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Das Großherzogtum Frankfurt existierte von Februar 1810 bis Dezember 1813 Mit 302 000 Einwohnern war es ein bis auf die

Großherzogtum Frankfurt

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Großherzogtum Frankfurt
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Das Großherzogtum Frankfurt existierte von Februar 1810 bis Dezember 1813. Mit 302.000 Einwohnern war es ein (bis auf die Exklave Wetzlar) zusammenhängender Modellstaat von 5.160 km² innerhalb des Rheinbundes. Hauptstadt und Regierungssitz war Frankfurt am Main. Der Großherzog residierte zumeist im Schloss Johannisburg in Aschaffenburg. In der Hauptstadt war ihm als offizielle Residenz das Palais Thurn und Taxis überlassen worden.

Geografie

Die Fläche des Großherzogtums betrug 5.160 km², die Einwohnerzahl belief sich auf 302.000. Mit Ausnahme der Exklave Wetzlar war es ein territorial zusammenhängendes Staatsgebiet, das in die vier Departements Frankfurt, Hanau, Aschaffenburg und Fulda eingeteilt war.

Das Großherzogtum reichte im Norden an die Provinz Oberhessen (nördlicher Landesteil des Großherzogtums Hessen), das Fürstentum Isenburg (nördlicher Teil mit Wächtersbach, Meerholz, Büdingen, Birstein) und an das Departement der Werra des Königreichs Westphalen, im Osten an Teile des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach, im Osten und Süden an das Großherzogtum Würzburg, im Süden an das Großherzogtum Baden und an das Fürstentum Isenburg (südlicher Teil mit Offenbach am Main und Neu-Isenburg). Im Westen schloss das Großherzogtum Frankfurt an das Herzogtum Nassau an. Außerdem lagen benachbart einige Besitztümer des Kaiserreichs Frankreich und des Fürstentums Lippe-Detmold.

Geschichte

Entwicklung bis 1810

Das Großherzogtum Frankfurt ist eng mit dem Namen Karl Theodor von Dalberg verbunden. Dalberg war der letzte Mainzer Erzbischof und Kurfürst. Durch den Reichsdeputationshauptschluss wurde der rechtsrheinische Teil des Erzstifts Mainz säkularisiert und als Fürstentum Aschaffenburg neu konstituiert. Zusammen mit den Territorien vom Fürstentum Regensburg und Wetzlar bildete es den Staat des Kurerzkanzlers. Im Rheinbundvertrag von 1806 wurde diesem zusätzlich die Reichsstadt Frankfurt zugesprochen.

Am 19. Februar 1810 unterzeichnete Napoleon I. einen Staatsvertrag, durch den das Großherzogtum gegründet wurde. Der Neugründung wurden unter Dalbergs Verzicht auf das Fürstentum Regensburg das Fürstentum Hanau und das ehemalige Hochstift Fulda einverleibt.

Verfassung

Am 16. August 1810 wurde mit dem Höchsten Organisations-Patent der Verfassung des Großherzogtums Frankfurt eine am französischen Vorbild orientierte Verfassung erlassen. Sie sah Napoleons Stiefsohn Eugène de Beauharnais als Thronfolger vor. Eine Ständeversammlung des Großherzogtums Frankfurt war als Parlament vorgesehen. Sie hatte allerdings nur beratende Funktion und tagte nur ein einziges Mal, am 15.–26. Oktober 1810. Tagungsort war das Stadtschloss Hanau. Drei Ministerien wurden eingerichtet:

  1. Auswärtiges, Kultus und Krieg (Josef Karl Theodor von Eberstein); Dienstsitz: Frankfurt
  2. Inneres, Justiz und Polizei (Franz Joseph von Albini); Dienstsitz: Stadtschloss Hanau
  3. Finanzen, Domänen und Handel (Leopold von Beust, später: Karl Christian Ernst von Bentzel-Sternau); Dienstsitz: Frankfurt

