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Geschichte Thüringens

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Die Geschichte Thüringens umschreibt die Entwicklung eines geographischen Raums dessen Kerngebiet das Thüringer Becken ist, von der Ur- und Frühgeschichte bis zur Gegenwart, in der das Bundesland Thüringen diesen Raum einnimmt.

Die Geschichte Thüringens begann nicht erst mit den Thüringern und ihrem spätantiken Königreich, das ab etwa 531 schrittweise ins Frankenreich eingegliedert wurde, es war aber wohl noch über die Jahrhunderte hinweg identitätsstiftend, vielleicht ebenso die hochmittelalterliche Landgrafschaft Thüringen, die die übergräfliche Stellung der Landgrafen (Ludowinger, Wettiner) ausmachte, die das hohe Gericht und den Landfrieden in ganz Thüringen zu besorgen hatten.Erfurt ist seit dem frühen Mittelalter das geistliche, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Thüringens, in dem vom 10. bis zum 19. Jahrhundert die Erzbischöfe von Mainz herrschten, wie auch im Eichsfeld. In der Frühen Neuzeit gehörte der größte Teil Thüringens zum Kurfürstentum bzw. Herzogtum Sachsen und seinen Folgestaaten, neben den Schwarzburgern, Reußen und Preußen, bis zum Ende der Monarchie. 1920 wurde das Land Thüringen gegründet und 1990 das Bundesland Thüringen.

Frühgeschichte und Altertum

Während der Elster-Kaltzeit war das Thüringer Becken von einem Eisschild bedeckt. Älteste Funde menschlicher Besiedlung stammen aus Bilzingsleben, Ehringsdorf bei Weimar (Ehringsdorfer Urmensch) sowie aus Ranis. Die Silexspitze von Weimar-Ehringsdorf könnte aus der mittleren Altsteinzeit stammen.

Um 100 v. Chr. wanderten Hermunduren aus dem Gebiet der unteren Elbe nach Thüringen ein und vertrieben die Kelten oder vermischten sich mit ihnen. Letztere lebten bis um Christi Geburt südlich des Thüringer Waldes und erbauten dort ihr einziges Oppidum auf dem Gebiet Mitteldeutschlands, die Steinsburg bei Römhild. Da es sich bei der Steinsburg vermutlich um das bei Claudios Ptolemäus erwähnte oppidum Bikourgion handelt, ist Römhild als der älteste Ort auf dem Gebiet des heutigen Thüringen anzusehen.

Im Jahr 3 n. Chr. vereinigte der Markomannenfürst Marbod Hermunduren, Turonen, Quaden, Langobarden und Semnonen in seinem Reich. 19 n. Chr. vertrieb Vibilius, Fürst der Hermunduren, den Markomannen Catualda, den Nachfolger Marbods und verleibte sich so den nordböhmischen Teil des Markomannenreiches ein. Laut Tacitus (98 n. Chr.) entsprang die Elbe, deren Quelle tatsächlich im nordöstlichen Böhmen liegt, im Gebiet der Hermunduren.

Die Römer herrschten zwar niemals in Thüringen, dennoch unterhielten sie Handelsbeziehungen und unternahmen einige Expeditionen dorthin. Vielfach wurden im Land römische Münzen gefunden, und die römische Töpferei von Haarhausen bei Erfurt war fast identisch mit Töpfereien der Römer.

Die bis vor einigen Jahren vorrangige These, dass im 3. Jahrhundert Angeln und Warnen von Norden nach Thüringen einbrachen und zusammen mit den Hermunduren und Turonen die Thüringer bildeten, ist heute nicht mehr haltbar. Der Zusammenhang zwischen Hermunduren, die letztmals im 1. Jahrhundert erwähnt werden, und den Thüringern ist eine Erfindung. Im 4. Jahrhundert wurde der Name Thoringi erstmals durch Flavius Vegetius Renatus schriftlich erwähnt, wobei diese Quelle bezweifelt wird. Sicher hingegen ist die Existenz von Sidonius Apollinaris, eines gallischen Autors, der um 480 die Thoringi als einen ehemaligen Gefolgschaftsverband des Hunnenkönigs Attila bei dessen Kriegszug nach Gallien benannte.

Mittelalter

Reich der Thüringer

→ Hauptartikel: Thüringer

Das Reich der Thüringer existierte bis zur Zerschlagung durch die Franken und Sachsen im Jahr 531. Die Quellen sind spärlich, genau zu datieren ist nur das Ende.

Infolge des Abzugs der Hunnen Mitte des 5. Jahrhunderts konnten die Thüringer unter König Bisinus, dem ersten gesicherten Herrscher der Thüringer (um 500), die Herrschaft über ein ausgedehntes Gebiet übernehmen. Das Reich erstreckte sich vermutlich nach Süden über den Main hinaus und möglicherweise fast bis zur Donau.

Nach dem Tod des Bisinus regierten seine Söhne Baderich, Herminafried und Berthachar, von denen Berthachar wohl bereits früh verstarb. Schließlich blieb nur noch Herminafried als eigenständiger König übrig. Herminafried (Ermanfried, Hermenefred) heiratete die Gotin Amalaberga, eine Nichte des Ostgotenkönigs Theoderich der Große. Nach dem Tod Theoderichs 526 nutzten die Franken die Gelegenheit und griffen an. 531 war das Ende des Reiches gekommen. In der Schlacht an der Unstrut besiegten die merowingischen Franken unter den Königsbrüdern Chlothar I. und Theuderich I. die Thüringer. Ob die Sachsen in dieser Auseinandersetzung mit den Franken verbündet waren, ist in der modernen Forschung umstritten. Durch Flucht, Deportation und Mord (Herminafried 534 in Zülpich) fand die thüringische Königsfamilie ihr Ende. Die letzte Angehörige des Königshauses, Radegunde, starb 587 im fränkischen Exil und wurde später heiliggesprochen.

Das Reich wurde zerschlagen und unter den Siegern aufgeteilt. Das Gebiet nördlich des Harzes ging vermutlich an die Sachsen, der Süden wohl an die Franken. Die Gebiete östlich der Saale konnten von den Franken nicht gehalten werden und wurden von Slawen besiedelt. Als Tribut wurde den südlichen Thüringern der sogenannte Schweinezins auferlegt, demzufolge sie dem fränkischen Königshof jährlich 500 Schweine liefern mussten.

Das Iringlied erzählt eine von den Ereignissen inspirierte Geschichte vom Untergang des Reiches der Thüringer und dem Ende Herminafrieds.

Das merowingische Herzogtum Thüringen

Um 630 errichteten die Merowinger in Thüringen ein Herzogtum und setzten als Herzog den Franken Radulf ein. Über ihn und seine Nachfolger Heden I. und Heden II. ist fast nichts bekannt. Heden II. schenkte 704 seinen Hof Arnstadt dem Bischof Willibrord – es ist die älteste urkundliche Erwähnung eines Ortsnamens im Thüringer Gebiet.

Unklar ist, ob es sich bei Radulf um einen Herzog Hruodi handelt, der etwa gleichzeitig in der Würzburger Gegend herrschte. Das Herzogtum bestand bis ins späte 7. Jahrhundert.

Thüringen in ottonischer und salischer Zeit

Im Gegensatz zu den übrigen deutschen Stämmen entstand bei den Thüringern zu Beginn der deutschen Geschichte Anfang des 10. Jahrhunderts kein eigenständiges neues Stammesherzogtum. In ottonischer Zeit waren die einflussreichsten Fürstenhäuser in der Region die Markgrafen von Meißen und die Grafen von Weimar. Thietmar von Merseburg schrieb, Markgraf Ekkehard I. sei durch das Volk der Thüringer zum Herzog gewählt worden – auch wenn eine solche Wahl, falls sie tatsächlich stattgefunden hat, kaum Rechtsgültigkeit besessen hätte. Nach der Ermordung Ekkehards I. im Kloster Pöhlde im Jahr 1002 stiegen die Grafen von Weimar zur wichtigsten Familie des Landes auf. Als König Heinrich II. bei seinem Krönungsumritt im Juli 1002 Kirchberg bei Jena besuchte, trat Wilhelm II. als Fürsprecher aller Thüringer auf und erreichte beim König nach fast 500 Jahren die Aufhebung des Schweinezinses.

Unter den thüringischen Adelsgeschlechtern des Mittelalters gewann das der Ludowinger eine besondere Bedeutung. Seine ersten bekannten Angehörigen standen, wie die verwandten Reginbodonen, in engerer Beziehung zum Erzbistum Mainz und waren (auch) am mittleren Main begütert. Ludwig der Bärtige, angeblich ein Verwandter Giselas, der Ehefrau Kaiser Konrads II., erhielt um 1040 ein Lehen nördlich des Thüringer Waldes und legte die heute verfallene Schauenburg an. Im Raum Friedrichroda/Finsterbergen erwarb er ein ansehnliches Territorium, das später, auch durch Heirat, bis an den Harz ausgedehnt werden konnte. Sein Sohn Ludwig der Springer erbaute 1067 die Wartburg.

Die ludowingische Landgrafschaft Thüringen

→ Hauptartikel: Landgrafschaft Thüringen

Ludwig I. wurde 1131 vom späteren Kaiser Lothar von Supplinburg zum Landgrafen von Thüringen erhoben. Diese neue Landgrafschaft war 1111/1112 durch Kaiser Heinrich V. geschaffen worden. Als erster Landgraf war der bayerisch-sächsische Graf Hermann von Formbach, Radelberg und Winzenburg († 1137 oder 1138) eingesetzt, aber 1130 all seiner Ämter enthoben worden. Nach dem Tod von Kunigunde von Bilstein im Jahre 1140 erbte Ludwig I. auch die gisonischen Hessengaue.

Unter den Ludowinger Landgrafen wurde Thüringen mehrfach in den staufisch-welfischen Thronstreit hineingerissen. Die auf ihren Vorteil bedachten Landgrafen wechselten in dieser Zeit mehrfach die Fronten. Die landgräflichen Hauptresidenzen Wartburg, Runneburg, Neuenburg, das Marburger Landgrafenschloss und die Burg Creuzburg wurden prachtvoll ausgestattet und waren im 12. und 13. Jahrhundert Zentren deutscher Kultur. Bekannt sind der sagenhafte Sängerkrieg und das Wirken der heiligen Elisabeth. Die Heirat Ludwigs IV. mit Elisabeth, der Tochter des ungarischen Königs Andreas’ II., zeigt, dass die Ludowinger zu den mächtigsten Reichsfürsten zählten.

  • Wartburg
  • Runneburg
  • Neuenburg
  • Marburg
  • Creuzburg
  • Berg der abgegangenen Schauenburg, Stammburg der Ludowinger
  • Landgrafschaft Thüringen

Erste Stadtgründungen

Im 12. Jahrhundert erfolgten auch in Thüringen die ersten Stadtrechtsverleihungen. Nach königlichem Recht (ius civitatis) waren die Stadtrechte von Mühlhausen, Nordhausen und Saalfeld gestaltet und diese Städte zu Reichsstädten erhoben worden. Das dem Mainzer Erzbistum unterstellte Erfurt galt zu dieser Zeit bereits als eine mittelalterliche Großstadt mit über 10 000 Einwohnern. Noch im 13. Jahrhundert entstand eine Gruppe kleiner Städte, meist in der Nähe landgräflicher Burgen, wie Waltershausen, die dem Handel und Handwerk größere Vorteile boten als in dörflicher Umgebung. Die Ludowinger waren auch die ersten Herrscher Thüringens, die aktive Städtepolitik betrieben und diese zur Machtsicherung und -erweiterung einsetzten. Aus den Stadtgrundrissen lassen sich geplanten Stadtgründungen (nach Eisenacher Stadtrecht) an einem rechteckigen Straßenraster erschließen. Zu diesen gehören Gebesee und Weißensee, welches zu einem Machtzentrum im östlichen Teil der Landgrafschaft avancierte, oder Thamsbrück (1206) und Langensalza (1268), die nicht im Machtbereich der Ludowinger lagen.

Geistliche Ritterorden in Thüringen

In der Zeit der Kreuzzüge hatten sich Ritterorden herausgebildet, die auch in Thüringen hohes Ansehen genossen. In engster Beziehung zum Landgrafenhaus befand sich der Deutsche Orden. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts übernahm er wichtige Positionen östlich der Saale und gründet Niederlassungen (Komtureien) in Altenburg (1214), Zwätzen (1221), Porstendorf und Schleiz (1224) sowie im westlichen Thüringen Nägelstädt (1222) und Mühlhausen (1227). Durch Schenkungen und Landkauf entstanden im Umkreis dieser oft burgartig befestigten Sitze weitere Landgüter. Die Ballei Thüringen fand ihren Hauptsitz in Zwätzen. Der Johanniterorden war ebenfalls in Thüringen vertreten, sein administratives Zentrum lag im Raum Weißensee, der Templerorden hatte in Topfstedt bei Greußen Fuß gefasst, kleine Hospitalorden (z. B. der Lazariter-Orden auf dem Wackenhof bei Kupfersuhl) vervollständigen das Bild.

Die Landgrafschaft unter den Wettinern im Spätmittelalter

Der letzte Ludowinger, Heinrich Raspe, versuchte 1246, die deutsche Königskrone zu erlangen, und wurde sogar am 22. Mai 1246 mit päpstlicher Unterstützung zum König gewählt, starb jedoch ein knappes Jahr später. Daraufhin kam es zum thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg zwischen dem Enkel Hermanns I., dem Meißener Markgrafen Heinrich dem Erlauchten, dem Heinrich Raspe 1243 die Eventualbelehnung im Falle seines Todes zugesichert hatte, und Sophie von Brabant, einer Tochter Ludwigs IV. und der heiligen Elisabeth, die das Erbe für ihren minderjährigen Sohn Heinrich das Kind beanspruchte. Nach Kriegsende (1264) fiel Thüringen zum Großteil an den Wettiner Heinrich den Erlauchten. Der Westteil des ehemaligen ludowingischen Herrschaftsgebietes, die durch Heirat zur thüringischen Landgrafschaft hinzugekommenen hessischen Grafschaften, nahmen seit 1264 wieder eine eigene Entwicklung und bildeten die Landgrafschaft Hessen unter Heinrich I. von Hessen, dem Sohn Sophies von Brabant.

Heinrich der Erlauchte überließ die Landgrafschaft Thüringen seinem Sohn Albrecht II., dessen Sohn Friedrich I. erstmals über die Landgrafschaft Thüringen und die Mark Meißen in Personalunion herrschte. Mit dem Vertrag von Chemnitz 1382 wurde die Landgrafschaft Thüringen dessen Enkel Balthasar übertragen, der sie seinem Sohn Friedrich IV. vererbte. Ab 1445 herrschte Wilhelm III. in der Landgrafschaft, der von seinem Vater Friedrich den Titel eines Herzogs von Sachsen geerbt hatte. Einige Jahre nach dessen Tod 1485 wurde die Landgrafschaft Thüringen geteilt (Leipziger Teilung), den nördlichen Teil erhielt Albrecht (Thüringer Kreis) und den südlichen Teil Ernst. Die Wettiner bauten ihre Herrschaft in Thüringen im Spätmittelalter stetig aus, etwa konnten sie im Thüringer Grafenkrieg ihre Dominanz gegenüber den anderen Grafen in Thüringen sichern. Ab der frühen Neuzeit wurden die wettinischen Gebiete Thüringens immer wieder geteilt (Ernestinische Herzogtümer), wodurch Thüringen im Heiligen Römischen Reich machtpolitisch keine Rolle mehr spielte.

Entwicklung in Nordthüringen

Königspfalzen und Freie Reichsstädte

Für die Entwicklung der deutschen Geschichte während der ottonischen, salischen und Stauferzeit befanden sich im thüringischen Helmegau wichtige Königspfalzen: Wallhausen und Tilleda mit der unmittelbar darüber befindlichen staufischen Reichsburg Kyffhausen, außerdem die Reichsburg Nordhausen, um welche sich die Stadt Nordhausen bildete. Ebenso wichtig war die abgegangene Pfalz Memleben, die sich im benachbarten Gau Engilin befand. In der Pfalz Wallhausen heirateten 909 König Heinrich I und die später heiliggesprochene Mathilde. Hier wurde wahrscheinlich 912 ihr Sohn der spätere Kaiser Otto I. „der Große“ geboren. Wallhausen, Tilleda, Nordhausen und Memleben waren häufige Aufenthaltsorte von ottonischen und salischen Königen und Kaisern. Wallhausen, Tilleda und Nordhausen auch vom Stauferkaiser Friedrich I. „Barbarossa“ wo Urkunden ausgestellt und Hoftage abgehalten wurden. Nordhausen wurde am 27. Juli 1220 vom Stauferkaiser Friedrich II. zur Freien Reichsstadt erhoben. Auch Mühlhausen ist zu nennen, welches mit seiner Reichsburg und umliegender Stadt (Stadtrechte seit 1135) im Jahre 1251 den Titel einer Reichsstadt erlangte und sich 1256 dem Rheinischen Städtebund anschloss. Hier fand 1188 die Königswahl des Staufers Philipp von Schwaben statt. Die Städte Erfurt, Nordhausen und Mühlhausen schlossen sich zwischen 1304/06 und 1481 zum Thüringer Dreistädtebund und wurden 1430 Mitglieder der Hanse.

Grafschaft Beichlingen

Die Grafschaft Beichlingen erstreckte sich ursprünglich im nordöstlichen Teil des Thüringer Beckens um deren Hauptresidenz auf dem Schloss Beichlingen. Auf der Rothenburg im Kyffhäusergebirge residierte von 1103 bis 1209 Christian von Rothenburg (1103 erste urkundliche Erwähnung), welche im Jahr 1209 an die Grafschaft Beichlingen fiel. Diese herrschten bis 1348 auch über weite Gebiete in der Goldenen Aue (Helmegau), um das Kyffhäusergebirge und in der Hainleite. Mit zunehmenden finanziellen Schwierigkeiten in dieser Region verkauften sie noch vor 1300 die Ortschaft Heringen, an die Grafschaft Hohnstein, im Jahr 1340 dann die Ortschaft Frankenhausen an die Grafschaft Schwarzburg und 1348 Kelbra wieder die Grafen von Hohnstein. Ebenso verkauften sie die im Jahre 1227 gerade erst erhaltene Grafschaft Lohra, zuerst im Jahre 1289 den westlichen Teil an die wettinische Landgrafschaft Thüringen, 1320 den zentralen und östlichen Teil an Hohnstein. Im Jahre 1448 wurde der größte Teil des restlichen Besitzes im Thüringer Becken um Cölleda verpfändet an die Schwarzburger und Stolberger. 1468 verkaufte Schwarzburg seinen Anteil an Stolberg, welches nun weite Besitzungen im Thüringer Becken um Frohndorf und Großneuhausen besaß. Aber fast der gesamte Besitz im Thüringer Becken fiel wenige Jahre später zum Haus derer von Werthern: über den Reichs-Erbkammertürhüter Hans von Werthern, welcher 1487 erst das Gut Allerstedt und 1498 die Herrschaft Brücken erhielt. Im Jahre 1518 konnte es sogar für Brücken (Helme) das Stadtrecht durch Kaiser Maximilian I. erwirken, dieses Recht konnte aber später in den folgenden Jahrhunderten nicht mehr gehalten werden und verfiel wieder. Im Jahre 1505 erwarb der Erbkammertürhalter in definitiver Form sämtliche Stolbergischen -ehemals Beichlingischen Besitzungen im Thüringer Becken, wie die Herrschaft Frohndorf, mit Orlishausen, Ellersleben, Dermsdorf, Großneuhausen, Bachra, Battgendorf und Backleben. Im Jahre 1519 erhielt er den restlichen Besitz des Hauses Beichlingen: die Ortschaft Beichlingen mit dem dazugehörigen Stammschloss der Familie. Damit war die Grafschaft endgültig aufgelöst und endgültig in das Kurfürstentum Sachsen integriert.

Grafschaft Kirchberg

→ Hauptartikel: Grafen von Kirchberg (Hainleite)

Grafschaft Lohra

Die Grafschaft Lohra bestand im 12. und 13. Jahrhundert um die Burg Lohra und kontrollierte das obere Wippertal zwischen Worbis bis Kleinfurra, die Höhen der westlichen Hainleite und die Umgebung von Großbodungen und Bleicherode. Sie endete im Jahre 1227 mit dem Tod von Ludwig IV von Lohra. Die Grafschaft fiel danach an die Grafschaft Beichlingen, welche 1289 den westlichen Teil um Worbis an die wettinische Landgrafschaft Thüringen verkauften. Der Rest wurde dann 1320 ebenfalls verkauft, diesmal an die Grafschaft Hohnstein.

Grafschaften Hohnstein, Klettenberg und Stolberg

Die aus dem Südharz kommenden Grafen von Hohnstein entwickelten die Grafschaft Hohnstein zu einem Machtfaktor im nördlichen Thüringen, sowohl im Helmegau, als auch im oberen und mittleren Einzugsgebiet der Wipper. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg Hohnstein war 1130, der letzte Regent verstarb 1593. Die Besitzer der Grafschaft Stolberg (bis 1815) waren vermutlich eine Nebenlinie der Hohnsteiner, welche als östlicher Nachbar bis 1815 existierten und ebenfalls Gebiete im Südharz und der Goldene Aue besaßen. Im Jahre 1253 wurde die im westlichen Helmegau befindliche Grafschaft Klettenberg von Hohnstein besetzt und in die Grafschaft Hohnstein eingefügt. Aus den ehemaligen Grafschaften Klettenberg und Lohra entstand im Jahre 1373 die Nebenlinie Hohnstein-Lohra-Klettenberg. Die Hohnsteiner erwarben um diese Zeit auch die Vogtei über das Kloster Walkenried.

Seit 1263 residierten Hohnsteiner auf der Spatenburg über der Stadt Sondershausen und herrschten über diese seit etwa 1300. Es bildete sich die Nebenlinie Hohnstein-Sondershausen, welche 1356 an die Grafschaft Schwarzburg vererbt wurde. In dieser Zeit (vor 1341) gaben die Honsteiner Sondershausen das Stadtrecht.

Heringen/Helme erhielt 1327 von den Hohnsteinern das Stadtrecht, ebenso Kelbra (Kyffhäuser) 1351, das seit 1348 zum Besitz gehörte. Graf Dietrich IV ließ zwischen 1318 und 1327 das Schloss Heringen errichteten. Hier entstand 1373 die Nebenlinie Hohnstein-Kelbra-Heringen, die sich später weiter in die Nebenlinien Hohnstein-Kelbra und Hohnstein-Heringen aufspaltete. Beide Ämter fielen im Jahre 1413 an das Haus Wettin, welches beide zur Hälfte an die Schwarzburger und Stolberger als Lehen weitergab, die dieses bis 1815 behielten.

Im Jahre 1268 wurde Sömmerda an Hohnstein angeschlossen, das 1342 ebenfalls zu den Schwarzburgern kam.

