verlusten. Dazu zählen am 20. die Schlacht von Abensberg und am 22. die Schlacht bei Eggmühl. Die Niederlage der Österreicher hatte mit schlechter Aufklärung, aber auch mit der Langsamkeit der Entscheidungen und Bewegungen zu tun. Napoleon agierte dagegen rasch und umsichtig und setzte seinen Vormarsch zunächst zum unteren Inn fort, wo seine Truppen am 26. April die Stadt Schärding einnahmen.

Die Österreicher fanden sich in der Defensive wieder. Im Gefecht von Ebelsberg am 3. Mai erlitten die Franzosen zwar erhebliche Verluste, aber der Weg nach Wien war frei. Vor den vorrückenden Franzosen verließen Behörden und Hof die Stadt.

Wien wurde am 13. Mai von den Franzosen besetzt. Der Empfang Napoleons durch die Wiener war eisig. Er residierte im Schloss Schönbrunn und verfügte von dort die Annexion des Kirchenstaates.

Die Österreicher hatten vor ihrem Rückzug alle Brücken über die Donau zerstört. Ihre Armee sammelte sich am jenseitigen Ufer des Flusses in einem Lager zwischen Korneuburg und Stammersdorf. Insgesamt waren dort an die 96.000 Mann und 300 Geschütze versammelt. Napoleon sammelte bei Wien etwa 115.000 Mann.

Aspern und Wagram

Napoleon versuchte daraufhin am 21. Mai von der Insel Lobau aus auch das linke Donauufer zu gewinnen. In der Folge kam es zu der Schlacht bei Aspern (21./22. Mai). Dort siegte Erzherzog Karl über Napoleon. Dies war dessen erste Niederlage in einer Feldschlacht. Der Übergang über den Fluss war misslungen.

Die Nachricht verbreitete sich in Europa rasch und auch eine bald einsetzende konnte nicht verhindern, dass der Mythos der Unbesiegbarkeit Napoleons beschädigt war. Der Sieg der Österreicher hatte jedoch keine kriegsentscheidende Bedeutung. Nach der Schlacht lagen sich beide Heere auf beiden Seiten der Donau etwa sechs Wochen gegenüber. Napoleon nutzte die Zeit, um alle möglichen Truppen heranzuführen. Am 4. Juli verfügte er über 188.000 Mann und 396 Geschütze. Deutlich weniger erfolgreich war Erzherzog Karl bei der Verstärkung seiner Truppen. Er befehligte schließlich 136.000 Mann und 446 Geschütze.

Am 5./6. Juli kam es zur Schlacht bei Wagram, bei der Napoleon den Erzherzog entscheidend schlug. Beide Seiten erlitten dabei hohe Verluste. Daraufhin war die österreichische Armee gezwungen, in das südwestliche Mähren auszuweichen. Beim Rückzug kam es zu verschiedenen Kämpfen. Der Kampf bei Znaim am 11. Juli endete mit der Bitte um Waffenstillstand durch Erzherzog Karl.

Patriotismus und seine Grenzen

→ Hauptartikel: Tiroler Volksaufstand

Anders als der Krieg von 1805 war dieser Feldzug in der Bevölkerung populär. Über den Machtbereich der Habsburger hinaus entwickelte sich eine patriotische Begeisterung. Dem trug der österreichische Oberbefehlshaber Erzherzog Karl Rechnung. In einem Aufruf ließ er verbreiten: „Nicht bloß für seine Selbständigkeit, sondern für Deutschlands Unabhängigkeit und Nationalehre“ würde Österreich kämpfen.

Insbesondere der österreichische Sieg bei Aspern beflügelte die Hoffnungen innerhalb und außerhalb Österreichs. Kleist widmete Erzherzog Karl als „Überwinder des Unüberwindlichen“ eine Ode. Er, Friedrich Schlegel, Adam Müller von Nitterdorf und andere versuchten die patriotische Stimmung weiter zu steigern.

Die Hoffnungen auf einen allgemeinen Volksaufstand in Deutschland erfüllten sich nicht. Im nördlichen Deutschland kam es nur zu verschiedenen Aktionen, die aber isoliert blieben. Dazu gehörten Ferdinand von Schill, der Dörnberg-Aufstand und der Zug Friedrich Wilhelms von Braunschweig. Diese Bewegungen scheiterten auch daran, dass ihnen, anders als später in den Befreiungskriegen, ein breiter Rückhalt in der Bevölkerung fehlte.

Anders war es in Tirol. Dort entstand eine breite Aufstandsbewegung um Andreas Hofer gegen die bayerisch-französische Besatzung. Es kam dabei zu mehreren regelrechten Schlachten am Bergisel. Erst im November des Jahres konnte der Aufstand niedergeschlagen werden. Die Hinrichtung Andreas Hofers machte ihn zum Volkshelden. Ähnliche Folgen hatte auch die Hinrichtung Schills.

Nebenkriegsschauplätze

→ Hauptartikel: Österreichischer Feldzug gegen das Herzogtum Warschau 1809

Kleinere Einheiten der österreichischen Armee unter Feldmarschall Erzherzog Ferdinand Karl und Erzherzog Johann kämpften in Polen und Oberitalien.

