Der Kreis Monschau bis 1920 Kreis Montjoie 1953 bis 1969 Landkreis Monschau war von 1816 bis zum 31 Dezember 1971 ein Kr
Südkreis Aachen

Der Kreis Monschau (bis 1920 Kreis Montjoie, 1953 bis 1969 Landkreis Monschau) war von 1816 bis zum 31. Dezember 1971 ein Kreis im Regierungsbezirk Aachen. Er gehörte zunächst zur preußischen Rheinprovinz und seit 1946 zum neu gebildeten Land Nordrhein-Westfalen. Kreisstadt war Monschau.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten (Stand 1971) | ||
Koordinaten: | 50° 33′ N, 6° 15′ O | |
Bestandszeitraum: | 1816–1971 | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Aachen | |
Landschaftsverband: | Rheinland | |
Verwaltungssitz: | Monschau | |
Fläche: | 290,32 km2 | |
Einwohner: | 32.615 (31. Dez. 1971) | |
Bevölkerungsdichte: | 112 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | MON | |
Kreisschlüssel: | 05 4 35 | |
Kreisgliederung: | 17 Gemeinden | |
Landrat: | Hans Georg Weiss (CDU) |
Geographie
Der Kreis Monschau grenzte 1971 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Aachen, Düren und Schleiden. Im Westen grenzte er an die belgische Provinz Lüttich.
Geschichte
Auf dem Wiener Kongress wurde 1815 die Neuordnung der staatlichen Verhältnisse nach der Niederlage Napoleons beschlossen. Dank seiner Beteiligung an den Freiheitskriegen erhielt Preußen durch das Wiener Traktat neben anderen Bereichen auch das Aachener Gebiet zugesprochen. Im November 1815 erfolgte die Einteilung des Rheinlandes in zwei Provinzen (Provinz Jülich-Kleve-Berg und Provinz Großherzogtum Niederrhein) mit jeweils drei Regierungsbezirken. Einer davon war der Regierungsbezirk Aachen in der Provinz Großherzogtum Niederrhein. Entsprechend der preußischen Verwaltungsgliederung wurden darüber hinaus Kreise gebildet, deren Grenzen durch die französischen Kantone weitgehend vorbestimmt waren. Die Größe dieser neuen staatlichen Verwaltungsbezirke wurde so festgelegt, dass ein Bürger seine Geschäfte bei der Landratsverwaltung ohne Übernachtung erledigen konnte. Bei einer Wegezeit von ungefähr einer Stunde ergaben die Verhältnisse Anfang des 19. Jahrhunderts eine Geschwindigkeit – zu Fuß oder mit dem Pferdewagen – von 5 Kilometern pro Stunde.
An der Spitze der neuen Verwaltungseinrichtung stand nach den Bestimmungen des § 34 der Allerhöchsten Kabinettsorder Friedrich Wilhelm III. ein „Landrath“. Die Geburtsurkunde des Kreises Montjoie war die Anordnung der königlich preußischen Regierung zu Aachen, die im Amtsblatt Nr. 1 vom 27. April 1816 veröffentlicht wurde. Mit dem 1. Mai 1816 trat der Landrat Bernhard Böcking für den Kreis Montjoie sein Amt an. Dem Kreis Montjoie wurden 6,60 geografische Quadratmeilen Fläche für 16.983 Bürger zugeteilt. 1822 wurde per Kabinettsorder die Provinz Großherzogtum Niederrhein mit der Provinz Jülich-Kleve-Berg zur preußischen Rheinprovinz vereinigt.
