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Osnabrücker Land

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Das Osnabrücker Land (ostwestfälisch Ossenbrüggske Laand) ist eine Region im Südwesten Niedersachsens, die in nordrhein-westfälisches Gebiet hineinragt. Zentrum ist die kreisfreie Stadt Osnabrück. Naturräumlich liegt die Kernlandschaft im Osnabrücker Hügelland, jedoch reicht der Kulturraum nach Norden über das Wiehengebirge hinweg bis ins Bersenbrücker Land, während er im Süden über den Teutoburger Wald hinaus bis ins nördliche Ostmünsterland reicht. Er umfasst in der Hauptsache das Einzugsgebiet des Oberlaufes der Hase. Das Osnabrücker Land gehört zum westfälischen Kulturraum und war bis zum Wiener Kongress auch politisch westfälisch. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es Bestrebungen, das Osnabrücker Land in ein neuzugründendes Bundesland Westfalen einzugliedern. Diese scheiterten aber am Widerstand aus Hannover und der Hauptsiegermächte. Man spricht im Osnabrücker Land ursprünglich einen plattdeutschen Dialekt, der im Süden der Region und in der Stadt Osnabrück zum Ostwestfälischen gehört. Im Osnabrücker Nordland ist der Dialekt dem Nordniedersächsischen zuzuordnen. Gemeinhin wird die Region mit dem Landkreis und der Stadt Osnabrück identifiziert, die auch weitgehend dem reichsfreien Hochstift des Heiligen Römischen Reiches entspricht. Auf dem Gebiet des Osnabrücker Landes besteht der Landschaftsverband Osnabrücker Land, der sich um kulturelle Belange kümmert. Das Osnabrücker Land ist nahezu gebietsidentisch mit dem Landkreis und der Stadt Osnabrück. Lediglich bei Randgebieten, z. B. Büscherheide, ist diese Zuordnung zumindest nicht eindeutig.

Geografische Lage

Der nördliche Teil des Osnabrücker Landes grenzt im Wesentlichen an niedersächsische Gebiete und zwar im Westen an das Emsland (Landkreis Emsland), im Norden an das Oldenburger Land, insbesondere an das Oldenburger Münsterland (die Landkreise Cloppenburg und Vechta), und im Osten an die Dümmer-Region (den Landkreis Diepholz und den westfälischen Kreis Minden-Lübbecke).

Der südliche Teil des Osnabrücker Landes grenzt an Nordrhein-Westfalen und zwar im Osten und Südosten an den Regierungsbezirk Detmold (Kreise Minden-Lübbecke, Herford und Gütersloh) und im Südwesten und Westen an den Regierungsbezirk Münster (Kreise Warendorf und Steinfurt). Die Landschaft des Osnabrücker Landes geht hier nahtlos in die Landschaften Ravensberger Land, Münsterland und Tecklenburger Land über.

Durch die Kreis- bzw. Landesgrenze werden keine Naturräume voneinander abgegrenzt. Das Wiehengebirge und der Teutoburger Wald bilden vielmehr einen quer durch das Osnabrücker Land verlaufenden Riegel, nördlich und südlich dessen befinden sich Tiefebenen.

Naturräumliche Gliederung

Das Osnabrücker Land liegt im westlichen Niedersachsen. Es erstreckt sich von der westfälischen Bucht im Süden über den Teutoburger Wald, das Osnabrücker Hügelland und das Wiehengebirge rund 75 km weit bis in das Osnabrücker Nordland mit dem Gehn, der Ankumer Höhe und der Geestlandschaft Artland.

Im Süden greift es mit den Gemeinden bzw. Teilen der Gemeinden Bad Iburg, Bad Laer, Glandorf, Hilter, Dissen und Bad Rothenfelde in das östliche Münsterland hinein. In diesem finden sich pleistozäne Löß- und Sandflächen, die zur Ems hin abdachen. Die Bäche, die über die Glane zur Ems fließen, haben Material aus dem nördlichen Teutoburger Wald abgelagert. Mit diesem Material wurde der dem Teutoburger Wald südlich vorgelagerte Bereich erkennbar erhöht. Deutlich sichtbar wird dies zum Beispiel, wenn man sich von Glandorf kommend Bad Iburg nähert und bereits vor der ersten Kette des Teutoburger Waldes einen kleinen Anstieg erkennt. Ein weiteres Flusssystem der Ems ist die Hase/Else. Die Hase teilt sich in Melle und fließt mit ihrem östlichen Teil als Else zur Weser, mit dem nordwestlichen als Hase durch das Osnabrücker Land zur Ems.

Nach Norden folgt dann der Teutoburger Wald mit dem südlichen Bergrücken aus Kalken der oberen Kreide und dem nördlichen Sandsteinkamm aus der Unterkreide mit dem Dörenberg als höchster Erhebung (331 m) des Osnabrücker Landes. Weiter nördlich schließt das Osnabrücker Berg- und Hügelland an, das sich südlich und nördlich der breiten Hasetalung erstreckt. In diesem Hügelland fallen der Piesberg, der Hüggel mit dem Silberberg, die Holter Höhen und die Meller Berge als größere Erhebungen auf. Diese Höhen verlaufen – wie der südliche Teutoburger Wald und das nördliche Wiehengebirge – von Nordwesten nach Südosten. Diese Großgliederung des Reliefs ist das Ergebnis der Bewegung der Erdkruste am Ende des Erdmittelalters. Im Zuge der alpidischen Gebirgsbildung in der Oberkreide am Ende des Erdmittelalters und dem Tertiär am Beginn der Erdneuzeit kam es sowohl zur Überkippung der Schichten im Teutoburger Wald als auch zur Schrägstellung im Wiehengebirge. Das Zwischenland zerbrach in Schollen, von denen einige emporgehoben wurden.

Entlang der Piesberg-Pyrmonter Achse wurden so die Ibbenbürener Bergplatte (außerhalb des Kreisgebietes) und der Piesberg so weit nach oben gehoben, dass kohleführende Gesteinsschichten aus dem Karbon in die Nähe der Erdoberfläche gelangten. Während auf Grund der geringen Mächtigkeit der Kohleflöze sowie infolge von Wasserhaltungsproblemen dem Kohleabbau am Piesberg nur eine kurze Zeit beschieden war, wurde im benachbarten Schafberg bis 2018 eine kohlenstoffreiche Anthrazitkohle abgebaut.

Auch im Hüggel treten Gesteine des Erdaltertums an die Erdoberfläche, die aber aus dem Perm und Karbon stammen und damit teilweise jünger sind als die Karbongesteine am Piesberg. Die Bildung des Bruchschollengebirges im Osnabrücker Raum mit der Herausbildung von Teutoburger Wald, Wiehengebirge und Osnabrücker Hügelland führte dazu, dass sehr dicht beieinander Erdschichten vom späten Erdaltertum bis in die Erdneuzeit anzutreffen sind, so dass Fachleute von der „Osnabrücker geologischen Quadratmeile“ sprechen, in der Ablagerungen der letzten 300 Millionen Jahre aufgeschlossen sind. In diesem Land zwischen den Kämmen des Teutoburger Waldes und des Wiehengebirges sind häufig Grundmoränenreste aus der Saalevereisung erhalten und an vielen Stellen gibt es Lößüberdeckungen. Auch südlich des Teutoburger Waldes und nördlich des Wiehengebirges finden sich solche Ablagerungen.

An das Gebirgs- und Hügelland schließt das Osnabrücker Nordland mit den Gemeinden aus den ehemaligen Kreisen Bersenbrück und Wittlage an. In diesem Osnabrücker Nordland finden sich im Westen die Plantlünner Sandebene, im Norden das Bersenbrücker Land mit dem Artland und im Nordosten die Rahden-Diepenhauer Geest. Der Naturraum ist hier im Wesentlichen von den Vorgängen der Saalevereisung sowie von periglazialen und postglazialen Prozessen geprägt. Der große Endmoränenbogen, den heute noch die Dammer Berge im Osten und die Ankumer Höhe (Bippener Berge) im Westen nachzeichnen, ist in der Saalezeit aufgeschüttet worden. Nördlich dieses Endmoränenwalles im Gebiet des Artlandes ist die ehemalige Endmoräne durch die Hase und durch die ihr zufließenden Bäche stark abgetragen worden. Als das Gebiet noch von Eis bedeckt war, hatte das Wasser eine zur heutigen Entwässerungsrichtung genau entgegengesetzte Fließrichtung: Es floss vom Eis nach Süden, sammelte sich in einer Flusslandschaft nördlich des Wiehengebirges, um dann nach Westen hin dem Meer zuzustreben. In diesem Urstromtal entwickelten sich ausgedehnte Moore, die lange Zeit große und für den Menschen undurchdringliche Regionen entstehen ließen, wie z. B. das Große Moor nördlich vom Kalkrieser Berg oder das Vinter Moor in der Gemeinde Neuenkirchen-Vörden.