Reformen

Dalberg erkannte den Reformdruck, dem nachzugeben auch erforderlich war, um den neuen Staat zu erhalten. Inwieweit er aus eigener Initiative, inwieweit er gezwungen durch äußeren Druck handelte, ist umstritten. Die Gleichheit der Untertanen vor dem Gesetz – einschließlich Abschaffung von Leibeigenschaft und Frondiensten, Abschaffung der Adelsprivilegien und Judenemanzipation – wurde eingeführt (§§ 13f Höchstes Organisations-Patent), ebenso die Religionsfreiheit (§ 11 Höchstes Organisations-Patent). Zum 1. Januar 1811 wurde der Code civil eingeführt. Im Januar 1812 wurde die Karlsuniversität in Aschaffenburg gegründet, deren Juristische Fakultät nach Wetzlar (Rechtsschule Wetzlar) und deren medizinisch-chirurgische Fakultät nach Frankfurt (Dr. Senckenbergische Stiftung) ausgelagert waren. Im Februar 1812 erließ Dalberg das „Schulpatent“. Damit sollte das Schul- und Bildungssystem landesweit nach französischem Vorbild reformiert werden. Dalberg ordnete die Verstaatlichung des gesamten Schulwesen und – soweit noch nicht geschehen – Herausnahme der allgemeinbildenden Schulen aus der kirchlichen Trägerschaft an. Diese Reform war in den Teilen des Großherzogtums, die zuvor schon von Dalberg regiert worden waren, schon 1806 eingeführt worden. Das Lyceum Carolinum in Frankfurt sollte die allgemeinwissenschaftliche Bildung der Studenten übernehmen und sie für das akademische Fachstudium an der Landesuniversität vorbereiten. Auch in den anderen Departementhauptstädten Aschaffenburg, Hanau und Fulda sollten Lyceen gegründet werden.

Mit Verordnung vom 5. Oktober 1812 wurde ab Anfang 1813 eine neue Gerichtsverfassung geschaffen: In jeder Departementshauptstadt und zusätzlich in Wetzlar wurde ein „Departementsgericht“ für zivilrechtliche Streitigkeiten eingerichtet. In der Praxis wurden die dort bereits bestehenden Gerichte lediglich umbenannt. Als zweite Instanz bestand in Frankfurt ein Appellationshof. Der Staatsrat des Großherzogtums bildete darüber hinaus den Kassationshof des Landes. Die standesherrliche und die Patrimonialgerichtsbarkeit blieben aber weitestgehend bestehen. Auch die römisch-katholische Geistlichkeit war vom ordentlichen Gerichtsweg ausgenommen – nicht aber die der evangelischen Kirchen.

Alle Konsistorien der Vorgängerstaaten – außer dem des Fürstentums Hanau – wurden aufgelöst. Das Konsistorium in Hanau wurde damit auch zur obersten Kirchenbehörde für die Lutherische und die Reformierte Kirche in Frankfurt, Wetzlar und Fulda.

Ähnlich wie im Königreich Westphalen und im Großherzogtum Berg waren aber auch hier alle Bemühungen, einen von den Prinzipien der Aufklärung geprägten Modellstaat zu schaffen, durch die extremen wirtschaftlichen Belastungen der napoleonischen Kriege zum Scheitern verurteilt. Dazu gehörte auch die Konskription für die napoleonische Armee. Das Großherzogtum hatte ein Kontingent von 2.800 Mann zu stellen und auszurüsten. Hinzu kam die Unterbringung und Verpflegung durchziehender Truppen, besonders im Kinzigtal. Der Staat bewegte sich ständig am Rand des Staatsbankrotts, was auch daran lag, dass der überwiegende Teil der Staatsdomänen im Gebiet des Großherzogtums schon Jahre zuvor von Napoleon beschlagnahmt worden und an seine Schwester, Pauline Bonaparte, und verdiente Generäle vergeben worden war. Allein dadurch verlor der Staat jährlich Einnahmen in Höhe von 600.000 Francs. Vollständig scheiterte auch eine innere territoriale Neuordnung des Großherzogtums mit Bereinigung der zum Teil in hohem Maß komplizierten Gemengelage von En- und Exklaven.