Nach 1593 erfolgte die Auflösung der Grafschaft und deren Aufteilung auf verschiedenen Randstaaten, unter anderem der nordwestliche Teil mit der Umgebung von Walkenried einschließlich seinem Kloster, den Ortschaften Zorge und Wieda an das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. Der Rest wurde unter den Schwarzburgern und Stolbergern aufgeteilt, wechselte aber öfters den Herrscher und wurde während des Dreißigjährigen Krieges zeitweilig von Schweden besetzt. Bis es sich ab dem Westfälischen Frieden 1648 stabilisierte, wo der größte Teil davon dem Kurfürstentum Brandenburg zugesprochen wurde. Dies konnte aber seinen Anspruch erst ab 1699 durchsetzen, da in der Zwischenzeit die Grafschaft Sayn-Wittgenstein bereits das Land regierte. Während der Napoleonischen Zeit wurde es Teil des Königreiches Westphalen und wurde dann auf dem Wiener Kongress von 1815 mit fast dem gesamten Rest Nordthüringens Teil der preußischen Provinz Sachsen. Im Jahr 1803 kam die Gegend zwischen Rothesütte im Nordwesten, Bösenrode im Südosten und Leimbach im Süden als Amt Hohnstein an das Königreich Hannover, aus welchem 1866 der Kreis Ilfeld der preußischen Provinz Hannover hervorging. Dieser Kreis wurde 1932 wieder aufgelöst und in die umgebende preußische Provinz Sachsen integriert.

Grafschaft Schwarzburg im Nordthüringer Raum

Im Jahre 1340 kam das bisherige Beichlinger Amt Frankenhausen an die Grafschaft Schwarzburg, erst an die Nebenlinie Schwarzburg-Blankenburg bis 1574, dann Schwarzburg-Frankenhausen, und ab 1599 wurde es Teil von Schwarzburg-Rudolstadt, welches es bis 1918 blieb. Zwischen 1413 und 1815 waren diese Frankenhäuser Nebenlinien der Schwarzburger gemeinsam mit der Grafschaft Stolberg mit den Ämtern Heringen und Kelbra belehnt. Beide Ämter gemeinsam mit der gesamten Grafschaft Stolberg fielen auf dem Wiener Kongress 1815 an Preußen. Die Grafschaft Schwarzburg-Rudolstadt bekam für den Verlust eine finanzielle Entschädigung. Das Amt Frankenhausen blieb bis 1918 bei Schwarzburg-Rudolstadt.

Die Stadt Sondershausen mit Umgebung kam 1356 ebenfalls an die Grafschaft Schwarzburg, welche 1599 an die Nebenlinie Schwarzburg-Sondershausen fiel, und dort ebenfalls bis 1918 erhalten blieb. Beide Schwarzburgischen Ämter des Nordthüringer Raumes bildeten ab dem Wiener Kongress 1815 eine Enklave in der preußischen Provinz Sachsen.

Erzstift Mainz

→ Hauptartikel: Kurmainz
→ Hauptartikel: Geschichte des Bistums Mainz

Seit dem Jahre 346 gab es nachweislich in Mainz einen Bischof, seit 780/81 bereits einen Erzbischof. Mit Kaiser Otto I (912–973) wurden die Bischöfe gestärkt durch materielle Güter, königliche Privilegien und höchste Reichsämter, und hatten somit nicht nur als Oberhirten geistliche Macht, sondern auch als Reichsfürsten weltliche Macht, verlangten aber auch absolutes Gehorsam. Sie waren also weltlichen Reichsfürsten gleichgestellt. Im Jahre 983 wurde auf dem Reichstag von Verona der Mainzer Erzbischof Willigis von Kaiser Otto II mit weiten Gebieten im Rheingau um Mainz beschenkt (Die Veroneser Schenkung). Dadurch, dass ein Bischof keine Erben hatte, blieb das Vermögen im Bistum. Dies war der erste Schritt zum Territorialfürstentum des Erzbistums. Mainz, welches sich in der Folgezeit noch vergrößerte, unter anderem mit weiten Gebieten um Aschaffenburg und Miltenberg, im Odenwald und so auch im Eichsfeld und der Mitte Thüringens.

Im Thüringer Gebiet besaß das Erzstift Mainz seit etwa dem Jahr 1000 Territorien im Eichsfeld (nachweisbar seit 1022), um Erfurt (Erfurter Staat), ebenso um die Burg Gleichen und um Kranichfeld, hat somit eine starke geschichtliche Bedeutung für die Entwicklung für diese Regionen. Alle diese Gebiete gingen dann aber spätestens mit dem Reichsdeputationshauptschluss 1802/03 wieder verloren, wobei im Thüringer Raum vor allem Preußen profitierte. Durch Geheimvertrag zwischen Napoleon und Preußen fiel 1802 das Erfurter Gebiet von Mainz an Preußen. Auf dem Wiener Kongress 1815 wurden Preußen diese Annexionen zugestanden und definitiv. Im Wiener Kongress 1815 wurde diese Regelung endgültig und betraf gleichzeitig das Eichsfeld, Mühlhausen (Stadt- und Landkreis), Nordhausen, Heiligenstadt mit der Grafschaft Hohenstein, Schleusingen inkl. Suhl, Weißensee, Worbis und Ziegenrück. Damit wurde Preußen zur stärksten Macht im Thüringer Raum. Ein thüringischer Staat entstand erst 1920 wieder aus den acht Kleinstaaten. Zu ihm gehörten allerdings bis 1945 noch nicht die bis dahin preußischen Landesteile.

Eichsfeld
→ Hauptartikel: Eichsfeld

Das „Eichesfeld“ war einst ein thüringischer Gau am oberen Einzugsgebiet der Leine und dem oberen Einzugsgebiet der Unstrut nördlich von Mühlhausen. Seit 1022 sind erste Besitzungen des Mainzer Bischofs um Heiligenstadt und dem Rusteberg nachweisbar. Diese vergrößerten sich allmählich, es entstanden Klöster und eine Verwaltungsstruktur wurde gebildet. 1294 war bereits der größte Teil des aktuellen Eichsfeldes in Mainzer Hand. Das Untereichsfeld nordwestlich von Duderstadt kam erst später ab 1434 als Pfand vom Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, Nebenlinie Grubenhagen zu Mainz. Durch Reformation und Bauernkrieg wurden die Einwohner des Eichsfeldes im 16. Jahrhundert erst einmal protestantisch. Aber seit 1575 wurde mit Hilfe der Jesuiten auf dem gesamten Mainzer Gebiet die Gegenreformation durchgesetzt. Mit Erfolg: Innerhalb von 50 Jahren kehrte fast die gesamte Bevölkerung des Eichsfeldes zum katholischen Glauben zurück. Im Jahre 1802 mit dem Reichsdeputationshauptschluss kam der gesamte mainzische Besitz das Eichsfelds an Preußen; im Jahre 1807–1813 an das napoleonische Königreich Westphalen. Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde das Eichsfeld geteilt: das gesamte Obereichsfeld und der südliche Teil des Untereichsfeld kamen wieder an Preußen (Provinz Sachsen), aber der zentrale und nördliche Teil des Untereichsfeldes zum Königreich Hannover. Diese Grenze von 1815 besteht bis heute und bildet die Niedersächsisch – Thüringische Landesgrenze.

Entwicklung des fränkisch und hessisch geprägten Teils von Thüringen

Herrschaften im fränkisch geprägten Teil Thüringens (Herzogtum Meranien (bis 1248), Grafschaft Henneberg (bis 1583), Hochstift Würzburg (1008–1542))

Das gesamte Gebiet südlich des Thüringer Waldes und des Salzbogens gehörte bis 1806 zum Fränkischen Reichskreis.

Grafschaft Henneberg

→ Hauptartikel: Grafschaft Henneberg

Der größte Teil des fränkisch geprägten Thüringens wurde von der Grafschaft Henneberg (erste urkundliche Erwähnung 1096) gebildet: Schmalkalden, Kaltennordheim, Hildburghausen, Heldburger Land, Römhild, Königshofen, Münnerstadt und Königsberg gehörten dazu.

Das Gebiet um Sonneberg und Coburg gehörte bis 1248 zum Herzogtum Meranien und fiel danach an die Grafschaft Henneberg. Diese verlor die sogenannte Pflege Coburg bereits 1353 durch Erbschaft an Friedrich III. den Strengen, Markgraf von Meißen aus dem Haus Wettin.

Hochstift Würzburg

→ Hauptartikel: Hochstift Würzburg

Meiningen war von 1008 bis 1542 Teil des Hochstifts Würzburg, danach geriet es durch Tausch ebenfalls an die Grafschaft Henneberg.

Im Jahre 1583 erlosch das Haus Henneberg im Mannesstamme. Das Land wurde aufgeteilt: der südliche Teil gelangte zum Hochstift Würzburg und der nördliche zum Haus Wettin, der erste Schritt zur Aufspaltung Nordfrankens zwischen den später entstandenen Ländern Bayern und Thüringen.

Hochstift Fulda

→ Hauptartikel: Hochstift Fulda

Das derzeit zu Thüringen gehörende Ulstertal um Geisa gehörte von 817 bis 1803 zum Hochstift Fulda, welches mit dem Reichsdeputationshauptschluss aufgelöst, an das kurzlebige Fürstentum Oranien-Nassau-Fulda angegliedert, 1806 von Napoleon annektiert und 1810 an das Großherzogtum Frankfurt angeschlossen wurde. Von 1813 bis 1815 wurde die Provinz Fulda von Österreich verwaltet. Auf dem Wiener Kongress 1815 beschloss man aber, die Provinz Fulda aufzulösen und aufzuteilen: der größte Teil ging über Preußen an das Kurfürstentum Hessen, der Süden mit den Ämtern Hammelburg, Brückenau und Weyhers an das Königreich Bayern, der Osten mit den Ämtern Geisa und Dermbach wurde dem Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach zugeordnet.

Thüringische Staaten unter den Wettinern

Wettinische Teilungen

Im Jahr 1446 kam es zum Sächsischen Bruderkrieg, nachdem der Plan der Altenburger Teilung von den zerstrittenen Brüdern Friedrich II. und Wilhelm III. abgelehnt wurde. Erst mit dem Naumburger Frieden von 1451 wurde der Streit beigelegt. Das Nachspiel des sächsischen Bruderkrieges war der Altenburger Prinzenraub im Juli 1455, als der Ritter Kunz von Kaufungen die Prinzen Ernst und Albrecht aus der Burg in Altenburg entführte. 1485 kam es zur Leipziger Teilung, bei der die wettinischen Lande zwischen den Albertinern und den Ernestinern aufgeteilt wurden. Der Hauptteil von Thüringen fiel dabei an die Ernestiner. Ihr Gebiet wurde später in eine Vielzahl von Zwergstaaten aufgesplittert. Der Norden Thüringens verblieb bei den Albertinern und damit beim späteren Kurfürstentum Sachsen. Innerhalb des Heiligen Römischen Reiches gehörte ein großer Teil Thüringens mit den übrigen Gebieten der Wettiner zum Obersächsischen Reichskreis. Der Südwesten war Teil des Fränkischen Reichskreises, während Erfurt und das Eichsfeld als kurmainzische Gebiete dem Kurrheinischen Reichskreis angehörten.

Reformationszeit

Während der Reformation spielte Thüringen eine bedeutende Rolle. Martin Luther hielt sich 1521 bis 1522 auf der Wartburg versteckt und übersetzte dort das Neue Testament ins Deutsche. 1525 war Thüringen neben Südwestdeutschland ein Zentrum des Deutschen Bauernkrieges. Bei Bad Frankenhausen kam es am 15. Mai 1525 zu einer der bedeutendsten Schlachten; wenige Tage später wurde Thomas Müntzer in Mühlhausen gefangen genommen und hingerichtet. 1531 schlossen sich die protestantischen Reichsstände in Schmalkalden zum Schmalkaldischen Bund gegen Kaiser Karl V. zusammen. Die Ächtung der führenden Vertreter dieses Bundes im Jahr 1546 führte zum Schmalkaldischen Krieg von 1546/47. Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige, ein Ernestiner, dem auch Thüringen gehörte, stand dabei auf der Seite der Protestanten. Sein ebenfalls protestantischer Vetter, Herzog Moritz, ein Albertiner, unterstützte hingegen den Kaiser. Durch die Wittenberger Kapitulation von 1547 verlor Johann Friedrich der Großmütige Teile seines Besitzes und auch die Kurwürde an Herzog Moritz. Die Ernestiner behielten lediglich ihre thüringischen Besitzungen, die sich wie folgt zusammensetzten: die Ämter, Städte und Schlösser Gerstungen, Eisenach, Wartburg, Creuzburg, Tenneberg, Waltershausen, Leuchtenburg, Roda, Orlamünde, Gotha, Jena, Kapellendorf, Roßla, Weimar, Wachsenburg, Dornburg, Camburg, Buttstädt, Arnshaugk, Weida und Ziegenrück.

Hinzu kamen nach dem Tode des Herzogs Johann Ernst von Coburg (1553) noch die fränkischen Ämter Coburg, Sonneberg, Hildburghausen, Königsberg, Veilsdorf und Schalkau, durch den Naumburger Vertrag (24. Februar 1554) Altenburg, Eisenberg, Sachsenburg und Herbsleben, welche Kurfürst August abtrat, sowie 1555 durch Tausch mit den Grafen von Mansfeld die fränkische Herrschaft Römhild. Schließlich erwarb das Ernestinische Haus aus der hennebergischen Erbschaft (1583), definitiv allerdings erst 1660 die ebenfalls fränkischen Ämter Meiningen, Themar, Maßfeld, Behrungen, Henneberg, Milz, Kaltennordheim, Frauenbreitungen, Sand und Wasungen und das thüringische Ilmenau. Durch die nach dem Tod Johann Friedrichs des Großmütigen 1554 einsetzende Erbteilung der Ernestinischen Lande begann die Aufteilung Thüringens in zahlreiche kleine Einzelstaaten.

Die thüringischen Teilstaaten zwischen dem Beginn der Neuzeit und 1920

Staat Existenzzeit Herkunft Verbleib
ERNESTINER
Sachsen-Weimar 1572–1741 Ernestinischer Gesamtstaat Sachsen-Weimar-Eisenach
Sachsen-Coburg-Eisenach 1572–1596
1633–1638
Ernestinischer Gesamtstaat Geteilt in
Sachsen-Coburg und Sachsen-Eisenach
Sachsen-Coburg 1596–1633 Sachsen-Coburg-Eisenach Sachsen-Gotha
Sachsen-Eisenach 1596–1741 Sachsen-Coburg-Eisenach Sachsen-Weimar-Eisenach
Sachsen-Altenburg 1603–1672 Sachsen-Weimar an Sachsen-Gotha
Sachsen-Gotha 1640–1680 Sachsen-Weimar Sachsen-Gotha-Altenburg
Sachsen-Jena 1672–1690 Sachsen-Weimar Sachsen-Weimar
Sachsen-Gotha-Altenburg 1680–1826 Sachsen-Gotha + Sachsen-Altenburg Sachsen-Coburg und Gotha sowie Sachsen-Altenburg
Sachsen-Meiningen 1680–1920 Sachsen-Gotha Land Thüringen
Sachsen-Hildburghausen 1680–1826 Sachsen-Gotha Sachsen-Meiningen
Sachsen-Coburg 1680–1735 Sachsen-Gotha Sachsen-Coburg-Saalfeld
Sachsen-Eisenberg 1680–1707 Sachsen-Gotha Sachsen-Gotha-Altenburg
Sachsen-Römhild 1680–1710 Sachsen-Gotha Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Meiningen,
Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Hildburghsn.
Sachsen-Saalfeld 1680–1735 Sachsen-Gotha Sachsen-Coburg-Saalfeld
Sachsen-Coburg-Saalfeld 1735–1826 Sachsen-Coburg + Sachsen-Saalfeld Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen-Meiningen
Sachsen-Weimar-Eisenach 1741–1920 Sachsen-Weimar + Sachsen-Eisenach Land Thüringen
Sachsen-Coburg und Gotha 1826–1920 Sachsen-Coburg + Sachsen-Gotha Freistaat Bayern, Land Thüringen
Sachsen-Altenburg 1826–1920 Sachsen-Gotha-Altenburg Land Thüringen
REUSS
1564–1583 Spaltung in
Reuß-Untergreiz I und Reuß-Untergreiz II
1564–1768 Bildung von Reuß älterer Linie
zusammen mit Reuß-Untergreiz
Reuß-Gera 1564–1848 Vereinigung mit Reuß-Schleiz
zu Reuß jüngerer Linie
1583–1596 Reuß-Untergreiz Vereinigung zu Reuß-Untergreiz-Burgk
1583–1616 Reuß-Untergreiz Vereinigung mit Teilen von
Reuß-Untergreiz-Burgk zu Reuß-Untergreiz
1596–1616 Reuß-Untergreiz I Aufspaltung in Reuß-Burgk
und Reuß-Untergreiz
1616–1697 Reuß-Untergreiz-Burgk Reuß-Untergreiz
1616–1698 Reuß-Obergreiz
1616–1768 Reuß-Untergreiz II +
Teile von Reuß-Untergreiz-Burgk
Bildung von Reuß älterer Linie
mit Reuß-Obergreiz
Reuß-Schleiz 1647–1848 Bildung von Reuß jüngerer Linie
mit Reuß-Gera
1647–1666
Reuß-Lobenstein 1647–1824 Reuß-Schleiz
1668–1698
Reuß-Hirschberg 1678–1711 Reuß-Lobenstein
Reuß-Ebersdorf 1678–1848 Reuß-Lobenstein Reuß-Schleiz
Reuß älterer Linie (Reuß-Greiz) 1768–1918 Reuß-Obergreiz + Reuß-Untergreiz Volkstaat Reuß
Reuß jüngerer Linie (Reuß-Gera) 1848–1918 Reuß-Gera + Reuß-Schleiz Volkstaat Reuß
Volksstaat Reuß 1918–1920 Reuß älterer Linie +
Reuß jüngerer Linie
Land Thüringen
SCHWARZBURG
Schwarzburg-Sondershausen 1571–1920 Grafschaft Schwarzburg Land Thüringen
Schwarzburg-Frankenhausen 1571–1599 Grafschaft Schwarzburg Schwarzburg-Rudolstadt
Schwarzburg-Oberherrschaft 1571–1574 Grafschaft Schwarzburg Teilung in Schwarzburg-Rudolstadt
und Schwarzburg-Arnstadt
Schwarzburg-Rudolstadt 1574–1920 Schwarzburg-Oberherrschaft Land Thüringen
Schwarzburg-Arnstadt 1574–1716 Schwarzburg-Oberherrschaft Schwarzburg-Sondershausen
Schwarzburg-Ebeleben 1651–1681 Schwarzburg-Sondershausen Schwarzburg-Sondershausen

Hexenprozesse in Thüringen

→ Hauptartikel: Hexenverfolgung in Thüringen

Die albertinische Linie der Wettiner in Nordthüringen

Die Ernestinischen Herzogtümer lagen größtenteils in der Mitte und im Süden Thüringens, während die Albertinische Linie sich in Sachsen konzentrierten, aber einen langen Streifen im Norden Thüringens besaßen, mit den Städten Langensalza, Weissensee, Weißenfels, Freyburg (Unstrut), Eckardsberga und Sangerhausen. Dazu kamen nach dem Fleglerkrieg und der darauffolgenden Schwächung der Grafschaft Hohnstein im Jahre 1413 die ehemals hohnsteinischen Nebenlinien Hohnstein – Heringen und Hohnstein – Kelbra an die albertinische Linie der Wettiner, welche sie zur Hälfte als Lehen an die örtlichen Nachbargrafschaften Stolberg und Grafschaft Schwarzburg-Rudolstadt weitergaben.

Die albertinische Linie konnte sich behaupten und verblieb anfangs nach der Reformation auf katholischer Seite während des Schmalkaldischen Kriegs, 1547 wurde vom Kaiser die Kurwürde an sie übertragen. In den Jahren 1656–1746 gab es auf der albertinischen Linie die Sekundogeniturfürstentümer Sachsen-Weißenfels, Sachsen-Merseburg und Sachsen-Zeitz innerhalb des Kurfürstentums Sachsens. Der Norden Thüringens mit den Ämtern Weißenfels, Freyburg, Eckartsberga, Sachsenburg, Sangerhausen, Wendelstein, Schulpforta, Tautenburg, Weißensee und Langensalza, die den Thüringer Kreis des Kurfürstentum Sachsen bildeten, befand sich im Sekundogeniturfürstentum Sachsen-Weißenfels.

Im Jahre 1806 wurde von Napoleon das Kurfürstentum Sachsen zum Königreich Sachsen erhoben. Auf dem Wiener Kongress von 1815 wurden zur Strafe für die Kollaboration mit Napoleon sämtliche nordthüringischen Gebiete dieses Königreiches Preußen zugesprochen, von diesem besetzt, und in die preußische Provinz Sachsen integriert und auf die neugebildeten Regierungsbezirke Merseburg und Erfurt aufgeteilt.

Das Ancien Regime

Die zerfallenen ernestinischen Herzogtümer waren zeitweise in bis zu zehn Einzelstaaten aufgespalten, davon hatte im 17. Jahrhundert Sachsen-Gotha (mit Ernst dem Frommen), im 18. Jahrhundert Sachsen-Weimar-Eisenach die Vorherrschaft.

Um 1800 wurde Weimar durch Herzogin Anna Amalia und Herzog Karl August ein Zentrum der deutschen Kultur, hier wirkten Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller. Etwa gleichzeitig entwickelte sich das benachbarte Jena mit Ludwig Tieck, den Brüdern August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel und vielen anderen zur Keimzelle der deutschen Romantik.

Napoleonische Zeit

Der Reichsdeputationshauptschluss hob 1803 die geistlichen Fürstentümer und fast alle Reichsstädte in Deutschland auf, um die betroffenen weltlichen Landesherren für die an Frankreich verlorenen Territorien links (westlich) des Rheins zu entschädigen. Dies betraf die Freien Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen sowie sämtliche Territorien des Erzstifts Mainz und Hochstift Fulda.

In Thüringen ging es insbesondere um die kurmainzischen Gebiete Erfurt und Eichsfeld sowie die genannten freien Reichsstädte. Dagegen blieben die kleinen Fürstentümer der Ernestiner, der Reußen und der Schwarzburger erhalten. Sachsen-Weimar-Eisenach wurde von Napoleon I. zum Großherzogtum ernannt und bekam das bis dahin fuldaische Amt Geisa.

1806 siegte Napoleon in der Schlacht bei Jena und Auerstedt über das Königreich Preußen. Am 15. Dezember 1806 traten die ernestinischen Herzogtümer dem Rheinbund bei, die reußischen und schwarzburgischen Staaten folgten am 18. April 1807. Im September und Oktober 1808 fand in Erfurt der Erfurter Fürstenkongress (auch Erfurter Fürstentag) statt.

Mit der Schaffung des von Napoleon abhängigen Rheinbundes im Jahre 1806 und der Gründung des Königreich Westphalen 1807 geriet die gesamte Region unter Napoleonische Herrschaft. Zum Königreich Westphalen (Departement des Harzes) gehörten unter anderem das gesamte Eichsfeld und auch die 1699 an das Kurfürstentum Brandenburg gekommenen Gebiete um Nordhausen, einschließlich der einst Freien Reichsstädte Nordhausen und Mühlhausen.