Am 15. April rückte Erzherzog Ferdinand Karl mit 32.000 Mann im Herzogtum Warschau ein. Er besiegte die polnischen Truppen unter Poniatowski bei Raszyn, besetzte Warschau und stieß bis Thorn vor. Ihm gelang es aber nicht, auf dem rechten Weichselufer dauerhaft Fuß zu fassen. Gegen die Österreicher kam es zur Volkserhebung. Dadurch gewann Poniatowski wieder Spielraum und marschierte seinerseits in das österreichische Teilgebiet Galizien ein. Daraufhin begann Russland als Scheinverbündeter des Herzogtums unter Vermeidung jeder Kampfhandlung gegen Ferdinand mit der Besetzung Galiziens bis zu einer Demarkationslinie entlang der Weichsel und des Dunajec. Während Erzherzog Ferdinand Karl im Juli zum Hauptkriegsschauplatz Böhmen abzog, besetzten Russen und Polen Krakau.

Erzherzog Johann verfügte über 46.000 Mann. Er überquerte die Alpen und überraschte den Vizekönig Eugène de Beauharnais. Dieser wurde in mehreren Treffen – so in der Schlacht von Sacile – geschlagen und musste hinter die Piave zurückweichen. Allerdings hatten auch die Österreicher hohe Verluste erlitten. Deswegen, aber auch wegen der Witterung und der Straßenverhältnisse, rückten sie nur langsam vor. Das veranlasste Eugéne, zum Gegenangriff überzugehen, er wurde aber Ende April in mehreren Gefechten erneut geschlagen. Erzherzog Johann hatte inzwischen beschlossen, sich zurückzuziehen. Dabei verlor er an der Piave am 8. Mai eine Schlacht. Durch eine Zersplitterung seiner Kräfte und die Rücksendung von Landwehreinheiten geschwächt, kam es am 11. und 12. Mai zu weiteren verlorenen Kämpfen. Die Franzosen eroberten trotz heftiger Gegenwehr die österreichischen Stellungen auf dem Predilpass und bei Malborgeth. Der Erzherzog setzte seinen Rückzug über Klagenfurt und Graz fort. Am 1. Juni erreichte er Körmend im Raab-Tal. Eugéne folgte ihm über Villach, Klagenfurt, Judenburg über den Semmering-Pass nach Wiener Neustadt. Am 13. Juni stießen bei Raab einige ungarische Truppen zu Johann. Eugéne hatte von Napoleon die Aufgabe erhalten, Raab zu erobern und durch die Vertreibung Johanns der französischen Hauptarmee Flanke und Rücken zu sichern. Am 14. Juni kam es dann zu der für Österreich verlorenen Schlacht bei Raab. Johann marschierte von dort nach Preßburg. Raab ging bald darauf in die Hände der Franzosen über. Dadurch hatten diese eine feste Stellung zum Schutz der Hauptarmee gewonnen, Eugéne konnte Napoleons Hauptarmee mit einem Teil seiner Einheiten verstärken. Umgekehrt konnte Erzherzog Johann nicht mehr früh genug vor der Schlacht bei Wagram zum österreichischen Hauptheer stoßen.

Folgen

In der Folge der Niederlage von Wagram kam es am 12. Juli zum Waffenstillstand von Znaim. Diesen hatte Erzherzog Karl schon vor der Schlacht angeboten, weil ihm klar war, dass weiterer Widerstand sinnlos war. Gegen den Willen seiner Generäle nahm Napoleon das Angebot nach der Schlacht an.

Die Friedensverhandlungen zogen sich in die Länge, weil die Kriegspartei weiter einflussreich blieb. Auch hoffte man auf ein Landungsunternehmen der Briten in den Niederlanden. Die Walcheren-Expedition scheiterte jedoch. Daher kam es am 14. Oktober zum Frieden von Schönbrunn. Die Friedensbedingungen waren für Österreich hart. Es verlor Salzburg, Berchtesgaden und das Innviertel an Bayern. Westgalizien kam zum Herzogtum Warschau. Russland bekam ein Gebiet in Ostgalizien. Das Land verlor auch die dalmatinische Küste und Triest, die als illyrische Provinzen an Frankreich gingen. Damit hatte Österreich keinen direkten Zugang mehr zum Meer. Außerdem hatte es erhebliche Kontributionen zu zahlen und musste die Unterstützung für die Aufständischen in Tirol einstellen. Dem Militär wurden Beschränkungen auferlegt; die Armee durfte nur noch 150.000 Mann umfassen.

Österreich wurde durch den Frieden stark geschwächt, so dass es die napoleonische Hegemonie nicht mehr bedrohen konnte. Immerhin blieb es als zwar geschwächte, aber unabhängige Macht erhalten. Es war allerdings in der Folge zu einer Politik der Anpassung gegenüber Napoleon gezwungen.

Kaiser Franz I. machte die Reformkräfte für die Katastrophe von 1809 verantwortlich. Seine Brüder Karl und Johann verloren ihre herausgehobenen Positionen und Stadion wurde durch Metternich ersetzt. Die Landwehr wurde aufgelöst. Im Jahr 1811 führten die hohen Kriegskosten und die Zahlungen an Frankreich zum faktischen Staatsbankrott.