Ende

Dalberg verließ das Großherzogtum am 30. September 1813 und dankte am 28. Oktober zugunsten des von Napoleon designierten Thronfolgers, Eugène de Beauharnais, ab.

Nach der Völkerschlacht bei Leipzig und dem Wiener Kongress zerfiel das Großherzogtum. Fulda und Hanau fielen an das Kurfürstentum Hessen, Aschaffenburg an Bayern, Wetzlar an Preußen. Frankfurt sollte ebenfalls an Bayern fallen, doch gelang es den städtischen Unterhändlern auf dem Wiener Kongress, die Wiederherstellung als Freie Stadt Frankfurt durchzusetzen.

Militär

Frankfurt stellte als Mitglied des Rheinbundes ein Regiment Linieninfanterie, das auf französischer Seite am Spanischen Unabhängigkeitskrieg teilnahm.

  • Frankfurter Truppen 1807 (links noch die alte weiße Uniform österreichischen Stils, rechts bereits die modernere französischer Art)
  • Frankfurter Truppen 1809
  • Frankfurter Infanterie im Gefecht (Spanischer Unabhängigkeitskrieg)

Administrative Einteilung (1811)

Departement Frankfurt

→ Hauptartikel: Departement Frankfurt
Nummer Name Anzahl der Gemeinden nach 1815
I Departement Frankfurt 11
1 Frankfurt (Stadt) 1 Freie Stadt Frankfurt
2 Frankfurt (Landdistriktsmairie) 9 Großteil Frankfurt,
Teil Hessen-Darmstadt
3 Wetzlar (Unterpräfektur) 1 Preußen

Departement Aschaffenburg

→ Hauptartikel: Departement Aschaffenburg
Nummer Name Anzahl der Gemeinden nach 1815
II Departement Aschaffenburg 177 Bayern
1 Aschaffenburg (Distriktsmairie) 2
2 Aufenau 2
3 Kreuzwertheim 9
4 Eschau 4
5 Frammersbach 4
6 Kaltenberg 26
7 Kleinwallstadt 11
8 Krombach 11
9 Lohr 7
10 Obernburg 11
11 Rieneck 4
12 Rothenbuch 18
13 Rothenfels 8
14 Schweinheim 18
15 Triefenstein 6
16 Klingenberg 11
17 Stadtprozelten 7
18 Hoppach 1
19 Fechenbach 2
20 Orb 5
21 Burgjoß 10

Departement Fulda

→ Hauptartikel: Departement Fulda
Nummer Name Anzahl der Gemeinden nach 1815
III Departement Fulda 305
1 Fulda (Stadt) 1 Hessen-Kassel
2 Bieberstein (Distriktsmairie) 26 Hessen-Kassel und Bayern
3 Brückenau 23 Bayern
4 Burghaun 16 Hessen-Kassel
5 Dermbach 16 Sachsen-Weimar
6 Eiterfeld 20 Hessen-Kassel
7 Fulda Land 34 Hessen-Kassel
8 Geisa 21 Sachsen-Weimar
9 Großenlüder 20 Hessen-Kassel
10 Hammelburg 18 Bayern
11 Haselstein 9 Hessen-Kassel
12 Hünfeld 17 Hessen-Kassel
13 Johannesberg 21 Hessen-Kassel
14 Neuhof 21 Hessen-Kassel
15 Salmünster 18 Hessen-Kassel
16 Weyhers 24 Hessen-Kassel und Bayern

Departement Hanau

→ Hauptartikel: Departement Hanau
Nummer Name Anzahl der Gemeinden nach 1815
IV Departement Hanau 83 Hessen-Kassel
1 Hanau (Stadt) 1
2 Altengronau (Distriktsmairie) 8
3 Bergen 14
4 Bieber 5
5 Büchertal 14
6 Gelnhausen 11
7 Schwarzenfels 10
8 Steinau 13
9 Windecken 7

Anmerkung: Die Ortschaften Dorndiel, Mosbach und Radheim der Distriktsmairie Obernburg kamen erst 1817 durch Gebietstausch von Bayern an das Großherzogtum Hessen (Hessen-Darmstadt).