Das Kurfürstentum Sachsen (Albertinische Linie) wurde zum Dank von Napoleon ebenfalls im Jahre 1806 zum Königreich Sachsen erhoben, welches nach dem Wiener Kongress 1815 durch Preußen stark verkleinert wurde, aber bis zum Ende der Monarchie in Deutschland 1918 noch weiterhin existierte und danach als Freistaat Sachsen Teil der Weimarer Republik wurde.

Thüringer Gebiet nach dem Wiener Kongress

Nordthüringen: Preußische Landnahme auf dem Wiener Kongress 1815

Auf dem Wiener Kongress konnten sich die Siegermächte territorial auf Kosten ehemaliger mit Napoleon verbündeten Kleinstaaten ausdehnen, ebenso mit den herrenlos gewordenen geistlichen Fürstentümern, Freien Reichsstädten und von Frankreich annektierten Gebieten. Preußen erwarb nicht nur die von Napoleon verlorengegangenen Gebiete zurück, sondern annektierte weite Gebiete im Rheinland, Thüringen und Sachsen. Im Thüringer Raum wurden sämtliche Gebiete des mit Napoleon verbündeten Albertinischen Königreiches Sachsen (Thüringer Kreis) erworben, ebenso die einst zum Erzstift Mainz gehörende Stadt Erfurt, das Eichsfeld und die Freien Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen. Dazu kam auch die verschuldete kleine Grafschaft Stolberg mit all ihren Nebenlinien. Es wurde die preußische Provinz Sachsen gegründet. Als von Preußen abhängige Kleinstaaten konnten sich als Exklaven innerhalb dieser Provinz nur die Fürstentümer Anhalt und Schwarzburg-Sondershausen-Unterherrschaft und Schwarzburg-Rudolstadt-Unterherrschaft Frankenhausen halten, sie trennten gleichzeitig die neu geschaffenen Regierungsbezirke: Anhalt lag zwischen den Regierungsbezirken Magdeburg und Merseburg, die nordthüringischen Schwarzburger Gebiete zwischen den Regierungsbezirken Merseburg und Erfurt. Diese Situation blieb bestehen, bis nach dem Zweiten Weltkrieg die sowjetische Militäradministration (SMAD) den Regierungsbezirk Erfurt an das Bundesland Thüringen angliederte.

Mitglied des Deutschen Bundes

Am Ende der Napoleonischen Ära wurde Thüringen zum Ursprungsland der Burschenschaften – 1815 wurde die erste derartige Studentenverbindung in Jena gegründet. 1817 fand eine der bedeutendsten Aktionen der Burschenschaften in Thüringen statt – das Wartburgfest.

Nach dem Wiener Kongress gab es in Thüringen immer noch zwölf unabhängige Staaten, die sich bis Ende des 19. Jahrhunderts auf acht reduzierten. Alle anderen Gebiete Thüringens fielen an Preußen und wurden im Regierungsbezirk Erfurt der Provinz Sachsen zusammengefasst. Nur das Gebiet um Schmalkalden gehörte zu Hessen-Kassel, mit dem es 1866 ebenfalls preußisch wurde.

Nach dem Aussterben der Linie Sachsen-Gotha-Altenburg wurden 1826 die ernestinischen Herzogtümer neu aufgeteilt. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen erhielt ganz Sachsen-Hildburghausen, dessen Herzog als Ersatz Sachsen-Altenburg zugesprochen bekam, und den Saalfelder Teil von Sachsen-Coburg-Saalfeld, das dafür mit Sachsen-Gotha in Personalunion zum Doppelherzogtum Sachsen-Coburg und Gotha vereinigt wurde.

Die sächsischen Herzogtümer sowie die reußischen und schwarzburgischen Fürstentümer wurden innerhalb des Deutschen Bundes zusammenfassend als Thüringische Staaten bezeichnet. Seit 1849 waren dies folgende Länder:

  1. Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, beziehungsweise ab 1903 Großherzogtum Sachsen
  2. Herzogtum Sachsen-Meiningen
  3. Herzogtum Sachsen-Altenburg
  4. Herzogtümer Sachsen-Coburg und Gotha
  5. Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt
  6. Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen
  7. Fürstentum Reuß jüngerer Linie
  8. Fürstentum Reuß älterer Linie

Im Jahr 1833 mit Wirkung zum 1. Januar 1834 schlossen sich die Staaten zum Zoll- und Handelsverein der Thüringischen Staaten zusammen. Dieser vertrat die Interessen der Staaten im Deutschen Zollverein und hatte eine gemeinsame Zollverwaltung mit Sitz in Erfurt.

Die Märzrevolution (1848–1849)

Von der Revolution war Thüringen stark betroffen. Neben einer Fundamentalpolitisierung in der Bevölkerung geriet auch ein Zusammenschluss der thüringischen Staaten in die Diskussion. Auch in Thüringen waren die Ursachen vielfältig: neben dem Bevölkerungswachstum waren dies die Krisen in der Landwirtschaft, im Heimgewerbe und im Handel. Im Frühjahr 1847 gab es unter anderem Hungerunruhen in Kahla, Apolda und Jena. Bedeutsam für die Vorgeschichte der Unruhen war aber auch das Jagdprivileg des Adels, wodurch Rehe und Wildschweine die Ernte zerstörten.

Die Märzforderungen fielen vielerorts verschieden aus. Neben den üblichen Forderungen nach Presse- und Versammlungsfreiheit, unabhängigen Gerichten und Volksbewaffnung gab es beispielsweise in Gera auch Forderungen nach Abschaffung der Biersteuer und Regulierung der Weißen Elster. Da die Fürsten im Gegensatz zu den großen Staaten des Deutschen Bundes dem Volk viel näher standen, wurde auch recht schnell ein Großteil der Forderungen eingelöst. Zu den wichtigsten Errungenschaften zählten Wahlrechtsreformen, die dem allgemeinen und gleichen Wahlrecht zumindest nahe kamen. Abdankungen gab es nur in Sachsen-Altenburg, hier waren die Märzforderungen durch Herzog Joseph nicht umgesetzt worden und in Reuß-Ebersdorf. Letzteres wurde mit Reuß-Schleiz zu Reuß jüngere Linie vereinigt, womit sich die Zahl der thüringischen Staaten auf acht reduzierte.

Trotz der Erfüllung der meisten Märzforderungen verschärfte sich die Lage im Sommer 1848 zusehends. Mediatisierungsabsichten waren auch der Grund dafür, weshalb im Herbst die Reichsexekution durchgeführt wurde. Am 2. Oktober rückten sächsische Truppen in Altenburg ein, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Ebenfalls besetzt wurden Jena, Weimar, Hildburghausen, Römhild und Saalfeld. Am 24. November starben in Erfurt bei einem Zusammenstoß zwischen Militär und Volk 27 Menschen.

Am 28. März 1849 wurde ein Entwurf für eine neue Reichsverfassung vorgelegt. 28 Staaten des Deutschen Bundes ratifizierten die Vorlage, darunter auch alle thüringischen Staaten. Am 8. Mai erkannte Sachsen-Weimar-Eisenach die Verfassung als rechtsgültig an. Preußen lehnte jedoch den Entwurf ab, da König Friedrich Wilhelm die Krone nicht vom Volk angetragen bekommen wollte. Als Folge fand eine Spaltung zwischen den Mitgliedern des Deutschen Bundes statt; auch die thüringischen Territorialstaaten mussten umdenken. Im Frankfurter Parlament tendierten jedoch viele thüringische Abgeordnete nach links. Im Rumpfparlament waren noch Christian Gottlieb Schüler (Jena), Friedrich Carl Hönniger (Rudolstadt) und Julius Fröbel, Neffe von Friedrich Fröbel vertreten. Trotz großer Sympathien in der Bevölkerung waren sie nach ihrer Rückkehr nach Thüringen staatlichen Repressalien ausgesetzt. Gegen Hönniger wurde zum Beispiel ein Untersuchungsverfahren eingeleitet und im August 1850 wurde er zu einem Jahr Freiheitsstrafe wegen Hochverrats verurteilt.

Während des Dresdner Maiaufstandes solidarisierte sich nicht nur das Volk, sondern auch die Presse mit den Sachsen („Gott schütze das Sachsenland“). Viele Freiwillige meldeten sich und marschierten nach Altenburg, Werdau und Crimmitschau, wo Sonderzüge nach Dresden starteten. Auch in Apolda startete am 7. Mai ein Sonderzug. Die Befürchtung, man sei zu spät, bewahrheitete sich schließlich; der Aufstand war niedergeschlagen und viele thüringische Freiwillige kehrten enttäuscht zurück.

Der Eisenbahnbau

Siehe auch: Eisenbahn in Thüringen

Die Zersplitterung des Landes in zahlreiche Territorien erschwerte die Planung von Eisenbahnstrecken außerordentlich, obwohl sich die meisten Kleinstaaten um einen Anschluss an das entstehende deutsche Schienennetz bemühten. So kam es, dass um das Jahr 1890 15 verschiedene Gesellschaften im größten Einzelstaat Thüringens, dem Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, Eisenbahnen betrieben.

Allerdings versuchte das Königreich Preußen, dessen Provinz Sachsen auch Teile Thüringens umfasste, die Entwicklung zu beeinflussen. Sein Ziel war es, möglichst kurze Verbindungen von seinen Stammlanden ins Rheinland und nach Westfalen zu schaffen, nach 1866 auch in die neue Provinz Hessen-Nassau. Preußen beteiligte sich daher im Jahr 1844 neben Sachsen-Weimar-Eisenach und Sachsen-Coburg und Gotha maßgeblich an der Gründung der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft, die aber mit 75 Prozent des Kapitals von privaten Investoren dominiert wurde.

Ihre erste Bahnlinie erreichte von Halle über Weißenfels am 19. Dezember 1846 die Residenzstadt Weimar und im Folgenden Jahr über Erfurt und Gotha schließlich am 24. Juni 1847 Eisenach. Von hier aus schloss man 1849 die Lücke zur hessischen Kurfürst-Friedrich-Wilhelms-Nordbahn in Gerstungen, so dass einige Jahre später über Kassel auch Frankfurt am Main auf dem Schienenwege erreicht werden konnte, der 125 Kilometer auf thüringischem Gebiet verlief.

In Eisenach begann die Strecke einer zweiten großen Bahngesellschaft, der Werra-Eisenbahn-Gesellschaft. Das neue Unternehmen, das die Betriebsführung der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft überließ, erschloss ab 2. November 1858 mit seiner 150 Kilometer langen Linie Eisenach–Meiningen–Hildburghausen–Coburg–Lichtenfels, der Werrabahn, sowie deren Zweigstrecke Coburg-Sonneberg die südthüringischen Staaten, die sich maßgeblich an der Finanzierung beteiligt hatten. Die Eröffnung des letzten Teilstückes von Coburg nach Lichtenfels an das bayerische Eisenbahnnetz erfolgte 1859 durch die Bayerische Staatsbahn. Im selben Jahr erreichte die Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft von Weißenfels über Zeitz die Hauptstadt Gera des Fürstentums Reuß jüngere Linie.

In den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts begann der Bahnbau auch in Nordthüringen, das damals preußisch war. Die Magdeburg-Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft eröffnete am 10. Juli 1866 die Strecke von Halle über Eisleben-Sangerhausen durch die Goldene Aue am Südrand des Harzes entlang bis Nordhausen. Von hier ging es 1867 einerseits über Leinefelde-Heiligenstadt durch das Eichsfeld nach Arenshausen und 1869 andererseits nach Nüxei bei Bad Sachsa. An beiden Endpunkten gab es Anschlüsse an die nun preußisch gewordenen Strecken in Kurhessen und Hannover.

Die schon erwähnte Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft eröffnete in jenen Jahren nur 1867 die Strecke von Erfurt nach Arnstadt, das damals zum Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen gehörte. Es folgen 1870 die Querverbindung Gotha-Mühlhausen-Leinefelde und 1871 die Strecke von Gera über Triptis nach Saalfeld.

Die Nordhausen-Erfurter Eisenbahn-Gesellschaft (NEEG) nahm 1869 mit ihrer Stammstrecke über Sondershausen-Straußfurt eine weitere Nord-Süd-Verbindung in Betrieb. Sie übernahm auch die Betriebsführung der 1874 eröffneten Strecke Straußfurt-Sömmerda-Großheringen der Saal-Unstrut-Eisenbahn-Gesellschaft, die 1882 völlig auf die NEEG überging.

Eine weitere wichtige Ergänzung des Thüringer Eisenbahnnetzes fand 1874 und 1876 statt. 1874 eröffnete die Saal-Eisenbahn-Gesellschaft ihre Strecke von Großheringen nahe Naumburg über Jena nach Saalfeld. Die Bahnstrecke Weimar–Gera wurde 1876 eröffnet und vervollständigte die Bahnanbindung Jenas. Gebaut wurde sie von der Weimar-Geraer Eisenbahn-Gesellschaft zwischen diesen beiden Städten. Somit war die größte Stadt des Landes Erfurt mit der zweitgrößten Gera verbunden.

Wegen der großen Bedeutung der Bahnstrecken der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft bemühte sich der Staat Preußen um den vollständigen Erwerb, übernahm die Betriebsführung und Verwaltung zum 1. Januar 1882 und wurde am 1. Juli 1886 Eigentümer.

Unter preußischer Führung erfolgte 1884 die erste Querung des Thüringer Waldes durch eine Eisenbahnlinie. Sie begann in Plaue und führte über Suhl bis zur Werrabahn nach Grimmenthal nahe Meiningen. Sie beinhaltet mit dem Brandleitetunnel (3039 m lang) den längsten Eisenbahntunnel Thüringens. Die Eröffnung dieser Strecke vervollständigte die Eisenbahnverbindung Berlin-Stuttgart.

Die zweite Querung des Thüringer-Wald-Massivs erfolgte 1885, als die Frankenwaldbahn von Saalfeld über den Rennsteig und Kronach nach Hochstadt am Main in Bayern eröffnet wurde. Sie stellt von da an bis zur Fertigstellung des VDE 8 die wichtigste Verbindung von Berlin nach München dar.

Während das Hauptstreckennetz bis etwa 1885 vollendet war, wurden in Thüringen noch bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges viele Nebenstrecken erbaut. Nach 1914 ebbte der Eisenbahnstreckenbau im Land langsam ab.

Jahrzehnt Neu eröffnete Strecken
auf Thüringer Gebiet
1840er 166 km
1850er 182 km
1860er 227 km
1870er 526 km
1880er 453 km
1890er 396 km
1900er 285 km
1910er 199 km
1920er 40 km
1930er 15 km

Die thüringischen Staaten im deutschen Kaiserreich

Hochindustrialisierung

In die Kaiserzeit fällt auch die Hochindustrialisierung in Thüringen. Das Land wurde ähnlich stark industrialisiert wie Sachsen im Osten oder Westfalen im Westen. Zentren der Industrie waren vor allem Ostthüringen mit einer ausgeprägten Textilindustrie (in Gera, Zeulenroda, Pößneck, Greiz, Apolda) sowie die Städte Jena (Optische Industrie) und Eisenach (Fahrzeugbau), die noch die Zentren der thüringischen Industrie sind. Mit dem Bau der Eisenbahn in ländlichere Gebiete wurde die Welle der Industrialisierung auch dorthin getragen, wodurch sich auch kleinere Städte wie zum Beispiel Ilmenau entwickeln konnten. Dort siedelte sich in großem Maße die Glasindustrie an und ihr Arbeiterbedarf sorgte für den Anstieg der Bevölkerungszahl von etwa 3.400 im Jahr der Reichsgründung auf 12.500 zu Beginn des Ersten Weltkrieges, was sich in ähnlicher Weise auch in zahlreichen anderen Thüringer Landstädten abspielte. Die Glasindustrie war der Hauptwirtschaftszweig des Thüringer Waldes, der auch relativ stark industrialisiert war, im Gegensatz zu Harz oder Rhön, die agrarisch geprägt blieben. Nordthüringen und die Gebiete südlich des Rennsteigs mit Ausnahme von Sonneberg entwickelten sich jedoch nicht so stark wie die Mitte und der Osten des Landes. Sie behielten meist ihre landwirtschaftliche Struktur.

Zu den größten Unternehmen der Kaiserzeit zählten Schott und Carl Zeiss in Jena, die Weltruf erlangten. Weithin bekannt war auch die Sonneberger Spielzeugindustrie und die Waffenindustrie aus Suhl. Das Automobilwerk Eisenach gehörte mit etwa 1.500 Mitarbeitern am Beginn des 20. Jahrhunderts ebenfalls zu den Großunternehmen.

In Thüringen entwickelte sich in dieser Zeit eine starke Arbeiterbewegung und das Land wurde zur „Wiege der Sozialdemokratie“. So wurde 1869 in Eisenach die Sozialdemokratische Arbeiterpartei, eine der beiden Vorgängerorganisationen der SPD gegründet. Die SPD entstand 1875 in Gotha, wo sich die SDAP mit dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein zusammenschloss. Das Gothaer Programm legte im Folgenden erste Grundsätze der SPD-Politik fest. Es wurde 1891 durch das Erfurter Programm abgelöst.

Post- und Eisenbahnwesen

In der Gründerzeit nach dem Krieg von 1870/71 entstanden durch die französischen Kriegszahlungen in schneller Folge auch in Thüringen weitere Bahnlinien, die allerdings meist nur eine Länge von 10 bis 30 Kilometern aufwiesen. Von größerer Bedeutung sind nur 1874 die Saal-Eisenbahn-Gesellschaft mit der Strecke Großheringen-Jena-Saalfeld und 1876 die Weimar-Geraer Eisenbahn-Gesellschaft, die ebenfalls Jena berührte.

Durch zeitweiligen wirtschaftlichen Misserfolg und unter preußischem Druck verkauften Sachsen-Weimar-Eisenach und Gotha 1881 ihre Anteile an der Thüringischen Eisenbahn an Preußen, welches 1882 die Königliche Eisenbahndirektion in Erfurt errichtete. Als schließlich 1895 auch die Werrabahn, die Saal-Eisenbahn und die Weimar-Gera-Bahn an Preußen verkauft wurden, war das thüringische Eisenbahnnetz fast vollkommen an Preußen gekommen, das dadurch seinen Einfluss auf die thüringischen Staaten erheblich verstärken konnte. Im Osten Thüringens kamen einige Teilstrecken von Privatbahnen zur Sächsischen Staatsbahn.

Bis 1867 gehörten die thüringischen Staaten dem Thurn- und Taxisschen Postgebiet an, nur Sachsen-Altenburg war der sächsischen Post angeschlossen. 1867 wurde dann die Postverwaltung vereinheitlicht. Am 1. Januar gingen beide Postgebiete in Preußen und am 1. Juli im Norddeutschen Bund auf und 1871 in die Reichspost über. Zuständig war für die thüringischen Staaten und die preußischen Gebietsteile die 1815 gegründete Oberpostdirektion Erfurt, für Sachsen-Altenburg die Oberpostdirektion Dresden.

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg starben 44.000 Thüringer an der Front. In der Heimat war die Zeit geprägt von der Kriegswirtschaft und Missernten, was Hungersnöte und Mangelwirtschaft zur Folge hatte. Besonders die landwirtschaftlichen Erträge gingen im Laufe des Krieges zurück. Im Sommer 1918 forderte die Spanische Grippe allein in Thüringen 4500 Todesopfer. Die Industrieproduktion konzentrierte sich auf Kriegsgüter wie Uniformen, Waffen oder Feldstecher (Zeiss). 1915 begann die Lebensmittelbewirtschaftung. Dies führte zur Gründung einer Zwangsgenossenschaft, eines Viehhandelsverbandes, einer Landeskartoffelanstalt, eines Landesfuttermittelamtes (Versorgung für Vieh) sowie einer Landesverteilungsstelle für Butter und Eier. Im Dezember 1916 wurde ein Ernährungsausschuss gegründet, 1917 ein Landesernährungsamt in Weimar.

Die Arbeiterproteste gegen den Krieg verstummten nach 1914, besonders durch den Burgfrieden der SPD mit der Reichsregierung am 4. August 1914. Ab 1916 gab es wieder vermehrt Streiks in Gotha, Gera, Altenburg, Jena und Weimar. Die Kriegsgegner der SPD fanden sich 1917 in der USPD wieder. Nach Jahren relativer Ruhe begannen wieder Diskussionen über ein einheitliches Thüringen. Besonders die Sozialdemokraten kritisierten die politischen Verhältnisse und die überholten Wahlrechte. Im Januar 1918 fanden Munitionsarbeiterstreiks statt (unter anderem in Jena mit 7000 Demonstranten). Vermehrt traten Forderungen nach Meinungs- und Versammlungsfreiheit auf.

Im Juni 1918 fand ein Treffen der Landtagspräsidenten statt, ab Spätsommer 1918 erfolgten weitere Besprechungen über das Vorgehen. Arnold Paulssen reiste durch Thüringen, um Meinungen über die aufgeworfene Frage der Abdankung des Kaisers zu erfahren. In Meiningen, Coburg, Gotha und Schwarzburg wurde eine Abdankung abgelehnt, während man sich in Reuß zugänglicher zeigte. Auch Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach (1876–1923) sah die Notwendigkeit der Abdankung des Kaisers. Die Einsicht, dass eine Demokratisierung notwendig war, traf weniger bei den Fürsten, sondern vielmehr bei den Staatsministerien auf Widerstand. In Sachsen-Weimar-Eisenach setzte sich aber auch der Landtag für Reformen ein.

Bis zum November 1918 hielt sich bei den Fürsten die Ansicht, dass nur der Kaiser abdanken müsse. Ende Oktober 1918 wurde in Kiel gemeutert, am 30. und 31. Oktober fand auch auf der S. M. S. Thüringen eine Meuterei statt. Kriegsflagge und Wimpel wurden eingeholt und stattdessen die rote Flagge gesetzt.

Novemberrevolution 1918 und Weimarer Republik (1919–1933)

Auch in Thüringen gab es seit dem 8. November Revolutionsaktivitäten. Am 9. November 1918 wurde im preußischen Erfurt ein Arbeiter- und Soldatenrat gegründet, wodurch die Revolutionäre die Macht übernahmen. Als erster Herrscher in den Territorialstaaten dankte am selben Tag Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach ab, es folgten Bernhard III. von Sachsen-Meiningen am 10. November und Heinrich XXVII. am 10. November für Reuß jüngere Linie und am 11. November für Reuß ältere Linie. Am 13. November dankte Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha nach gewaltsamem Druck von der Straße ab. In Sachsen-Altenburg wurde bereits am 10. November die Republik ausgerufen, obwohl Ernst II. erst am 13. November abdankte. Als letzter thüringischer und überhaupt als letzter deutscher Fürst dankte Günther Victor am 23. November für Schwarzburg-Rudolstadt und am 25. November für Schwarzburg-Sondershausen ab. Noch am 22. November unterschrieb er ein Gesetz zur Neuregelung der Landesregierung in Rudolstadt, am 25. November in Sondershausen.