Im Osnabrücker Land sind rund 30 Teilflächen der natürlichen oder weitgehend vom Menschen überprägten Naturlandschaft unter Schutz gestellt. Das größte Naturschutzgebiet ist das „Suddenmoor/Anten“ in der Gemeinde Berge mit 635 Hektar. Größere Schutzgebiete sind außerdem das „Venner Moor“ (220 ha, Gemeinde Ostercappeln), das „Hahlener Moor“ (230 ha, Gemeinde Berge), das „Dievenmoor“ (220 ha, Gemeinde Bohmte), „Freeden“ (220 ha, Stadt Bad Iburg) und „Harderburg“ (30 ha, Stadt Georgsmarienhütte).

Der Erlebnispark Boden in Osnabrück, ein zwei Hektar großer Landschaftspark, gibt einen direkten Einblick in den Boden des Osnabrücker Landes. Sieben verschiedene Landschaften mit jeweils zwei Meter tiefen, überdachte Bodenschnitten liegen nebeneinander und erlauben dadurch den direkten Vergleich. Den geologischen Aufbau des Osnabrücker Landes verdeutlicht ein Modellsteinbruch. Der Besucher erfährt, wie und wann Gesteine entstehen und wo man sie in der Landschaft findet. Träger des Projektes ist die Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück.

Kreisangehörige Kommunen

Das Osnabrücker Land wird in folgenden Kommunen unterteilt:

  • Samtgemeinde Artland
  • Bad Essen
  • Bad Iburg
  • Bad Laer
  • Bad Rothenfelde
  • Belm
  • Samtgemeinde Bersenbrück
  • Bissendorf
  • Bohmte
  • Bramsche
  • Dissen am Teutoburger Wald
  • Samtgemeinde Fürstenau
  • Georgsmarienhütte
  • Glandorf
  • Hagen am Teutoburger Wald
  • Hasbergen
  • Hilter am Teutoburger Wald
  • Melle
  • Samtgemeinde Neuenkirchen
  • Osnabrück
  • Ostercappeln
  • Wallenhorst

Geschichte

Die Geschichte des Osnabrücker Landes ist bis 1802 Teil der westfälischen Geschichte, wo das Hochstift Osnabrück reichsunmittelbares Territorium des Heiligen Römischen Reiches war und zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis gehörte. Bis zur Auflösung der Hochstifte schob sich das Osnabrücker Land als Riegel zwischen das Niederstift und das Hochstift Münster, also die heutigen Landschaften Münsterland und Oldenburger Münsterland.

Siedlungsentwicklung

Die bäuerliche Besiedlung im Osnabrücker Land geht auf fast allen Siedlungsplätzen auf die Zeit vor 800 n. Chr. zurück. Auf Grund von Ortsnamen lässt sich vermuten, dass ein Großteil der Siedlungsplätze bereits vor 800 besetzt waren. Die ältesten Höfe – im Osnabrücker Land als Vollerben bezeichnet – lagen in lockerer Gruppierung um das immer etwas höher gelegene gute Ackerland. Dieses Altackerland war der Esch, ein Name, der heute noch oft in den Karten als Ortsbezeichnung, aber auch in den Siedlungen als Straßenname zu finden ist. Meist durch Teilung eines Vollerbenhofes entstanden dann schon in früher Zeit so genannte Halberben. In der Folgezeit verbesserte sich die Ackerkultur. Es wurde die Dreifelderwirtschaft eingeführt, bei der im Wechsel das Ackerland von verschiedenen Feldfrüchten (zunächst auch mit einer eingeschobenen Brachzeit) besetzt wurde. Dadurch stieg der Ertrag. Auch die Plaggendüngung, bei der aus der Waldweide Erdplaggen zunächst als Streu in die Ställe und dann zur Düngung auf den Esch gebracht wurde, erhöhte den Ernteertrag. So wurde es möglich, für nachgeborene Söhne kleine Hofstellen mit einem geringen Anteil am Esch einzurichten. Es entstanden die so genannten Erbkötterhöfe.

Nach der Christianisierung der Sachsen durch die Franken ab etwa 800 n. Chr. wurden auch im ländlichen Raum vielerorts Kirchen errichtet. Um diese Kirchen haben sich ab dem 13. Jahrhundert die Kirchhöfersiedlungen entwickelt, die eine andere Siedlungsform aufweisen als die Eschdörfer. Die Kirchen waren Mittelpunkt eines Kirchspiels und von einem Friedhof umgeben. Am Rand dieses Friedhofs wurden zunächst von den größeren Grundbesitzern des Kirchspiels Steinwerke und Speicher errichtet. Sie dienten als Lagerhäuser, in Kriegszeiten aber auch als Zufluchtstätten. Um besseren Schutz gewähren zu können, wurde im Laufe der Zeit die Kirche zusammen mit Friedhof und Speichern von einer Mauer umgeben. Diese so gesicherten Siedlungen werden auch als Kirchenburgen bezeichnet.

Die Speicher und Steinwerke wurden nach und nach zu Dauerwohnhäusern umgebaut, deren Bewohner häufig Tagelöhner, Handwerker und Gewerbetreibende waren, die in ärmlichen Verhältnissen lebten, da die beengten räumlichen Gegebenheiten in der Siedlung kaum einen Broterwerb aus einer landwirtschaftlichen Tätigkeit zuließen. In vielen Orten des Landkreises Osnabrück kann man heute noch die Anlagen dieser Kirchhöfersiedlungen erkennen. Sehr selten sind noch Reste der alten Ummauerungen erkennbar. Häufiger sind allerdings noch eine Anzahl der alten kleinen Häuser um die Kirchhöfe vorhanden, und manchmal ist sogar wie in Buer noch ein Zugangstor zum Kirchhof erhalten. Die Kirchhöfe liegen heute und lagen auch früher wie in Dissen oder in Gehrde neben den Durchgangsstraßen. Auch in Bad Laer ist der Kirchhof mit den umgebenden Häusern der ehemaligen Kirchhöfersiedlung nicht der zentrale Platz des Ortes, wohingegen die Marktplätze in den Städten dagegen früher das Zentrum des Verkehrs und des Handels waren.

Typisch für die Bauten des Osnabrücker Landes waren Fachwerkbauten. Als älteste bestehende Fachwerkkonstruktion wird ein bis heute bestehender Verbindungsbau der 1552 erbauten Burg Scheventorf im Gebiet der heutigen Stadt Bad Iburg angesehen.

Bevölkerungsentwicklung

In weniger als 200 Jahren hat sich die Einwohnerzahl auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Osnabrück von rund 122.000 im Jahr 1821 auf rund 520.000 im Jahr 2006 mehr als vervierfacht. Diese Zunahme der Bevölkerung vollzog sich allerdings nicht kontinuierlich. Während am Beginn des 19. Jahrhunderts die Bevölkerung zunächst leicht zunahm, verringerte sie sich zu Beginn der zweiten Hälfte jenes Jahrhunderts zunächst wieder. Dies war die Zeit, in der auf Grund von wirtschaftlichen Schwierigkeiten eine Vielzahl von Menschen eine neue Zukunft in der Neuen Welt, vornehmlich in den USA, suchte.

Mit dem Einzug der Industrialisierung auch im Osnabrücker Land stieg die Einwohnerzahl langsam zunehmend bis zum Jahre 1939. Dann schnellte die Zahl in die Höhe: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 1946 bereits rund 247.000 Einwohner gezählt, und bereits im Jahr 1951 waren es sogar 258.000 Menschen, die im Osnabrücker Land lebten. Eine Vielzahl von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen aus den Deutschen Ostgebieten, aber auch Menschen, die ihre Wohnungen in den Städten durch den Bombenkrieg verloren hatten, lebten jetzt in den Gemeinden des heutigen Landkreises Osnabrück. Ein Teil dieser Menschen verließ relativ rasch wieder den Landkreis Osnabrück, als zu Beginn der 1950er Jahre in den Städten neuer Wohnraum, aber auch neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Doch eine größere Zahl blieb in den Gemeinden und fand dort eine neue Heimat, so dass zunächst mit rund 238.000 Einwohnern etwa 50 Prozent mehr Menschen im Landkreis lebten als vor dem Krieg. Anschließend stieg die Einwohnerzahl kontinuierlich bis heute an.

Von diesem Bevölkerungswachstum waren die einzelnen Gemeinden jedoch nicht in gleicher Weise betroffen. Am stärksten gewachsen sind die Gemeinde Wallenhorst und die Stadt Georgsmarienhütte. In beiden Kommunen hat sich die Einwohnerzahl mehr als verzehnfacht. Stark angestiegen ist die Zahl der Einwohner auch in Hasbergen, Hagen und in der Stadt Quakenbrück. Dagegen verzeichnen die Gemeinden Badbergen und Menslage heute weniger Einwohner als im Jahr 1821.