Metternich war überzeugt davon, dass über kurz oder lang das System Napoleons zusammenbrechen würde. Um das Wohlwollen Napoleons zu erhalten, befürwortete er dessen Heirat mit der Kaisertochter Marie Louise. Tatsächlich zeigte sich, dass Napoleon den Höhepunkt seiner Macht überschritten hatte. Spanien blieb ein Dauerproblem und im deutschsprachigen Raum begann sich ein gegen Napoleon gerichtetes Nationalbewusstsein zu entwickeln. Nach der Niederlage in Russland mündete dies in die Befreiungskriege.

Siehe auch: Sechster Koalitionskrieg

Literatur

  • David G. Chandler: The Campaigns of Napoleon. Scribner, New York 1966, ISBN 0-02-523660-1 (englisch). 
  • Micheal Clodfelter: Warfare and Armed Conflicts A Statistical Encyclopedia of Casualty and Other Figures, 1492–2015. IV Auflage. McFarland, Incorporated, Publishers, Jefferson 2017, ISBN 978-1-4766-2585-0 (englisch). 
  • Alan Forrest: Napoleon. Quercus, London 2011, ISBN 978-1-78429-759-6 (englisch). 
  • Alexander Mikaberidze: The Napoleonic Wars A Global History. Oxford University Press, Oxford 2020, ISBN 978-0-19-995106-2 (englisch). 
  • N.A.M. Rodger: The Command of the Ocean. Allan Lane, London 2004, ISBN 0-7139-9411-8 (englisch). 
  • Volker Ullrich: Napoleon. Rowohlt, Reinbek 2004, ISBN 3-499-50646-7, S. 100–103. 
  • Steven Beller: Geschichte Österreichs. Band II. Böhlau, Wien 2007, ISBN 978-3-205-77528-7. 
  • Erich Zöllner: Geschichte Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Verlag für Geschichte & Politik, Wien 1990, ISBN 978-3-486-46708-6, S. 338–340. 
  • Francis Smith: Die Kriege vom Altertum bis zur Gegenwart. Reform, Restauration, Krise. Deutschland 1789–1847 (= Handbuch für Heer und Flotte. Band 9). Bong, Berlin 1911, OCLC 257519311, S. 559–563. 
  • Walter Bußmann: Vom Hl. Römischen Reich deutscher Nation zur Gründung des Deutschen Reiches. In: Ders. (Hrsg.): Europa von der französischen Revolution zu den nationalstaatlichen Bewegungen des 19. Jahrhunderts (= Handbuch der europäischen Geschichte. Band 5). Klett-Cotta, Stuttgart 1998, ISBN 3-12-907570-4, S. 423–424.
  • Manfred Botzenhart: Reform, Restauration, Krise. Deutschland 1789–1847 (= Moderne deutsche Geschichte. Band 4). Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-518-09240-5, S. 34–37.
  • Ernst Zehetbauer: Landwehr gegen Napoleon. Österreichs erste Miliz und der Nationalkrieg von 1809 (= Militärgeschichtliche Dissertationen österreichischer Universitäten. Band 12). öbv & hpt, Wien 1999, ISBN 3-215-12750-4.
  • Philip Lintner: Im Kampf an der Seite Napoleons. Erfahrungen bayerischer Soldaten in den Napoleonischen Kriegen (Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte, Band 175). München 2021, ISBN 978-3-406-10790-0.

Weblinks

Commons: War of the Fifth Coalition – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Franco-Austrian War of 1809 (en)

Einzelnachweise

  1. Clodfelter: Warfare and Armed Conflicts. McFarland, Jefferson 2017, S. S.
  2. Chandler: The Campaigns of Napoleon. Scribner, New York 1966, S. 670.
  3. Beller: Geschichte Österreichs. Böhlau, Wien 2007, S. 103–105.
  4. Zöllner: Geschichte Österreichs. Verlag für Geschichte & Politik, Wien 1990, S. 338.
  5. Walter Bußmann: Vom Hl. Römischen Reich deutscher Nation zur Gründung des Deutschen Reiches. In: Europa von der französischen Revolution zu den nationalstaatlichen Bewegungen des 19. Jahrhunderts (= Handbuch der europäischen Geschichte. Band 5), 2. Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 1998, ISBN 3-12-907570-4, S. 425.
  6. Ullrich: Napoleon.Rowohlt, Reinbek, 2004, S. 100.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4130235-7 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 07:00