Innerhalb kurzer Zeit wurden die thüringischen Staaten zu Freistaaten mit republikanischer Verfassung, wobei aus dem Doppelherzogtum Sachsen-Coburg und Gotha die beiden Freistaaten Coburg und Gotha wurden. Außer in Gotha verlief die Revolution in den thüringischen Territorialstaaten relativ friedlich, obschon die Situation in vielen Städten und Gemeinden monatelang ausgesprochen angespannt blieb. In Gotha, wo Vertreter des linken Flügels der USPD tonangebend waren, intervenierten erstmals im Februar 1919 von General Maercker geführte Regierungstruppen. Die beiden ehemaligen reußischen Fürstentümer schlossen sich schon im April 1919 zum Volksstaat Reuß zusammen.

Im Weimarer Theater tagte vom 6. Februar bis 30. September 1919 die verfassungsgebende Nationalversammlung. Berlin war nicht der Tagungsort, weil dort Unruhen die Unabhängigkeit und Sicherheit der Abgeordneten gefährdeten. Die Wahl Weimars war wohl auch als Zeichen für die Anknüpfung an die Humanitätsideale der Weimarer Klassik gemeint, hatte aber vor allem militärische Gründe – das zuerst angedachte Erfurt wäre im Angriffsfall schlechter zu verteidigen gewesen. Sie verabschiedete am 31. Juli 1919 die so genannte Weimarer Verfassung, die schließlich am 11. August 1919 von Präsident Friedrich Ebert in Schwarzburg unterzeichnet wurde. Dies war die gültige Verfassung im Deutschen Reich von 1919 bis 1933 (pro forma bis 1945), die der Weimarer Republik ihren Namen gab.

Der Kapp-Putsch löste im März 1920 insbesondere in Gotha, aber auch in anderen Teilen Thüringens bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen aus (vgl. Kapp-Putsch in Thüringen). Die Gothaer USPD-Regierung wurde im April 1920 vom Reichspräsidenten per Notverordnung abgesetzt.

Seit Ende 1918 beschritten die thüringischen Volks- beziehungsweise Freistaaten den Weg der Einigung, wobei zuerst unklar war, ob eine großthüringische Lösung mit den preußischen Territorien des Regierungsbezirks Erfurt oder nur eine kleinthüringische Lösung zustande kommen sollte. Die Ablehnung von Gebietsabtretungen auf der Seite Preußens verwies jedoch schnell auf die zweite Variante. Der Freistaat Coburg entschied sich bei einer Volksabstimmung am 30. November 1919 mit 88 Prozent gegen einen Anschluss an Thüringen, worauf am 1. Juli 1920 die Vereinigung mit dem Freistaat Bayern vollzogen wurde. Somit kam es am 1. Mai 1920 zur Gründung des Landes Thüringen – in kleinthüringischer Gestalt – mit einer Fläche von 11.763 km² kam. Zur Landeshauptstadt wurde Weimar bestimmt.

Das Land Thüringen war von politischer Zerrissenheit gekennzeichnet: Nach dem Ersten Weltkrieg und in der Zeit der Weimarer Republik gab es in Thüringen auch starke kommunistische Bewegungen, etwa zur Novemberrevolution in Gotha oder im November 1923, als Thüringen mit der Reichsexekution belegt wurde, da es dort eine KPD-Regierungsbeteiligung gab. Andererseits entwickelte sich im Freistaat Thüringen unter dem Gauleiter Fritz Sauckel eine Hochburg des Nationalsozialismus. Von Januar 1930 bis April 1931 gab es in Thüringen die erste völkisch-nationalsozialistische Regierung in Deutschland, nach ihrem nationalsozialistischen Innenminister Wilhelm Frick als Frick-Regierung bezeichnet. Schon 1932 konnte die NSDAP unter Sauckel als Leitendem Staatsminister allein die Regierung im Land bilden.

Die weitere Geschichte des Landes Thüringen von 1920 bis 1945 wird im Hauptartikel Land Thüringen dargestellt.

Thüringen im Nationalsozialismus

In diesem Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen:
Auch wenn es einen separaten Artikel zu Thüringen im Nationalsozialismus gibt, sollte hier zumindest eine kurze Zusammenfassung der wesentlichsten Aspekte stehen und der Abschnitt nicht völlig ausgeblendet werden.
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Siehe auch: Thüringen im Nationalsozialismus

Das Land Thüringen, das eine Vorreiterrolle bei der Machtübernahme der Nationalsozialisten hatte, wurde ab März 1933 wie alle Länder gleichgeschaltet. Fritz Sauckel vereinte fortan das Amt des NSDAP-Gauleiters mit dem des Reichsstatthalters für Thüringen. Formal existierte das Land in der bisherigen geografischen Form bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.

Land Thüringen 1945 bis 1952 und Bezirke Thüringens in der DDR

Daten im Jahr 1950
Landeshauptstadt: Erfurt
Fläche: 15.585 km²
Einwohner: 2.837.600
Kfz-Kennzeichen: ST
Karte Thüringens zwischen 1945 und 1952

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, in der ersten Aprilhälfte 1945, wurde das Gebiet, nach unterschiedlich heftigen Kampfhandlungen, zunächst von US-Truppen besetzt. Die Amerikaner setzten Hermann Brill als Präsident der Landesverwaltung ein. Wie in der alliierten Vereinbarungen von Jalta vereinbart zogen sie sich Anfang Juli zurück. Thüringen wurde zwischen dem 2. und 6. Juli 1945 von sowjetischen Truppen besetzt. Die Besatzer ernannten Rudolf Paul zum Regierungspräsidenten (auch Landespräsident). Die sowjetische Militäradministration (SMAD) gliederte den Regierungsbezirk Erfurt an das Land Thüringen an, nicht aber die thüringischen Teile des Regierungsbezirkes Merseburg (Sangerhausen, Freyburg, Weißenfels, Naumburg, Zeitz). Aus dem Rest der preußischen Provinz Sachsen, einschließlich des bis dahin unabhängigen Landes Anhalt und des Thüringer Amtes Allstedt entstand das neue Land Sachsen-Anhalt. Ohne die genannten Angliederungen wären heute Erfurt, das Eichsfeld und weite Gebiete des Thüringer Beckens ebenfalls ein Teil von Sachsen-Anhalt.

Am 20. Oktober 1946 wurde der Thüringer Landtag gewählt. Paul floh am 1. September 1947 in die amerikanische Besatzungszone. Die Sowjets ernannten den KPD/SED-Funktionär Werner Eggerath zu seinem Nachfolger.

In der Folgezeit gab es einige Grenzänderungen zwischen der amerikanischen und der sowjetischen Besatzungszone (siehe Geschichte der Verwaltungsgliederung Thüringens).
1946 bekam das Land Thüringen eine Verfassung, und 1950 wurde der Regierungssitz von Weimar nach Erfurt verlegt. Das Gebiet des Landes Thüringen bestand nun aus dem ehemaligen Freistaat Thüringen ohne die Exklave Allstedt, ferner aus dem Gebiet des früheren preußischen Regierungsbezirkes Erfurt und der Herrschaft Schmalkalden mit einer Gesamtfläche von 15.585 km².

1949 wurde Thüringen Teil der DDR. Am 25. Juli 1952 beschloss der Landtag im Zuge einer Verwaltungsreform in der DDR das Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in Thüringen. Damit wurde das Land seiner Funktion enthoben. Fortan bestanden die Bezirke Erfurt, Gera und Suhl, wobei die Bezirke Erfurt und Gera im Vergleich zum aufgelösten Land Thüringen Gebietsänderungen beziehungsweise Grenzbegradigungen zu den Nachbarländern Sachsen-Anhalt und Sachsen erfuhren, welche meist den gegenwärtigen Landesgrenzen entsprechen.

Tausende Thüringer nahmen am Aufstand vom 17. Juni 1953 teil.

Freistaat Thüringen

Nach der politischen Wende in der DDR wurde das Land Thüringen mit dem Ländereinführungsgesetz vom 22. Juli 1990 mit Wirkung zum 14. Oktober 1990, elf Tage nach der deutschen Wiedervereinigung, aus den Bezirken Erfurt, Gera und Suhl sowie unter Einbeziehung der Landkreise Altenburg, Schmölln (Bezirk Leipzig) und Artern (Bezirk Halle) wieder gebildet. Besonders umstritten war dies im Fall des Kreises Altenburg, wo sich in einer Bürgerbefragung 54 % für die Zugehörigkeit zu Sachsen ausgesprochen, der Kreistag aber in geheimer Abstimmung für Thüringen votiert hatte.

Ebenfalls gab es zahlreiche Bitten aus den Thüringer Kreisen des Bezirks Halle (Kreise Sangerhausen, Artern, Nebra und Naumburg, wo sich die alteingesessenen Bürger als „Thüringer“ wahrnehmen) um Angliederung an das neue Bundesland Thüringen, wobei nur dem Kreis Artern die Volksbefragung erlaubt und am 6. Mai 1990 durchgeführt wurde, mit dem Ergebnis von etwa 88 % für Thüringen bei 78 % Beteiligung. Den anderen Kreisen wurde eine Bürgerbefragung nicht erlaubt; sie wäre auch durch das Ländereinführungsgesetz nicht berücksichtigt worden. Alle Bemühungen der im Süden und Westen des Bezirks Halle ansässigen „“ oder auch „“ bis hin zur Anrufung des Bundesverfassungsgerichtes blieben erfolglos. Gleiches gilt auch für den fränkisch geprägten Süden Thüringens (Kreise Sonneberg, Hildburghausen und Meiningen) und das Fuldaische Ulstertal bei Geisa, wo Bürgerbefragungen ebenfalls nicht erlaubt wurden, um ein Abfallen dieser Regionen aus den vorgeschriebenen Grenzen zu verhindern. Im Jahr 1990 gab es wenig Zeit für innere Grenzstreitereien, die Wiedervereinigung sollte schnellstens vollzogen werden.

Die dabei entstandene Landesgrenze besteht in weiten Teilen schon seit dem Mittelalter und folgt heute im Wesentlichen dem 1815 auf dem Wiener Kongress festgelegten Verlauf, abgesehen von kleineren Korrekturen im Bereich einzelner Ortschaften. Lediglich die nördliche Hälfte der Grenze zu Sachsen-Anhalt zwischen dem Harz und Rastenberg kennt keine historischen Vorläufer als Landesgrenze und wurde 1944/45 und in leicht veränderter Form 1990 einer gedachten Mittellinie zwischen Erfurt und Halle folgend administrativ festgelegt.

Heute nennt sich das Land Freistaat Thüringen. Landeshauptstadt wurde 1990 Erfurt. 1992 wurden einige Gemeinden des früheren Bezirkes Gera sächsisch, siehe hierzu Geschichte der Verwaltungsgliederung Thüringens. Den Umbau der Verwaltung vom System der DDR hin zum System der BRD unterstützten die Länder Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz als Paten der Aufbauhilfe.

Auf einer Sitzung auf der Wartburg am 25. Oktober 1993 verabschiedete der Thüringer Landtag eine neue Verfassung, die am 30. Oktober 1993 vorläufig und am 16. Oktober 1994 nach einem Volksentscheid endgültig in Kraft gesetzt wurde.

Von 1990 bis 2014 war immer die CDU Regierungspartei, dabei von 1990 bis 1994 in einer Koalition mit der FDP und von 1994 bis 1999 sowie von 2009 bis 2014 in einer schwarz-roten Koalition mit der SPD. Ministerpräsidenten waren 1990 bis 1992 Josef Duchač, 1992 bis 2003 Bernhard Vogel, 2003 bis 2009 Dieter Althaus, 2009 bis 2014 Christine Lieberknecht. 2014 bis 2024 wurde Thüringen als erstes deutsches Bundesland von einem linken Ministerpräsidenten, Bodo Ramelow, unter einer rot-rot-grünen Koalition, regiert. Seit 2024 regiert Mario Voigt mit einer Koalition aus CDU, SPD und BSW.

Baugeschichte

In Thüringen sind Bauwerke und archäologische Befunde aller Epochen der letzten 1300 Jahre erhalten. Nachfolgend werden einige wichtige unter ihnen genannt:

  • Frühmittelalter:
    • Hasenburg bei Haynrode
    • Heidingsburg, als Vorgängerbau der Martinskirche bei Hetschburg
  • Romanik bzw. Hochmittelalter:
    • Mühlburg (704) bei Mühlberg im Landkreis Gotha, gilt als ältestes noch erhaltenes Bauwerk in Thüringen
    • Veste Wachsenburg (932) bei Holzhausen im Ilm-Kreis
    • Burg Gleichen (1034) bei Wandersleben im Landkreis Gotha
    • Burg Henneberg (1037) bei Henneberg im Landkreis Schmalkalden-Meiningen
    • Burg Ranis (1085) in Ranis im Saale-Orla-Kreis
    • Martinskirche (um 1119) in Apolda
    • Wartburg (1067) bei Eisenach
    • Kloster Paulinzella (1103) bei Rottenbach im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt
    • Erfurter Dom (1154) in Erfurt
    • Runneburg (um 1160) in Weißensee im Landkreis Sömmerda
    • Wasserburg Kapellendorf (um 1175) bei Kapellendorf im Landkreis Weimarer Land
    • Lobdeburg (um 1180) bei Jena
    • Leuchtenburg (um 1190) in Seitenroda im Saale-Holzland-Kreis
    • Osterburg (12. Jahrhundert) in Weida im Landkreis Greiz
    • Liebfrauenkirche (1215) in Arnstadt im Ilm-Kreis
  • Gotik
    • Divi-Blasii-Kirche (1227) in Mühlhausen im Unstrut-Hainich-Kreis
    • Nordhäuser Dom (um 1250) in Nordhausen im Landkreis Nordhausen
    • Severikirche (1278) in Erfurt
    • Mühlhäuser Stadtbefestigung (um 1250) in Mühlhausen im Unstrut-Hainich-Kreis
    • Marienkirche (1317) in Mühlhausen, höchste Kirche Thüringens
    • zahlreiche Rathäuser und Stadtkirchen im ganzen Land entstanden im gotischen Stil zwischen 1380 und 1500.
  • Renaissance
    • zahlreiche Schlösser und Rathäuser
      • Schlösser unter anderen in Sondershausen (1533), Schmalkalden (1585), Schleusingen (16. Jahrhundert) und Waltershausen (um 1550)
      • Rathäuser unter anderen von Saalfeld (1526), Gera (1573), Hildburghausen (1572) und Arnstadt (1581)
    • Herzogin Anna Amalia Bibliothek (1512) in Weimar
    • Veste Heldburg (1560) in Heldburg im Landkreis Hildburghausen
  • Barock
    • Weimarer Stadtschloss (1619) in Weimar
    • Schloss Friedenstein (1643) in Gotha
    • Schloss Saalfeld (1677) in Saalfeld
    • Schloss Elisabethenburg (1682) in Meiningen
    • Goethes Gartenhaus (17. Jahrhundert) im Park an der Ilm in Weimar
    • Schloss Altenburg (frühes 18. Jahrhundert) in Altenburg
    • Kurmainzer Packhof (1705) am Anger in Erfurt
    • Stadtkirche (1719) in Waltershausen im Landkreis Gotha
    • Schloss Belvedere (1724) bei Weimar
    • Heidecksburg (1735) in Rudolstadt
    • Schloss Molsdorf (1736) in Molsdorf bei Erfurt
    • Jagdschloss Rathsfeld 1697 auf dem Kyffhäuser
    • Zitadelle Petersberg (17./18. Jahrhundert) in Erfurt
  • Klassizismus
    • Weimarer Stadtschloss (1774) in Weimar
    • Stadtkirche Hildburghausen (1781) in Hildburghausen
    • Rathaus Zeulenroda (1825) in Zeulenroda-Triebes
  • Romantik
    • Schloss Landsberg (1840) bei Meiningen
    • Wartburg (Wiederaufbau, 1838) bei Eisenach
  • Moderne
    • Deutsches Nationaltheater (1907) in Weimar
    • Jentower (1972) in Jena
    • Bundesarbeitsgericht (1999) in Erfurt
    • Erfurter Hauptbahnhof (2004) in Erfurt

Trivia

In den Bildhandschriften des Sachsenspiegels wird der Thüringer immer symbolhaft („redend“) mit einem Dörrfisch in der Hand dargestellt. Vom Thüringer leitet sich der Familienname Döring ab.

Waren die Landgrafen von Thüringen ursprünglich „Franzosen“? Armin Wolf im Genealogischen Jahrbuch Band 41

Siehe auch

  • Liste der Herrscher Thüringens
  • Liste thüringischer Rittergeschlechter
  • Thüringer Landtag

Literatur

  • Sigrid Dušek (Hrsg.): Ur- und Frühgeschichte Thüringens. Ergebnisse archäologischer Forschung in Text und Bild. Stuttgart 1999, ISBN 3-8062-1504-9.
  • Stefan Gerber, Werner Greiling, Marco Swiniartzki (Hrsg.): Industrialisierung, Industriekultur und soziale Bewegungen in Thüringen (= Materialien zur thüringischen Geschichte. 1). Köln / Weimar / Wien 2018, ISBN 978-3-412-51136-4.
  • Werner Greiling: „Intelligenzblätter“ und gesellschaftlicher Wandel in Thüringen. Anzeigenwesen, Nachrichtenvermittlung, Räsonnement und Sozialdisziplinierung. (= Schriften des Historischen Kollegs. Vorträge. 46). München 1995 (Digitalisat)
  • Hans-Werner Hahn, Marko Kreutzmann (Hrsg.): Jüdische Geschichte in Thüringen. Strukturen und Entwicklungen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Wien, Köln 2023, ISBN 978-3-412-52591-0 (Reiner Prass: Rezension, Wissenschaftlicher Literaturanzeiger 62/1, 2023).
  • Ulrich Hess: Geschichte Thüringens 1866 bis 1914. Weimar 1991, ISBN 3-7400-0077-5.
  • Jürgen John: Quellen zur Geschichte Thüringens – von der Reformation bis 1918. Erfurt 1997, ISBN 3-931426-14-9.
  • Reinhard Jonscher, Willy Schilling: Kleine thüringische Geschichte. Jena 2001, ISBN 3-910141-74-9.
  • Sven Ostritz (Hrsg.): Das Frühmittelalter in Thüringen. Band 2. Studien zu den Fundkomplexen Oßmannstedt, Eischleben und Herpf (= Weimarer Monographien zur Ur- und Frühgeschichte. Band 47). Beier & Beran, Langenweißbach 2022, ISBN 978-3-95741-116-7. 
  • Hans Patze, Walter Schlesinger (Hrsg.): Geschichte Thüringens. Köln u. a. 1967 ff., ISBN 3-412-08285-6.
  • Steffen Raßloff: Der „Mustergau“. Thüringen zur Zeit des Nationalsozialismus. München 2014, ISBN 978-3-7658-2052-6 (Mike Schmeitzner: Rezension, Zeitschrift für Thüringische Geschichte 72, 2018, S. 417–419).
  • Steffen Raßloff: Thüringen. Ein historischer Überblick. Hg. von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen. Erfurt 2004. (3. Auflage 2015).
  • Steffen Raßloff: Mitteldeutsche Geschichte. Sachsen – Sachsen-Anhalt – Thüringen. Leipzig 2016. (Neuausgabe: Markkleeberg 2019, ISBN 978-3-86729-240-5)
  • Steffen Raßloff: Geschichte Thüringens. München 2010, ISBN 978-3-406-74734-2. (2. Auflage 2020)
  • Steffen Raßloff: Kleine Geschichte Thüringens. Ilmenau 2017, ISBN 978-3-95560-056-3. (2. Auflage 2020)
  • Zeitschrift für Thüringische Geschichte. Bd. 1 ff. 1852 ff. (1852–1943 als Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde. 1992–2007 als Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte) ISSN 0943-9846.

Weblinks

Commons: Geschichte Thüringens – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Thüringen – Geschichte im Überblick auf erfurt-web.de (mit Übersetzungen in sechs Sprachen)
  • Georg Spalatin: Chronik der Sachsen und Thüringer
  • Thüringen und die Thüringer im frühen Mittelalter (6.–11. Jahrhundert) im Frühmittelalterforum
  • Thüringens Geschichte und die Thüringischen Staaten im Deutschen Reich 1871–1918
  • Thüringens Geschichte und die Thüringischen Staaten 1918–1933
  • die Heden-Orte (PDF) Artikel zum Herzogtum Thüringen zur Merowingerzeit. (PDF-Datei; 3,29 MB)

Anmerkungen

  1. Im 18. Jahrhundert wurde Thüringen als ein Teil Sachsens aufgefasst, wie die folgende Textstelle aus dem Schauspiel Minna von Barnhelm (1767) von Gotthold Ephraim Lessing zeigt.
    WIRT (schreibt). „von Barnhelm“ – Kommend? woher, gnädiges Fräulein?
    FRÄULEIN. Von meinen Gütern aus Sachsen.
    WIRT (schreibt). „Gütern aus Sachsen“ – Aus Sachsen! Ei, ei, aus Sachsen, gnädiges Fräulein? aus Sachsen?
    FRANZISKA. Nun? warum nicht? Es ist doch wohl hierzulande keine Sünde, aus Sachsen zu sein?
    WIRT. Eine Sünde? Behüte! das wäre ja eine ganz neue Sünde! – Aus Sachsen also? Ei, ei! aus Sachsen! Das liebe Sachsen! – Aber wo mir recht ist, gnädiges Fräulein, Sachsen ist nicht klein und hat mehrere – wie soll ich es nennen? – Distrikte, Provinzen. – Unsere Polizei ist sehr exakt, gnädiges Fräulein. –
    FRÄULEIN. Ich verstehe: von meinen Gütern aus Thüringen also.
    WIRT. Aus Thüringen! Ja, das ist besser, gnädiges Fräulein, das ist genauer. – (Schreibt und liest.) „Das Fräulein von Barnhelm, kommend von ihren Gütern aus Thüringen, nebst einer Kammerfrau und zwei Bedienten“ –
  2. Einen Überblick bietet Gerhard Schulze: Die Novemberrevolution 1918 in Thüringen, Erfurt 1976. Zu den Ereignissen in Gotha vgl. Helge Matthiesen: Bürgertum und Nationalsozialismus in Thüringen. Das bürgerliche Gotha von 1918 bis 1930, Jena/Stuttgart 1994 sowie Ewald Buchsbaum: Die Entstehung eines linken revolutionären Flügels in der Gothaer USPD. In: Beiträge zur Geschichte Thüringens. Band II, Erfurt 1970, S. 148–160. Für Erfurt vgl. Steffen Raßloff: Flucht in die nationale Volksgemeinschaft. Das Erfurter Bürgertum zwischen Kaiserreich und NS-Diktatur, Köln/Weimar/Wien 2003.

