Belgien amtlich Königreich Belgien niederländisch französisch ist ein föderaler Staat in Westeuropa Es liegt zwischen de
Königreich Belgien

Belgien (amtlich Königreich Belgien, niederländisch , französisch ) ist ein föderaler Staat in Westeuropa. Es liegt zwischen der Nordsee und den Ardennen und grenzt an die Niederlande, Deutschland, Luxemburg und Frankreich. Belgien zählte am 1. Januar 2024 rund 11,8 Millionen Einwohner auf einer Fläche von 30.688 Quadratkilometern. Mit 383 Einwohnern pro Quadratkilometer zählt Belgien zu den am dichtesten besiedelten Staaten. Der Grad der Urbanisierung Belgiens ist mit fast 98 Prozent der höchste in Europa.Brüssel ist die Hauptstadt und Sitz der belgischen Königsfamilie, der Föderalregierung sowie Zentrum der Region Brüssel-Hauptstadt. Die bevölkerungsreichste Stadt ist Antwerpen, gefolgt von Gent, Charleroi, Lüttich (Liège) und Brüssel.
Königreich Belgien | |||||
Koninkrijk België (niederländisch) Royaume de Belgique (französisch) | |||||
| |||||
Wahlspruch: Eendracht maakt macht (niederländisch) L’union fait la force (französisch) Einigkeit macht stark (deutsch) | |||||
Amtssprache | Niederländisch, Französisch, Deutsch | ||||
Hauptstadt | Brüssel | ||||
Staats- und Regierungsform | parlamentarischeMonarchie | ||||
Verfassung | Verfassung des Königreichs Belgien | ||||
Staatsoberhaupt | Philippe, König der Belgier | ||||
Regierungschef | Premierminister Bart De Wever (N-VA) | ||||
Regierung | Regierung De Wever | ||||
Parlament(e) | Föderales Parlament (Senat und Abgeordnetenkammer) | ||||
Fläche | 30.688 km² | ||||
Einwohnerzahl | 11,8 Mio. (78.) (1. Januar 2024) | ||||
Bevölkerungsdichte | 383 Einwohner pro km² | ||||
Bevölkerungsentwicklung | +0,7 % (Schätzung für das Jahr 2022) | ||||
Bruttoinlandsprodukt
| 2023
| ||||
Index der menschlichen Entwicklung | 0,951 (10.) (2023) | ||||
Währung | Euro (EUR) | ||||
Unabhängigkeit | 4. Oktober 1830 (Proklamation), 19. April 1839 (internationale Anerkennung) | ||||
Nationalhymne | Brabançonne | ||||
Nationalfeiertag | 21. Juli (Tag der Vereidigung von König Leopold I.) | ||||
Zeitzone | UTC+1 MEZ UTC+2 MESZ (März bis Oktober) | ||||
Kfz-Kennzeichen | B | ||||
ISO 3166 | BE, BEL, 056 | ||||
Internet-TLD | .be | ||||
Telefonvorwahl | +32 | ||||
Administrative Gliederung Belgiens in drei Regionen | |||||
Administrative Gliederung Belgiens in drei Gemeinschaften |
Seit der Unabhängigkeit 1830 und Verfassungsgebung 1831 ist Belgien eine parlamentarische Erbmonarchie (siehe auch belgische Monarchie). Die belgische Geschichte reicht allerdings viel weiter zurück: „Belgien ist ein Land mit einem jungen Staat, aber einer langen Geschichte“ (Christoph Driessen). Belgien umfasst vier Sprachgebiete. Der Norden des Landes mit den Flamen ist niederländisches, der Süden mit den Wallonen französisches Sprachgebiet (vgl. Flämische und Französische Gemeinschaft). Die Region Brüssel-Hauptstadt ist offiziell zweisprachig, jedoch mehrheitlich frankophon bewohnt. Im deutschsprachigen Gebiet in Ostbelgien sind Standarddeutsch und westmitteldeutsche Mundarten verbreitet (vgl. Deutschsprachige Gemeinschaft).
Der seit dem 19. Jahrhundert anhaltende flämisch-wallonische Konflikt prägt die oft einander zuwiderlaufenden Interessen der Vertreter der beiden großen Bevölkerungsgruppen in der belgischen Politik. Die Sprachgesetzgebung ist eine Folge dieses Konflikts. Seit den 1970er-Jahren wird versucht, diesem Problem durch eine Dezentralisierung der Staatsorganisation zu begegnen. Dazu wurde Belgien in einen Bundesstaat, bestehend aus drei Regionen und drei Gemeinschaften, umgewandelt. Die Regionen Flandern, Wallonien und Brüssel-Hauptstadt sowie die Flämische, die Französische und die Deutschsprachige Gemeinschaft bilden seither das politische Grundgefüge des Landes. Der Staatsaufbau Belgiens gilt als komplex, da u. a. die Hoheitsgebiete der Regionen mit jenen der Gemeinschaften nicht deckungsgleich sind. So überschneiden sich die Zuständigkeiten der Französischen und der Flämischen Gemeinschaft in der offiziell zweisprachigen Region Brüssel-Hauptstadt, und das kleine Gebiet der Deutschsprachigen Gemeinschaft gehört zur mehrheitlich französischsprachigen Region Wallonien. Jedoch strebt die Deutschsprachige Gemeinschaft die Ausgliederung aus Wallonien und die Erhebung zur gleichberechtigten vierten belgischen Region neben Flandern, Wallonien und Brüssel-Hauptstadt an.
Belgien ist Gründungsmitglied der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), der heutigen Europäischen Union (EU), deren wichtigste Institutionen in seiner Hauptstadt Brüssel ihren Sitz haben. Der belgische Staat ist neben den Niederlanden und Luxemburg Mitglied in der Wirtschaftsunion Benelux.
Belgien ist ein hochentwickeltes Industrieland. Nach der Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt Belgien weltweit an sechzehnter, kaufkraftbereinigt an achzehnter Stelle. Nach der Liste der Länder nach Ausgaben für Forschung und Entwicklung liegt Belgien im Mittelfeld auf dem achzehnten Platz weltweit gemessen am Anteil am Bruttosozialprodukt. Auf sozialer Ebene bietet das Sozialsystem Belgiens umfassende Leistungen und solidarische Absicherung für bedürftige Bürger und Beihilfen für Menschen mit Behinderungen.
Landesname
Der Name Belgien begründet sich auf die römische Provinz Gallia Belgica. Dieser nordöstliche Teil Galliens wurde von Stämmen keltischer (d. h. die Belger) und germanischer (d. h. Germani cisrhēnani) Herkunft bewohnt. Im 18. Jahrhundert galt das französische Adjektiv belge oder belgique als Entsprechung von Nederlands ‚niederländisch‘; der kurzlebige unabhängige Belgische Staat von 1790 hieß z. B. auf Französisch États belgiques unis und wurde auf Niederländisch meist Verenigde Nederlandse Staten genannt. Später beschränkte sich der Gebrauch von belge und belgique zunehmend auf die südlichen Niederlande, das heutige Belgien.
Geographie
Laut den Berechnungen des Königlichen Belgischen Instituts für Naturwissenschaften hat Belgien eine Fläche von 30.688 km². Davon umfasst
- die Region Brüssel-Hauptstadt 162 km²
- die Flämische Region 13.624 km²
- die Wallonische Region 16.901 km² (darunter Deutschsprachige Gemeinschaft 854 km²)
25 % der Landfläche Belgiens werden für Landwirtschaft genutzt.
Geologie und Geomorphologie
Relief Belgiens
Das Relief Belgiens zeigt eine deutliche Unterscheidung zwischen dem Norden und dem Süden des Landes. Während der Norden (Flämische Region) im Wesentlichen aus Ebenen besteht, die nicht über 100 m Höhe hinausgehen, zeichnet sich der Süden (Wallonische Region) durch ein stärker ausgeprägtes Relief aus, bedingt durch das Ardennenmassiv. Dieses liegt vollständig südlich der Sambre-Maas-Furche und erreicht regelmäßig Höhen von über 500 m, mit dem höchsten Punkt des Landes am Signal de Botrange mit 694 m.
Naturräumliche Gliederung
Belgien wird nach Höhenlage in Nieder-, Mittel- und Hochbelgien eingeteilt.
- Niederbelgien (0 bis 100 m Höhe), im Norden gelegen, besteht aus sandigen oder sand-lehmigen Böden (Dünen, Polder, Flandern, Kempen). Der belgische Nordseestrand erstreckt sich über 67 km. An einigen Stellen ist der Strand bei Ebbe über 500 m breit. Es handelt sich um einen gleichmäßig feinen Sandstrand, ohne Kiesel oder Felsen. An vielen Stränden finden sich Wellenbrecher.
- Mittelbelgien (100 bis 200 m Höhe, mit dem höchsten Punkt bei 212,24 m) umfasst von Westen nach Osten die niedrigen lehmbödigen und teilweise lössbödgigen Ebenen von Hennegau, Brabant und Hesbaye.
- Hochbelgien (über 200 m Höhe), südlich der Sambre-Maas-Furche gelegen, umfasst den Condroz, die Fagne-Famenne, die Calestienne, das Gebiet zwischen Vesdre und Maas (auch bekannt als Herver Land), die Ardennen und die belgische Lothringen.
Südlich der Sambre-Maas-Furche ist das Fundament deutlich älter und komplexer. Das paläozoische Grundgestein tritt durch die variszische Faltung und späterer Erosion in weiten Teilen offen zutage. Die dortigen Böden sind Ergebnis der Verwitterung der offenliegenden paläozoischen Gesteine. Nördlich der Sambre-Maas-Furche ist das paläozoische Grundgebirge nicht offen aufgeschlossen und wird durch Sedimentgesteine aus dem Tertiär und Quartär überdeckt.
Küstenlandschaften
Im Gefolge der nacheiszeitlichen Flandrischen Transgression kam es zur Bildung von Strandwällen und Dünen aus marinem Sand, die heute noch als ein bis zu 50 Meter hoher, geschlossener Dünengürtel an der belgischen Küste sichtbar sind. In den Dünengebieten hat sich teils Braunerde-Podsole auf Flugsand gebildet. Daraufhin folgt eine ungefähr 10 bis 20 Kilometer breite Zone Marschland wie Polder, die durch Sedimentation und künstliche Entwässerung geprägt sind. Diese Böden sind schwer, wassergesättigt (Gleye), aber bei gezielter Nutzung fruchtbar.
Flandrische Ebene mit sandigen Böden
Östlich von Brügge und westlich der Schelde zwischen Gent und Antwerpen einschließlich des Waaslandes schließt sich die weite flandrische Ebene an und es breiten sich in ihrem Nordteil wenig fruchtbare sandige Böden aus. Es entstanden Braunerde auf sandig-lehmigem Substrat vereinzelt auch Pseudogley auf Tonböden mit Staunässe. Süd-westlich von Brügge liegen Parabraunerde auf sandig-lehmige Mischböden, teilweise mit hohem Tonanteil. Diese sandig-lehmigen Böden sind etwas fruchtbarer.
Kempen (Nord-Limburg)
Weiter östlich im Binnenland, in Kempen, westlich begrenzt durch die Schelde, liegt die Flussgeest. Hier wurden die Ablagerungen des Maas-Schwemmfächers in der letzten Kaltzeit mit Sandern großer Mächtigkeit überdeckt. Im leicht welligen Land wechseln sich Äcker und Wiesen mit Waldstücken und Heiden ab. An Böden bildete sich stark versauerte, sandige Podsole und Braunerde-Podsole. Zum Teil kommen auch Hochmoore, z.B. De Groote Heide, vor.
Löss im Hespengau (Süd-Limburg)
Südlich von Kempen und westlich von Brüssel liegt der Hespengau, eine sehr fruchtbare Lössebene, die intensiv landwirtschaftlich genutzt wird. Diese Böden zählen mit zu den fruchtbarsten Europas. Auf Löss-Parabraunerden wird viel Getreide, Zuckerrüben, Kartoffeln, Mais, Raps und Obst und im geringerem Maß Gemüse kultiviert. Die Gegen um Sint-Truiden mit Äpfeln, Birnen, aber auch Kirschen, Pflaumen und Erdbeeren gilt als der Obstgarten Belgiens. Weniger fruchtbar und sandiger ist das Hageland zwischen Löwen, Diest und Tienen.
Ostflandern, Antwerpen und Brabant
Südlich der Flüsse Schelde und Rupel zwischen Gent und Mechelen, in Ostflandern und in Brabant wird der Boden fruchtbarer und lehmiger, was für die Landwirtschaft günstiger ist. Im Brabanter Hügelland herschen sehr fruchtbare Parabraunerden aus Löss vor, auf tonigere Substraten Pseudogleye. Im Hageland weiter östlich ist die Braunerde sandiger und weniger fruchtbar. Weiter westlich ist Ostflandern wird die Landschaft durch die Dender durchflossen, westlich derer die Ebene von einer lockeren Kette von tertiärzeitlichen Hügeln zwischen Ronse, Geraardsbergen, Oudenaarde und Zottegem - den Flämischen Ardennen - überragt wird.
Hennegau
Im Hennegau erstrecken sich die flämischen Ardennen hinein bis Frasnes-lez-Anvaing - dort Pays des Collines genannt. Im Pays des Collines gibt es eine Wechselfolge aus Ton, Mergel und Schiefer, die Braunerde und Gleye als Böden hervorgebracht hat. Um Mons befindet sich ein Lösshügeland mit Löss-Parabraunerden, die sehr gute Ackerböden hervorbringen. Um Charleroi ist der Boden stark anthropogne verändert, wie Abraumhalden und Industrieflächen.
Kreideböden des Landes von Herve
Östlich von Lüttich und der Maas befindet sich das Herver Land, das für seine Bocage-Landschaft bekannt ist. Es weist Kreideböden, Lehmböden und teilweise auch Tonböden auf, die aus Kreidekalk und Tonmergel aus der Oberkreide entstanden sind.
