Die Straßenbahn Erfurt ist das Rückgrat des öffentlichen Personennahverkehrs in der thüringischen Landeshauptstadt Erfur
Straßenbahn Erfurt

Die Straßenbahn Erfurt ist das Rückgrat des öffentlichen Personennahverkehrs in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. Das meterspurige Netz der Erfurter Verkehrsbetriebe (SWE EVAG) mit sechs Linien hat eine Streckenlänge von 45,2 km, gehört damit hinsichtlich des Umfanges zu den mittelgroßen Straßenbahnbetrieben in Deutschland und hatte 2016 etwa 105.000 Fahrgäste je Tag. Es verläuft außerhalb der Innenstadt weitgehend auf vom Individualverkehr unabhängigen Gleisen (72 % des Gesamtnetzes) und wird von den Verkehrsbetrieben als Stadtbahn Erfurt bezeichnet.
Straßenbahn Erfurt | |
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Tramlink am Domplatz | |
Basisinformationen | |
Staat | Deutschland |
Stadt | Erfurt |
Eröffnung | 13. Mai 1883 |
Elektrifizierung | 1. Juni 1894 |
Betreiber | SWE EVAG |
Verkehrsverbund | VMT |
Infrastruktur | |
Streckenlänge | 45,2 km |
Spurweite | 1000 mm (Meterspur) |
Stromsystem | 750 V DC Oberleitung |
Betriebsart | Einrichtungsbetrieb |
Haltestellen | 100 |
Betriebshöfe | 3 |
Betrieb | |
Linien | 6 |
Takt in der HVZ | 10 min |
Fahrzeuge | 16 MGT6D, 60 Combino, 14 Vossloh Tramlink |
Statistik | |
Bezugsjahr | 2016 |
Fahrgäste | 38,1 Mio. |
Einwohner im Einzugsgebiet | 170 Tsd. |
Fahrleistung | 3,7 Mio. km |
Streckennetz (Stand 2022) |
Geschichte
Die Anfänge als Pferdestraßenbahn (1883–1894)
Bis 1873 war Erfurt eine Festungsstadt, deren Grenze die Stadtbefestigung aus dem 15. Jahrhundert war. Als die Mauern abgerissen wurden, konnte sich die Stadt auch nach außen ausdehnen und wachsen, womit die Entfernungen größer wurden und sich die Frage nach einem öffentlichen Nahverkehrssystem stellte. So kamen ab 1880 erste Pläne zum Bau einer Straßenbahn auf, die vor allem vom Erfurter Bürgermeister Richard Breslau und dem Bürgermeister Ilversgehofens, vorangetrieben wurden. Dem damaligen Stand der Technik entsprechend, wurde bis 1883 eine Pferdestraßenbahn erbaut, die zu Pfingsten des gleichen Jahres (13. Mai 1883) in Betrieb genommen wurde. Die Betriebsführung oblag der Erfurter Straßenbahn AG, einer privaten Aktiengesellschaft. Auf den drei Linien fuhren im 5-Minuten-Takt (dichtester Takt) bis 20-Minuten-Takt (dünnster Takt) Pferdebahnen des dänischen Herstellers Scandia A/S aus Randers, die nicht an Haltestellen, sondern auf Zuruf hielten. Wenig später wurden dann allerdings Haltestellen eingeführt, um für höhere Sicherheit zu sorgen. Der Betriebshof wurde an der Magdeburger Allee eingerichtet. Die Rote Linie verkehrte vom Ilversgehofener Platz über den Anger, die Regierungsstraße und die Pförtchenstraße zur Steigerstraße (damals war die Endhaltestelle nach dem dortigen Ausflugslokal „Flora“ benannt). Die Grüne Linie fuhr vom Anger über den Hirschgarten und die Löberstraße zur heutigen Thüringenhalle (damals hieß die Endhaltestelle noch „Schießhaus“) und wurde bereits im Spätherbst 1883 eingekürzt, dann begann sie nicht mehr am Anger, sondern am Hirschgarten. Um die Steigung auf der Arnstädter Straße zu bewältigen, mussten in der Löberstraße zusätzliche Pferde vorgespannt werden. Die dritte Linie war als Gelbe Linie geplant, ging dann allerdings als Weiße Linie in Betrieb und führte vom Andreastor über Domplatz und Anger zum Hauptbahnhof.
Die elektrische Straßenbahn bis zum Ersten Weltkrieg (1894–1918)
Inzwischen war Erfurt von 55.000 Einwohnern auf 76.000 Einwohner angewachsen und die Pferdestraßenbahn konnte den Verkehrsbedürfnissen nicht mehr gerecht werden. Deshalb wurde am 6. September 1893 ein Kaufvertrag mit der Union-Elektricitäts-Gesellschaft (später AEG) aus Berlin geschlossen, die die Bahn für 310.000 Mark kaufte und bis 1894 elektrifizierte. So fuhr drei Jahre nach der Eröffnung der ersten elektrischen Straßenbahn in Halle auch in Erfurt eine durch Strom angetriebene Straßenbahn. Erste Probefahrten wurden am 28. Mai 1894 durchgeführt, bevor am 1. Juni 1894 der elektrische Regelbetrieb begann. Allerdings erfolgte der Wechsel nicht abrupt, sondern über einige Monate hinweg bis zum 20. August 1894. Einige der alten Pferdebahnwagen wurden zu elektrischen Trieb- oder Beiwagen umgebaut. Das Straßenbahnnetz war noch immer eingleisig mit Ausweichstellen angelegt, was sich als äußerst hinderlich erwies. So begann 1912 der stufenweise Ausbau aller Strecken auf zwei Gleise. Da der Anschluss verschiedener Vororte, etwa Hochheim oder Melchendorf ans Straßenbahnnetz nicht rentabel erschien, wurde bis 1913 ein Plan für ein ergänzendes Omnibusnetz erstellt. Dessen Realisierung sowie den weiteren Ausbau des Straßenbahnnetzes verhinderte jedoch der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914. Im Krieg diente die Straßenbahn auch dem Transport von Soldaten, Gütern und Verwundeten (hierfür wurden Lazarettwagen eingerichtet) vom und zum Hauptbahnhof, dem Krankenhaus in der Nordhäuser Straße und den Kasernen am Südrand der Stadt. Eine Fahrt kostete damals 12 Pfennige, ein Tarif, der bis zum Ende der DDR 1989 Gültigkeit besaß.
Die Entwicklung der Straßenbahn zwischen den Weltkriegen (1918–1945)
1920 erwarb die Stadt Erfurt die Mehrheit der in finanzielle Schieflage geratenen Erfurter Elektrischen Straßenbahn AG, womit die Straßenbahn in städtisches Eigentum überging. Dieser Schritt war in der damaligen Zeit üblich und vollzog sich auch in den meisten anderen deutschen Städten (z. B. kommunale Übernahme der Leipziger Verkehrsbetriebe 1919). Eine neue Farbgebung erhielten die Straßenbahnen 1921. Bisher waren sie rot und beige, jetzt wurden die Wagen in weiß lackiert und erhielten schwarze Zierstreifen, was bis 1957 so beibehalten wurde. In der Zeit zwischen 1918 und 1922 wurden einige Straßenbahnabschnitte abgebaut, im Sinne der Entmilitarisierung besonders solche, die zu Kasernen führten, aber auch solche, die unrentabel geworden waren. Erst 1924 konnte wieder investiert werden, vor allem in den weiteren zweigleisigen Ausbau des Netzes, der 1930 abgeschlossen wurde, und in die Beschaffung neuer Fahrzeuge. 1925 griff man auch die Pläne der Vorkriegszeit für ein ergänzendes Omnibusnetz wieder auf und eröffnete erste Strecken. Die Erfurter Straßenbahn wuchs, wie die inzwischen 140.000 Einwohner zählende Stadt, weiter, sodass 1930 der zweite Betriebshof an der Nordhäuser Straße eingeweiht wurde. Im gleichen Jahr wurden die bisher nach Farben benannten Linien auf ein Nummernsystem umgestellt.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde zunächst bis 1935 die 1918 abgebaute Straßenbahnstrecke zur Jägerkaserne im Süden der Stadt wiederhergestellt, außerdem wurden Strecken zu den beiden Flugplätzen der Stadt in Bindersleben und am Roten Berg projektiert, deren Bau jedoch nicht vollzogen wurde. Ab 1936 wurden alle Fahrzeuge für die Straßenbahn bei der Gothaer Waggonfabrik bezogen, die billiger und zuverlässiger produzierte als andere Wagenhersteller. Bis 1944 wurden so 37 neue Trieb- und zwölf Beiwagen erworben, die auch als Erfurter Standardwagen bekannt sind. Außerdem erhielten in dieser Zeit die ersten Weichen einen elektrischen Antrieb, was den Betrieb vereinfachte. 1936 begannen Angestellte der Straßenbahn mit Überlegungen zur Konstruktion von Einheitstriebwagen, die nach dem Krieg fortgesetzt wurden und 1957 mit dem ersten Gothawagen Realität wurden. So wurde aus einer Kooperation der Erfurter Straßenbahn mit der Gothaer Waggonfabrik der DDR-Einheitstriebwagen, der bis zur Ablösung durch Tatra-Straßenbahnen 1967 das Bild der Straßenbahnen in der DDR prägte. Ende der 1930er-Jahre begann man auch mit dem Bau erster Wendeschleifen an den Streckenenden, die den Betrieb mit Einrichtungstriebwagen ermöglichen sollten. Im April 1945 wurde das Straßenbahnnetz durch Artilleriebeschuss beschädigt, sodass der Betrieb eingestellt werden musste.
Die Straßenbahn bis zum ersten „Generalverkehrsplan“ (1945–1970)
1946 wurde der Betrieb der Straßenbahn wieder aufgenommen, allerdings blieben Unsicherheiten durch ständige Stromabschaltungen bis 1951, die den Verkehr beeinträchtigten. Die Erfurter Straßenbahn diente in der Zeit nach dem Krieg auch zum Abtransport von Schutt aus der Innenstadt zu den Schuttplätzen am Stadtrand. Dafür wurden an Triebwagen Lorenwagen angehängt. Eine weitere ungewöhnliche Aufgabe war auch der Leichentransport per Straßenbahn-Leichenwagen zum Hauptfriedhof am westlichen Rand der Stadt. Weltweit gab es solche Leichenwagen nur in Erfurt und in Durban (Südafrika). 1948 wurde neben Straßenbahn und Omnibus ein drittes öffentliches Verkehrsmittel in Erfurt eingeführt: der Oberleitungsbus Erfurt, der bis 1975 betrieben wurde.
1951 wurde aus dem der VEB Erfurter Verkehrsbetriebe. In den 1950er-Jahren setzte eine Erholung ein und die Straßenbahn erwirtschaftete steigende Gewinne. 1952 wurden die Beiwagen Nr. 232 bis 234 als erste Neubau-Einrichtungswagen beschafft und mit ihnen probeweise der Fahrgastfluss eingeführt. Es wurden nun auch die letzten Streckenenden mit Wendeschleifen versehen, dennoch wurde die Straßenbahn zunehmend als langsam und rückständig empfunden. Ihr Streckennetz wies noch ähnliche Strukturen wie zur Eröffnung 1883 auf und war im Wesentlichen auf die Innenstadt beschränkt, womit ein zeitgemäßer Betrieb schwierig wurde. Dies änderte sich erst mit den Generalverkehrsplänen der 1970er-Jahre, die einen Modernisierungsschub brachte. Der Sommerfahrplan 1968 sah folgendes Liniennetz vor (heutige Ortsbezeichnungen in Klammern):
Linie | Strecke | Fahrzeit (min) | Stationen | Zugfolge (min) (HVZ/Mo–Fr tagsü.) |
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1 | Erfurt-Nord (Nordbahnhof) ↔ Platz der Jungen Pioniere (Ilversgehofener Platz) ↔ Breitscheidstraße (Lutherkirche/SWE) ↔ Anger ↔ Theaterstraße / Neuwerkstraße ↔ Dalbergsweg | 20/19 | 15 | 31/6 |
2 | iga ↔ Gothaer Platz ↔ Domplatz ↔ Anger ↔ Hauptbahnhof ↔ Am Stadtpark (Löberwallgraben) | 19/17 | 9 | 15/15 |
3 | Kliniken der Medizinischen Akademie (Universität) ↔ Domplatz ↔ Anger ↔ Hauptbahnhof ↔ Käthe-Kollwitz-Straße | 20 | 13 | 3–62/6 |
4 | Breitscheidstraße ↔ Leipziger Straße ↔ Hauptbahnhof ↔ Klement-Gottwald-Straße (Kaffeetrichter) ↔ Thüringenhalle | 19 | 14 | 3–63/6 |
5 | Hauptfriedhof ↔ Westbahnhof ↔ Gothaer Platz ↔ Domplatz ↔ Anger ↔ Hauptbahnhof ↔ Klement-Gottwald-Straße (Kaffeetrichter) ↔ Steigerstraße | 24/25 | 17/16 | 3–6,54/6,5 |
1 Der Abschnitt Eichenstraße – Dalbergsweg wurde auch im Berufsverkehr nur im 6-Minuten-Takt bedient.
2 Der Abschnitt Hauptbahnhof – Käthe-Kollwitz-Straße wurde auch im Berufsverkehr nur im 6-Minuten-Takt bedient. Die Zusatzzüge fuhren über Hauptbahnhof weiter bis Am Stadtpark (Löberwallgraben).
3 Der Abschnitt Am Stadtpark – Thüringenhalle wurde auch im Berufsverkehr nur im 6-Minuten-Takt bedient.
4 Die Abschnitte Hauptfriedhof – Gothaer Platz (Schleife Ludwigstraße) und Am Stadtpark – Steigerstraße wurden auch im Berufsverkehr nur im 6,5-Minuten-Takt bedient. Der ungewöhnliche 6,5-Minuten-Takt war noch bis 1978 auf mehreren Straßenbahnlinien zu finden, im Busliniennetz sogar noch bis 1990.
Der Ausbau zur Schnellstraßenbahn in die neuen Plattenbaugebiete (1970–1992)
Einen bedeutenden Eingriff in die Stadtstruktur Erfurts stellte die Errichtung der Wohngebiete Erfurt-Nord (50.000 Einwohner) und Erfurt-Südost (40.000 Einwohner) in den 1970er- und 1980er-Jahren dar. Dadurch verschoben sich die Verkehrsbedürfnisse erheblich, worauf auch die Erfurter Verkehrsbetriebe reagieren mussten. So wurden alte, enge Strecken in der Innenstadt stillgelegt und vom Individualverkehr getrennte Schnellstraßenbahnstrecken zu den neu erbauten Stadtteilen verlegt. Die Strecke ins Rieth (Stadtteile Berliner Platz und Rieth) wurde 1974 gebaut, weil die Straßenbahn allein den Verkehr dorthin nicht bewältigen konnte, wurde sie allerdings ab 1976 von der S-Bahn Erfurt ergänzt. Es folgten die Straßenbahnstrecken zum Europaplatz 1978 (Stadtteil Moskauer Platz), die zum Urbicher Kreuz 1979–1987 (Stadtteile Herrenberg und Melchendorf), die zum Wiesenhügel 1985 (Stadtteil Wiesenhügel) und die zum Zoopark 1990–1992 (Stadtteil Roter Berg). Damit wurde ein erster Schritt in Richtung der heutigen Stadtbahn, die so weit wie möglich vom Individualverkehr getrennt fahren soll, getan. Einher ging mit dem Ausbau des Streckennetzes auch die komplette Umstellung des Fuhrparks. 1975 wurden die ersten Bahnen vom Typ Tatra KT4 beschafft, die bis 1987 die alten Gothawagen ablösten. Insgesamt wurden 156 Wagen dieses Typs beschafft. 1988 wurde ein weiterer Betriebshof gebaut, diesmal am Urbicher Kreuz im Südosten der Stadt.
Nach der Wiedervereinigung 1990 wurde aus dem VEB Erfurter Verkehrsbetriebe die Erfurter Verkehrsbetriebe AG (EVAG), die in städtischem Besitz blieb. Seit 1996 gehört die EVAG zu den Stadtwerken, die sie seit 2008 als SWE EVAG bezeichnen.
Aus der Straßenbahn wird eine Stadtbahn (ab 1992)
In den 1990er-Jahren war zunächst die Sanierung maroder Streckenabschnitte vordringlich. Außerdem wurden Haltestellen und Fahrgastinformationssysteme erneuert und der Fuhrpark modernisiert. Dazu wurden die Tatra-Bahnen umgebaut, außerdem ab 1994 die ersten Niederflurbahnen vom Typ MGT6D der Duewag beschafft. 2000 kam mit den Combinos von Siemens ein weiterer neuer Wagentyp hinzu. Außerdem wurden nach 1990 zum ersten Mal seit 1914 die Fahrpreise erhöht, von 12 (ermäßigt 8) Pfennige pro Fahrt auf ein Niveau, das einen wirtschaftlicheren Betrieb ermöglichte.
1996 beschloss der Erfurter Stadtrat den Ausbau der Straßenbahn unter dem Titel Stadtbahn. Unter einer Stadtbahn wird hierbei eine Straßenbahn verstanden, die weitgehend vom übrigen Verkehr getrennte Trassen benutzt. Die Neubaustrecken aus DDR-Zeiten entsprachen bereits dieser Vorstellung, sodass inzwischen nahezu alle Strecken in dieser Weise befahren werden können. Außerdem umfasste das Stadtbahn-Baukonzept fünf Neubaustrecken, die das Netz nochmals erheblich vergrößerten. Zwischen 1997 und 2000 wurde die Strecke vom Anger über die zum Ringelberg im Osten gebaut. 2000/2001 errichtete man einen Lückenschluss zwischen dem Domplatz im Osten und dem Gothaer Platz im Westen durch das Brühl und verlängerte die Bahn vom egapark im Westen der Stadt bis zum P+R-Platz an der Messe Erfurt. Von 2002 bis 2005 wurde die Bahntrasse vom Hauptfriedhof im Westen der Stadt über den Flughafen Erfurt bis nach Bindersleben verlängert. Als letzte Neubaustrecke ging 2007 die Verbindung von der Haltestelle Salinenstraße an der Magdeburger Allee zum Rieth in Betrieb. Damit wurde das Stadtbahn-Bauprogramm abgeschlossen und ein neugeordnetes Liniennetz aus sechs Linien, die im 10-Minuten-Takt verkehren, eingeführt. Durch Linienbündelungen besteht auf vielen Strecken ein dichterer Takt.
Eine der längsten Betriebsunterbrechungen in Friedenszeiten wurde zu Weihnachten 2010 durch einen Wintereinbruch verursacht. An Heiligabend wurde der Betrieb eingestellt und ruhte bis zum 27. Dezember komplett, nachdem 40 Zentimeter Neuschnee gefallen waren. Die Räumarbeiten dauerten an und so konnte erst nach zehn Tagen, am 3. Januar 2011 wieder das gesamte Streckennetz befahren werden.
Vom 11. März bis zum 25. Oktober 2013 gab es die einschneidendste Streckensperrung in der Geschichte der Erfurter Stadtbahn. Die Hauptstrecke zwischen Anger und Domplatz war aufgrund der Neugestaltung des Fischmarkts sowie der Schlösserstraße für Straßenbahnen nicht befahrbar. Dabei wurde folgendes Liniennetz betrieben:
Tagnetz:
Linie | Strecke | Fahrzeit (min) | Stationen | Fahrzeugeinsatz | |||
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2 | P+R Messe ↔ mdr/Kinderkanal ↔ egapark ↔ Gothaer Platz ↔ Domplatz Süd / Nord ↔ Universität ↔ Europaplatz | 24 | 19 | Combino, MGT6D | |||
3 | Europaplatz ↔ Rieth ↔ Salinenstraße ↔ Anger ↔ Hauptbahnhof ↔ Urbicher Kreuz | 43 | 31 | Combino, MGT6D | |||
4 | Bindersleben1 ↔ Flughafen1 ↔ Hauptfriedhof ↔ Gothaer Platz ↔ Anger ↔ Hanseplatz/FH ↔ Ringelberg | 36 | 27 | Combino | |||
5 | Zoopark ↔ Salinenstraße ↔ Anger ↔ Hauptbahnhof ↔ Thüringenhalle | 28 | 19 | MGT6D, Combino | |||
6 | Domplatz Süd / Nord ↔ Universität ↔ Rieth ↔ Salinenstraße ↔ Anger ↔ Hauptbahnhof ↔ Wiesenhügel | 43 | 31 | MGT6D, Combino | |||
fett = primär eingesetzter Fahrzeugtyp |
1 Der Abschnitt Bindersleben – Hauptfriedhof wurde tagsüber nur im 20/30-Minuten-Takt bedient, nur im Berufsverkehr werktags normal im 10-Minuten-Takt, abends nur alle 40 Minuten.
Die Stadtbahnlinie 1 wurde von den Linien 3 und 5 ersetzt, sie verkehrte somit nicht mehr. Der gesperrte Abschnitt Anger – Domplatz wurde im Schienenersatzverkehr (Linie R) weitläufig umfahren (Mo – Fr: alle 10 min, Sa alle 15 min, verkehrt bis 21 Uhr).
Der Streckenabschnitt Hauptbahnhof – Steigerstraße wurde aufgrund der Überbelastung der Strecke in der Magdeburger Allee im Schienenersatzverkehr (Linie S) bedient (Mo – So: alle 15 min).
Nachtnetz:
Linie | Strecke | Stationen |
---|---|---|
N3 | Europaplatz ↔ Rieth ↔ Salinenstraße ↔ Anger ↔ Hauptbahnhof ↔ Wiesenhügel ↔ Urbicher Kreuz | 34 |
Die Linie N1 wurde eingestellt, da die Linie N3 die entsprechenden Streckenabschnitte bediente.
Zudem bestanden die am Domplatz beginnende Buslinie 2 zum Europaplatz und die am Anger beginnenden Linien 4 zum Ringelberg, nach wie vor die N30 nach Stotternheim (Strecke der Stadtbahn 5), N51 nach Hochheim und N90 nach Marbach.
Am 19. Oktober 2014 wurde die Fahrspannung von bisher 600 Volt auf 750 Volt umgestellt. Da die bis dahin noch im Wagenpark verbliebenen Tatra-Wagen hierfür nicht umgerüstet werden konnten, wurden sie zum gleichen Zeitpunkt außer Dienst gestellt. Inzwischen wurde die Spannung wieder auf etwa 720 Volt abgesenkt, weil die Heizungen der Fahrzeuge des Typs Combino die hohe Spannung nicht vertragen.
Zum Fahrplanwechsel am 9. Februar 2015 wurde das Nachtnetz neu geordnet. Die bisherigen Nachtbuslinien wurden abgeschafft und durch zusätzliche Straßenbahnfahrten vom Anger über Brühler Garten zum Hauptfriedhof (damalige Linie 4), zum Ringelberg (damalige Linie 2) und zur Lutherkirche, Grubenstraße bzw. Zoopark (Linie 5) ersetzt. Die meisten dieser Zusatzfahrten finden nur in Nächten vor arbeitsfreien Tagen statt, in denen auch die bisherigen Nachtbusse fuhren. Die Linie 5 verkehrt auch vor Arbeitstagen, jedoch nur zwischen Brühler Garten und Lutherkirche bzw. Grubenstraße.
Vom 9. April bis 16. November 2018 wurde aufgrund der Sanierung der Marktstraße wiederum die Strecke zwischen Anger und Domplatz für den Stadtbahnverkehr gesperrt. Es wird auf das bewährte Netz von 2013 zurückgegriffen, wobei leichte Modifikationen durchgeführt wurden:
Linie | Strecke | Fahrzeit (min) | Stationen | Fahrzeugeinsatz | |||
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1 | Domplatz Süd / Nord1 ↔ Universität ↔ Rieth ↔ Salinenstraße ↔ Anger ↔ Hauptbahnhof ↔ Wiesenhügel | 43 | 31 | Combino, MGT6D | |||
2 | P+R Messe↔ mdr/Kinderkanal ↔ egapark ↔ Gothaer Platz ↔ Domplatz Süd / Nord1 ↔ Universität ↔ Europaplatz | 24 | 19 | Combino, MGT6D | |||
3 | Europaplatz ↔ Rieth ↔ Salinenstraße ↔ Anger ↔ Hauptbahnhof ↔ Urbicher Kreuz | 43 | 31 | Combino, MGT6D | |||
4 | Bindersleben2 ↔ Flughafen2 ↔ Hauptfriedhof ↔ Gothaer Platz ↔ Anger ↔ Hanseplatz/FH ↔ Ringelberg | 36 | 27 | Combino | |||
5 | Zoopark ↔ Salinenstraße ↔ Anger ↔ Hauptbahnhof ↔ Thüringenhalle | 28 | 19 | MGT6D, Combino | |||
fett = primär eingesetzter Fahrzeugtyp |
1Im Abendverkehr wurden die Linien 1 und 2 am Domplatz verbunden und durchgehende Fahrten vom Wiesenhügel zum P+R-Platz Messe und umgekehrt durchgeführt.
2 Der Abschnitt Bindersleben – Hauptfriedhof wurde tagsüber nur im 20/30-Minuten-Takt bedient, im Berufsverkehr werktags im 10-Minuten-Takt, abends nur alle 40 Minuten.
Die Linie 6 wurde auf dem Streckenabschnitt Hauptbahnhof – Steigerstraße durch eine Buslinie 6 sowie in Richtung Rieth durch die anderen umgeleiteten Straßenbahnlinien ersetzt.
Im Gegensatz zu 2013 kam die Schienenersatzverkehrlinie R nicht zum Einsatz. Außerdem wurde die Linie vom Domplatz zum Wiesenhügel nunmehr als Linie 1 bezeichnet.
Nachtnetz
Linie | Strecke |
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1 | Domplatz Süd / Nord ↔ Rieth (täglich; ab Rieth weiter als N3 über Wiesenhügel zum Urbicher Kreuz) |
N3 | Europaplatz ↔ Rieth ↔ Salinenstraße ↔ Anger ↔ Hauptbahnhof ↔ Wiesenhügel ↔ Urbicher Kreuz (täglich) |
4 | (Hauptfriedhof ↔) Brühler Garten ↔ Ringelberg (nur in Nächten vor arbeitsfreien Tagen) |
Die Linie N1 wird eingestellt, da die Linie N3 die entsprechenden Streckenabschnitte bedient.
Zukunft
In nächster Zeit wird vor allem der Fuhrpark modernisiert werden. Die Sanierung der Combino-Bahnen ist bereits abgeschlossen. Zudem wurden 2011 und 2012 zwölf dreiteilige Combinos angeschafft.
Außerdem wird auch das Streckennetz modernisiert. Dies geschieht im Rahmen von Straßensanierungen in den entsprechenden Bereichen, wie zuletzt 2008/2009 am Gothaer Platz oder 2013 im Bereich Schlösserstraße/Fischmarkt. In den Außenbereichen des Netzes sind auch noch nicht überall elektronische Zugzielanzeiger an den Haltestellen angebracht.
In Bezug auf Streckenneubauten enthält der Flächennutzungsplan der Stadt Erfurt noch immer die Trasse von der Messe nach Schmira, die ursprünglich auch im Stadtbahn-Bauprogramm enthalten war, jedoch bisher nicht verwirklicht wurde. Konkrete Baupläne bestehen hierfür derzeit nicht. Im Nahverkehrsplan 2014 bis 2018 wird eine neue Stadtbahnstrecke zwischen Thomaskirche (Schillerstraße) und Karl-Marx-Platz durch die Puschkinstraße angeregt. Diese soll die überlastete Trasse durch die Bahnhofstraße entlasten und die Anbindung des Erfurter Südens auch im Falle einer Sperrung der Bahnhofstraße (z. B. im Rahmen von Fußballspielen) gewährleisten. Diese Maßnahme würde auch den Umbau des Kaffeetrichters zu einer Gleiskreuzung beinhalten.