Die Zunahme der Einwohnerzahlen in den Stadtrandgemeinden von Osnabrück ist nicht zuletzt auf die Nachbarschaft der Großstadt Osnabrück zurückzuführen. So ist die Einwohnerzahl in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in jenen Gemeinden kräftig gewachsen, als die Nachbargemeinden zunehmend die Funktion als Wohngemeinden für die in Osnabrück Beschäftigten übernommen haben.

In Georgsmarienhütte verlief die Entwicklung jedoch etwas anders. Hier wurden schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Schwerindustrie Arbeitsplätze geschaffen und damit Zuwanderung von Menschen in diese Gemeinde ausgelöst. So hatte sich die Einwohnerzahl bereits 1939 gegenüber 1821 mehr als vervierfacht. Auch Hagen hat von dem Werk in Georgsmarienhütte frühzeitig profitiert, so dass auch hier bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Bevölkerungszahl stärker angestiegen war als in anderen Kommunen des heutigen Landkreises.

Die Veränderungen in den Einwohnerzahlen haben dazu geführt, dass heute die Stadtrandgemeinden von Osnabrück zu jenen gehören, die die höchsten Bevölkerungsdichten aufweisen. Nur die Stadt Quakenbrück besitzt eine noch höhere Einwohnerdichte. Diese Stadt an der Nordgrenze des Landkreises war als Grenzfestung des Hochstifts schon früh eine städtische Siedlung mit Kaufleuten und Handwerkern. Auf dieser Grundlage konnte sich in der Spätphase der Industrialisierung am Ende des 19. und am Beginn des 20. Jahrhunderts Industrie entwickeln. Dabei verwundert es nicht, dass in Quakenbrück mit seinem agrarisch geprägten Umfeld die Nahrungsmittelproduktion einen hohen Stellenwert einnimmt. Diese Wirtschaftsorientierung hat Quakenbrück bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine starke Bevölkerungszunahme gebracht und in dieser städtischen Siedlung damit zu einer hohen Bevölkerungsdichte geführt.

Dabei muss jedoch bedacht werden, dass z. B. eine ebenfalls hohe Bevölkerungsdichte in den Kernen der Städte Melle oder Bramsche nicht deutlich wird, da diese Kommunen ihre ländlich geprägten Umlandgemeinden bei der Gebietsreform 1972 eingemeindet haben, Quakenbrück ist hingegen in seiner Ausdehnung als Einheitsgemeinde mit seinen Umlandgemeinden nur in einer Samtgemeinde verbunden.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Verkehrsgeschichte

Alle Verkehrslinien zeichnen überwiegend alte Verkehrswege nach. Osnabrück lag schon früh im Schnittpunkt des Nord-Süd- und West-Ost-Verkehrs. Diese Verkehrswege nutzten den Übergang über die Hase. Allerdings gab es Verlagerungen von Wegführungen. Während im Mittelalter bis in die Neuzeit hinein der Verkehrsweg von Osnabrück nach Bremen über Bramsche, Ankum, Quakenbrück und dann weiter über Cloppenburg und Delmenhorst verlief, verlagerte sich der Straßenverkehr im 19. Jahrhundert auf die Trasse der heutigen Bundesstraße 51.

Die Verlagerung wurde möglich, als im Zuge der Trockenlegung der Moore diese direktere Trasse nach Bremen eine schnellere Verbindung erlaubte. Der über weite Strecken sehr gradlinige Verlauf der heutigen Straße weist darauf hin, dass es sich um einen relativ jungen Verkehrsweg handelt. Auch der alte Verkehrsweg, der weitgehend von der B68 nach Norden nachgezeichnet wird, hat im Bereich Ankum–Bersenbrück eine kleinräumige Verlagerung nach Osten erfahren. Die alte Verbindung verlief von Bramsche über den alten Kirch- und Gogerichtsort Ankum nach Quakenbrück. Erst die politische Bedeutungsverlagerung nach Bersenbrück führte zu einer Umlegung des Verkehrsweges. Auch der Verkehrsweg von Osnabrück nach Osten verlief früher nördlich des Wiehengebirges. Allerdings wurde durch die neu gebaute Eisenbahnstrecke bereits im 19. Jahrhundert Verkehr auf eine Trasse südlich des Wiehengebirges im Verlauf der Hase-Else-Senke gelenkt. Dieser Trasse folgte dann in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Autobahn, so dass auch der Straßenverkehr auf diese südliche Wegeführung verlagert wurde.

Auch der Südverkehr verlagerte sich. Der sehr gerade Verlauf lässt erkennen, dass die Straße von Glandorf nach Bad Iburg in napoleonischer Zeit ausgebaut wurde. Vorher wählte der Verkehr die Route über Glane und dann nach Bad Iburg. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verlagerte sich ein Großteil des überregionalen Straßenverkehrs nach der Eröffnung der Autobahn 1 weiter in den Westen.

Im Bahnhof Osnabrück-Eversburg wurde 1903 die schmalspurige „Kleinbahn Piesberg–Rheine“ eröffnet. Die 1935 auf Normalspur umgestellte und als Tecklenburger Nordbahn bezeichnete Bahn betreibt noch heute Güterverkehr und Museumsfahrten auf der Strecke Osnabrück–Westerkappeln–Mettingen–Rheine.

Straßenverkehr

Durch das Osnabrücker Land verlaufen bedeutende Verkehrslinien: Die Süd-Nord-Autobahn A 1 von Saarbrücken über Köln nach Bremen, Hamburg und Lübeck mit Anschluss an die Vogelfluglinie, die West-Ost-Autobahn A 30 von Amsterdam nach Bad Oeynhausen mit Anschluss an die A 2 nach Berlin und weiter nach Warschau, die A 33 beginnend in Osnabrück über Bielefeld und Paderborn mit Anschluss an die A 44 als Verbindung zwischen den Niederlanden und Mitteldeutschland, die Süd-Nord-Bundesstraße B 51 von Köln nach Bremen sowie die West-Ost-Bundesstraße B 65 nach Hannover und die B 68 von Osnabrück über Bramsche nach Cloppenburg. Während diese Verkehrswege sich alle im Gebiet von Osnabrück kreuzen, durchschneidet die West-Ost-Bundesstraße B 214 das nördliche Kreisgebiet von Lingen kommend auf ihrem Weg nach Braunschweig. Die B 218 verläuft nur im Osnabrücker Land zwischen Fürstenau und Bohmte mit Anschluss an die B 65 nach Hannover. Der internationale Flughafen Münster/Osnabrück ist über die A 1 zu erreichen.

Schienenverkehr

Wichtige überregionale Eisenbahnstrecken sind die Süd-Nord-Strecke Köln–Bremen–Hamburg sowie die West-Ost-Strecke aus den Niederlanden über Rheine nach Hannover und Berlin. Ergänzt wird dieses Eisenbahnnetz durch die Strecken Wilhelmshaven–Osnabrück und Delmenhorst–Hesepe über Bramsche sowie Brackwede–Osnabrück („Haller Willem“) – die heute von der NordWestBahn betrieben werden.

Wasserstraßen

Der Landkreis ist über den Mittellandkanal mit Kanalhäfen in Bramsche, Bohmte und Bad Essen und den Osnabrücker Stichkanal an das deutsche Wasserstraßennetz angeschlossen.

Fahrradverkehr

Das Osnabrücker Land wird von einer Reihe überregionaler Radwanderwege durchzogen, beispielsweise vom „Brückenradweg“ Osnabrück-Bremen und der BahnRadRoute Teuto-Senne von Osnabrück nach Paderborn. Überregional bekannt ist vor allem die Hase-Ems-Tour, die die Möglichkeit bietet, dem Lauf der Hase von der Quelle im Meller Ortsteil Wellingholzhausen bis zur Mündung in die Ems in Meppen zu folgen.

Wirtschaftliche Struktur

Die Wirtschaftsstruktur des Landkreises Osnabrück ist gekennzeichnet von einer breiten Branchenstruktur, wo kleine und mittlere Unternehmen vorherrschen. Die Spitzenstellung nimmt das produzierende Gewerbe mit Betrieben aus unterschiedlichen Branchen ein. So findet sich zum Beispiel Lebensmittelindustrie sowohl im Nordkreis als auch im Südkreis. In der Samtgemeinde Artland haben zwei Fleisch- und Wurstwaren-Fabrikationsbetriebe sowie eine Firma für Backzutaten, Desserts und Backmischungen ihre Produktionsstätten, deren Erzeugnisse in ganz Deutschland und darüber hinaus europaweit und selbst im überseeischen Ausland vermarktet werden. Aus Dissen und Hilter im Südkreis kommen gleichfalls Fleisch- und Wurstwaren sowie ferner Margarine und Feinkost-Salate aus der größten Salatfabrikation Europas.

Diese Nahrungsmittel-Produktion basiert auf einer ertragreichen Landwirtschaft im Landkreis Osnabrück. Im Landkreis Osnabrück hat einer der modernsten europäischen Schlachthöfe seinen Standort. Die größte Zierfischfutter-Fabrik der Welt befindet sich im Landkreis in der Stadt Melle.