Der Kreis Montjoie war zunächst in die zwölf Bürgermeistereien Dedenborn, Eicherscheid, Höfen, Imgenbroich, Kalterherberg, Kesternich, Lammersdorf, Montjoie, Roetgen, Rurberg, Schmidt und Simmerath gegliedert. Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts wurden die Bürgermeistereien Dedenborn und Lammersdorf aufgehoben sowie die Bürgermeisterei Zweifall neu eingerichtet. Mit der Einführung der Gemeindeordnung für die Rheinprovinz von 1845 wurden einige Bürgermeistereien des Kreises in mehrere Gemeinden untergliedert. Im Kreis Montjoie bestanden seitdem eine Stadt und 18 weitere Gemeinden:
Bürgermeisterei | Gemeinden |
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Eicherscheid | Eicherscheid |
Höfen | Höfen, Rohren |
Imgenbroich | Imgenbroich, Konzen, Mützenich |
Kalterherberg | Kalterherberg |
Kesternich | Kesternich, Steckenborn, Strauch |
Montjoie | Montjoie (Stadt) |
Roetgen | Roetgen, Rott |
Rurberg | Rurberg |
Schmidt | Schmidt, Vossenack |
Simmerath | Lammersdorf, Simmerath |
Zweifall | Zweifall |
Noch während des Ersten Weltkriegs wurde am 9. August 1918 die Stadt Montjoie in Monschau umbenannt. Die Umbenennung des Kreises Montjoie in Kreis Monschau folgte am 1. Juni 1920. Im Rahmen des Versailler Vertrages und nach Beschlüssen einer deutsch-belgischen Grenzkommission musste der Kreis Monschau 1922 die Trasse der Vennbahn sowie große unbewohnte Flächen der Vennwälder und des Truppenübungsplatzes Elsenborn an Belgien abgeben. Die Kreisfläche verringerte sich hierdurch um etwa 70 km².
Wie in der gesamten Rheinprovinz wurden seit dem 1. Januar 1928 die Bürgermeistereien des Kreises als Ämter bezeichnet. In den 1930er Jahren wurde eine neue Ämtereinteilung geschaffen, die bis 1969 Bestand hatte:
Ämter | Gemeinden |
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amtsfrei | Monschau (Stadt) |
Höfen | Höfen, Kalterherberg, Rohren |
Imgenbroich | Eicherscheid, Imgenbroich, Konzen, Mützenich |
Kesternich | Kesternich, Rurberg, Schmidt, Steckenborn, Strauch |
Roetgen | Roetgen, Rott, Zweifall |
Simmerath | Lammersdorf, Simmerath, Vossenack |
Ein einschneidendes Ereignis in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg bildete der Bau des Westwalles im Kreisgebiet, das in besonderem Maße von den Auswirkungen der Bautätigkeiten betroffen war. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgten erneute Grenzkorrekturen. An Belgien mussten 850 Hektar Land abgetreten werden, später fielen Gebiete von 487 Hektar, insbesondere bei Fringshaus-Roetgen-Lammersdorf, aufgrund des Brüsseler Vertrages von 1956 wieder an den Kreis zurück.
Im Jahr 1962 waren Monschau und sein Umland Schauplatz einer der letzten Pockenepidemien in Deutschland. Die damals in Deutschland schon fast als ausgerottet geltende Krankheit wurde durch einen Mitarbeiter eines Maschinenbauunternehmens, welcher auf Montage in Indien tätig war, eingeschleppt. Insgesamt forderte der Ausbruch eine Tote, vier sehr schwer und 33 mittelschwer Erkrankte. Für rund 700 Personen wurde Quarantäne angeordnet. Die medizinische Versorgung auch der nicht erkrankten Bevölkerung gestaltete sich teilweise schwierig, da umliegende Krankenhäuser sich aus Angst, die Infektion einzuschleppen, kategorisch weigerten, Patienten aus der Region aufzunehmen. – „Jeder Monschauer stand im Verdacht, die Pocken einzuschleppen.“
Im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gebietsreform wurden zunächst am 1. Juli 1969 Roetgen, Rott und Zweifall zu einer neuen amtsfreien Gemeinde Roetgen zusammengeschlossen. Gleichzeitig wurde das Amt Roetgen aufgelöst. Der Landkreis Monschau umfasste danach noch 17 Gemeinden.