Einzelnachweise

  1. Historische Karte (1642), urn:nbn:de:hbz:061:1-31119 – Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
  2. Wolfgang Timpel: Archäologische Forschungen zur Frühgeschichte Thüringer Städte. In: Frühgeschichte der europäischen Stadt. Schriften zur Ur- und Frühgeschichte. Band 44. Akademie Verlag, Berlin 1991. 
  3. G. Fromm: Thüringer Eisenbahnstreckenlexikon.
  4. Quellen zur Geschichte Thüringens. Der 17. Juni 1953 in Thüringen. (pdf, 296 S.)
  5. mdr.de: Sowjetische Panzer gegen Arbeiter und Bauern in Thüringen (17. Juni 2023)
  6. Hanno Müller: Wie das Altenburger Land nach der Wende zu Thüringen kam. In: Thüringer Allgemeine. 17. August 2010.
  7. Resultate der Bürgerbefragung vom 6. Mai 1990. In: Thüringer Allgemeine. Jahrgang 1, Nr. 95, 9. Mai 1990. 
  8. Steffen Raßloff: Der Freistaat Thüringen 1990/93. In: Landesregierung Thüringen (Hrsg.): Thüringen, Blätter zur Landeskunde. Nr. 83. 
  9. Hessisches Ministerium der Finanzen: Interview mit Dr. Worms. (PDF) In: Hessisches Ministerium der Finanzen. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 17. Januar 2020.@1@2 (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) 
  10. Genealogischen Jahrbuch Band 41, mgh-bibliothek.de
Geschichte der deutschen Länder

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Siehe auch: Land (Deutschland)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 07:03