Furche der Sambre und Maas
Die Täler der Sambre und der Maas bilden eine scharfe Grenze an einer tektonischen Störungszone, welche die Tertiär- und Kreideplateaus im Nordwesten von dem paläozoischen Gebirge im Süden trennt. An der Störungszone der Haine-Sambre-Maas-Furche liegen reiche Vorkommen von Steinkohle. Das Gebiet erstreckt sich von der Borinage, über das Pays noir bei Charleroi bis zum Lütticher Becken. Dieses ehemalige industrielle Herz Belgiens bildet mit dem Nordfranzösischen Kohlerevier ein Steinhohlebassin, wo ab 1830 das erste kontinentaleuropäische Bergbau- und Schwerindustrierevier entstand. Ab 1901 wurde auch das Limburger Steinkohlerevier erschlossen.
Condroz
Südlich der Sambre und Maas schließt sich zunächst der Condroz an, der durch Kalkstein und Psammit aus dem Oberdevon bis Unterkarbon gekennzeichnet ist. Die Landschaft ist gekennzeichnet durch harte Kalksteinrücken und Senken mit Mergel und Ton. Durch Verwitterung entstanden in den Senken schwer zu bearbeitende Lehmböden und Tonböden. Auf den Kuppen herrschen flachgründige Rendzinen. Im Condroz befindet sich auch das berühmte belgische Erdbeeranbaugebiet Wépion.
Fagne-Famenne
Die Fagne-Famenne bildet ein Übergangsgebiet zwischen der Kalksteinlandschaft des Condroz und dem Schiefergebirge der Ardennen. Das Gesteinsalter ist aus dem Devon. Typische Gesteine sind der Schiefer, Mergel, Ton- und Kalkstein. Die Landschaft ist geprägt durch Muldenstruktur mit verkastungsfähigem Kalk. Es gibt zahlreiche Dolinen und Senken.
Die Böden sind kieshaltige und steinig-lehmig. Es bildeten sich Rendzinen auf verkarstetem Kalkstein, Pararendzinen auf Mergeln, Gley-Braunerden in feuchten Senken und rankerartige Böden auf Schiefer, die nährstoffarm und feucht sind und sich weniger für Ackerbau, denn für Weidewirtschaft eignen.
Schiefergebirge der Ardennen
Die Ardennen bilden einen Teil des Rheinischen Schiefergebirges im Südosten. Die stark bewaldeten Ardennen bestehen aus unterschiedlich widerständigen paläozoischen Schiefern, Sandsteinen, Grauwacken und Quarziten. Das Gesteinsalter ist von Silur bis Oberdevon. Die Ardennen erreichen in Belgien mit der Botrange im Hohen Venn eine Höhe von 694 Metern. Es handelt sich um den höchsten Punkt Belgiens und Teil des Hohen Venns, einer Niederschlags-Hochmoorlandschaft, die naturräumlich teils von Torfen überprägt ist. Die Böden in den Ardennen entstanden aus der Verwitterung dieser Gesteine zu flachgründigen säuren Böden wie Ranker und Podsol. Diese Böden gestatten der Vegetation nur eine ärmliche Entwicklung. Der größte Teil des Bodens ist mit Weiden, Wäldern und Wiesen bedeckt, und Ackerbau wird nur an wenigen Orten betrieben.
Südlich von Eupen, in den Nordardennen treten größere Torf-Gebiete auf.
Gaume
Ganz im Süden, in Belgisch-Lothringen, liegt der Gaume. Geologisch gehört Gaume bereits zum Pariser Becken. Das Gesteinsalter ist aus dem Jura und Kreide. Hier herrschen fruchtbare sandig-lehmige Böden und Tonböden vor, die für Acker- und Obstbau geeignet sind. Die Gesteine, aus denen sich die Böden durch Verwitterung entwickelt haben, sind Mergel, Kalkstein, Sandstein und Ton. Die Gaume weist ein besonders mildes Mikroklima auf, was für den Obst- und Weinbau von Bedeutung ist.
Flandern und Region Brüssel-Hauptstadt
Flandern bildet den Nordteil des Landes und besteht weitgehend aus Flachland. Es ist die bevölkerungsreichste Region des Landes. Die politisch eigenständige Hauptstadtregion Brüssel befindet sich als Enklave innerhalb der flämischen Region. Dieser Landesteil besteht teilweise aus sandigen Geestrücken – so zum Beispiel in der Provinz Limburg der Naturraum Kempen, der sich im Osten befindet. Die Geest wird auch von Marschlandschaften unterbrochen, was insbesondere den Bereich der Flüsse betrifft. Hierunter sind die Maas, die Schelde und die Yser die bedeutendsten. Im äußersten Westen Flanderns befindet sich die 65 Kilometer lange Küste mit der Hafenstadt Ostende. Insbesondere die Provinzen Antwerpen, Flämisch-Brabant mit dem Umland Brüssels und Ostflandern sind sehr dicht besiedelt.
Wallonische Region
Die Wallonische Region umfasst den südlichen Teil Belgiens. Sie ist bezogen auf die Fläche die größte Region des Landes. Ihr Gebiet ist im Bereich der Ardennen gebirgig und dünn besiedelt und wird durch die Flusstäler von Maas, Sambre und Ourthe durchschnitten. Entlang der genannten Flüsse befinden sich die wichtigsten Städte der Region, insbesondere Lüttich, Namur und Charleroi. Im Westen der Region befinden sich ferner Mons sowie Mouscron und Tournai, die sich in einem grenzüberschreitenden Ballungsgebiet mit der nordfranzösischen Stadt Lille befinden. In Nil-Saint-Vincent (Gemeinde Walhain) in der dicht besiedelten Provinz Wallonisch-Brabant befindet sich der geographische Mittelpunkt Belgiens. Die höchste Erhebung des Landes befindet sich mit dem Signal de Botrange (694 m O.P.) im Hohen Venn in Ostbelgien nahe der Grenze zu Deutschland. Höchstgelegene Ortschaft Belgiens ist das ostbelgische Mürringen (655 m O.P.).
Gewässer
Belgien ist reich an Gewässern, von denen die meisten zu den Einzugsgebieten von Maas und Schelde gehören. Es gibt unter anderem folgende Flüsse und Kanäle:
|
|
Die Maas, die Schelde und die Yser fließen in die Nordsee. Alle entspringen in Frankreich. Die Yser ist der einzige dieser Flüsse, der seine Mündung unterhalb von Nieuwpoort in Belgien hat. Maas und Schelde münden in den Niederlanden in die Nordsee. Die Amel (Amblève) hat bei Stavelot die bekannten Wasserfälle von Coo.
Die wichtigsten Nebenflüsse sind:
- Für die Maas: die Ourthe, die Sambre, die Lesse und die Semois, wobei letztere ihren Lauf fast vollständig in Belgien nimmt und erst in Frankreich in die Maas mündet.
- Für die Schelde: die Dender, die Lys und der Rupel.
- Für die Yser: die Ieperlee.
Zudem bestehen zahlreiche Kanäle. Wichtigste Funktion der Kanäle war, die Gebiete der Schwerinstrustrie mit der Hafenstadt Antwerpen zu verbinden. Der Albert-Kanal verbindet Lüttich mit Antwerpen, der Kanal Brüssel-Charleroi verbindet Charleroi mit Brüssel und der Willebroek-Kanal Brüssel mit Antwerpen, der Canal du Centre schließt Mons und die Borinage an den Kanal Brüssel-Charleroi an. Am Kanal Brüssel-Charleroi befindet sich das Schiffshebewerk Ronquières. Auf dem Canal du Centre liegt das Schiffshebewerk Strépy-Thieu, eines der größten der Welt.
Größere natürliche Seen hat Belgien nicht. Größte Stauseen sind die Lacs d'Eau d'Heure südlich von Charleroi bei Cerfontaine, die den Fluss Eau d'Heure staut. Daneben gibt es noch die Talsperre Bütgenbach und die Talsperre Robertville.
An Mineralquellen ist Belgien, namentlich im Gebiet der Maas, sehr reich. Die berühmtesten sind die sauren Mineralquellen von Spa und die warmen Quellen von Chaudfontaine. In Spa gibt es unter anderem die eisenhaltige Quelle sowie andere Pouhons wie Sauvenière, Barisart, Groesbeek, Reine, Tonnelet und die schwefelhaltige Quelle und kohlensäurereiche und Eisen‑Kohlesäure‑Mischtypen wie Marie-Henriette. Die Thermalquelle Chaudfontain ist die einzige natürliche Thermalquelle Belgiens mit einer Wassertemperatur von ungefähr 37 °C und einem unterirdischen Ursprung in Tiefe von 1 600 m. Außerdem gibt es unter anderem eisenhaltige Quellen bei Stavelot, Aubel, weitere Schwefelquellen und versteinerte Quellen.
Klima
Belgien ist Teil des gemäßigten Ozeanklimas (Buchenklima, Cf-Klimate). Es zeichnet sich durch ganzjährige Feuchtigkeit ohne ausgeprägte Trockenzeit und geringe Temperaturschwankungen zwischen den Jahreszeiten aus. In Niederbelgien sind die Sommer mild (etwa 18 °C), während die Durchschnittstemperaturen in Hochbelgien und an der Küste 15 °C kaum überschreiten. Im Winter ist das Klima kühl, mit durchschnittlichen Temperaturen zwischen 2 und 4 °C in Niederbelgien und an der Küste, während es in Hochbelgien um 0 °C bleibt.
Belgien befindet sich auf der Zugbahn von Zyklonen, genauer der IVb-Zugbahn. Mit einer durchschnittlichen relativen Luftfeuchtigkeit von über 80 % ist das Klima im gesamten Land auf Grund der feuchten Westwinde, die sich über der Nordsee mit Feuchtigkeit anreichern, sehr feucht. Die Küste ist mit durchschnittlich etwas über 170 Regentagen pro Jahr vergleichsweise weniger niederschlagsreich, während die Ardennenhöhen auf Grund des Steigungsregens auf der Luvseite der Ardennen deutlich niederschlagsreicher sind (über 230 Regentage). Im Rest des Landes liegt die Zahl meist bei rund 200 Tagen.
Die Ardennen weisen ein kaum abgeschwächtes ozeanisches Klima auf (Jahresschwankung der Durchschnittstemperatur nicht mehr als 16 °C), mit häufigerer Schneebedeckung infolge kühler Temperaturen sowie kühleren Sommern.
Mit rund 1.500 Sonnenstunden im Jahr ist die Sonnenscheindauer in Belgien insgesamt recht gering. Nur die Küste und die Gaume-Region schneiden mit etwa 1.700 Stunden etwas besser ab. Die windärmsten Regionen sind die Ardennen, wo dafür häufiger Nebel auftritt (besonders im Herbst und Winter), während die Küste besonders windig ist.
Städte
|
Im Jahr 2023 lebten 98 Prozent der Einwohner Belgiens in Städten. Belgien ist eines der meist verstädterten Länder der Welt (siehe: Liste der Länder nach Urbanisierung).
Rang | Stadt | Einwohner Stadt 1. Januar 2024 | Einwohner Bezirk Januar 2022 |
---|---|---|---|
1 | Antwerpen | 544.759 | ~1.064.000 |
2 | Gent | 269.597 | ~569.000 |
3 | Charleroi | 204.322 | ~397.000 |
4 | Brüssel | 196.828 | ~1.223.000 |
5 | Lüttich (frz. Liège) | 195.778 | ~625.000 |
6 | Schaerbeek/Schaarbeek | 130.405 | ~1.223.000 |
7 | Anderlecht | 126.581 | ~1.223.000 |
8 | Brügge (nld. Brugge) | 119.869 | ~283.000 |
9 | Namur | 114.142 | ~320.000 |
10 | Löwen (nld. Leuven) | 104.009 | ~518.000 |
Die bedeutendsten Städte liegen an Flüssen. An der Schelde liegen Tournai, Oudenaarde, Gent, Dendermonde und Antwerpen. An der Maas liegen Dinant, Namur und Lüttich und an der Sambre Charleroi. An der Dender liegen Ath, Lessines, Geraardsbergen, Ninove, Denderleeuw, Aalst und an der Mündung in die Schelde Dendermonde. Die Hauptstadt Brüssel ist eine Ausnahme, die nur durch den kleinen Fluss der Senne durchflossen wird, aber durch den Kanal Brüssel-Charleroi und den Willebroek-Kanal künstlich an das Flusssystem angeschlossen wurde. An der Senne befindet sich Soignies, Rebecq, Tubize, Halle, Brüssel, Vilvoorde und die Senne fließt in einem gewissen Abstand an Mechelen vorbei.
Komplizierter Grenzverlauf
Sowohl im Grenzverlauf zu den Niederlanden (Grenze zwischen Belgien und den Niederlanden mit den Gemeinden Baarle-Nassau sowie Baarle-Hertog) als auch in Ostbelgien (Grenze zwischen Belgien und Deutschland) gibt es zahlreiche Exklaven sowie Enklaven, so u. a. die Vennbahn-Exklaven. Auch innerhalb Belgiens gibt es Exklaven und Enklaven, so ist z. B. die Gemeinde Voeren eine Exklave der belgischen Provinz Limburg und der Region Flandern. Auch die Gemeinde Comines-Warneton ist eine Exklave der belgischen Provinz Hennegau und der Region Wallonien.
Bevölkerung
Demographie
Belgien hatte 2022 11,7 Millionen Einwohner. Das jährliche Bevölkerungswachstum betrug + 0,9 %. Trotz eines Sterbeüberschusses (Geburtenziffer: 9,8 pro 1000 Einwohner vs. Sterbeziffer: 10,0 pro 1000 Einwohner) wuchs die Bevölkerung durch Migration. Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2022 statistisch bei 1,5, die der Europäischen Union betrug auch 1,5. Die Lebenserwartung der Einwohner Belgiens ab der Geburt lag 2022 bei 81,7 Jahren (Frauen: 83,9, Männer: 79,6). Der Median des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2021 bei 40,9 Jahren. Im Jahr 2023 waren 16,3 Prozent der Bevölkerung unter 15 Jahre, während der Anteil der über 64-Jährigen 20,1 Prozent der Bevölkerung betrug.