Am 1. Oktober 1969 wurde aus dem Landkreis wieder der Kreis Monschau. Das Aachen-Gesetz brachte am 1. Januar 1972 weitere Gemeindezusammenschlüsse und das Ende des Kreises Monschau:
- Höfen, Imgenbroich, Kalterherberg, Konzen, Monschau, Mützenich und Rohren wurden zu einer neuen, größeren Stadt Monschau zusammengeschlossen.
- Eicherscheid, Kesternich, Lammersdorf, Rurberg, Simmerath, Steckenborn und Strauch wurden zu einer neuen, größeren Gemeinde Simmerath zusammengeschlossen.
- Schmidt wurde in die Stadt Nideggen im neuen Kreis Düren eingegliedert.
- Vossenack wurde in die Gemeinde Hürtgenwald im neuen Kreis Düren eingegliedert.
- Der Kreis Monschau mitsamt allen Ämtern wurde aufgelöst. Monschau, Roetgen und Simmerath wurden Teil des neuen Kreises Aachen.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
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1816 | 16.984 |
1825 | 17.604 |
1852 | 20.266 |
1871 | 18.276 |
1880 | 18.176 |
1890 | 18.483 |
1900 | 17.688 |
1910 | 18.249 |
1925 | 20.192 |
1939 | 22.860 |
1950 | 25.361 |
1960 | 27.200 |
1971 | 32.615 |
Politik
Ergebnisse der Kreistagswahlen ab 1946
In der Liste werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens zwei Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben.
Stimmenanteile der Parteien in Prozent
Jahr | CDU | SPD | FDP | FUWV | DZP |
---|---|---|---|---|---|
1946 | 69,8 | 7,0 | 13,6 | ||
1948 | 65,1 | 16,4 | 14,7 | ||
1952 | 63,4 | 8,2 | 9,0 | 17,4 | |
1956 | 61,6 | 10,9 | 11,3 | 14,9 | |
1961 | 64,7 | 11,6 | 6,1 | 9,0 | 8,7 |
1964 | 60,7 | 19,5 | 8,1 | 8,2 | 3,5 |
1969 | 62,3 | 22,5 | 11,2 | 4,0 |
Bei der Wahl im Jahr 1946 erreichten unabhängige Kandidaten 9,7 % der gültigen Stimmen. 1948 waren es 3,8 % und 1952 2,1 %.
Fußnote
1 1952: zusätzlich: BHE: 2,3 %
Landräte
- 1816–1824: Bernhard Böcking
- 1824–1846: Carl Zoepffel
- 1846–1854: Friedrich Hardt
- 1854–1855: Amand von Harenne (vertretungsweise)
- 1856–1863: Bernhard von Scheibler
- 1864–1870: Karl Hasse
- 1870–1873: Alphons Anthoni (auftragsweise)
- 1873–1876: Joseph von Ayx
- 1876–1877: Hermann Delhougne (auftragsweise)
- 1877–1889: Ludwig Rennen
- 1889–1898: Ludwig Sassé
- 1898–1905: Theodor von Guérard, Zentrum
- 1905–1917: Friedrich von Kesseler
- 1917–1920: Philipp Heimann
- 1920: Viktor von Solemacher-Antweiler (vertretungsweise)
- 1920–1925: Hans von Chamier Glisczinski, Zentrum
- 1926–1933: Franz Schwenzer
- 1933–1934: Franz Laumen
- 1934–1939: Alfred von Gescher
- 1939–1945: Kurt Dingerdissen
- 1941–1942: Heinz Ehmke (stellvertretend während des Kriegsdienstes von Dingerdissen)
- 1942–1943: Axel von Rappard (verwaltungsweise)
- 1943–1944: Josef Schramm (vertretungsweise)
- 1944–1945: Walter Scheibler (kommissarisch eingesetzt durch Capt. Robert A. Goetcheus)
- 1945: Alfred von Gescher
- 1945–1946: Reinhold Heinen, CDU
- 1946–1949: Johann Weishaupt, CDU
- 1949: Alois Gerards, CDU
- 1949–1958: Peter Schütt, CDU
- 1958–1964: Alois Gerards, CDU
- 1964–1971: Hans Georg Weiss, CDU
Altkreis Monschau / Südkreis Aachen
Der ehemalige Kreis Monschau bildet den Südteil der Städteregion Aachen sowie den Südwestzipfel des Kreises Düren. Die drei südlichen Kommunen der Städteregion Aachen, nämlich
- Monschau
- Roetgen und
- Simmerath,
werden häufig als Altkreis Monschau oder Südkreis Aachen bezeichnet. Im Norden schließt sich der ebenfalls zur Städteregion Aachen gehörige Wirtschaftsraum Eschweiler-Stolberg an. Ähnlich wie der Nordkreis Aachen betreiben die drei südlichen Kommunen eine gemeinsame Volkshochschule Südkreis Aachen.