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Der Funfte Koalitionskrieg oder auch Osterreichisch Franzosische Krieg von 1809 bezeichnet die Auseinandersetzung zwischen dem von Grossbritannien unterstutzten Osterreich und dem Kaiserreich Frankreich mit seinen Verbundeten im Rheinbund Osterreich begann den Krieg in der Hoffnung dass Napoleon durch den Aufstand in Spanien festgehalten wurde Dies erwies sich als Fehleinschatzung Zwar konnte Erzherzog Karl Napoleon in der Schlacht bei Aspern besiegen aber in der Schlacht bei Wagram erlitt er eine entscheidende Niederlage Im Frieden von Schonbrunn musste das Land territoriale Verluste hinnehmen und wurde stark geschwacht Politisch war Osterreich in der Folge zur Anpassung an Frankreich gezwungen ehe es sich 1813 der antinapoleonischen Koalition in den Befreiungskriegen anschloss Funfter KoalitionskriegDatum 10 April bis 14 Oktober 1809Ort MitteleuropaAusgang Franzosischer SiegFriedensschluss Friede von SchonbrunnTerritoriale Anderungen Die Illyrische Provinzen gehen an Frankreich Bayern erhalt Salzburg Westgalizien geht an das Herzogtum WarschauKonfliktparteienOsterreich Kaisertum Osterreich Vereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes Konigreich Sardinien Konigreich Sardinien Sizilien Konigreich Sizilien Frankreich 1804 Frankreich Rheinbund Konigreich Bayern Bayern Konigreich Sachsen Sachsen Konigreich Westphalen Westphalen Wurttemberg Wurttemberg Herzogtum Warschau Herzogtum Warschau Italien 1805 Italien Konigreich Neapel Neapel Holland Holland Russisches Kaiserreich 1721 RusslandBefehlshaberOsterreich Kaisertum Franz I Osterreich Kaisertum Erzherzog Karl Osterreich Kaisertum Johann von Osterreich Vereinigtes Konigreich 1801 Georg III Friedrich Wilhelm von Braunschweig Frankreich 1804 Napoleon Bonaparte Konigreich Bayern Maximilian I Konigreich Sachsen Friedrich August I Konigreich Westphalen Jerome Bonaparte Herzogtum Warschau Jozef Antoni Poniatowski Italien 1805 Eugene de Beauharnais Konigreich Neapel Joachim Murat Russisches Kaiserreich 1721 Alexander I Truppenstarke328 000 plus 230 000 Landwehr 286 500Verluste170 000 Tote Verwundete und Gefangene 140 000 Tote Verwundete und Gefangene Funfter Koalitionskrieg 1809 Sacile Teugn Hausen Weichselfeldzug Raszyn Abensberg Landshut Eggmuhl Regensburg Neumarkt Ebelsberg Piave Aspern Sankt Michael Stralsund Bergisel Raab Gyor Graz Wagram Korneuburg Stockerau Gefrees Hollabrunn Schongrabern Znaim Walcheren Schlacht an der Baskischen ReedeVorgeschichtePhilipp von Stadion und die Kriegspartei Johann Philipp von Stadion als Ritter im Orden vom Goldenen Vlies Im Gegensatz zu Preussen mit den preussischen Reformen kam es in Osterreich nach der Niederlage von 1805 im Dritten Koalitionskrieg nicht zu einer umfassenden Staatsreform Mit Johann Philipp von Stadion erlangte ein Anhanger der Kriegspartei den entscheidenden Einfluss auf die Politik Er war auf Drangen des Erzherzogs Karl nach dem Frieden von Pressburg zum Aussenminister ernannt worden Stadion war eigentlich konservativ und stark in der Tradition des Alten Reiches verwurzelt Gleichwohl nahm er nationale Parolen in seine Ausserungen auf Sein Ziel war in einem neuen Krieg die Niederlage wettzumachen Er hoffte dass sich die anderen deutschen Lander bei einem Krieg Osterreich anschliessen wurden In der Folge sollten die von Napoleon beherrschten deutschen Staaten befreit werden und ein neues Reich auf Basis einer erneuerten standischen Ordnung geschaffen werden Stadion wollte den Gegner mit den eigenen Waffen schlagen und setzte auf die osterreichische Nation ohne dass klar war was genau damit gemeint war und wie sich diese zu Deutschland verhielt Dennoch haben viele Stadions Ausserungen so aufgefasst dass Osterreich als Speerspitze der deutschen Nation gegen Napoleon auftreten sollte Publizistisch unterstutzt wurde Stadion insbesondere durch Friedrich Gentz Dieser war zeitweise in der Staatskanzlei angestellt und blieb auch nach dem Krieg ein Propagandist fur einen Befreiungskampf gegen Napoleon Ein weiterer wichtiger Mitarbeiter Stadions war sein Bruder Friedrich Lothar von Stadion Politik der Anpassung und Heeresreform Karl von Osterreich Teschen Portrat von Johann Baptist Seele 1800 HGM Johann um 1805 im Alter von etwa 18 Jahren Heeresgeschichtliches Museum Angesichts der franzosischen Ubermacht sah sich Stadion zunachst zu einer Politik der Anpassung gezwungen Er beschloss der Reform der Armee und der