Bevölkerungsstruktur
Die Bevölkerung Belgiens wird in der Regel in Sprachgruppen eingeteilt. Genaue Daten zur Verteilung sind seit der Festlegung der offiziellen Sprachgrenze 1962 nicht mehr erhoben worden. Hiernach stellen die niederländischsprachigen Flamen knapp 60 Prozent der Bevölkerung dar. Als Flamen werden in diesem verallgemeinernden Sinne nicht allein die Einwohner der Provinzen West- und Ostflandern, sondern auch die der anderen niederländischsprachigen Provinzen (Antwerpen, Brabant, Limburg), die niederländischsprachigen Bewohner der Region Brüssel-Hauptstadt und die Niederländisch sprechenden Einwohner der Fazilitäten-Gemeinde Comines-Warneton, Enghien, Flobecq und Mouscron und der Fazilitätengemeinden im Osten des Landes Balen, Plombières und Welkenraedt bezeichnet. Die Wallonen und die frankophonen Bewohner der Region Brüssel-Hauptstadt, der Fazilitätengemeinden im Brüsseler Umland Kraainem, Drogenbos, Linkebeek, Sint-Genesius-Rode, Wemmel und Wezembeek-Oppem und der Fazilitätengemeinden Bever, Voeren, Herstappe, Mesen und Ronse, und der Fazilitätengemeinden in Ostbelgien Amel, Büllingen, Burg-Reuland, Bütgenbach, Eupen, Kelmis, Lontzen, Raeren und Sankt Vith, die meist zusammenfassend als französischsprachige Belgier bezeichnet werden, bilden etwas weniger als 40 Prozent der Einwohner des Landes. Hinzu kommt als dritte Bevölkerungsgruppe mit einem offiziellen Sprachgebiet die Deutschsprachige Gemeinschaft und die Deutschsprachigen der Fazilitätengemeinden Weismes und Malmedy und Balen, Plombières und Welkenraedt in Ostbelgien; hier lebt weniger als ein Prozent der belgischen Bevölkerung (78.604 am 1. Januar 2024). Insgesamt wird die Zahl der deutschsprachigen Ostbelgier einschließlich derer, die als Minderheit in mehrheitlich frankophonen Landkreisen (z. B. Malmedy) wohnen, auf 110.000 geschätzt.
Zu den Minderheiten, die über kein offizielles eigenes Sprachgebiet verfügen, deren Rechte jedoch teilweise über sogenannte Fazilitäten (Erleichterungen) geregelt sind, gehören kleinere, westgermanische Dialekte sprechende Gruppen im offiziell französischen Sprachgebiet (etwa Luxemburgisch im Areler Land und Platdiets in den Plattdeutschen Gemeinden).
Als Voyageurs,Gens du voyage oder Woonwagenbewoners werden in Belgien lebende Gruppen sowohl der Jenischen,Manouches und Roma als auch Wohnwagenbewohner anderer Herkunft bezeichnet. Die Anzahl der Gens du voyage wurde 2005 auf insgesamt 15.000 bis 20.000 Personen, 0,15 Prozent der belgischen Bevölkerung, geschätzt. Die weitere Wohnbevölkerung besteht aus Zugewanderten aus vielen Teilen Europas und Afrikas. Ihre sprachliche Situation ist statistisch nicht näher erfasst.
Mit Stand 1. Januar 2025 waren laut dem Belgischen Statistikamt 64,0 % der belgischen Bevölkerung Belgier mit belgischer Herkunft. 36 % der belgischen Bevölkerung haben einen Migrationshintergrund. Davon sind 22,1 % Belgier mit ausländischer Herkunft und 13,8 % waren Ausländer.
Im Jahr 2012 hatte 25 Prozent der Gesamtbevölkerung einen Migrationshintergrund. Seit 1945 gibt es 2,8 Millionen Neubelgier ausländischer Abstammung. Hiervon sind rund 1,2 Millionen europäischer Abstammung und rund 1,35 Millionen stammen aus Ländern außerhalb Europas (Marokko, Türkei, Algerien, Kongo). Seit der Lockerung des belgischen Staatsangehörigkeitsrechts haben mehr als 1,3 Millionen Migranten die belgische Staatsbürgerschaft erworben. Die größte Einwanderergruppe sind Marokkaner (mehr als 450.000 einschließlich ihrer in Belgien lebenden Nachkommen). Türken bilden die zweitgrößte ethnische Minderheit (rund 220.000). 89,2 Prozent der Einwohner mit türkischer Herkunft wurden eingebürgert, ebenso 88,4 Prozent der Personen marokkanischer Herkunft, 75,4 Prozent der mit italienischer, 56,2 Prozent der mit französischer und 47,8 Prozent der mit niederländischer Herkunft. Die sprachliche Situation, etwa inwieweit die Nachkommen von Einwanderern noch die Muttersprache ihrer Eltern oder Großeltern sprechen, ist statistisch nicht umfassend erhoben, da Statistiken bezüglich den gesprochenen Sprachen seit 1961 in Belgien verboten sind.
Sprachen
Amtssprachen
Gemäß der Verfassung Belgiens umfasst das Land vier Sprachgebiete.
In Belgien haben drei Sprachen den Status einer Amtssprache:
- Niederländisch, Sprachgruppenanteil 57 bis 60 %; früher oft, heute seltener als Flämisch bezeichnet, siehe dazu Flandern und Belgisches Niederländisch
- Französisch, Sprachgruppenanteil 40 bis 43 %; siehe dazu Wallonische Region und Belgisches Französisch
- Deutsch, Sprachgruppenanteil etwa 0,67 %; siehe dazu Deutschsprachige Gemeinschaft
Nach der Unabhängigkeit Belgiens 1830 galt allein Französisch als Amtssprache. Im Jahr 1898 wurde Niederländisch als zweite Amtssprache rechtlich anerkannt, dennoch blieb Französisch die vorherrschende Verwaltungs- und Unterrichtssprache in ganz Belgien. 1920 kam Deutsch als örtlich begrenzte Amtssprache im neu hinzugewonnenen Gebiet im Osten des Landes dazu (Neubelgien); Ostbelgien war nach dem Versailler Vertrag dem belgischen Staat angegliedert worden. 1963 mit der amtlichen Festlegung der Sprachgrenzen wurde Deutsch als eine der drei Amtssprachen Belgiens anerkannt.
Nach dem Ersten Weltkrieg forderte die Mehrheit der Flamen mit Nachdruck, dass das Niederländische auch als Verwaltungs- und Unterrichtssprache an Schulen und Universitäten verwendet und der französischen Amtssprache gleichgestellt werden solle. Heute ist eine belgische Form des Niederländischen Amts- und Unterrichtssprache.
1921 legte die belgische Regierung drei Sprachgebiete mit territorialer Einsprachigkeit fest, die jedoch zweisprachige Gebiete und Milieus nicht ausreichend berücksichtigte und zu langwährenden innenpolitischen Konflikten führte: die niederländische Sprachzone in Flandern, die französische Sprachzone in der Wallonie und die deutsche Sprachzone in Ostbelgien. Sonderregelungen entstanden in und um Brüssel, das als zweisprachig gilt (siehe Sprachenverhältnisse in Brüssel), sowie in den später eingerichteten Fazilitätengemeinden entlang der romanisch-germanischen Sprachgrenze. Nicht berücksichtigt wurden jene gebildeten Bevölkerungsteile Flanderns, insbesondere in Antwerpen und anderen Städten, für die Französisch eine bevorzugte Sprache und mitunter sogar Muttersprache war; mit Ausnahme der Hauptstadt Brüssel waren nach 1921 in den als einsprachig definierten Landesteilen keine allophonen Sprachinseln mehr vorgesehen.
Den Status von Regionalsprachen haben seit 1990 das romanische Lothringisch, das Champenois, Limburgisch, Luxemburgisch, Ripuarisch, Picardisch und Wallonisch.
Mundarten
Tatsächlich sprach die Mehrheit der belgischen Bevölkerung im 19. Jahrhundert und bis weit ins 20. Jahrhundert hinein und in Teilen von heute Mundarten oder Übergangsformen zwischen Mundart und Standardsprache (Tussentaal). Diese Sprachvarietäten prägen bis heute die umgangssprachliche Umsetzung der Standardsprachen in der Phonetik, teilweise auch im Wortschatz und der Formenbildung.
Hervorzuheben sind Westflämisch und Brabantisch, das unter anderem in Antwerpen und Brüssel gesprochen wird. Als Übergangsdialekt kann das Ostflämisch um Gent und Aalst gesehen werden. Im Osten wird Limburgs gesprochen, das zum Südniederfränkischen zählt. Limburgs ist Teil des Rhein-Maasländischen.
Ein Sonderfall ist das Brusseleir, das auf niederländischer oder französischen Grundlage infolge des Sprachkontakts eine Art Mischsprache darstellt. Bis heute enthält das umgangssprachliche Brüsseler Französisch zahlreiche flämische Elemente, da hier eine ursprünglich überwiegend flämischsprachige Stadt durch kulturellen und politischen Wandel (Hauptstadt des neugegründeten frankophon definierten belgischen Staates 1830) allmählich französisiert worden ist; bei diesem Sprachwechsel großer Teile der Brüsseler Bevölkerung gingen Elemente der germanischen Volkssprache in das lokale Französisch ein.
Im französischsprachigen Landesteil ist Wallonisch, Picardische Sprache, Lothringisch und das Champenois verbreitet.
Moselfränkische Mundarten des Deutschen wurden im Areler Land (Altbelgien-Süd) ohne Amtssprache gewesen zu sein gesprochen, da die Grenze nach der Teilung Luxemburgs auf der Londoner Konferenz 1839 nicht genau der Sprachgrenze entlang gezogen wurde. Südniederfränkische (Limburgische) Mundarten des Deutschen (vor allem im Süden um St. Vith, Büllingen, Amel, Burg-Reuland) und Ripuarische Dialekte des Deutschen (vor allem im Norden um Eupen, Kettenis, Raeren) werden zudem auch in den Plattdeutsche Gemeinden (Altbelgien-Nord), in der Deutschsprachigen Gemeinschaft und in Weismes und Malmedy gesprochen.
Religion
Die Mehrheit der Belgier gehört christlichen Kirchen an: Etwa 75 Prozent der belgischen Staatsbürger sind römisch-katholisch, rund 1 Prozent gehört der Vereinigten Protestantischen Kirche an und 8 Prozent islamischen Gemeinden. Daneben bestehen kleinere christlich-orthodoxe, jüdische, buddhistische und hinduistische Minderheiten. Der Anteil nicht konfessionell gebundener Menschen beträgt etwa 16 Prozent.
Traditionell war Belgien ein katholisches Land. Die Zugehörigkeit zum katholischen Glauben war ein wesentlicher Grund für die Belgische Revolution und die Abspaltung (1830) vom überwiegend protestantischen Norden der vom Wiener Kongress 1815 gebildeten Vereinigten Niederlande. Die katholische Mehrheit erstreckt sich auf alle drei Sprachgebiete (flämisch, französisch, deutsch). Mit der Katholieke Universiteit Leuven ist eine der bedeutendsten Universitäten des Landes konfessionell gebunden. Vor allem das ländliche Flandern war bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts stark katholisch geprägt; im frühzeitig industrialisierten Wallonien bedingten der Liberalismus und die sozialistische Arbeiterbewegung eine stärkere Säkularisierung, die in den 1960er-Jahren auch den flämischen Landesteil erfasst hat.
Die Vereinigte Protestantische Kirche von Belgien hat 45.000 Gemeindeglieder in 110 Gemeinden, davon 70 wallonische, 35 flämische, 3 deutsch- und 2 englischsprachige mit 85 Pfarrern. Sie ist eine unierte Kirche und enthält somit lutherische und reformierte (calvinistische) Prägungen. In Brüssel befindet sich die traditionsreiche Chapelle royale der Eglise Protestante de Bruxelles, die errichtet wurde, weil der erste König der Belgier, Leopold I. aus dem Haus Sachsen-Coburg und Gotha evangelischen Glaubens war. Die Deutschsprachige evangelische Emmausgemeinde ist mit der Vereinigte Protestantische Kirche von Belgien assoziiert. Daneben bestehen protestantische Freikirchen, darunter die Baptisten in Belgien.
Im Jahr 2011 lebten eine Million Einwohner mit muslimischem Hintergrund in Belgien. Muslime bilden 22 Prozent der Bevölkerung in der Region Brüssel-Hauptstadt, 4 Prozent in Wallonien und 3,9 Prozent in Flandern. Die Mehrheit der belgischen Muslime lebt in großen Städten, beispielsweise in Antwerpen, Lüttich, Charleroi und vor allem in Brüssel. Die größte Einwanderergruppe sind die rund 400.000 aus Marokko stammenden Einwohner Belgiens. Die rund 220.000 Türken sind die drittgrößte Einwanderergruppe und die zweitgrößte muslimische Bevölkerungsgruppe.
Die föderale belgische Regierung erkennt sechs Religionen und eine nicht-konfessionelle Weltanschauung an und fördert sie: die römisch-katholische Kirche, die Vereinigte Protestantische Kirche von Belgien, die orthodoxe Kirche, die anglikanische Kirche, den Islam, das Judentum und die freigeistige Weltanschauungsgemeinschaft.
Eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Europäischen Kommission im Rahmen des Eurobarometers ergab 2020, dass für 24 Prozent der Menschen in Belgien Religion wichtig ist, für 25 Prozent ist sie weder wichtig noch unwichtig und für 51 Prozent ist sie unwichtig.
Homosexualität
In Belgien ist Homosexualität gesellschaftlich akzeptiert. Die gesellschaftliche Toleranz gegenüber Homosexuellen ist verhältnismäßig hoch. Belgien gilt als sehr liberales Land bezüglich der Rechte Homosexueller und deren Gleichstellung. Homosexuelle Handlungen wurden bereits im Jahr 1974 entkriminalisiert; seit 2003 existieren zudem Antidiskriminierungsgesetze. Als zweiter Staat der Welt öffnete Belgien nach den Niederlanden im Jahr 2003 die gleichgeschlechtliche Ehe. Die Vereinigte Protestantische Kirche erlaubt seit 2007 die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare.
Antisemitismus
Die Stadt Antwerpen hat eine der größten jüdischen Gemeinschaften Europas, daher prägen orthodoxe und ultra-orthodoxe Juden in einigen Vierteln das Stadtbild. , das „Zentrum für Chancengleichheit und Kampf gegen Rassismus“ in Belgien, registrierte 101 Meldungen antisemitischer Straftaten im Jahr 2018. Dies bedeutet nahezu eine Verdopplung im Vergleich zum Jahr 2017, in dem 56 antisemitische Straftaten erfasst wurden.