Im Zuge der Erschließung des neuen Bahnhofsviertels auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs wurde bereits 2014 eine neue Straßenbahnlinie von der Südseite des Hauptbahnhofs mit Unterquerung der Eisenbahngleise am Schmidtstedter Tor diskutiert. In der ursprünglichen Planung hätte die Linie nach der Überquerung des Stadtrings eine Schleife durch das neue Bahnhofsviertel gemacht, um anschließend durch die Thälmannstraße geführt werden und schließlich im Bereich des Leipziger Platzes in das bestehende Liniennetz zu münden. Sie entspräche damit in Teilen der 1973 aufgegebenen Linie 4. Zwischenzeitlich hat sich die Planung leicht geändert. Im März 2024 stimmte der Erfurter Stadtrat dafür, die Planungen für eine neue Linie 9 aufzunehmen. Die neue Schienentrasse soll etwa eineinhalb Kilometer vom Hauptbahnhof über den Schmidtstedter Knoten, die Thälmann- und Friedrich-Engels-Straße sowie zum Leipziger Platz bis hin zur Gleisschleife Grubenstraße führen. Die Schleife durch das neue Bahnhofsviertel ist in diesen Planungen nicht mehr enthalten, dafür würde die Linie über den Leipziger Platz hinaus die Strecke der bisherigen Buslinie 9 bedienen. Die gerade erst (2024) neu errichtete Fernbushaltestelle am Schmidtstedter Knoten müsste allerdings verlegt werden.
Empfohlen wird für die kommenden Jahre eine Verlängerung des 10-Minuten-Takts bis 18.30 Uhr (bezogen auf den Anger) auf den Streckenabschnitten Nordhäuser Straße–Domplatz–Innenstadt, Innenstadt–Hauptbahnhof–Wiesenhügel/Urbicher Kreuz und Innenstadt–Magdeburger Allee.
Heutiges Liniennetz
Tagnetz
Mit Einweihung der letzten Teilstrecke des Stadtbahnprogramms am 5. Oktober 2007 trat ein neu geordnetes Tagesnetz mit einem 10-Minuten-Takt auf allen Linien in der Hauptverkehrszeit in Kraft. Ebenfalls in den 10-Minuten-Takt eingebunden ist eine einzige Buslinie, die daher auch eine einstellige Liniennummer erhielt. Es ist die Linie 9, die von Daberstedt über den Hauptbahnhof, die Liebknechtstraße und den Johannesplatz zum Nordbahnhof führt.
Anlässlich der Bundesgartenschau wurde zum 23. April 2021 das Liniennetz leicht verändert. Seitdem verkehrt die Linie 2 zur Endstelle Wiesenhügel und die Linie 4 zum Ringelberg. Die Linie 2 verbindet so die beiden Buga-Standorte egapark und Petersberg (Domplatz) sowie den Hauptbahnhof umsteigefrei miteinander.
Linie | Strecke | Länge (km) | Fahrzeit (min) | Haltestellen | planmäßiger Fahrzeugeinsatz | |||
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Mo - Fr Schule | Mo - Fr Ferien | Samstags | Sonntags | |||||
Europaplatz1 ↔ Rieth ↔ Salinenstraße ↔ Anger ↔ Hauptbahnhof ↔ Thüringenhalle (/ Steigerstraße2) | 9,4 | 32/31 | 22 | Combino, Tramlink | Combino, Tramlink | Combino, Tramlink | Combino, MGT6D | |
P+R Messe ↔ egapark ↔ Domplatz Süd ↔ Anger ↔ Hauptbahnhof ↔ Wiesenhügel | 31 | 20 | Combino, Tramlink | Combino | Combino, Tramlink | Combino | ||
Europaplatz ↔ Universität ↔ Domplatz Nord ↔ Anger ↔ Hauptbahnhof ↔ Urbicher Kreuz | 12,3 | 38 | 27 | MGT6D, Combino, Tramlink | Combino, Tramlink | Combino, Tramlink | Combino, Tramlink | |
Bindersleben3 ↔ Flughafen3 ↔ Hauptfriedhof ↔ Brühler Garten ↔ Anger ↔ Hanseplatz/FH ↔ Ringelberg | 36/34 | 28 | Combino, Tramlink | Combino, Tramlink | Combino | Combino | ||
Zoopark ↔ Anger ↔ Hauptbahnhof4 | 6,5 | 21/23 | 15 | Combino, Tramlink | MGT6D, Combino | Combino | Combino | |
Rieth ↔ Universität ↔ Domplatz Nord ↔ Anger ↔ Hauptbahnhof ↔ Steigerstraße (/ Thüringenhalle2) | 7,4 | 25/26 | 17 | MGT6D, Combino | MGT6D, Combino | MGT6D, Combino | MGT6D, Combino | |
fett = primär eingesetzter Fahrzeugtyp |
1 Zwischen Rieth und Europaplatz nur Montag bis Samstag im Tagesverkehr.
2 Im Abend- und Wochenendfrühverkehr verkehrt die Linie 1 in Richtung Rieth ab Steigerstraße und in Richtung Süden zur Thüringenhalle, die Linie 6 fährt in Richtung Rieth ab Thüringenhalle und in Richtung Süden zur Steigerstraße.
3 Der Abschnitt Bindersleben ↔ Hauptfriedhof wird tagsüber nur im 20/30-Minuten-Takt bedient, lediglich im Berufsverkehr werktags normal im 10-Minuten-Takt, abends alle 40 Minuten.
4 Im morgendlichen Schülerverkehr werden einzelne Fahrten statt zum Hauptbahnhof zum Brühler Garten durchgeführt.
Nachtnetz
Zum Fahrplanwechsel im Herbst 2010 wurde mit der Marketingbezeichnung ERNA (Erfurt Nachtlinie am Wochenende) das bis dato vorhandene, besondere Nachtnetz abgeschafft und das Verkehrsangebot zwischen 20 und 1 Uhr ausgeweitet. Seitdem verkehren alle Linien im 20-Minuten-Takt auf den gleichen Laufwegen wie tagsüber. In den Wochenendnächten nach 1 Uhr galt fortan ein neues Nachtnetz bestehend aus verschiedenen Bus- und Straßenbahnlinien.
Seit dem 23. April 2021 besteht das Nachtnetz nur noch aus folgenden Straßenbahnlinien ohne eine bestimmte Bezeichnung:
Linie | Strecke |
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N1 | Europaplatz ↔ Rieth ↔ Lutherkirche/SWE ↔ Anger (täglich, jedoch vor Arbeitstagen erst ab 4 Uhr; ab Anger weiter als N3 über Wiesenhügel zum Urbicher Kreuz) |
N3 | (Europaplatz ↔ Rieth ↔ Universität ↔ Domplatz Nord ↔) Anger ↔ Hauptbahnhof ↔ Wiesenhügel ↔ Urbicher Kreuz (täglich; Fahrten bis/ab Anger fahren im Durchlauf von/auf Linie N1 über Lutherkirche/SWE und Rieth zum Europaplatz) |
Hauptfriedhof ↔ Gothaer Platz ↔ Brühler Garten ↔ Anger ↔ Hanseplatz/FH ↔ Ringelberg (nur in Nächten vor arbeitsfreien Tagen; teilweise nur ab/bis Brühler Garten und teilweise bis/ab Anger weiter als Linie 5 zum Zoopark) | |
Brühler Garten ↔ Anger ↔ Lutherkirche/SWE ↔ Grubenstraße (↔ Zoopark) (zum Zoopark nur eine Fahrt vor arbeitsfreien Tagen, an Tagen vor Arbeitstagen nur bis Lutherkirche bzw. Grubenstraße; teilweise von Linie 4 aus Richtung Hauptfriedhof kommend) |
Integration ins öffentliche Verkehrsnetz
Im Tagesverkehr erreicht die Stadtbahn eine relativ hohe Pünktlichkeit, denn sie verkehrt zum überwiegenden Teil auf vom Individualverkehr getrennten Trassen und Straßen, die nur für den Anwohnerverkehr freigegeben sind. Bei hohem Verkehrsaufkommen können vor allem im Bereich südlich und westlich des Kaffeetrichters (Linie 1) Verspätungen entstehen, da die Bahnen hier teils gemeinsam mit dem sonstigen Verkehr auf den Bundesstraßen 4 und 7 verkehren. Bei sehr dichtem Verkehr kommt es auch auf der Andreasstraße/Nordhäuser Straße zwischen Domplatz und Bergstraße (Linien 3 und 6) zum Verkehrsstau, der die Pünktlichkeit beeinträchtigt. Ein weiteres Problem stellen Falschparker in der Innenstadt dar, die zu nah an den Straßenbahngleisen parken.
Eng verknüpft mit den Stadtbahnen ist das Stadtbus-Netz der EVAG, das die Umgebung Erfurts erschließt. Viele Linien sind Zubringer zum Stadtbahn-Netz und entsprechend mit diesem verknüpft. Seit 2006 gehört die EVAG zum Verkehrsverbund Mittelthüringen, so dass durchgehende Fahrausweise beim Umstieg auf die Eisenbahn (DB, Erfurter Bahn, Süd-Thüringen-Bahn) gelöst werden können. Derzeit stellt der Hauptbahnhof jedoch den einzigen Verknüpfungspunkt zwischen Eisenbahn und der Stadtbahn dar. Am Nordbahnhof verkehrt zwar eine Stadtbahn, jedoch hält diese in einiger Entfernung vom Bahnhof. An weiteren Stellen, wo sich Stadtbahn und Eisenbahn tangieren (z. B. in der Schillerstraße und in der Leipziger Straße), gibt es keine Eisenbahn-Haltepunkte.
Streckennetz
Vom Anger nach Norden zum Zoopark
Länge: 6,0 km; Straßenzug: Johannesstraße – Magdeburger Allee – Stotternheimer Straße; Linien: 1, 5
Die Strecke vom Anger zum nördlichen Stadtrand wurde bereits 1883 erbaut. Sie führt vom Anger, vorbei an der Kaufmannskirche, wo die Strecke zum Ringelberg an einem Gleisdreieck abzweigt, in die Johannesstraße, der sie bis zum Johannestor folgt. Die dortige Brücke über den Flutgraben weist Baumängel auf, sodass sie seit 2010 nicht von zwei Bahnen gleichzeitig befahren werden darf (Begrenzung auf 24 Tonnen). Danach geht die Strecke in die Magdeburger Allee über, auf der sie in einem geräuschdämmenden Rasengleis geführt wird. Am 13. Mai 1883 wurde die Strecke als Nordteil der Roten Linie zunächst bis zum Betriebshof an der Magdeburger Allee eröffnet. Im Juli 1883 wurde auch die Fortsetzung zum heutigen Ilversgehofener Platz in Betrieb genommen. Ilversgehofen war damals noch eine eigenständige Gemeinde, in der sich zahlreiche Industrieansiedlungen befanden. Die nächste Verlängerung der Linie erfolgte 1893, als sie vom Ilversgehofener Platz bis zum Bahnhof des Dorfs, dem heutigen Bahnhof Erfurt-Nord an der Bahnstrecke Erfurt–Nordhausen fortgesetzt wurde. Die geschah im Rahmen der Elektrifizierung der Pferdebahn durch die Union-Elektricitäts-Gesellschaft, die die Strecke angekauft hatte. Der Bahnhof blieb nun für fast 100 Jahre Endpunkt der Strecke. Später entstanden hier Wendeschleifen, zunächst in der Vollbracht- (ab 1951), dann in der Metallstraße (ab 1972), welche heute abgebaut sind. 1977 wurde am nördlichen Rand der Stadt mit dem Bau des Wohngebiets Roter Berg für etwa 15.000 Einwohner begonnen. Um dieses Wohngebiet anzubinden, sollte die Straßenbahnstrecke verlängert werden. Ein Hindernis war hierbei die ebenerdig verlaufende Nordhäuser Bahn. Eine unbefriedigende Lösung war der Bau einer Spannbetonbrücke für die Straßenbahn über diese Bahn. Ihre Pfeiler stehen auf der Magdeburger Allee, die seitdem nicht mehr durchgängig als Straße befahrbar ist. Zudem ist kein Umsteigen zwischen Straßenbahn und Zug mit kurzen Wegen möglich. Letztlich wertet die Brücke die Umgebung optisch ab, da sie Sichtachsen verstellt. Im März 1988 wurde mit den Bauarbeiten begonnen, die noch bis 1992 andauerten. Am 29. September 1990 konnte der erste Bauabschnitt von Salinenstraße bis Grubenstraße eröffnet werden. An der Grubenstraße entstanden ein Busbahnhof und eine Wendeschleife, später auch noch ein P+R-Parkplatz. Am 23. August 1992 konnte schließlich auch die Verlängerung der Strecke von der Grubenstraße über die Stotternheimer Straße zum Wohngebiet Roter Berg in Betrieb genommen werden, bei der im Bereich der Haltestelle An der Lache die einzige niveaugleiche Kreuzung mit einem Bahngleis (Gütergleis zur benachbarten Industrieanlage) erfolgt. Über dieses Gütergleis können auch Stadtbahnfahrzeuge auf Eisenbahnwaggons verladen werden, da parallel zum Gütergleis auch eine Straßenbahn verläuft. Endpunkt der Strecke ist die Wendeschleife am Thüringer Zoopark Erfurt, der dadurch auch eine Stadtbahnanbindung erhielt. Eine weitere Verlängerung der Linie ist unwahrscheinlich, da die Bebauung hinter dem Zoopark nur sehr dünn ist und keinen Stadtbahnbau rechtfertigt. Seit 2007 zweigt an der Haltestelle Salinenstraße nach Westen die Strecke zum Rieth ab. Bis zur Salinenstraße nutzen die Linien 1 und 5 die Strecke gemeinsam, dahinter wird sie nur von der Linie 5 bedient.
Vom Anger nach Osten zum Ringelberg
Länge: 4,7 km; Straßenzug: Krämpferstraße – Leipziger Straße – Walter-Gropius-Straße; Linie: 4
Die Strecke vom Anger zum Ringelberg führt durch die Krämpfervorstadt an den östlichen Rand der Stadt. Erstmals wurde sie als Teil der Weißen Linie 1904 eröffnet, damals bis zum heute nicht mehr existierenden Nordhäuser Bahnhof an der . Dafür war unter anderem ein Neubau der Brücke über den Flutgraben in der Krämpferstraße erforderlich. Allerdings wurde diese Linie schon 1922 wieder eingestellt und durch eine Buslinie ersetzt. 1953 wurde auf dieser Strecke eine Linie des Oberleitungsbus Erfurt eröffnet, diesmal bis zur Ringelbergtreppe. Diese Linie hatte jedoch 1975 dasselbe Schicksal wie die Straßenbahn 1922. Am 29. August 1997 war Baubeginn der Strecke vom Anger zum Ringelberg. Sie war die erste Strecke, die im Rahmen des Stadtbahnprogramms errichtet wurde. Der erste kurze Abschnitt vom Anger durch die Krämpferstraße zum Krämpfertor wurde am 7. Dezember 1998 in Betrieb genommen. Der weitere Verlauf über den Leipziger Platz und die Leipziger Straße bis zum Abzweig der Walter-Gropius-Straße und auf dieser weiter bis zum Endpunkt auf dem Ringelberg ging am 27. März 2000 in Betrieb. Gemeinsam mit ihrer Errichtung wurden die angrenzenden öffentlichen Flächen saniert und dadurch das Umfeld aufgewertet. Die Strecke verläuft fast durchgängig auf einem vom übrigen Verkehr getrennten Gleiskörper und bindet neben dem Gründerzeit-Wohngebiet Krämpfervorstadt auch die Eigenheimsiedlung auf dem Ringelberg sowie die Fachhochschule Erfurt ans Stadtbahnnetz an. Eine weitere Verlängerung von der Endhaltestelle ist nicht möglich, allerdings könnte an der Kreuzung der Leipziger Straße mit der Walter-Gropius-Straße Richtung Kerspleben angeknüpft werden. Dies rechtfertigt jedoch die dortige Bebauungsdichte momentan nicht. Auf der Strecke vom Anger zum Ringelberg verkehrt derzeit die Linie 4.
Vom Anger nach Südosten zur Weimarischen Straße
Länge: 1,3 km; Straßenzug: Trommsdorffstraße – Weimarische Straße; stillgelegt: 1922
Eine kurze Episode blieb die Straßenbahnstrecke vom Anger zur Weimarischen Straße. Sie wurde, wie die Strecke auf der Leipziger Straße, 1904 eröffnet. Die Verbindung war Teil der Blauen Linie und führte vom Anger über die Trommsdorffstraße zur Schmidtstedter Brücke. Dort kreuzte sie ab 1912 die Ostring-Trasse und führte weiter unter der Thüringer Bahn hindurch nach Osten auf die Weimarische Straße, der sie bis zum Abzweig der Rudolstädter Straße folgte. Dort endete diese Straßenbahnstrecke. Sie band Teile des nördlichen Daberstedts (Mietshäuser) und die Industriebetriebe an der Weimarischen Straße ans Straßenbahnnetz an. 1922 wurde diese Strecke stillgelegt. Eine Wiederinbetriebnahme dieser Strecke ist theoretisch denkbar, jedoch wurde bei Sanierung der Weimarischen Straße in den 1990er-Jahren keine Trasse für eine Straßenbahnstrecke freigehalten. Beim nächsten grundlegenden Umbau der Straße könnte dies erfolgen, allerdings rechtfertigt derzeit das Verkehrsaufkommen auf der Weimarischen Straße keine Stadtbahnlinie. Da das Gebiet ein städtisches Entwicklungsgebiet darstellt, könnte sich dies in der weiteren Zukunft ändern.
Vom Hauptbahnhof nach Südosten zum Wiesenhügel und Urbicher Kreuz
Länge: 6,3 km + 0,8 km; Straßenzug: Windthorststraße – Friedrich-Ebert-Straße – Kranichfelder Straße; Linien: 2, 3
Der Bau der Strecke vom Hauptbahnhof nach Südosten begann im Jahr 1912, als eine Straßenbahnstrecke durch die Windthorststraße und die Friedrich-Ebert-Straße zu den Kasernen am Rand des Steigerwalds angelegt wurde. Sie führte bis zur heutigen Käthe-Kollwitz-Straße. Schon 1918 wurde jedoch der südliche Abschnitt wieder abgebaut und die Strecke bis zur Einmündung der Häßlerstraße eingekürzt. Dies geschah im Sinne der Entmilitarisierung nach dem Ersten Weltkrieg, als auch die Kasernen verkleinert wurden. 1935 wurde die Strecke dann wiederaufgebaut. 1943 wurde hier die erste Straßenbahnwendeschleife Erfurts erbaut. Dabei blieb es in den folgenden Jahrzehnten. Als Ende der 1970er-Jahre mit dem Bau des Plattenbaukomplexes Erfurt-Südost begonnen wurde, begann man auch die Straßenbahn dorthin zu verlängern. 1979 wurde eine neue Wendeschleife am Arbeitsamt in Betrieb genommen und gleichzeitig die Endhaltestelle an der Käthe-Kollwitz-Straße stillgelegt. 1981 wurde die Trasse von dieser Wendeschleife nach Osten auf der Melchendorfer Straße zur Kranichfelder Straße geführt, in deren Mitte sie verläuft. Nächste Endhaltestelle war die heutige Haltestelle Sozialversicherungszentrum mit einer weiteren Wendeschleife. Schon 1983 wurde die Straßenbahnstrecke abermals verlängert, diesmal bis nach Melchendorf, wo wiederum eine Wendeschleife entstand. Zudem wurde eine Straßenbahnunterführung unter der Kreuzung der Kranichfelder Straße mit der Straße Am Wiesenhügel gebaut. 1985 errichtete man dann eine Stichstrecke auf den Wiesenhügel, die kurz vor der Endhaltestelle Melchendorf abzweigt. Das Teilstück der Südoststrecke von Melchendorf nach Windischholzhausen ging 1987 in Betrieb. Da die dortige Wendeschleife erst 1989 fertiggestellt wurde, musste hier zunächst ein Pendelbetrieb mittels Heck-an-Heck-Traktionen aus zwei Tatrawagen bzw. Traktionen bestehend aus einem Standardtriebwagen (KT4D) und einem „unechten“ Zweirichtungstriebwagen (in eigener Werkstatt mit einer zweiten Fahrerkabine ausgerüstet) gefahren werden. Die Endhaltestelle hieß zunächst Windischholzhausen und wurde 2007 in Urbicher Kreuz umbenannt, da der Ort dieses Namens in einiger Entfernung liegt. Auf der Innenfläche der Wendeschleife befinden sich Bushaltestellen. Am Ende der Strecke liegt der Betriebshof Urbicher Kreuz, der 1990 fertiggestellt wurde. Eine Verlängerung der Strecke zum nahe gelegenen Dorf Niedernissa wäre denkbar. Heute dient die Strecke vor allem der Erschließung des Wohngebiets Erfurt-Südost, des Gewerbegebiets in Windischholzhausen mit seinen großen Industrieunternehmen (X-Fab, Bosch Solar Energy usw.) und wird von den Linien 2 (zum Wiesenhügel) und 3 (zum Urbicher Kreuz) befahren.
Die Strecke auf der Arnstädter Straße nach Süden zur Thüringenhalle
Länge: 1,2 km; Straßenzug: Arnstädter Straße; Linie: 1
Am Kaffeetrichter zweigt eine Straßenbahnstrecke nach Süden ab. Sie wurde schon 1883 in Betrieb genommen und begann damals noch am Hirschgarten. Der Abschnitt zwischen Hirschgarten und Kaffeetrichter ist jedoch seit 1939 stillgelegt. So verblieb nur der südliche Teil, der seitdem über die alte Ringstrecke vom Hauptbahnhof aus angefahren wird. Als die Strecke 1883 in Betrieb ging, waren die Flächen rechts und links der Bahn noch weitgehend unbebaut. Die Linie diente hauptsächlich dem Ausflugsverkehr, endete sie doch direkt am Steigerwald und am Schießhaus, einer Gaststätte. Deshalb kamen von Seiten der Aktionäre der Straßenbahn immer wieder Forderungen nach der Stilllegung der Strecke auf, die jedoch von der Stadtverwaltung unterbunden wurde. Als das Gründerzeitviertel der Löbervorstadt am Beginn des Ersten Weltkriegs fertig bebaut war, konnte auch die Straßenbahnstrecke rentabel betrieben werden. In der Zwischenkriegszeit entstanden an der Strecke zudem wichtige Einrichtungen wie das Steigerwaldstadion, die Thüringenhalle und der heutige Thüringer Landtag. Dieses Profil sorgt dafür, dass die Strecke noch heute im Normalverkehr eher gering belastet wird, bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen oder Konzerten in der Thüringenhalle jedoch an ihre Kapazitätsgrenzen stößt. Für weitere Auslastung sorgt ein P+R-Parkplatz an der Thüringenhalle, der an der Einfallstraße von der Bundesautobahn 4 nach Erfurt liegt. Die Wendeschleife an der Thüringenhalle wurde 1953 errichtet. Eine weitere Verlängerung der Strecke nach Süden ist auf Grund des Geländeprofils weder notwendig noch durchführbar. Auf der Strecke verkehrt heute die Linie 1.
Vom Gothaer Platz nach Südwesten zur Messe
Länge: 2,5 km; Straßenzug: Gothaer Straße; Linie: 2
Die Geschichte der Straßenbahnstrecke auf der Gothaer Straße begann 1904 mit der Eröffnung einer kurzen Strecke vom Benaryplatz an der Ringstrecke über den Gothaer Platz zum Beginn der Meineckestraße an der Gothaer Straße. Verlängert wurde diese Strecke erst 1960, als in Erfurt die Internationale Gartenbauausstellung (iga) ausgetragen wurde. Ihr Gelände wurde die Fläche hinter der Zitadelle Cyriaksburg, der heutige egapark, der für diese Veranstaltung auch an die Straßenbahn angebunden wurde. Da das Gelände auch nach der iga noch für Veranstaltungen und als Erholungsgebiet genutzt wurde, blieb die Strecke dorthin erhalten. Nach der Wiedervereinigung wurden die Flächen an der Gothaer Straße westlich des egaparks ein städtisches Expansionsgebiet. Neben einigen Eigenheimen entstanden hier auch die Messe Erfurt, sowie das Landesfunkhaus Thüringen, in dem der Kinderkanal und die Thüringen-Redaktion des MDR ihren Sitz haben. Dies machte eine Verlängerung der Straßenbahnstrecke notwendig, die im Jahr 2001 in Betrieb ging und bis zum neuen P+R-Platz hinter der Messe führt. In den ursprünglichen Planungen war sogar eine Verlängerung bis nach Schmira angedacht, die nicht umgesetzt wurde, aber weiterhin möglich bleibt. An der Endhaltestelle wurde ein großer Parkplatz angelegt, der direkt an einer zur Autobahn führenden Ausfallstraße liegt und dadurch der Straßenbahnlinie, die bei schlechtem Wetter (keine ega-Besucher) oder keinen Veranstaltungen in der Messe eher wenig ausgelastet ist, zusätzliche Fahrgäste bringen soll. Auf der Strecke verkehrt heute die Linie 2.
Vom Gothaer Platz nach Westen nach Bindersleben
Länge: 5,2 km; Straßenzug: Rudolfstraße – Binderslebener Landstraße; Linie: 4
Eine weitere Strecke, die am Gothaer Platz beginnt, ist die Straßenbahntrasse nach Bindersleben. Sie wurde 1934 begonnen, als sie zunächst durch die Heinrichstraße und die Binderslebener Landstraße zum Hauptfriedhof führte. Dabei erschloss sie Wohngebiete, teils mit Eigenheimen und teils mit Mietshäusern sowie den Bahnhof Erfurt-West an der Kleinbahn Erfurt–Nottleben, die – nach der Straßenbahnanbindung – ab 1939 hier begann (vorher führte sie in großem Bogen um die Stadt bis zum Bahnhof Erfurt-Nord). 1967 wurde die Kleinbahn dann gänzlich stillgelegt. Zu einer ersten baulichen Veränderung an der Strecke kam es im Jahr 1980. Damals wurde die Heinrichstraße gemeinsam mit der Hannoverschen Straße zur Stadtautobahn, die nach Erfurt-Nord führt, ausgebaut. Im Zuge dessen wurde die Straßenbahn auf die parallel zur Heinrichstraße verlaufende Rudolfstraße nach Osten verlegt. An der Günterstraße entstand eine zusätzliche Wendeschleife. Dort befindet sich auch das Justizzentrum Erfurt mit dem Bundesarbeitsgericht und verschiedenen anderen Gerichten. Ab dem Binderslebener Knie wurde die neue Strecke wieder auf die alte Strecke geführt. Nach der Wiedervereinigung begann der ehrgeizige Ausbau des Flughafens in Erfurt. Zum Ausbau gehörte auch die Anlage großzügiger Büro- und Wohnkomplexe am Flughafen sowie dessen Anbindung an die Straßenbahn, die im Rahmen des Stadtbahnprogramms realisiert wurde. Dafür wurde die Strecke vom Hauptfriedhof über den Flughafen bis an den Rand des Dorfs Bindersleben verlängert. Auf dieser Strecke verkehrt heute die Linie 4. Da die Entwicklung des Flughafenbereichs hinter den Erwartungen zurückblieb, enden einzelne Züge der Linie 4 im Tagesverkehr schon am Hauptfriedhof, sodass auf dem äußeren Abschnitt der Strecke werktags teilweise ein 10- und teilweise ein 20-Minuten-Takt besteht. Am Wochenende wird im 30- und 40-Minuten-Takt gefahren. Die Strecke endet bereits heute am äußersten Stadtrand, sodass eine weitere Verlängerung derzeit nicht sinnvoll ist. Dennoch war eine Verlängerung nach Bindersleben-West im alten Stadtbahnprogramm vorgesehen, welche aber bisher noch nicht verwirklicht wurde.