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Die Geschichte Thuringens umschreibt die Entwicklung eines geographischen Raums dessen Kerngebiet das Thuringer Becken ist von der Ur und Fruhgeschichte bis zur Gegenwart in der das Bundesland Thuringen diesen Raum einnimmt Die Geschichte Thuringens begann nicht erst mit den Thuringern und ihrem spatantiken Konigreich das ab etwa 531 schrittweise ins Frankenreich eingegliedert wurde es war aber wohl noch uber die Jahrhunderte hinweg identitatsstiftend vielleicht ebenso die hochmittelalterliche Landgrafschaft Thuringen die die ubergrafliche Stellung der Landgrafen Ludowinger Wettiner ausmachte die das hohe Gericht und den Landfrieden in ganz Thuringen zu besorgen hatten Erfurt ist seit dem fruhen Mittelalter das geistliche wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Thuringens in dem vom 10 bis zum 19 Jahrhundert die Erzbischofe von Mainz herrschten wie auch im Eichsfeld In der Fruhen Neuzeit gehorte der grosste Teil Thuringens zum Kurfurstentum bzw Herzogtum Sachsen und seinen Folgestaaten neben den Schwarzburgern Reussen und Preussen bis zum Ende der Monarchie 1920 wurde das Land Thuringen gegrundet und 1990 das Bundesland Thuringen Fruhgeschichte und AltertumWahrend der Elster Kaltzeit war das Thuringer Becken von einem Eisschild bedeckt Alteste Funde menschlicher Besiedlung stammen aus Bilzingsleben Ehringsdorf bei Weimar Ehringsdorfer Urmensch sowie aus Ranis Die Silexspitze von Weimar Ehringsdorf konnte aus der mittleren Altsteinzeit stammen Um 100 v Chr wanderten Hermunduren aus dem Gebiet der unteren Elbe nach Thuringen ein und vertrieben die Kelten oder vermischten sich mit ihnen Letztere lebten bis um Christi Geburt sudlich des Thuringer Waldes und erbauten dort ihr einziges Oppidum auf dem Gebiet Mitteldeutschlands die Steinsburg bei Romhild Da es sich bei der Steinsburg vermutlich um das bei Claudios Ptolemaus erwahnte oppidum Bikourgion handelt ist Romhild als der alteste Ort auf dem Gebiet des heutigen Thuringen anzusehen Im Jahr 3 n Chr vereinigte der Markomannenfurst Marbod Hermunduren Turonen Quaden Langobarden und Semnonen in seinem Reich 19 n Chr vertrieb Vibilius Furst der Hermunduren den Markomannen Catualda den Nachfolger Marbods und verleibte sich so den nordbohmischen Teil des Markomannenreiches ein Laut Tacitus 98 n Chr entsprang die Elbe deren Quelle tatsachlich im nordostlichen Bohmen liegt im Gebiet der Hermunduren Die Romer herrschten zwar niemals in Thuringen dennoch unterhielten sie Handelsbeziehungen und unternahmen einige Expeditionen dorthin Vielfach wurden im Land romische Munzen gefunden und die romische Topferei von Haarhausen bei Erfurt war fast identisch mit Topfereien der Romer Die bis vor einigen Jahren vorrangige These dass im 3 Jahrhundert Angeln und Warnen von Norden nach Thuringen einbrachen und zusammen mit den Hermunduren und Turonen die Thuringer bildeten ist heute nicht mehr haltbar Der Zusammenhang zwischen Hermunduren die letztmals im 1 Jahrhundert erwahnt werden und den Thuringern ist eine Erfindung Im 4 Jahrhundert wurde der Name Thoringi erstmals durch Flavius Vegetius Renatus schriftlich erwahnt wobei diese Quelle bezweifelt wird Sicher hingegen ist die Existenz von Sidonius Apollinaris eines gallischen Autors der um 480 die Thoringi als einen ehemaligen Gefolgschaftsverband des Hunnenkonigs Attila bei dessen Kriegszug nach Gallien benannte MittelalterReich der Thuringer Hauptartikel Thuringer Das Reich der Thuringer existierte bis zur Zerschlagung durch die Franken und Sachsen im Jahr 531 Die Quellen sind sparlich genau zu datieren ist nur das Ende Angebliches Wappen des Reiches der Thuringer 1546 Infolge des Abzugs der Hunnen Mitte des 5 Jahrhunderts konnten die Thuringer unter Konig Bisinus dem ersten gesicherten Herrscher der Thuringer um 500 die Herrschaft uber ein ausgedehntes Gebiet ubernehmen Das Reich erstreckte sich vermutlich nach Suden uber den Main hinaus und moglicherweise fast bis zur Donau Nach dem Tod des Bisinus regierten seine Sohne Baderich Herminafried und Berthachar von denen Berthachar wohl bereits fruh verstarb Schliesslich blieb nur noch Herminafried als eigenstandiger Konig ubrig Herminafried Ermanfried Hermenefred heiratete die Gotin Amalaberga eine Nichte des Ostgotenkonigs Theoderich der Grosse Nach dem Tod Theoderichs 526 nutzten die Franken die Gelegenheit und griffen an 531 war das Ende des Reiches gekommen In der Schlacht an der Unstrut besiegten die merowingischen Franken unter den Konigsbrudern Chlothar I und Theuderich I die Thuringer Ob die Sachsen in dieser Auseinandersetzung mit den Franken verbundet waren ist in der modernen Forschung umstritten Durch Flucht Deportation und Mord Herminafried 534 in Zulpich fand die thuringische Konigsfamilie ihr Ende Die letzte Angehorige des Konigshauses Radegunde starb 587 im frankischen Exil und wurde spater heiliggesprochen Das Reich wurde zerschlagen und unter den Siegern aufgeteilt Das Gebiet nordlich des Harzes ging vermutlich an die Sachsen der Suden wohl an die Franken Die Gebiete ostlich der Saale konnten von den Franken nicht gehalten werden und wurden von Slawen besiedelt Als Tribut wurde den sudlichen Thuringern der sogenannte Schweinezins auferlegt demzufolge sie dem frankischen Konigshof jahrlich 500 Schweine liefern mussten Das Iringlied erzahlt eine von den Ereignissen inspirierte Geschichte vom Untergang des Reiches der Thuringer und dem Ende Herminafrieds Das merowingische Herzogtum Thuringen Das Thuringer Reich als Teil des Frankischen Reiches zu Zeiten der Merowinger Um 630 errichteten die Merowinger in Thuringen ein Herzogtum und setzten als Herzog den Franken Radulf ein Uber ihn und seine Nachfolger Heden I und Heden II ist fast nichts bekannt Heden II schenkte 704 seinen Hof Arnstadt dem Bischof Willibrord es ist die alteste urkundliche Erwahnung eines Ortsnamens im Thuringer Gebiet Unklar ist ob es sich bei Radulf um einen Herzog Hruodi handelt der etwa gleichzeitig in der Wurzburger Gegend herrschte Das Herzogtum bestand bis ins spate 7 Jahrhundert Thuringen in ottonischer und salischer Zeit Thuringen als Teil des Heiligen Romischen Reiches zur Zeit der Salier Im Gegensatz zu den ubrigen deutschen Stammen entstand bei den Thuringern zu Beginn der deutschen Geschichte Anfang des 10 Jahrhunderts kein eigenstandiges neues Stammesherzogtum In ottonischer Zeit waren die einflussreichsten Furstenhauser in der Region die Markgrafen von Meissen und die Grafen von Weimar Thietmar von Merseburg schrieb Markgraf Ekkehard I sei durch das Volk der Thuringer zum Herzog gewahlt worden auch wenn eine solche Wahl falls sie tatsachlich stattgefunden hat kaum Rechtsgultigkeit besessen hatte Nach der Ermordung Ekkehards I im Kloster Pohlde im Jahr 1002 stiegen die Grafen von Weimar zur wichtigsten Familie des Landes auf Als Konig Heinrich II bei seinem Kronungsumritt im Juli 1002 Kirchberg bei Jena besuchte trat Wilhelm II als Fursprecher aller Thuringer auf und erreichte beim Konig nach fast 500 Jahren die Aufhebung des Schweinezinses Unter den thuringischen Adelsgeschlechtern des Mittelalters gewann das der Ludowinger eine besondere Bedeutung Seine ersten bekannten Angehorigen standen wie die verwandten Reginbodonen in engerer Beziehung zum Erzbistum Mainz und waren auch am mittleren Main begutert Ludwig der Bartige angeblich ein Verwandter Giselas der Ehefrau Kaiser Konrads II erhielt um 1040 ein Lehen nordlich des Thuringer Waldes und legte die heute verfallene Schauenburg an Im Raum Friedrichroda Finsterbergen erwarb er ein ansehnliches Territorium das spater auch durch Heirat bis an den Harz ausgedehnt werden konnte Sein Sohn Ludwig der Springer erbaute 1067 die Wartburg Die ludowingische Landgrafschaft Thuringen Hauptartikel Landgrafschaft Thuringen Ludwig I wurde 1131 vom spateren Kaiser Lothar von Supplinburg zum Landgrafen von Thuringen erhoben Diese neue Landgrafschaft war 1111 1112 durch Kaiser Heinrich V geschaffen worden Als erster Landgraf war der bayerisch sachsische Graf Hermann von Formbach Radelberg und Winzenburg 1137 oder 1138 eingesetzt aber 1130 all seiner Amter enthoben worden Nach dem Tod von Kunigunde von Bilstein im Jahre 1140 erbte Ludwig I auch die gisonischen Hessengaue Unter den Ludowinger Landgrafen wurde Thuringen mehrfach in den staufisch welfischen Thronstreit hineingerissen Die auf ihren Vorteil bedachten Landgrafen wechselten in dieser Zeit mehrfach die Fronten Die landgraflichen Hauptresidenzen Wartburg Runneburg Neuenburg das Marburger Landgrafenschloss und die Burg Creuzburg wurden prachtvoll ausgestattet und waren im 12 und 13 Jahrhundert Zentren deutscher Kultur Bekannt sind der sagenhafte Sangerkrieg und das Wirken der heiligen Elisabeth Die Heirat Ludwigs IV mit Elisabeth der Tochter des ungarischen Konigs Andreas II zeigt dass die Ludowinger zu den machtigsten Reichsfursten zahlten Wartburg Runneburg Neuenburg Marburg Creuzburg Berg der abgegangenen Schauenburg Stammburg der Ludowinger Landgrafschaft ThuringenErste Stadtgrundungen Im 12 Jahrhundert erfolgten auch in Thuringen die ersten Stadtrechtsverleihungen Nach koniglichem Recht ius civitatis waren die Stadtrechte von Muhlhausen Nordhausen und Saalfeld gestaltet und diese Stadte zu Reichsstadten erhoben worden Das dem Mainzer Erzbistum unterstellte Erfurt galt zu dieser Zeit bereits als eine mittelalterliche Grossstadt mit uber 10 000 Einwohnern Noch im 13 Jahrhundert entstand eine Gruppe kleiner Stadte meist in der Nahe landgraflicher Burgen wie Waltershausen die dem Handel und Handwerk grossere Vorteile boten als in dorflicher Umgebung Die Ludowinger waren auch die ersten Herrscher Thuringens die aktive Stadtepolitik betrieben und diese zur Machtsicherung und erweiterung einsetzten Aus den Stadtgrundrissen lassen sich geplanten Stadtgrundungen nach Eisenacher Stadtrecht an einem rechteckigen Strassenraster erschliessen Zu diesen gehoren Gebesee und Weissensee welches zu einem Machtzentrum im ostlichen Teil der Landgrafschaft avancierte oder Thamsbruck 1206 und Langensalza 1268 die nicht im Machtbereich der Ludowinger lagen Geistliche Ritterorden in Thuringen Die Johanniterburg in Kuhndorf In der Zeit der Kreuzzuge hatten sich Ritterorden herausgebildet die auch in Thuringen hohes Ansehen genossen In engster Beziehung zum Landgrafenhaus befand sich der Deutsche Orden In der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts ubernahm er wichtige Positionen ostlich der Saale und grundet Niederlassungen Komtureien in Altenburg 1214 Zwatzen 1221 Porstendorf und Schleiz 1224 sowie im westlichen Thuringen Nagelstadt 1222 und Muhlhausen 1227 Durch Schenkungen und Landkauf entstanden im Umkreis dieser oft burgartig befestigten Sitze weitere Landguter Die Ballei Thuringen fand ihren Hauptsitz in Zwatzen Der Johanniterorden war ebenfalls in Thuringen vertreten sein administratives Zentrum lag im Raum Weissensee der Templerorden hatte in Topfstedt bei Greussen Fuss gefasst kleine Hospitalorden z B der Lazariter Orden auf dem Wackenhof bei Kupfersuhl vervollstandigen das Bild Die Landgrafschaft unter den Wettinern im Spatmittelalter Vollwappen Albrechts II Der letzte Ludowinger Heinrich Raspe versuchte 1246 die deutsche Konigskrone zu erlangen und wurde sogar am 22 Mai 1246 mit papstlicher Unterstutzung zum Konig gewahlt starb jedoch ein knappes Jahr spater Daraufhin kam es zum thuringisch hessischen Erbfolgekrieg zwischen dem Enkel Hermanns I dem Meissener Markgrafen Heinrich dem Erlauchten dem Heinrich Raspe 1243 die Eventualbelehnung im Falle seines Todes zugesichert hatte und Sophie von Brabant einer Tochter Ludwigs IV und der heiligen Elisabeth die das Erbe fur ihren minderjahrigen Sohn Heinrich das Kind beanspruchte Nach Kriegsende 1264 fiel Thuringen zum Grossteil an den Wettiner Heinrich den Erlauchten Der Westteil des ehemaligen ludowingischen Herrschaftsgebietes die durch Heirat zur thuringischen Landgrafschaft hinzugekommenen hessischen Grafschaften nahmen seit 1264 wieder eine eigene Entwicklung und bildeten die Landgrafschaft Hessen unter Heinrich I von Hessen dem Sohn Sophies von Brabant Karte Thuringens 1680 Heinrich der Erlauchte uberliess die Landgrafschaft Thuringen seinem Sohn Albrecht II dessen Sohn Friedrich I erstmals uber die Landgrafschaft Thuringen und die Mark Meissen in Personalunion herrschte Mit dem Vertrag von Chemnitz 1382 wurde die Landgrafschaft Thuringen dessen Enkel Balthasar ubertragen der sie seinem Sohn Friedrich IV vererbte Ab 1445 herrschte Wilhelm III in der Landgrafschaft der von seinem Vater Friedrich den Titel eines Herzogs von Sachsen geerbt hatte Einige Jahre nach dessen Tod 1485 wurde die Landgrafschaft Thuringen geteilt Leipziger Teilung den nordlichen Teil erhielt Albrecht Thuringer Kreis und den sudlichen Teil Ernst Die Wettiner bauten ihre Herrschaft in Thuringen im Spatmittelalter stetig aus etwa konnten sie im Thuringer Grafenkrieg ihre Dominanz gegenuber den anderen Grafen in Thuringen sichern Ab der fruhen Neuzeit wurden die wettinischen Gebiete Thuringens immer wieder geteilt Ernestinische Herzogtumer wodurch Thuringen im Heiligen Romischen Reich machtpolitisch keine Rolle mehr spielte Entwicklung in Nordthuringen Konigspfalzen und Freie Reichsstadte Fur die Entwicklung der deutschen Geschichte wahrend der ottonischen salischen und Stauferzeit befanden sich im thuringischen Helmegau wichtige Konigspfalzen Wallhausen und Tilleda mit der unmittelbar daruber befindlichen staufischen Reichsburg Kyffhausen ausserdem die Reichsburg Nordhausen um welche sich die Stadt Nordhausen bildete Ebenso wichtig war die abgegangene Pfalz Memleben die sich im benachbarten Gau Engilin befand In der Pfalz Wallhausen heirateten 909 Konig Heinrich I und die spater heiliggesprochene Mathilde Hier wurde wahrscheinlich 912 ihr Sohn der spatere Kaiser Otto I der Grosse geboren Wallhausen Tilleda Nordhausen und Memleben waren haufige Aufenthaltsorte von ottonischen und salischen Konigen und Kaisern Wallhausen Tilleda und Nordhausen auch vom Stauferkaiser Friedrich I Barbarossa wo Urkunden ausgestellt und Hoftage abgehalten wurden Nordhausen wurde am 27 Juli 1220 vom Stauferkaiser Friedrich II zur Freien Reichsstadt erhoben Auch Muhlhausen ist zu nennen welches mit seiner Reichsburg und umliegender Stadt Stadtrechte seit 1135 im Jahre 1251 den Titel einer Reichsstadt erlangte und sich 1256 dem Rheinischen Stadtebund anschloss Hier fand 1188 die Konigswahl des Staufers Philipp von Schwaben statt Die Stadte Erfurt Nordhausen und Muhlhausen schlossen sich zwischen 1304 06 und 1481 zum Thuringer Dreistadtebund und wurden 1430 Mitglieder der Hanse Grafschaft Beichlingen Die Grafschaft Beichlingen erstreckte sich ursprunglich im nordostlichen Teil des Thuringer Beckens um deren Hauptresidenz auf dem Schloss Beichlingen Auf der Rothenburg im Kyffhausergebirge residierte von 1103 bis 1209 Christian von Rothenburg 1103 erste urkundliche Erwahnung welche im Jahr 1209 an die Grafschaft Beichlingen fiel Diese herrschten bis 1348 auch uber weite Gebiete in der Goldenen Aue Helmegau um das Kyffhausergebirge und in der Hainleite Mit zunehmenden finanziellen Schwierigkeiten in dieser Region verkauften sie noch vor 1300 die Ortschaft Heringen an die Grafschaft Hohnstein im Jahr 1340 dann die Ortschaft Frankenhausen an die Grafschaft Schwarzburg und 1348 Kelbra wieder die Grafen von Hohnstein Ebenso verkauften sie die im Jahre 1227 gerade erst erhaltene Grafschaft Lohra zuerst im Jahre 1289 den westlichen Teil an die wettinische Landgrafschaft Thuringen 1320 den zentralen und ostlichen Teil an Hohnstein Im Jahre 1448 wurde der grosste Teil des restlichen Besitzes im Thuringer Becken um Colleda verpfandet an die Schwarzburger und Stolberger 1468 verkaufte Schwarzburg seinen Anteil an Stolberg welches nun weite Besitzungen im Thuringer Becken um Frohndorf und Grossneuhausen besass Aber fast der gesamte Besitz im Thuringer Becken fiel wenige Jahre spater zum Haus derer von Werthern uber den Reichs Erbkammerturhuter Hans von Werthern welcher 1487 erst das Gut Allerstedt und 1498 die Herrschaft Brucken erhielt Im Jahre 1518 konnte es sogar fur Brucken Helme das Stadtrecht durch Kaiser Maximilian I erwirken dieses Recht konnte aber spater in den folgenden Jahrhunderten nicht mehr gehalten werden und verfiel wieder Im Jahre 1505 erwarb der Erbkammerturhalter in definitiver Form samtliche Stolbergischen ehemals Beichlingischen Besitzungen im Thuringer Becken wie die Herrschaft Frohndorf mit Orlishausen Ellersleben Dermsdorf Grossneuhausen Bachra Battgendorf und Backleben Im Jahre 1519 erhielt er den restlichen Besitz des Hauses Beichlingen die Ortschaft Beichlingen mit dem dazugehorigen Stammschloss der Familie Damit war die Grafschaft endgultig aufgelost und endgultig in das Kurfurstentum Sachsen integriert Grafschaft Kirchberg Hauptartikel Grafen von Kirchberg Hainleite Grafschaft Lohra Die Grafschaft Lohra bestand im 12 und 13 Jahrhundert um die Burg Lohra und kontrollierte das obere Wippertal zwischen Worbis bis Kleinfurra die Hohen der westlichen Hainleite und die Umgebung von Grossbodungen und Bleicherode Sie endete im Jahre 1227 mit dem Tod von Ludwig IV von Lohra Die Grafschaft fiel danach an die Grafschaft Beichlingen welche 1289 den westlichen Teil um Worbis an die wettinische Landgrafschaft Thuringen verkauften Der Rest wurde dann 1320 ebenfalls verkauft diesmal an die Grafschaft Hohnstein Grafschaften Hohnstein Klettenberg und Stolberg Die aus dem Sudharz kommenden Grafen von Hohnstein entwickelten die Grafschaft Hohnstein zu einem Machtfaktor im nordlichen Thuringen sowohl im Helmegau als auch im oberen und mittleren Einzugsgebiet der Wipper Die erste urkundliche Erwahnung der Burg Hohnstein war 1130 der letzte Regent verstarb 1593 Die Besitzer der Grafschaft Stolberg bis 1815 waren vermutlich eine Nebenlinie der Hohnsteiner welche als ostlicher Nachbar bis 1815 existierten und ebenfalls Gebiete im Sudharz und der Goldene Aue besassen Im Jahre 1253 wurde die im westlichen Helmegau befindliche Grafschaft Klettenberg von Hohnstein besetzt und in die Grafschaft Hohnstein eingefugt Aus den ehemaligen Grafschaften Klettenberg und Lohra entstand im Jahre 1373 die Nebenlinie Hohnstein Lohra Klettenberg Die Hohnsteiner erwarben um diese Zeit auch die Vogtei uber das Kloster Walkenried Seit 1263 residierten Hohnsteiner auf der Spatenburg uber der Stadt Sondershausen und herrschten uber diese seit etwa 1300 Es bildete sich die Nebenlinie Hohnstein Sondershausen welche 1356 an die Grafschaft Schwarzburg vererbt wurde In dieser Zeit vor 1341 gaben die Honsteiner Sondershausen das Stadtrecht Heringen Helme erhielt 1327 von den Hohnsteinern das Stadtrecht ebenso Kelbra Kyffhauser 1351 das seit 1348 zum Besitz gehorte Graf Dietrich IV liess zwischen 1318 und 1327 das Schloss Heringen errichteten Hier entstand 1373 die Nebenlinie Hohnstein Kelbra Heringen die sich spater weiter in die Nebenlinien Hohnstein Kelbra und Hohnstein Heringen aufspaltete Beide Amter fielen im Jahre 1413 an das Haus Wettin welches beide zur Halfte an die Schwarzburger und Stolberger als Lehen weitergab die dieses bis 1815 behielten Im Jahre 1268 wurde Sommerda an Hohnstein angeschlossen das 1342 ebenfalls zu den Schwarzburgern kam Nach 1593 erfolgte die Auflosung der Grafschaft und deren Aufteilung auf verschiedenen Randstaaten unter anderem der nordwestliche Teil mit der Umgebung von Walkenried einschliesslich seinem Kloster den Ortschaften Zorge und Wieda an das Herzogtum Braunschweig Luneburg Der Rest wurde unter den Schwarzburgern und Stolbergern aufgeteilt wechselte aber ofters den Herrscher und wurde wahrend des Dreissigjahrigen Krieges zeitweilig von Schweden besetzt Bis es sich ab dem Westfalischen Frieden 1648 stabilisierte wo der grosste Teil davon dem Kurfurstentum Brandenburg zugesprochen wurde Dies konnte aber seinen Anspruch erst ab 1699 durchsetzen da in der Zwischenzeit die Grafschaft Sayn Wittgenstein bereits das Land regierte Wahrend der Napoleonischen Zeit wurde es Teil des Konigreiches Westphalen und wurde dann auf dem Wiener Kongress von 1815 mit fast dem gesamten Rest Nordthuringens Teil der preussischen Provinz Sachsen Im Jahr 1803 kam die Gegend zwischen Rothesutte im Nordwesten Bosenrode im Sudosten und Leimbach im Suden als Amt Hohnstein an das Konigreich Hannover aus welchem 1866 der Kreis Ilfeld der preussischen Provinz Hannover hervorging Dieser Kreis wurde 1932 wieder aufgelost und in die umgebende preussische Provinz Sachsen integriert Grafschaft Schwarzburg im Nordthuringer Raum Im Jahre 1340 kam das bisherige Beichlinger Amt Frankenhausen an die Grafschaft Schwarzburg erst an die Nebenlinie Schwarzburg Blankenburg bis 1574 dann Schwarzburg Frankenhausen und ab 1599 wurde es Teil von Schwarzburg Rudolstadt welches es bis 1918 blieb Zwischen 1413 und 1815 waren diese Frankenhauser Nebenlinien der Schwarzburger gemeinsam mit der Grafschaft Stolberg mit den Amtern Heringen und Kelbra belehnt Beide Amter gemeinsam mit der gesamten Grafschaft Stolberg fielen auf dem Wiener Kongress 1815 an Preussen Die Grafschaft Schwarzburg Rudolstadt bekam fur den Verlust eine finanzielle Entschadigung Das Amt Frankenhausen blieb bis 1918 bei Schwarzburg Rudolstadt Die Stadt Sondershausen mit Umgebung kam 1356 ebenfalls an die Grafschaft Schwarzburg welche 1599 an die Nebenlinie Schwarzburg Sondershausen fiel und dort ebenfalls bis 1918 erhalten blieb Beide Schwarzburgischen Amter des Nordthuringer Raumes bildeten ab dem Wiener Kongress 1815 eine Enklave in der preussischen Provinz Sachsen Erzstift Mainz Hauptartikel Kurmainz Hauptartikel Geschichte des Bistums Mainz Seit dem Jahre 346 gab es nachweislich in Mainz einen Bischof seit 780 81 bereits einen Erzbischof Mit Kaiser Otto I 912 973 wurden die Bischofe gestarkt durch materielle Guter konigliche Privilegien und hochste Reichsamter und hatten somit nicht nur als Oberhirten geistliche Macht sondern auch als Reichsfursten weltliche Macht verlangten aber auch absolutes Gehorsam Sie waren also weltlichen Reichsfursten gleichgestellt Im Jahre 983 wurde auf dem Reichstag von Verona der Mainzer Erzbischof Willigis von Kaiser Otto II mit weiten Gebieten im Rheingau um Mainz beschenkt Die Veroneser Schenkung Dadurch dass ein Bischof keine Erben hatte blieb das Vermogen im Bistum Dies war der erste Schritt zum Territorialfurstentum des Erzbistums Mainz welches sich in der Folgezeit noch vergrosserte unter anderem mit weiten Gebieten um Aschaffenburg und Miltenberg im Odenwald und so auch im Eichsfeld und der Mitte Thuringens Im Thuringer Gebiet besass das Erzstift Mainz seit etwa dem Jahr 1000 Territorien im Eichsfeld nachweisbar seit 1022 um Erfurt Erfurter Staat ebenso um die Burg Gleichen und um Kranichfeld hat somit eine starke geschichtliche Bedeutung fur die Entwicklung fur diese Regionen Alle diese Gebiete gingen dann aber spatestens mit dem Reichsdeputationshauptschluss 1802 03 wieder verloren wobei im Thuringer Raum vor allem Preussen profitierte Durch Geheimvertrag zwischen Napoleon und Preussen fiel 1802 das Erfurter Gebiet von Mainz an Preussen Auf dem Wiener Kongress 1815 wurden Preussen diese Annexionen zugestanden und definitiv Im Wiener Kongress 1815 wurde diese Regelung endgultig und betraf gleichzeitig das Eichsfeld Muhlhausen Stadt und Landkreis Nordhausen Heiligenstadt mit der Grafschaft Hohenstein Schleusingen inkl Suhl Weissensee Worbis und Ziegenruck Damit wurde Preussen zur starksten Macht im Thuringer Raum Ein thuringischer Staat entstand erst 1920 wieder aus den acht Kleinstaaten Zu ihm gehorten allerdings bis 1945 noch nicht die bis dahin preussischen Landesteile Eichsfeld Hauptartikel Eichsfeld Das Eichesfeld war einst ein thuringischer Gau am oberen Einzugsgebiet der Leine und dem oberen Einzugsgebiet der Unstrut nordlich von Muhlhausen Seit 1022 sind erste Besitzungen des Mainzer Bischofs um Heiligenstadt und dem Rusteberg nachweisbar Diese vergrosserten sich allmahlich es entstanden Kloster und eine Verwaltungsstruktur wurde gebildet 1294 war bereits der grosste Teil des aktuellen Eichsfeldes in Mainzer Hand Das Untereichsfeld nordwestlich von Duderstadt kam erst spater ab 1434 als Pfand vom Herzogtum Braunschweig Luneburg Nebenlinie Grubenhagen zu Mainz Durch Reformation und Bauernkrieg wurden die Einwohner des Eichsfeldes im 16 Jahrhundert erst einmal protestantisch Aber seit 1575 wurde mit Hilfe der Jesuiten auf dem gesamten Mainzer Gebiet die Gegenreformation durchgesetzt Mit Erfolg Innerhalb von 50 Jahren kehrte fast die gesamte Bevolkerung des Eichsfeldes zum katholischen Glauben zuruck Im Jahre 1802 mit dem Reichsdeputationshauptschluss kam der gesamte mainzische Besitz das Eichsfelds an Preussen im Jahre 1807 1813 an das napoleonische Konigreich Westphalen Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde das Eichsfeld geteilt das gesamte Obereichsfeld und der sudliche Teil des Untereichsfeld kamen wieder an Preussen Provinz Sachsen aber der zentrale und nordliche Teil des Untereichsfeldes zum Konigreich Hannover Diese Grenze von 1815 besteht bis heute und bildet die Niedersachsisch Thuringische Landesgrenze Entwicklung des frankisch und hessisch gepragten Teils von ThuringenHerrschaften im frankisch gepragten Teil Thuringens Herzogtum Meranien bis 1248 Grafschaft Henneberg bis 1583 Hochstift Wurzburg 1008 1542 Das gesamte Gebiet sudlich des Thuringer Waldes und des Salzbogens gehorte bis 1806 zum Frankischen Reichskreis Grafschaft Henneberg Hauptartikel Grafschaft Henneberg Der grosste Teil des frankisch gepragten Thuringens wurde von der Grafschaft Henneberg erste urkundliche Erwahnung 1096 gebildet Schmalkalden Kaltennordheim Hildburghausen Heldburger Land Romhild