Auch andere Branchen bestimmen die Struktur der gewerblichen Wirtschaft im Osnabrücker Land. Die Metallverarbeitung wie das Stahlwerk Georgsmarienhütte und die Holzverarbeitung haben eine hohe Bedeutung. Andere Branchen sind Zulieferer für die Automobilindustrie, Hersteller von Edelstahlerzeugnissen, von Pappe und Tapeten, Möbeln, Bernsteinschmuck und Turmuhren. Das Gros der Arbeitsplätze im Landkreis Osnabrück findet sich allerdings im Dienstleistungsbereich.

Die Zahl der Beschäftigten von Handel, Gastgewerbe und Verkehr und die des übrigen Dienstleistungsbereichs liegt mit rund 66.600 deutlich vor der des produzierenden Gewerbes mit rund 42.000 Beschäftigten. In den Heilbädern Bad Iburg und Bad Rothenfelde hat der Tourismus große Bedeutung, in Dissen und Hilter dominiert die gewerbliche Wirtschaft.

Große Unternehmen in der Region

Große Unternehmen in der Region sind unter anderem: Amazonen-Werke, DF World of Spices (Fuchs Gewürze), Felix Schoeller Gruppe, Froneri Ice Cream Deutschland, Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe, Heinrich Hamker Lebensmittelwerke, Hellmann Worldwide Logistics, Heinrich Fip, Homann, Kaffee-Partner, Kemper, Kesseböhmer, KiKxxl, KME, Koch International, Köster, Meyer & Meyer, Niels-Stensen-Kliniken, NordWestBahn, NOZ Medien, Paracelsus-Kliniken, Piepenbrock Unternehmensgruppe, Sievert, Solarlux, Tapetenfabrik Gebr. Rasch, Thomas Philipps, Volkswagen Osnabrück, Wiemann Möbel, Windel Group.

Tourismus

Der Tourismus hat für das Osnabrücker Land eine hohe regionalwirtschaftliche Bedeutung. Grundlage sind zunächst die vorhandenen natürlichen Gegebenheiten, insbesondere die in den Heilbädern genutzten Solequellen und die abwechslungsreiche Landschaft mit den Höhen im Teutoburger Wald, Wiehengebirge aber auch im Osnabrücker Hügelland und in den Ankumer Bergen. Für den Wanderer gibt es ein ausgedehntes Wegenetz, das den Einwohnern von Stadt und Landkreis Osnabrück ebenso zur Naherholung dient, wie Touristen aus den nahen Niederlanden und dem Ruhrgebiet.

Die überall vorhandenen Ausflugsparkplätze sind an sonnigen Wochenenden häufig von den Autos der Ausflügler übervoll besetzt, beispielsweise am Charlottensee in Bad Iburg. Es gibt Standorte, die je nach Jahreszeit verstärkt oder durchgängig gut besucht werden. So sind die Parkplätze am Freeden in Bad Iburg besonders stark im April frequentiert, wenn auf dem Kalk dieses Höhenrückens der Lerchensporn blüht.

Zu den Rundwanderwegen kommen regionale und überregionale Fernwanderwege wie der Hermannsweg auf dem Kamm des Teutoburger Waldes oder der Wittekindsweg auf der Höhe des Wiehengebirges. Auch der Fahrradtourist findet im Osnabrücker Land eine Vielzahl markierter Radwanderrouten. Insgesamt stehen mehr als 2.000 km Radwege zur Verfügung. Vor allem die Routen in den Gebieten südlich des Teutoburger Waldes und nördlich des Wiehengebirges sind beliebt, weil dort nur geringe Höhenunterschiede zu bewältigen sind. Die Restmoorflächen nördlich des Wiehengebirges stellen dabei eine zusätzliche Attraktion dar.

Das Osnabrücker Land hat auch Anteil am Naturpark Nördlicher Teutoburger Wald-Wiehengebirge, der seit 2002 unter der Bezeichnung Natur- und Geopark TERRA.vita firmiert. Die Geschäftsführung liegt seit 1996 beim Landkreis Osnabrück. Dieser Naturpark erstreckt sich auf einer Größe von 1.220 km² von Porta Westfalica an der Weser über Osnabrück bis zum Hahnenmoor im Artland und von Bielefeld bis zum Wasserdreieck Mittellandkanal/Dortmund-Ems-Kanal in Hörstel. Dabei lässt sich sagen, dass das Hahnenmoor oder beispielsweise die Ankumer Höhe weder etwas mit dem Wiehengebirge noch mit dem Teutoburger Wald zu tun hat. Wie ferner oben erwähnt, sind es Endmoränen der Saale-Eiszeit. Seit 2004 ist der Naturpark TERRA.vita in das „Global Network of Geoparks“ der UNESCO aufgenommen. Der Naturpark erschließt in der Osnabrücker Region Gesteinsschichten vom Karbon im Erdaltertum bis zum Quartär in der Erdneuzeit. Als entsprechendes Museum fungiert das Museum am Schölerberg in Osnabrück. Die in jüngster Zeit im Naturpark ausgewiesenen 17 so genannten TERRA.trails sind Radwege unterschiedlicher Länge und unterschiedlicher Schwierigkeit. Sie bieten als besonderes touristisches Angebot Einblicke in die geologische Vielfalt der unterschiedlichsten Bodendenkmäler des Osnabrücker Landes.

In neuerer Zeit haben die Ausgrabungen in Kalkriese mit dem inzwischen eingerichteten „Varusschlacht“ – Museum (Museum und Park Kalkriese) das Osnabrücker Land national und auch international bekannt gemacht. Neben diesem Ort europäischer Geschichte gibt es sieben Megalithanlagen und eine Vielzahl von Baudenkmälern als Zeugen einer Kulturregion, die touristische Attraktionen darstellen: die in einer größeren Zahl erhaltenen Artländer Bauernhäuser im Nordkreis, die 16 Burgen und Schlösser, von denen das ehemalige Fürstbischöfliche Schloss Iburg sicherlich das bedeutendste ist, sowie die 17 erhaltenen Wasser- und Windmühlen überall im Osnabrücker Land.

Im Jahr 2010 fand in Bad Essen die 4. Niedersächsische Landesgartenschau statt. Im selben Jahr feierte die Stadt Quakenbrück 775-jähriges Jubiläum. 2018 war Bad Iburg Gastgeber der 6. Niedersächsischen Landesgartenschau.

Als Wirtschaftsfaktor kommt im Osnabrücker Land dem Übernachtungstourismus große Bedeutung zu. Von diesem Tourismus profitieren bislang neben der Stadt Osnabrück in erster Linie die Kurorte Bad Essen, Bad Iburg, Bad Laer und Bad Rothenfelde.

Literatur

  • Werner Dobelmann: Geschichte und Entwicklung des Osnabrücker Nordlandes (Der Altkreis Bersenbrück; 3; Heimat gestern und heute. Mitteilungen des Kreisheimatbundes Bersenbrück; 22), Quakenbrück 1979.
  • Konrad Gertzen: Kreuzwege im Osnabrücker Land (Hrsg.: Landkreis Osnabrück, Kulturamt), Osnabrück 1993.
  • Andreas Vonderach: Schlösser und Herrensitze im Osnabrücker Land. Isensee, Oldenburg 2012, ISBN 978-3-89995-837-9.

Film

  • Das Osnabrücker Land – Waschbären und Wildschweine. Dokumentarfilm, Deutschland, 2011, 43 Min., Buch und Regie: Svenja Schieke und Ralph Schieke, Produktion: NDR, Reihe: Expeditionen ins Tierreich, Erstsendung: 16. November 2011 beim NDR, Inhaltsangabe (Memento vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive) vom NDR.
  • Norddeutscher Rundfunk: Wege zum Nachbarn: Vom Teutoburger Wald zum Wiehengebirge. Reise durch das Osnabrücker Land zu den Sehenswürdigkeiten, Naturschönheiten und zu ausgewählten Höfen und Betrieben. Reportage, Deutschland 1964, 26 Min., Regie: Günter Kunz.
  • Landpartie: Osnabrück. Dokumentation, Deutschland 2022, 88 Min., Buch und Regie: Volker Ide, Produktion: NDR, Reihe: Landpartie, Erstausstrahlung am 13. März 2022.

Weblinks

Portal:Osnabrücker Land – Das Wikipedia-Portal zum Einstieg in weitere Artikel

  • BfN Landschaftssteckbrief Osnabrücker Hügelland
  • Tourismusverband Osnabrücker Land
  • Offizielle Website Landkreis Osnabrück
  • Literatur über das Osnabrücker Land in der Niedersächsischen Bibliographie
  • Literatur von und über Osnabrücker Land im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise und Textauszüge

  • Stonjek, Diether: Landkreis Osnabrück. In: de Lange, Norbert und Stonjek, Diether (Hrsg.): Osnabrück und das Osnabrücker Umland. Bramsche 2004, (S. 51–66) (Schriftenreihe Kulturregion Osnabrück; herausgegeben vom Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V., Band 22).
  1. Bericht: Geschichte Osnabruecker Land
  2. Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz (Hrsg.): Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern – Das Osnabrücker Land I, Bd. 42. 1979, S. 12ff
  3. Die größten Unternehmen im IHK Bezirk Osnabrück. Abgerufen am 27. Juni 2022. 