Vom Domplatz nach Norden zum Europaplatz und zum Rieth
Länge: 4,7 km + 1,1 km; Straßenzug: Andreasstraße – Nordhäuser Straße; Linien: 3, 6
Die zweite Hauptstrecke in den Norden Erfurts beginnt am Domplatz. Bereits 1883 eröffnet wurde der erste Abschnitt durch die Andreasstraße bis zum Andreastor. Schon 1893 wurde die Strecke auf der Nordhäuser Straße in den Bereich Baumerstraße verlängert. Es folgten noch zwei kurze Verlängerungen zur heutigen Universität 1899 und zum Klinikum 1903. Dort wurde 1930 der zweite Betriebshof angelegt. Dabei blieb es zunächst. Erst als ab 1970 das Wohngebiet Erfurt-Nord errichtet wurde, kam es wieder zu Streckenverlängerungen auf der Nordhäuser Straße. Zunächst entstand 1973 am Klinikum die Wendeschleife Pappelstieg, die bis 1981 Endhaltestelle war und seitdem nur noch Betriebsstrecke ist. 1974 wurde dann eine Neubaustrecke ins Rieth eingeweiht. Sie führt vom Klinikum nach Norden auf der Nordhäuser Straße entlang und biegt später nach Osten auf die Warschauer Straße und Vilniuser Straße ab. Im Rieth entstand am Platz der Völkerfreundschaft, so auch der frühere Name der Endhaltestelle, eine Wendeschleife in Form einer Blockumfahrung. Bereits 1978 wurde die Straßenbahnstrecke vom Abzweig Warschauer Straße auch nach Norden hin verlängert bis zur Endhaltestelle Bukarester Straße, die später in Ulan-Bator-Straße und anschließend nochmals in Europaplatz umbenannt wurde. Dieser nördliche Streckenabschnitt bindet das Wohngebiet Moskauer Platz an, der östliche Abschnitt das Rieth und der südliche Abschnitt bis zur Warschauer Straße den Berliner Platz. Denkbar wäre eine Verlängerung der Strecke vom Europaplatz durch den Stadtteil Gispersleben mit seinen gut 4000 Einwohnern zum Bahnhof Gispersleben an der Nordhäuser Bahn. Dies würde eine direkte Anbindung der Plattenbaugebiete, des Klinikums und der Universität an den Bahnverkehr nach Nordhausen und Kassel bringen. Eine Schwierigkeit stellen hierbei allerdings die engen Straßen in Gispersleben dar. Die Strecke wird von den Linien 3 (zum Europaplatz) und 6 (zum Rieth) befahren. Zusätzlich verkehrt von der Magdeburger Allee kommend auch die Linie 1 vom Rieth über die Warschauer Straße zum Europaplatz.
Die Ringstrecke über Domplatz, Hauptbahnhof und Steigerstraße
Länge: 4,8 km (stillgelegt: 0,9 km); Linien: 1 (Anger–Kaffeetrichter: 1,2 km), 2 (Gothaer Platz–Hauptbahnhof: 2,7 km), 3 (Domplatz–Hauptbahnhof: 1,4 km), 6 (Domplatz–Steigerstraße: 2,7 km)
Die Ringstrecke vom Domplatz im Norden über den Anger, Hauptbahnhof, Kaffeetrichter, die Pförtchenbrücke und den Benaryplatz zum Domplatz besteht heute nicht mehr durchgängig, allerdings werden große Abschnitte von ihr noch heute genutzt.
Der östliche Teil vom Domplatz über die Marktstraße, den Fischmarkt, die Schlösserstraße, den Anger und die Bahnhofstraße zum Hauptbahnhof wurde schon 1883 eröffnet und stellt heute die wichtigste Strecke im Erfurter Netz dar. Zwischen Anger und Domplatz verkehren die Linien 2, 3 und 6 und zwischen Anger und Hauptbahnhof die Linien 1, 2, 3, 5 und 6. Als zweiter Abschnitt wurde 1893 die Verbindung vom Hauptbahnhof durch die Schillerstraße zum Kaffeetrichter, über den schon seit 1883 eine Nord-Süd-Linie verkehrte, in Betrieb genommen. Hier fahren die Linien 1 und 6. Um 1960 erhielt dieser Abschnitt eine Wendeschleife durch eine Blockumfahrung am Löberwallgraben, die es ermöglicht, Fahrten am Hauptbahnhof beginnen und enden zu lassen. Aktuell bedient die Linie 5 diese Schleife. Die Fertigstellung der Ringlinie erfolgte 1899 durch den Bau von drei weiteren Abschnitten. Einer führte vom Kaffeetrichter durch die Schillerstraße nach Westen zur Steigerstraße, wo Anschluss an eine 1883 errichtete Linie durch den Dalbergsweg bestand. Der zweite Abschnitt führte von der Pförtchenbrücke durch die Straße des Friedens zum Benaryplatz. Er ist der einzige stillgelegte Abschnitt des Rings, der Verkehr endete hier 1922. Der dritte Abschnitt des Rings führte vom Benaryplatz durch das Brühl zum Domplatz. Dieser Abschnitt wurde 1978 stillgelegt, aber mit dem Stadtbahnprogramm 2001 wiedereröffnet. Derzeit verkehrt hier die Linie 2.
Die Strecke zwischen Anger und Domplatz war vom 11. März bis zum 25. Oktober 2013 für Straßenbahnen komplett gesperrt. Im Zuge der Umgestaltung des Fischmarkts sowie der Schlösserstraße wurde die Haltestelle Fischmarkt niederflurig gebaut und weitere nötige Wartungsarbeiten an Weichen und im Gleisbett erledigt, die in nächster Zeit fällig geworden wären. Des Weiteren wurde die Kurve vom Fischmarkt in die Marktstraße entschärft, sodass sich dort nun zwei Bahnen problemlos begegnen können.
Die Ost-West-Strecke der Innenstadt (Anger – Steigerstraße/Gothaer Platz)
(neu) Länge: 1,9 km; Straßenzug: Anger – Regierungsstraße – Melanchthonstraße – Brühler Straße; Linie: 4
(alt) Länge: 2,2 km; Straßenzug: Anger – Regierungsstraße – Wilhelm-Külz-Straße – Dalbergsweg – Pförtchenstraße – Steigerstraße; teilweise stillgelegt 1964/1978
Diese Strecke ging 1883 in Betrieb. Sie führte zunächst vom Anger durch die Regierungsstraße, Wilhelm-Külz-Straße und den Dalbergsweg zur Pförtchenstraße und weiter zur Steigerstraße. Diese Linienführung wurde 1895 geändert, als in der Hochheimer Straße eine neue Endstelle errichtet wurde und die Strecke nun vom Dalbergsweg in die Hochheimer Straße und nicht mehr in die Steigerstraße führte. Die Steigerstraße wurde dann über die Ringstrecke vom Hauptbahnhof aus angefahren. Die Kreuzung der Ost-West-Strecke mit der Ringstrecke erfolgte an der Kreuzung Steigerstraße/Schillerstraße, von der diese Strecke über die Pförtchenstraße zur Pförtchenbrücke führte und die Ringstrecke über die Reichartstraße – Hochheimer Straße zur Pförtchenbrücke, auf der zwei Gleise (je eins pro Linie) verlegt waren. Nach 1922 existierte die Ringstrecke nicht mehr und die Ost-West-Strecke endete auf der Hochheimer Straße an der Ecke zur Milchinselstraße, die ehemalige Ringstrecke an der Ecke Steigerstraße/Milchinselstraße (ohne auf die Ost-West-Strecke zu treffen). Als die Ost-West-Strecke um 1930 ihr zweites Gleis erhielt, wurde dieses aus Platzgründen auf einem anderen Straßenzug verlegt, nämlich ab Ecke Dalbergsweg/Wilhelm-Külz-Straße weiter über den Dalbergsweg und die Neuwerkstraße zum Angerbrunnen, wo es wieder auf das Gegengleis traf. 1964 kürzte man die Strecke ein, sodass sie nicht mehr an der Hochheimer Straße, sondern schon im Dalbergsweg endete. Zum Umkehren wurde ein neuer Abzweig an der Ecke benutzt, an der sich früher die Richtungsgleise auf Dalbergsweg und Wilhelm-Külz-Straße trennten. Die Steigerstraße erhielt eine Wendeschleife durch Blockumfahrung, sodass auch die letzte Endhaltestelle in Erfurt nun mit einer Wendeschleife ausgestattet war. Im Rahmen der Neuordnung des Straßenbahnnetzes laut den Generalverkehrsplänen der 1970er-Jahre wurde die Strecke im Dalbergsweg dann ganz stillgelegt und dafür eine Neubaustrecke vom Karl-Marx-Platz am Ende der Neuwerkstraße durch die Lutherstraße, vorbei am Brühler Garten zum Gothaer Platz eröffnet. Diese Strecke wurde mit der für Innenstädte ungeeigneten Schotter-Gleisbett-Bauweise ausgeführt und eingezäunt. Dies wurde in den 1990er-Jahren verändert, seitdem gibt es ein Rasengleis, das Fußgängern das Überqueren wieder problemlos ermöglicht. Diese Strecke ersetzte zudem die Strecke vom Domplatz zum Gothaer Platz, die ebenfalls 1978 stillgelegt wurde. Hintergrund dieser Baumaßnahme war die Entlastung der Strecke Domplatz–Anger, auf der neben den westlichen Linien auch noch die nördlichen verkehrten, die durch die Anlage der neu errichteten Wohngebiete in Erfurt-Nord eine wesentliche Taktverdichtung erfuhren. Deshalb wurden die beiden westlichen Linien (zum egapark und zum Hauptfriedhof) ab 1978 über den Hirschgarten zum Anger geführt und nicht mehr über den Domplatz. Die Ost-West-Strecke blieb zwischen Angerbrunnen und Brühler Garten geteilt, das Gleis zum Anger verläuft durch die Neuwerkstraße und das Gleis zum Gothaer Platz durch die Regierungsstraße. Am Brühler Garten besteht zudem die Möglichkeit zu wenden. Die gesamte Ost-West-Strecke befährt heute die Linie 4.
Die Nord-Süd-Strecke der Innenstadt (Domplatz – Kaffeetrichter)
Länge: 1,1 km; Straßenzug: Lange Brücke – Löberstraße; stillgelegt: 1939
Die Nord-Süd-Strecke führte als Grüne Linie vom Domplatz über den Hirschgarten, wo sie auf die Ost-West-Strecke traf, zum Kaffeetrichter, wo sie sich nach Süden zur Thüringenhalle fortsetzt. Der Abschnitt zwischen Hirschgarten und Kaffeetrichter wurde schon 1883 in Betrieb genommen und verlief durch die Löberstraße mit einer zunächst noch niveaugleichen Kreuzung mit der Thüringer Bahn, die erst 1893–1897 durch eine Brücke ersetzt wurde. Der Abschnitt zwischen Hirschgarten und Domplatz über die Lange Brücke und die Kettenstraße wurde 1899 eröffnet. Da diese Strecke besonders eng war und keinen zweigleisigen Ausbau erlaubte, wurde sie schon 1939 stillgelegt und in den frühen 1950er-Jahren abgebaut. Die Bahnen verkehrten stattdessen auf der östlich verlaufenden Strecke über Domplatz – Anger – Hauptbahnhof – Kaffeetrichter.
Der Ostring vom Hauptbahnhof über den Leipziger Platz zur Magdeburger Allee
Länge: 2,8 km; Straßenzug: Kurt-Schumacher-Straße – Thälmannstraße – Liebknechtstraße; stillgelegt: 1973
Die Ostring-Strecke wurde 1912 als Braune Linie eröffnet. Sie verband den Hauptbahnhof über die Schmidtstedter Brücke (wo sie bis 1924 die Strecke Anger ↔ Weimarische Straße kreuzte), die Thälmannstraße, den Leipziger Platz, die Liebknechtstraße, die Rosa-Luxemburg-Straße und die Breitscheidstraße (in der Gegenrichtung über Bebelstraße – Mehringstraße) mit der Magdeburger Allee und führte dabei durch die dicht besiedelten Arbeiterquartiere der Krämpfervorstadt und der Johannesvorstadt. Sie wurde 1973 stillgelegt, da ihre Gleise beim Ausbau des Schmidtstedter Knotens im Südosten der Altstadt im Weg waren. Allerdings war die Stilllegung wenig sinnvoll, da in den vom Ostring erschlossenen Gebieten viele Menschen wohnen und ein großer Transportbedarf besteht. Dieser wird teilweise durch die den Leipziger Platz kreuzende Trasse vom Anger zum Ringelberg (Linie 2) und teilweise durch die im 10-Minuten-Takt auf der Strecke verkehrende Buslinie 9 abgedeckt. Eine Wiederaufnahme des Straßenbahnbetriebs auf dem Ostring mit Verlängerung in den Johannesplatz würde die östlichen innerstädtischen Gebiete besser anbinden und ein größeres Transportpotenzial erschließen. Allerdings wäre eine Straßenbahnstrecke hier verhältnismäßig langsam, da häufig eine vom Individualverkehr getrennte Trassenführung nur schwierig oder gar nicht zu realisieren ist. Aktuell (2014) wird eine teilweise Wiederöffnung der Strecke auf dem Abschnitt Leipziger Platz, Thälmannstraße im Zuge einer neuen Straßenbahnlinie zur Erschließung des neuen Bahnhofsviertels auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs diskutiert. Auch hierbei stellt sich jedoch wieder das Problem der Querung des Stadtrings am Schmidtstedter Knoten.
Die Verbindungsstrecke vom Rieth zur Magdeburger Allee
Länge: 1,2 km; Straßenzug: Mainzer Straße – Riethstraße – Vollbrachtstraße; Linie: 1
Diese Strecke ist der jüngste Bestandteil des Erfurter Straßenbahnnetzes. Sie führt vom Rieth über die Mainzer Straße, die Riethstraße und die Vollbrachtstraße nach Osten zur Magdeburger Allee, die sie auf Höhe der Haltestelle Salinenstraße erreicht. Diese Strecke ging 2007 in Betrieb und bindet einige Wohngebiete sowie Gewerbeflächen im Norden Erfurts neu an das Straßenbahnnetz an und verbessert vor allem die Verbindung zwischen den Plattenbaugebieten in Erfurt-Nord und den teils innerstädtischen Gebieten entlang der Johannesstraße und der Magdeburger Allee.
Entwicklung des Streckennetzes
Der Straßenbahnbetrieb in Erfurt begann 1883 auf einem etwa neun Kilometer langen Netz, das bis 1912 auf etwa 23 Kilometer erweitert wurde. Die Gesamtlänge blieb bis 1983 nahezu konstant. Seitdem wuchs es durch zahlreiche Neubaustrecken auf die heutige Länge von etwa 45 Kilometer an.
Nachfolgend wird die Entwicklung des Streckennetzes beschrieben. Dabei werden heutige Bezeichnungen und Straßennamen verwendet, die sich von früheren unterscheiden können.
Eröffnung | Strecke | Benutzte Straßen | Länge (m) | Stilllegung | heutige Linien |
---|---|---|---|---|---|
13. Mai 1883 | Zoopark | Anger ↔ Johannesstraße ↔ Magdeburger Allee ↔ Lutherkirche | 1800 | 1, 5 | |
13. Mai 1883 | Ost-West | Anger ↔ Regierungsstraße ↔ Brühler Garten | 1000 | 4 | |
13. Mai 1883 | Ost-West | Brühler Garten ↔ Wilhelm-Külz-Straße ↔ Wilhelm-Külz-Straße/Dalbergsweg | 400 | 11. Dezember 1978 | – |
13. Mai 1883 | Ost-West | Wilhelm-Külz-Straße/Dalbergsweg ↔ Dalbergsweg ↔ Pförtchenbrücke | 300 | 1. Mai 1964 | – |
13. Mai 1883 | Ost-West | Pförtchenbrücke ↔ Pförtchenstraße ↔ Ecke Steigerstraße/Reichartstraße | 200 | 1924 | – |
13. Mai 1883 | Ost-West | Steigerstraße/Reichartstraße ↔ Steigerstraße ↔ Steigerstraße/Nerlystraße | 300 | 1, 6 | |
13. Mai 1883 | Ring | Anger ↔ Schlösserstraße ↔ Fischmarkt ↔ Marktstraße ↔ Domplatz | 800 | 2, 3, 6 | |
13. Mai 1883 | Europaplatz | Domplatz ↔ Andreasstraße ↔ Andreastor | 700 | 3, 6 | |
13. Mai 1883 | Nord-Süd | Hirschgarten ↔ Löberstraße ↔ Kaffeetrichter | 600 | 26. April 1938 | – |
13. Mai 1883 | Thüringenhalle | Kaffeetrichter ↔ Arnstädter Straße ↔ Thüringenhalle | 1200 | 1, 6 | |
Ende Juni 1883 | Ring | Anger ↔ Bahnhofstraße ↔ Hauptbahnhof | 500 | 1, 2, 3, 5, 6 | |
Juli 1883 | Zoopark | Lutherkirche ↔ Magdeburger Allee ↔ Ilversgehofener Platz | 900 | 1, 5 | |
1. Juni 1894 | Zoopark | Ilversgehofener Platz ↔ Magdeburger Allee ↔ Bahnhof Erfurt-Nord | 500 | 1, 5 | |
20. August 1894 | Europaplatz | Andreastor ↔ Nordhäuser Straße ↔ Baumerstraße | 500 | 3, 6 | |
20. August 1894 | Ring | Hauptbahnhof ↔ Schillerstraße ↔ Kaffeetrichter | 700 | 1, 5, 6 | |
1. Juni 1895 | Ring | Kaffeetrichter ↔ Schillerstraße ↔ Ecke Steigerstraße/Reichartstraße | 800 | 1, 6 | |
22. Dezember 1899 | Nord-Süd | Domplatz ↔ Kettenstraße ↔ Lange Brücke ↔ Neuwerkstraße ↔ Hirschgarten | 600 | 26. April 1938 | – |
22. Dezember 1899 | Ring | Domplatz ↔ Domstraße ↔ Mainzerhofstraße ↔ Brühler Straße ↔ Benaryplatz | 1300 | 11. Dezember 1978* | (2) |
22. Dezember 1899 | Ring | Steigerstraße/Reichartstraße ↔ Reichartstraße ↔ Hochheimer Straße/Reichartstraße | 200 | Sommer 1922* | (1), (6) |
22. Dezember 1899 | Ring | Pförtchenbrücke ↔ Hochheimer Straße ↔ Ecke Hochheimer Straße/Reichartstraße | 200 | 1. Mai 1964 | – |
22. Dezember 1899 | Ring | Pförtchenbrücke ↔ Straße des Friedens ↔ Brühlerwallstraße ↔ Benaryplatz | 600 | Sommer 1922 | – |
31. Dezember 1899 | Europaplatz | Baumerstraße ↔ Nordhäuser Straße ↔ Universität | 600 | 3, 6 | |
1. Juni 1903 | Europaplatz | Universität ↔ Nordhäuser Straße ↔ Klinikum | 500 | 3, 6 | |
10. Dezember 1904 | Ringelberg | Anger ↔ Krämpferstraße ↔ Leipziger Platz ↔ Leipziger Straße ↔ Nordhäuser Bahnhof | 1600 | Sommer 1922* | (4) |
10. Dezember 1904 | Weimarische Straße | Anger ↔ Trommsdorffstraße ↔ Schmidtstedter Brücke ↔ Weimarische Straße ↔ Weimarische Straße/Abzweig Rudolstädter Straße | 1300 | Sommer 1922 | – |
10. Dezember 1904 | Messe | Benaryplatz ↔ Gothaer Platz ↔ Gothaer Straße ↔ Ecke Gothaer Straße/Meineckestraße | 400 | 4 | |
26. Mai 1912 | Ostring | Magdeburger Allee ↔ Breitscheidstraße ↔ Rosa-Luxemburg-Straße ↔ Liebknechtstraße ↔ Leipziger Platz ↔ Thälmannstraße ↔ Schmidtstedter Brücke ↔ Willy-Brandt-Platz ↔ Hauptbahnhof | 2800 | 12. Januar 1973 | – |
26. Mai 1912 | Urbicher Kreuz | Hauptbahnhof ↔ Windthorststraße ↔ Häßlerstraße | 1000 | 2, 3 | |
26. Mai 1912 | Urbicher Kreuz | Häßlerstraße ↔ Friedrich-Ebert-Straße ↔ Käthe-Kollwitz-Straße | 900 | Dezember 1918* | (2), (3) |
1924 | Ost-West | Angerbrunnen ↔ Neuwerkstraße ↔ Karl-Marx-Platz | 500 | 4 | |
1924 | Ost-West | Karl-Marx-Platz ↔ Dalbergsweg ↔ Wilhelm-Külz-Straße/Dalbergsweg | 300 | 11. Dezember 1978 | – |
1924 | Ost-West | Ecke Hochheimer Straße/Reichartstraße ↔ Hochheimer Straße ↔ Ecke Hochheimer Straße/Nerlystraße | 200 | 1, 6 | |
20. Juni 1934 | Bindersleben | Gothaer Platz ↔ Heinrichstraße ↔ Binderslebener Knie | 600 | 3. Oktober 1980 | – |
20. Juni 1934 | Bindersleben | Binderslebener Knie ↔ Binderslebener Landstraße ↔ Hauptfriedhof | 1200 | 4 | |
11. August 1935 | Urbicher Kreuz | Häßlerstraße ↔ Friedrich-Ebert-Straße ↔ Pachelbelstraße | 600 | 2, 3 | |
11. August 1935 | Urbicher Kreuz | Pachelbelstraße ↔ Friedrich-Ebert-Straße ↔ Käthe-Kollwitz-Straße | 300 | 2. Dezember 1979 | – |
7. November 1960 | Messe | Ecke Gothaer Straße/Meineckestraße ↔ Gothaer Straße ↔ ega | 1100 | 2 | |
März 1963 | Ring | Ecke Steigerstraße/Reichartstraße ↔ Reichartstraße ↔ Ecke Hochheimer Straße/Reichartstraße | 200 | 1, 6 | |
März 1963 | Ost-West | Ecke Hochheimer Straße/Nerlystraße ↔ Nerlystraße ↔ Ecke Steigerstraße/Nerlystraße | 200 | 1, 6 | |
1. Mai 1973 | Europaplatz | Klinikum ↔ Pappelstieg | 300 | 30. April 19811 | – |
7. Oktober 1974 | Europaplatz | Klinikum ↔ Nordhäuser Straße ↔ Warschauer Straße | 800 | 3, 6 | |
7. Oktober 1974 | Europaplatz | Warschauer Straße ↔ Vilniuser Straße ↔ Rieth | 1100 | 1, 3, 6 | |
2. April 1978 | Europaplatz | Warschauer Straße ↔ Nordhäuser Straße ↔ Europaplatz | 1500 | 1, 3 | |
11. Dezember 1978 | Ost-West | Karl-Marx-Platz ↔ Lutherstraße ↔ Brühler Garten ↔ Melanchtonstraße ↔ Gorkistraße ↔ Brühler Straße ↔ Gothaer Platz | 1100 | 4 | |
2. Dezember 1979 | Urbicher Kreuz | Pachelbelstraße ↔ Agentur für Arbeit | 200 | 2, 3 | |
3. Oktober 1980 | Bindersleben | Gothaer Platz ↔ Rudolfstraße ↔ Binderlebener Landstraße ↔ Binderslebener Knie | 900 | 4 | |
30. April 1981 | Urbicher Kreuz | Agentur für Arbeit ↔ Melchendorfer Straße ↔ Kranichfelder Straße ↔ Sozialversicherungszentrum | 1100 | 2, 3 | |
6. Oktober 1983 | Urbicher Kreuz | Sozialversicherungszentrum ↔ Kranichfelder Straße ↔ Abzweig Wiesenhügel | 1000 | 2, 3 | |
6. Oktober 1983 | Urbicher Kreuz | Abzweig Wiesenhügel ↔ Melchendorf | 400 | 3 | |
7. Juni 1985 | Urbicher Kreuz | Abzweig Wiesenhügel ↔ Am Wiesenhügel ↔ Wiesenhügel | 800 | 2 | |
6. Oktober 1987 | Urbicher Kreuz | Melchendorf ↔ Drosselberg ↔ Katholisches Krankenhaus ↔ Windischholzhausen | 1400 | 3 | |
15. September 1989 | Urbicher Kreuz | Windischholzhausen ↔ Urbicher Kreuz | 600 | 3 | |
29. September 1990 | Zoopark | Bahnhof Erfurt-Nord ↔ Magdeburger Allee ↔ Grubenstraße | 400 | 5 | |
23. August 1992 | Zoopark | Grubenstraße ↔ Stotternheimer Straße ↔ Am Roten Berg ↔ Roter Berg ↔ Zoopark | 2500 | 5 | |
24. Mai 1998 | Ringelberg | Anger ↔ Krämpferstraße ↔ Krämpfertor | 400 | 4 | |
27. Mai 2000 | Ringelberg | Krämpfertor ↔ Krämpferstraße ↔ Leipziger Platz ↔ Leipziger Straße ↔ Walter-Gropius-Straße ↔ Ringelberg | 4200 | 4 | |
18. August 2001 | Messe | Ega ↔ Gothaer Straße ↔ P+R Messe | 1200 | 2 | |
24. November 2001 | Ring | Domplatz ↔ Domstraße ↔ Mainzerhofstraße ↔ Brühler Straße ↔ Gothaer Platz | 1400 | 2 | |
20. Juni 2005 | Bindersleben | Hauptfriedhof ↔ Binderslebener Landstraße ↔ Flughafen ↔ Bindersleben | 3400 | 4 | |
5. Oktober 2007 | Ilversgehofen-Rieth | Magdeburger Allee ↔ Vollbrachtstraße ↔ Riethstraße ↔ Mainzer Straße ↔ Rieth | 1200 | 1 |
* Strecke wurde später wiedereröffnet
1zu Betriebsstrecke umgewandelt
Fahrzeugpark
Traktion | Beförderungskapazität (Personen) | Einsatz (Linien im Tagnetz, werktags) |
---|---|---|
1× MGT6D | 175 | 6 |
2× MGT6D | 350 | 3 |
1× 5er-Combino | 180 | 1, 2, 6 |
1× 5er-Combino + 1× 3er-Combino | 285 | 1, 3, 4 |
2× 3er-Combino | 210 | 1, 2, 6 |
1× Tramlink | 248 | 1, 3, 4 |
Die ersten Straßenbahnen in Erfurt wurden von vielen verschiedenen Herstellern bezogen und teilweise auch gebraucht aus anderen Städten gekauft. Ab 1936 wurden dann nur noch Fahrzeuge der Gothaer Waggonfabrik gekauft und dadurch der Fuhrpark vereinheitlicht. Die letzten Straßenbahnen aus Gothaer Produktion wurden 1967 nach Erfurt geliefert. Anschließend wurden bis 1990 alle Bahnen gemäß RGW-Vereinbarung vom Hersteller ČKD Tatra aus Prag bezogen. Nach der Wiedervereinigung konnte dann wieder Wettbewerb unter den Herstellern stattfinden, sodass seitdem Fahrzeuge von DUEWAG und Siemens angeschafft wurden. Beiwagen wurden nur bis 1968 neu erworben, später fanden lediglich noch einige Umbauten von Triebwagen in Beiwagen in Eigenregie statt, allerdings gehört der Einsatz von Beiwagen im Linienverkehr – anders als beispielsweise in Leipzig – bereits seit den 1980er-Jahren der Geschichte an. Schon kurz nach der Wende trafen 1990 zwei achtachsige Stadtbahnwagen Typ M aus Essen ein, die rund ein Jahr zu Erprobungszwecken in Erfurt blieben. Allerdings wurde zukünftig niederflurigen Wagen der Vorzug gegeben, sodass diese Wagen nur eine Episode blieben.