Regierung

  • Karl Christian Ernst von Bentzel-Sternau, Finanz- und Staatsminister

Literatur

  • Paul Darmstädter: Das Großherzogtum Frankfurt: Ein Kulturbild aus der Rheinbundzeit. Frankfurt 1901.
  • Konrad M. Färber (Hrsg.): Carl von Dalberg. Erzbischof und Staatsmann (1744–1817). MZ-Buchverlag, Regensburg 1994, ISBN 3-927529-03-6 (Ausstellungskatalog).
  • Konrad M. Färber: Kaiser und Erzkanzler, Carl von Dalberg und Napoleon; die Biographie des letzten geistlichen Fürsten in Deutschland. Mittelbayerische Druck- und Verlagsgesellschaft, Regensburg 1994, ISBN 3-927529-51-6. (zugl. Diss. Univ. München 1982)
  • Nils Hein: Der Staat Karl Theodor von Dalbergs: Theoretischer Führungsanspruch und politische Ohnmacht im Alten Reich und im Rheinbund (1802–1813) Dissertation. Frankfurt 1996.
  • Jochen Lengemann: Parlamente in Hessen 1808–1813. Biographisches Handbuch der Reichsstände des Königreichs Westphalen und der Ständeversammlung des Großherzogtums Frankfurt. (= Die Hessen-Bibliothek). Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-458-16185-6.
  • Ralf Schumacher: Die politische Integration des Fürstentums Hanau in das Grossherzogtum Frankfurt. In: Hanauer Geschichtsverein 1844 e. V.: Hanau in der Epoche Napoleons (= Hanauer Geschichtsblätter 47). Hanau ca. 2015, ISBN 978-3-935395-21-3, S. 137–185.

Weblinks

Commons: Grand Duchy of Frankfurt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. GfRegBl. 1810, 1. Band, S. 10 ff.
  2. Schumacher, S. 138.
  3. Schumacher, S. 152f.
  4. Schumacher, S. 149f.
  5. Schumacher, S. 140.
  6. Schumacher, S. 162.
  7. Schumacher, S. 163.
  8. Schumacher, S. 162.
  9. Schumacher, S. 163.
  10. Schumacher, S. 163.
  11. Schumacher, S. 169.
  12. Schumacher, S. 153.
  13. Schumacher, S. 165ff.
Departements im Großherzogtum Frankfurt

Departement Aschaffenburg | Departement Frankfurt | Departement Fulda | Departement Hanau

Mitgliedstaaten des Rheinbundes (1806–1813)

Rang erhöht durch Napoleon → Königreiche: Bayern | Sachsen | Württemberg | Großherzogtümer: Baden | Hessen | Herzogtum: Nassau

Napoleonische Staaten → Königreiche: Westphalen | Großherzogtümer: Berg | Würzburg | Fürstentümer: Aschaffenburg (ab 1810 als Großherzogtum Frankfurt) | Von der Leyen | Regensburg (bis 1810)