Konigshofen Munnerstadt und Konigsberg gehorten dazu Das Gebiet um Sonneberg und Coburg gehorte bis 1248 zum Herzogtum Meranien und fiel danach an die Grafschaft Henneberg Diese verlor die sogenannte Pflege Coburg bereits 1353 durch Erbschaft an Friedrich III den Strengen Markgraf von Meissen aus dem Haus Wettin Hochstift Wurzburg Hauptartikel Hochstift Wurzburg Meiningen war von 1008 bis 1542 Teil des Hochstifts Wurzburg danach geriet es durch Tausch ebenfalls an die Grafschaft Henneberg Im Jahre 1583 erlosch das Haus Henneberg im Mannesstamme Das Land wurde aufgeteilt der sudliche Teil gelangte zum Hochstift Wurzburg und der nordliche zum Haus Wettin der erste Schritt zur Aufspaltung Nordfrankens zwischen den spater entstandenen Landern Bayern und Thuringen Hochstift Fulda Hauptartikel Hochstift Fulda Das derzeit zu Thuringen gehorende Ulstertal um Geisa gehorte von 817 bis 1803 zum Hochstift Fulda welches mit dem Reichsdeputationshauptschluss aufgelost an das kurzlebige Furstentum Oranien Nassau Fulda angegliedert 1806 von Napoleon annektiert und 1810 an das Grossherzogtum Frankfurt angeschlossen wurde Von 1813 bis 1815 wurde die Provinz Fulda von Osterreich verwaltet Auf dem Wiener Kongress 1815 beschloss man aber die Provinz Fulda aufzulosen und aufzuteilen der grosste Teil ging uber Preussen an das Kurfurstentum Hessen der Suden mit den Amtern Hammelburg Bruckenau und Weyhers an das Konigreich Bayern der Osten mit den Amtern Geisa und Dermbach wurde dem Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach zugeordnet Thuringische Staaten unter den WettinernWettinische Teilungen Im Jahr 1446 kam es zum Sachsischen Bruderkrieg nachdem der Plan der Altenburger Teilung von den zerstrittenen Brudern Friedrich II und Wilhelm III abgelehnt wurde Erst mit dem Naumburger Frieden von 1451 wurde der Streit beigelegt Das Nachspiel des sachsischen Bruderkrieges war der Altenburger Prinzenraub im Juli 1455 als der Ritter Kunz von Kaufungen die Prinzen Ernst und Albrecht aus der Burg in Altenburg entfuhrte 1485 kam es zur Leipziger Teilung bei der die wettinischen Lande zwischen den Albertinern und den Ernestinern aufgeteilt wurden Der Hauptteil von Thuringen fiel dabei an die Ernestiner Ihr Gebiet wurde spater in eine Vielzahl von Zwergstaaten aufgesplittert Der Norden Thuringens verblieb bei den Albertinern und damit beim spateren Kurfurstentum Sachsen Innerhalb des Heiligen Romischen Reiches gehorte ein grosser Teil Thuringens mit den ubrigen Gebieten der Wettiner zum Obersachsischen Reichskreis Der Sudwesten war Teil des Frankischen Reichskreises wahrend Erfurt und das Eichsfeld als kurmainzische Gebiete dem Kurrheinischen Reichskreis angehorten Reformationszeit Wahrend der Reformation spielte Thuringen eine bedeutende Rolle Martin Luther hielt sich 1521 bis 1522 auf der Wartburg versteckt und ubersetzte dort das Neue Testament ins Deutsche 1525 war Thuringen neben Sudwestdeutschland ein Zentrum des Deutschen Bauernkrieges Bei Bad Frankenhausen kam es am 15 Mai 1525 zu einer der bedeutendsten Schlachten wenige Tage spater wurde Thomas Muntzer in Muhlhausen gefangen genommen und hingerichtet 1531 schlossen sich die protestantischen Reichsstande in Schmalkalden zum Schmalkaldischen Bund gegen Kaiser Karl V zusammen Die Achtung der fuhrenden Vertreter dieses Bundes im Jahr 1546 fuhrte zum Schmalkaldischen Krieg von 1546 47 Kurfurst Johann Friedrich der Grossmutige ein Ernestiner dem auch Thuringen gehorte stand dabei auf der Seite der Protestanten Sein ebenfalls protestantischer Vetter Herzog Moritz ein Albertiner unterstutzte hingegen den Kaiser Durch die Wittenberger Kapitulation von 1547 verlor Johann Friedrich der Grossmutige Teile seines Besitzes und auch die Kurwurde an Herzog Moritz Die Ernestiner behielten lediglich ihre thuringischen Besitzungen die sich wie folgt zusammensetzten die Amter Stadte und Schlosser Gerstungen Eisenach Wartburg Creuzburg Tenneberg Waltershausen Leuchtenburg Roda Orlamunde Gotha Jena Kapellendorf Rossla Weimar Wachsenburg Dornburg Camburg Buttstadt Arnshaugk Weida und Ziegenruck Hinzu kamen nach dem Tode des Herzogs Johann Ernst von Coburg 1553 noch die frankischen Amter Coburg Sonneberg Hildburghausen Konigsberg Veilsdorf und Schalkau durch den Naumburger Vertrag 24 Februar 1554 Altenburg Eisenberg Sachsenburg und Herbsleben welche Kurfurst August abtrat sowie 1555 durch Tausch mit den Grafen von Mansfeld die frankische Herrschaft Romhild Schliesslich erwarb das Ernestinische Haus aus der hennebergischen Erbschaft 1583 definitiv allerdings erst 1660 die ebenfalls frankischen Amter Meiningen Themar Massfeld Behrungen Henneberg Milz Kaltennordheim Frauenbreitungen Sand und Wasungen und das thuringische Ilmenau Durch die nach dem Tod Johann Friedrichs des Grossmutigen 1554 einsetzende Erbteilung der Ernestinischen Lande begann die Aufteilung Thuringens in zahlreiche kleine Einzelstaaten Die thuringischen Teilstaaten zwischen dem Beginn der Neuzeit und 1920 Staat Existenzzeit Herkunft VerbleibERNESTINERSachsen Weimar 1572 1741 Ernestinischer Gesamtstaat Sachsen Weimar EisenachSachsen Coburg Eisenach 1572 1596 1633 1638 Ernestinischer Gesamtstaat Geteilt in Sachsen Coburg und Sachsen EisenachSachsen Coburg 1596 1633 Sachsen Coburg Eisenach Sachsen GothaSachsen Eisenach 1596 1741 Sachsen Coburg Eisenach Sachsen Weimar EisenachSachsen Altenburg 1603 1672 Sachsen Weimar an Sachsen GothaSachsen Gotha 1640 1680 Sachsen Weimar Sachsen Gotha AltenburgSachsen Jena 1672 1690 Sachsen Weimar Sachsen WeimarSachsen Gotha Altenburg 1680 1826 Sachsen Gotha Sachsen Altenburg Sachsen Coburg und Gotha sowie Sachsen AltenburgSachsen Meiningen 1680 1920 Sachsen Gotha Land ThuringenSachsen Hildburghausen 1680 1826 Sachsen Gotha Sachsen MeiningenSachsen Coburg 1680 1735 Sachsen Gotha Sachsen Coburg SaalfeldSachsen Eisenberg 1680 1707 Sachsen Gotha Sachsen Gotha AltenburgSachsen Romhild 1680 1710 Sachsen Gotha Sachsen Gotha Altenburg Sachsen Meiningen Sachsen Coburg Saalfeld Sachsen Hildburghsn Sachsen Saalfeld 1680 1735 Sachsen Gotha Sachsen Coburg SaalfeldSachsen Coburg Saalfeld 1735 1826 Sachsen Coburg Sachsen Saalfeld Sachsen Coburg und Gotha Sachsen MeiningenSachsen Weimar Eisenach 1741 1920 Sachsen Weimar Sachsen Eisenach Land ThuringenSachsen Coburg und Gotha 1826 1920 Sachsen Coburg Sachsen Gotha Freistaat Bayern Land ThuringenSachsen Altenburg 1826 1920 Sachsen Gotha Altenburg Land ThuringenREUSS1564 1583 Spaltung in Reuss Untergreiz I und Reuss Untergreiz II1564 1768 Bildung von Reuss alterer Linie zusammen mit Reuss UntergreizReuss Gera 1564 1848 Vereinigung mit Reuss Schleiz zu Reuss jungerer Linie1583 1596 Reuss Untergreiz Vereinigung zu Reuss Untergreiz Burgk1583 1616 Reuss Untergreiz Vereinigung mit Teilen von Reuss Untergreiz Burgk zu Reuss Untergreiz1596 1616 Reuss Untergreiz I Aufspaltung in Reuss Burgk und Reuss Untergreiz1616 1697 Reuss Untergreiz Burgk Reuss Untergreiz1616 1698 Reuss Obergreiz1616 1768 Reuss Untergreiz II Teile von Reuss Untergreiz Burgk Bildung von Reuss alterer Linie mit Reuss ObergreizReuss Schleiz 1647 1848 Bildung von Reuss jungerer Linie mit Reuss Gera1647 1666Reuss Lobenstein 1647 1824 Reuss Schleiz1668 1698Reuss Hirschberg 1678 1711 Reuss LobensteinReuss Ebersdorf 1678 1848 Reuss Lobenstein Reuss SchleizReuss alterer Linie Reuss Greiz 1768 1918 Reuss Obergreiz Reuss Untergreiz Volkstaat ReussReuss jungerer Linie Reuss Gera 1848 1918 Reuss Gera Reuss Schleiz Volkstaat ReussVolksstaat Reuss 1918 1920 Reuss alterer Linie Reuss jungerer Linie Land ThuringenSCHWARZBURGSchwarzburg Sondershausen 1571 1920 Grafschaft Schwarzburg Land ThuringenSchwarzburg Frankenhausen 1571 1599 Grafschaft Schwarzburg Schwarzburg RudolstadtSchwarzburg Oberherrschaft 1571 1574 Grafschaft Schwarzburg Teilung in Schwarzburg Rudolstadt und Schwarzburg ArnstadtSchwarzburg Rudolstadt 1574 1920 Schwarzburg Oberherrschaft Land ThuringenSchwarzburg Arnstadt 1574 1716 Schwarzburg Oberherrschaft Schwarzburg SondershausenSchwarzburg Ebeleben 1651 1681 Schwarzburg Sondershausen Schwarzburg SondershausenHexenprozesse in Thuringen Hauptartikel Hexenverfolgung in Thuringen Die albertinische Linie der Wettiner in Nordthuringen Die Ernestinischen Herzogtumer lagen grosstenteils in der Mitte und im Suden Thuringens wahrend die Albertinische Linie sich in Sachsen konzentrierten aber einen langen Streifen im Norden Thuringens besassen mit den Stadten Langensalza Weissensee Weissenfels Freyburg Unstrut Eckardsberga und Sangerhausen Dazu kamen nach dem Fleglerkrieg und der darauffolgenden Schwachung der Grafschaft Hohnstein im Jahre 1413 die ehemals hohnsteinischen Nebenlinien Hohnstein Heringen und Hohnstein Kelbra an die albertinische Linie der Wettiner welche sie zur Halfte als Lehen an die ortlichen Nachbargrafschaften Stolberg und Grafschaft Schwarzburg Rudolstadt weitergaben Die albertinische Linie konnte sich behaupten und verblieb anfangs nach der Reformation auf katholischer Seite wahrend des Schmalkaldischen Kriegs 1547 wurde vom Kaiser die Kurwurde an sie ubertragen In den Jahren 1656 1746 gab es auf der albertinischen Linie die Sekundogeniturfurstentumer Sachsen Weissenfels Sachsen Merseburg und Sachsen Zeitz innerhalb des Kurfurstentums Sachsens Der Norden Thuringens mit den Amtern Weissenfels Freyburg Eckartsberga Sachsenburg Sangerhausen Wendelstein Schulpforta Tautenburg Weissensee und Langensalza die den Thuringer Kreis des Kurfurstentum Sachsen bildeten befand sich im Sekundogeniturfurstentum Sachsen Weissenfels Im Jahre 1806 wurde von Napoleon das Kurfurstentum Sachsen zum Konigreich Sachsen erhoben Auf dem Wiener Kongress von 1815 wurden zur Strafe fur die Kollaboration mit Napoleon samtliche nordthuringischen Gebiete dieses Konigreiches Preussen zugesprochen von diesem besetzt und in die preussische Provinz Sachsen integriert und auf die neugebildeten Regierungsbezirke Merseburg und Erfurt aufgeteilt Das Ancien Regime Thuringen in der Mitte des 17 Jahrhunderts Thuringia Landgraviatus Die zerfallenen ernestinischen Herzogtumer waren zeitweise in bis zu zehn Einzelstaaten aufgespalten davon hatte im 17 Jahrhundert Sachsen Gotha mit Ernst dem Frommen im 18 Jahrhundert Sachsen Weimar Eisenach die Vorherrschaft Um 1800 wurde Weimar durch Herzogin Anna Amalia und Herzog Karl August ein Zentrum der deutschen Kultur hier wirkten Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller Etwa gleichzeitig entwickelte sich das benachbarte Jena mit Ludwig Tieck den Brudern August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel und vielen anderen zur Keimzelle der deutschen Romantik Napoleonische Zeit Der Reichsdeputationshauptschluss hob 1803 die geistlichen Furstentumer und fast alle Reichsstadte in Deutschland auf um die betroffenen weltlichen Landesherren fur die an Frankreich verlorenen Territorien links westlich des Rheins zu entschadigen Dies betraf die Freien Reichsstadte Muhlhausen und Nordhausen sowie samtliche Territorien des Erzstifts Mainz und Hochstift Fulda In Thuringen ging es insbesondere um die kurmainzischen Gebiete Erfurt und Eichsfeld sowie die genannten freien Reichsstadte Dagegen blieben die kleinen Furstentumer der Ernestiner der Reussen und der Schwarzburger erhalten Sachsen Weimar Eisenach wurde von Napoleon I zum Grossherzogtum ernannt und bekam das bis dahin fuldaische Amt Geisa 1806 siegte Napoleon in der Schlacht bei Jena und Auerstedt uber das Konigreich Preussen Am 15 Dezember 1806 traten die ernestinischen Herzogtumer dem Rheinbund bei die reussischen und schwarzburgischen Staaten folgten am 18 April 1807 Im September und Oktober 1808 fand in Erfurt der Erfurter Furstenkongress auch Erfurter Furstentag statt Mit der Schaffung des von Napoleon abhangigen Rheinbundes im Jahre 1806 und der Grundung des Konigreich Westphalen 1807 geriet die gesamte Region unter Napoleonische Herrschaft Zum Konigreich Westphalen Departement des Harzes gehorten unter anderem das gesamte Eichsfeld und auch die 1699 an das Kurfurstentum Brandenburg gekommenen Gebiete um Nordhausen einschliesslich der einst Freien Reichsstadte Nordhausen und Muhlhausen Das Kurfurstentum Sachsen Albertinische Linie wurde zum Dank von Napoleon ebenfalls im Jahre 1806 zum Konigreich Sachsen erhoben welches nach dem Wiener Kongress 1815 durch Preussen stark verkleinert wurde aber bis zum Ende der Monarchie in Deutschland 1918 noch weiterhin existierte und danach als Freistaat Sachsen Teil der Weimarer Republik wurde Thuringer Gebiet nach dem Wiener KongressNordthuringen Preussische Landnahme auf dem Wiener Kongress 1815 Auf dem Wiener Kongress konnten sich die Siegermachte territorial auf Kosten ehemaliger mit Napoleon verbundeten Kleinstaaten ausdehnen ebenso mit den herrenlos gewordenen geistlichen Furstentumern Freien Reichsstadten und von Frankreich annektierten Gebieten Preussen erwarb nicht nur die von Napoleon verlorengegangenen Gebiete zuruck sondern annektierte weite Gebiete im Rheinland Thuringen und Sachsen Im Thuringer Raum wurden samtliche Gebiete des mit Napoleon verbundeten Albertinischen Konigreiches Sachsen Thuringer Kreis erworben ebenso die einst zum Erzstift Mainz gehorende Stadt Erfurt das Eichsfeld und die Freien Reichsstadte Muhlhausen und Nordhausen Dazu kam auch die verschuldete kleine Grafschaft Stolberg mit all ihren Nebenlinien Es wurde die preussische Provinz Sachsen gegrundet Als von Preussen abhangige Kleinstaaten konnten sich als Exklaven innerhalb dieser Provinz nur die Furstentumer Anhalt und Schwarzburg Sondershausen Unterherrschaft und Schwarzburg Rudolstadt Unterherrschaft Frankenhausen halten sie trennten gleichzeitig die neu geschaffenen Regierungsbezirke Anhalt lag zwischen den Regierungsbezirken Magdeburg und Merseburg die nordthuringischen Schwarzburger Gebiete zwischen den Regierungsbezirken Merseburg und Erfurt Diese Situation blieb bestehen bis nach dem Zweiten Weltkrieg die sowjetische Militaradministration SMAD den Regierungsbezirk Erfurt an das Bundesland Thuringen angliederte Mitglied des Deutschen Bundes Am Ende der Napoleonischen Ara wurde Thuringen zum Ursprungsland der Burschenschaften 1815 wurde die erste derartige Studentenverbindung in Jena gegrundet 1817 fand eine der bedeutendsten Aktionen der Burschenschaften in Thuringen statt das Wartburgfest Nach dem Wiener Kongress gab es in Thuringen immer noch zwolf unabhangige Staaten die sich bis Ende des 19 Jahrhunderts auf acht reduzierten Alle anderen Gebiete Thuringens fielen an Preussen und wurden im Regierungsbezirk Erfurt der Provinz Sachsen zusammengefasst Nur das Gebiet um Schmalkalden gehorte zu Hessen Kassel mit dem es 1866 ebenfalls preussisch wurde Das heutige Thuringen zwischen 1826 und 1918 Nach dem Aussterben der Linie Sachsen Gotha Altenburg wurden 1826 die ernestinischen Herzogtumer neu aufgeteilt Das Herzogtum Sachsen Meiningen erhielt ganz Sachsen Hildburghausen dessen Herzog als Ersatz Sachsen Altenburg zugesprochen bekam und den Saalfelder Teil von Sachsen Coburg Saalfeld das dafur mit Sachsen Gotha in Personalunion zum Doppelherzogtum Sachsen Coburg und Gotha vereinigt wurde Die sachsischen Herzogtumer sowie die reussischen und schwarzburgischen Furstentumer wurden innerhalb des Deutschen Bundes zusammenfassend als Thuringische Staaten bezeichnet Seit 1849 waren dies folgende Lander Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach beziehungsweise ab 1903 Grossherzogtum Sachsen Herzogtum Sachsen Meiningen Herzogtum Sachsen Altenburg Herzogtumer Sachsen Coburg und Gotha Furstentum Schwarzburg Rudolstadt Furstentum Schwarzburg Sondershausen Furstentum Reuss jungerer Linie Furstentum Reuss alterer Linie Im Jahr 1833 mit Wirkung zum 1 Januar 1834 schlossen sich die Staaten zum Zoll und Handelsverein der Thuringischen Staaten zusammen Dieser vertrat die Interessen der Staaten im Deutschen Zollverein und hatte eine gemeinsame Zollverwaltung mit Sitz in Erfurt Die Marzrevolution 1848 1849 Von der Revolution war Thuringen stark betroffen Neben einer Fundamentalpolitisierung in der Bevolkerung geriet auch ein Zusammenschluss der thuringischen Staaten in die Diskussion Auch in Thuringen waren die Ursachen vielfaltig neben dem Bevolkerungswachstum waren dies die Krisen in der Landwirtschaft im Heimgewerbe und im Handel Im Fruhjahr 1847 gab es unter anderem Hungerunruhen in Kahla Apolda und Jena Bedeutsam fur die Vorgeschichte der Unruhen war aber auch das Jagdprivileg des Adels wodurch Rehe und Wildschweine die Ernte zerstorten Die Marzforderungen fielen vielerorts verschieden aus Neben den ublichen Forderungen nach Presse und Versammlungsfreiheit unabhangigen Gerichten und Volksbewaffnung gab es beispielsweise in Gera auch Forderungen nach Abschaffung der Biersteuer und Regulierung der Weissen Elster Da die Fursten im Gegensatz zu den grossen Staaten des Deutschen Bundes dem Volk viel naher standen wurde auch recht schnell ein Grossteil der Forderungen eingelost Zu den wichtigsten Errungenschaften zahlten Wahlrechtsreformen die dem allgemeinen und gleichen Wahlrecht zumindest nahe kamen Abdankungen gab es nur in Sachsen Altenburg hier waren die Marzforderungen durch Herzog Joseph nicht umgesetzt worden und in Reuss Ebersdorf Letzteres wurde mit Reuss Schleiz zu Reuss jungere Linie vereinigt womit sich die Zahl der thuringischen Staaten auf acht reduzierte Trotz der Erfullung der meisten Marzforderungen verscharfte sich die Lage im Sommer 1848 zusehends Mediatisierungsabsichten waren auch der Grund dafur weshalb im Herbst die Reichsexekution durchgefuhrt wurde Am 2 Oktober ruckten sachsische Truppen in Altenburg ein um fur Ruhe und Ordnung zu sorgen Ebenfalls besetzt wurden Jena Weimar Hildburghausen Romhild und Saalfeld Am 24 November starben in Erfurt bei einem Zusammenstoss zwischen Militar und Volk 27 Menschen Am 28 Marz 1849 wurde ein Entwurf fur eine neue Reichsverfassung vorgelegt 28 Staaten des Deutschen Bundes ratifizierten die Vorlage darunter auch alle thuringischen Staaten Am 8 Mai erkannte Sachsen Weimar Eisenach die Verfassung als rechtsgultig an Preussen lehnte jedoch den Entwurf ab da Konig Friedrich Wilhelm die Krone nicht vom Volk angetragen bekommen wollte Als Folge fand eine Spaltung zwischen den Mitgliedern des Deutschen Bundes statt auch die thuringischen Territorialstaaten mussten umdenken Im Frankfurter Parlament tendierten jedoch viele thuringische Abgeordnete nach links Im Rumpfparlament waren noch Christian Gottlieb Schuler Jena Friedrich Carl Honniger Rudolstadt und Julius Frobel Neffe von Friedrich Frobel vertreten Trotz grosser Sympathien in der Bevolkerung waren sie nach ihrer Ruckkehr nach Thuringen staatlichen Repressalien ausgesetzt Gegen Honniger wurde zum Beispiel ein Untersuchungsverfahren eingeleitet und im August 1850 wurde er zu einem Jahr Freiheitsstrafe wegen Hochverrats verurteilt Wahrend des Dresdner Maiaufstandes solidarisierte sich nicht nur das Volk sondern auch die Presse mit den Sachsen Gott schutze das Sachsenland Viele Freiwillige meldeten sich und marschierten nach Altenburg Werdau und Crimmitschau wo Sonderzuge nach Dresden starteten Auch in Apolda startete am 7 Mai ein Sonderzug Die Befurchtung man sei zu spat bewahrheitete sich schliesslich der Aufstand war niedergeschlagen und viele thuringische Freiwillige kehrten enttauscht zuruck Der Eisenbahnbau Siehe auch Eisenbahn in Thuringen Die Zersplitterung des Landes in zahlreiche Territorien erschwerte die Planung von Eisenbahnstrecken ausserordentlich obwohl sich die meisten Kleinstaaten um einen Anschluss an das entstehende deutsche Schienennetz bemuhten So kam es dass um das Jahr 1890 15 verschiedene Gesellschaften im grossten Einzelstaat Thuringens dem Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Eisenbahnen betrieben Allerdings versuchte das Konigreich Preussen dessen Provinz Sachsen auch Teile Thuringens umfasste die Entwicklung zu beeinflussen Sein Ziel war es moglichst kurze Verbindungen von seinen Stammlanden ins Rheinland und nach Westfalen zu schaffen nach 1866 auch in die neue Provinz Hessen Nassau Preussen beteiligte sich daher im Jahr 1844 neben Sachsen Weimar Eisenach und Sachsen Coburg und Gotha massgeblich an der Grundung der Thuringischen Eisenbahn Gesellschaft die aber mit 75 Prozent des Kapitals von privaten Investoren dominiert wurde Ihre erste Bahnlinie erreichte von Halle uber Weissenfels am 19 Dezember 1846 die Residenzstadt Weimar und im Folgenden Jahr uber Erfurt und Gotha schliesslich am 24 Juni 1847 Eisenach Von hier aus schloss man 1849 die Lucke zur hessischen Kurfurst Friedrich Wilhelms Nordbahn in Gerstungen so dass einige Jahre spater uber Kassel auch Frankfurt am Main auf dem Schienenwege erreicht werden konnte der 125 Kilometer auf thuringischem Gebiet verlief In Eisenach begann die Strecke einer zweiten grossen Bahngesellschaft der Werra Eisenbahn Gesellschaft Das neue Unternehmen das die Betriebsfuhrung der Thuringischen Eisenbahn Gesellschaft uberliess erschloss ab 2 November 1858 mit seiner 150 Kilometer langen Linie Eisenach Meiningen Hildburghausen Coburg Lichtenfels der Werrabahn sowie deren Zweigstrecke Coburg Sonneberg die sudthuringischen Staaten die sich massgeblich an der Finanzierung beteiligt hatten Die Eroffnung des letzten Teilstuckes von Coburg nach Lichtenfels an das bayerische Eisenbahnnetz erfolgte 1859 durch die Bayerische Staatsbahn Im selben Jahr erreichte die Thuringische Eisenbahn Gesellschaft von Weissenfels uber Zeitz die Hauptstadt Gera des Furstentums Reuss jungere Linie In den sechziger Jahren des 19 Jahrhunderts begann der Bahnbau auch in Nordthuringen das damals preussisch war Die Magdeburg Leipziger Eisenbahn Gesellschaft eroffnete am 10 Juli 1866 die Strecke von Halle uber Eisleben Sangerhausen durch die Goldene Aue am Sudrand des Harzes entlang bis Nordhausen Von hier ging es 1867 einerseits uber Leinefelde Heiligenstadt durch das Eichsfeld nach Arenshausen und 1869 andererseits nach Nuxei bei Bad Sachsa An beiden Endpunkten gab es Anschlusse an die nun preussisch gewordenen Strecken in Kurhessen und Hannover Die schon erwahnte Thuringische Eisenbahn Gesellschaft eroffnete in jenen Jahren nur 1867 die Strecke von Erfurt nach Arnstadt das damals zum Furstentum Schwarzburg Sondershausen gehorte Es folgen 1870 die Querverbindung Gotha Muhlhausen Leinefelde und 1871 die Strecke von Gera uber Triptis nach Saalfeld Die Nordhausen Erfurter Eisenbahn Gesellschaft NEEG nahm 1869 mit ihrer Stammstrecke uber Sondershausen Straussfurt eine weitere Nord Sud Verbindung in Betrieb Sie ubernahm auch die Betriebsfuhrung der 1874 eroffneten Strecke Straussfurt Sommerda Grossheringen der Saal Unstrut Eisenbahn Gesellschaft die 1882 vollig auf die NEEG uberging Eine weitere wichtige Erganzung des Thuringer Eisenbahnnetzes fand 1874 und 1876 statt 1874 eroffnete die Saal Eisenbahn Gesellschaft ihre Strecke von Grossheringen nahe Naumburg uber Jena nach Saalfeld Die Bahnstrecke Weimar Gera wurde 1876 eroffnet und vervollstandigte die Bahnanbindung Jenas Gebaut wurde sie von der Weimar Geraer Eisenbahn Gesellschaft zwischen diesen beiden Stadten Somit war die grosste Stadt des Landes Erfurt mit der zweitgrossten Gera verbunden Wegen der grossen Bedeutung der Bahnstrecken der Thuringischen Eisenbahn Gesellschaft bemuhte sich der Staat Preussen um den vollstandigen Erwerb ubernahm die Betriebsfuhrung und Verwaltung zum 1 Januar 1882 und wurde am 1 Juli 1886 Eigentumer Unter preussischer Fuhrung erfolgte 1884 die erste Querung des Thuringer Waldes durch eine Eisenbahnlinie Sie begann in Plaue und fuhrte uber Suhl bis zur Werrabahn nach Grimmenthal nahe Meiningen Sie beinhaltet mit dem Brandleitetunnel 3039 m lang den langsten Eisenbahntunnel Thuringens Die Eroffnung dieser Strecke vervollstandigte die Eisenbahnverbindung Berlin Stuttgart Die zweite Querung des Thuringer Wald Massivs erfolgte 1885 als die Frankenwaldbahn von Saalfeld uber den Rennsteig und Kronach nach Hochstadt am Main in Bayern eroffnet wurde Sie stellt von da an bis zur Fertigstellung des VDE 8 die wichtigste Verbindung von Berlin nach Munchen dar Wahrend das Hauptstreckennetz bis etwa 1885 vollendet war wurden in Thuringen noch bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges viele Nebenstrecken erbaut Nach 1914 ebbte der Eisenbahnstreckenbau im Land langsam ab Jahrzehnt Neu eroffnete Strecken auf Thuringer Gebiet1840er 166 km1850er 182 km1860er 227 km1870er 526 km1880er 453 km1890er 396 km1900er 285 km1910er 199 km1920er 40 km1930er 15 kmDie thuringischen Staaten im deutschen KaiserreichHochindustrialisierung In die Kaiserzeit fallt auch die Hochindustrialisierung in Thuringen Das Land wurde ahnlich stark industrialisiert wie Sachsen im Osten oder Westfalen im Westen Zentren der Industrie waren vor allem Ostthuringen mit einer ausgepragten Textilindustrie in Gera Zeulenroda Possneck Greiz Apolda sowie die Stadte Jena Optische Industrie und Eisenach Fahrzeugbau die noch die Zentren der thuringischen Industrie sind Mit dem Bau der Eisenbahn in landlichere Gebiete wurde die Welle der Industrialisierung auch dorthin getragen wodurch sich auch kleinere Stadte wie zum Beispiel Ilmenau entwickeln konnten Dort siedelte sich in grossem Masse die Glasindustrie an und ihr Arbeiterbedarf sorgte fur den Anstieg der Bevolkerungszahl von etwa 3 400 im Jahr der Reichsgrundung auf 12 500 zu Beginn des Ersten Weltkrieges was sich in ahnlicher Weise auch in zahlreichen anderen Thuringer Landstadten abspielte Die Glasindustrie war der Hauptwirtschaftszweig des Thuringer Waldes der auch relativ stark industrialisiert war im Gegensatz zu Harz oder Rhon die agrarisch gepragt blieben Nordthuringen und die Gebiete sudlich des Rennsteigs mit Ausnahme von Sonneberg entwickelten sich jedoch nicht so stark wie