KT4D
Zu Beginn der 1970er-Jahre entwickelte ČKD Tatra in Prag den Kurzgelenktriebwagen KT4D. Der Neupreis pro Fahrzeug betrug 344.000 Mark (1990). Der Triebwagen ist 18,11 Meter lang und besitzt einen Allradantrieb mit einer Leistung von 4 × 40 kW. Der KT4D hat ein Fassungsvermögen von 90 Fahrgästen (modernisiert). Bis 1990 beschafften die Erfurter Verkehrsbetriebe 156 Triebwagen. Am 29. Juli 1981 wurde erstmals in Deutschland die Dreifachtraktion erprobt. Ab Dezember 1981 wurde sie anfangs im Probebetrieb, nach einem Jahr im Planeinsatz gefahren. Der 54 Meter lange Zugverband hatte eine Beförderungskapazität von bis zu 300 und mehr Personen und war nur noch auf der Linie 3 unterwegs. Im Oktober 1981 wurde die Heck-an-Heck-Traktion in Erfurt eingeführt. Dadurch konnten Streckenabschnitte ohne Wendeschleife befahren werden.
Bis 1999 wurden 62 Tatra-Triebwagen modernisiert. Begonnen wurde mit dem Triebwagen 515 im Jahre 1992, der letzte war der Triebwagen 435, der kurz zuvor aus dem A-Teil des ehemaligen Wagens 435 und dem B-Teil des Wagens 434 zusammengestellt worden ist. Triebwagen 401 ist der letzte noch im Originalzustand erhaltene in Erfurt. Im September 2013 besaß die EVAG noch 11 KT4D, wovon noch vier Fahrzeuge im Linienverkehr eingesetzt wurden. Die übrigen 145 Wagen wurden verschrottet oder verkauft, zunächst in andere Städte Ostdeutschlands, später auch nach ganz Osteuropa. Zwei KT4D (Tw 405 und 435) haben einen zweiten Führerstand für den Baustellen- und Pendelverkehr. Da sie nur auf einer Seite Türen besitzen, werden sie als „unechte“ Zweirichtungsfahrzeuge bezeichnet. Der KT4D 435 wurde im Januar 2013 nach Jena verkauft und dort als Arbeitswagen eingesetzt. Im September 2016 verließ der KT4D 405 das Erfurter Schienennetz und steht seitdem im Eisenbahnmuseum in Weimar. Der KT4D 401 ging im Juli 2018 als Dauerleihgabe in das dortige Eisenbahnmuseum. Damit verließ der letzte Wagen mit klassischer Beschleunigersteuerung die Landeshauptstadt.
Schon 1991 wurden sieben neuwertige Tatra-Wagen nach Cottbus verkauft. Weitere Verkäufe von älteren, zwischenzeitlich modernisierten Tatras fanden in den 2000er-Jahren statt. So sind 32 nach Tallinn verkauft worden, 15 nach Gotha, elf nach Lemberg, acht nach Liepāja, fünf nach Görlitz und vier nach Pjatigorsk. 2011 und 2012 wurden einige der letzten für den Fahrgastverkehr eingesetzten Tatra-Wagen durch neue 3-teilige Combinos ersetzt. Trotzdem erhielten einige KT4Ds noch eine Hauptuntersuchung, um sie bei einem eventuellen Wintereinbruchs einsetzen zu können, da sie sich als robuster als die neueren Wagen erwiesen.
Seit dem 19. Oktober 2014 sind die KT4D nicht mehr im Linieneinsatz, da zu diesem Zeitpunkt die Fahrdrahtspannung auf 750 Volt erhöht wurde und die Fahrzeuge nicht für diese Spannung ausgerüstet waren. Fünf Tatrawagen wurden auf die neue Spannung umgerüstet und mit einer Chopper-Steuerung ausgestattet. Drei sollen für Stadtrundfahrten genutzt werden, zwei weitere Triebwagen wurden zu Arbeitstriebwagen umgebaut und kommen im Winter mit einem Schneepflug bzw. als Gleisrillensaugwagen zum Einsatz.
- Tatra KT4 Tram aus Erfurt in Weimar (2019) im Eisenbahnmuseum Weimar
- Tatra KT4 Tram aus Erfurt in Weimar (2022) im Eisenbahnmuseum Weimar
- Tatra KT4D Erfurt 405 (unechter Zweirichtungswagen) im Eisenbahnmuseum Weimar (2022)
- Ein ehemaliger Erfurter Wagen in EVAG-Lackierung in Lemberg
MGT6D
Nachdem zu Testzwecken bereits ein Fahrzeug aus Halle (Saale) ausgeliehen wurde, trafen 1994 die ersten Niederflurtriebwagen des Typs MGT6DZ (Zweirichtungsvariante) in Erfurt ein. Der Preis pro Fahrzeug betrug 3,3 Millionen DM. Das Fahrzeug ist 28,6 Meter lang und 2,3 Meter breit. Es dauerte eine ganze Zeit, bis diese Wagen freizügig im ganzen Netz eingesetzt werden konnten, da insbesondere der enge Abschnitt zwischen Fischmarkt und Domplatz umgebaut werden musste. Im MGT6D (Zweirichtungsvariante) finden 171 Personen Platz, im MGT6DE (Einrichtungsvariante) 175 Personen. Mit einer Leistung von 4 × 105 kW erreichen die Fahrzeuge eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Die niedrige Einstiegshöhe von 30 Zentimetern macht das Fahrzeug bei einem Niederfluranteil von 70 Prozent barrierefrei. In Erfurt sind 16 MGT6D (davon 4 Zweirichtungs- und 11 Einrichtungsfahrzeuge) im Linienbetrieb. Ein Einrichtungsfahrzeug dient als Ersatzteilspender und wurde abgestellt.
Bei den Einrichtungsfahrzeugen erfolgte die Endmontage im Instandhaltungswerk Erfurt der DB Regio AG. Die Wagenkästen wurden aus Bautzen zugeliefert, die elektrische Ausrüstung aus Uerdingen. Geplant war der Bau von weiteren Fahrzeugen für weitere Straßenbahnen in Thüringen. Aufgrund der Entscheidung der Straßenbahn Jena (GT6M von Adtranz); Gera (Umbau KT4D in KTNF 8); Nordhausen (seinerzeit kein Nf – später Combino) und Gotha (seinerzeit kein Nf – später gebrauchte GT8N aus Mannheim) wurden diese Pläne wieder verworfen.
Die Wagen können in Doppeltraktion fahren. Die Doppeltraktionen aus Einrichtungsfahrzeugen sind an Schultagen von Montag bis Freitag auf der Linie 3 anzutreffen. Auch Doppeltraktionen aus Zweirichtungsfahrzeugen fahren gelegentlich auf diesen Linien. Solo sind die Wagen auf der Linie 6, an Sonntagen auch auf der Linie 1 anzutreffen. Problematisch wurden die lediglich drei vorhandenen Türen pro Fahrzeug angesehen, die einen zügigen Fahrgastaustausch erschweren könnten. Aus diesem Grund wurde auch von einer weiteren Beschaffung abgesehen, weshalb die EVAG anschließend auf den Kauf von Combino-Bahnen umstieg. In der Praxis stellen die wenigen Türen jedoch kein Problem dar.
Von 2011 bis 2014 wurden alle MGT6D saniert. Dabei erhielten die Fahrzeuge Neulack sowie einen sanierten Fahrgastraum. Eingebaut wurden unter anderem auch neue LED-Linienanzeigen und LCD-Bildschirme innen. 2014 erhielten alle Fahrzeuge außerdem ein neues integriertes Bordinformationssystem (IBIS) vom Typ Trapeze ITT.
Combino
Im Jahr 2000 kaufte die EVAG sieben fünfteilige Combinos vom Typ Basic. Von 2002 bis 2005 kamen noch 41 drei- und fünfteilige Combino Advanced hinzu. Zwölf weitere dreiteilige Combino Classic wurden in den Jahren 2011 und 2012 in Dienst gestellt. Die EVAG besitzt somit insgesamt 60 Combinos (36 fünfteilige und 24 dreiteilige). Diese sind zu 100 % niederflurig und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Die fünfteiligen Combinos besitzen sechs Türen und haben ein Fassungsvermögen von 155 Personen. Die dreiteiligen Versionen haben vier Türen und sind für 105 Personen zugelassen.
Doppeltraktionen des fünfteiligen und des dreiteiligen Typs verkehren montags bis freitags auf der Linie 3, 4 und 5, Bei Veranstaltungen auf der Messe oder ega auch auf der Linie 2.
Doppeltraktionen zweier dreiteiliger verkehren wochentags auf den Linien 2 und 6, vereinzelt auch auf der Linie 1, am Wochenende auf allen Linien.
Fünfteilige Combinos werden von Montag bis Freitag auf den Linien 1, 2 und 6, am Samstag 1, 2, 4, 5, und 6, am Sonntag auf allen Linien eingesetzt.
Im Januar 2025 wurde auch eine Probefahrt mit einer Dreifachtraktion der dreiteiligen Combino Classics durchgeführt.
Alle Combinos bis Baujahr 2003 wurden von 2005 bis 2009 erneuert. Die restlichen Fahrzeuge wurden bereits mit sanierten Elementen geliefert. Sieben fünfteilige Fahrzeuge des Typs Advanced erhielten eine Spurkranzschienenschmieranlage und ersetzten damit den ehemaligen Schienenschmierwagen 430 (Kennzeichnung mit rotem Punkt). Zwei Basics, neun fünfteilige Advanced, zwei dreiteilige Advanced sowie alle zwölf Classics besitzen eine Fahrgastzähleinrichtung (Kennzeichnung mit blauem Punkt). 2014 erhielten alle Fahrzeuge ein neues integriertes Bordinformationssystem (IBIS) vom Typ Trapeze ITT.
Tramlink
Am 2. Februar 2018 veröffentlichten die Stadtwerke Erfurt die Ausschreibungsunterlagen zur Lieferung von bis zu 24 Multigelenkniederflurstraßenbahnen zur Lieferung bis 2021. Im März 2018 begann ein europaweites Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb. Gefordert wurden folgende technische Merkmale: Multigelenkbauweise, Einrichtungsfahrzeug, Wagenkastenbreite maximal 2.300 mm, Achslast maximal 10 Tonnen, Niederfluranteil 100 %, kleinster befahrbarer Bogenhalbmesser 16 m, stärkste Längsneigung 6 %, Fahrdrahtspannung 750 V, 240 zur Beförderung zugelassene Personen (Summe aus Sitzplätzen und Stehplätzen bei 4 Pers. / m²), Einstiegshöhe 300 mm über SO (neue Radreifen, unbesetztes Fahrzeug).
Zu Instandhaltungszwecken soll es technisch möglich sein, ggf. unter Verwendung eines Hilfsfahrgestelles an dem Fahrzeug eine sog. Schnelltrennung in 2 rangierfähige Teile mit einer Länge von maximal 32 m auszuführen. Es werden 7 Fahrgasttüren gefordert, 5 davon müssen Doppeltüren sein, 2 Türen in den Endmodulen dürfen Einzeltüren sein. Mittelfristig ist die Beschaffung dieser Fahrzeuge als Ersatzbeschaffung für die abzustellenden MGT6D(E) vorgesehen. 8 Fahrzeuge sind bis zu 31. Dezember 2020, 6 weitere Fahrzeuge bis 15. März 2021 zu liefern. 10 Optionsfahrzeuge bis zum Jahr 2026.
Der Zuschlag erfolgte im Oktober 2018 an die Firma Stadler. Die 14 Fahrzeuge des Typs Tramlink werden in der Nähe von Valencia (Spanien) und Berlin-Pankow gebaut und sollten ab Ende 2020 in Betrieb gehen. Die neuen Straßenbahnen kosten 56 Millionen Euro und bieten Platz für 248 Fahrgäste und 102 Sitzplätze.
Am 1. Juli 2021 begann der Einsatz im Linienbetrieb auf der Linie 2 mit dem Fahrzeug 801. Nach anfänglichem Einsatz auf der Linie 2 waren die vorhandenen Wagen ab Anfang August 2021 auch auf der Linie 3 unterwegs. Seit Ende der BUGA in Erfurt im Oktober 2021 werden die Tramlinks im gesamten Netz eingesetzt und verkehren wochentags hauptsächlich auf den Linien 3, 4 und 5, vereinzelt auch auf der Linie 1, 2 und 6 sowie am Samstag ausschließlich auf der Linie 3.
Im Mai 2023 wurde die Einlösung der in der Erstbestellung vereinbarten Option von zehn weiteren Fahrzeugen bekanntgegeben. Die Züge sollen ab 2025 geliefert werden und 2026 in den Linieneinsatz gehen.
Übersicht
Modell | Hersteller | Teile | Nummern | Anzahl | Baujahre | Bestand 2022 | Sitzplätze | Stehplätze | Bemerkung |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
KT4D | ČKD Tatra | 401–556 | 156 | –1990 | 5 | Für Sonderfahrten | |||
MGT6D | Siemens | 601–604 | 4 | 1994 | 4 | 171 | |||
MGT6DE | Siemens | 605–616 | 12 | 1996–1998 | 11 | 175 | 607 ist Ersatzteilspender | ||
Combino Basic | Siemens | 5 | 621–627 | 7 | 2000 | 7 | 155 | ||
Combino Advanced | Siemens | 5 | 628–656 | 29 | 2002–2005 | 29 | 155 | ||
3 | 701–712 | 12 | 12 | 105 | |||||
Combino Classic | Siemens | 3 | 713–724 | 12 | 2011–2012 | 12 | 105 | ||
Tramlink | Stadler Rail | 7 | 801–814 | 14 | 2021–2022 | 14 | 102 | 146 | |
10 | 2024– | 0 |
Sonderfahrzeuge
Die EVAG besitzt zusätzlich einige Sonderfahrzeuge, die zur Streckenwartung notwendig sind oder als historische Triebwagen für touristische Zwecke eingesetzt werden.
An Arbeitsfahrzeugen existieren u. a.:
- T2D mit der Möglichkeit einen Schneepflug anzubringen, Wagennummer: 2
- G4-65 von 1967 für Wartungsarbeiten an der Fahrleitung (ursprünglich Gütertransportwagen, mit A-Teil eines zweiten Wagens umgebaut), Wagennummer: 21 (nur noch im Betriebshof Südost genutzt)
- KT4D von 1979 als Multifunktionsfahrzeug für Mess-, Fahrschul- oder Schmierfahrten (von Januar 2006 bis November 2010 umgebaut, vorher Schienenschmierwagen bis Januar 2006 als Wagennummer 430), Wagennummer: 1
- KT4D von 1987 als Multifunktionsfahrzeug für Mess-, Fahrschul-, Schienenreinigungs- oder Schmierfahrten (von 2014 bis 2022 umgebaut, vorher Sonderfahrtswagen bis 2014 als Wagennummer 520), Wagennummer: 4
Bereits in früheren Jahren erfolgte die Modernisierung von Fahrzeugen, um die Nutzungsdauer und den Wert zu erhöhen, gut erhaltene Wagen wurden auch an andere Verkehrsbetriebe weitergegeben (z. B. Eisenach, Mühlhausen, Nordhausen). Dies führte jedoch dazu, dass im Vergleich zu anderen Städten der Gedanke an den Einsatz von Museumswagen recht spät aufkam bzw. mit dem Standardtriebwagen der Bauart Gotha von 1938 ein geeigneter Wagen erst vergleichsweise spät zurückerworben werden konnte. Die Art der Erhaltung ist gegenüber Museumsfahrzeugen anderer Städte tendenziell eher historisierend als historisch (Nutzung von Scherenstromabnehmern mit zwei Schleifleisten an der Stromabnehmerwippe bei den Triebwagen der Gothaer Bauarten (Triebwagen 3, 92, 178, 190), Einbau gastronomischer Einrichtungen (Zapfanlage, Tische) und entsprechende Ausschmückung (Tischlampen) des Innenraumes eines der Beiwagen der Gothaer Bauart (Beiwagen 274) bzw. Umbau zu Cabriowagen (Beiwagen 275), kompletter Umbau der Inneneinrichtung für gastronomische Zwecke (Bar, Toilette, Klimatisierung) und entsprechende Ausschmückung eines der Triebwagen der Gothaer Bauart (Triebwagen 190), neuzeitliche Werbung (für Stadtrundfahrten) am Tw 178 und großflächige Dekoration am Tw 190), die Nutzung erfolgt hierbei vorrangig im touristischen Bereich.
An historischen Fahrzeugen, die beispielsweise für Stadtrundfahrten genutzt werden, existieren:
- Standardtriebwagen von 1938 aus der Gothaer Waggonfabrik, bis 1965 in Erfurt im Liniendienst, danach in Eisenach und in Gotha (bis 1980), Wagennummer: 92
- T2D gebaut 1967 von ČKD in Prag, bis 1992 in Gotha im Liniendienst, Wagennummer: 3
- G4-65 von 1965 und 1967 aus der Gothaer Waggonfabrik, bis 1992 bzw. 2000 in Gotha im Liniendienst, Wagennummer: 178 (seit 2014 abgestellt) und 190
- dazugehörige Beiwagen von 1967 und 1969, ebenfalls bis 1999 bzw. 2001 in Gotha im Liniendienst, Wagennummer 274 (Barwagen) und 275 (Cabriowagen)
- KT4D von 1986, rot-weiße Lackierung, 1994–2014 mit besonderer Außengestaltung versehen (ab 1994 „100 Jahre Elektrische Straßenbahn“, ab 2003 „120 Jahre Erfurter Nahverkehr“, ab 2008 „125 Jahre Erfurter Nahverkehr“), bis 1999 im Liniendienst, 2015 Umbau auf Choppersteuerung, Wagennummer: 512
- KT4D von 1987, rot-weiße Lackierung, bis 2013 im Liniendienst, 2013 Umbau auf Choppersteuerung, Wagennummer: 522
- KT4D von 1987, rot-weiße Lackierung, bis 2012 im Liniendienst, 2014 Umbau auf Choppersteuerung, Wagennummer: 530
Fahrgastinformation
Fahrgastansagen in Erfurt sprach sowohl in Bussen als auch Straßenbahnen . Damit hatte Erfurt den letzten Straßenbahnbetrieb in Deutschland, der Ansagen von ihr verwendete. Sie wurden schrittweise durch die Computerstimme „Petra“ ersetzt. Bis Ende Oktober 2024 wurden alle Ansagen durch eine gänzliche neue, weibliche Ansagenstimme ersetzt, was zu einem einheitlichen Klangbild führt. Bisher wurden nur ggf. Änderungen und Zusätze, jedoch nicht die ganze Ansage, mit der Computerstimme „Petra“ nachproduziert, sodass die betroffenen Ansagen in Teilen tatsächlich eingesprochen, in anderen Teilen computergeneriert waren.
Bei Türfreigabe werden Fahrgäste akustisch über Linie und Ziel informiert. Dies wird ermöglicht, indem die Fensterscheiben im Türbereich zum Schwingen gebracht werden und diese als eine Art „Lautsprecher“ fungieren.
Im Zeitraum 2014–2021 wurden in allen Fahrzeugen die LED-Innenanzeigen durch TFT-Monitore von Lawo ersetzt. Außerdem erhielten einige Wagen LED-Anzeigen, ebenfalls von Lawo. Die Tramlinks erhielten ab Werk eine Ausstattung mit Bustec-Monitoren, jeweils zwei nebeneinander, wobei auf dem in Fahrtrichtung linken Monitor der Fahrtverlauf sowie Anschlüsse und auf dem anderen Monitor (Eigen-)werbung angezeigt wird.
Eine weitere Besonderheit ist, dass in den verschiedenen Fahrzeugtypen Fahrtzielanzeigen von verschiedenen Herstellern zum Einsatz kommen. So sind in den Tatra-Wagen Flip-Dot-Anzeigen von Lawo, in den DUEWAG-, Combino Basic- und Combino Classic-Fahrzeugen sowie im Combino Advanced-Wagen „635“ LED-Anzeigen von Lawo, in den restlichen Combino Advanced Klapp-Dot-Anzeigen vom Hersteller Annax und in den Stadler Tramlinks Bustec-LED-Anzeigen verbaut.
Betriebshöfe und Wendeanlagen
Die EVAG unterhält für die Stadtbahn drei Betriebshöfe. Der älteste befindet sich an der Magdeburger Allee, Höhe Lutherkirche (an den Linien 1 und 5), der zweite an der Nordhäuser Straße, Höhe Klinikum (an den Linien 3 und 6) und der größte und jüngste am Urbicher Kreuz im Südosten Erfurts (Endstelle der Linie 3). Als Provisorium in der Zeit vor dem Bau des Betriebshofes am Urbicher Kreuz existierte gegenüber dem Betriebshof an der Nordhäuser Straße eine mehrgleisige Freiabstellfläche, die über die dortige Wendeschleife angeschlossen war. Das Gelände ist heute Teil des Klinikums und mit einem Parkhaus überbaut.
Die meisten Züge der Stadtbahn Erfurt sind Einrichtungsfahrzeuge, das heißt, sie benötigen eine Wendeschleife. Diese befinden sich an den Endhaltestellen Europaplatz (Linien 1/3), Thüringenhalle (1), P+R-Platz Messe (2), Wiesenhügel (2), Urbicher Kreuz (3), Bindersleben (4), Ringelberg (4), Zoopark (5), Löberwallgraben (5), Steigerstraße (6) und Rieth (6). Auch an der außerhalb des Berufsverkehrs von jedem zweiten Zug genutzten Zwischenendstelle der Linie 4 am Hauptfriedhof befindet sich eine Wendeschleife. Zusätzliche Wendeschleifen bzw. Blockumfahrungen, die z. T. aber nicht ständig im Linienverkehr genutzt werden, befinden sich in der Marie-Elise-Kayser-Straße hinter dem Klinikum (3/6), an der Grubenstraße (5), an der Neuwerkstraße (4), am Brühler Garten (4), an der Günterstraße (4), an den Haltestellen Stadion Ost (2/3), Sozialversicherungszentrum (2/3) und Melchendorf (3). Die Wendemöglichkeit am Brühler Garten wird im Schülerverkehr sowie planmäßig von einzelnen Fahrten am Tagesrand genutzt. Insgesamt gibt es 21 Wendeschleifen. Zusätzliche Wendemöglichkeiten bestehen theoretisch auch an Gleisdreiecken, welche sich am Abzweig zum Wiesenhügel (2/3), am Hauptbahnhof (1/2/3/5/6), am Anger (1/2/3/4/5/6) und an der Nordhäuser/Warschauer Straße (1/3/6) befinden, sowie an den Gleisdreiecken und Wendeschleifen an bzw. in den Betriebshöfen.
Literatur
- Dietmar Grosser: Mit der Pferdebahn fing alles an, Thüringer Allgemeine, Erfurt, 10. April 2017
- Hans Wiegard: Die Straßenbahn in Erfurt. 100 Jahre elektrische Straßenbahn 1894–1994. Schweers + Wall, Aachen 1995, ISBN 3-921679-84-2.
- Hans Wiegard: Die Erfurter Straßenbahn – Nahverkehr in Thüringens Hauptstadt. GeraMond Verlag, München 2001, ISBN 3-7654-7190-9.
- Sebastian Paschinsky, Ronald Glembotzky: Rund um den Anger; 125 Jahre Straßenbahn in Erfurt. In: Strassenbahn Magazin, Juli 2008ff.
- Volker Unruh, Manfred Hobe, Thomas Hildebrand: Die Erfurter Straßenbahn. (herausgegeben von den Thüringer Straßenbahnfreunden e. V.) Sutton-Verlag, Erfurt 2008, ISBN 978-3-86680-250-6.
- Michael Nitschke: Die Pferdebahn in Erfurt In: Stadt und Geschichte. Zeitschrift für Erfurt. Nr. 83/2023, S. 14–15.
Weblinks
- Website der EVAG
- Interaktiver Liniennetzplan mit Fahrplanauskunft
- Private Website mit Wagenparklisten, Bildern und mehr...
- Fuhrparkliste auf tram-info.de
Einzelnachweise
- Statistischer Halbjahresbericht der Stadt Erfurt I/2017, S. 23. (PDF; 1,1 MB)
- Die EVAG – Zahlen & Fakten
- Fahrplan und Informationen. Gültig ab 27. Mai 1968. VEB(K) Erfurter Verkehrsbetriebe.
- Information der EVAG
- thueringer-allgemeine.de Thüringer Allgemeine vom 20. November 2015
- Neuer Fahrplan ab 9. Februar 2015
- Baumaßnahme Marktstraße ab 9. April. Stadtwerke Erfurt, abgerufen am 14. April 2018.
- Combino Basic Combino Advanced 5-teilig Combino 3-teilig www.strassenbahn-erfurt.de
- Nahverkehrsplan 2014–2018. S. 45 (PDF; 8,5 MB)
- Erfurt soll eine neue Straßenbahnlinie bekommen. In: Thüringer Allgemeine vom 25. Juni 2014.
- Neue Straßenbahnlinie in Erfurt: Stadtrat stimmt Planungenn zu In: MDR.DE vom 21. März 2024.
- EVAG startet mit neuem Liniennetz in die BUGA. Stadtwerke Erfurt, 13. April 2021, abgerufen am 11. Juni 2021.
- Erfurt: 2. Strecken-Portrait Anger – Zoopark
- Erfurt: Strecken-Porträt Anger - Ringelberg
- Erfurt: 6. Strecken-Porträt Hbf - Melchendorfer Str. - Wiesenhügel/- Melchendorf - Windischholzhausen
- Erfurt: 5. Strecken-Porträt Anger - Hbf -/Hirschgarten - Kaffeetrichter - Thüringenhalle/- Steigerstraße
- Ausbau der Erfurter Straßenbahn zur Stadtbahn. (PDF; 311 kB) Erfurter Verkehrsbetriebe AG, abgerufen am 21. Juni 2021.
- Erfurt: 3. Strecken-Porträt Anger – Domplatz – Pappelstieg/ – Rieth/ – Europaplatz
- Erfurt: 4. Strecken-Porträt Anger –/Domplatz – Gothaer Platz - Bindersleben/– Messe
- Vermessen mit Google Maps
- KT4D www.strassenbahn-erfurt.de
- Informationen der EVAG
- MGT6D MGT6DEwww.strassenbahn-erfurt.de
- Christian Meinelt: Journal: Erfurt. In: Straßenbahn Magazin. Nr. 423 (4/2025). GeraMond Verlag, München 2025, S. 10.