Belgiens Heimspiel in der Nations League gegen Israel im September 2024, das ursprünglich in Brüssel stattfinden sollte, musste aus Sicherheitsgründen und Angst vor antisemitischen Ausschreitungen nach Debrezin in Ungarn verlegt werden, da sich neben Brüssel auch andere belgische Städte weigerten, das Spiel auszutragen. Von jüdischer Seite wurde dies als „Kapitulation vor dem Antisemitismus“ interpretiert.
Seit mehreren Jahren steht der Karnevalsumzug der Stadt Aalst in der Kritik, da er öfters auf antijüdische Stereotype zurückgreift. Ein am Umzug teilnehmender Verein, der bereits im Jahr zuvor für antisemitische Puppen verantwortlich gewesen war, verwendete auch 2020 antisemitische Karikaturen. Der Bürgermeister von Aalst, Christoph D’Haese von der Partei Nieuw-Vlaamse Alliantie, wollte die Puppen und Karikaturen nicht verurteilen. In diesem Zusammenhang hat die UNESCO den Aalster Straßenkarneval im Dezember 2019 von der Liste des Immateriellen Kulturerbes gestrichen. Ein Vertreter des American Jewish Committee forderte die EU-Kommission auf, ein Strafverfahren nach Artikel 7 der EU-Verträge gegen Belgien einzuleiten.
Die Zahl der Meldungen von judenfeindlichen Inhalten im Internet hat sich in Belgien innerhalb eines Jahres vervierfacht: „Juden schmieden eine Verschwörung gegen die Welt“ oder „Hitler hat seine Arbeit nicht beendet“, sind Sprüche, die regelmäßig auftauchen. Zudem soll nach Einschätzung der Medien die rechtsradikale flämische Studentenbewegung „Schild & Vrienden“ den Antisemitismus geschürt haben. Beispiele für judenfeindliche Akte sind auch der Anschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel, bei dem am 24. Mai 2014 vier Menschen durch Schüsse getötet wurden, und die Terroranschläge in der Brüsseler Innenstadt und am Flughafen Brüssel-Zaventem im März 2016.
Geschichte
Als Provinz Belgica – ein von Cäsar eingeführter Name – erlebte das heutige Gebiet Belgien viele Herrschaften. Es war im Frühmittelalter Teil des fränkischen Reiches und wurde bei dessen Teilungen ebenfalls immer wieder politisch geteilt und zerfiel in einzelne Herzogtümer und Grafschaften. Später waren das Herzogtum Brabant, das Herzogtum Limburg, die Grafschaft Hennegau und das Hochstift Lüttich Bestandteil des Heiligen Römischen Reiches, während die Grafschaft Flandern fast ausschließlich unter französischer Lehnshoheit stand (Kronflandern). Ein kleiner Teil Flanderns zwischen Dender und Schelde – Reichsflandern – war unter der Lehnshoheit des Heiligen Römischen Reiches. Während der Lehnsherrschaft der Franzosen über Kronflander fiel 1302 auch die Sporenschlacht.
Die Grafschaft Flandern ist damit nicht deckungsgleich mit der heutigen Region Flandern, da Limburg und Brabant einschließlich Antwerpen nicht dazu zählten. Dafür gehörten aber das ursprünglich niederländischsprachige Westhoek in Frankreich bei Dünkirchen zur Grafschaft und das seit jeher französischsprachige romanische Flandern um Lille und Douai, welches zusammen mit dem Westhoek Französisch-Flandern bildet. Vom Hochmittelalter bis zur frühen Neuzeit stellten die Städte Flanderns mit ihren Tuchindustrien eines der beiden Zentren der europäischen Wirtschaft dar (neben den Städten Norditaliens).
Die Grafschaft Flandern, die zuvor durch das Haus Flandern und das Haus Dampierre regiert wurde, geriet politisch 1385 durch die Vermählung seiner Erbtochter Margarete mit Philipp dem Kühnen aus dem Haus Burgund unter die Herrschaft des Hauses Burgund. Has Herzogtum Limburg fiel 1406 an Burgund, das Herzogtum Brabant wurde 1430 burgundisch. Der Hennegau war, bevor er unter Philipp dem Guten 1433 ebenfalls unter burgundischen Einfluss geriet, durch die Wittelsbacher als Straubing-Holland regiert. Diese Territorien bildeten den Burgundischen Reichskreis. Nur das Hochstift Lüttich blieb unberührt. Die vier Herzöge waren Philipp der Kühne von 1363 bis 1404, Johann Ohnefurchtvon 1404 bis 1419, Phillip der Gute von 1419 bis 1465 und Karl der Kühne von 1433 bis 1477. Diese Zeit bildete eine Hochblüte der Kunst. Die Altniederländische Malerei mit den herausragenden Vertretetern Rogier van der Weyden, Hugo van der Goes oder Jan van Eyck geben Zeugnis davon. Auch die Franko-flämische Musik ist von herausragender Bedeutung für die spätere Entwicklung der europäischen Musikgeschichte.
Das Haus Burgund wurde 1477 infolge der Heirat der burgundischen Alleinerbin Maria von Burgund mit Maximilian I., Erzherzog von Österreich und späterer römisch-deutscher König und Kaiser, den Habsburgern beerbt. 1555/56 wurde die Teilung der Habsburger-Dynastie in eine spanische und eine österreichische Linie vollzogen. Die niederländischen Provinzen wurden den spanischen Habsburgern zugesprochen.
1579 bildeten sich die katholische Union von Arras und die calvinistisch-protestantische Utrechter Union. Die Provinzen der Union von Utrecht lösten sich 1581 von Spanien und gründeten die Republik der Sieben Vereinigten Provinzen, deren Unabhängigkeit nach dem Ende des Achtzigjährigen Krieges im Frieden von Münster von 1648 anerkannt wurde. Die Provinzen der Union von Arras, Flandern und Brabant, wurden als Spanische Niederlande von einem spanischen Statthalter verwaltet. Nach dem Aussterben der spanischen Habsburger (1700) und dem daraus resultierenden Spanischen Erbfolgekrieg kamen 1714 die von da an österreichischen Niederlande unter die Herrschaft der österreichischen Habsburger.
Infolge der absolutistisch-zentralistischen Bestrebungen des österreichischen Herrschers Joseph II. kam es 1789 zur Brabanter Revolution und 1790 zur Ausrufung der kurzlebigen Vereinigten Belgischen Staaten. Das revolutionäre Frankreich annektierte zwischen 1792 und 1794 die Österreichischen Niederlande, 1795 folgte die Eingliederung in die Französische Republik. Auf dem Wiener Kongress (1815) wurden die Provinzen den (nördlichen) Niederlanden zugesprochen. Residenzstadt des niederländischen Königs wurde Brüssel.
Im Zuge der Belgischen Revolution wurde das Land 1830 von den Niederlanden unabhängig. Es wurde eine parlamentarische Monarchie errichtet und Leopold von Sachsen-Coburg zum ersten König der Belgier ernannt. Leopold II., Sohn des ersten Königs, erwarb den Kongo in Afrika als Privatbesitz. Nachdem die Kongogräuel (brutale Exzesse bei der wirtschaftlichen Ausbeutung des Kongo) international bekannt geworden waren, musste Leopold das Gebiet 1908 als Kolonie an den belgischen Staat abtreten. Während Leopolds Schreckensherrschaft waren in dem afrikanischen Land schätzungsweise 10 Millionen Menschen durch Sklaverei und Zwangsarbeit ums Leben gekommen.1960 wurde der Kongo unabhängig.
Im Ersten Weltkrieg wurde das neutrale Belgien vom Deutschen Reich entsprechend des Schlieffen-Planes überfallen und von der deutschen Armee fast gänzlich eingenommen. Das deutsche Militär ging dabei auch während der Besetzung gegen Zivilisten mit Erschießungen, Bränden und Geiselnahmen vor. In Dinant und mehreren anderen belgischen Städten kam es zu Massakern an der Zivilbevölkerung. Begründet wurden diese Übergriffe nach Außen mit Partisanenaktivitäten, deren reale Grundlage jedoch umstritten war (siehe Francs-tireurs). Im Verlauf des Stellungskrieges wurden viele Städte in Flandern zerstört, Teile des Landes verwüstet. Als im Deutschen Reich die Arbeitskräfte knapp wurden, mussten Zehntausende belgische Zivilisten – Flamen wie Wallonen – Zwangsarbeit für das kaiserliche Militär und die deutsche Rüstungsindustrie leisten.
Nach dem Krieg wurde das mehrheitlich deutschsprachige Gebiet Eupen-Malmedy durch den Vertrag von Versailles 1919 unter belgische Verwaltung gestellt. Nach einer umstrittenen Volksbefragung im Jahr 1920 wurde Ostbelgien 1925 belgisches Staatsgebiet. Belgien beteiligte sich außerdem an der Ruhrbesetzung.
Auch im Vorfeld des Zweiten Weltkrieges hatte sich der Staat deutlich als „Neutral“ erklärt und aus der Erfahrung der Missachtung dieser internationalen Rechtsposition zu Beginn des Ersten Weltkrieges eine eindeutige Positionierung von der deutschen Seite eingefordert. bot die Regierung sogar den Abschluss eines gegenseitigen Vertrages zur Anerkennung der bestehenden Grenzen an. Ungeachtet dieser völkerrechtlich eindeutigen Position erfolgte der deutsche Überfall ohne offizielle Kriegserklärung. Im Mai 1940 wurde es (wie auch die Niederlande und Luxemburg) von der deutschen Wehrmacht auf dem sogenannten Westfeldzug besetzt. Belgien blieb bis 1944/45 besetzt, Minderheiten wie Juden und Roma wurden in Konzentrationslager deportiert. Bis zur Befreiung durch die Westalliierten hatte es – wie halb Europa – unter der Willkürherrschaft der nationalsozialistischen Diktatur und die jüdische Bevölkerung unter ihrer Verfolgung und Vernichtung zu leiden; Städte und Landschaften blieben aber weitgehend von Kriegszerstörungen verschont. Lediglich die Ardennenoffensive im Dezember 1944 und Januar 1945 führte im Osten des Landes, vor allem um Sankt Vith und Bastogne, zu schweren Zerstörungen.
Die bereits seit 1944 geplante Zoll- und Wirtschaftseinheit von Belgien, den Niederlanden und Luxemburg wurde im Haager Vertrag am 3. Februar 1958 vereinbart und ist am 1. November 1960 in Kraft getreten (Benelux-Länder). Belgien zählt zu den Gründerstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und hat eine wichtige Rolle im europäischen Einigungsprozess gespielt. Das Land bzw. die belgische Hauptstadt Brüssel wurde Sitz internationaler Organisationen wie der NATO und der Europäischen Union.
Die Innenpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg war von der Föderalisierung des belgischen Staates und seiner Institutionen geprägt, die sezessionistische Tendenzen der verschiedenen Sprachräume, insbesondere des flämischen Nordens zu mildern versuchte. In Flandern erzielen separatistische Parteien hohe Stimmenanteile.
Siehe auch: Liste der Premierminister von Belgien, Belgisch-Kongo, Flämisch-wallonischer Konflikt und Flämische Bewegung
Politik
Staatsform und Institutionen
Belgien ist de jure, d. h. rein verfassungsrechtlich, eine konstitutionelle Monarchie, hat sich jedoch de facto zu einer parlamentarischen Monarchie entwickelt, die seit der Verfassungsänderung 1993 bundesstaatlich organisiert ist. Die Bundeslegislative setzt sich zusammen aus dem König sowie den beiden Parlamentskammern, der bedeutenderen Abgeordnetenkammer mit 150 und dem Senat mit 60 Mitgliedern. Das aktive und passive Frauenwahlrecht auf nationaler Ebene existiert erst 1948 zu denselben Bedingungen wie das Wahlrecht für Männer. Der König gehört auch der Exekutive an, die er zusammen mit der 15-köpfigen Föderalregierung bildet, der wiederum der Premierminister als primus inter pares vorsteht.
Die föderalen Institutionen sind verantwortlich für Justizwesen, Finanzpolitik, innere Sicherheit, Außenpolitik, Landesverteidigung und soziale Sicherheit.
Hoheitssymbole
Das Königreich Belgien verfügt über eine Flagge sowie ein großes, mittleres und kleines Wappen.
- Flagge
2:3 - Großes Wappen
- Mittleres Wappen
- Kleines Wappen
Politische Parteien
Die meisten politischen Parteien spalteten sich in den 1960er- bis 1980er-Jahren in jeweils eine flämische und eine frankophone Partei auf, häufig gibt es auch ein deutschsprachiges Pendant. Parteien derselben Gruppierung arbeiten aber mehr oder weniger eng zusammen und bilden manchmal auch Fraktionsgemeinschaften. Die deutschsprachigen Parteien sind ausschließlich regional tätig.