Unverändert → Herzogtümer: Anhalt-Bernburg | Anhalt-Dessau | Anhalt-Köthen | Arenberg-Meppen | Mecklenburg-Schwerin | Mecklenburg-Strelitz | Oldenburg | Sachsen-Coburg-Saalfeld | Sachsen-Gotha-Altenburg | Sachsen-Hildburghausen | Sachsen-Meiningen | Sachsen-Weimar, Sachsen-Eisenach (seit 1741 Personalunion, ab 1809 Realunion), Sachsen-Weimar-Eisenach | Fürstentümer: Hohenzollern-Hechingen | Hohenzollern-Sigmaringen | Isenburg-Birstein | Liechtenstein | Lippe | Reuß-Ebersdorf | Reuß-Greiz | Reuß-Lobenstein | Reuß-Schleiz | Salm-Kyrburg | Salm-Salm | Schaumburg-Lippe | Schwarzburg-Rudolstadt | Schwarzburg-Sondershausen | Waldeck

Normdaten (Geografikum): GND: 4093180-8 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 248989602

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 07:06

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Das Grossherzogtum Frankfurt existierte von Februar 1810 bis Dezember 1813 Mit 302 000 Einwohnern war es ein bis auf die Exklave Wetzlar zusammenhangender Modellstaat von 5 160 km innerhalb des Rheinbundes Hauptstadt und Regierungssitz war Frankfurt am Main Der Grossherzog residierte zumeist im Schloss Johannisburg in Aschaffenburg In der Hauptstadt war ihm als offizielle Residenz das Palais Thurn und Taxis uberlassen worden Das Grossherzogtum grau und seine Nachbarstaaten1 Frankfurt 2 Aschaffenburg 3 Fulda 4 Hanau Herz Familie DalbergGeografieDie Flache des Grossherzogtums betrug 5 160 km die Einwohnerzahl belief sich auf 302 000 Mit Ausnahme der Exklave Wetzlar war es ein territorial zusammenhangendes Staatsgebiet das in die vier Departements Frankfurt Hanau Aschaffenburg und Fulda eingeteilt war Das Grossherzogtum reichte im Norden an die Provinz Oberhessen nordlicher Landesteil des Grossherzogtums Hessen das Furstentum Isenburg nordlicher Teil mit Wachtersbach Meerholz Budingen Birstein und an das Departement der Werra des Konigreichs Westphalen im Osten an Teile des Herzogtums Sachsen Weimar Eisenach im Osten und Suden an das Grossherzogtum Wurzburg im Suden an das Grossherzogtum Baden und an das Furstentum Isenburg sudlicher Teil mit Offenbach am Main und Neu Isenburg Im Westen schloss das Grossherzogtum Frankfurt an das Herzogtum Nassau an Ausserdem lagen benachbart einige Besitztumer des Kaiserreichs Frankreich und des Furstentums Lippe Detmold GeschichteKarte des Grossherzogtums von 1811Entwicklung bis 1810 Das Grossherzogtum Frankfurt ist eng mit dem Namen Karl Theodor von Dalberg verbunden Dalberg war der letzte Mainzer Erzbischof und Kurfurst Durch den Reichsdeputationshauptschluss wurde der rechtsrheinische Teil des Erzstifts Mainz sakularisiert und als Furstentum Aschaffenburg neu konstituiert Zusammen mit den Territorien vom Furstentum Regensburg und Wetzlar bildete es den Staat des Kurerzkanzlers Im Rheinbundvertrag von 1806 wurde diesem zusatzlich die Reichsstadt Frankfurt zugesprochen Am 19 Februar 1810 unterzeichnete Napoleon I einen Staatsvertrag durch den das Grossherzogtum gegrundet wurde Der Neugrundung wurden unter Dalbergs Verzicht auf das Furstentum Regensburg das Furstentum Hanau und das ehemalige Hochstift Fulda einverleibt Verfassung Am 16 August 1810 wurde mit dem Hochsten Organisations