- Ausschreibungsunterlagen der Stadtwerke Erfurt zur Beschaffung von 14+10 Straßenbahntriebwagen. (ZIP; 2,3 MB) In: stadtwerke-erfurt.de. Archiviert vom 2. April 2018; abgerufen am 2. April 2018. (nicht mehr online verfügbar) am
- Aktuelles: Stadler stellt neue EVAG-Straßenbahnen her. Stadtwerke Erfurt, 1. Oktober 2018, abgerufen am 10. Oktober 2018: „Der Zuschlag ist erteilt: Die EVAG beauftragt den Schweizer Schienenfahrzeughersteller Stadler mit dem Bau von 14 neuen Straßenbahnen. Entwickelt, konstruiert und gefertigt werden die neuen Straßenbahnen von einem Konsortium aus zwei Stadler-Tochtergesellschaften, der Stadler Pankow GmbH mit Sitz in Berlin und der Stadler Valencia S.A.U. mit Sitz in Valencia, Spanien. Ab Ende 2020 wird das Modell Tramlink durch die Landeshauptstadt fahren. Der Tramlink wird die Erfurter noch komfortabler von A nach B bringen und mit 42 Metern Länge auch deutlich mehr Fahrgästen Platz bieten. Bis zu 248 Fahrgäste finden im großzügig gestalteten Innenraum der Fahrzeuge Platz, 102 davon auf Sitzplätzen.“
- Schweizer Hersteller Stadler baut neue Straßenbahnen für Erfurt. MDR Fernsehen, 1. Oktober 2018, archiviert vom 4. Oktober 2018; abgerufen am 4. Oktober 2018: „Jede der neuen Bahnen soll 248 Fahrgäste befördern können, 102 davon auf Sitzplätzen. Die neuen Bahnen kosten insgesamt 56 Millionen Euro, 26 Millionen davon schießen die Europäische Union und das Land zu.“ (nicht mehr online verfügbar) am
- Neue Erfurter Straßenbahn startet Linienbetrieb erst ab Juli. In: bahnblogstelle.net. 17. Juni 2021, abgerufen am 5. Juli 2021.
- Redaktion: Erfurter Verkehrsbetriebe wollen weitere Tramlink-Straßenbahnen kaufen. In: Bahnblogstelle. 20. Mai 2023, abgerufen am 20. Mai 2023.
- Arbeitswagen www.strassenbahn-erfurt.de
- Sonderwagen www.strassenbahn-erfurt.de
- Gleisplan (PDF; 204 kB)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Strassenbahn Erfurt ist das Ruckgrat des offentlichen Personennahverkehrs in der thuringischen Landeshauptstadt Erfurt Das meterspurige Netz der Erfurter Verkehrsbetriebe SWE EVAG mit sechs Linien hat eine Streckenlange von 45 2 km gehort damit hinsichtlich des Umfanges zu den mittelgrossen Strassenbahnbetrieben in Deutschland und hatte 2016 etwa 105 000 Fahrgaste je Tag Es verlauft ausserhalb der Innenstadt weitgehend auf vom Individualverkehr unabhangigen Gleisen 72 des Gesamtnetzes und wird von den Verkehrsbetrieben als Stadtbahn Erfurt bezeichnet Strassenbahn ErfurtBild Tramlink am DomplatzBasisinformationenStaat DeutschlandStadt ErfurtEroffnung 13 Mai 1883Elektrifizierung 1 Juni 1894Betreiber SWE EVAGVerkehrs verbund VMTInfrastrukturStreckenlange 45 2 kmSpurweite 1000 mm Meterspur Stromsystem 750 V DC OberleitungBetriebsart EinrichtungsbetriebHaltestellen 100Betriebshofe 3BetriebLinien 6Takt in der HVZ 10 minFahrzeuge 16 MGT6D 60 Combino 14 Vossloh TramlinkStatistikBezugsjahr 2016Fahrgaste 38 1 Mio Einwohner im Einzugsgebiet 170 Tsd Fahrleistung 3 7 Mio kmNetzplanStreckennetz Stand 2022 GeschichteDie Anfange als Pferdestrassenbahn 1883 1894 Das Gebaude der Strassenbahnverwaltung von 1883 Bis 1873 war Erfurt eine Festungsstadt deren Grenze die Stadtbefestigung aus dem 15 Jahrhundert war Als die Mauern abgerissen wurden konnte sich die Stadt auch nach aussen ausdehnen und wachsen womit die Entfernungen grosser wurden und sich die Frage nach einem offentlichen Nahverkehrssystem stellte So kamen ab 1880 erste Plane zum Bau einer Strassenbahn auf die vor allem vom Erfurter Burgermeister Richard Breslau und dem Burgermeister Ilversgehofens vorangetrieben wurden Dem damaligen Stand der Technik entsprechend wurde bis 1883 eine Pferdestrassenbahn erbaut die zu Pfingsten des gleichen Jahres 13 Mai 1883 in Betrieb genommen wurde Die Betriebsfuhrung oblag der Erfurter Strassenbahn AG einer privaten Aktiengesellschaft Auf den drei Linien fuhren im 5 Minuten Takt dichtester Takt bis 20 Minuten Takt dunnster Takt Pferdebahnen des danischen Herstellers Scandia A S aus Randers die nicht an Haltestellen sondern auf Zuruf hielten Wenig spater wurden dann allerdings Haltestellen eingefuhrt um fur hohere Sicherheit zu sorgen Der Betriebshof wurde an der Magdeburger Allee eingerichtet Die Rote Linie verkehrte vom Ilversgehofener Platz uber den Anger die Regierungsstrasse und die Pfortchenstrasse zur Steigerstrasse damals war die Endhaltestelle nach dem dortigen Ausflugslokal Flora benannt Die Grune Linie fuhr vom Anger uber den Hirschgarten und die Loberstrasse zur heutigen Thuringenhalle damals hiess die Endhaltestelle noch Schiesshaus und wurde bereits im Spatherbst 1883 eingekurzt dann begann sie nicht mehr am Anger sondern am Hirschgarten Um die Steigung auf der Arnstadter Strasse zu bewaltigen mussten in der Loberstrasse zusatzliche Pferde vorgespannt werden Die dritte Linie war als Gelbe Linie geplant ging dann allerdings als Weisse Linie in Betrieb und fuhrte vom Andreastor uber Domplatz und Anger zum Hauptbahnhof Die elektrische Strassenbahn bis zum Ersten Weltkrieg 1894 1918 Inzwischen war Erfurt von 55 000 Einwohnern auf 76 000 Einwohner angewachsen und die Pferdestrassenbahn konnte den Verkehrsbedurfnissen nicht mehr gerecht werden Deshalb wurde am 6 September 1893 ein Kaufvertrag mit der Union Elektricitats Gesellschaft spater AEG aus Berlin geschlossen die die Bahn fur 310 000 Mark kaufte und bis 1894 elektrifizierte So fuhr drei Jahre nach der Eroffnung der ersten elektrischen Strassenbahn in Halle auch in Erfurt eine durch Strom angetriebene Strassenbahn Erste Probefahrten wurden am 28 Mai 1894 durchgefuhrt bevor am 1 Juni 1894 der elektrische Regelbetrieb begann Allerdings erfolgte der Wechsel nicht abrupt sondern uber einige Monate hinweg bis zum 20 August 1894 Einige der alten Pferdebahnwagen wurden zu elektrischen Trieb oder Beiwagen umgebaut Das Strassenbahnnetz war noch immer eingleisig mit Ausweichstellen angelegt was sich als ausserst hinderlich erwies So begann 1912 der stufenweise Ausbau aller Strecken auf zwei Gleise Da der Anschluss verschiedener Vororte etwa Hochheim oder Melchendorf ans Strassenbahnnetz nicht rentabel erschien wurde bis 1913 ein Plan fur ein erganzendes Omnibusnetz erstellt Dessen Realisierung sowie den weiteren Ausbau des Strassenbahnnetzes verhinderte jedoch der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 Im Krieg diente die Strassenbahn auch dem Transport von Soldaten Gutern und Verwundeten hierfur wurden Lazarettwagen eingerichtet vom und zum Hauptbahnhof dem Krankenhaus in der Nordhauser Strasse und den Kasernen am Sudrand der Stadt Eine Fahrt kostete damals 12 Pfennige ein Tarif der bis zum Ende der DDR 1989 Gultigkeit besass Die Entwicklung der Strassenbahn zwischen den Weltkriegen 1918 1945 Stadtplan von 1925 mit StrassenbahnstreckenEin Erfurter Standardwagen Baujahr 1938 am HauptbahnhofDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst 1920 erwarb die Stadt Erfurt die Mehrheit der in finanzielle Schieflage geratenen Erfurter Elektrischen Strassenbahn AG womit die Strassenbahn in stadtisches Eigentum uberging Dieser Schritt war in der damaligen Zeit ublich und vollzog sich auch in den meisten anderen deutschen Stadten z B kommunale Ubernahme der Leipziger Verkehrsbetriebe 1919 Eine neue Farbgebung erhielten die Strassenbahnen 1921 Bisher waren sie rot und beige jetzt wurden die Wagen in weiss lackiert und erhielten schwarze Zierstreifen was bis 1957 so beibehalten wurde In der Zeit zwischen 1918 und 1922 wurden einige Strassenbahnabschnitte abgebaut im Sinne der Entmilitarisierung besonders solche die zu Kasernen fuhrten aber auch solche die unrentabel geworden waren Erst 1924 konnte wieder investiert werden vor allem in den weiteren zweigleisigen Ausbau des Netzes der 1930 abgeschlossen wurde und in die Beschaffung neuer Fahrzeuge 1925 griff man auch die Plane der Vorkriegszeit fur ein erganzendes Omnibusnetz wieder auf und eroffnete erste Strecken Die Erfurter Strassenbahn wuchs wie die inzwischen 140 000 Einwohner zahlende Stadt weiter sodass 1930 der zweite Betriebshof an der Nordhauser Strasse eingeweiht wurde Im gleichen Jahr wurden die bisher nach Farben benannten Linien auf ein Nummernsystem umgestellt Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde zunachst bis 1935 die 1918 abgebaute Strassenbahnstrecke zur Jagerkaserne im Suden der Stadt wiederhergestellt ausserdem wurden Strecken zu den beiden Flugplatzen der Stadt in Bindersleben und am Roten Berg projektiert deren Bau jedoch nicht vollzogen wurde Ab 1936 wurden alle Fahrzeuge fur die Strassenbahn bei der Gothaer Waggonfabrik bezogen die billiger und zuverlassiger produzierte als andere Wagenhersteller Bis 1944 wurden so 37 neue Trieb und zwolf Beiwagen erworben die auch als Erfurter Standardwagen bekannt sind Ausserdem erhielten in dieser Zeit die ersten Weichen einen elektrischen Antrieb was den Betrieb vereinfachte 1936 begannen Angestellte der Strassenbahn mit Uberlegungen zur Konstruktion von Einheitstriebwagen die nach dem Krieg fortgesetzt wurden und 1957 mit dem ersten Gothawagen Realitat wurden So wurde aus einer Kooperation der Erfurter Strassenbahn mit der Gothaer Waggonfabrik der DDR Einheitstriebwagen der bis zur Ablosung durch Tatra Strassenbahnen 1967 das Bild der Strassenbahnen in der DDR pragte Ende der 1930er Jahre begann man auch mit dem Bau erster Wendeschleifen an den Streckenenden die den Betrieb mit Einrichtungstriebwagen ermoglichen sollten Im April 1945 wurde das Strassenbahnnetz durch Artilleriebeschuss beschadigt sodass der Betrieb eingestellt werden musste Die Strassenbahn bis zum ersten Generalverkehrsplan 1945 1970 1955 fahrt eine Bahn auf der Ostringtrasse uber den Bahnhofsvorplatz 1946 wurde der Betrieb der Strassenbahn wieder aufgenommen allerdings blieben Unsicherheiten durch standige Stromabschaltungen bis 1951 die den Verkehr beeintrachtigten Die Erfurter Strassenbahn diente in der Zeit nach dem Krieg auch zum Abtransport von Schutt aus der Innenstadt zu den Schuttplatzen am Stadtrand Dafur wurden an Triebwagen Lorenwagen angehangt Eine weitere ungewohnliche Aufgabe war auch der Leichentransport per Strassenbahn Leichenwagen zum Hauptfriedhof am westlichen Rand der Stadt Weltweit gab es solche Leichenwagen nur in Erfurt und in Durban Sudafrika 1948 wurde neben Strassenbahn und Omnibus ein drittes offentliches Verkehrsmittel in Erfurt eingefuhrt der Oberleitungsbus Erfurt der bis 1975 betrieben wurde 1951 wurde aus dem der VEB Erfurter Verkehrsbetriebe In den 1950er Jahren setzte eine Erholung ein und die Strassenbahn erwirtschaftete steigende Gewinne 1952 wurden die Beiwagen Nr 232 bis 234 als erste Neubau Einrichtungswagen beschafft und mit ihnen probeweise der Fahrgastfluss eingefuhrt Es wurden nun auch die letzten Streckenenden mit Wendeschleifen versehen dennoch wurde die Strassenbahn zunehmend als langsam und ruckstandig empfunden Ihr Streckennetz wies noch ahnliche Strukturen wie zur Eroffnung 1883 auf und war im Wesentlichen auf die Innenstadt beschrankt womit ein zeitgemasser Betrieb schwierig wurde Dies anderte sich erst mit den Generalverkehrsplanen der 1970er Jahre die einen Modernisierungsschub brachte Der Sommerfahrplan 1968 sah folgendes Liniennetz vor heutige Ortsbezeichnungen in Klammern Linie Strecke Fahrzeit min Stationen Zugfolge min HVZ Mo Fr tagsu 1 Erfurt Nord Nordbahnhof Platz der Jungen Pioniere Ilversgehofener Platz Breitscheidstrasse Lutherkirche SWE Anger Theaterstrasse Neuwerkstrasse Dalbergsweg 20 19 15 31 62 iga Gothaer Platz Domplatz Anger Hauptbahnhof Am Stadtpark Loberwallgraben 19 17 9 15 153 Kliniken der Medizinischen Akademie Universitat Domplatz Anger Hauptbahnhof Kathe Kollwitz Strasse 20 13 3 62 64 Breitscheidstrasse Leipziger Strasse Hauptbahnhof Klement Gottwald Strasse Kaffeetrichter Thuringenhalle 19 14 3 63 65 Hauptfriedhof Westbahnhof Gothaer Platz Domplatz Anger Hauptbahnhof Klement Gottwald Strasse Kaffeetrichter Steigerstrasse 24 25 17 16 3 6 54 6 5 1 Der Abschnitt Eichenstrasse Dalbergsweg wurde auch im Berufsverkehr nur im 6 Minuten Takt bedient 2 Der Abschnitt Hauptbahnhof Kathe Kollwitz Strasse wurde auch im Berufsverkehr nur im 6 Minuten Takt bedient Die Zusatzzuge fuhren uber Hauptbahnhof weiter bis Am Stadtpark Loberwallgraben 3 Der Abschnitt Am Stadtpark Thuringenhalle wurde auch im Berufsverkehr nur im 6 Minuten Takt bedient 4 Die Abschnitte Hauptfriedhof Gothaer Platz Schleife Ludwigstrasse und Am Stadtpark Steigerstrasse wurden auch im Berufsverkehr nur im 6 5 Minuten Takt bedient Der ungewohnliche 6 5 Minuten Takt war noch bis 1978 auf mehreren Strassenbahnlinien zu finden im Busliniennetz sogar noch bis 1990 Der Ausbau zur Schnellstrassenbahn in die neuen Plattenbaugebiete 1970 1992 Die ersten Neubaustrecken waren 1983 bereits fertiggestellt1984 waren noch Gothawagen im Einsatz Einen bedeutenden Eingriff in die Stadtstruktur Erfurts stellte die Errichtung der Wohngebiete Erfurt Nord 50 000 Einwohner und Erfurt Sudost 40 000 Einwohner in den 1970er und 1980er Jahren dar Dadurch verschoben sich die Verkehrsbedurfnisse erheblich worauf auch die Erfurter Verkehrsbetriebe reagieren mussten So wurden alte enge Strecken in der Innenstadt stillgelegt und vom Individualverkehr getrennte Schnellstrassenbahnstrecken zu den neu erbauten Stadtteilen verlegt Die Strecke ins Rieth Stadtteile Berliner Platz und Rieth wurde 1974 gebaut weil die Strassenbahn allein den Verkehr dorthin nicht bewaltigen konnte wurde sie allerdings ab 1976 von der S Bahn Erfurt erganzt Es folgten die Strassenbahnstrecken zum Europaplatz 1978 Stadtteil Moskauer Platz die zum Urbicher Kreuz 1979 1987 Stadtteile Herrenberg und Melchendorf die zum Wiesenhugel 1985 Stadtteil Wiesenhugel und die zum Zoopark 1990 1992 Stadtteil Roter Berg Damit wurde ein erster Schritt in Richtung der heutigen Stadtbahn die so weit wie moglich vom Individualverkehr getrennt fahren soll getan Einher ging mit dem Ausbau des Streckennetzes auch die komplette Umstellung des Fuhrparks 1975 wurden die ersten Bahnen vom Typ Tatra KT4 beschafft die bis 1987 die alten Gothawagen ablosten Insgesamt wurden 156 Wagen dieses Typs beschafft 1988 wurde ein weiterer Betriebshof gebaut diesmal am Urbicher Kreuz im Sudosten der Stadt Nach der Wiedervereinigung 1990 wurde aus dem VEB Erfurter Verkehrsbetriebe die Erfurter Verkehrsbetriebe AG EVAG die in stadtischem Besitz blieb Seit 1996 gehort die EVAG zu den Stadtwerken die sie seit 2008 als SWE EVAG bezeichnen Aus der Strassenbahn wird eine Stadtbahn ab 1992 In den 1990er Jahren war zunachst die Sanierung maroder Streckenabschnitte vordringlich Ausserdem wurden Haltestellen und Fahrgastinformationssysteme erneuert und der Fuhrpark modernisiert Dazu wurden die Tatra Bahnen umgebaut ausserdem ab 1994 die ersten Niederflurbahnen vom Typ MGT6D der Duewag beschafft 2000 kam mit den Combinos von Siemens ein weiterer neuer Wagentyp hinzu Ausserdem wurden nach 1990 zum ersten Mal seit 1914 die Fahrpreise erhoht von 12 ermassigt 8 Pfennige pro Fahrt auf ein Niveau das einen wirtschaftlicheren Betrieb ermoglichte 1996 beschloss der Erfurter Stadtrat den Ausbau der Strassenbahn unter dem Titel Stadtbahn Unter einer Stadtbahn wird hierbei eine Strassenbahn verstanden die weitgehend vom ubrigen Verkehr getrennte Trassen benutzt Die Neubaustrecken aus DDR Zeiten entsprachen bereits dieser Vorstellung sodass inzwischen nahezu alle Strecken in dieser Weise befahren werden konnen Ausserdem umfasste das Stadtbahn Baukonzept funf Neubaustrecken die das Netz nochmals erheblich vergrosserten Zwischen 1997 und 2000 wurde die Strecke vom Anger uber die zum Ringelberg im Osten gebaut 2000 2001 errichtete man einen Luckenschluss zwischen dem Domplatz im Osten und dem Gothaer Platz im Westen durch das Bruhl und verlangerte die Bahn vom egapark im Westen der Stadt bis zum P R Platz an der Messe Erfurt Von 2002 bis 2005 wurde die Bahntrasse vom Hauptfriedhof im Westen der Stadt uber den Flughafen Erfurt bis nach Bindersleben verlangert Als letzte Neubaustrecke ging 2007 die Verbindung von der Haltestelle Salinenstrasse an der Magdeburger Allee zum Rieth in Betrieb Damit wurde das Stadtbahn Bauprogramm abgeschlossen und ein neugeordnetes Liniennetz aus sechs Linien die im 10 Minuten Takt verkehren eingefuhrt Durch Linienbundelungen besteht auf vielen Strecken ein dichterer Takt Eine der langsten Betriebsunterbrechungen in Friedenszeiten wurde zu Weihnachten 2010 durch einen Wintereinbruch verursacht An Heiligabend wurde der Betrieb eingestellt und ruhte bis zum 27 Dezember komplett nachdem 40 Zentimeter Neuschnee gefallen waren Die Raumarbeiten dauerten an und so konnte erst nach zehn Tagen am 3 Januar 2011 wieder das gesamte Streckennetz befahren werden Vom 11 Marz bis zum 25 Oktober 2013 gab es die einschneidendste Streckensperrung in der Geschichte der Erfurter Stadtbahn Die Hauptstrecke zwischen Anger und Domplatz war aufgrund der Neugestaltung des Fischmarkts sowie der Schlosserstrasse fur Strassenbahnen nicht befahrbar Dabei wurde folgendes Liniennetz betrieben Tagnetz Linie Strecke Fahrzeit min Stationen Fahrzeugeinsatz2 P R Messe mdr Kinderkanal egapark Gothaer Platz Domplatz Sud Nord Universitat Europaplatz 24 19 Combino MGT6D3 Europaplatz Rieth Salinenstrasse Anger Hauptbahnhof Urbicher Kreuz 43 31 Combino MGT6D4 Bindersleben1 Flughafen1 Hauptfriedhof Gothaer Platz Anger Hanseplatz FH Ringelberg 36 27 Combino5 Zoopark Salinenstrasse Anger Hauptbahnhof Thuringenhalle 28 19 MGT6D Combino6 Domplatz Sud Nord Universitat Rieth Salinenstrasse Anger Hauptbahnhof Wiesenhugel 43 31 MGT6D Combinofett primar eingesetzter Fahrzeugtyp 1 Der Abschnitt Bindersleben Hauptfriedhof wurde tagsuber nur im 20 30 Minuten Takt bedient nur im Berufsverkehr werktags normal im 10 Minuten Takt abends nur alle 40 Minuten Die Stadtbahnlinie 1 wurde von den Linien 3 und 5 ersetzt sie verkehrte somit nicht mehr Der gesperrte Abschnitt Anger Domplatz wurde im Schienenersatzverkehr Linie R weitlaufig umfahren Mo Fr alle 10 min Sa alle 15 min verkehrt bis 21 Uhr Der Streckenabschnitt Hauptbahnhof Steigerstrasse wurde aufgrund der Uberbelastung der Strecke in der Magdeburger Allee im Schienenersatzverkehr Linie S bedient Mo So alle 15 min Nachtnetz Linie Strecke StationenN3 Europaplatz Rieth Salinenstrasse Anger Hauptbahnhof Wiesenhugel Urbicher Kreuz 34 Die Linie N1 wurde eingestellt da die Linie N3 die entsprechenden Streckenabschnitte bediente Zudem bestanden die am Domplatz beginnende Buslinie 2 zum Europaplatz und die am Anger beginnenden Linien 4 zum Ringelberg nach wie vor die N30 nach Stotternheim Strecke der Stadtbahn 5 N51 nach Hochheim und N90 nach Marbach Am 19 Oktober 2014 wurde die Fahrspannung von bisher 600 Volt auf 750 Volt umgestellt Da die bis dahin noch im Wagenpark verbliebenen Tatra Wagen hierfur nicht umgerustet werden konnten wurden sie zum gleichen Zeitpunkt ausser Dienst gestellt Inzwischen wurde die Spannung wieder auf etwa 720 Volt abgesenkt weil die Heizungen der Fahrzeuge des Typs Combino die hohe Spannung nicht vertragen Zum Fahrplanwechsel am 9 Februar 2015 wurde das Nachtnetz neu geordnet Die bisherigen Nachtbuslinien wurden abgeschafft und durch zusatzliche Strassenbahnfahrten vom Anger uber Bruhler Garten zum Hauptfriedhof damalige Linie 4 zum Ringelberg damalige Linie 2 und zur Lutherkirche Grubenstrasse bzw Zoopark Linie 5 ersetzt Die meisten dieser Zusatzfahrten finden nur in Nachten vor arbeitsfreien Tagen statt in denen auch die bisherigen Nachtbusse fuhren Die Linie 5 verkehrt auch vor Arbeitstagen jedoch nur zwischen Bruhler Garten und Lutherkirche bzw Grubenstrasse Vom 9 April bis 16 November 2018 wurde aufgrund der Sanierung der Marktstrasse wiederum die Strecke zwischen Anger und Domplatz fur den Stadtbahnverkehr gesperrt Es wird auf das bewahrte Netz von 2013 zuruckgegriffen wobei leichte Modifikationen durchgefuhrt wurden Linie Strecke Fahrzeit min Stationen Fahrzeugeinsatz1 Domplatz Sud Nord1 Universitat Rieth Salinenstrasse Anger Hauptbahnhof Wiesenhugel 43 31 Combino MGT6D2 P R Messe mdr Kinderkanal egapark Gothaer Platz Domplatz Sud Nord1 Universitat Europaplatz 24 19 Combino MGT6D3 Europaplatz Rieth Salinenstrasse Anger Hauptbahnhof Urbicher Kreuz 43 31 Combino MGT6D4 Bindersleben2 Flughafen2 Hauptfriedhof Gothaer Platz Anger Hanseplatz FH Ringelberg 36 27 Combino5 Zoopark Salinenstrasse Anger Hauptbahnhof Thuringenhalle 28 19 MGT6D Combinofett primar eingesetzter Fahrzeugtyp 1Im Abendverkehr wurden die Linien 1 und 2 am Domplatz verbunden und durchgehende Fahrten vom Wiesenhugel zum P R Platz Messe und umgekehrt durchgefuhrt 2 Der Abschnitt Bindersleben Hauptfriedhof wurde tagsuber nur im 20 30 Minuten Takt bedient im Berufsverkehr werktags im 10 Minuten Takt abends nur alle 40 Minuten Die Linie 6 wurde auf dem Streckenabschnitt Hauptbahnhof Steigerstrasse durch eine Buslinie 6 sowie in Richtung Rieth durch die anderen umgeleiteten Strassenbahnlinien ersetzt Im Gegensatz zu 2013 kam die Schienenersatzverkehrlinie R nicht zum Einsatz Ausserdem wurde die Linie vom Domplatz zum Wiesenhugel nunmehr als Linie 1 bezeichnet Nachtnetz Linie Strecke1 Domplatz Sud Nord Rieth taglich ab Rieth weiter als N3 uber Wiesenhugel zum Urbicher Kreuz N3 Europaplatz Rieth Salinenstrasse Anger Hauptbahnhof Wiesenhugel Urbicher Kreuz taglich 4 Hauptfriedhof Bruhler Garten Ringelberg nur in Nachten vor arbeitsfreien Tagen Die Linie N1 wird eingestellt da die Linie N3 die entsprechenden Streckenabschnitte bedient Zukunft In nachster Zeit wird vor allem der Fuhrpark modernisiert werden Die Sanierung der Combino Bahnen ist bereits abgeschlossen Zudem wurden 2011 und 2012 zwolf dreiteilige Combinos angeschafft Ausserdem wird auch das Streckennetz modernisiert Dies geschieht im Rahmen von Strassensanierungen in den entsprechenden Bereichen wie zuletzt 2008 2009 am Gothaer Platz oder 2013 im Bereich Schlosserstrasse Fischmarkt In den Aussenbereichen des Netzes sind auch noch nicht uberall elektronische Zugzielanzeiger an den Haltestellen