52.2775198.04388Koordinaten: 52° 16′ 39,1″ N, 8° 2′ 38″ O

Normdaten (Geografikum): GND: 4104643-2 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: sh2006008993 | VIAF: 238392423

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 15:16

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Das Osnabrucker Land ostwestfalisch Ossenbruggske Laand ist eine Region im Sudwesten Niedersachsens die in nordrhein westfalisches Gebiet hineinragt Zentrum ist die kreisfreie Stadt Osnabruck Naturraumlich liegt die Kernlandschaft im Osnabrucker Hugelland jedoch reicht der Kulturraum nach Norden uber das Wiehengebirge hinweg bis ins Bersenbrucker Land wahrend er im Suden uber den Teutoburger Wald hinaus bis ins nordliche Ostmunsterland reicht Er umfasst in der Hauptsache das Einzugsgebiet des Oberlaufes der Hase Das Osnabrucker Land gehort zum westfalischen Kulturraum und war bis zum Wiener Kongress auch politisch westfalisch Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es Bestrebungen das Osnabrucker Land in ein neuzugrundendes Bundesland Westfalen einzugliedern Diese scheiterten aber am Widerstand aus Hannover und der Hauptsiegermachte Man spricht im Osnabrucker Land ursprunglich einen plattdeutschen Dialekt der im Suden der Region und in der Stadt Osnabruck zum Ostwestfalischen gehort Im Osnabrucker Nordland ist der Dialekt dem Nordniedersachsischen zuzuordnen Gemeinhin wird die Region mit dem Landkreis und der Stadt Osnabruck identifiziert die auch weitgehend dem reichsfreien Hochstift des Heiligen Romischen Reiches entspricht Auf dem Gebiet des Osnabrucker Landes besteht der Landschaftsverband Osnabrucker Land der sich um kulturelle Belange kummert Das Osnabrucker Land ist nahezu gebietsidentisch mit dem Landkreis und der Stadt Osnabruck Lediglich bei Randgebieten z B Buscherheide ist diese Zuordnung zumindest nicht eindeutig Lage des Osnabrucker Landes in NiedersachsenLogo Tourismusverband Osnabrucker Land e V Geografische LageDer nordliche Teil des Osnabrucker Landes grenzt im Wesentlichen an niedersachsische Gebiete und zwar im Westen an das Emsland Landkreis Emsland im Norden an das Oldenburger Land insbesondere an das Oldenburger Munsterland die Landkreise Cloppenburg und Vechta und im Osten an die Dummer Region den Landkreis Diepholz und den westfalischen Kreis Minden Lubbecke Der sudliche Teil des Osnabrucker Landes grenzt an Nordrhein Westfalen und zwar im Osten und Sudosten an den Regierungsbezirk Detmold Kreise Minden Lubbecke Herford und Gutersloh und im Sudwesten und Westen an den Regierungsbezirk Munster Kreise Warendorf und Steinfurt Die Landschaft des Osnabrucker Landes geht hier nahtlos in die Landschaften Ravensberger Land Munsterland und Tecklenburger Land uber Durch die Kreis bzw Landesgrenze werden keine Naturraume voneinander abgegrenzt Das Wiehengebirge und der Teutoburger Wald bilden vielmehr einen quer durch das Osnabrucker Land verlaufenden Riegel nordlich und sudlich dessen befinden sich Tiefebenen Naturraumliche GliederungDas Osnabrucker Land liegt im westlichen Niedersachsen Es erstreckt sich von der westfalischen Bucht im Suden uber den Teutoburger Wald das Osnabrucker Hugelland und das Wiehengebirge rund 75 km weit bis in das Osnabrucker Nordland mit dem Gehn der Ankumer Hohe und der Geestlandschaft Artland Hasewehr in Osnabruck Im Suden greift es mit den Gemeinden bzw Teilen der Gemeinden Bad Iburg Bad Laer Glandorf Hilter Dissen und Bad Rothenfelde in das ostliche Munsterland hinein In diesem finden sich pleistozane Loss und Sandflachen die zur Ems hin abdachen Die Bache die uber die Glane zur Ems fliessen haben Material aus dem nordlichen Teutoburger Wald abgelagert Mit diesem Material wurde der dem Teutoburger Wald sudlich vorgelagerte Bereich erkennbar erhoht Deutlich sichtbar wird dies zum Beispiel wenn man sich von Glandorf kommend Bad Iburg nahert und bereits vor der ersten Kette des Teutoburger Waldes einen kleinen Anstieg erkennt Ein weiteres Flusssystem der Ems ist die Hase Else Die Hase teilt sich in Melle und fliesst mit ihrem ostlichen Teil als Else zur Weser mit dem nordwestlichen als Hase durch das Osnabrucker Land zur Ems Nach Norden folgt dann der Teutoburger Wald mit dem sudlichen Bergrucken aus Kalken der oberen Kreide und dem nordlichen Sandsteinkamm aus der Unterkreide mit dem Dorenberg als hochster Erhebung 331 m des Osnabrucker Landes Weiter nordlich schliesst das Osnabrucker Berg und Hugelland an das sich sudlich und nordlich der breiten Hasetalung erstreckt In diesem Hugelland fallen der Piesberg der Huggel mit dem Silberberg die Holter Hohen und die Meller Berge als grossere Erhebungen auf Diese Hohen verlaufen wie der sudliche Teutoburger Wald und das nordliche Wiehengebirge von Nordwesten nach Sudosten Diese Grossgliederung des Reliefs ist das Ergebnis der Bewegung der Erdkruste am Ende des Erdmittelalters Im Zuge der alpidischen Gebirgsbildung in der Oberkreide am Ende des Erdmittelalters und dem Tertiar am Beginn der Erdneuzeit kam es sowohl zur Uberkippung der Schichten im Teutoburger Wald als auch zur Schragstellung im Wiehengebirge Das Zwischenland zerbrach in Schollen von denen einige emporgehoben wurden Entlang der Piesberg Pyrmonter Achse wurden so die Ibbenburener Bergplatte ausserhalb des Kreisgebietes und der Piesberg so weit nach oben gehoben dass kohlefuhrende Gesteinsschichten aus dem Karbon in die Nahe der Erdoberflache gelangten Wahrend auf Grund der geringen Machtigkeit der Kohlefloze sowie infolge von Wasserhaltungsproblemen dem Kohleabbau am Piesberg nur eine kurze Zeit beschieden war wurde im benachbarten Schafberg bis 2018 eine kohlenstoffreiche Anthrazitkohle abgebaut Auch im Huggel treten Gesteine des Erdaltertums an die Erdoberflache die aber aus dem Perm und Karbon stammen und damit teilweise junger sind als die Karbongesteine am Piesberg Die Bildung des Bruchschollengebirges im Osnabrucker Raum mit der Herausbildung von Teutoburger Wald Wiehengebirge und Osnabrucker Hugelland fuhrte dazu dass sehr dicht beieinander Erdschichten vom spaten Erdaltertum bis in die Erdneuzeit anzutreffen sind so dass Fachleute von der Osnabrucker geologischen Quadratmeile sprechen in der Ablagerungen der letzten 300 Millionen Jahre aufgeschlossen sind In diesem Land zwischen den Kammen des Teutoburger Waldes und des Wiehengebirges sind haufig Grundmoranenreste aus der Saalevereisung erhalten und an vielen Stellen gibt es Lossuberdeckungen Auch sudlich des Teutoburger Waldes und nordlich des Wiehengebirges finden sich solche Ablagerungen An das Gebirgs und Hugelland schliesst das Osnabrucker Nordland mit den Gemeinden aus den ehemaligen Kreisen Bersenbruck und Wittlage an In diesem Osnabrucker Nordland finden sich im Westen die Plantlunner Sandebene im Norden das Bersenbrucker Land mit dem Artland und im Nordosten die Rahden Diepenhauer Geest Der Naturraum ist hier im Wesentlichen von den Vorgangen der Saalevereisung sowie von periglazialen und postglazialen Prozessen gepragt Der grosse Endmoranenbogen den heute noch die Dammer Berge im Osten und die Ankumer Hohe Bippener Berge im Westen nachzeichnen ist in der Saalezeit aufgeschuttet worden Nordlich dieses Endmoranenwalles im Gebiet des Artlandes ist die ehemalige Endmorane durch die Hase und durch die ihr zufliessenden Bache stark abgetragen worden Als das Gebiet noch von Eis bedeckt war hatte das Wasser eine zur heutigen Entwasserungsrichtung genau entgegengesetzte Fliessrichtung Es floss vom Eis nach Suden sammelte sich in einer Flusslandschaft nordlich des Wiehengebirges um dann nach Westen hin dem Meer zuzustreben