Aufrustung oberste Prioritat einzuraumen Diese Aufgabe ubernahm vor allem Erzherzog Karl Daneben wurden alle anderen Reformbemuhungen zuruckgestellt Diese hatten ohnehin nicht die Tiefe und den Umfang wie die Reformen in den Rheinbundstaaten oder die preussischen Reformen Zur Heeresreform gehorte unter anderem seit 1806 die Aufstellung einer Landwehr auf provinzialer Grundlage Erzherzog Johann propagierte den nationalen Gedanken und wurde Organisator der Landwehr Allerdings war der Erfolg der Landwehr nicht in allen Teilen des Reiches gleich Die Polen in Galizien galten als franzosenfreundlich Die Reaktion in Bohmen war verhalten und der ungarische Reichsteil lehnte die Landwehr vollig ab Diese spielte daher vor allem in den deutschsprachigen Teilen des Reiches eine Rolle Auch im Militar gab es erhebliche Vorbehalte Dennoch hatte Osterreich mit der Landwehr noch vor Preussen faktisch die allgemeine Wehrpflicht eingefuhrt Die Armeereform und die neue Landwehr fuhrten dazu dass der Regierung zu Beginn des Jahres 1809 eine potentiell starke Armee aus Verteidigungskraften und Feldtruppen zur Verfugung stand Allerdings begann der Krieg bevor diese Moblisierungsmoglichkeiten auch praktisch vollstandig zur Verfugung standen Die osterreichischen Truppen bestanden bei Kriegsbeginn aus der Feldarmee von 300 000 Mann Verfugbar waren noch 136 000 Reservetruppen Hinzu kamen 20 000 von Ungarn bewilligte Rekruten An Landwehr und der ungarischen Insurrektion waren etwa 300 000 Mann verfugbar Entschluss zum Krieg Auf der diplomatischen Buhne bemuhte sich die Regierung um ein Bundnis mit Grossbritannien Preussen und Russland Allerdings sah sich Stadion gezwungen fruhzeitig und ohne ein breites Bundnis loszuschlagen Dabei spielte eine Rolle dass die Staatsfinanzen Osterreichs nach den Kriegen der letzten Jahrzehnte und durch die verstarkte Rustungspolitik vor dem Bankrott standen Dies zwang zu einem Kriegsbeginn im Jahr 1809 Die Reorganisation der Armee war noch nicht abgeschlossen Die neuen Landwehreinheiten waren schlecht ausgebildet und unzureichend bewaffnet Die moglichen Verbundeten zeigten wenig Neigung Osterreich effektiv beizustehen Ein Plan in Norddeutschland einen antinapoleonischen Aufstand zu entfesseln wurde in Frankreich bekannt und Napoleon erzwang die Entlassung des Freiherrn vom Stein Damit war die preussische Kriegspartei geschwacht und Friedrich Wilhelm III hielt an der Neutralitatspolitik fest Die Voraussetzungen fur einen erfolgreichen Krieg beruhten auf der Hoffnung dass Napoleon und seine Truppen in Spanien gebunden seien Man hoffte in Osterreich auch auf eine innerfranzosische Opposition gegen Napoleon Eine Chance bestand dann wenn es gelang moglichst rasch die franzosischen Truppen und die der Rheinbundstaaten in Suddeutschland zu besiegen ehe Napoleon mit seiner Hauptarmee auf dem Schauplatz erscheinen konnte Diese Erfolge sollten zu Aufstanden gegen Napoleon in den besetzten Gebieten und zum Eintritt anderer Staaten in den Krieg fuhren Der osterreichische Botschafter in Paris Klemens Wenzel Lothar von Metternich neigte zur Kriegspartei Diese wurde von der Kaiserin Maria Ludowika und Erzherzog Johann unterstutzt Erzherzog Karl schatzte die militarische Starke trotz der Reformen dagegen eher skeptisch ein Im Februar 1809 entschlossen sich die Spitzen der Monarchie zum Krieg Abgesehen von Grossbritannien und Schweden hatte Osterreich allerdings keine Verbundeten Russland hatte sich 1807 im Frieden von Tilsit offiziell und 1808 im Allianzvertrag von Erfurt geheim mit Frankreich verbundet Letztlich beruhte die politische Lagebeurteilung auf einer volligen Fehleinschatzung der Schwache Napoleons VerlaufEugene de Beauharnais Portrat von Andrea Appiani 1810Hauptkriegsschauplatz Bis zur Einnahme von Wien Entscheidend war der Krieg auf dem Hauptkriegsschauplatz Die Osterreicher eroffneten den Krieg am 10 April durch einen Angriff auf das mit Frankreich verbundete Bayern Die osterreichische Hauptarmee stand unter dem Oberbefehl von Erzherzog Karl Diese bestand aus vier Korps und zwei Reservekorps mit insgesamt etwa 126 000 Mann und 382 Geschutzen Die Armee ruckte uber den Inn vor Unterstutzt werden sollte sie durch weitere Einheiten Eine Division stand bei Salzburg Nordlich der Donau standen zwei Korps an der bayerisch bohmischen Grenze Fur Napoleon kam der osterreichische Angriff rascher als erwartet auch ging er von einem Vormarsch der Osterreicher in Bohmen aus Daher waren die