Partei | Sitze | Anmerkung |
---|---|---|
Flämische Parteien | ||
Nieuw-Vlaamse Alliantie (N-VA) | 25 | konservative Separatisten, hervorgegangen aus der Volksunie |
Vlaams Belang (VB) | 18 | rechtspopulistische Separatisten, ehemals Vlaams Blok |
Christen-Democratisch en Vlaams (CD&V) | 12 | Christdemokraten, ehemals CVP |
Open Vlaamse Liberalen en Democraten (Open Vld) | 12 | Liberale, ehemals PVV |
Vooruit | 9 | Sozialisten, ehemals SP, ehemals SP.a |
Groen | 8 | Grüne, ehemals Agalev |
Frankophone Parteien | ||
Parti Socialiste (PS) | 20 | Sozialisten |
Mouvement Réformateur (MR) | 14 | Liberale, ehemals PLP und PRL |
Ecolo | 13 | Grüne |
Les Engagés (LE) | 5 | Christdemokraten, ehemals PSC und cdH |
Démocrate Fédéraliste Indépendant (DéFI) | 2 | Vertretung von Frankophonen vor allem in Brüssel, ehemals FDF, 1995 bis 2010 gemeinsame Listen mit PRL bzw. MR |
Landesweite Parteien | ||
Partij van de Arbeid/Parti du Travail de Belgique (PVDA/PTB) | 12 | Kommunisten, ehemals AMADA/TPO |
Politische Indizes
Name des Index | Indexwert | Weltweiter Rang | Interpretationshilfe | Jahr |
---|---|---|---|---|
Fragile States Index | 31,4 von 120 | 160 von 179 | Stabilität des Landes: sehr stabil 0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend Rang: 1 = fragilstes Land / 179 = stabilstes Land | 2023 |
Demokratieindex | 7,64 von 10 | 36 von 167 | Unvollständige Demokratie 0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie | 2023 |
Freedom in the World Index | 96 von 100 | — | Freiheitsstatus: frei 0 = unfrei / 100 = frei | 2024 |
Rangliste der Pressefreiheit | 81,5 von 100 | 16 von 180 | Zufriedenstellende Lage für die Pressefreiheit 100 = gute Lage / 0 = sehr ernste Lage | 2024 |
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) | 73 von 100 | 16 von 180 | 0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber | 2023 |
Flämisch-wallonische Konflikte
Belgien ist von innerer Zerrissenheit – vor allem zwischen der flämischen (niederländischsprachigen) und der wallonischen (französischsprachigen) Bevölkerung – geprägt.
Im Unterschied zur Schweiz (dortige Sprachgruppenanteile) bildet das Nebeneinander der Sprachgruppen einen erheblichen Konfliktstoff. Die Ursachen hierfür sind kulturhistorisch und sozioökonomisch bedingt. Der Belgien-Experte Christoph Driessen beschreibt Belgien als ein Land, „in dem viele Menschen Niederländisch oder Französisch sprechen, ohne niederländisch oder französisch sein zu wollen“.
Der flämisch-wallonische Konflikt, der zunächst vor allem soziale Ursachen hatte (Verarmung der flämischen Bauernschaft zur Zeit der Industriellen Revolution, soziale Benachteiligung dieser Bevölkerungsschicht im politischen und gesellschaftlichen Gefüge des Landes bei gleichzeitigem Wirtschaftsboom und kulturellem Aufstieg der Wallonie im 19. und frühen 20. Jahrhundert), dauert bis heute an, obwohl sich die sozio-ökonomischen Verhältnisse seit dem Niedergang der für die Wallonie prägenden Montanindustrie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und dem Aufschwung neuer Wirtschaftszweige in Flandern grundlegend gewandelt haben.
Daher sind zum Beispiel Volkszählungen, welche die gesprochene Sprache der Einwohner erheben, seit 1961 verboten, um nicht immer wieder aufgrund von sich wandelnden statistischen Ergebnissen neue Konflikte um die Zugehörigkeit bestimmter auf der Sprachengrenze liegender Gemeinden zur einen oder anderen Region anzufachen. Um insbesondere die Situation in diesen gemischtsprachlichen Gegenden zu entschärfen, wurden zum Teil Fazilitätengemeinden mit besonderen Minderheitenrechten (insbesondere im Schulbereich) geschaffen.
„Insgesamt gesehen haben die Spannungen zwischen den beiden großen Volksgruppen Belgiens in der letzten Generation abgenommen. Ein Ende Belgiens ist nicht in Sicht“, urteilte 2018 der Historiker Christoph Driessen in seinem Buch Geschichte Belgiens und verwies darauf, dass die separatistischen Parteien in Flandern in der Minderheit seien und es in Wallonien praktisch keine separatistischen Bestrebungen mehr gebe. Jüngere Belgier sowie viele Einwanderer könnten mit dem Sprachenstreit weniger anfangen als frühere Generationen; sie folgen anderen Identifikationsmodellen, in denen der Frage der Zugehörigkeit zur einen oder anderen Sprachgruppe weniger Gewicht zukommt. Dass es einen innerbelgischen Zusammenhalt gebe, habe auch die Begeisterung für die gesamtbelgische Mannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 gezeigt, bei der Belgien den dritten Platz belegte. Nichtsdestoweniger ist zu beobachten, dass trotz des verpflichtenden Schulunterrichts in der jeweils anderen Landessprache gute Kenntnisse des Niederländischen in Wallonien kaum verbreitet sind und die flüssige Beherrschung des Französischen in Flandern im Vergleich zu früheren Generationen abgenommen hat. Nicht nur in der Staatsstruktur, auch kulturell führen beide Bevölkerungsgruppen ein weitgehend getrenntes Dasein. Im kulturellen Sektor besteht eine ausgeprägte Affinität Flanderns zu den Niederlanden und Walloniens zu Frankreich. Gleichwohl wird darauf geachtet, dass auf föderaler politischer Ebene die Mehrsprachigkeit Belgiens demonstriert wird; so müssen Spitzenpolitiker, insbesondere in Regierungsämtern, die zweite Landessprache beherrschen (oder lernen), um zu reüssieren, und der König hält Ansprachen, die sich an alle Belgier richten, konsequent in allen drei Amtssprachen.
Politische Entwicklungen seit 2008
Im März 2008 verständigten sich flämische und frankophone Christdemokraten (CD&V und cdH) und Liberale (Open Vld und MR) sowie die wallonischen Sozialisten (PS) auf die Bildung einer gemeinsamen Regierung mit Yves Leterme (CD&V) als Premierminister.
Am 18. Dezember 2008 teilte der Kassationshof – das höchste ordentliche Gericht in Belgien – in einem Brief an den Kammervorsitzenden Herman Van Rompuy mit, dass Leterme versucht habe, das Gericht in der Frage des geplanten Verkaufs der belgischen Bank Fortis an den französischen Finanzkonzern BNP Paribas zu beeinflussen; dies hatte Leterme kurz zuvor noch bestritten. Tags darauf trat Leterme zurück.
Ab dem 30. Dezember 2008 führte Herman Van Rompuy (CD&V) die belgische Föderalregierung, welche sich aus derselben Fünfparteien-Koalition zusammensetzte. Nachdem er jedoch am 19. November 2009 zum ersten ständigen Präsidenten des Europäischen Rates designiert worden war, legte er sein Amt am 25. November 2009 nieder. Am gleichen Tag noch wurde Yves Leterme erneut zum Premierminister ernannt und führte seither seine zweite Föderalregierung in dieser Legislaturperiode. Diese Regierung zerbrach im April 2010 wieder, als nach internen Streitigkeiten um eine Lösung im Konflikt um den zweisprachigen Wahlkreis Brüssel-Halle-Vilvoorde die flämische liberale Partei OpenVLD ihren Rückzug aus der Regierung bekanntgab.
Bei den vorgezogenen Neuwahlen am 13. Juni 2010 gewannen die flämischen Nationalisten der N-VA unter Bart De Wever 27 der 150 Sitze und stellten damit unter den flämischen Parteien die stärkste Fraktion im Parlament. In Wallonien wurde die sozialistische PS von Elio Di Rupo stärkste politische Kraft. Die Regierungsbildung war schwierig, und erst anderthalb Jahre später konnte Elio Di Rupo eine Koalitionsregierung bilden, die am 5. Dezember 2011 ernannt wurde. Als „Tripartite“ aus den Parteifamilien der Sozialisten, Liberalen und Christdemokraten bestehend, hatte sie unter den flämischen Parteien keine Mehrheit. Mit dem Sozialisten Elio Di Rupo wurde erstmals seit dem Ende der letzten Regierung von Paul Vanden Boeynants 1979 ein Frankophoner und ein Sozialist zum belgischen Ministerpräsidenten gewählt. Bis zu seiner Wahl blieb die Regierung Leterme geschäftsführend im Amt. Die Zeitspanne von 541 Tagen von der Wahl bis zur Bildung der neuen Regierung stellt einen Rekord in der modernen Weltgeschichte dar.
Am 21. Juli 2013 – dem belgischen Nationalfeiertag – dankte König Albert II. zugunsten seines ältesten Sohnes Philippe ab, nachdem er dies am 3. Juli 2013 angekündigt hatte.
Bei der Wahl vom 25. Mai 2014 verloren vor allem die Sozialisten Stimmen, wodurch die vormalige Regierung keine Mehrheit mehr hatte. Die N-VA konnte weitere Zugewinne verbuchen. Am 11. Oktober 2014 wurde die neue Regierung, die Coalition suédoise („schwedische Koalition“) genannt wurde, unter dem frankophonen Premierminister Charles Michel vereidigt. Im Gegensatz zu den bisher üblichen breiten Koalitionen stammen alle beteiligten Parteien, die flämischen Nationalisten (N-VA), Christdemokraten (CD&V) und die Liberalen beider Sprachgruppen (MR und Open Vld) aus dem Mitte-rechts-Spektrum. Erstmals seit 1988 waren die Sozialisten nicht an der Regierung beteiligt, die auf frankophoner Seite keine Mehrheit hatte.
Die Regierung Michel I stürzte im Dezember 2018 über die Ratifizierung des UN-Migrationspakts, die von der N-VA abgelehnt wurde und die sich dann aus der Regierung zurückzog. Daraufhin bildete Charles Michel die Regierung Michel II ohne die N-VA-Mitglieder, die aber vor einem Misstrauensvotum am 18. Dezember 2018 zurücktrat und anschließend geschäftsführend im Amt blieb, auch über die Parlamentswahlen vom 26. Mai 2019 hinaus, da sich keine neue Mehrheit fand.
Nachdem Charles Michel als Nachfolger von Donald Tusk zum Präsidenten des Europäischen Rates gewählt worden war, kündigte er am 26. Oktober 2019 seinen Rücktritt an. Am 27. Oktober 2019 ernannte der König Sophie Wilmès zur neuen geschäftsführenden Ministerpräsidentin, die erste Frau in diesem Amt seit der Unabhängigkeit vor 188 Jahren. Am 17. März 2020 wurde sie vom König als ordentliche Premierministerin der Regierung Wilmès II vereidigt, nachdem ihr angesichts der COVID-19-Pandemie alle Parteien mit Ausnahme der wallonischen Kommunisten, der flämischen Nationalisten der N-VA und der flämischen Rechtsextremisten von Vlaams Belang die Unterstützung zusagten. Sie versprach, sich nur um die COVID-19-Pandemie in Belgien und deren Folgen zu kümmern und nach einem halben Jahr die Vertrauensfrage zu stellen. Nachdem die Regierungsbildung weiter stockte, sich folglich eine neue Koalition sammelte, jedoch für einen der Informateurs wegen einer Infektion mit COVID-19 die Quarantäne angeordnet wurde, wurde die Zeit erneut verlängert.
Am 1. Oktober 2020 wurde die neue Regierung unter Premierminister Alexander De Croo vereidigt, die erstmals aus sieben Parteien der vier Parteifamilien der Sozialisten, Liberalen, Christdemokraten und Grünen besteht, und „Vivaldi-Koalition“ genannt wird. Sie gilt als linksliberal, ist erstmals paritätisch mit zehn Frauen und zehn Männern besetzt, deutlich jünger und mit fünfzehn Regierungsmitgliedern besetzt, die nie zuvor ein föderales politisches Amt ausübten. Sophie Wilmès wurde darin Außenministerin.
Die Regierung De Wever bildet seit dem 3. Februar 2025 die Regierung Belgiens. Sie wurde nach der Parlamentswahl 2024 gebildet und löste die Regierung De Croo ab. Die Regierungsparteien umfassen eine Mitte-Rechts-Koalition aus fünf Parteien, von denen die flämischen Nationalkonservativen der N-VA den Regierungschef Bart De Wever stellen. Aufgrund der Farbgebung der beteiligten Parteien (N-VA, wallonische Liberale, flämische und wallonische Christdemokraten, flämische Sozialdemokraten) wird diese Koalition als Arizona-Koalition bezeichnet.
Europapolitik
Belgien ist Gründungsmitglied der Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl und ihrer Nachfolgeeinrichtungen, der Benelux-Gemeinschaft und des Europarates. Das Land ist ebenfalls Gründungsmitglied der Europäischen Währungsunion. Eurobarometer-Umfragen zeigen regelmäßig, dass die belgische Bevölkerung etwa zu zwei Drittel pro-europäisch eingestellt ist, was über dem EU-Durchschnitt von knapp über 50 Prozent liegt. Die belgische Hauptstadt Brüssel ist Sitz mehrerer EU-Institutionen und Agenturen wie die Kommission, das Parlament, der Ministerrat, der Wirtschaft- und Sozialausschuss oder der Ausschuss der Regionen, sowie zahlreicher Lobbying-Gruppen, Nichtregierungsorganisationen usw., die im Bereich der Europapolitik arbeiten.
Die belgischen Regierungen seit 1945 haben sich für den Aufbau Europas eingesetzt. Unter belgischem Ratsvorsitz in der zweiten Hälfte 2001 wurde die Einberufung des Verfassungskonvents beschlossen, der einige Jahre später den Vertrag über eine Verfassung für Europa (VVE) hervorbringen sollte. Belgien setzte sich für den Ratifizierungsprozess des VVE ein und – nach dessen Scheitern – für die Erhaltung der Substanz des VVE im Vertrag von Lissabon, der am 13. Dezember 2007 unterschrieben wurde und am 1. Dezember 2009 in Kraft trat.
Belgiens Verteidigungspolitik stützt sich nicht nur auf die NATO (Belgien ist Gründungsmitglied), sondern auch auf die EU im Rahmen der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP). Die Hauptstadt Brüssel ist sowohl Sitz der NATO-Hauptorgane als auch der Europäischen Verteidigungsagentur der EU, was Belgien zum Zentrum der euro-atlantischen Verteidigungsstrukturen macht. Das Land stellt für die EU Battlegroups Truppen bereit und beteiligt sich an Einsätzen der EU, beispielsweise an der EUFOR. Durch seine historischen Verbindungen zum afrikanischen Land Kongo ist Belgien Meinungsführer bei Angelegenheiten der Großen Seen und Zentralafrikas innerhalb der EU und ist maßgeblich um eine friedliche Stabilisierung des Ostkongo bemüht.