In diesem Urstromtal entwickelten sich ausgedehnte Moore die lange Zeit grosse und fur den Menschen undurchdringliche Regionen entstehen liessen wie z B das Grosse Moor nordlich vom Kalkrieser Berg oder das Vinter Moor in der Gemeinde Neuenkirchen Vorden Im Osnabrucker Land sind rund 30 Teilflachen der naturlichen oder weitgehend vom Menschen uberpragten Naturlandschaft unter Schutz gestellt Das grosste Naturschutzgebiet ist das Suddenmoor Anten in der Gemeinde Berge mit 635 Hektar Grossere Schutzgebiete sind ausserdem das Venner Moor 220 ha Gemeinde Ostercappeln das Hahlener Moor 230 ha Gemeinde Berge das Dievenmoor 220 ha Gemeinde Bohmte Freeden 220 ha Stadt Bad Iburg und Harderburg 30 ha Stadt Georgsmarienhutte Der Erlebnispark Boden in Osnabruck ein zwei Hektar grosser Landschaftspark gibt einen direkten Einblick in den Boden des Osnabrucker Landes Sieben verschiedene Landschaften mit jeweils zwei Meter tiefen uberdachte Bodenschnitten liegen nebeneinander und erlauben dadurch den direkten Vergleich Den geologischen Aufbau des Osnabrucker Landes verdeutlicht ein Modellsteinbruch Der Besucher erfahrt wie und wann Gesteine entstehen und wo man sie in der Landschaft findet Trager des Projektes ist die Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabruck Kreisangehorige KommunenDas Osnabrucker Land wird in folgenden Kommunen unterteilt Samtgemeinde Artland Bad Essen Bad Iburg Bad Laer Bad Rothenfelde Belm Samtgemeinde Bersenbruck Bissendorf Bohmte Bramsche Dissen am Teutoburger Wald Samtgemeinde Furstenau Georgsmarienhutte Glandorf Hagen am Teutoburger Wald Hasbergen Hilter am Teutoburger Wald Melle Samtgemeinde Neuenkirchen Osnabruck Ostercappeln WallenhorstGeschichteDie Geschichte des Osnabrucker Landes ist bis 1802 Teil der westfalischen Geschichte wo das Hochstift Osnabruck reichsunmittelbares Territorium des Heiligen Romischen Reiches war und zum Niederrheinisch Westfalischen Reichskreis gehorte Bis zur Auflosung der Hochstifte schob sich das Osnabrucker Land als Riegel zwischen das Niederstift und das Hochstift Munster also die heutigen Landschaften Munsterland und Oldenburger Munsterland Siedlungsentwicklung Burg Scheventorf erbaut 1552 Die bauerliche Besiedlung im Osnabrucker Land geht auf fast allen Siedlungsplatzen auf die Zeit vor 800 n Chr zuruck Auf Grund von Ortsnamen lasst sich vermuten dass ein Grossteil der Siedlungsplatze bereits vor 800 besetzt waren Die altesten Hofe im Osnabrucker Land als Vollerben bezeichnet lagen in lockerer Gruppierung um das immer etwas hoher gelegene gute Ackerland Dieses Altackerland war der Esch ein Name der heute noch oft in den Karten als Ortsbezeichnung aber auch in den Siedlungen als Strassenname zu finden ist Meist durch Teilung eines Vollerbenhofes entstanden dann schon in fruher Zeit so genannte Halberben In der Folgezeit verbesserte sich die Ackerkultur Es wurde die Dreifelderwirtschaft eingefuhrt bei der im Wechsel das Ackerland von verschiedenen Feldfruchten zunachst auch mit einer eingeschobenen Brachzeit besetzt wurde Dadurch stieg der Ertrag Auch die Plaggendungung bei der aus der Waldweide Erdplaggen zunachst als Streu in die Stalle und dann zur Dungung auf den Esch gebracht wurde erhohte den Ernteertrag So wurde es moglich fur nachgeborene Sohne kleine Hofstellen mit einem geringen Anteil am Esch einzurichten Es entstanden die so genannten Erbkotterhofe Nach der Christianisierung der Sachsen durch die Franken ab etwa 800 n Chr wurden auch im landlichen Raum vielerorts Kirchen errichtet Um diese Kirchen haben sich ab dem 13 Jahrhundert die Kirchhofersiedlungen entwickelt die eine andere Siedlungsform aufweisen als die Eschdorfer Die Kirchen waren Mittelpunkt eines Kirchspiels und von einem Friedhof umgeben Am Rand dieses Friedhofs wurden zunachst von den grosseren Grundbesitzern des Kirchspiels Steinwerke und Speicher errichtet Sie dienten als Lagerhauser in Kriegszeiten aber auch als Zufluchtstatten Um besseren Schutz gewahren zu konnen wurde im Laufe der Zeit die Kirche zusammen mit Friedhof und Speichern von einer Mauer umgeben Diese so gesicherten Siedlungen werden auch als Kirchenburgen bezeichnet Die Speicher und Steinwerke wurden nach und nach zu Dauerwohnhausern umgebaut deren Bewohner haufig Tagelohner Handwerker und Gewerbetreibende waren die in armlichen Verhaltnissen lebten da die beengten raumlichen Gegebenheiten in der Siedlung kaum einen Broterwerb aus einer landwirtschaftlichen Tatigkeit zuliessen In vielen Orten des Landkreises Osnabruck kann man heute noch die Anlagen dieser Kirchhofersiedlungen erkennen Sehr selten sind noch Reste der alten Ummauerungen erkennbar Haufiger sind allerdings noch eine Anzahl der alten kleinen Hauser um die Kirchhofe vorhanden und manchmal ist sogar wie in Buer noch ein Zugangstor zum Kirchhof erhalten Die Kirchhofe liegen heute und lagen auch fruher wie in Dissen oder in Gehrde neben den Durchgangsstrassen Auch in Bad Laer ist der Kirchhof mit den umgebenden Hausern der ehemaligen Kirchhofersiedlung nicht der zentrale Platz des Ortes wohingegen die Marktplatze in den Stadten dagegen fruher das Zentrum des Verkehrs und des Handels waren Typisch fur die Bauten des Osnabrucker Landes waren Fachwerkbauten Als alteste bestehende Fachwerkkonstruktion wird ein bis heute bestehender Verbindungsbau der 1552 erbauten Burg Scheventorf im Gebiet der heutigen Stadt Bad Iburg angesehen Bevolkerungsentwicklung In weniger als 200 Jahren hat sich die Einwohnerzahl auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Osnabruck von rund 122 000 im Jahr 1821 auf rund 520 000 im Jahr 2006 mehr als vervierfacht Diese Zunahme der Bevolkerung vollzog sich allerdings nicht kontinuierlich Wahrend am Beginn des 19 Jahrhunderts die Bevolkerung zunachst leicht zunahm verringerte sie sich zu Beginn der zweiten Halfte jenes Jahrhunderts zunachst wieder Dies war die Zeit in der auf Grund von wirtschaftlichen Schwierigkeiten eine Vielzahl von Menschen eine neue Zukunft in der Neuen Welt vornehmlich in den USA suchte Mit dem Einzug der Industrialisierung auch im Osnabrucker Land stieg die Einwohnerzahl langsam zunehmend bis zum Jahre 1939 Dann schnellte die Zahl in die Hohe Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 1946 bereits rund 247 000 Einwohner gezahlt und bereits im Jahr 1951 waren es sogar 258 000 Menschen die im Osnabrucker Land lebten Eine Vielzahl von Heimatvertriebenen und Fluchtlingen aus den Deutschen Ostgebieten aber auch Menschen die ihre Wohnungen in den Stadten durch den Bombenkrieg verloren hatten lebten jetzt in den Gemeinden des heutigen Landkreises Osnabruck Ein Teil dieser Menschen verliess relativ rasch wieder den Landkreis Osnabruck als zu Beginn der 1950er Jahre in den Stadten neuer Wohnraum aber auch neue Arbeitsplatze geschaffen wurden Doch eine grossere Zahl blieb in den Gemeinden und fand dort eine neue Heimat so dass zunachst mit rund 238 000 Einwohnern etwa 50 Prozent mehr Menschen im Landkreis lebten als vor dem Krieg Anschliessend stieg die Einwohnerzahl kontinuierlich bis heute an Von diesem Bevolkerungswachstum waren die einzelnen Gemeinden jedoch nicht in gleicher Weise betroffen Am starksten gewachsen sind die Gemeinde Wallenhorst und die Stadt Georgsmarienhutte In beiden Kommunen hat sich die Einwohnerzahl mehr als verzehnfacht Stark angestiegen ist die Zahl der Einwohner auch in Hasbergen Hagen und in der Stadt Quakenbruck Dagegen verzeichnen die Gemeinden Badbergen und Menslage heute weniger Einwohner als im Jahr 1821 Die Zunahme der Einwohnerzahlen in den Stadtrandgemeinden von Osnabruck ist nicht zuletzt