Wappen
Blasonierung: „In Silber (Weiß) ein doppelschwänziger, rot gekrönter und silbern (weiß) bewehrter roter Löwe.“ | |
Wappenbegründung: Das von Walther Bergmann entworfene Wappen wurde laut Beschluss des Kreistages vom 15.06.1955 am 16. März 1956 vom nordrhein-westfälischen Innenministerium genehmigt. Es zeigt den Limburgischen Löwen. Das schlichtgehaltene Wappen übernimmt somit das Wappen der Edelherren von Montjoie–Valkenburg die bis 1361 Landesherren waren. |
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde dem damaligen Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen MON zugewiesen. Es wurde bis zum 31. Dezember 1971 ausgegeben. Aufgrund der Kennzeichenliberalisierung ist es seit dem 2. Juli 2013 wieder in der Städteregion Aachen und seit dem 15. Juli 2015 im Kreis Düren erhältlich.
Weblinks
- Grenzänderungen im Raum Eupen-Monschau-Malmedy nach dem Ersten Weltkrieg
- Geschichtsverein des Monschauer Landes e. V. Geschichtsverein des Monschauer Landes e. V., abgerufen am 7. Mai 2015.
Einzelnachweise
- territorial.de: Geschichte des Kreises Monschau
- Gemeindelexikon der Rheinprovinz 1888, S. 216 f.
- Portal Rheinische geschichte: Ereignisse 1918 bis 1933 ( vom 9. April 2014 im Internet Archive)
- Wörterbuch des Völkerrechts und der Diplomatie. (Digitalisat) Julius Hatschek, 1924, S. 292 f., abgerufen am 1. Januar 2015 (Lemma „Eupen-Malmedy“).
- Steffen Kopetzky: Epidemie in der Eifel: Die Attacke der gefährlichen Pocken. In: Spiegel Online. 26. März 2020 .
- Gesetz über den Zusammenschluß der Gemeinden des Amtes Roetgen
- Bekanntmachung der Neufassung der Kreisordnung für das Land Nordrhein-Westfalen vom 11. August 1969 im Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Nordrhein-Westfalen, Jahrgang 1969, Nr. 2021, S. 670 ff. (PDF)
- Beiträge zur Statistik der Königl. Preussischen Rheinlande. 1829, S. 22, abgerufen am 11. November 2014.
- Statistik des Regierungsbezirks Aachen 1827, S. 122
- Statistik des Regierungsbezirks Aachen 1852, S. 184
- Gemeindelexikon für das Königreich Preußen 1885, S. 248 (PDF)
- Michael Rademacher: Monschau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973
- Quelle: Jeweiliges Heft des Statistischen Landesamtes (LDS NRW), Mauerstr. 51, Düsseldorf, mit den Wahlergebnissen auf der Kreisebene.
- Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 325–326.