Durch Belgiens föderale Struktur, die der Lokalebene außerordentlich Zuständigkeiten zuweist, sind sowohl die Regionen als auch die Gemeinschaften maßgeblich an der belgischen Europapolitik beteiligt und zugleich von der Umsetzung politischer Ziele der EU betroffen. Zum Beispiel sind sie zuständig für Kulturpolitik und können in diesem Bereich Verträge mit ausländischen Staaten abschließen, sodass sie im Ausland ein eigenständiges Profil aufgebaut haben, zum Beispiel indem sie in einigen belgischen Botschaften Kulturreferenten stellen.
Im ersten Halbjahr 2024 hat Belgien den Ratsvorsitz zum dreizehnten Mal inne. Erster Vorsitzender des Rates der Europäischen Union war 1958 der damalige belgische Außenminister Victor Larock. Nach dem Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon wurde der Belgier Herman Van Rompuy in das neugeschaffene Amt des Präsidenten des Europäischen Rates berufen; zwischen dem 1. Dezember 2019 und dem 30. November 2024 hatte der Belgier Charles Michel dieses Amt inne.
Belgisch-deutsche Beziehungen
Belgien und Deutschland arbeiten eng zusammen. Beide Länder sind Gründungsstaaten der EU. Beide Länder sind zudem Mitglied der NATO.
Die wirtschaftliche Zusammenarbeit ist eng. Deutschland belegt bei den Handelspartnern Belgiens den zweiten Platz nach den Niederlanden. Für die belgische Exportwirtschaft ist Deutschland der wichtigste Partner. Belgien ist Deutschlands elftgrößter Handelspartner weltweit.
Militär
Die Belgischen Streitkräfte (niederländisch Defensie van België, französisch Armée belge) untergliedern sich in Heer, Marine, Luftstreitkräfte und medizinisches Korps (niederländisch Medische Component, französisch Corps médical). 2006 hatten die Belgischen Streitkräfte eine Stärke von 36.000 Mann. Der freiwillige Wehrdienst wurde formell 1994 abgeschafft. Belgien gab 2017 knapp 0,9 Prozent seiner Wirtschaftsleistung oder 4,4 Milliarden US-Dollar für seine Streitkräfte aus.
Die Landstreitkräfte sind mit 24.600 die größte der Teilstreitkräfte.
Die belgischen Luftstreitkräfte (niederländisch Luchtmacht, französisch Force Aérienne Belge) ist mit 6350 Mann die zweitgrößte Teilstreitkraft. Ihr stehen 72 F-16-Kampfflugzeuge sowie 31 Hubschrauber zur Verfügung.
Die Marine ist in einem gemeinsamen Benelux-Kommando organisiert. Sie verfügt über zwei Wielingen-Fregatten, sechs Minenjäger und ein Flusspatrouillenschiff.
Polizei
Die Polizeireform von 2001 hat eine auf zwei Ebenen strukturierte integrierte Polizei geschaffen:
- Föderale Polizei (niederländisch Federale Politie, französisch Police Fédérale), mit einem Generalkommissariat und drei Generaldirektionen (der Verwaltungspolizei, der Kriminalpolizei und der Direktion für Unterstützung und Verwaltung). Diese sind zum Teil auch auf Provinz- bzw. Gerichtsbezirksebene dezentralisiert.
- Lokale Polizei (niederländisch Lokale Politie, französisch Police Locale) mit ihren momentan 195 Polizeizonen ist aus kommunalen Polizeieinheiten und der bis 2001 bestehenden Gendarmerie (niederländisch Rijkswacht) gebildet worden.
Verwaltungsgliederung
Belgien ist seit 1993 ein Bundesstaat, der sich sowohl in drei Regionen als auch in drei Gemeinschaften gliedert. Als nachgeordnete Verwaltungseinheiten bestehen zehn Provinzen und 43 Arrondissements. Die lokale Selbstverwaltung wird von den 589 Gemeinden ausgeübt.
Die territoriale Abgrenzung der Regionen und Gemeinschaften richtet sich nach den Sprachgebieten: Die Flämische Region umfasst das niederländische Sprachgebiet, die Wallonische Region das französische und das deutsche Sprachgebiet, die zweisprachige Region Brüssel-Hauptstadt das französisch-niederländische Sprachgebiet. Die Flämische Gemeinschaft übt ihre Befugnisse auf dem niederländischen und dem zweisprachigen Sprachgebiet aus, die Französische Gemeinschaft auf dem französischen und dem zweisprachigen Sprachgebiet, die Deutschsprachige Gemeinschaft auf dem deutschen Sprachgebiet. Regionen und Gemeinschaften verfügen jeweils über ein eigenes Parlament und eine eigene Regierung. Allerdings haben die Flämische Gemeinschaft und die Flämische Region ihre Institutionen zusammengelegt, so dass es nur ein Flämisches Parlament und eine Flämische Regierung gibt, die sowohl die Befugnisse der Region als auch die der Gemeinschaft ausüben.
Außerdem kennt Belgien auf einer tieferen Verwaltungsebene die zehn Provinzen, die innerhalb der Regionen liegen:
- Die Flämische Region (niederländisch Vlaamse Gewest) umfasst fünf Provinzen:
- Antwerpen (Hauptstadt Antwerpen)
- Limburg (Hasselt)
- Ostflandern (Gent)
- Flämisch-Brabant (Löwen)
- Westflandern (Brügge)
- Die Wallonische Region (französisch Région wallonne) umfasst ebenfalls fünf Provinzen:
- Hennegau (Mons)
- Lüttich (Lüttich)
- Luxemburg (Arlon)
- Namur (Namur)
- Wallonisch-Brabant (Wavre)
- Die Region Brüssel-Hauptstadt (französisch Région de Bruxelles-Capitale, niederländisch Brussels Hoofdstedelijk Gewest) gilt als provinzfrei. Sie übt ihre Zuständigkeiten im Verwaltungsbezirk Brüssel-Hauptstadt aus, der deckungsgleich mit der Region Brüssel-Hauptstadt ist.
Die unterste Verwaltungsebene stellen die 581 Gemeinden dar (siehe auch Liste der Gemeinden in Belgien, Liste der Gemeinden in Flandern, Liste der Gemeinden in Wallonien).
Staatshaushalt
(Quelle: Eurostat) |
Der Staatshaushalt umfasste 2009 Erträge (Einnahmen) von 163 Milliarden Euro. Dem standen Aufwendungen (Ausgaben) in Höhe von 183 Milliarden Euro gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 20 Milliarden Euro beziehungsweise 6,0 % des Bruttoinlandsprodukts. Belgien ist es in den Jahren zwischen 1995 und 2007 gelungen, den relativen Anteil der Staatsverschuldung am Bruttosozialprodukt deutlich abzubauen. Dieser Erfolg wird hingegen durch die Folgen der Weltfinanzkrise seit 2007 gefährdet. Am 25. November 2011 stufte die Ratingagentur Standard & Poor’s Belgien von der Bewertung „AA+“ auf „AA“ herab. Begründet wurde dies mit der schwelenden Staatskrise, dem geringen Wachstum und dem wachsenden Druck der Finanzmärkte.
Die Staatsverschuldung betrug zum 30. Juni 2016 455,3 Milliarden Euro oder 109,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
2020 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in Prozent des Bruttoinlandsprodukts) folgender Bereiche:
- Gesundheit: 11,1 %
- Bildung: 6,7 %
- Militär: 1,3 %(2024)
Wirtschaft
Die zentrale geografische Lage des Landes verschafft der belgischen Wirtschaft einen strategischen Vorteil im internationalen Handel, unterstützt durch eine gut ausgebaute Infrastruktur, wie den Hafen von Antwerpen. Belgien war das erste Land auf dem europäischen Festland, das industrialisiert wurde (ab den 1820er-Jahren). Starke Industrien entstanden in der Kohle, Stahl, Textilien, Maschinenbau, später auch Chemie. Städte wie Lüttich, Charleroi und Gent waren industrielle Kraftzentren. Der Staat galt um 1900 als „die Schweiz des Nordens“ – ein Synonym für Wohlstand, Stabilität, Infrastruktur und Exportstärke. Durch den Ersten und Zweiten Weltkrieg entstanden große Schäden, aber es erfolgte schnelle Erholung. In den 1950ern und 60ern wirtschaftlich stabil, aber die Schwerindustrie verlor an Bedeutung. Ab 1970er kamen strukturelle Schwächen wie eine veraltete Industrie zu Tage. Eine hohe Staatsverschuldung, und Arbeitslosigkeit waren die Folge. Gleichzeitig entwickelte sich Flandern zum neuen wirtschaftlichen Motor durch Logistik, Pharmazie und Dienstleistungen. Belgien ist neben Luxemburg das einzige Land mit einer selbstätigen Anpassung von Gehältern und Mieten an die Inflation.
Entwicklung
Der nördliche Teil des heutigen Belgiens hatte ab dem Hochmittelalter bereits herausragende wirtschaftliche Bedeutung erlangt. Die Grafschaft Flandern war ein Mittelpunkt der Textilindustrie, vor allem für hochwertige Tuchware. Rohwolle wurde aus England eingeführt, in Flandern zu Tuch verarbeitet und Seide und anderen Luxusgütern hergestellt und nach ganz Europa ausgeführt. Es entstanden mächtige, selbstverwaltete Städte wie Brügge, Gent, Ypern, die sich früh von der feudalen Herrschaft lösten. Diese Städte hatten eigene Stadtrechte, Kaufmannsgilden und Märkte. Begünstigt wurde diese entwicklung durch die Lage an der Nordsee, Nähe zu England, Frankreich und dem Rhein. Damals war der Hafen von Brügge (Zwin) – einer der bedeutendsten Seehandelsplätze Europas (bis zum 15. Jh.) – noch schiffbar, bevor er versandete. Die flämischen Städte waren Teil des Netzwerkes der Hansestädte. Ab dem 14. Jh. ließ die Bedeutung allmählich nach. Der Hundertjähriger Krieg (1337–1453) und die Aufstände z. B. in Gent gegen die Burgunderherzöge schwächten die Gegend. Der Meeresarm Zwin, über den Brügge mit der Nordsee verbunden war, versandete ab dem 14. Jh. Brügge verlor den unmittelbaren Zugang zur See – und damit seine Vormachtstellung im internationalen Handel. Antwerpen übernahm zeitweise die Rolle Brügges, doch langfristig wanderten Handel und Macht nach Amsterdam, London und später ins spanische und portugiesische Kolonialreich.
Als spanische Truppen auf ihrem Feldzug Antwerpen im Jahr 1585 einnahmen, sperrten die nördlichen Provinzen als Vergeltung den Unterlauf der Schelde. Die Wirtschaft der südlichen Teils wurde damit erstickt, Der Westfälische Friede vernichtete diesen Handelsverkehr fast völlig, da die Niederlande die Sperrung der Schelde durchsetzte. Seit der Vereinigung der Niederlande mit Frankreich gegen Ende des 18. Jh. durch Napoleon Bonaparte wurde die Scheldeschiffahrt wieder frei. Der Hafen von Antwerpen wurde wiederhergestellt. Die Vereinigung Belgiens und der Niederlande durch den Wiener Kongress begünstigte weiter Antwerpen auf Kosten Amsterdams. Durch die Unabhängigkeit Belgiens von den Niederlanden im Jahr 1830 kam es nochmals kurzfristig zu einer Sperrung des Schelde-Unterlaufs.
Im 19. Jht. nahm der südliche Landesteil – die Wallonie – einen bedeutsamen Aufschwung durch die Ausbeutung der Kohlevorkommen entlang der Bassins La Louvière, Mons, Charleroi, Namur, dem Lütticher Becken und später dem Limburger Steinkohlerevier. Eisenerz wurde vor allem aus Lothringen und Luxemburg eingeführt und in Belgien verhüttet. Belgien wurde Ende des 19. Jh. durch die Entwicklung der Schwerindustrie und die Kolonisierung und Ausbeutung des Kongo neben Großbritannien zu dem reichsten Land Europas.
Heutige Lage
Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Europäischen Union, ausgedrückt in Kaufkraftstandards, erreichte Belgien 2014 einen überdurchschnittlichen Index von 118 (EU-28: 100). Das Bruttoinlandsprodukt Belgiens betrug im Jahr 2015 ca. 409,4 Milliarden Euro. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf betrug im selben Jahr 36.500 Euro. Belgien stand trotz seiner kleinen Bevölkerung im Jahr 2016 auf Platz 20 der größten Güterexporteure. Dank seiner Lage im Herzen Europas ist es sehr eng in das Handelsnetz der Europäischen Union integriert. Die wichtigsten Handelspartner Belgiens sind die Nachbarländer Frankreich, Deutschland und die Niederlande. Im Global Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Belgien Platz 20 von 137 Ländern (Stand 2017–2018). Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegt das Land 2019 Platz 48 von 180 Ländern.
Die Arbeitslosenquote lag im Juni 2019 bei 5,4 Prozent und damit leicht unter dem EU-Durchschnitt. Im Jahr 2017 betrug die Jugendarbeitslosigkeit 19 Prozent. Die Gesamtzahl der Beschäftigten wurde 2019 auf rund fünf Millionen geschätzt.
Verteilung der erwerbstätigen Bevölkerung nach Sektoren (Stand: 201 und in Klammern Anteil an der gesamten Wertschöpfung 2016):
- Landwirtschaft: 1,1 Prozent (0,7 Prozent)
- Industrie: 21,5 Prozent (22,3 Prozent)
- Dienstleistungssektor: 78,4 Prozent (77,0 Prozent)
Tourismus
Der Tourismus spielt in Belgien eine große Rolle. Im Travel and Tourism Competitiveness Report 2017 des World Economic Forum belegt Belgien Platz 21 von 136 Ländern. Belgien wurde 2016 von 7,5 Millionen ausländischen Touristen besucht, die dem Land Einnahmen in Höhe von 11,8 Milliarden US-Dollar brachten. Vor allem Deutsche, Briten, Luxemburger, Franzosen und Niederländer besuchen Belgien. Bei den Briten ist außerdem eine Art Erster-Weltkrieg-Tourismus entstanden. In Westflandern stehen noch viele alte Kriegsdenkmäler und -friedhöfe. Daneben sind alle Ferienbadeorte an der belgischen Nordseeküste (Knokke-Heist, Brügge, Blankenberge, De Haan, Bredene, Ostende, Middelkerke, Nieuwpoort, Koksijde und De Panne) sehr beliebt. Außerdem sind die Ardennen eine vielbesuchte Urlaubsregion. Von der belgischen Nordseeküste aus kann man viele Tagestouren unternehmen, etwa in die Nachbarländer Frankreich und Niederlande oder Großbritannien. Als besonders nachgefragt haben sich auch Städtetouren nach Brüssel, Hasselt, Gent, Antwerpen und andere erwiesen. Die Stadt Brügge ist wahrscheinlich die Stadt mit dem größten Tourismus. Sie wird gelegentlich Venedig des Nordens genannt. Es existiert ein eigenständiger Tourismusverband für Flandern sowie ein weiterer für das übrige Belgien.