ersten Anweisungen widerspruchlich Es kam ihm zugute dass der osterreichische Vormarsch aus verschiedenen Grunden sehr langsam erfolgte Auch zersplitterte Erzherzog Karl seine Truppen stark Bereits am 17 April traf Napoleon auf dem neuen Kriegsschauplatz bei seinen Truppen in Donauworth ein Die franzosische Armee war allerdings nur noch bedingt mit der fruherer Kriege zu vergleichen Ein Grossteil der Soldaten war jung und unerfahren Etwa die Halfte der Armee bestand aus auslandischen Hilfskontingenten Als Napoleon zur Armee stiess waren drei bayerische Divisionen vor dem Vormarsch des Erzherzogs uber die Isar zuruckgewichen Die Franzosen unter Davout mit etwa 63 000 Mann befanden sich bei Regensburg Weitere 64 000 Mann teilweise aus den Rheinbundstaaten und teilweise aus Frankreich unter Massena standen bei Augsburg Hinzu kamen weitere kleinere Einheiten Ersturmung von Regensburg Versorgung des leicht verletzten Kaisers Napoleon Lithographie von Antoine Antoine Charles Horace Vernet 1758 1836 und Jacques Francois Swebach 1769 1823 Am 16 April erzwang Erzherzog Karl den Ubergang uber die Isar und beabsichtigte eine Offensive In der Gegend von Regensburg Schlacht von Regensburg kam es um den 20 April zu Gefechten mit hohen osterreichischen Verlusten Dazu zahlen am 20 die Schlacht von Abensberg und am 22 die Schlacht bei Eggmuhl Die Niederlage der Osterreicher hatte mit schlechter Aufklarung aber auch mit der Langsamkeit der Entscheidungen und Bewegungen zu tun Napoleon agierte dagegen rasch und umsichtig und setzte seinen Vormarsch zunachst zum unteren Inn fort wo seine Truppen am 26 April die Stadt Scharding einnahmen Die Osterreicher fanden sich in der Defensive wieder Im Gefecht von Ebelsberg am 3 Mai erlitten die Franzosen zwar erhebliche Verluste aber der Weg nach Wien war frei Vor den vorruckenden Franzosen verliessen Behorden und Hof die Stadt Wien wurde am 13 Mai von den Franzosen besetzt Der Empfang Napoleons durch die Wiener war eisig Er residierte im Schloss Schonbrunn und verfugte von dort die Annexion des Kirchenstaates Die Osterreicher hatten vor ihrem Ruckzug alle Brucken uber die Donau zerstort Ihre Armee sammelte sich am jenseitigen Ufer des Flusses in einem Lager zwischen Korneuburg und Stammersdorf Insgesamt waren dort an die 96 000 Mann und 300 Geschutze versammelt Napoleon sammelte bei Wien etwa 115 000 Mann Aspern und Wagram Johann Peter Krafft Erzherzog Karl von Osterreich in der Schlacht bei Aspern Heeresgeschichtliches Museum Wien Napoleon wahrend der Schlacht bei Wagram Napoleon versuchte daraufhin am 21 Mai von der Insel Lobau aus auch das linke Donauufer zu gewinnen In der Folge kam es zu der Schlacht bei Aspern 21 22 Mai Dort siegte Erzherzog Karl uber Napoleon Dies war dessen erste Niederlage in einer Feldschlacht Der Ubergang uber den Fluss war misslungen Die Nachricht verbreitete sich in Europa rasch und auch eine bald einsetzende konnte nicht verhindern dass der Mythos der Unbesiegbarkeit Napoleons beschadigt war Der Sieg der Osterreicher hatte jedoch keine kriegsentscheidende Bedeutung Nach der Schlacht lagen sich beide Heere auf beiden Seiten der Donau etwa sechs Wochen gegenuber Napoleon nutzte die Zeit um alle moglichen Truppen heranzufuhren Am 4 Juli verfugte er uber 188 000 Mann und 396 Geschutze Deutlich weniger erfolgreich war Erzherzog Karl bei der Verstarkung seiner Truppen Er befehligte schliesslich 136 000 Mann und 446 Geschutze Am 5 6 Juli kam es zur Schlacht bei Wagram bei der Napoleon den Erzherzog entscheidend schlug Beide Seiten erlitten dabei hohe Verluste Daraufhin war die osterreichische Armee gezwungen in das sudwestliche Mahren auszuweichen Beim Ruckzug kam es zu verschiedenen Kampfen Der Kampf bei Znaim am 11 Juli endete mit der Bitte um Waffenstillstand durch Erzherzog Karl Patriotismus und seine Grenzen Friedrich von Gentz war ein Propagandist fur einen Freiheitskampf gegen Napoleon Hauptartikel Tiroler Volksaufstand Anders als der Krieg von 1805 war dieser Feldzug in der Bevolkerung popular Uber den Machtbereich der Habsburger hinaus entwickelte sich eine patriotische Begeisterung Dem trug der osterreichische Oberbefehlshaber Erzherzog Karl Rechnung In einem Aufruf liess er verbreiten Nicht bloss fur seine Selbstandigkeit sondern fur Deutschlands Unabhangigkeit und Nationalehre wurde Osterreich kampfen Insbesondere der osterreichische Sieg bei Aspern beflugelte die Hoffnungen innerhalb und ausserhalb Osterreichs