Patent der Verfassung des Grossherzogtums Frankfurt eine am franzosischen Vorbild orientierte Verfassung erlassen Sie sah Napoleons Stiefsohn Eugene de Beauharnais als Thronfolger vor Eine Standeversammlung des Grossherzogtums Frankfurt war als Parlament vorgesehen Sie hatte allerdings nur beratende Funktion und tagte nur ein einziges Mal am 15 26 Oktober 1810 Tagungsort war das Stadtschloss Hanau Drei Ministerien wurden eingerichtet Auswartiges Kultus und Krieg Josef Karl Theodor von Eberstein Dienstsitz Frankfurt Inneres Justiz und Polizei Franz Joseph von Albini Dienstsitz Stadtschloss Hanau Finanzen Domanen und Handel Leopold von Beust spater Karl Christian Ernst von Bentzel Sternau Dienstsitz FrankfurtReformen Dalberg erkannte den Reformdruck dem nachzugeben auch erforderlich war um den neuen Staat zu erhalten Inwieweit er aus eigener Initiative inwieweit er gezwungen durch ausseren Druck handelte ist umstritten Die Gleichheit der Untertanen vor dem Gesetz einschliesslich Abschaffung von Leibeigenschaft und Frondiensten Abschaffung der Adelsprivilegien und Judenemanzipation wurde eingefuhrt 13f Hochstes Organisations Patent ebenso die Religionsfreiheit 11 Hochstes Organisations Patent Zum 1 Januar 1811 wurde der Code civil eingefuhrt Im Januar 1812 wurde die Karlsuniversitat in Aschaffenburg gegrundet deren Juristische Fakultat nach Wetzlar Rechtsschule Wetzlar und deren medizinisch chirurgische Fakultat nach Frankfurt Dr Senckenbergische Stiftung ausgelagert waren Im Februar 1812 erliess Dalberg das Schulpatent Damit sollte das Schul und Bildungssystem landesweit nach franzosischem Vorbild reformiert werden Dalberg ordnete die Verstaatlichung des gesamten Schulwesen und soweit noch nicht geschehen Herausnahme der allgemeinbildenden Schulen aus der kirchlichen Tragerschaft an Diese Reform war in den Teilen des Grossherzogtums die zuvor schon von Dalberg regiert worden waren schon 1806 eingefuhrt worden Das Lyceum Carolinum in Frankfurt sollte die allgemeinwissenschaftliche Bildung der Studenten ubernehmen und sie fur das akademische Fachstudium an der Landesuniversitat vorbereiten Auch in den anderen Departementhauptstadten Aschaffenburg Hanau und Fulda sollten Lyceen gegrundet werden Mit Verordnung vom 5 Oktober 1812 wurde ab Anfang 1813 eine neue Gerichtsverfassung geschaffen In jeder Departementshauptstadt und zusatzlich in Wetzlar wurde ein Departementsgericht fur zivilrechtliche Streitigkeiten eingerichtet In der Praxis wurden die dort bereits bestehenden Gerichte lediglich umbenannt Als zweite Instanz bestand in Frankfurt ein Appellationshof Der Staatsrat des Grossherzogtums bildete daruber hinaus den Kassationshof des Landes Die standesherrliche und die Patrimonialgerichtsbarkeit blieben aber weitestgehend bestehen Auch die romisch katholische Geistlichkeit war vom ordentlichen Gerichtsweg ausgenommen nicht aber die der evangelischen Kirchen Alle Konsistorien der Vorgangerstaaten ausser dem des Furstentums Hanau wurden aufgelost Das Konsistorium in Hanau wurde damit auch zur obersten Kirchenbehorde fur die Lutherische und die Reformierte Kirche in Frankfurt Wetzlar und Fulda Ahnlich wie im Konigreich Westphalen und im Grossherzogtum Berg waren aber