Energiewirtschaft
Elektrizitätsversorgung
Belgien verfügt über zwei aktive Kernkraftwerke, die im Jahr 2022 für 46,4 Prozent der Gesamtstromerzeugung standen (siehe Kernenergie in Belgien). In den Wintermonaten 2018/19 drohte ein Blackout, als sechs Reaktoren gleichzeitig vom Netz genommen werden sollten. Im Jahr 1999 wurde ein Atomausstieg vom Parlament beschlossen und 2003 ein Zeitplan bis 2025 festgelegt. Bei der Umsetzung kam es jedoch zu Verzögerungen. Im März 2022 gab die Föderalregierung die Verlängerung des Atomausstiegs bis 2035 bekannt.
Neben der Kernenergie für die Grundlast setzt Belgien u. a. auf den Ausbau von Offshore-Windparks vor der Küste und produziert eine Leistung von 2,26 Gigawatt. Belgien ist durch Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen (HGÜ) mit dem Vereinigten Königreich (Nemo Link; seit Januar 2019) und Deutschland (ALEGrO; seit November 2020) verbunden.
Vermögen
Belgien stand laut einer Studie der Bank Credit Suisse aus dem Jahre 2017 auf Rang 17 weltweit beim nationalen Gesamtvermögen. Der Gesamtbesitz an Immobilien, Aktien und Bargeld belief sich auf insgesamt 2.453 Milliarden US-Dollar. Das Vermögen pro erwachsene Person beträgt 278.139 US-Dollar im Durchschnitt und 161.589 US-Dollar im Median (in Deutschland: 203.946 bzw. 47.091 US-Dollar). Beim Vermögen je Einwohner gehört Belgien damit zu den zehn reichsten Ländern weltweit. Insgesamt war 54 Prozent des gesamten Vermögens der Belgier finanzielles Vermögen und 46 Prozent nicht-finanzielles Vermögen. Der Gini-Koeffizient bei der Vermögensverteilung lag 2017 bei 63, was auf eine relativ moderate Vermögensungleichheit hindeutet. Die obersten 10 Prozent der belgischen Bevölkerung besaßen 47,6 Prozent des Vermögens und die obersten ein Prozent besaßen 17,5 Prozent des Vermögens, was eine niedrigere Vermögenskonzentration ist als in den meisten anderen europäischen Ländern. Der Anteil der Belgier mit einem Vermögen von über einer Million US-Dollar wird auf 3,9 Prozent der Bevölkerung geschätzt.
Regionale Disparitäten
Bereits seit dem 19. Jahrhundert bestehen in Belgien Streitigkeiten zwischen den frankophonen Wallonen und den Niederländisch sprechenden Flamen (siehe auch flämisch-wallonischer Konflikt). Ein aktueller Streitpunkt hat seine Ursache in wirtschaftlichen Unterschieden zwischen den Landesteilen: Da sich die ehemals von Kohle- und Stahlindustrie geprägten wallonischen Regionen in einer Rezessionsphase befinden, ist die Arbeitslosigkeit dort im Vergleich zu den flämischen Regionen deutlich erhöht. Gleichzeitig wird das belgische Bruttonationaleinkommen zu zwei Dritteln in Flandern erwirtschaftet. Die flämische Region zahlt einen Solidarbeitrag, der in der Wallonie vor allem zur Finanzierung von Sozialleistungen verwendet wird. Diese Zahlungen sind jedoch in der flämischen Region politisch umstritten. Der wachsende Unmut über die wirtschaftliche Schwäche der wallonischen Region manifestiert sich insbesondere in der flämischen Separatistenbewegung, deren Hauptorganisationsträger die Partei Vlaams Belang ist.
Rang | Provinz | BIP 2017 in Mio. Euro | BIP pro Kopf 2017, KKS, (EU-28 = 100) | BIP pro Kopf 2017 in Euro |
---|---|---|---|---|
– | Brüssel | 77.694 | 196 | 65.000 |
1. | Provinz Antwerpen | 85.753 | 140 | 46.600 |
2. | Provinz Wallonisch-Brabant | 17.477 | 131 | 43.700 |
3. | Provinz Flämisch-Brabant | 47.104 | 125 | 41.500 |
– | Flandern | 259.786 | 120 | 39.800 |
– | Belgien | 439.052 | 116 | 38.700 |
4. | Provinz Westflandern | 45.263 | 115 | 38.100 |
5. | Provinz Ostflandern | 53.855 | 108 | 35.900 |
– | EU-28 | 15.383.066 | 100 | 30.000 |
6. | Provinz Limburg | 27.810 | 96 | 32.000 |
– | Wallonische Region | 101.378 | 84 | 28.000 |
7. | Provinz Lüttich | 30.812 | 84 | 27.900 |
8. | Provinz Namur | 13.008 | 80 | 26.400 |
9. | Provinz Hennegau | 33.202 | 75 | 24.800 |
10. | Provinz Luxemburg | 6.880 | 73 | 24.300 |
Kennzahlen
Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt, Inflation, Haushaltssaldo und Außenhandel entwickelten sich in den letzten Jahren folgendermaßen:
Jahr | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 |
Veränderung in % gg. Vj. | 1,4 | 0,8 | 3,2 | 1,7 | 2,7 | 2,9 | 1,0 | −2,8 | 2,4 | 1,7 | 0,7 | 0,5 | 1,6 | 2,0 |
Jahr | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||||||
Veränderung in % gg. Vj. | 1,3 | 1,6 | 1,8 | 2,2 | −5,3 | 6,9 | 3,0 | 1,4 |
absolut in Mrd. Euro | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
BIP in Mrd. Euro | 400,8 | 416,7 | 430,1 | 445,1 | 460,1 | 478,7 | 460,5 | 508,0 | 554,2 | 584,7 |
je Einwohner in Euro | ||||||||||
Jahr | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
BIP je Einwohner in Tausend Euro | 35.950 | 36.960 | 37.960 | 39.160 | 40.260 | 41.660 | 39.910 | 43.850 | 47.450 | 49.720 |
Entwicklung der Inflationsrate in Prozent gegenüber dem Vorjahr | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
Inflationsrate | 1,8 | 2,2 | 2,3 | 1,2 | 0,4 | 3,2 | 9,6 | 4,0 |
Entwicklung des Haushaltssaldos in Prozent des BIP („minus“ bedeutet Defizit im Staatshaushalt) | ||||||||
Jahr | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
Haushaltssaldo | −2,4 | −0,7 | −0,9 | −2,0 | −9,0 | −5,4 | −4,4 | −3,6 |
Mrd. US$ (2019) | % gg. Vj. | Mrd. US$ (2020) | % gg. Vj. | Mrd. US$ (2021) | % gg. Vj. | |
---|---|---|---|---|---|---|
Einfuhr | 318,8 | −6,2 | 294,2 | −7,7 | 344,7 | +17,2 |
Ausfuhr | 311,7 | −3,6 | 296,1 | −5,0 | 336,5 | +13,6 |
Saldo | −7,1 | +2,0 | −8,2 |
Export (in Prozent) nach | Import (in Prozent) von | ||
---|---|---|---|
Deutschland | 17,1 | Niederlande | 21,0 |
Frankreich | 13,4 | Deutschland | 15,9 |
Niederlande | 12,1 | Frankreich | 10,2 |
Vereinigte Staaten | 7,1 | Irland | 5,5 |
Vereinigtes Königreich | 6,3 | Vereinigte Staaten | 4,8 |
Italien | 4,2 | Italien | 4,3 |
Spanien | 2,6 | Spanien | 3,3 |
sonstige Staaten | 37,2 | sonstige Staaten | 35,0 |
Medien
Der föderale Aufbau Belgiens spiegelt sich auch in der Medienlandschaft des Landes wider. Es bestehen drei voneinander unabhängige Medienwelten auf Niederländisch, Französisch und Deutsch.
Der flämische Zeitungsmarkt ist der größte und wird von drei Verlagen beherrscht: Mediahuis mit Sitz in Antwerpen ist u. a. Herausgeber von De Standaard und Het Nieuwsblad, DPG Media (De Persgroep) Herausgeber von Het Laatste Nieuws und De Morgen und Mediafin - ein Gemeinschaftsunternehmen von DPG und Rossel - Herausgeber von De Tijd. Die Roularta Media Group mit Sitz in Roselaere gibt die Zeitschrift Knack heraus. Die französischsprachige Zeitung Le Soir wird vom Verlagshaus Rossel mit Sitz in Brüssel herausgegeben, die Zeitung La Libre Belgique und La Dernière Heure/Les Sports von Groupe IPM ebenfalls mit Sitz in Brüssel verlegt. L’Avenir wird von Nehty mit Sitz in Lüttich verlegt. Sudinfo / La Meuse wir durch SudPresse, eine Tochter von Rossel herausgegeben. Die Wirtschaftszeitung L'Écho wird von Mediafin - ein Gemeinschaftsunternehmen von DPG und Rossel - verlegt. Die Zeitschrift Le Vif/L'Express wird durch Roulata verlegt.
Beim Rundfunk bestehen für die drei Sprachgemeinschaften jeweils getrennte öffentlich-rechtliche Sender: VRT (Vlaamse Radio- en Televisieomroep) für Flandern, RTBF (Radio Télévision Belge Francophone) für die Wallonie und der BRF (Belgischer Rundfunk) für die deutschsprachige Gemeinschaft. Von den deutschsprachigen Ostbelgiern werden neben den BRF-Programmen viele Hörfunk- und Fernsehprogramme aus dem nahen Deutschland genutzt.
Bedeutendste deutschsprachige Zeitung ist das in Eupen täglich erscheinende Grenz-Echo. Zu den Zeitschriften zählen unter anderem die deutschsprachige Ausgabe des Belgischen Staatsblattes (Amtsblatt der belgischen Föderalregierung) in Brüssel, die landwirtschaftliche Publikation Der Bauer aus St. Vith, das städtische Mitteilungsblatt Eupen aktuell, das Verbandsorgan Der Öffentliche Nahverkehr in der Welt – Public Transport International aus Brüssel oder das Quartalsmagazin Geschwënn – Zäitschrëft vum Arelerland (luxemburgisch) für die Deutschsprachigen in Südostbelgien um die Stadt Arlon.
Infrastruktur und Verkehr
Dank seiner zentralen Lage als europäisches Handelszentrum hat Belgien eines der weltweit dichtesten Verkehrsnetze. Im Logistics Performance Index, der von der Weltbank erstellt wird, belegte Belgien 2016 den sechsten Platz unter 160 Ländern. Besonders gut schnitten die Parameter für internationale Schifffahrt und den logistischen Zeitaufwand ab.
Feuerwehr
In der Feuerwehr in Belgien waren im Jahr 2019 landesweit 5.519 Berufsfeuerwehrleuten und 12.230 freiwilligen Feuerwehrleuten in 252 Feuerwachen und Feuerwehrhäusern organisiert, die 34 sogenannten Hilfeleistungszonen und der Feuerwehr Brüssel zugeteilt sind. Für Feuerwehreinsätze standen im gleichen Jahr 1.680 Löschfahrzeuge und 270 Drehleitern bzw. Teleskopmasten bereit. Die nationale Feuerwehrorganisation Direction générale Sécurité civile repräsentiert die belgische Feuerwehr mit ihren Feuerwehrangehörigen im Weltfeuerwehrverband CTIF.
Eisenbahn
Belgien war mit der 1835 eingeweihten Strecke von Brüssel nach Mechelen das erste Land in Kontinentaleuropa mit Eisenbahnverbindungen. Die staatliche Eisenbahngesellschaft, die den Zugverkehr durchführt, ist die Nationale Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen (NMBS/SNCB). Die Eisenbahninfrastruktur wird von Infrabel betrieben, das belgische Bahnnetz ist eines der am dichtesten ausgebauten Netze der Welt. Für Brüssel und das Umland ist am 13. Dezember 2015 ein S-Zug-Netz in Betrieb gegangen, seit 2018 verkehren ebenfalls in Antwerpen, Charleroi, Gent und Lüttich S-Züge.
Im internationalen Bahnverkehr ist Belgien mit Hochgeschwindigkeitsstrecken an seine Nachbarländer angebunden. Nach Deutschland, Frankreich, in die Niederlande, sowie ins Vereinigte Königreich über den Eurotunnel verkehren Eurostar-, ICE-, TGV-Züge. In die Nachbarländer bestehen außerdem Intercity- und Regionalzugverbindungen. Der Nachtzugverkehr von und nach Belgien wurde 2020 mit dem Nightjet der Österreichischen Bundesbahnen wiederaufgenommen.
Die traditionsreiche Schlafwagengesellschaft Compagnie Internationale des Wagons-Lits, die unter anderem die Luxuszüge Orient-Express, Nord- und Süd-Express oder Ostende-Wien-Express betrieb, wurde von dem aus Lüttich stammenden Georges Nagelmackers gegründet.
Öffentlicher Nahverkehr
Belgien verfügt über ein dicht ausgebautes Netz im öffentlichen Nahverkehr. Landesweit gibt es drei Nahverkehrsunternehmen: STIB/MIVB in Brüssel, De Lijn in Flandern und Transport en Commun (TEC) in der Wallonie.
Neben Busverkehr hat Belgien auch eine lange Geschichte mit städtischem Schienenverkehr. In Brüssel existiert ein Metro-System. Städtische Straßen- und Stadtbahnen verkehren zudem in Antwerpen, Brüssel, Charleroi, Gent und Lüttich.