- VHS Südkreis Aachen (abgerufen am 26. Juli 2011)
- Wappen des Kreises Monschau
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Kreis Monschau bis 1920 Kreis Montjoie 1953 bis 1969 Landkreis Monschau war von 1816 bis zum 31 Dezember 1971 ein Kreis im Regierungsbezirk Aachen Er gehorte zunachst zur preussischen Rheinprovinz und seit 1946 zum neu gebildeten Land Nordrhein Westfalen Kreisstadt war Monschau Wappen DeutschlandkarteBasisdaten Stand 1971 Koordinaten 50 33 N 6 15 O 50 55 6 25 Koordinaten 50 33 N 6 15 OBestandszeitraum 1816 1971Bundesland Nordrhein WestfalenRegierungsbezirk AachenLandschaftsverband RheinlandVerwaltungssitz MonschauFlache 290 32 km2Einwohner 32 615 31 Dez 1971 Bevolkerungsdichte 112 Einwohner je km2Kfz Kennzeichen MONKreisschlussel 05 4 35Kreisgliederung 17 GemeindenLandrat Hans Georg Weiss CDU GeographieDer Kreis Monschau grenzte 1971 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Aachen Duren und Schleiden Im Westen grenzte er an die belgische Provinz Luttich GeschichteAuf dem Wiener Kongress wurde 1815 die Neuordnung der staatlichen Verhaltnisse nach der Niederlage Napoleons beschlossen Dank seiner Beteiligung an den Freiheitskriegen erhielt Preussen durch das Wiener Traktat neben anderen Bereichen auch das Aachener Gebiet zugesprochen Im November 1815 erfolgte die Einteilung des Rheinlandes in zwei Provinzen Provinz Julich Kleve Berg und Provinz Grossherzogtum Niederrhein mit jeweils drei Regierungsbezirken Einer davon war der Regierungsbezirk Aachen in der Provinz Grossherzogtum Niederrhein Entsprechend der preussischen Verwaltungsgliederung wurden daruber hinaus Kreise gebildet deren Grenzen durch die franzosischen Kantone weitgehend vorbestimmt waren Die Grosse dieser neuen staatlichen Verwaltungsbezirke wurde so festgelegt dass ein Burger seine Geschafte bei der Landratsverwaltung ohne Ubernachtung erledigen konnte Bei einer Wegezeit von ungefahr einer Stunde ergaben die Verhaltnisse Anfang des 19 Jahrhunderts eine Geschwindigkeit zu Fuss oder mit dem Pferdewagen von 5 Kilometern pro Stunde An der Spitze der neuen Verwaltungseinrichtung stand nach den Bestimmungen des 34 der Allerhochsten Kabinettsorder Friedrich Wilhelm III ein Landrath Die Geburtsurkunde des Kreises Montjoie war die Anordnung der koniglich preussischen Regierung zu Aachen die im Amtsblatt Nr 1 vom 27 April 1816 veroffentlicht wurde Mit dem 1 Mai 1816 trat der Landrat Bernhard Bocking fur den Kreis Montjoie sein Amt an Dem Kreis Montjoie wurden 6 60 geografische Quadratmeilen Flache fur 16 983 Burger zugeteilt 1822 wurde per Kabinettsorder die Provinz Grossherzogtum Niederrhein mit der Provinz Julich Kleve Berg zur preussischen Rheinprovinz vereinigt Der Kreis Montjoie war zunachst in die zwolf Burgermeistereien Dedenborn Eicherscheid Hofen Imgenbroich Kalterherberg Kesternich Lammersdorf Montjoie Roetgen Rurberg Schmidt und Simmerath gegliedert Im weiteren Verlauf des 19 Jahrhunderts wurden die Burgermeistereien Dedenborn und Lammersdorf aufgehoben sowie die Burgermeisterei Zweifall neu eingerichtet Mit der Einfuhrung der Gemeindeordnung fur die Rheinprovinz von 1845 wurden einige Burgermeistereien des Kreises in mehrere Gemeinden untergliedert Im Kreis Montjoie bestanden seitdem eine Stadt und 18 weitere Gemeinden Der