Kleist widmete Erzherzog Karl als Uberwinder des Unuberwindlichen eine Ode Er Friedrich Schlegel Adam Muller von Nitterdorf und andere versuchten die patriotische Stimmung weiter zu steigern Die Hoffnungen auf einen allgemeinen Volksaufstand in Deutschland erfullten sich nicht Im nordlichen Deutschland kam es nur zu verschiedenen Aktionen die aber isoliert blieben Dazu gehorten Ferdinand von Schill der Dornberg Aufstand und der Zug Friedrich Wilhelms von Braunschweig Diese Bewegungen scheiterten auch daran dass ihnen anders als spater in den Befreiungskriegen ein breiter Ruckhalt in der Bevolkerung fehlte Anders war es in Tirol Dort entstand eine breite Aufstandsbewegung um Andreas Hofer gegen die bayerisch franzosische Besatzung Es kam dabei zu mehreren regelrechten Schlachten am Bergisel Erst im November des Jahres konnte der Aufstand niedergeschlagen werden Die Hinrichtung Andreas Hofers machte ihn zum Volkshelden Ahnliche Folgen hatte auch die Hinrichtung Schills Nebenkriegsschauplatze Hauptartikel Osterreichischer Feldzug gegen das Herzogtum Warschau 1809 Kleinere Einheiten der osterreichischen Armee unter Feldmarschall Erzherzog Ferdinand Karl und Erzherzog Johann kampften in Polen und Oberitalien Am 15 April ruckte Erzherzog Ferdinand Karl mit 32 000 Mann im Herzogtum Warschau ein Er besiegte die polnischen Truppen unter Poniatowski bei Raszyn besetzte Warschau und stiess bis Thorn vor Ihm gelang es aber nicht auf dem rechten Weichselufer dauerhaft Fuss zu fassen Gegen die Osterreicher kam es zur Volkserhebung Dadurch gewann Poniatowski wieder Spielraum und marschierte seinerseits in das osterreichische Teilgebiet Galizien ein Daraufhin begann Russland als Scheinverbundeter des Herzogtums unter Vermeidung jeder Kampfhandlung gegen Ferdinand mit der Besetzung Galiziens bis zu einer Demarkationslinie entlang der Weichsel und des Dunajec Wahrend Erzherzog Ferdinand Karl im Juli zum Hauptkriegsschauplatz Bohmen abzog besetzten Russen und Polen Krakau Erzherzog Johann verfugte uber 46 000 Mann Er uberquerte die Alpen und uberraschte den Vizekonig Eugene de Beauharnais Dieser wurde in mehreren Treffen so in der Schlacht von Sacile geschlagen und musste hinter die Piave zuruckweichen Allerdings hatten auch die Osterreicher hohe Verluste erlitten Deswegen aber auch wegen der Witterung und der Strassenverhaltnisse ruckten sie nur langsam vor Das veranlasste Eugene zum Gegenangriff uberzugehen er wurde aber Ende April in mehreren Gefechten erneut geschlagen Erzherzog Johann hatte inzwischen beschlossen sich zuruckzuziehen Dabei verlor er an der Piave am 8 Mai eine Schlacht Durch eine Zersplitterung seiner Krafte und die Rucksendung von Landwehreinheiten geschwacht kam es am 11 und 12 Mai zu weiteren verlorenen Kampfen Die Franzosen eroberten trotz heftiger Gegenwehr die osterreichischen Stellungen auf dem Predilpass und bei Malborgeth Der Erzherzog setzte seinen Ruckzug uber Klagenfurt und Graz fort Am 1 Juni erreichte er Kormend im Raab Tal Eugene folgte ihm uber Villach Klagenfurt Judenburg uber den Semmering Pass nach Wiener Neustadt Am 13 Juni stiessen bei Raab einige ungarische Truppen zu Johann Eugene hatte von Napoleon die Aufgabe erhalten Raab zu erobern und durch die Vertreibung Johanns der franzosischen Hauptarmee Flanke und Rucken zu sichern Am 14 Juni kam es dann zu der fur Osterreich verlorenen Schlacht bei Raab Johann marschierte von dort nach Pressburg Raab ging bald darauf in die Hande der Franzosen uber Dadurch hatten diese eine feste Stellung zum Schutz der Hauptarmee gewonnen Eugene konnte Napoleons Hauptarmee mit einem Teil seiner Einheiten verstarken Umgekehrt konnte Erzherzog Johann nicht mehr fruh genug vor der Schlacht bei Wagram zum osterreichischen Hauptheer stossen FolgenIn der Folge der Niederlage von Wagram kam es am 12 Juli zum Waffenstillstand von Znaim Diesen hatte Erzherzog Karl schon vor der Schlacht angeboten weil ihm klar war dass weiterer Widerstand sinnlos war Gegen den Willen seiner Generale nahm Napoleon das Angebot nach der Schlacht an Die Friedensverhandlungen zogen sich in die Lange weil die Kriegspartei weiter einflussreich blieb Auch hoffte man auf ein Landungsunternehmen der Briten in den Niederlanden Die Walcheren Expedition scheiterte jedoch Daher kam es am 14 Oktober zum Frieden von Schonbrunn Die Friedensbedingungen waren fur Osterreich hart Es verlor Salzburg Berchtesgaden und das Innviertel an Bayern Westgalizien kam zum