auch hier alle Bemuhungen einen von den Prinzipien der Aufklarung gepragten Modellstaat zu schaffen durch die extremen wirtschaftlichen Belastungen der napoleonischen Kriege zum Scheitern verurteilt Dazu gehorte auch die Konskription fur die napoleonische Armee Das Grossherzogtum hatte ein Kontingent von 2 800 Mann zu stellen und auszurusten Hinzu kam die Unterbringung und Verpflegung durchziehender Truppen besonders im Kinzigtal Der Staat bewegte sich standig am Rand des Staatsbankrotts was auch daran lag dass der uberwiegende Teil der Staatsdomanen im Gebiet des Grossherzogtums schon Jahre zuvor von Napoleon beschlagnahmt worden und an seine Schwester Pauline Bonaparte und verdiente Generale vergeben worden war Allein dadurch verlor der Staat jahrlich Einnahmen in Hohe von 600 000 Francs Vollstandig scheiterte auch eine innere territoriale Neuordnung des Grossherzogtums mit Bereinigung der zum Teil in hohem Mass komplizierten Gemengelage von En und Exklaven Ende Dalberg verliess das Grossherzogtum am 30 September 1813 und dankte am 28 Oktober zugunsten des von Napoleon designierten Thronfolgers Eugene de Beauharnais ab Nach der Volkerschlacht bei Leipzig und dem Wiener Kongress zerfiel das Grossherzogtum Fulda und Hanau fielen an das Kurfurstentum Hessen Aschaffenburg an Bayern Wetzlar an Preussen Frankfurt sollte ebenfalls an Bayern fallen doch gelang es den stadtischen Unterhandlern auf dem Wiener Kongress die Wiederherstellung als Freie Stadt Frankfurt durchzusetzen MilitarFrankfurt stellte als Mitglied des Rheinbundes ein Regiment Linieninfanterie das auf franzosischer Seite am Spanischen Unabhangigkeitskrieg teilnahm Frankfurter Truppen 1807 links noch die alte weisse Uniform osterreichischen Stils rechts bereits die modernere franzosischer Art Frankfurter Truppen 1809 Frankfurter Infanterie im Gefecht Spanischer Unabhangigkeitskrieg Administrative Einteilung 1811 Departement Frankfurt Hauptartikel Departement Frankfurt Nummer Name Anzahl der Gemeinden nach 1815I Departement Frankfurt 111 Frankfurt Stadt 1 Freie Stadt Frankfurt2 Frankfurt Landdistriktsmairie 9 Grossteil Frankfurt Teil Hessen Darmstadt3 Wetzlar Unterprafektur 1 PreussenDepartement Aschaffenburg Hauptartikel Departement Aschaffenburg Nummer Name Anzahl der Gemeinden nach 1815II Departement Aschaffenburg 177 Bayern1 Aschaffenburg Distriktsmairie 22 Aufenau 23 Kreuzwertheim 94 Eschau 45 Frammersbach 46 Kaltenberg 267 Kleinwallstadt 118 Krombach 119 Lohr 710 Obernburg 1111 Rieneck 412 Rothenbuch 1813 Rothenfels 814 Schweinheim 1815 Triefenstein 616 Klingenberg 1117 Stadtprozelten 718 Hoppach 119 Fechenbach 220 Orb 521 Burgjoss 10Departement Fulda Hauptartikel Departement Fulda Nummer Name Anzahl der Gemeinden nach 1815III Departement Fulda 3051 Fulda Stadt 1 Hessen Kassel2 Bieberstein Distriktsmairie 26 Hessen Kassel und Bayern3 Bruckenau 23 Bayern4 Burghaun 16 Hessen Kassel5 Dermbach 16 Sachsen Weimar6 Eiterfeld 20 Hessen Kassel7 Fulda Land 34 Hessen Kassel8 Geisa 21 Sachsen Weimar9 Grossenluder 20 Hessen Kassel10 Hammelburg 18 Bayern11 Haselstein 9 Hessen Kassel12 Hunfeld 17 Hessen Kassel13 Johannesberg 21 Hessen Kassel14 Neuhof 21 Hessen Kassel15 Salmunster 18 Hessen Kassel16 Weyhers 