Kreis Montjoie auf einer Karte aus dem Jahr 1905Burgermeisterei GemeindenEicherscheid EicherscheidHofen Hofen RohrenImgenbroich Imgenbroich Konzen MutzenichKalterherberg KalterherbergKesternich Kesternich Steckenborn StrauchMontjoie Montjoie Stadt Roetgen Roetgen RottRurberg RurbergSchmidt Schmidt VossenackSimmerath Lammersdorf SimmerathZweifall Zweifall Noch wahrend des Ersten Weltkriegs wurde am 9 August 1918 die Stadt Montjoie in Monschau umbenannt Die Umbenennung des Kreises Montjoie in Kreis Monschau folgte am 1 Juni 1920 Im Rahmen des Versailler Vertrages und nach Beschlussen einer deutsch belgischen Grenzkommission musste der Kreis Monschau 1922 die Trasse der Vennbahn sowie grosse unbewohnte Flachen der Vennwalder und des Truppenubungsplatzes Elsenborn an Belgien abgeben Die Kreisflache verringerte sich hierdurch um etwa 70 km Wie in der gesamten Rheinprovinz wurden seit dem 1 Januar 1928 die Burgermeistereien des Kreises als Amter bezeichnet In den 1930er Jahren wurde eine neue Amtereinteilung geschaffen die bis 1969 Bestand hatte Amter Gemeindenamtsfrei Monschau Stadt Hofen Hofen Kalterherberg RohrenImgenbroich Eicherscheid Imgenbroich Konzen MutzenichKesternich Kesternich Rurberg Schmidt Steckenborn StrauchRoetgen Roetgen Rott ZweifallSimmerath Lammersdorf Simmerath Vossenack Ein einschneidendes Ereignis in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg bildete der Bau des Westwalles im Kreisgebiet das in besonderem Masse von den Auswirkungen der Bautatigkeiten betroffen war Nach dem Zweiten Weltkrieg folgten erneute Grenzkorrekturen An Belgien mussten 850 Hektar Land abgetreten werden spater fielen Gebiete von 487 Hektar insbesondere bei Fringshaus Roetgen Lammersdorf aufgrund des Brusseler Vertrages von 1956 wieder an den Kreis zuruck Im Jahr 1962 waren Monschau und sein Umland Schauplatz einer der letzten Pockenepidemien in Deutschland Die damals in Deutschland schon fast als ausgerottet geltende Krankheit wurde durch einen Mitarbeiter eines Maschinenbauunternehmens welcher auf Montage in Indien tatig war eingeschleppt Insgesamt forderte der Ausbruch eine Tote vier sehr schwer und 33 mittelschwer Erkrankte Fur rund 700 Personen wurde Quarantane angeordnet Die medizinische Versorgung auch der nicht erkrankten Bevolkerung gestaltete sich teilweise schwierig da umliegende Krankenhauser sich aus Angst die Infektion einzuschleppen kategorisch weigerten Patienten aus der Region aufzunehmen Jeder Monschauer stand im Verdacht die Pocken einzuschleppen Im Rahmen der nordrhein westfalischen Gebietsreform wurden zunachst am 1 Juli 1969 Roetgen Rott und Zweifall zu einer neuen amtsfreien Gemeinde Roetgen zusammengeschlossen Gleichzeitig wurde das Amt Roetgen aufgelost Der Landkreis Monschau umfasste danach noch 17 Gemeinden Am 1 Oktober 1969 wurde aus dem Landkreis wieder der Kreis Monschau Das Aachen Gesetz brachte am 1 Januar 1972 weitere Gemeindezusammenschlusse und das Ende des Kreises Monschau Hofen Imgenbroich Kalterherberg Konzen Monschau Mutzenich und Rohren wurden zu einer neuen grosseren Stadt Monschau zusammengeschlossen Eicherscheid Kesternich Lammersdorf Rurberg Simmerath Steckenborn und Strauch wurden zu einer neuen grosseren Gemeinde Simmerath zusammengeschlossen Schmidt wurde in die Stadt Nideggen im neuen