angebracht In Bezug auf Streckenneubauten enthalt der Flachennutzungsplan der Stadt Erfurt noch immer die Trasse von der Messe nach Schmira die ursprunglich auch im Stadtbahn Bauprogramm enthalten war jedoch bisher nicht verwirklicht wurde Konkrete Bauplane bestehen hierfur derzeit nicht Im Nahverkehrsplan 2014 bis 2018 wird eine neue Stadtbahnstrecke zwischen Thomaskirche Schillerstrasse und Karl Marx Platz durch die Puschkinstrasse angeregt Diese soll die uberlastete Trasse durch die Bahnhofstrasse entlasten und die Anbindung des Erfurter Sudens auch im Falle einer Sperrung der Bahnhofstrasse z B im Rahmen von Fussballspielen gewahrleisten Diese Massnahme wurde auch den Umbau des Kaffeetrichters zu einer Gleiskreuzung beinhalten Im Zuge der Erschliessung des neuen Bahnhofsviertels auf dem Gelande des ehemaligen Guterbahnhofs wurde bereits 2014 eine neue Strassenbahnlinie von der Sudseite des Hauptbahnhofs mit Unterquerung der Eisenbahngleise am Schmidtstedter Tor diskutiert In der ursprunglichen Planung hatte die Linie nach der Uberquerung des Stadtrings eine Schleife durch das neue Bahnhofsviertel gemacht um anschliessend durch die Thalmannstrasse gefuhrt werden und schliesslich im Bereich des Leipziger Platzes in das bestehende Liniennetz zu munden Sie entsprache damit in Teilen der 1973 aufgegebenen Linie 4 Zwischenzeitlich hat sich die Planung leicht geandert Im Marz 2024 stimmte der Erfurter Stadtrat dafur die Planungen fur eine neue Linie 9 aufzunehmen Die neue Schienentrasse soll etwa eineinhalb Kilometer vom Hauptbahnhof uber den Schmidtstedter Knoten die Thalmann und Friedrich Engels Strasse sowie zum Leipziger Platz bis hin zur Gleisschleife Grubenstrasse fuhren Die Schleife durch das neue Bahnhofsviertel ist in diesen Planungen nicht mehr enthalten dafur wurde die Linie uber den Leipziger Platz hinaus die Strecke der bisherigen Buslinie 9 bedienen Die gerade erst 2024 neu errichtete Fernbushaltestelle am Schmidtstedter Knoten musste allerdings verlegt werden Empfohlen wird fur die kommenden Jahre eine Verlangerung des 10 Minuten Takts bis 18 30 Uhr bezogen auf den Anger auf den Streckenabschnitten Nordhauser Strasse Domplatz Innenstadt Innenstadt Hauptbahnhof Wiesenhugel Urbicher Kreuz und Innenstadt Magdeburger Allee Heutiges LiniennetzTagnetz Netzplan der Strassenbahnlinien Mit Einweihung der letzten Teilstrecke des Stadtbahnprogramms am 5 Oktober 2007 trat ein neu geordnetes Tagesnetz mit einem 10 Minuten Takt auf allen Linien in der Hauptverkehrszeit in Kraft Ebenfalls in den 10 Minuten Takt eingebunden ist eine einzige Buslinie die daher auch eine einstellige Liniennummer erhielt Es ist die Linie 9 die von Daberstedt uber den Hauptbahnhof die Liebknechtstrasse und den Johannesplatz zum Nordbahnhof fuhrt Anlasslich der Bundesgartenschau wurde zum 23 April 2021 das Liniennetz leicht verandert Seitdem verkehrt die Linie 2 zur Endstelle Wiesenhugel und die Linie 4 zum Ringelberg Die Linie 2 verbindet so die beiden Buga Standorte egapark und Petersberg Domplatz sowie den Hauptbahnhof umsteigefrei miteinander Linie Strecke Lange km Fahrzeit min Halte stellen planmassiger FahrzeugeinsatzMo Fr Schule Mo Fr Ferien Samstags SonntagsEuropaplatz1 Rieth Salinenstrasse Anger Hauptbahnhof Thuringenhalle Steigerstrasse2 9 4 32 31 22 Combino Tramlink Combino Tramlink Combino Tramlink Combino MGT6DP R Messe egapark Domplatz Sud Anger Hauptbahnhof Wiesenhugel 31 20 Combino Tramlink Combino Combino Tramlink CombinoEuropaplatz Universitat Domplatz Nord Anger Hauptbahnhof Urbicher Kreuz 12 3 38 27 MGT6D Combino Tramlink Combino Tramlink Combino Tramlink Combino TramlinkBindersleben3 Flughafen3 Hauptfriedhof Bruhler Garten Anger Hanseplatz FH Ringelberg 36 34 28 Combino Tramlink Combino Tramlink Combino CombinoZoopark Anger Hauptbahnhof4 6 5 21 23 15 Combino Tramlink MGT6D Combino Combino CombinoRieth Universitat Domplatz Nord Anger Hauptbahnhof Steigerstrasse Thuringenhalle2 7 4 25 26 17 MGT6D Combino MGT6D Combino MGT6D Combino MGT6D Combinofett primar eingesetzter Fahrzeugtyp 1 Zwischen Rieth und Europaplatz nur Montag bis Samstag im Tagesverkehr 2 Im Abend und Wochenendfruhverkehr verkehrt die Linie 1 in Richtung Rieth ab Steigerstrasse und in Richtung Suden zur Thuringenhalle die Linie 6 fahrt in Richtung Rieth ab Thuringenhalle und in Richtung Suden zur Steigerstrasse 3 Der Abschnitt Bindersleben Hauptfriedhof wird tagsuber nur im 20 30 Minuten Takt bedient lediglich im Berufsverkehr werktags normal im 10 Minuten Takt abends alle 40 Minuten 4 Im morgendlichen Schulerverkehr werden einzelne Fahrten statt zum Hauptbahnhof zum Bruhler Garten durchgefuhrt Nachtnetz Zum Fahrplanwechsel im Herbst 2010 wurde mit der Marketingbezeichnung ERNA Erfurt Nachtlinie am Wochenende das bis dato vorhandene besondere Nachtnetz abgeschafft und das Verkehrsangebot zwischen 20 und 1 Uhr ausgeweitet Seitdem verkehren alle Linien im 20 Minuten Takt auf den gleichen Laufwegen wie tagsuber In den Wochenendnachten nach 1 Uhr galt fortan ein neues Nachtnetz bestehend aus verschiedenen Bus und Strassenbahnlinien Seit dem 23 April 2021 besteht das Nachtnetz nur noch aus folgenden Strassenbahnlinien ohne eine bestimmte Bezeichnung Linie StreckeN1 Europaplatz Rieth Lutherkirche SWE Anger taglich jedoch vor Arbeitstagen erst ab 4 Uhr ab Anger weiter als N3 uber Wiesenhugel zum Urbicher Kreuz N3 Europaplatz Rieth Universitat Domplatz Nord Anger Hauptbahnhof Wiesenhugel Urbicher Kreuz taglich Fahrten bis ab Anger fahren im Durchlauf von auf Linie N1 uber Lutherkirche SWE und Rieth zum Europaplatz Hauptfriedhof Gothaer Platz Bruhler Garten Anger Hanseplatz FH Ringelberg nur in Nachten vor arbeitsfreien Tagen teilweise nur ab bis Bruhler Garten und teilweise bis ab Anger weiter als Linie 5 zum Zoopark Bruhler Garten Anger Lutherkirche SWE Grubenstrasse Zoopark zum Zoopark nur eine Fahrt vor arbeitsfreien Tagen an Tagen vor Arbeitstagen nur bis Lutherkirche bzw Grubenstrasse teilweise von Linie 4 aus Richtung Hauptfriedhof kommend Die in Stosszeiten verkehrsreiche Kreuzung am Kaffeetrichter ist oftmals Grund fur Verspatungen bei der StadtbahnIntegration ins offentliche Verkehrsnetz Im Tagesverkehr erreicht die Stadtbahn eine relativ hohe Punktlichkeit denn sie verkehrt zum uberwiegenden Teil auf vom Individualverkehr getrennten Trassen und Strassen die nur fur den Anwohnerverkehr freigegeben sind Bei hohem Verkehrsaufkommen konnen vor allem im Bereich sudlich und westlich des Kaffeetrichters Linie 1 Verspatungen entstehen da die Bahnen hier teils gemeinsam mit dem sonstigen Verkehr auf den Bundesstrassen 4 und 7 verkehren Bei sehr dichtem Verkehr kommt es auch auf der Andreasstrasse Nordhauser Strasse zwischen Domplatz und Bergstrasse Linien 3 und 6 zum Verkehrsstau der die Punktlichkeit beeintrachtigt Ein weiteres Problem stellen Falschparker in der Innenstadt dar die zu nah an den Strassenbahngleisen parken Eng verknupft mit den Stadtbahnen ist das Stadtbus Netz der EVAG das die Umgebung Erfurts erschliesst Viele Linien sind Zubringer zum Stadtbahn Netz und entsprechend mit diesem verknupft Seit 2006 gehort die EVAG zum Verkehrsverbund Mittelthuringen so dass durchgehende Fahrausweise beim Umstieg auf die Eisenbahn DB Erfurter Bahn Sud Thuringen Bahn gelost werden konnen Derzeit stellt der Hauptbahnhof jedoch den einzigen Verknupfungspunkt zwischen Eisenbahn und der Stadtbahn dar Am Nordbahnhof verkehrt zwar eine Stadtbahn jedoch halt diese in einiger Entfernung vom Bahnhof An weiteren Stellen wo sich Stadtbahn und Eisenbahn tangieren z B in der Schillerstrasse und in der Leipziger Strasse gibt es keine Eisenbahn Haltepunkte StreckennetzVom Anger nach Norden zum Zoopark Lange 6 0 km Strassenzug Johannesstrasse Magdeburger Allee Stotternheimer Strasse Linien 1 5 Stadtbahn am Anger nachtsDie Brucke der Stadtbahn uber die Nordhauser Bahn Die Strecke vom Anger zum nordlichen Stadtrand wurde bereits 1883 erbaut Sie fuhrt vom Anger vorbei an der Kaufmannskirche wo die Strecke zum Ringelberg an einem Gleisdreieck abzweigt in die Johannesstrasse der sie bis zum Johannestor folgt Die dortige Brucke uber den Flutgraben weist Baumangel auf sodass sie seit 2010 nicht von zwei Bahnen gleichzeitig befahren werden darf Begrenzung auf 24 Tonnen Danach geht die Strecke in die Magdeburger Allee uber auf der sie in einem gerauschdammenden Rasengleis gefuhrt wird Am 13 Mai 1883 wurde die Strecke als Nordteil der Roten Linie zunachst bis zum Betriebshof an der Magdeburger Allee eroffnet Im Juli 1883 wurde auch die Fortsetzung zum heutigen Ilversgehofener Platz in Betrieb genommen Ilversgehofen war damals noch eine eigenstandige Gemeinde in der sich zahlreiche Industrieansiedlungen befanden Die nachste Verlangerung der Linie erfolgte 1893 als sie vom Ilversgehofener Platz bis zum Bahnhof des Dorfs dem heutigen Bahnhof Erfurt Nord an der Bahnstrecke Erfurt Nordhausen fortgesetzt wurde Die geschah im Rahmen der Elektrifizierung der Pferdebahn durch die Union Elektricitats Gesellschaft die die Strecke angekauft hatte Der Bahnhof blieb nun fur fast 100 Jahre Endpunkt der Strecke Spater entstanden hier Wendeschleifen zunachst in der Vollbracht ab 1951 dann in der Metallstrasse ab 1972 welche heute abgebaut sind 1977 wurde am nordlichen Rand der Stadt mit dem Bau des Wohngebiets Roter Berg fur etwa 15 000 Einwohner begonnen Um dieses Wohngebiet anzubinden sollte die Strassenbahnstrecke verlangert werden Ein Hindernis war hierbei die ebenerdig verlaufende Nordhauser Bahn Eine unbefriedigende Losung war der Bau einer Spannbetonbrucke fur die Strassenbahn uber diese Bahn Ihre Pfeiler stehen auf der Magdeburger Allee die seitdem nicht mehr durchgangig als Strasse befahrbar ist Zudem ist kein Umsteigen zwischen Strassenbahn und Zug mit kurzen Wegen moglich Letztlich wertet die Brucke die Umgebung optisch ab da sie Sichtachsen verstellt Im Marz 1988 wurde mit den Bauarbeiten begonnen die noch bis 1992 andauerten Am 29 September 1990 konnte der erste Bauabschnitt von Salinenstrasse bis Grubenstrasse eroffnet werden An der Grubenstrasse entstanden ein Busbahnhof und eine Wendeschleife spater auch noch ein P R Parkplatz Am 23 August 1992 konnte schliesslich auch die Verlangerung der Strecke von der Grubenstrasse uber die Stotternheimer Strasse zum Wohngebiet Roter Berg in Betrieb genommen werden bei der im Bereich der Haltestelle An der Lache die einzige niveaugleiche Kreuzung mit einem Bahngleis Gutergleis zur benachbarten Industrieanlage erfolgt Uber dieses Gutergleis konnen auch Stadtbahnfahrzeuge auf Eisenbahnwaggons verladen werden da parallel zum Gutergleis auch eine Strassenbahn verlauft Endpunkt der Strecke ist die Wendeschleife am Thuringer Zoopark Erfurt der dadurch auch eine Stadtbahnanbindung erhielt Eine weitere Verlangerung der Linie ist unwahrscheinlich da die Bebauung hinter dem Zoopark nur sehr dunn ist und keinen Stadtbahnbau rechtfertigt Seit 2007 zweigt an der Haltestelle Salinenstrasse nach Westen die Strecke zum Rieth ab Bis zur Salinenstrasse nutzen die Linien 1 und 5 die Strecke gemeinsam dahinter wird sie nur von der Linie 5 bedient Vom Anger nach Osten zum Ringelberg Wendeschleife Ringelberg 2009 noch auf der grunen Wiese Lange 4 7 km Strassenzug Krampferstrasse Leipziger Strasse Walter Gropius Strasse Linie 4 Die Strecke vom Anger zum Ringelberg fuhrt durch die Krampfervorstadt an den ostlichen Rand der Stadt Erstmals wurde sie als Teil der Weissen Linie 1904 eroffnet damals bis zum heute nicht mehr existierenden Nordhauser Bahnhof an der Dafur war unter anderem ein Neubau der Brucke uber den Flutgraben in der Krampferstrasse erforderlich Allerdings wurde diese Linie schon 1922 wieder eingestellt und durch eine Buslinie ersetzt 1953 wurde auf dieser Strecke eine Linie des Oberleitungsbus Erfurt eroffnet diesmal bis zur Ringelbergtreppe Diese Linie hatte jedoch 1975 dasselbe Schicksal wie die Strassenbahn 1922 Am 29 August 1997 war Baubeginn der Strecke vom Anger zum Ringelberg Sie war die erste Strecke die im Rahmen des Stadtbahnprogramms errichtet wurde Der erste kurze Abschnitt vom Anger durch die Krampferstrasse zum Krampfertor wurde am 7 Dezember 1998 in Betrieb genommen Der weitere Verlauf uber den Leipziger Platz und die Leipziger Strasse bis zum Abzweig der Walter Gropius Strasse und auf dieser weiter bis zum Endpunkt auf dem Ringelberg ging am 27 Marz 2000 in Betrieb Gemeinsam mit ihrer Errichtung wurden die angrenzenden offentlichen Flachen saniert und dadurch das Umfeld aufgewertet Die Strecke verlauft fast durchgangig auf einem vom ubrigen Verkehr getrennten Gleiskorper und bindet neben dem Grunderzeit Wohngebiet Krampfervorstadt auch die Eigenheimsiedlung auf dem Ringelberg sowie die Fachhochschule Erfurt ans Stadtbahnnetz an Eine weitere Verlangerung von der Endhaltestelle ist nicht moglich allerdings konnte an der Kreuzung der Leipziger Strasse mit der Walter Gropius Strasse Richtung Kerspleben angeknupft werden Dies rechtfertigt jedoch die dortige Bebauungsdichte momentan nicht Auf der Strecke vom Anger zum Ringelberg verkehrt derzeit die Linie 4 Vom Anger nach Sudosten zur Weimarischen Strasse Lange 1 3 km Strassenzug Trommsdorffstrasse Weimarische Strasse stillgelegt 1922 Eine kurze Episode blieb die Strassenbahnstrecke vom Anger zur Weimarischen Strasse Sie wurde wie die Strecke auf der Leipziger Strasse 1904 eroffnet Die Verbindung war Teil der Blauen Linie und fuhrte vom Anger uber die Trommsdorffstrasse zur Schmidtstedter Brucke Dort kreuzte sie ab 1912 die Ostring Trasse und fuhrte weiter unter der Thuringer Bahn hindurch nach Osten auf die Weimarische Strasse der sie bis zum Abzweig der Rudolstadter Strasse folgte Dort endete diese Strassenbahnstrecke Sie band Teile des nordlichen Daberstedts Mietshauser und die Industriebetriebe an der Weimarischen Strasse ans Strassenbahnnetz an 1922 wurde diese Strecke stillgelegt Eine Wiederinbetriebnahme dieser Strecke ist theoretisch denkbar jedoch wurde bei Sanierung der Weimarischen Strasse in den 1990er Jahren keine Trasse fur eine Strassenbahnstrecke freigehalten Beim nachsten grundlegenden Umbau der Strasse konnte dies erfolgen allerdings rechtfertigt derzeit das Verkehrsaufkommen auf der Weimarischen Strasse keine Stadtbahnlinie Da das Gebiet ein stadtisches Entwicklungsgebiet darstellt konnte sich dies in der weiteren Zukunft andern Vom Hauptbahnhof nach Sudosten zum Wiesenhugel und Urbicher Kreuz Lange 6 3 km 0 8 km Strassenzug Windthorststrasse Friedrich Ebert Strasse Kranichfelder Strasse Linien 2 3 Heck an Heck Traktion von Tatra Bahnen 1989 in Erfurt Sudost Der Bau der Strecke vom Hauptbahnhof nach Sudosten begann im Jahr 1912 als eine Strassenbahnstrecke durch die Windthorststrasse und die Friedrich Ebert Strasse zu den Kasernen am Rand des Steigerwalds angelegt wurde Sie fuhrte bis zur heutigen Kathe Kollwitz Strasse Schon 1918 wurde jedoch der sudliche Abschnitt wieder abgebaut und die Strecke bis zur Einmundung der Hasslerstrasse eingekurzt Dies geschah im Sinne der Entmilitarisierung nach dem Ersten Weltkrieg als auch die Kasernen verkleinert wurden 1935 wurde die Strecke dann wiederaufgebaut 1943 wurde hier die erste Strassenbahnwendeschleife Erfurts erbaut Dabei blieb es in den folgenden Jahrzehnten Als Ende der 1970er Jahre mit dem Bau des Plattenbaukomplexes Erfurt Sudost begonnen wurde begann man auch die Strassenbahn dorthin zu verlangern 1979 wurde eine neue Wendeschleife am Arbeitsamt in Betrieb genommen und gleichzeitig die Endhaltestelle an der Kathe Kollwitz Strasse stillgelegt 1981 wurde die Trasse von dieser Wendeschleife nach Osten auf der Melchendorfer Strasse zur Kranichfelder Strasse gefuhrt in deren Mitte sie verlauft Nachste Endhaltestelle war die heutige Haltestelle Sozialversicherungszentrum mit einer weiteren Wendeschleife Schon 1983 wurde die Strassenbahnstrecke abermals verlangert diesmal bis nach Melchendorf wo wiederum eine Wendeschleife entstand Zudem wurde eine Strassenbahnunterfuhrung unter der Kreuzung der Kranichfelder Strasse mit der Strasse Am Wiesenhugel gebaut 1985 errichtete man dann eine Stichstrecke auf den Wiesenhugel die kurz vor der Endhaltestelle Melchendorf abzweigt Das Teilstuck der Sudoststrecke von Melchendorf nach Windischholzhausen ging 1987 in Betrieb Da die dortige Wendeschleife erst 1989 fertiggestellt wurde musste hier zunachst ein Pendelbetrieb mittels Heck an Heck Traktionen aus zwei Tatrawagen bzw Traktionen bestehend aus einem Standardtriebwagen KT4D und einem unechten Zweirichtungstriebwagen in eigener Werkstatt mit einer zweiten Fahrerkabine ausgerustet gefahren werden Die Endhaltestelle hiess zunachst Windischholzhausen und wurde 2007 in Urbicher Kreuz umbenannt da der Ort dieses Namens in einiger Entfernung liegt Auf der Innenflache der Wendeschleife befinden sich Bushaltestellen Am Ende der Strecke liegt der Betriebshof Urbicher Kreuz der 1990 fertiggestellt wurde Eine Verlangerung der Strecke zum nahe gelegenen Dorf Niedernissa ware denkbar Heute dient die Strecke vor allem der Erschliessung des Wohngebiets Erfurt Sudost des Gewerbegebiets in Windischholzhausen mit seinen grossen Industrieunternehmen X Fab Bosch Solar Energy usw und wird von den Linien 2 zum Wiesenhugel und 3 zum Urbicher Kreuz befahren Die Strecke auf der Arnstadter Strasse nach Suden zur Thuringenhalle Combino an der Thuringenhalle in EVAG Farbgebung Lange 1 2 km Strassenzug Arnstadter Strasse Linie 1 Am Kaffeetrichter zweigt eine Strassenbahnstrecke nach Suden ab Sie wurde schon 1883 in Betrieb genommen und begann damals noch am Hirschgarten Der Abschnitt zwischen Hirschgarten und Kaffeetrichter ist jedoch seit 1939 stillgelegt So verblieb nur der sudliche Teil der seitdem uber die alte Ringstrecke vom Hauptbahnhof aus angefahren wird Als die Strecke 1883 in Betrieb ging waren die Flachen rechts und links der Bahn noch weitgehend unbebaut Die Linie diente hauptsachlich dem Ausflugsverkehr endete sie doch direkt am Steigerwald und am Schiesshaus einer Gaststatte Deshalb kamen von Seiten der Aktionare der Strassenbahn immer wieder Forderungen nach der Stilllegung der Strecke auf die jedoch von der Stadtverwaltung unterbunden wurde Als das Grunderzeitviertel der Lobervorstadt am Beginn des Ersten Weltkriegs fertig bebaut war konnte auch die Strassenbahnstrecke rentabel betrieben werden In der Zwischenkriegszeit entstanden an der Strecke zudem wichtige Einrichtungen wie das Steigerwaldstadion die Thuringenhalle und der heutige Thuringer Landtag Dieses Profil sorgt dafur dass die Strecke noch heute im Normalverkehr eher gering belastet wird bei Grossveranstaltungen wie Fussballspielen oder Konzerten in der Thuringenhalle jedoch an ihre Kapazitatsgrenzen stosst Fur weitere Auslastung sorgt ein P R Parkplatz an der Thuringenhalle der an der Einfallstrasse von der Bundesautobahn 4 nach Erfurt liegt Die Wendeschleife an der Thuringenhalle wurde 1953 errichtet Eine weitere Verlangerung der Strecke nach Suden ist auf Grund des Gelandeprofils weder notwendig noch durchfuhrbar Auf der Strecke verkehrt heute die Linie 1 Vom Gothaer Platz nach Sudwesten zur Messe MGT6D 612 bei der Messe Lange 2 5 km Strassenzug Gothaer Strasse Linie 2 Die Geschichte der Strassenbahnstrecke auf der Gothaer Strasse begann 1904 mit der Eroffnung einer kurzen Strecke vom Benaryplatz an der Ringstrecke uber den Gothaer Platz zum Beginn der Meineckestrasse an der Gothaer Strasse Verlangert wurde diese Strecke erst 1960 als in Erfurt die Internationale Gartenbauausstellung iga ausgetragen wurde Ihr Gelande wurde die Flache hinter der Zitadelle Cyriaksburg der heutige egapark der fur diese Veranstaltung auch an die Strassenbahn angebunden wurde Da das Gelande auch nach der iga noch fur Veranstaltungen und als Erholungsgebiet genutzt wurde blieb die Strecke dorthin erhalten Nach der Wiedervereinigung wurden die Flachen an der Gothaer Strasse westlich des egaparks ein stadtisches Expansionsgebiet Neben einigen Eigenheimen entstanden hier auch die Messe Erfurt sowie das Landesfunkhaus Thuringen in dem der Kinderkanal und die Thuringen Redaktion des MDR ihren Sitz haben Dies machte eine Verlangerung der Strassenbahnstrecke notwendig die im Jahr 2001 in Betrieb ging und bis zum neuen P R Platz hinter der Messe fuhrt In den ursprunglichen Planungen war sogar eine Verlangerung bis nach Schmira angedacht die nicht umgesetzt wurde aber weiterhin moglich bleibt An der Endhaltestelle wurde ein grosser Parkplatz angelegt der direkt an einer zur Autobahn fuhrenden Ausfallstrasse liegt und dadurch der Strassenbahnlinie die bei schlechtem Wetter keine ega Besucher oder keinen Veranstaltungen in der Messe eher wenig ausgelastet ist zusatzliche Fahrgaste bringen soll Auf der Strecke verkehrt heute die Linie 2 Vom Gothaer Platz nach Westen nach Bindersleben Strassenbahn an der landlichen Endhaltestelle Bindersleben Lange 5 2 km Strassenzug Rudolfstrasse Binderslebener Landstrasse Linie 4 Eine weitere Strecke die am Gothaer Platz beginnt ist die Strassenbahntrasse nach Bindersleben Sie wurde 1934 begonnen als sie zunachst durch die Heinrichstrasse und die Binderslebener Landstrasse zum Hauptfriedhof fuhrte Dabei erschloss sie Wohngebiete teils mit Eigenheimen und teils mit Mietshausern sowie den Bahnhof Erfurt West an der Kleinbahn Erfurt Nottleben die nach der Strassenbahnanbindung ab 1939 hier begann vorher fuhrte sie in grossem Bogen um die Stadt bis zum Bahnhof Erfurt Nord 1967 wurde die Kleinbahn dann ganzlich stillgelegt Zu einer ersten baulichen Veranderung an der Strecke kam es im Jahr 1980 Damals wurde die Heinrichstrasse gemeinsam mit der Hannoverschen Strasse zur Stadtautobahn die nach Erfurt Nord fuhrt ausgebaut Im Zuge dessen wurde die Strassenbahn auf die parallel zur Heinrichstrasse verlaufende Rudolfstrasse nach Osten verlegt An der Gunterstrasse entstand eine zusatzliche Wendeschleife Dort befindet sich auch das Justizzentrum Erfurt mit dem Bundesarbeitsgericht und verschiedenen anderen Gerichten Ab dem Binderslebener Knie wurde die