auf die Nachbarschaft der Grossstadt Osnabruck zuruckzufuhren So ist die Einwohnerzahl in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts in jenen Gemeinden kraftig gewachsen als die Nachbargemeinden zunehmend die Funktion als Wohngemeinden fur die in Osnabruck Beschaftigten ubernommen haben In Georgsmarienhutte verlief die Entwicklung jedoch etwas anders Hier wurden schon in der Mitte des 19 Jahrhunderts durch die Schwerindustrie Arbeitsplatze geschaffen und damit Zuwanderung von Menschen in diese Gemeinde ausgelost So hatte sich die Einwohnerzahl bereits 1939 gegenuber 1821 mehr als vervierfacht Auch Hagen hat von dem Werk in Georgsmarienhutte fruhzeitig profitiert so dass auch hier bereits in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts die Bevolkerungszahl starker angestiegen war als in anderen Kommunen des heutigen Landkreises Die Veranderungen in den Einwohnerzahlen haben dazu gefuhrt dass heute die Stadtrandgemeinden von Osnabruck zu jenen gehoren die die hochsten Bevolkerungsdichten aufweisen Nur die Stadt Quakenbruck besitzt eine noch hohere Einwohnerdichte Diese Stadt an der Nordgrenze des Landkreises war als Grenzfestung des Hochstifts schon fruh eine stadtische Siedlung mit Kaufleuten und Handwerkern Auf dieser Grundlage konnte sich in der Spatphase der Industrialisierung am Ende des 19 und am Beginn des 20 Jahrhunderts Industrie entwickeln Dabei verwundert es nicht dass in Quakenbruck mit seinem agrarisch gepragten Umfeld die Nahrungsmittelproduktion einen hohen Stellenwert einnimmt Diese Wirtschaftsorientierung hat Quakenbruck bereits in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts eine starke Bevolkerungszunahme gebracht und in dieser stadtischen Siedlung damit zu einer hohen Bevolkerungsdichte gefuhrt Dabei muss jedoch bedacht werden dass z B eine ebenfalls hohe Bevolkerungsdichte in den Kernen der Stadte Melle oder Bramsche nicht deutlich wird da diese Kommunen ihre landlich gepragten Umlandgemeinden bei der Gebietsreform 1972 eingemeindet haben Quakenbruck ist hingegen in seiner Ausdehnung als Einheitsgemeinde mit seinen Umlandgemeinden nur in einer Samtgemeinde verbunden Wirtschaft und InfrastrukturVerkehr Verkehrsgeschichte Alle Verkehrslinien zeichnen uberwiegend alte Verkehrswege nach Osnabruck lag schon fruh im Schnittpunkt des Nord Sud und West Ost Verkehrs Diese Verkehrswege nutzten den Ubergang uber die Hase Allerdings gab es Verlagerungen von Wegfuhrungen Wahrend im Mittelalter bis in die Neuzeit hinein der Verkehrsweg von Osnabruck nach Bremen uber Bramsche Ankum Quakenbruck und dann weiter uber Cloppenburg und Delmenhorst verlief verlagerte sich der Strassenverkehr im 19 Jahrhundert auf die Trasse der heutigen Bundesstrasse 51 Die Verlagerung wurde moglich als im Zuge der Trockenlegung der Moore diese direktere Trasse nach Bremen eine schnellere Verbindung erlaubte Der uber weite Strecken sehr gradlinige Verlauf der heutigen Strasse weist darauf hin dass es sich um einen relativ jungen Verkehrsweg handelt Auch der alte Verkehrsweg der weitgehend von der B68 nach Norden nachgezeichnet wird hat im Bereich Ankum Bersenbruck eine kleinraumige Verlagerung nach Osten erfahren Die alte Verbindung verlief von Bramsche uber den alten Kirch und Gogerichtsort Ankum nach Quakenbruck Erst die politische Bedeutungsverlagerung nach Bersenbruck fuhrte zu einer Umlegung des Verkehrsweges Auch der Verkehrsweg von Osnabruck nach Osten verlief fruher nordlich des Wiehengebirges Allerdings wurde durch die neu gebaute Eisenbahnstrecke bereits im 19 Jahrhundert Verkehr auf eine Trasse sudlich des Wiehengebirges im Verlauf der Hase Else Senke gelenkt Dieser Trasse folgte dann in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts die Autobahn so dass auch der Strassenverkehr auf diese sudliche Wegefuhrung verlagert wurde Auch der Sudverkehr verlagerte sich Der sehr gerade Verlauf lasst erkennen dass die Strasse von Glandorf nach Bad Iburg in napoleonischer Zeit ausgebaut wurde Vorher wahlte der Verkehr die Route uber Glane und dann nach Bad Iburg In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts verlagerte sich ein Grossteil des uberregionalen Strassenverkehrs nach der Eroffnung der Autobahn 1 weiter in den Westen Im Bahnhof Osnabruck Eversburg wurde 1903 die schmalspurige Kleinbahn Piesberg Rheine eroffnet Die 1935 auf Normalspur umgestellte und als Tecklenburger Nordbahn bezeichnete Bahn betreibt noch heute Guterverkehr und Museumsfahrten auf der Strecke Osnabruck Westerkappeln Mettingen Rheine Strassenverkehr Durch das Osnabrucker Land verlaufen bedeutende Verkehrslinien Die Sud Nord Autobahn A 1 von Saarbrucken uber Koln nach Bremen Hamburg und Lubeck mit Anschluss an die Vogelfluglinie die West Ost Autobahn A 30 von Amsterdam nach Bad Oeynhausen mit Anschluss an die A 2 nach Berlin und weiter nach Warschau die A 33 beginnend in Osnabruck uber Bielefeld und Paderborn mit Anschluss an die A 44 als Verbindung zwischen den Niederlanden und Mitteldeutschland die Sud Nord BundesstrasseB 51 von Koln nach Bremen sowie die West Ost Bundesstrasse B 65 nach Hannover und die B 68 von Osnabruck uber Bramsche nach Cloppenburg Wahrend diese Verkehrswege sich alle im Gebiet von Osnabruck kreuzen durchschneidet die West Ost Bundesstrasse B 214 das nordliche Kreisgebiet von Lingen kommend auf ihrem Weg nach Braunschweig Die B 218 verlauft nur im Osnabrucker Land zwischen Furstenau und Bohmte mit Anschluss an die B 65 nach Hannover Der internationale Flughafen Munster Osnabruck ist uber die A 1 zu erreichen Schienenverkehr Wichtige uberregionale Eisenbahnstrecken sind die Sud Nord Strecke Koln Bremen Hamburg sowie die West Ost Strecke aus den Niederlanden uber Rheine nach Hannover und Berlin Erganzt wird dieses Eisenbahnnetz durch die Strecken Wilhelmshaven Osnabruck und Delmenhorst Hesepe uber Bramsche sowie Brackwede Osnabruck Haller Willem die heute von der NordWestBahn betrieben werden Wasserstrassen Der Landkreis ist uber den Mittellandkanal mit Kanalhafen in Bramsche Bohmte und Bad Essen und den Osnabrucker Stichkanal an das deutsche Wasserstrassennetz angeschlossen Fahrradverkehr Das Osnabrucker Land wird von einer Reihe uberregionaler Radwanderwege durchzogen beispielsweise vom Bruckenradweg Osnabruck Bremen und der BahnRadRoute Teuto Senne von Osnabruck nach Paderborn Uberregional bekannt ist vor allem die Hase Ems Tour die die Moglichkeit bietet dem Lauf der Hase von der Quelle im Meller Ortsteil Wellingholzhausen bis zur Mundung in die Ems in Meppen zu folgen Wirtschaftliche Struktur Die Wirtschaftsstruktur des Landkreises Osnabruck ist gekennzeichnet von einer breiten Branchenstruktur wo kleine und mittlere Unternehmen vorherrschen Die Spitzenstellung nimmt das produzierende Gewerbe mit Betrieben aus unterschiedlichen Branchen ein So findet sich zum Beispiel Lebensmittelindustrie sowohl im Nordkreis als auch im Sudkreis In der Samtgemeinde Artland haben zwei Fleisch und Wurstwaren Fabrikationsbetriebe sowie eine Firma fur Backzutaten Desserts und Backmischungen ihre Produktionsstatten deren Erzeugnisse in ganz Deutschland und daruber hinaus europaweit und selbst im uberseeischen Ausland vermarktet werden Aus Dissen und Hilter im Sudkreis kommen gleichfalls Fleisch und Wurstwaren sowie ferner Margarine und Feinkost Salate aus der grossten Salatfabrikation Europas Diese Nahrungsmittel Produktion basiert auf einer ertragreichen Landwirtschaft im Landkreis Osnabruck Im Landkreis Osnabruck hat einer der modernsten europaischen Schlachthofe seinen Standort Die grosste Zierfischfutter Fabrik der Welt