Kreis Duren eingegliedert Vossenack wurde in die Gemeinde Hurtgenwald im neuen Kreis Duren eingegliedert Der Kreis Monschau mitsamt allen Amtern wurde aufgelost Monschau Roetgen und Simmerath wurden Teil des neuen Kreises Aachen EinwohnerentwicklungJahr Einwohner1816 16 9841825 17 6041852 20 2661871 18 2761880 18 1761890 18 4831900 17 6881910 18 2491925 20 1921939 22 8601950 25 3611960 27 2001971 32 615PolitikErgebnisse der Kreistagswahlen ab 1946 In der Liste werden nur Parteien und Wahlergemeinschaften aufgefuhrt die mindestens zwei Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben Stimmenanteile der Parteien in Prozent Jahr CDU SPD FDP FUWV DZP1946 69 8 0 7 0 13 61948 65 1 16 4 14 71952 63 4 0 8 2 0 9 0 17 41956 61 6 10 9 11 3 14 91961 64 7 11 6 0 6 1 9 0 0 8 71964 60 7 19 5 0 8 1 8 2 0 3 51969 62 3 22 5 11 2 4 0 Bei der Wahl im Jahr 1946 erreichten unabhangige Kandidaten 9 7 der gultigen Stimmen 1948 waren es 3 8 und 1952 2 1 Fussnote 1 1952 zusatzlich BHE 2 3 Siehe auch Ergebnisse der Kommunalwahlen im Landkreis Monschau Landrate 1816 1824 Bernhard Bocking 1824 1846 Carl Zoepffel 1846 1854 Friedrich Hardt 1854 1855 Amand von Harenne vertretungsweise 1856 1863 Bernhard von Scheibler 1864 1870 Karl Hasse 1870 1873 Alphons Anthoni auftragsweise 1873 1876 Joseph von Ayx 1876 1877 Hermann Delhougne auftragsweise 1877 1889 Ludwig Rennen 1889 1898 Ludwig Sasse 1898 1905 Theodor von Guerard Zentrum 1905 1917 Friedrich von Kesseler 1917 1920 Philipp Heimann 1920 0000 Viktor von Solemacher Antweiler vertretungsweise 1920 1925 Hans von Chamier Glisczinski Zentrum 1926 1933 Franz Schwenzer 1933 1934 Franz Laumen 1934 1939 Alfred von Gescher 1939 1945 Kurt Dingerdissen 1941 1942 Heinz Ehmke stellvertretend wahrend des Kriegsdienstes von Dingerdissen 1942 1943 Axel von Rappard verwaltungsweise 1943 1944 Josef Schramm vertretungsweise 1944 1945 Walter Scheibler kommissarisch eingesetzt durch Capt Robert A Goetcheus 1945 0000 Alfred von Gescher 1945 1946 Reinhold Heinen CDU 1946 1949 Johann Weishaupt CDU 1949 0000 Alois Gerards CDU 1949 1958 Peter Schutt CDU 1958 1964 Alois Gerards CDU 1964 1971 Hans Georg Weiss CDUAltkreis Monschau Sudkreis AachenDer ehemalige Kreis Monschau bildet den Sudteil der Stadteregion Aachen sowie den Sudwestzipfel des Kreises Duren Die drei sudlichen Kommunen der Stadteregion Aachen namlich Monschau Roetgen und Simmerath werden haufig als Altkreis Monschau oder Sudkreis Aachen bezeichnet Im Norden schliesst sich der ebenfalls zur Stadteregion Aachen gehorige Wirtschaftsraum Eschweiler Stolberg an Ahnlich wie der Nordkreis Aachen betreiben die drei sudlichen Kommunen eine gemeinsame Volkshochschule Sudkreis Aachen Wappen Blasonierung In Silber Weiss ein doppelschwanziger rot gekronter und silbern weiss bewehrter roter Lowe Wappenbegrundung Das von Walther Bergmann entworfene Wappen wurde laut Beschluss des Kreistages vom 15 06 1955 am 16 Marz 1956 vom nordrhein westfalischen Innenministerium genehmigt Es zeigt den Limburgischen Lowen Das schlichtgehaltene Wappen ubernimmt somit das Wappen der Edelherren von Montjoie Valkenburg die bis 1361 Landesherren waren Kfz KennzeichenAm 1 Juli 1956 wurde dem damaligen Landkreis bei der Einfuhrung der bis heute gultigen Kfz Kennzeichen das Unterscheidungszeichen MON