24 Hessen Kassel und BayernDepartement Hanau Hauptartikel Departement Hanau Nummer Name Anzahl der Gemeinden nach 1815IV Departement Hanau 83 Hessen Kassel1 Hanau Stadt 12 Altengronau Distriktsmairie 83 Bergen 144 Bieber 55 Buchertal 146 Gelnhausen 117 Schwarzenfels 108 Steinau 139 Windecken 7 Anmerkung Die Ortschaften Dorndiel Mosbach und Radheim der Distriktsmairie Obernburg kamen erst 1817 durch Gebietstausch von Bayern an das Grossherzogtum Hessen Hessen Darmstadt RegierungKarl Christian Ernst von Bentzel Sternau Finanz und StaatsministerLiteraturPaul Darmstadter Das Grossherzogtum Frankfurt Ein Kulturbild aus der Rheinbundzeit Frankfurt 1901 Konrad M Farber Hrsg Carl von Dalberg Erzbischof und Staatsmann 1744 1817 MZ Buchverlag Regensburg 1994 ISBN 3 927529 03 6 Ausstellungskatalog Konrad M Farber Kaiser und Erzkanzler Carl von Dalberg und Napoleon die Biographie des letzten geistlichen Fursten in Deutschland Mittelbayerische Druck und Verlagsgesellschaft Regensburg 1994 ISBN 3 927529 51 6 zugl Diss Univ Munchen 1982 Nils Hein Der Staat Karl Theodor von Dalbergs Theoretischer Fuhrungsanspruch und politische Ohnmacht im Alten Reich und im Rheinbund 1802 1813 Dissertation Frankfurt 1996 Jochen Lengemann Parlamente in Hessen 1808 1813 Biographisches Handbuch der Reichsstande des Konigreichs Westphalen und der Standeversammlung des Grossherzogtums Frankfurt Die Hessen Bibliothek Insel Verlag Frankfurt am Main 1991 ISBN 3 458 16185 6 Ralf Schumacher Die politische Integration des Furstentums Hanau in das Grossherzogtum Frankfurt In Hanauer Geschichtsverein 1844 e V Hanau in der Epoche Napoleons Hanauer Geschichtsblatter 47 Hanau ca 2015 ISBN 978 3 935395 21 3 S 137 185 WeblinksCommons Grand Duchy of Frankfurt Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweiseGfRegBl 1810 1 Band S 10 ff Schumacher S 138 Schumacher S 152f Schumacher S 149f Schumacher S 140 Schumacher S 162 Schumacher S 163 Schumacher S 162 Schumacher S 163 Schumacher S 163 Schumacher S 169 Schumacher S 153 Schumacher S 165ff Departements im Grossherzogtum Frankfurt Departement Aschaffenburg Departement Frankfurt Departement Fulda Departement HanauMitgliedstaaten des Rheinbundes 1806 1813 Rang erhoht durch Napoleon Konigreiche Bayern Sachsen Wurttemberg Grossherzogtumer Baden Hessen Herzogtum Nassau Napoleonische Staaten Konigreiche Westphalen Grossherzogtumer Berg Wurzburg Furstentumer Aschaffenburg ab 1810 als Grossherzogtum Frankfurt Von der Leyen Regensburg bis 1810 Unverandert Herzogtumer Anhalt Bernburg Anhalt Dessau Anhalt Kothen Arenberg Meppen Mecklenburg Schwerin Mecklenburg Strelitz Oldenburg Sachsen Coburg Saalfeld Sachsen Gotha Altenburg Sachsen Hildburghausen Sachsen Meiningen Sachsen Weimar Sachsen Eisenach seit 1741 Personalunion ab 1809 Realunion Sachsen Weimar Eisenach Furstentumer Hohenzollern Hechingen Hohenzollern Sigmaringen Isenburg Birstein Liechtenstein Lippe Reuss Ebersdorf Reuss Greiz Reuss Lobenstein Reuss Schleiz Salm Kyrburg Salm Salm Schaumburg Lippe Schwarzburg Rudolstadt Schwarzburg Sondershausen Waldeck Normdaten Geografikum GND 4093180 8 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 248989602

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