neue Strecke wieder auf die alte Strecke gefuhrt Nach der Wiedervereinigung begann der ehrgeizige Ausbau des Flughafens in Erfurt Zum Ausbau gehorte auch die Anlage grosszugiger Buro und Wohnkomplexe am Flughafen sowie dessen Anbindung an die Strassenbahn die im Rahmen des Stadtbahnprogramms realisiert wurde Dafur wurde die Strecke vom Hauptfriedhof uber den Flughafen bis an den Rand des Dorfs Bindersleben verlangert Auf dieser Strecke verkehrt heute die Linie 4 Da die Entwicklung des Flughafenbereichs hinter den Erwartungen zuruckblieb enden einzelne Zuge der Linie 4 im Tagesverkehr schon am Hauptfriedhof sodass auf dem ausseren Abschnitt der Strecke werktags teilweise ein 10 und teilweise ein 20 Minuten Takt besteht Am Wochenende wird im 30 und 40 Minuten Takt gefahren Die Strecke endet bereits heute am aussersten Stadtrand sodass eine weitere Verlangerung derzeit nicht sinnvoll ist Dennoch war eine Verlangerung nach Bindersleben West im alten Stadtbahnprogramm vorgesehen welche aber bisher noch nicht verwirklicht wurde Vom Domplatz nach Norden zum Europaplatz und zum Rieth Lange 4 7 km 1 1 km Strassenzug Andreasstrasse Nordhauser Strasse Linien 3 6 Jungfernfahrt des ersten Tatra KT4D im Rieth 1976 Strassenbahnstrecke am Helios Klinikum in Mittellage der Nordhauser Strasse Die zweite Hauptstrecke in den Norden Erfurts beginnt am Domplatz Bereits 1883 eroffnet wurde der erste Abschnitt durch die Andreasstrasse bis zum Andreastor Schon 1893 wurde die Strecke auf der Nordhauser Strasse in den Bereich Baumerstrasse verlangert Es folgten noch zwei kurze Verlangerungen zur heutigen Universitat 1899 und zum Klinikum 1903 Dort wurde 1930 der zweite Betriebshof angelegt Dabei blieb es zunachst Erst als ab 1970 das Wohngebiet Erfurt Nord errichtet wurde kam es wieder zu Streckenverlangerungen auf der Nordhauser Strasse Zunachst entstand 1973 am Klinikum die Wendeschleife Pappelstieg die bis 1981 Endhaltestelle war und seitdem nur noch Betriebsstrecke ist 1974 wurde dann eine Neubaustrecke ins Rieth eingeweiht Sie fuhrt vom Klinikum nach Norden auf der Nordhauser Strasse entlang und biegt spater nach Osten auf die Warschauer Strasse und Vilniuser Strasse ab Im Rieth entstand am Platz der Volkerfreundschaft so auch der fruhere Name der Endhaltestelle eine Wendeschleife in Form einer Blockumfahrung Bereits 1978 wurde die Strassenbahnstrecke vom Abzweig Warschauer Strasse auch nach Norden hin verlangert bis zur Endhaltestelle Bukarester Strasse die spater in Ulan Bator Strasse und anschliessend nochmals in Europaplatz umbenannt wurde Dieser nordliche Streckenabschnitt bindet das Wohngebiet Moskauer Platz an der ostliche Abschnitt das Rieth und der sudliche Abschnitt bis zur Warschauer Strasse den Berliner Platz Denkbar ware eine Verlangerung der Strecke vom Europaplatz durch den Stadtteil Gispersleben mit seinen gut 4000 Einwohnern zum Bahnhof Gispersleben an der Nordhauser Bahn Dies wurde eine direkte Anbindung der Plattenbaugebiete des Klinikums und der Universitat an den Bahnverkehr nach Nordhausen und Kassel bringen Eine Schwierigkeit stellen hierbei allerdings die engen Strassen in Gispersleben dar Die Strecke wird von den Linien 3 zum Europaplatz und 6 zum Rieth befahren Zusatzlich verkehrt von der Magdeburger Allee kommend auch die Linie 1 vom Rieth uber die Warschauer Strasse zum Europaplatz Die Ringstrecke uber Domplatz Hauptbahnhof und Steigerstrasse Linienfuhrung im Bereich SteigerstrasseCombino 644 vor dem Erfurter Dom Lange 4 8 km stillgelegt 0 9 km Linien 1 Anger Kaffeetrichter 1 2 km 2 Gothaer Platz Hauptbahnhof 2 7 km 3 Domplatz Hauptbahnhof 1 4 km 6 Domplatz Steigerstrasse 2 7 km Die Ringstrecke vom Domplatz im Norden uber den Anger Hauptbahnhof Kaffeetrichter die Pfortchenbrucke und den Benaryplatz zum Domplatz besteht heute nicht mehr durchgangig allerdings werden grosse Abschnitte von ihr noch heute genutzt Der ostliche Teil vom Domplatz uber die Marktstrasse den Fischmarkt die Schlosserstrasse den Anger und die Bahnhofstrasse zum Hauptbahnhof wurde schon 1883 eroffnet und stellt heute die wichtigste Strecke im Erfurter Netz dar Zwischen Anger und Domplatz verkehren die Linien 2 3 und 6 und zwischen Anger und Hauptbahnhof die Linien 1 2 3 5 und 6 Als zweiter Abschnitt wurde 1893 die Verbindung vom Hauptbahnhof durch die Schillerstrasse zum Kaffeetrichter uber den schon seit 1883 eine Nord Sud Linie verkehrte in Betrieb genommen Hier fahren die Linien 1 und 6 Um 1960 erhielt dieser Abschnitt eine Wendeschleife durch eine Blockumfahrung am Loberwallgraben die es ermoglicht Fahrten am Hauptbahnhof beginnen und enden zu lassen Aktuell bedient die Linie 5 diese Schleife Die Fertigstellung der Ringlinie erfolgte 1899 durch den Bau von drei weiteren Abschnitten Einer fuhrte vom Kaffeetrichter durch die Schillerstrasse nach Westen zur Steigerstrasse wo Anschluss an eine 1883 errichtete Linie durch den Dalbergsweg bestand Der zweite Abschnitt fuhrte von der Pfortchenbrucke durch die Strasse des Friedens zum Benaryplatz Er ist der einzige stillgelegte Abschnitt des Rings der Verkehr endete hier 1922 Der dritte Abschnitt des Rings fuhrte vom Benaryplatz durch das Bruhl zum Domplatz Dieser Abschnitt wurde 1978 stillgelegt aber mit dem Stadtbahnprogramm 2001 wiedereroffnet Derzeit verkehrt hier die Linie 2 Die Strecke zwischen Anger und Domplatz war vom 11 Marz bis zum 25 Oktober 2013 fur Strassenbahnen komplett gesperrt Im Zuge der Umgestaltung des Fischmarkts sowie der Schlosserstrasse wurde die Haltestelle Fischmarkt niederflurig gebaut und weitere notige Wartungsarbeiten an Weichen und im Gleisbett erledigt die in nachster Zeit fallig geworden waren Des Weiteren wurde die Kurve vom Fischmarkt in die Marktstrasse entscharft sodass sich dort nun zwei Bahnen problemlos begegnen konnen Die Ost West Strecke der Innenstadt Anger Steigerstrasse Gothaer Platz 1964 wurde der Streckenteil im Dalbergsweg stillgelegt die Gleise sind jedoch noch vorhanden neu Lange 1 9 km Strassenzug Anger Regierungsstrasse Melanchthonstrasse Bruhler Strasse Linie 4 alt Lange 2 2 km Strassenzug Anger Regierungsstrasse Wilhelm Kulz Strasse Dalbergsweg Pfortchenstrasse Steigerstrasse teilweise stillgelegt 1964 1978 Diese Strecke ging 1883 in Betrieb Sie fuhrte zunachst vom Anger durch die Regierungsstrasse Wilhelm Kulz Strasse und den Dalbergsweg zur Pfortchenstrasse und weiter zur Steigerstrasse Diese Linienfuhrung wurde 1895 geandert als in der Hochheimer Strasse eine neue Endstelle errichtet wurde und die Strecke nun vom Dalbergsweg in die Hochheimer Strasse und nicht mehr in die Steigerstrasse fuhrte Die Steigerstrasse wurde dann uber die Ringstrecke vom Hauptbahnhof aus angefahren Die Kreuzung der Ost West Strecke mit der Ringstrecke erfolgte an der Kreuzung Steigerstrasse Schillerstrasse von der diese Strecke uber die Pfortchenstrasse zur Pfortchenbrucke fuhrte und die Ringstrecke uber die Reichartstrasse Hochheimer Strasse zur Pfortchenbrucke auf der zwei Gleise je eins pro Linie verlegt waren Nach 1922 existierte die Ringstrecke nicht mehr und die Ost West Strecke endete auf der Hochheimer Strasse an der Ecke zur Milchinselstrasse die ehemalige Ringstrecke an der Ecke Steigerstrasse Milchinselstrasse ohne auf die Ost West Strecke zu treffen Als die Ost West Strecke um 1930 ihr zweites Gleis erhielt wurde dieses aus Platzgrunden auf einem anderen Strassenzug verlegt namlich ab Ecke Dalbergsweg Wilhelm Kulz Strasse weiter uber den Dalbergsweg und die Neuwerkstrasse zum Angerbrunnen wo es wieder auf das Gegengleis traf 1964 kurzte man die Strecke ein sodass sie nicht mehr an der Hochheimer Strasse sondern schon im Dalbergsweg endete Zum Umkehren wurde ein neuer Abzweig an der Ecke benutzt an der sich fruher die Richtungsgleise auf Dalbergsweg und Wilhelm Kulz Strasse trennten Die Steigerstrasse erhielt eine Wendeschleife durch Blockumfahrung sodass auch die letzte Endhaltestelle in Erfurt nun mit einer Wendeschleife ausgestattet war Im Rahmen der Neuordnung des Strassenbahnnetzes laut den Generalverkehrsplanen der 1970er Jahre wurde die Strecke im Dalbergsweg dann ganz stillgelegt und dafur eine Neubaustrecke vom Karl Marx Platz am Ende der Neuwerkstrasse durch die Lutherstrasse vorbei am Bruhler Garten zum Gothaer Platz eroffnet Diese Strecke wurde mit der fur Innenstadte ungeeigneten Schotter Gleisbett Bauweise ausgefuhrt und eingezaunt Dies wurde in den 1990er Jahren verandert seitdem gibt es ein Rasengleis das Fussgangern das Uberqueren wieder problemlos ermoglicht Diese Strecke ersetzte zudem die Strecke vom Domplatz zum Gothaer Platz die ebenfalls 1978 stillgelegt wurde Hintergrund dieser Baumassnahme war die Entlastung der Strecke Domplatz Anger auf der neben den westlichen Linien auch noch die nordlichen verkehrten die durch die Anlage der neu errichteten Wohngebiete in Erfurt Nord eine wesentliche Taktverdichtung erfuhren Deshalb wurden die beiden westlichen Linien zum egapark und zum Hauptfriedhof ab 1978 uber den Hirschgarten zum Anger gefuhrt und nicht mehr uber den Domplatz Die Ost West Strecke blieb zwischen Angerbrunnen und Bruhler Garten geteilt das Gleis zum Anger verlauft durch die Neuwerkstrasse und das Gleis zum Gothaer Platz durch die Regierungsstrasse Am Bruhler Garten besteht zudem die Moglichkeit zu wenden Die gesamte Ost West Strecke befahrt heute die Linie 4 Die Nord Sud Strecke der Innenstadt Domplatz Kaffeetrichter Lange 1 1 km Strassenzug Lange Brucke Loberstrasse stillgelegt 1939 Die Nord Sud Strecke fuhrte als Grune Linie vom Domplatz uber den Hirschgarten wo sie auf die Ost West Strecke traf zum Kaffeetrichter wo sie sich nach Suden zur Thuringenhalle fortsetzt Der Abschnitt zwischen Hirschgarten und Kaffeetrichter wurde schon 1883 in Betrieb genommen und verlief durch die Loberstrasse mit einer zunachst noch niveaugleichen Kreuzung mit der Thuringer Bahn die erst 1893 1897 durch eine Brucke ersetzt wurde Der Abschnitt zwischen Hirschgarten und Domplatz uber die Lange Brucke und die Kettenstrasse wurde 1899 eroffnet Da diese Strecke besonders eng war und keinen zweigleisigen Ausbau erlaubte wurde sie schon 1939 stillgelegt und in den fruhen 1950er Jahren abgebaut Die Bahnen verkehrten stattdessen auf der ostlich verlaufenden Strecke uber Domplatz Anger Hauptbahnhof Kaffeetrichter Der Ostring vom Hauptbahnhof uber den Leipziger Platz zur Magdeburger Allee Der Ostring uberquerte den Schmidtstedter Knoten an dieser Stelle Lange 2 8 km Strassenzug Kurt Schumacher Strasse Thalmannstrasse Liebknechtstrasse stillgelegt 1973 Die Ostring Strecke wurde 1912 als Braune Linie eroffnet Sie verband den Hauptbahnhof uber die Schmidtstedter Brucke wo sie bis 1924 die Strecke Anger Weimarische Strasse kreuzte die Thalmannstrasse den Leipziger Platz die Liebknechtstrasse die Rosa Luxemburg Strasse und die Breitscheidstrasse in der Gegenrichtung uber Bebelstrasse Mehringstrasse mit der Magdeburger Allee und fuhrte dabei durch die dicht besiedelten Arbeiterquartiere der Krampfervorstadt und der Johannesvorstadt Sie wurde 1973 stillgelegt da ihre Gleise beim Ausbau des Schmidtstedter Knotens im Sudosten der Altstadt im Weg waren Allerdings war die Stilllegung wenig sinnvoll da in den vom Ostring erschlossenen Gebieten viele Menschen wohnen und ein grosser Transportbedarf besteht Dieser wird teilweise durch die den Leipziger Platz kreuzende Trasse vom Anger zum Ringelberg Linie 2 und teilweise durch die im 10 Minuten Takt auf der Strecke verkehrende Buslinie 9 abgedeckt Eine Wiederaufnahme des Strassenbahnbetriebs auf dem Ostring mit Verlangerung in den Johannesplatz wurde die ostlichen innerstadtischen Gebiete besser anbinden und ein grosseres Transportpotenzial erschliessen Allerdings ware eine Strassenbahnstrecke hier verhaltnismassig langsam da haufig eine vom Individualverkehr getrennte Trassenfuhrung nur schwierig oder gar nicht zu realisieren ist Aktuell 2014 wird eine teilweise Wiederoffnung der Strecke auf dem Abschnitt Leipziger Platz Thalmannstrasse im Zuge einer neuen Strassenbahnlinie zur Erschliessung des neuen Bahnhofsviertels auf dem Gelande des ehemaligen Guterbahnhofs diskutiert Auch hierbei stellt sich jedoch wieder das Problem der Querung des Stadtrings am Schmidtstedter Knoten Die Verbindungsstrecke vom Rieth zur Magdeburger Allee Lange 1 2 km Strassenzug Mainzer Strasse Riethstrasse Vollbrachtstrasse Linie 1 Diese Strecke ist der jungste Bestandteil des Erfurter Strassenbahnnetzes Sie fuhrt vom Rieth uber die Mainzer Strasse die Riethstrasse und die Vollbrachtstrasse nach Osten zur Magdeburger Allee die sie auf Hohe der Haltestelle Salinenstrasse erreicht Diese Strecke ging 2007 in Betrieb und bindet einige Wohngebiete sowie Gewerbeflachen im Norden Erfurts neu an das Strassenbahnnetz an und verbessert vor allem die Verbindung zwischen den Plattenbaugebieten in Erfurt Nord und den teils innerstadtischen Gebieten entlang der Johannesstrasse und der Magdeburger Allee Entwicklung des Streckennetzes Der Strassenbahnbetrieb in Erfurt begann 1883 auf einem etwa neun Kilometer langen Netz das bis 1912 auf etwa 23 Kilometer erweitert wurde Die Gesamtlange blieb bis 1983 nahezu konstant Seitdem wuchs es durch zahlreiche Neubaustrecken auf die heutige Lange von etwa 45 Kilometer an Nachfolgend wird die Entwicklung des Streckennetzes beschrieben Dabei werden heutige Bezeichnungen und Strassennamen verwendet die sich von fruheren unterscheiden konnen Eroffnung Strecke Benutzte Strassen Lange m Stilllegung heutige Linien13 Mai 1883 Zoopark Anger Johannesstrasse Magdeburger Allee Lutherkirche 1800 1 513 Mai 1883 Ost West Anger Regierungsstrasse Bruhler Garten 1000 413 Mai 1883 Ost West Bruhler Garten Wilhelm Kulz Strasse Wilhelm Kulz Strasse Dalbergsweg 400 11 Dezember 1978 13 Mai 1883 Ost West Wilhelm Kulz Strasse Dalbergsweg Dalbergsweg Pfortchenbrucke 300 1 Mai 1964 13 Mai 1883 Ost West Pfortchenbrucke Pfortchenstrasse Ecke Steigerstrasse Reichartstrasse 200 1924 13 Mai 1883 Ost West Steigerstrasse Reichartstrasse Steigerstrasse Steigerstrasse Nerlystrasse 300 1 613 Mai 1883 Ring Anger Schlosserstrasse Fischmarkt Marktstrasse Domplatz 800 2 3 613 Mai 1883 Europaplatz Domplatz Andreasstrasse Andreastor 700 3 613 Mai 1883 Nord Sud Hirschgarten Loberstrasse Kaffeetrichter 600 26 April 1938 13 Mai 1883 Thuringenhalle Kaffeetrichter Arnstadter Strasse Thuringenhalle 1200 1 6Ende Juni 1883 Ring Anger Bahnhofstrasse Hauptbahnhof 500 1 2 3 5 6Juli 1883 Zoopark Lutherkirche Magdeburger Allee Ilversgehofener Platz 900 1 51 Juni 1894 Zoopark Ilversgehofener Platz Magdeburger Allee Bahnhof Erfurt Nord 500 1 520 August 1894 Europaplatz Andreastor Nordhauser Strasse Baumerstrasse 500 3 620 August 1894 Ring Hauptbahnhof Schillerstrasse Kaffeetrichter 700 1 5 61 Juni 1895 Ring Kaffeetrichter Schillerstrasse Ecke Steigerstrasse Reichartstrasse 800 1 622 Dezember 1899 Nord Sud Domplatz Kettenstrasse Lange Brucke Neuwerkstrasse Hirschgarten 600 26 April 1938 22 Dezember 1899 Ring Domplatz Domstrasse Mainzerhofstrasse Bruhler Strasse Benaryplatz 1300 11 Dezember 1978 2 22 Dezember 1899 Ring Steigerstrasse Reichartstrasse Reichartstrasse Hochheimer Strasse Reichartstrasse 200 Sommer 1922 1 6 22 Dezember 1899 Ring Pfortchenbrucke Hochheimer Strasse Ecke Hochheimer Strasse Reichartstrasse 200 1 Mai 1964 22 Dezember 1899 Ring Pfortchenbrucke Strasse des Friedens Bruhlerwallstrasse Benaryplatz 600 Sommer 1922 31 Dezember 1899 Europaplatz Baumerstrasse Nordhauser Strasse Universitat 600 3 61 Juni 1903 Europaplatz Universitat Nordhauser Strasse Klinikum 500 3 610 Dezember 1904 Ringelberg Anger Krampferstrasse Leipziger Platz Leipziger Strasse Nordhauser Bahnhof 1600 Sommer 1922 4 10 Dezember 1904 Weimarische Strasse Anger Trommsdorffstrasse Schmidtstedter Brucke Weimarische Strasse Weimarische Strasse Abzweig Rudolstadter Strasse 1300 Sommer 1922 10 Dezember 1904 Messe Benaryplatz Gothaer Platz Gothaer Strasse Ecke Gothaer Strasse Meineckestrasse 400 426 Mai 1912 Ostring Magdeburger Allee Breitscheidstrasse Rosa Luxemburg Strasse Liebknechtstrasse Leipziger Platz Thalmannstrasse Schmidtstedter Brucke Willy Brandt Platz Hauptbahnhof 2800 12 Januar 1973 26 Mai 1912 Urbicher Kreuz Hauptbahnhof Windthorststrasse Hasslerstrasse 1000 2 326 Mai 1912 Urbicher Kreuz Hasslerstrasse Friedrich Ebert Strasse Kathe Kollwitz Strasse 900 Dezember 1918 2 3 1924 Ost West Angerbrunnen Neuwerkstrasse Karl Marx Platz 500 41924 Ost West Karl Marx Platz Dalbergsweg Wilhelm Kulz Strasse Dalbergsweg 300 11 Dezember 1978 1924 Ost West Ecke Hochheimer Strasse Reichartstrasse Hochheimer Strasse Ecke Hochheimer Strasse Nerlystrasse 200 1 620 Juni 1934 Bindersleben Gothaer Platz Heinrichstrasse Binderslebener Knie 600 3 Oktober 1980 20 Juni 1934 Bindersleben Binderslebener Knie Binderslebener Landstrasse Hauptfriedhof 1200 411 August 1935 Urbicher Kreuz Hasslerstrasse Friedrich Ebert Strasse Pachelbelstrasse 600 2 311 August 1935 Urbicher Kreuz Pachelbelstrasse Friedrich Ebert Strasse Kathe Kollwitz Strasse 300 2 Dezember 1979 7 November 1960 Messe Ecke Gothaer Strasse Meineckestrasse Gothaer Strasse ega 1100 2Marz 1963 Ring Ecke Steigerstrasse Reichartstrasse Reichartstrasse Ecke Hochheimer Strasse Reichartstrasse 200 1 6Marz 1963 Ost West Ecke Hochheimer Strasse Nerlystrasse Nerlystrasse Ecke Steigerstrasse Nerlystrasse 200 1 61 Mai 1973 Europaplatz Klinikum Pappelstieg 300 30 April 19811 7 Oktober 1974 Europaplatz Klinikum Nordhauser Strasse Warschauer Strasse 800 3 67 Oktober 1974 Europaplatz Warschauer Strasse Vilniuser Strasse Rieth 1100 1 3 62 April 1978 Europaplatz Warschauer Strasse Nordhauser Strasse Europaplatz 1500 1 311 Dezember 1978 Ost West Karl Marx Platz Lutherstrasse Bruhler Garten Melanchtonstrasse Gorkistrasse Bruhler Strasse Gothaer Platz 1100 42 Dezember 1979 Urbicher Kreuz Pachelbelstrasse Agentur fur Arbeit 200 2 33 Oktober 1980 Bindersleben Gothaer Platz Rudolfstrasse Binderlebener Landstrasse Binderslebener Knie 900 430 April 1981 Urbicher Kreuz Agentur fur Arbeit Melchendorfer Strasse Kranichfelder Strasse Sozialversicherungszentrum 1100 2 36 Oktober 1983 Urbicher Kreuz Sozialversicherungszentrum Kranichfelder Strasse Abzweig Wiesenhugel 1000 2 36 Oktober 1983 Urbicher Kreuz Abzweig Wiesenhugel Melchendorf 400 37 Juni 1985 Urbicher Kreuz Abzweig Wiesenhugel Am Wiesenhugel Wiesenhugel 800 26 Oktober 1987 Urbicher Kreuz Melchendorf Drosselberg Katholisches Krankenhaus Windischholzhausen 1400 315 September 1989 Urbicher Kreuz Windischholzhausen Urbicher Kreuz 600 329 September 1990 Zoopark Bahnhof Erfurt Nord Magdeburger Allee Grubenstrasse 400 523 August 1992 Zoopark Grubenstrasse Stotternheimer Strasse Am Roten Berg Roter Berg Zoopark 2500 524 Mai 1998 Ringelberg Anger Krampferstrasse Krampfertor 400 427 Mai 2000 Ringelberg Krampfertor Krampferstrasse Leipziger Platz Leipziger Strasse Walter Gropius Strasse Ringelberg 4200 418 August 2001 Messe Ega Gothaer Strasse P R Messe 1200 224 November 2001 Ring Domplatz Domstrasse Mainzerhofstrasse Bruhler Strasse Gothaer Platz 1400 220 Juni 2005 Bindersleben Hauptfriedhof Binderslebener Landstrasse Flughafen Bindersleben 3400 45 Oktober 2007 Ilversgehofen Rieth Magdeburger Allee Vollbrachtstrasse Riethstrasse Mainzer Strasse Rieth 1200 1 Strecke wurde spater wiedereroffnet 1zu Betriebsstrecke umgewandelt Grafische Darstellung der Entwicklung des Streckennetzes im InnenstadtbereichFahrzeugparkTraktion Beforderungskapazitat Personen Einsatz Linien im Tagnetz werktags 1 MGT6D 175 62 MGT6D 350 31 5er Combino 180 1 2 61 5er Combino 1 3er Combino 285 1 3 42 3er Combino 210 1 2 61 Tramlink 248 1 3 4 Die ersten Strassenbahnen in Erfurt wurden von vielen verschiedenen Herstellern bezogen und teilweise auch gebraucht aus anderen Stadten gekauft Ab 1936 wurden dann nur noch Fahrzeuge der Gothaer Waggonfabrik gekauft und dadurch der Fuhrpark vereinheitlicht Die letzten Strassenbahnen aus Gothaer Produktion wurden 1967 nach Erfurt geliefert Anschliessend wurden bis 1990 alle Bahnen gemass RGW Vereinbarung vom Hersteller CKD Tatra aus Prag bezogen Nach der Wiedervereinigung konnte dann wieder Wettbewerb unter den Herstellern stattfinden sodass seitdem Fahrzeuge von DUEWAG und Siemens angeschafft wurden Beiwagen wurden nur bis 1968 neu erworben spater fanden lediglich noch einige Umbauten von Triebwagen in Beiwagen in Eigenregie statt allerdings gehort der Einsatz von Beiwagen im Linienverkehr anders als beispielsweise in Leipzig bereits seit den 1980er Jahren der Geschichte an Schon kurz nach der Wende trafen 1990 zwei achtachsige Stadtbahnwagen Typ M aus Essen ein die rund ein Jahr zu Erprobungszwecken in Erfurt blieben Allerdings wurde zukunftig niederflurigen Wagen der Vorzug gegeben sodass diese Wagen nur eine Episode blieben KT4D Verkehr mit KT4D am Fischmarkt 1983 Zu Beginn der 1970er Jahre entwickelte CKD Tatra in Prag den Kurzgelenktriebwagen KT4D Der Neupreis pro Fahrzeug betrug 344 000 Mark 1990 Der Triebwagen ist 18 11 Meter lang und besitzt einen Allradantrieb mit einer Leistung von 4 40 kW Der KT4D hat ein Fassungsvermogen von 90 Fahrgasten modernisiert Bis 1990 beschafften die Erfurter Verkehrsbetriebe 156 Triebwagen Am 29 Juli 1981 wurde erstmals in Deutschland die Dreifachtraktion erprobt Ab Dezember 1981 wurde sie anfangs im Probebetrieb nach einem Jahr im Planeinsatz gefahren Der 54 Meter lange Zugverband hatte eine Beforderungskapazitat von bis zu 300 und mehr Personen und war nur noch auf der Linie 3 unterwegs Im Oktober 1981 wurde die Heck an Heck Traktion in Erfurt eingefuhrt Dadurch konnten Streckenabschnitte ohne Wendeschleife befahren werden Bis 1999 wurden 62 Tatra Triebwagen modernisiert Begonnen wurde mit dem Triebwagen 515 im Jahre 1992 der letzte war der Triebwagen 435 der kurz zuvor aus dem A Teil des ehemaligen Wagens 435 und dem B Teil des Wagens 434 zusammengestellt worden ist Triebwagen 401 ist der letzte noch im Originalzustand erhaltene in Erfurt Im September 2013 besass die EVAG noch 11 KT4D wovon noch vier Fahrzeuge im