die Mitte und der Osten des Landes Sie behielten meist ihre landwirtschaftliche Struktur Zu den grossten Unternehmen der Kaiserzeit zahlten Schott und Carl Zeiss in Jena die Weltruf erlangten Weithin bekannt war auch die Sonneberger Spielzeugindustrie und die Waffenindustrie aus Suhl Das Automobilwerk Eisenach gehorte mit etwa 1 500 Mitarbeitern am Beginn des 20 Jahrhunderts ebenfalls zu den Grossunternehmen In Thuringen entwickelte sich in dieser Zeit eine starke Arbeiterbewegung und das Land wurde zur Wiege der Sozialdemokratie So wurde 1869 in Eisenach die Sozialdemokratische Arbeiterpartei eine der beiden Vorgangerorganisationen der SPD gegrundet Die SPD entstand 1875 in Gotha wo sich die SDAP mit dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein zusammenschloss Das Gothaer Programm legte im Folgenden erste Grundsatze der SPD Politik fest Es wurde 1891 durch das Erfurter Programm abgelost Post und Eisenbahnwesen In der Grunderzeit nach dem Krieg von 1870 71 entstanden durch die franzosischen Kriegszahlungen in schneller Folge auch in Thuringen weitere Bahnlinien die allerdings meist nur eine Lange von 10 bis 30 Kilometern aufwiesen Von grosserer Bedeutung sind nur 1874 die Saal Eisenbahn Gesellschaft mit der Strecke Grossheringen Jena Saalfeld und 1876 die Weimar Geraer Eisenbahn Gesellschaft die ebenfalls Jena beruhrte Durch zeitweiligen wirtschaftlichen Misserfolg und unter preussischem Druck verkauften Sachsen Weimar Eisenach und Gotha 1881 ihre Anteile an der Thuringischen Eisenbahn an Preussen welches 1882 die Konigliche Eisenbahndirektion in Erfurt errichtete Als schliesslich 1895 auch die Werrabahn die Saal Eisenbahn und die Weimar Gera Bahn an Preussen verkauft wurden war das thuringische Eisenbahnnetz fast vollkommen an Preussen gekommen das dadurch seinen Einfluss auf die thuringischen Staaten erheblich verstarken konnte Im Osten Thuringens kamen einige Teilstrecken von Privatbahnen zur Sachsischen Staatsbahn Bis 1867 gehorten die thuringischen Staaten dem Thurn und Taxisschen Postgebiet an nur Sachsen Altenburg war der sachsischen Post angeschlossen 1867 wurde dann die Postverwaltung vereinheitlicht Am 1 Januar gingen beide Postgebiete in Preussen und am 1 Juli im Norddeutschen Bund auf und 1871 in die Reichspost uber Zustandig war fur die thuringischen Staaten und die preussischen Gebietsteile die 1815 gegrundete Oberpostdirektion Erfurt fur Sachsen Altenburg die Oberpostdirektion Dresden Erster Weltkrieg Die Kleinstaaterei wurde in Thuringen erst infolge der Novemberrevolution abgeschafft In einigen Gegenden schuf sie kleinteiligste Zersplitterung des Gebiets bis 1920 Beispiel Ilm Kreis mit Besitzungen von sechs Staaten Im Ersten Weltkrieg starben 44 000 Thuringer an der Front In der Heimat war die Zeit gepragt von der Kriegswirtschaft und Missernten was Hungersnote und Mangelwirtschaft zur Folge hatte Besonders die landwirtschaftlichen Ertrage gingen im Laufe des Krieges zuruck Im Sommer 1918 forderte die Spanische Grippe allein in Thuringen 4500 Todesopfer Die Industrieproduktion konzentrierte sich auf Kriegsguter wie Uniformen Waffen oder Feldstecher Zeiss 1915 begann die Lebensmittelbewirtschaftung Dies fuhrte zur Grundung einer Zwangsgenossenschaft eines Viehhandelsverbandes einer Landeskartoffelanstalt eines Landesfuttermittelamtes Versorgung fur Vieh sowie einer Landesverteilungsstelle fur Butter und Eier Im Dezember 1916 wurde ein Ernahrungsausschuss gegrundet 1917 ein Landesernahrungsamt in Weimar Die Arbeiterproteste gegen den Krieg verstummten nach 1914 besonders durch den Burgfrieden der SPD mit der Reichsregierung am 4 August 1914 Ab 1916 gab es wieder vermehrt Streiks in Gotha Gera Altenburg Jena und Weimar Die Kriegsgegner der SPD fanden sich 1917 in der USPD wieder Nach Jahren relativer Ruhe begannen wieder Diskussionen uber ein einheitliches Thuringen Besonders die Sozialdemokraten kritisierten die politischen Verhaltnisse und die uberholten Wahlrechte Im Januar 1918 fanden Munitionsarbeiterstreiks statt unter anderem in Jena mit 7000 Demonstranten Vermehrt traten Forderungen nach Meinungs und Versammlungsfreiheit auf Im Juni 1918 fand ein Treffen der Landtagsprasidenten statt ab Spatsommer 1918 erfolgten weitere Besprechungen uber das Vorgehen Arnold Paulssen reiste durch Thuringen um Meinungen uber die aufgeworfene Frage der Abdankung des Kaisers zu erfahren In Meiningen Coburg Gotha und Schwarzburg wurde eine Abdankung abgelehnt wahrend man sich in Reuss zuganglicher zeigte Auch Wilhelm Ernst von Sachsen Weimar Eisenach 1876 1923 sah die Notwendigkeit der Abdankung des Kaisers Die Einsicht dass eine Demokratisierung notwendig war traf weniger bei den Fursten sondern vielmehr bei den Staatsministerien auf Widerstand In Sachsen Weimar Eisenach setzte sich aber auch der Landtag fur Reformen ein Bis zum November 1918 hielt sich bei den Fursten die Ansicht dass nur der Kaiser abdanken musse Ende Oktober 1918 wurde in Kiel gemeutert am 30 und 31 Oktober fand auch auf der S M S Thuringen eine Meuterei statt Kriegsflagge und Wimpel wurden eingeholt und stattdessen die rote Flagge gesetzt Novemberrevolution 1918 und Weimarer Republik 1919 1933 Auch in Thuringen gab es seit dem 8 November Revolutionsaktivitaten Am 9 November 1918 wurde im preussischen Erfurt ein Arbeiter und Soldatenrat gegrundet wodurch die Revolutionare die Macht ubernahmen Als erster Herrscher in den Territorialstaaten dankte am selben Tag Wilhelm Ernst von Sachsen Weimar Eisenach ab es folgten Bernhard III von Sachsen Meiningen am 10 November und Heinrich XXVII am 10 November fur Reuss jungere Linie und am 11 November fur Reuss altere Linie Am 13 November dankte Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha nach gewaltsamem Druck von der Strasse ab In Sachsen Altenburg wurde bereits am 10 November die Republik ausgerufen obwohl Ernst II erst am 13 November abdankte Als letzter thuringischer und uberhaupt als letzter deutscher Furst dankte Gunther Victor am 23 November fur Schwarzburg Rudolstadt und am 25 November fur Schwarzburg Sondershausen ab Noch am 22 November unterschrieb er ein Gesetz zur Neuregelung der Landesregierung in Rudolstadt am 25 November in Sondershausen Innerhalb kurzer Zeit wurden die thuringischen Staaten zu Freistaaten mit republikanischer Verfassung wobei aus dem Doppelherzogtum Sachsen Coburg und Gotha die beiden Freistaaten Coburg und Gotha wurden Ausser in Gotha verlief die Revolution in den thuringischen Territorialstaaten relativ friedlich obschon die Situation in vielen Stadten und Gemeinden monatelang ausgesprochen angespannt blieb In Gotha wo Vertreter des linken Flugels der USPD tonangebend waren intervenierten erstmals im Februar 1919 von General Maercker gefuhrte Regierungstruppen Die beiden ehemaligen reussischen Furstentumer schlossen sich schon im April 1919 zum Volksstaat Reuss zusammen Im Weimarer Theater tagte vom 6 Februar bis 30 September 1919 die verfassungsgebende Nationalversammlung Berlin war nicht der Tagungsort weil dort Unruhen die Unabhangigkeit und Sicherheit der Abgeordneten gefahrdeten Die Wahl Weimars war wohl auch als Zeichen fur die Anknupfung an die Humanitatsideale der Weimarer Klassik gemeint hatte aber vor allem militarische Grunde das zuerst angedachte Erfurt ware im Angriffsfall schlechter zu verteidigen gewesen Sie verabschiedete am 31 Juli 1919 die so genannte Weimarer Verfassung die schliesslich am 11 August 1919 von Prasident Friedrich Ebert in Schwarzburg unterzeichnet wurde Dies war die gultige Verfassung im Deutschen Reich von 1919 bis 1933 pro forma bis 1945 die der Weimarer Republik ihren Namen gab Gesetz betreffend das Land Thuringen Vom 30 April 1920 Der Kapp Putsch loste im Marz 1920 insbesondere in Gotha aber auch in anderen Teilen Thuringens burgerkriegsahnliche Auseinandersetzungen aus vgl Kapp Putsch in Thuringen Die Gothaer USPD Regierung wurde im April 1920 vom Reichsprasidenten per Notverordnung abgesetzt Seit Ende 1918 beschritten die thuringischen Volks beziehungsweise Freistaaten den Weg der Einigung wobei zuerst unklar war ob eine grossthuringische Losung mit den preussischen Territorien des Regierungsbezirks Erfurt oder nur eine kleinthuringische Losung zustande kommen sollte Die Ablehnung von Gebietsabtretungen auf der Seite Preussens verwies jedoch schnell auf die zweite Variante Der Freistaat Coburg entschied sich bei einer Volksabstimmung am 30 November 1919 mit 88 Prozent gegen einen Anschluss an Thuringen worauf am 1 Juli 1920 die Vereinigung mit dem Freistaat Bayern vollzogen wurde Somit kam es am 1 Mai 1920 zur Grundung des Landes Thuringen in kleinthuringischer Gestalt mit einer Flache von 11 763 km kam Zur Landeshauptstadt wurde Weimar bestimmt Das Land Thuringen war von politischer Zerrissenheit gekennzeichnet Nach dem Ersten Weltkrieg und in der Zeit der Weimarer Republik gab es in Thuringen auch starke kommunistische Bewegungen etwa zur Novemberrevolution in Gotha oder im November 1923 als Thuringen mit der Reichsexekution belegt wurde da es dort eine KPD Regierungsbeteiligung gab Andererseits entwickelte sich im Freistaat Thuringen unter dem Gauleiter Fritz Sauckel eine Hochburg des Nationalsozialismus Von Januar 1930 bis April 1931 gab es in Thuringen die erste volkisch nationalsozialistische Regierung in Deutschland nach ihrem nationalsozialistischen Innenminister Wilhelm Frick als Frick Regierung bezeichnet Schon 1932 konnte die NSDAP unter Sauckel als Leitendem Staatsminister allein die Regierung im Land bilden Die weitere Geschichte des Landes Thuringen von 1920 bis 1945 wird im Hauptartikel Land Thuringen dargestellt Thuringen im NationalsozialismusIn diesem Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Auch wenn es einen separaten Artikel zu Thuringen im Nationalsozialismus gibt sollte hier zumindest eine kurze Zusammenfassung der wesentlichsten Aspekte stehen und der Abschnitt nicht vollig ausgeblendet werden Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Siehe auch Thuringen im Nationalsozialismus Das Land Thuringen das eine Vorreiterrolle bei der Machtubernahme der Nationalsozialisten hatte wurde ab Marz 1933 wie alle Lander gleichgeschaltet Fritz Sauckel vereinte fortan das Amt des NSDAP Gauleiters mit dem des Reichsstatthalters fur Thuringen Formal existierte das Land in der bisherigen geografischen Form bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Land Thuringen 1945 bis 1952 und Bezirke Thuringens in der DDRDaten im Jahr 1950Landeshauptstadt ErfurtFlache 15 585 km Einwohner 2 837 600Kfz Kennzeichen STKarte Thuringens zwischen 1945 und 1952Das Land Thuringen 1945 1952 Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in der ersten Aprilhalfte 1945 wurde das Gebiet nach unterschiedlich heftigen Kampfhandlungen zunachst von US Truppen besetzt Die Amerikaner setzten Hermann Brill als Prasident der Landesverwaltung ein Wie in der alliierten Vereinbarungen von Jalta vereinbart zogen sie sich Anfang Juli zuruck Thuringen wurde zwischen dem 2 und 6 Juli 1945 von sowjetischen Truppen besetzt Die Besatzer ernannten Rudolf Paul zum Regierungsprasidenten auch Landesprasident Die sowjetische Militaradministration SMAD gliederte den Regierungsbezirk Erfurt an das Land Thuringen an nicht aber die thuringischen Teile des Regierungsbezirkes Merseburg Sangerhausen Freyburg Weissenfels Naumburg Zeitz Aus dem Rest der preussischen Provinz Sachsen einschliesslich des bis dahin unabhangigen Landes Anhalt und des Thuringer Amtes Allstedt entstand das neue Land Sachsen Anhalt Ohne die genannten Angliederungen waren heute Erfurt das Eichsfeld und weite Gebiete des Thuringer Beckens ebenfalls ein Teil von Sachsen Anhalt Am 20 Oktober 1946 wurde der Thuringer Landtag gewahlt Paul floh am 1 September 1947 in die amerikanische Besatzungszone Die Sowjets ernannten den KPD SED Funktionar Werner Eggerath zu seinem Nachfolger In der Folgezeit gab es einige Grenzanderungen zwischen der amerikanischen und der sowjetischen Besatzungszone siehe Geschichte der Verwaltungsgliederung Thuringens 1946 bekam das Land Thuringen eine Verfassung und 1950 wurde der Regierungssitz von Weimar nach Erfurt verlegt Das Gebiet des Landes Thuringen bestand nun aus dem ehemaligen Freistaat Thuringen ohne die Exklave Allstedt ferner aus dem Gebiet des fruheren preussischen Regierungsbezirkes Erfurt und der Herrschaft Schmalkalden mit einer Gesamtflache von 15 585 km 1949 wurde Thuringen Teil der DDR Am 25 Juli 1952 beschloss der Landtag im Zuge einer Verwaltungsreform in der DDR das Gesetz uber die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in Thuringen Damit wurde das Land seiner Funktion enthoben Fortan bestanden die Bezirke Erfurt Gera und Suhl wobei die Bezirke Erfurt und Gera im Vergleich zum aufgelosten Land Thuringen Gebietsanderungen beziehungsweise Grenzbegradigungen zu den Nachbarlandern Sachsen Anhalt und Sachsen erfuhren welche meist den gegenwartigen Landesgrenzen entsprechen Tausende Thuringer nahmen am Aufstand vom 17 Juni 1953 teil Freistaat ThuringenDas erste Kabinett des neu gegrundeten Landes Thuringen nach seiner Ernennung am 8 November 1990 Kabinett Duchac Nach der politischen Wende in der DDR wurde das Land Thuringen mit dem Landereinfuhrungsgesetz vom 22 Juli 1990 mit Wirkung zum 14 Oktober 1990 elf Tage nach der deutschen Wiedervereinigung aus den Bezirken Erfurt Gera und Suhl sowie unter Einbeziehung der Landkreise Altenburg Schmolln Bezirk Leipzig und Artern Bezirk Halle wieder gebildet Besonders umstritten war dies im Fall des Kreises Altenburg wo sich in einer Burgerbefragung 54 fur die Zugehorigkeit zu Sachsen ausgesprochen der Kreistag aber in geheimer Abstimmung fur Thuringen votiert hatte Ebenfalls gab es zahlreiche Bitten aus den Thuringer Kreisen des Bezirks Halle Kreise Sangerhausen Artern Nebra und Naumburg wo sich die alteingesessenen Burger als Thuringer wahrnehmen um Angliederung an das neue Bundesland Thuringen wobei nur dem Kreis Artern die Volksbefragung erlaubt und am 6 Mai 1990 durchgefuhrt wurde mit dem Ergebnis von etwa 88 fur Thuringen bei 78 Beteiligung Den anderen Kreisen wurde eine Burgerbefragung nicht erlaubt sie ware auch durch das Landereinfuhrungsgesetz nicht berucksichtigt worden Alle Bemuhungen der im Suden und Westen des Bezirks Halle ansassigen oder auch bis hin zur Anrufung des Bundesverfassungsgerichtes blieben erfolglos Gleiches gilt auch fur den frankisch gepragten Suden Thuringens Kreise Sonneberg Hildburghausen und Meiningen und das Fuldaische Ulstertal bei Geisa wo Burgerbefragungen ebenfalls nicht erlaubt wurden um ein Abfallen dieser Regionen aus den vorgeschriebenen Grenzen zu verhindern Im Jahr 1990 gab es wenig Zeit fur innere Grenzstreitereien die Wiedervereinigung sollte schnellstens vollzogen werden Die dabei entstandene Landesgrenze besteht in weiten Teilen schon seit dem Mittelalter und folgt heute im Wesentlichen dem 1815 auf dem Wiener Kongress festgelegten Verlauf abgesehen von kleineren Korrekturen im Bereich einzelner Ortschaften Lediglich die nordliche Halfte der Grenze zu Sachsen Anhalt zwischen dem Harz und Rastenberg kennt keine historischen Vorlaufer als Landesgrenze und wurde 1944 45 und in leicht veranderter Form 1990 einer gedachten Mittellinie zwischen Erfurt und Halle folgend administrativ festgelegt Heute nennt sich das Land Freistaat Thuringen Landeshauptstadt wurde 1990 Erfurt 1992 wurden einige Gemeinden des fruheren Bezirkes Gera sachsisch siehe hierzu Geschichte der Verwaltungsgliederung Thuringens Den Umbau der Verwaltung vom System der DDR hin zum System der BRD unterstutzten die Lander Bayern Hessen und Rheinland Pfalz als Paten der Aufbauhilfe Auf einer Sitzung auf der Wartburg am 25 Oktober 1993 verabschiedete der Thuringer Landtag eine neue Verfassung die am 30 Oktober 1993 vorlaufig und am 16 Oktober 1994 nach einem Volksentscheid endgultig in Kraft gesetzt wurde Von 1990 bis 2014 war immer die CDU Regierungspartei dabei von 1990 bis 1994 in einer Koalition mit der FDP und von 1994 bis 1999 sowie von 2009 bis 2014 in einer schwarz roten Koalition mit der SPD Ministerprasidenten waren 1990 bis 1992 Josef Duchac 1992 bis 2003 Bernhard Vogel 2003 bis 2009 Dieter Althaus 2009 bis 2014 Christine Lieberknecht 2014 bis 2024 wurde Thuringen als erstes deutsches Bundesland von einem linken Ministerprasidenten Bodo Ramelow unter einer rot rot grunen Koalition regiert Seit 2024 regiert Mario Voigt mit einer Koalition aus CDU SPD und BSW BaugeschichteIn Thuringen sind Bauwerke und archaologische Befunde aller Epochen der letzten 1300 Jahre erhalten Nachfolgend werden einige wichtige unter ihnen genannt Fruhmittelalter Hasenburg bei Haynrode Heidingsburg als Vorgangerbau der Martinskirche bei Hetschburg Romanik bzw Hochmittelalter Muhlburg 704 bei Muhlberg im Landkreis Gotha gilt als altestes noch erhaltenes Bauwerk in Thuringen Veste Wachsenburg 932 bei Holzhausen im Ilm Kreis Burg Gleichen 1034 bei Wandersleben im Landkreis Gotha Burg Henneberg 1037 bei Henneberg im Landkreis Schmalkalden Meiningen Burg Ranis 1085 in Ranis im Saale Orla Kreis Martinskirche um 1119 in Apolda Wartburg 1067 bei Eisenach Kloster Paulinzella 1103 bei Rottenbach im Landkreis Saalfeld Rudolstadt Erfurter Dom 1154 in Erfurt Runneburg um 1160 in Weissensee im Landkreis Sommerda Wasserburg Kapellendorf um 1175 bei Kapellendorf im Landkreis Weimarer Land Lobdeburg um 1180 bei Jena Leuchtenburg um 1190 in Seitenroda im Saale Holzland Kreis Osterburg 12 Jahrhundert in Weida im Landkreis Greiz Liebfrauenkirche 1215 in Arnstadt im Ilm Kreis Gotik Divi Blasii Kirche 1227 in Muhlhausen im Unstrut Hainich Kreis Nordhauser Dom um 1250 in Nordhausen im Landkreis Nordhausen Severikirche 1278 in Erfurt Muhlhauser Stadtbefestigung um 1250 in Muhlhausen im Unstrut Hainich Kreis Marienkirche 1317 in Muhlhausen hochste Kirche Thuringens zahlreiche Rathauser und Stadtkirchen im ganzen Land entstanden im gotischen Stil zwischen 1380 und 1500 Renaissance zahlreiche Schlosser und Rathauser Schlosser unter anderen in Sondershausen 1533 Schmalkalden 1585 Schleusingen 16 Jahrhundert und Waltershausen um 1550 Rathauser unter anderen von Saalfeld 1526 Gera 1573 Hildburghausen 1572 und Arnstadt 1581 Herzogin Anna Amalia Bibliothek 1512 in Weimar Veste Heldburg 1560 in Heldburg im Landkreis Hildburghausen Barock Weimarer Stadtschloss 1619 in Weimar Schloss Friedenstein 1643 in Gotha Schloss Saalfeld 1677 in Saalfeld Schloss Elisabethenburg 1682 in Meiningen Goethes Gartenhaus 17 Jahrhundert im Park an der Ilm in Weimar Schloss Altenburg fruhes 18 Jahrhundert in Altenburg Kurmainzer Packhof 1705 am Anger in Erfurt Stadtkirche 1719 in Waltershausen im Landkreis Gotha Schloss Belvedere 1724 bei Weimar Heidecksburg 1735 in Rudolstadt Schloss Molsdorf 1736 in Molsdorf bei Erfurt Jagdschloss Rathsfeld 1697 auf dem Kyffhauser Zitadelle Petersberg 17 18 Jahrhundert in Erfurt Klassizismus Weimarer Stadtschloss 1774 in Weimar Stadtkirche Hildburghausen 1781 in Hildburghausen Rathaus Zeulenroda 1825 in Zeulenroda Triebes Romantik Schloss Landsberg 1840 bei Meiningen Wartburg Wiederaufbau 1838 bei Eisenach Moderne Deutsches Nationaltheater 1907 in Weimar Jentower 1972 in Jena Bundesarbeitsgericht 1999 in Erfurt Erfurter Hauptbahnhof 2004 in ErfurtTriviaIn den Bildhandschriften des Sachsenspiegels wird der Thuringer immer symbolhaft redend mit einem Dorrfisch in der Hand dargestellt Vom Thuringer leitet sich der Familienname Doring ab Waren die Landgrafen von Thuringen ursprunglich Franzosen Armin Wolf im Genealogischen Jahrbuch Band 41Siehe auchListe der Herrscher Thuringens Liste thuringischer Rittergeschlechter Thuringer LandtagLiteraturSigrid Dusek Hrsg Ur und Fruhgeschichte Thuringens Ergebnisse archaologischer Forschung in Text und Bild Stuttgart 1999 ISBN 3 8062 1504 9 Stefan Gerber Werner Greiling Marco Swiniartzki Hrsg Industrialisierung Industriekultur und soziale Bewegungen in Thuringen Materialien zur thuringischen Geschichte 1 Koln Weimar Wien 2018 ISBN 978 3 412 51136 4 Werner Greiling Intelligenzblatter und gesellschaftlicher Wandel in Thuringen Anzeigenwesen Nachrichtenvermittlung Rasonnement und Sozialdisziplinierung Schriften des Historischen Kollegs Vortrage 46 Munchen 1995 Digitalisat Hans Werner Hahn Marko Kreutzmann Hrsg Judische Geschichte in Thuringen Strukturen und Entwicklungen vom Mittelalter bis ins 20 Jahrhundert Wien Koln 2023 ISBN 978 3 412 52591 0 Reiner Prass Rezension Wissenschaftlicher Literaturanzeiger 62 1 2023 Ulrich Hess Geschichte Thuringens 1866 bis 1914 Weimar 1991 ISBN 3 7400 0077 5 Jurgen John Quellen zur Geschichte Thuringens von der Reformation bis 1918 Erfurt 1997 ISBN 3 931426 14 9 Reinhard Jonscher Willy Schilling Kleine thuringische Geschichte Jena 2001 ISBN 3 910141 74 9 Sven Ostritz Hrsg Das Fruhmittelalter in Thuringen Band 2 Studien zu den Fundkomplexen Ossmannstedt Eischleben und Herpf Weimarer Monographien zur Ur und Fruhgeschichte Band 47 Beier amp Beran Langenweissbach 2022 ISBN 978 3 95741 116 7 Hans Patze Walter Schlesinger Hrsg Geschichte Thuringens Koln u a 1967 ff ISBN 3 412 08285 6 Steffen Rassloff Der Mustergau Thuringen zur Zeit des Nationalsozialismus Munchen 2014 ISBN 978 3 7658 2052 6 Mike Schmeitzner Rezension Zeitschrift fur Thuringische Geschichte 72 2018 S 417 419 Steffen Rassloff Thuringen Ein historischer Uberblick Hg von der Landeszentrale fur politische Bildung Thuringen Erfurt 2004 3 Auflage 2015 Steffen Rassloff Mitteldeutsche Geschichte Sachsen Sachsen Anhalt Thuringen Leipzig 2016 Neuausgabe Markkleeberg 2019 ISBN 978 3 86729 240 5 Steffen Rassloff Geschichte Thuringens Munchen 2010 ISBN 978 3 406 74734 2 2 Auflage 2020 Steffen Rassloff Kleine Geschichte Thuringens Ilmenau 2017 ISBN 978 3 95560 056 3 2 Auflage 2020 Zeitschrift fur Thuringische Geschichte Bd 1 ff 1852 ff 1852 1943 als Zeitschrift des Vereins fur Thuringische Geschichte und Altertumskunde 1992 2007 als Zeitschrift des Vereins fur Thuringische Geschichte ISSN 0943 9846 WeblinksCommons Geschichte Thuringens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Thuringen Geschichte im Uberblick auf erfurt web de mit Ubersetzungen in sechs Sprachen Georg Spalatin Chronik der Sachsen und Thuringer Thuringen und die Thuringer im fruhen Mittelalter 6 11 Jahrhundert im Fruhmittelalterforum Thuringens Geschichte und die Thuringischen Staaten im Deutschen Reich 1871 1918 Thuringens Geschichte und die Thuringischen Staaten 1918 1933 die Heden Orte PDF Artikel zum Herzogtum Thuringen zur Merowingerzeit PDF Datei 3 29 MB AnmerkungenIm 18 Jahrhundert wurde Thuringen als ein Teil Sachsens aufgefasst wie die folgende Textstelle aus dem Schauspiel Minna von Barnhelm 1767 von Gotthold Ephraim Lessing zeigt WIRT schreibt von Barnhelm Kommend woher gnadiges Fraulein FRAULEIN Von meinen Gutern aus Sachsen WIRT schreibt Gutern aus Sachsen Aus Sachsen Ei ei aus Sachsen gnadiges Fraulein aus Sachsen FRANZISKA Nun warum nicht Es ist doch wohl hierzulande keine Sunde aus Sachsen zu sein WIRT Eine Sunde Behute das ware ja eine ganz neue Sunde Aus Sachsen also Ei ei aus Sachsen Das liebe Sachsen Aber wo mir recht ist gnadiges Fraulein Sachsen ist nicht klein und hat mehrere wie soll ich es nennen Distrikte Provinzen Unsere Polizei ist sehr exakt gnadiges Fraulein FRAULEIN Ich verstehe von meinen Gutern aus Thuringen also WIRT Aus Thuringen Ja das ist besser gnadiges Fraulein das ist genauer Schreibt und liest Das Fraulein von Barnhelm kommend von ihren Gutern aus Thuringen nebst einer Kammerfrau und zwei Bedienten Einen Uberblick bietet Gerhard Schulze Die Novemberrevolution 1918 in Thuringen Erfurt 1976 Zu den Ereignissen in Gotha vgl Helge Matthiesen Burgertum und Nationalsozialismus in Thuringen Das burgerliche Gotha von 1918 bis 1930 Jena Stuttgart 1994 sowie Ewald Buchsbaum Die Entstehung eines linken revolutionaren Flugels in der Gothaer USPD In Beitrage zur Geschichte Thuringens Band II Erfurt 1970 S 148 160 Fur Erfurt vgl Steffen Rassloff Flucht in die nationale Volksgemeinschaft Das Erfurter Burgertum zwischen Kaiserreich und NS Diktatur Koln Weimar Wien 2003 EinzelnachweiseHistorische Karte 1642 urn nbn de hbz 061 1 31119 Digitalisat der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Wolfgang Timpel Archaologische Forschungen zur Fruhgeschichte Thuringer Stadte In Fruhgeschichte der europaischen Stadt Schriften zur Ur und Fruhgeschichte Band 44 Akademie Verlag Berlin 1991 G Fromm Thuringer Eisenbahnstreckenlexikon Quellen zur Geschichte Thuringens Der 17 Juni 1953 in Thuringen pdf 296 S mdr de Sowjetische Panzer gegen Arbeiter und Bauern in Thuringen 17 Juni 2023 Hanno Muller Wie das Altenburger Land nach der Wende zu Thuringen kam In Thuringer Allgemeine 17 August 2010 Resultate der Burgerbefragung vom 6 Mai 1990 In Thuringer Allgemeine Jahrgang 1 Nr 95 9 Mai 1990 Steffen Rassloff Der Freistaat Thuringen 1990 93 In Landesregierung Thuringen Hrsg Thuringen Blatter zur Landeskunde Nr 83 Hessisches Ministerium der Finanzen Interview mit Dr Worms PDF In Hessisches Ministerium der Finanzen Ehemals im Original nicht mehr online verfugbar abgerufen am 17 Januar 2020 1 2 Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Genealogischen Jahrbuch Band 41 mgh bibliothek deGeschichte der deutschen Lander Geschichte Baden Wurttembergs Geschichte Bayerns Geschichte Berlins Geschichte Brandenburgs Geschichte Bremens Geschichte Hamburgs Geschichte Hessens Geschichte Mecklenburg Vorpommerns Geschichte Niedersachsens Geschichte Nordrhein Westfalens Geschichte von Rheinland Pfalz Geschichte des Saarlandes Geschichte Sachsens Geschichte Sachsen Anhalts Geschichte Schleswig Holsteins Geschichte Thuringens Siehe auch Land Deutschland

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