befindet sich im Landkreis in der Stadt Melle Auch andere Branchen bestimmen die Struktur der gewerblichen Wirtschaft im Osnabrucker Land Die Metallverarbeitung wie das Stahlwerk Georgsmarienhutte und die Holzverarbeitung haben eine hohe Bedeutung Andere Branchen sind Zulieferer fur die Automobilindustrie Hersteller von Edelstahlerzeugnissen von Pappe und Tapeten Mobeln Bernsteinschmuck und Turmuhren Das Gros der Arbeitsplatze im Landkreis Osnabruck findet sich allerdings im Dienstleistungsbereich Die Zahl der Beschaftigten von Handel Gastgewerbe und Verkehr und die des ubrigen Dienstleistungsbereichs liegt mit rund 66 600 deutlich vor der des produzierenden Gewerbes mit rund 42 000 Beschaftigten In den Heilbadern Bad Iburg und Bad Rothenfelde hat der Tourismus grosse Bedeutung in Dissen und Hilter dominiert die gewerbliche Wirtschaft Grosse Unternehmen in der Region Grosse Unternehmen in der Region sind unter anderem Amazonen Werke DF World of Spices Fuchs Gewurze Felix Schoeller Gruppe Froneri Ice Cream Deutschland Georgsmarienhutte Unternehmensgruppe Heinrich Hamker Lebensmittelwerke Hellmann Worldwide Logistics Heinrich Fip Homann Kaffee Partner Kemper Kessebohmer KiKxxl KME Koch International Koster Meyer amp Meyer Niels Stensen Kliniken NordWestBahn NOZ Medien Paracelsus Kliniken Piepenbrock Unternehmensgruppe Sievert Solarlux Tapetenfabrik Gebr Rasch Thomas Philipps Volkswagen Osnabruck Wiemann Mobel Windel Group TourismusDer Tourismus hat fur das Osnabrucker Land eine hohe regionalwirtschaftliche Bedeutung Grundlage sind zunachst die vorhandenen naturlichen Gegebenheiten insbesondere die in den Heilbadern genutzten Solequellen und die abwechslungsreiche Landschaft mit den Hohen im Teutoburger Wald Wiehengebirge aber auch im Osnabrucker Hugelland und in den Ankumer Bergen Fur den Wanderer gibt es ein ausgedehntes Wegenetz das den Einwohnern von Stadt und Landkreis Osnabruck ebenso zur Naherholung dient wie Touristen aus den nahen Niederlanden und dem Ruhrgebiet Die uberall vorhandenen Ausflugsparkplatze sind an sonnigen Wochenenden haufig von den Autos der Ausflugler ubervoll besetzt beispielsweise am Charlottensee in Bad Iburg Es gibt Standorte die je nach Jahreszeit verstarkt oder durchgangig gut besucht werden So sind die Parkplatze am Freeden in Bad Iburg besonders stark im April frequentiert wenn auf dem Kalk dieses Hohenruckens der Lerchensporn bluht Zu den Rundwanderwegen kommen regionale und uberregionale Fernwanderwege wie der Hermannsweg auf dem Kamm des Teutoburger Waldes oder der Wittekindsweg auf der Hohe des Wiehengebirges Auch der Fahrradtourist findet im Osnabrucker Land eine Vielzahl markierter Radwanderrouten Insgesamt stehen mehr als 2 000 km Radwege zur Verfugung Vor allem die Routen in den Gebieten sudlich des Teutoburger Waldes und nordlich des Wiehengebirges sind beliebt weil dort nur geringe Hohenunterschiede zu bewaltigen sind Die Restmoorflachen nordlich des Wiehengebirges stellen dabei eine zusatzliche Attraktion dar Das Osnabrucker Land hat auch Anteil am Naturpark Nordlicher Teutoburger Wald Wiehengebirge der seit 2002 unter der Bezeichnung Natur und Geopark TERRA vita firmiert Die Geschaftsfuhrung liegt seit 1996 beim Landkreis Osnabruck Dieser Naturpark erstreckt sich auf einer Grosse von 1 220 km von Porta Westfalica an der Weser uber Osnabruck bis zum Hahnenmoor im Artland und von Bielefeld bis zum Wasserdreieck Mittellandkanal Dortmund Ems Kanal in Horstel Dabei lasst sich sagen dass das Hahnenmoor oder beispielsweise die Ankumer Hohe weder etwas mit dem Wiehengebirge noch mit dem Teutoburger Wald zu tun hat Wie ferner oben erwahnt sind es Endmoranen der Saale Eiszeit Seit 2004 ist der Naturpark TERRA vita in das Global Network of Geoparks der UNESCO aufgenommen Der Naturpark erschliesst in der Osnabrucker Region Gesteinsschichten vom Karbon im Erdaltertum bis zum Quartar in der Erdneuzeit Als entsprechendes Museum fungiert das Museum am Scholerberg in Osnabruck Die in jungster Zeit im Naturpark ausgewiesenen 17 so genannten TERRA trails sind Radwege unterschiedlicher Lange und unterschiedlicher Schwierigkeit Sie bieten als besonderes touristisches Angebot Einblicke in die geologische Vielfalt der unterschiedlichsten Bodendenkmaler des Osnabrucker Landes In neuerer Zeit haben die Ausgrabungen in Kalkriese mit dem inzwischen eingerichteten Varusschlacht Museum Museum und Park Kalkriese das Osnabrucker Land national und auch international bekannt gemacht Neben diesem Ort europaischer Geschichte gibt es sieben Megalithanlagen und eine Vielzahl von Baudenkmalern als Zeugen einer Kulturregion die touristische Attraktionen darstellen die in einer grosseren Zahl erhaltenen Artlander Bauernhauser im Nordkreis die 16 Burgen und Schlosser von denen das ehemalige Furstbischofliche Schloss Iburg sicherlich das bedeutendste ist sowie die 17 erhaltenen Wasser und Windmuhlen uberall im Osnabrucker Land Im Jahr 2010 fand in Bad Essen die 4 Niedersachsische Landesgartenschau statt Im selben Jahr feierte die Stadt Quakenbruck 775 jahriges Jubilaum 2018 war Bad Iburg Gastgeber der 6 Niedersachsischen Landesgartenschau Als Wirtschaftsfaktor kommt im Osnabrucker Land dem Ubernachtungstourismus grosse Bedeutung zu Von diesem Tourismus profitieren bislang neben der Stadt Osnabruck in erster Linie die Kurorte Bad Essen Bad Iburg Bad Laer und Bad Rothenfelde LiteraturWerner Dobelmann Geschichte und Entwicklung des Osnabrucker Nordlandes Der Altkreis Bersenbruck 3 Heimat gestern und heute Mitteilungen des Kreisheimatbundes Bersenbruck 22 Quakenbruck 1979 Konrad Gertzen Kreuzwege im Osnabrucker Land Hrsg Landkreis Osnabruck Kulturamt Osnabruck 1993 Andreas Vonderach Schlosser und Herrensitze im Osnabrucker Land Isensee Oldenburg 2012 ISBN 978 3 89995 837 9 FilmDas Osnabrucker Land Waschbaren und Wildschweine Dokumentarfilm Deutschland 2011 43 Min Buch und Regie Svenja Schieke und Ralph Schieke Produktion NDR Reihe Expeditionen ins Tierreich Erstsendung 16 November 2011 beim NDR Inhaltsangabe Memento vom 17 Oktober 2013 im Internet Archive vom NDR Norddeutscher Rundfunk Wege zum Nachbarn Vom Teutoburger Wald zum Wiehengebirge Reise durch das Osnabrucker Land zu den Sehenswurdigkeiten Naturschonheiten und zu ausgewahlten Hofen und Betrieben Reportage Deutschland 1964 26 Min Regie Gunter Kunz Landpartie Osnabruck Dokumentation Deutschland 2022 88 Min Buch und Regie Volker Ide Produktion NDR Reihe Landpartie Erstausstrahlung am 13 Marz 2022 WeblinksPortal Osnabrucker Land Das Wikipedia Portal zum Einstieg in weitere Artikel BfN Landschaftssteckbrief Osnabrucker Hugelland Tourismusverband Osnabrucker Land Offizielle Website Landkreis Osnabruck Literatur uber das Osnabrucker Land in der Niedersachsischen Bibliographie Literatur von und uber Osnabrucker Land im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise und TextauszugeStonjek Diether Landkreis Osnabruck In de Lange Norbert und Stonjek Diether Hrsg Osnabruck und das Osnabrucker Umland Bramsche 2004 S 51 66 Schriftenreihe Kulturregion Osnabruck herausgegeben vom Landschaftsverband Osnabrucker Land e V Band 22 Bericht Geschichte Osnabruecker Land Romisch Germanisches Zentralmuseum Mainz Hrsg Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Das Osnabrucker Land I Bd 42 1979 S 12ff Die grossten Unternehmen im IHK Bezirk Osnabruck Abgerufen am 27 Juni 2022 52 277519 8 04388 Koordinaten 52 16 39 1 N 8 2 38 O Normdaten Geografikum GND 4104643 2 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh2006008993 VIAF 238392423

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