zugewiesen Es wurde bis zum 31 Dezember 1971 ausgegeben Aufgrund der Kennzeichenliberalisierung ist es seit dem 2 Juli 2013 wieder in der Stadteregion Aachen und seit dem 15 Juli 2015 im Kreis Duren erhaltlich WeblinksGrenzanderungen im Raum Eupen Monschau Malmedy nach dem Ersten Weltkrieg Geschichtsverein des Monschauer Landes e V Geschichtsverein des Monschauer Landes e V abgerufen am 7 Mai 2015 Einzelnachweiseterritorial de Geschichte des Kreises Monschau Gemeindelexikon der Rheinprovinz 1888 S 216 f Portal Rheinische geschichte Ereignisse 1918 bis 1933 Memento vom 9 April 2014 im Internet Archive Worterbuch des Volkerrechts und der Diplomatie Digitalisat Julius Hatschek 1924 S 292 f abgerufen am 1 Januar 2015 Lemma Eupen Malmedy Steffen Kopetzky Epidemie in der Eifel Die Attacke der gefahrlichen Pocken In Spiegel Online 26 Marz 2020 abgerufen am 26 Marz 2020 Gesetz uber den Zusammenschluss der Gemeinden des Amtes Roetgen Bekanntmachung der Neufassung der Kreisordnung fur das Land Nordrhein Westfalen vom 11 August 1969 im Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Nordrhein Westfalen Jahrgang 1969 Nr 2021 S 670 ff PDF Beitrage zur Statistik der Konigl Preussischen Rheinlande 1829 S 22 abgerufen am 11 November 2014 Statistik des Regierungsbezirks Aachen 1827 S 122 Statistik des Regierungsbezirks Aachen 1852 S 184 Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen 1885 S 248 PDF Michael Rademacher Monschau Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Statistisches Jahrbuch fur die Bundesrepublik Deutschland 1973 Quelle Jeweiliges Heft des Statistischen Landesamtes LDS NRW Mauerstr 51 Dusseldorf mit den Wahlergebnissen auf der Kreisebene Horst Romeyk Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816 1945 Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Band 69 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 7585 4 S 325 326 VHS Sudkreis Aachen abgerufen am 26 Juli 2011 Wappen des Kreises MonschauEhemalige Land Kreise in Nordrhein Westfalen Vor der Grundung Nordrhein Westfalens im heutigen Gebiet Nordrhein Westfalens aufgeloste Land Kreise Bilstein Blankenheim Bochum Brakel Bunde Dortmund Duisburg Dusseldorf Elberfeld Eslohe Essen Geilenkirchen Gelsenkirchen Gemund Gimborn Gladbach Grevenbroich Neuss Gummersbach Hagen Hamm Hattingen Heinsberg 1816 1932 Homburg Horde Kempen Krefeld Lechenich Lennep Medebach Mettmann Mulheim am Rhein Mulheim an der Ruhr Neuss Opladen Rahden Rheinbach Rheinberg Ruhrort Schwelm Solingen Solingen Lennep Uckerath Waldbrol Wipperfurth Ehemalige nordrhein westfalische Land Kreise Aachen 1816 1971 Aachen 1972 2009 Ahaus Altena Arnsberg Beckum Bergheim Erft Bielefeld Bonn Borken 1816 1974 Brilon Buren Coesfeld 1816 1974 Detmold Dinslaken Duren 1816 1971 Dusseldorf Mettmann Erkelenz Geilenkirchen Heinsberg Geldern Grevenbroich Halle Westf Hoxter 1816 1974 Iserlohn Julich Kempen Krefeld Koln Lemgo Lippstadt Lubbecke Ludenscheid Ludinghausen Meschede Minden Moers Monschau Munster Paderborn 1816 1974 Rees Rhein Wupper Kreis Schleiden Selfkantkreis Geilenkirchen Heinsberg Siegen Siegkreis Soest 1817 1974 Steinfurt 1816 1974 Tecklenburg Unna 1930 1974 Warburg Warendorf 1816 1974 Wiedenbruck Wittgenstein Normdaten Geografikum GND 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