Linienverkehr eingesetzt wurden Die ubrigen 145 Wagen wurden verschrottet oder verkauft zunachst in andere Stadte Ostdeutschlands spater auch nach ganz Osteuropa Zwei KT4D Tw 405 und 435 haben einen zweiten Fuhrerstand fur den Baustellen und Pendelverkehr Da sie nur auf einer Seite Turen besitzen werden sie als unechte Zweirichtungsfahrzeuge bezeichnet Der KT4D 435 wurde im Januar 2013 nach Jena verkauft und dort als Arbeitswagen eingesetzt Im September 2016 verliess der KT4D 405 das Erfurter Schienennetz und steht seitdem im Eisenbahnmuseum in Weimar Der KT4D 401 ging im Juli 2018 als Dauerleihgabe in das dortige Eisenbahnmuseum Damit verliess der letzte Wagen mit klassischer Beschleunigersteuerung die Landeshauptstadt Schon 1991 wurden sieben neuwertige Tatra Wagen nach Cottbus verkauft Weitere Verkaufe von alteren zwischenzeitlich modernisierten Tatras fanden in den 2000er Jahren statt So sind 32 nach Tallinn verkauft worden 15 nach Gotha elf nach Lemberg acht nach Liepaja funf nach Gorlitz und vier nach Pjatigorsk 2011 und 2012 wurden einige der letzten fur den Fahrgastverkehr eingesetzten Tatra Wagen durch neue 3 teilige Combinos ersetzt Trotzdem erhielten einige KT4Ds noch eine Hauptuntersuchung um sie bei einem eventuellen Wintereinbruchs einsetzen zu konnen da sie sich als robuster als die neueren Wagen erwiesen Seit dem 19 Oktober 2014 sind die KT4D nicht mehr im Linieneinsatz da zu diesem Zeitpunkt die Fahrdrahtspannung auf 750 Volt erhoht wurde und die Fahrzeuge nicht fur diese Spannung ausgerustet waren Funf Tatrawagen wurden auf die neue Spannung umgerustet und mit einer Chopper Steuerung ausgestattet Drei sollen fur Stadtrundfahrten genutzt werden zwei weitere Triebwagen wurden zu Arbeitstriebwagen umgebaut und kommen im Winter mit einem Schneepflug bzw als Gleisrillensaugwagen zum Einsatz Tatra KT4 Tram aus Erfurt in Weimar 2019 im Eisenbahnmuseum Weimar Tatra KT4 Tram aus Erfurt in Weimar 2022 im Eisenbahnmuseum Weimar Tatra KT4D Erfurt 405 unechter Zweirichtungswagen im Eisenbahnmuseum Weimar 2022 Ein ehemaliger Erfurter Wagen in EVAG Lackierung in LembergMGT6D Doppeltraktion zweier MGT6DE in der Kranichfelder Strasse Nachdem zu Testzwecken bereits ein Fahrzeug aus Halle Saale ausgeliehen wurde trafen 1994 die ersten Niederflurtriebwagen des Typs MGT6DZ Zweirichtungsvariante in Erfurt ein Der Preis pro Fahrzeug betrug 3 3 Millionen DM Das Fahrzeug ist 28 6 Meter lang und 2 3 Meter breit Es dauerte eine ganze Zeit bis diese Wagen freizugig im ganzen Netz eingesetzt werden konnten da insbesondere der enge Abschnitt zwischen Fischmarkt und Domplatz umgebaut werden musste Im MGT6D Zweirichtungsvariante finden 171 Personen Platz im MGT6DE Einrichtungsvariante 175 Personen Mit einer Leistung von 4 105 kW erreichen die Fahrzeuge eine Hochstgeschwindigkeit von 70 km h Die niedrige Einstiegshohe von 30 Zentimetern macht das Fahrzeug bei einem Niederfluranteil von 70 Prozent barrierefrei In Erfurt sind 16 MGT6D davon 4 Zweirichtungs und 11 Einrichtungsfahrzeuge im Linienbetrieb Ein Einrichtungsfahrzeug dient als Ersatzteilspender und wurde abgestellt Bei den Einrichtungsfahrzeugen erfolgte die Endmontage im Instandhaltungswerk Erfurt der DB Regio AG Die Wagenkasten wurden aus Bautzen zugeliefert die elektrische Ausrustung aus Uerdingen Geplant war der Bau von weiteren Fahrzeugen fur weitere Strassenbahnen in Thuringen Aufgrund der Entscheidung der Strassenbahn Jena GT6M von Adtranz Gera Umbau KT4D in KTNF 8 Nordhausen seinerzeit kein Nf spater Combino und Gotha seinerzeit kein Nf spater gebrauchte GT8N aus Mannheim wurden diese Plane wieder verworfen MGT6DZ 602 am Anger Die Wagen konnen in Doppeltraktion fahren Die Doppeltraktionen aus Einrichtungsfahrzeugen sind an Schultagen von Montag bis Freitag auf der Linie 3 anzutreffen Auch Doppeltraktionen aus Zweirichtungsfahrzeugen fahren gelegentlich auf diesen Linien Solo sind die Wagen auf der Linie 6 an Sonntagen auch auf der Linie 1 anzutreffen Problematisch wurden die lediglich drei vorhandenen Turen pro Fahrzeug angesehen die einen zugigen Fahrgastaustausch erschweren konnten Aus diesem Grund wurde auch von einer weiteren Beschaffung abgesehen weshalb die EVAG anschliessend auf den Kauf von Combino Bahnen umstieg In der Praxis stellen die wenigen Turen jedoch kein Problem dar Von 2011 bis 2014 wurden alle MGT6D saniert Dabei erhielten die Fahrzeuge Neulack sowie einen sanierten Fahrgastraum Eingebaut wurden unter anderem auch neue LED Linienanzeigen und LCD Bildschirme innen 2014 erhielten alle Fahrzeuge ausserdem ein neues integriertes Bordinformationssystem IBIS vom Typ Trapeze ITT Combino Doppeltraktion eines Combino Basic und eines dreiteiligen Combino Advanced in der Melchendorfer StrasseFunfteiliger Combino Advanced in der JohannesstrasseDoppeltraktion zweier Combino Classics in der Kranichfelder Strasse Im Jahr 2000 kaufte die EVAG sieben funfteilige Combinos vom Typ Basic Von 2002 bis 2005 kamen noch 41 drei und funfteilige Combino Advanced hinzu Zwolf weitere dreiteilige Combino Classic wurden in den Jahren 2011 und 2012 in Dienst gestellt Die EVAG besitzt somit insgesamt 60 Combinos 36 funfteilige und 24 dreiteilige Diese sind zu 100 niederflurig und erreichen eine Hochstgeschwindigkeit von 70 km h Die funfteiligen Combinos besitzen sechs Turen und haben ein Fassungsvermogen von 155 Personen Die dreiteiligen Versionen haben vier Turen und sind fur 105 Personen zugelassen Doppeltraktionen des funfteiligen und des dreiteiligen Typs verkehren montags bis freitags auf der Linie 3 4 und 5 Bei Veranstaltungen auf der Messe oder ega auch auf der Linie 2 Doppeltraktionen zweier dreiteiliger verkehren wochentags auf den Linien 2 und 6 vereinzelt auch auf der Linie 1 am Wochenende auf allen Linien Funfteilige Combinos werden von Montag bis Freitag auf den Linien 1 2 und 6 am Samstag 1 2 4 5 und 6 am Sonntag auf allen Linien eingesetzt Im Januar 2025 wurde auch eine Probefahrt mit einer Dreifachtraktion der dreiteiligen Combino Classics durchgefuhrt Alle Combinos bis Baujahr 2003 wurden von 2005 bis 2009 erneuert Die restlichen Fahrzeuge wurden bereits mit sanierten Elementen geliefert Sieben funfteilige Fahrzeuge des Typs Advanced erhielten eine Spurkranzschienenschmieranlage und ersetzten damit den ehemaligen Schienenschmierwagen 430 Kennzeichnung mit rotem Punkt Zwei Basics neun funfteilige Advanced zwei dreiteilige Advanced sowie alle zwolf Classics besitzen eine Fahrgastzahleinrichtung Kennzeichnung mit blauem Punkt 2014 erhielten alle Fahrzeuge ein neues integriertes Bordinformationssystem IBIS vom Typ Trapeze ITT Tramlink Am 2 Februar 2018 veroffentlichten die Stadtwerke Erfurt die Ausschreibungsunterlagen zur Lieferung von bis zu 24 Multigelenkniederflurstrassenbahnen zur Lieferung bis 2021 Im Marz 2018 begann ein europaweites Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb Gefordert wurden folgende technische Merkmale Multigelenkbauweise Einrichtungsfahrzeug Wagenkastenbreite maximal 2 300 mm Achslast maximal 10 Tonnen Niederfluranteil 100 kleinster befahrbarer Bogenhalbmesser 16 m starkste Langsneigung 6 Fahrdrahtspannung 750 V 240 zur Beforderung zugelassene Personen Summe aus Sitzplatzen und Stehplatzen bei 4 Pers m Einstiegshohe 300 mm uber SO neue Radreifen unbesetztes Fahrzeug Stadler Tramlink Bindersleben Zu Instandhaltungszwecken soll es technisch moglich sein ggf unter Verwendung eines Hilfsfahrgestelles an dem Fahrzeug eine sog Schnelltrennung in 2 rangierfahige Teile mit einer Lange von maximal 32 m auszufuhren Es werden 7 Fahrgastturen gefordert 5 davon mussen Doppelturen sein 2 Turen in den Endmodulen durfen Einzelturen sein Mittelfristig ist die Beschaffung dieser Fahrzeuge als Ersatzbeschaffung fur die abzustellenden MGT6D E vorgesehen 8 Fahrzeuge sind bis zu 31 Dezember 2020 6 weitere Fahrzeuge bis 15 Marz 2021 zu liefern 10 Optionsfahrzeuge bis zum Jahr 2026 Der Zuschlag erfolgte im Oktober 2018 an die Firma Stadler Die 14 Fahrzeuge des Typs Tramlink werden in der Nahe von Valencia Spanien und Berlin Pankow gebaut und sollten ab Ende 2020 in Betrieb gehen Die neuen Strassenbahnen kosten 56 Millionen Euro und bieten Platz fur 248 Fahrgaste und 102 Sitzplatze Am 1 Juli 2021 begann der Einsatz im Linienbetrieb auf der Linie 2 mit dem Fahrzeug 801 Nach anfanglichem Einsatz auf der Linie 2 waren die vorhandenen Wagen ab Anfang August 2021 auch auf der Linie 3 unterwegs Seit Ende der BUGA in Erfurt im Oktober 2021 werden die Tramlinks im gesamten Netz eingesetzt und verkehren wochentags hauptsachlich auf den Linien 3 4 und 5 vereinzelt auch auf der Linie 1 2 und 6 sowie am Samstag ausschliesslich auf der Linie 3 Im Mai 2023 wurde die Einlosung der in der Erstbestellung vereinbarten Option von zehn weiteren Fahrzeugen bekanntgegeben Die Zuge sollen ab 2025 geliefert werden und 2026 in den Linieneinsatz gehen Ubersicht Modell Hersteller Teile Nummern Anzahl Baujahre Bestand 2022 Sitzplatze Stehplatze BemerkungKT4D CKD Tatra 401 556 156 1990 5 Fur SonderfahrtenMGT6D Siemens 601 604 4 1994 4 171MGT6DE Siemens 605 616 12 1996 1998 11 175 607 ist ErsatzteilspenderCombino Basic Siemens 5 621 627 7 2000 7 155Combino Advanced Siemens 5 628 656 29 2002 2005 29 1553 701 712 12 12 105Combino Classic Siemens 3 713 724 12 2011 2012 12 105Tramlink Stadler Rail 7 801 814 14 2021 2022 14 102 14610 2024 0Sonderfahrzeuge Die EVAG besitzt zusatzlich einige Sonderfahrzeuge die zur Streckenwartung notwendig sind oder als historische Triebwagen fur touristische Zwecke eingesetzt werden An Arbeitsfahrzeugen existieren u a T2D mit der Moglichkeit einen Schneepflug anzubringen Wagennummer 2 G4 65 von 1967 fur Wartungsarbeiten an der Fahrleitung ursprunglich Gutertransportwagen mit A Teil eines zweiten Wagens umgebaut Wagennummer 21 nur noch im Betriebshof Sudost genutzt KT4D von 1979 als Multifunktionsfahrzeug fur Mess Fahrschul oder Schmierfahrten von Januar 2006 bis November 2010 umgebaut vorher Schienenschmierwagen bis Januar 2006 als Wagennummer 430 Wagennummer 1 KT4D von 1987 als Multifunktionsfahrzeug fur Mess Fahrschul Schienenreinigungs oder Schmierfahrten von 2014 bis 2022 umgebaut vorher Sonderfahrtswagen bis 2014 als Wagennummer 520 Wagennummer 4 Bereits in fruheren Jahren erfolgte die Modernisierung von Fahrzeugen um die Nutzungsdauer und den Wert zu erhohen gut erhaltene Wagen wurden auch an andere Verkehrsbetriebe weitergegeben z B Eisenach Muhlhausen Nordhausen Dies fuhrte jedoch dazu dass im Vergleich zu anderen Stadten der Gedanke an den Einsatz von Museumswagen recht spat aufkam bzw mit dem Standardtriebwagen der Bauart Gotha von 1938 ein geeigneter Wagen erst vergleichsweise spat zuruckerworben werden konnte Die Art der Erhaltung ist gegenuber Museumsfahrzeugen anderer Stadte tendenziell eher historisierend als historisch Nutzung von Scherenstromabnehmern mit zwei Schleifleisten an der Stromabnehmerwippe bei den Triebwagen der Gothaer Bauarten Triebwagen 3 92 178 190 Einbau gastronomischer Einrichtungen Zapfanlage Tische und entsprechende Ausschmuckung Tischlampen des Innenraumes eines der Beiwagen der Gothaer Bauart Beiwagen 274 bzw Umbau zu Cabriowagen Beiwagen 275 kompletter Umbau der Inneneinrichtung fur gastronomische Zwecke Bar Toilette Klimatisierung und entsprechende Ausschmuckung eines der Triebwagen der Gothaer Bauart Triebwagen 190 neuzeitliche Werbung fur Stadtrundfahrten am Tw 178 und grossflachige Dekoration am Tw 190 die Nutzung erfolgt hierbei vorrangig im touristischen Bereich An historischen Fahrzeugen die beispielsweise fur Stadtrundfahrten genutzt werden existieren Standardtriebwagen von 1938 aus der Gothaer Waggonfabrik bis 1965 in Erfurt im Liniendienst danach in Eisenach und in Gotha bis 1980 Wagennummer 92 T2D gebaut 1967 von CKD in Prag bis 1992 in Gotha im Liniendienst Wagennummer 3 G4 65 von 1965 und 1967 aus der Gothaer Waggonfabrik bis 1992 bzw 2000 in Gotha im Liniendienst Wagennummer 178 seit 2014 abgestellt und 190 dazugehorige Beiwagen von 1967 und 1969 ebenfalls bis 1999 bzw 2001 in Gotha im Liniendienst Wagennummer 274 Barwagen und 275 Cabriowagen KT4D von 1986 rot weisse Lackierung 1994 2014 mit besonderer Aussengestaltung versehen ab 1994 100 Jahre Elektrische Strassenbahn ab 2003 120 Jahre Erfurter Nahverkehr ab 2008 125 Jahre Erfurter Nahverkehr bis 1999 im Liniendienst 2015 Umbau auf Choppersteuerung Wagennummer 512 KT4D von 1987 rot weisse Lackierung bis 2013 im Liniendienst 2013 Umbau auf Choppersteuerung Wagennummer 522 KT4D von 1987 rot weisse Lackierung bis 2012 im Liniendienst 2014 Umbau auf Choppersteuerung Wagennummer 530Fahrgastinformation Fahrgastansagen in Erfurt sprach sowohl in Bussen als auch Strassenbahnen Damit hatte Erfurt den letzten Strassenbahnbetrieb in Deutschland der Ansagen von ihr verwendete Sie wurden schrittweise durch die Computerstimme Petra ersetzt Bis Ende Oktober 2024 wurden alle Ansagen durch eine ganzliche neue weibliche Ansagenstimme ersetzt was zu einem einheitlichen Klangbild fuhrt Bisher wurden nur ggf Anderungen und Zusatze jedoch nicht die ganze Ansage mit der Computerstimme Petra nachproduziert sodass die betroffenen Ansagen in Teilen tatsachlich eingesprochen in anderen Teilen computergeneriert waren Bei Turfreigabe werden Fahrgaste akustisch uber Linie und Ziel informiert Dies wird ermoglicht indem die Fensterscheiben im Turbereich zum Schwingen gebracht werden und diese als eine Art Lautsprecher fungieren Im Zeitraum 2014 2021 wurden in allen Fahrzeugen die LED Innenanzeigen durch TFT Monitore von Lawo ersetzt Ausserdem erhielten einige Wagen LED Anzeigen ebenfalls von Lawo Die Tramlinks erhielten ab Werk eine Ausstattung mit Bustec Monitoren jeweils zwei nebeneinander wobei auf dem in Fahrtrichtung linken Monitor der Fahrtverlauf sowie Anschlusse und auf dem anderen Monitor Eigen werbung angezeigt wird Eine weitere Besonderheit ist dass in den verschiedenen Fahrzeugtypen Fahrtzielanzeigen von verschiedenen Herstellern zum Einsatz kommen So sind in den Tatra Wagen Flip Dot Anzeigen von Lawo in den DUEWAG Combino Basic und Combino Classic Fahrzeugen sowie im Combino Advanced Wagen 635 LED Anzeigen von Lawo in den restlichen Combino Advanced Klapp Dot Anzeigen vom Hersteller Annax und in den Stadler Tramlinks Bustec LED Anzeigen verbaut Betriebshofe und WendeanlagenStrassenbahn Betriebshof an der Nordhauser Strecke Klinikum Die EVAG unterhalt fur die Stadtbahn drei Betriebshofe Der alteste befindet sich an der Magdeburger Allee Hohe Lutherkirche an den Linien 1 und 5 der zweite an der Nordhauser Strasse Hohe Klinikum an den Linien 3 und 6 und der grosste und jungste am Urbicher Kreuz im Sudosten Erfurts Endstelle der Linie 3 Als Provisorium in der Zeit vor dem Bau des Betriebshofes am Urbicher Kreuz existierte gegenuber dem Betriebshof an der Nordhauser Strasse eine mehrgleisige Freiabstellflache die uber die dortige Wendeschleife angeschlossen war Das Gelande ist heute Teil des Klinikums und mit einem Parkhaus uberbaut Die meisten Zuge der Stadtbahn Erfurt sind Einrichtungsfahrzeuge das heisst sie benotigen eine Wendeschleife Diese befinden sich an den Endhaltestellen Europaplatz Linien 1 3 Thuringenhalle 1 P R Platz Messe 2 Wiesenhugel 2 Urbicher Kreuz 3 Bindersleben 4 Ringelberg 4 Zoopark 5 Loberwallgraben 5 Steigerstrasse 6 und Rieth 6 Auch an der ausserhalb des Berufsverkehrs von jedem zweiten Zug genutzten Zwischenendstelle der Linie 4 am Hauptfriedhof befindet sich eine Wendeschleife Zusatzliche Wendeschleifen bzw Blockumfahrungen die z T aber nicht standig im Linienverkehr genutzt werden befinden sich in der Marie Elise Kayser Strasse hinter dem Klinikum 3 6 an der Grubenstrasse 5 an der Neuwerkstrasse 4 am Bruhler Garten 4 an der Gunterstrasse 4 an den Haltestellen Stadion Ost 2 3 Sozialversicherungszentrum 2 3 und Melchendorf 3 Die Wendemoglichkeit am Bruhler Garten wird im Schulerverkehr sowie planmassig von einzelnen Fahrten am Tagesrand genutzt Insgesamt gibt es 21 Wendeschleifen Zusatzliche Wendemoglichkeiten bestehen theoretisch auch an Gleisdreiecken welche sich am Abzweig zum Wiesenhugel 2 3 am Hauptbahnhof 1 2 3 5 6 am Anger 1 2 3 4 5 6 und an der Nordhauser Warschauer Strasse 1 3 6 befinden sowie an den Gleisdreiecken und Wendeschleifen an bzw in den Betriebshofen LiteraturDietmar Grosser Mit der Pferdebahn fing alles an Thuringer Allgemeine Erfurt 10 April 2017 Hans Wiegard Die Strassenbahn in Erfurt 100 Jahre elektrische Strassenbahn 1894 1994 Schweers Wall Aachen 1995 ISBN 3 921679 84 2 Hans Wiegard Die Erfurter Strassenbahn Nahverkehr in Thuringens Hauptstadt GeraMond Verlag Munchen 2001 ISBN 3 7654 7190 9 Sebastian Paschinsky Ronald Glembotzky Rund um den Anger 125 Jahre Strassenbahn in Erfurt In Strassenbahn Magazin Juli 2008ff Volker Unruh Manfred Hobe Thomas Hildebrand Die Erfurter Strassenbahn herausgegeben von den Thuringer Strassenbahnfreunden e V Sutton Verlag Erfurt 2008 ISBN 978 3 86680 250 6 Michael Nitschke Die Pferdebahn in Erfurt In Stadt und Geschichte Zeitschrift fur Erfurt Nr 83 2023 S 14 15 WeblinksCommons Strassenbahn Erfurt Sammlung von Bildern Website der EVAG Interaktiver Liniennetzplan mit Fahrplanauskunft Private Website mit Wagenparklisten Bildern und mehr Fuhrparkliste auf tram info deEinzelnachweiseStatistischer Halbjahresbericht der Stadt Erfurt I 2017 S 23 PDF 1 1 MB Die EVAG Zahlen amp Fakten Fahrplan und Informationen Gultig ab 27 Mai 1968 VEB K Erfurter Verkehrsbetriebe Information der EVAG thueringer allgemeine de Thuringer Allgemeine vom 20 November 2015 Neuer Fahrplan ab 9 Februar 2015 Baumassnahme Marktstrasse ab 9 April Stadtwerke Erfurt abgerufen am 14 April 2018 Combino Basic Combino Advanced 5 teilig Combino 3 teilig www strassenbahn erfurt de Nahverkehrsplan 2014 2018 S 45 PDF 8 5 MB Erfurt soll eine neue Strassenbahnlinie bekommen In Thuringer Allgemeine vom 25 Juni 2014 Neue Strassenbahnlinie in Erfurt Stadtrat stimmt Planungenn zu In MDR DE vom 21 Marz 2024 EVAG startet mit neuem Liniennetz in die BUGA Stadtwerke Erfurt 13 April 2021 abgerufen am 11 Juni 2021 Erfurt 2 Strecken Portrait Anger Zoopark Erfurt Strecken Portrat Anger Ringelberg Erfurt 6 Strecken Portrat Hbf Melchendorfer Str Wiesenhugel Melchendorf Windischholzhausen Erfurt 5 Strecken Portrat Anger Hbf Hirschgarten Kaffeetrichter Thuringenhalle Steigerstrasse Ausbau der Erfurter Strassenbahn zur Stadtbahn PDF 311 kB Erfurter Verkehrsbetriebe AG abgerufen am 21 Juni 2021 Erfurt 3 Strecken Portrat Anger Domplatz Pappelstieg Rieth Europaplatz Erfurt 4 Strecken Portrat Anger Domplatz Gothaer Platz Bindersleben Messe Vermessen mit Google Maps KT4D www strassenbahn erfurt de Informationen der EVAG MGT6D MGT6DEwww strassenbahn erfurt de Christian Meinelt Journal Erfurt In Strassenbahn Magazin Nr 423 4 2025 GeraMond Verlag Munchen 2025 S 10 Ausschreibungsunterlagen der Stadtwerke Erfurt zur Beschaffung von 14 10 Strassenbahntriebwagen ZIP 2 3 MB In stadtwerke erfurt de Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 2 April 2018 abgerufen am 2 April 2018 Aktuelles Stadler stellt neue EVAG Strassenbahnen her Stadtwerke Erfurt 1 Oktober 2018 abgerufen am 10 Oktober 2018 Der Zuschlag ist erteilt Die EVAG beauftragt den Schweizer Schienenfahrzeughersteller Stadler mit dem Bau von 14 neuen Strassenbahnen Entwickelt konstruiert und gefertigt werden die neuen Strassenbahnen von einem Konsortium aus zwei Stadler Tochtergesellschaften der Stadler Pankow GmbH mit Sitz in Berlin und der Stadler Valencia S A U mit Sitz in Valencia Spanien Ab Ende 2020 wird das Modell Tramlink durch die Landeshauptstadt fahren Der Tramlink wird die Erfurter noch komfortabler von A nach B bringen und mit 42 Metern Lange auch deutlich mehr Fahrgasten Platz bieten Bis zu 248 Fahrgaste finden im grosszugig gestalteten Innenraum der Fahrzeuge Platz 102 davon auf Sitzplatzen Schweizer Hersteller Stadler baut neue Strassenbahnen fur Erfurt MDR Fernsehen 1 Oktober 2018 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 4 Oktober 2018 abgerufen am 4 Oktober 2018 Jede der neuen Bahnen soll 248 Fahrgaste befordern konnen 102 davon auf Sitzplatzen Die neuen Bahnen kosten insgesamt 56 Millionen Euro 26 Millionen davon schiessen die Europaische Union und das Land zu Neue Erfurter Strassenbahn startet Linienbetrieb erst ab Juli In bahnblogstelle net 17 Juni 2021 abgerufen am 5 Juli 2021 Redaktion Erfurter Verkehrsbetriebe wollen weitere Tramlink Strassenbahnen kaufen In Bahnblogstelle 20 Mai 2023 abgerufen am 20 Mai 2023 Arbeitswagen www strassenbahn erfurt de Sonderwagen www strassenbahn erfurt de Gleisplan PDF 204 kB Strassenbahnen in Thuringen Erfurt Gera Gotha Thuringerwaldbahn Jena Nordhausen Ehemalige Altenburg Eisenach Muhlhausen Weimar V DStadte mit Strassen und Stadtbahnen in der Bundesrepublik DeutschlandBaden Wurttemberg Baden Wurttemberg Freiburg im Breisgau Heidelberg Heilbronn Karlsruhe Strassen und Stadtbahn Kehl Strassburg Mannheim Stuttgart Ulm Weil am Rhein Basel Bayern Bayern Augsburg Munchen Nurnberg WurzburgBerlin Berlin BerlinBrandenburg Brandenburg Brandenburg an der Havel Cottbus Frankfurt Oder Potsdam Schoneiche bei Berlin Strausberg WoltersdorfBremen Bremen BremenHessen Hessen Darmstadt Frankfurt am Main Strassen und Stadtbahn Kassel Strassenbahn und RegioTram Mecklenburg Vorpommern Mecklenburg Vorpommern Rostock SchwerinNiedersachsen Niedersachsen Braunschweig HannoverNordrhein Westfalen Nordrhein Westfalen Bielefeld Bochum Gelsenkirchen Strassen und Stadtbahn Bonn Dortmund Duisburg Strassen und Stadtbahn Dusseldorf Strassen und Stadtbahn Essen Strassen und Stadtbahn Koln Krefeld Mulheim OberhausenRheinland Pfalz Rheinland Pfalz Ludwigshafen am Rhein MainzSaarland Saarland SaarbruckenSachsen Sachsen Bad Schandau Chemnitz Dresden Gorlitz Leipzig Plauen ZwickauSachsen Anhalt Sachsen Anhalt Dessau Halberstadt Halle Saale Magdeburg Naumburg Saale Thuringen Thuringen Erfurt Gera Gotha Strassen und Thuringerwaldbahn Jena NordhausenListe der bestehenden und ehemaligen Strassenbahnen in Deutschland