Herzogtum Warschau Russland bekam ein Gebiet in Ostgalizien Das Land verlor auch die dalmatinische Kuste und Triest die als illyrische Provinzen an Frankreich gingen Damit hatte Osterreich keinen direkten Zugang mehr zum Meer Ausserdem hatte es erhebliche Kontributionen zu zahlen und musste die Unterstutzung fur die Aufstandischen in Tirol einstellen Dem Militar wurden Beschrankungen auferlegt die Armee durfte nur noch 150 000 Mann umfassen Osterreich wurde durch den Frieden stark geschwacht so dass es die napoleonische Hegemonie nicht mehr bedrohen konnte Immerhin blieb es als zwar geschwachte aber unabhangige Macht erhalten Es war allerdings in der Folge zu einer Politik der Anpassung gegenuber Napoleon gezwungen Kaiser Franz I machte die Reformkrafte fur die Katastrophe von 1809 verantwortlich Seine Bruder Karl und Johann verloren ihre herausgehobenen Positionen und Stadion wurde durch Metternich ersetzt Die Landwehr wurde aufgelost Im Jahr 1811 fuhrten die hohen Kriegskosten und die Zahlungen an Frankreich zum faktischen Staatsbankrott Metternich war uberzeugt davon dass uber kurz oder lang das System Napoleons zusammenbrechen wurde Um das Wohlwollen Napoleons zu erhalten befurwortete er dessen Heirat mit der Kaisertochter Marie Louise Tatsachlich zeigte sich dass Napoleon den Hohepunkt seiner Macht uberschritten hatte Spanien blieb ein Dauerproblem und im deutschsprachigen Raum begann sich ein gegen Napoleon gerichtetes Nationalbewusstsein zu entwickeln Nach der Niederlage in Russland mundete dies in die Befreiungskriege Siehe auch Sechster KoalitionskriegLiteraturDavid G Chandler The Campaigns of Napoleon Scribner New York 1966 ISBN 0 02 523660 1 englisch Micheal Clodfelter Warfare and Armed Conflicts A Statistical Encyclopedia of Casualty and Other Figures 1492 2015 IV Auflage McFarland Incorporated Publishers Jefferson 2017 ISBN 978 1 4766 2585 0 englisch Alan Forrest Napoleon Quercus London 2011 ISBN 978 1 78429 759 6 englisch Alexander Mikaberidze The Napoleonic Wars A Global History Oxford University Press Oxford 2020 ISBN 978 0 19 995106 2 englisch N A M Rodger The Command of the Ocean Allan Lane London 2004 ISBN 0 7139 9411 8 englisch Volker Ullrich Napoleon Rowohlt Reinbek 2004 ISBN 3 499 50646 7 S 100 103 Steven Beller Geschichte Osterreichs Band II Bohlau Wien 2007 ISBN 978 3 205 77528 7 Erich Zollner Geschichte Osterreichs von den Anfangen bis zur Gegenwart Verlag fur Geschichte amp Politik Wien 1990 ISBN 978 3 486 46708 6 S 338 340 Francis Smith Die Kriege vom Altertum bis zur Gegenwart Reform Restauration Krise Deutschland 1789 1847 Handbuch fur Heer und Flotte Band 9 Bong Berlin 1911 OCLC 257519311 S 559 563 Walter Bussmann Vom Hl Romischen Reich deutscher Nation zur Grundung des Deutschen Reiches In Ders Hrsg Europa von der franzosischen Revolution zu den nationalstaatlichen Bewegungen des 19 Jahrhunderts Handbuch der europaischen Geschichte Band 5 Klett Cotta Stuttgart 1998 ISBN 3 12 907570 4 S 423 424 Manfred Botzenhart Reform Restauration Krise Deutschland 1789 1847 Moderne deutsche Geschichte Band 4 Suhrkamp Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 518 09240 5 S 34 37 Ernst Zehetbauer Landwehr gegen Napoleon Osterreichs erste Miliz und der Nationalkrieg von 1809 Militargeschichtliche Dissertationen osterreichischer Universitaten Band 12 obv amp hpt Wien 1999 ISBN 3 215 12750 4 Philip Lintner Im Kampf an der Seite Napoleons Erfahrungen bayerischer Soldaten in den Napoleonischen Kriegen Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte Band 175 Munchen 2021 ISBN 978 3 406 10790 0 WeblinksCommons War of the Fifth Coalition Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Franco Austrian War of 1809 en EinzelnachweiseClodfelter Warfare and Armed Conflicts McFarland Jefferson 2017 S S Chandler The Campaigns of Napoleon Scribner New York 1966 S 670 Beller Geschichte Osterreichs Bohlau Wien 2007 S 103 105 Zollner Geschichte Osterreichs Verlag fur Geschichte amp Politik Wien 1990 S 338 Walter Bussmann Vom Hl Romischen Reich deutscher Nation zur Grundung des Deutschen Reiches In Europa von der franzosischen Revolution zu den nationalstaatlichen Bewegungen des 19 Jahrhunderts Handbuch der europaischen Geschichte Band 5 2 Auflage Klett Cotta Stuttgart 1998 ISBN 3 12 907570 4 S 425 Ullrich Napoleon Rowohlt Reinbek 2004 S 100 Normdaten Sachbegriff GND 4130235 7 GND Explorer lobid OGND AKS

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