Alle Orte entlang der gesamten Nordseeküste Belgiens sind mit der längsten Überland-Straßenbahnlinie der Welt verbunden, der Kusttram. Diese ist einer der letzten Überreste des einstigen landesweiten Überlandstraßenbahnnetzes, welches von der Nationalen Kleinbahngesellschaft (SNCV/NMVB) betrieben wurde.
Schifffahrt
Belgien ist ein wichtiges Transitland zwischen Mittel- und Westeuropa. Der bedeutendste Hafen ist Antwerpen an der Schelde, einer der größten und wichtigsten Seehäfen der Welt. Auch der Seehafen von Brügge-Zeebrügge gilt als einer der modernsten und bedeutendsten in Europa. Traditionelle Bedeutung als Fährhafen besaß, bis zur Eröffnung des Eurotunnels, der Hafen von Ostende.
Flugverkehr
Der wichtigste Flughafen des Landes ist Brüssel-Zaventem. Weitere Flughäfen sind Brüssel-Charleroi, Lüttich, Antwerpen und Ostende-Brügge.
Die staatliche belgische Fluggesellschaft war bis zu ihrem Bankrott am 6. November 2001 die traditionsreiche Sabena. Sie ging in der SN Brussels Airlines auf, die sich wiederum mit Virgin Express zur Brussels Airlines vereinigte.
Straßenverkehr
Das gesamte Straßennetz umfasste 2013 etwa 154.012 Kilometer, wovon 120.514 Kilometer asphaltiert sind.
Belgien besitzt ein sehr gut ausgebautes Autobahnnetz mit einer Länge von 1.756 Kilometern im Jahr 2010, das – wie auch alle anderen Straßen in Belgien – fast komplett mit Straßenlaternen ausgestattet und nachts beleuchtet ist. Jedoch soll diese Beleuchtung aus Gründen der Stromersparnis und damit des Klimaschutzes künftig eingeschränkt werden und folglich zwischen 0:30 Uhr und 4:30 Uhr abgeschaltet bleiben. Aufgrund des hohen ausländischen Verkehrsaufkommens war für 2008 eine Autobahnmaut in Höhe von 60 Euro geplant, die für heftige Diskussionen gesorgt hatte und bis heute nicht eingeführt wurde.
Bildung
Das Bildungssystem ist in Belgien aufgrund der weitreichenden Befugnisse der einzelnen Gemeinschaften unterschiedlich, das Hochschulwesen wurde aber im Zuge des Bologna-Prozesses weitgehend auf zwischengemeinschaftlicher und europäischer Ebene vereinheitlicht. Die föderale Instanz von Belgien ist zuständig für die Pensionen der Lehrer, das Festlegen des Minimalwissens zur Erlangung eines Diploms und für das Schulwesen (vom 6. bis zum 18. Lebensjahr).
Schulen der Flämischen Gemeinschaft
Ab einem Alter von zweieinhalb oder vier Jahren besuchen die Kinder in Flandern oft eine Art Kindergarten mit Vorschule (niederländisch Kleuteronderwijs). Ab einem Alter von sechs Jahren gehen sie sechs Jahre zur Grundschule (niederländisch Basisonderwijs). Die Schulen sind öffentlich (Flämische Gemeinschaft), frei (subventioniert, meist katholisch) oder privat (nicht subventioniert). Viele katholische Schulen genießen ein höheres Ansehen als die staatlichen. Als erste Fremdsprache wird vom fünften Schuljahr an Französisch unterrichtet.
Ab dem siebten Schuljahr erfolgt der Unterricht auf einer Sekundarschule. Die Sekundarschulen (niederländisch Secundair onderwijs) sind wie folgt unterteilt:
- a) erste Schulstufe (in der Regel vom 12. bis 14. Lebensjahr)
- b) zweite und dritte Schulstufe (vom 14. bis 18. Lebensjahr): Wahl zwischen
- ASO (allgemeiner Sekundarunterricht)
- KSO (kunstbildender Sekundarunterricht)
- TSO (technischer Sekundarunterricht)
- BSO (beruflicher Sekundarunterricht)
- c) vierte Schulstufe (ab dem 18. Lebensjahr, d. h. nach Ablauf der Schulpflicht): hauptsächlich Krankenpflegeschulen.
Auf KSO-Schulen, die es meist nur in den größeren Städten gibt, können die Schüler auch moderne Fächer wie z. B. Comiczeichnen, Computergrafik etc. wählen. Englisch, Französisch und Mathematik bilden Schwerpunkte des Lehrplans. Abgeschlossen wird mit dem Diploma Secundair Onderwijs (Abitur), der den Zugang zum Hochschulstudium ermöglicht.
Nur im BSO-Sektor können Jugendliche die Schule bereits vor dem 18. Lebensjahr (Ende der Schulpflicht) verlassen, wenn sie eine Lehre/Berufsausbildung anschließen.
Schulen der Französischen Gemeinschaft
Die Kinder in der Französischen Gemeinschaft Belgiens können ab einem Alter von zweieinhalb Jahren in eine Art Kindergarten (école gardienne) aufgenommen werden. Vom sechsten bis zum zwölften Lebensjahr besuchen sie die Primarstufe (enseignement primaire). Die Klassenstufen werden hier von der première primaire bis zur sixième primaire durchgezählt. Ab der deuxième primaire können die französischsprachigen Schüler Niederländisch lernen.
Die Sekundarstufe (enseignement secondaire) umfasst wie die Primarstufe sechs Jahre; sie bietet zwei unterschiedliche Ausbildungsrichtungen:
- einen klassisch-humanistischen Zweig mit drei Jahren école moyenne inférieure und drei Jahren école moyenne supérieure mit dem Abschluss diplôme d’humanités, der dem deutschen Abitur entspricht.
- einen technisch-wirtschaftswissenschaftlichen Zweig (enseignement technique ou professionel) mit sechs Jahren Unterricht und dem Abschluss diplôme technique oder diplôme professionnel.
Schulen der Deutschsprachigen Gemeinschaft
Die Schulbildung hat die gleiche Alterseinteilung wie in den anderen Teilen Belgiens: Ab dem dritten Lebensjahr kann der Kindergarten besucht werden. Ab dem fünften oder sechsten Lebensjahr besucht man dann eine sechsjährige Primarschule. Weitere sechs Jahre werden auf einer Sekundarschule absolviert. Einige Schulen umfassen alle drei Altersstufen, können also vom Kindergarten bis zum Abitur besucht werden. Andere Schulen können nur vom Kindergarten bis zum sechsten Schuljahr besucht werden, anschließend muss auf eine andere Schule gewechselt werden. Manche Schulen sind reine Sekundarschulen (siebtes bis zwölftes Schuljahr).
Bereits ab dem ersten Schuljahr wird Französisch unterrichtet. Ab dem achten Schuljahr kommt als dritte Sprache Englisch hinzu.
Ab dem neunten Schuljahr kann ein Schüler in einigen Schulen zwischen Sozial-, Naturwissenschaften, Sprachen, Kunst, Sekretariat, Wirtschaftswissenschaften oder Elektronik wählen.
Bei der Sprachenabteilung (neusprachlicher Zweig) erlernt ein Schüler neben Englisch und Französisch noch Italienisch, Spanisch und Niederländisch.
Unterrichtspflicht besteht bis zum 18. Lebensjahr, wobei ein Schüler dieser Pflicht auch mit einer Lehre entsprechen kann. Dort muss man lediglich zweimal die Woche zur Berufsschule.
Hochschulen
Belgien hat elf Universitäten:
- Niederländischsprachig: Katholische Universität Löwen (Katholieke Universiteit Leuven – KUL), Universität Gent, Universität Antwerpen (UA), transnationale Universität Limburg (Universität Hasselt – UHasselt & Universität Maastricht – UM/Niederlande), Freie Universität Brüssel (Vrije Universiteit Brussel – VUB), Katholische Universität Brüssel (Katholieke Universiteit Brussel – KUB);
- Französischsprachig: Université libre de Bruxelles, Facultés Universitaires Saint Louis à Bruxelles, Université de Liège, École Polytechnique de Mons, Facultés universitaires Notre-Dame de la Paix Namur, Université catholique de Louvain in Louvain-la-Neuve.
Im deutschen Sprachgebiet gibt es nur eine Hochschule, die Autonome Hochschule in der Deutschsprachigen Gemeinschaft.
Den Universitäten gleichgestellte Einzelfakultäten sind die Evangelisch-Theologische Fakultät Löwen (Evangelische Theologische Faculteit), die Fakultät für Protestantische Theologie Brüssel (Faculteit voor Protestantse Godgeleerdheid) und die Königliche Militärakademie (Koninklijke Militaire School / École royale militaire).
In Brügge ist das renommierte Europakolleg angesiedelt.
Neben den Universitäten existieren in den drei Gemeinschaften zahlreiche weitere Hautes Ecoles/Hogescholen (vergleichbar mit Fachhochschulen in Deutschland) und mehrere Kunsthochschulen (Ecoles Supérieures des Arts).
Kultur
Gastronomie
Eine typische gesamtbelgische Küche gibt es nicht, da zahlreiche Spezialitäten eher der flämischen Küche oder der Küche Walloniens zuzuordnen sind oder von den Kochkünsten der Nachbarländer, insbesondere Frankreichs inspiriert sind. Es wurde aber eine weltbekannte Erfindung in Belgien gemacht, die häufig falsch eingeordnet wird: Pommes frites. Belgische Waffeln stellen ebenfalls eine Spezialität dar. Die bekanntesten Waffelarten sind die Brüsseler und die Lütticher Waffeln. Des Weiteren ist Belgien für seine Pralinen bekannt, welche zur Weltspitze gehören. Diese sind nicht zu verwechseln mit den Lyonaiser Pralinen (Pralines roses). Eine weitere Besonderheit ist die Sortenvielfalt der belgischen Biere, darunter zahlreiche Abteibiere (Abdijbier, Bière d’Abbaye), insbesondere die Trappistenbiere Westmalle, Westvleteren, Rochefort, Orval und Chimay mit höherem Alkoholgehalt, mit Spontangärung vergorene Biere (z. B. Lambic, Geuze, Faro) mit Hefen, die im Bereich der Senne heimisch sind oder mit Fruchtaromen versetzte Biere (z. B. Kriek). Jedoch ist die am meisten getrunkene Biersorte Pilsner Bier, insbesondere von den Marken Jupiler aus Lüttich und Stella Artois aus Löwen, die beide zum belgischen Brauereikonzern AB-InBev gehören, und Maes aus Mechelen von Alken-Maes. Die hohe Sortenvielfalt ist auch mit dem fehlenden Tradition des Reinheitsgebots zu erklären. Sehr starke Biere wurden in Belgien auch deshalb so beliebt, weil die Steuer auf Branntwein verhältnismäßig hoch war und ist und durch das Vandervelde-Gesetz, welches bis in die 1980er Jahre den Verkauf von Branntwein in der Gastronomie verbot.
In Belgien werden auch Schaumweine in dem Gebiet Crémant de Wallonie erzeugt.
Bekannt sind auch die belgischen Abteikäse von Chimay, Orval, Maredsous und sonstige Käse wie Fromage de Herve, Remoudou oder Passendale.
Karneval
In der Wallonie ist der Karneval tief mit Brauchtum und jahrhundertealten Ritualen verbunden. Er hat oft ländliche Wurzeln, ist stark ritualisiert und verzichtet weitgehend auf politische Satire.
Drei der bekanntesten Karneval sind:
- Karneval von Binche: Berühmt für die „Gilles“- Männer in aufwendig bestickten Kostümen, Wachsmasken und Straußenfederhüten, die Orangen in Zuschauerschaft werfen – ein Symbol für Glück und Fruchtbarkeit. Die Tradition wurde 2003 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt.
- Karneval von Malmedy: Der „Cwarmê“ mit Figuren wie dem „Haguète“ verkörpert regionale Identität, wird ausschließlich auf Wallonisch kommentiert und ist bereits seit dem 15. Jahrhundert belegt.
- Karnvela Stavelot: Am Laetare-Sonntag ziehen die „Blancs-Moussis“ durch die Straßen – weiß vermummte Figuren mit roten Nasen, die Konfetti werfen und die Geistlichkeit parodieren. Auch dieser Brauch wurde 2022 in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Föderation Wallonie-Brüssel aufgenommen.
In der Wallonie ist der Karneval eng mit der Fastenzeit verknüpft. Viele Feiern finden nicht im klassischen Faschingszeitraum, sondern erst am Laetare-Sonntag statt.
In Flander ist bekannteste Karneval der Karnveal von Aalst, wo riesige Prunkwagen mit bissiger politischer Satire durch die Stadt ziehen – nicht unähnlich den Karnevalsumzügen in Köln oder Düsseldorf. Aalst war bis 2019 Teil des immateriellen UNESCO-Kulturerbes, wurde jedoch nach antisemitischen Darstellungen aus dem Verzeichnis entfernt.
Auch andere flämische Städte wie, Dendermonde, Halle oder Ronse pflegen ihre Karnevalstraditionen mit viel Musik, Humor und Familienfreundlichkeit – allerdings meist ohne tief verwurzelte folkloristische Figuren wie in der Wallonie.
Sport
Ein beliebter Sport in Belgien ist Fußball. Die 1. belgische Liga ist eine der ältesten der Welt. In den 1970er- und 1980er-Jahren gehörte das belgische Nationalteam (Rote Teufel genannt) zur internationalen Spitze. Nach der Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 hatte sich Belgien allerdings zwölf Jahre lang nicht mehr für ein internationales Turnier qualifizieren können. In den letzten Jahren zählte die belgische Nationalmannschaft jedoch wieder zur Weltspitze, wie sie mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 bewies. (Siehe auch: Fußball in Belgien)
Der Nationalsport in Belgien ist jedoch der Radsport. Deswegen hat Belgien auch einige Berühmtheiten im Radsport hervorgebracht. So gehörten und gehören Eddy Merckx, Roger De Vlaeminck, Johan Museeuw, Peter Van Petegem sowie Tom Boonen zu den besten Radsportlern der Welt. Wichtige Eintagesklassiker finden in Belgien statt, beispielsweise Lüttich–Bastogne–Lüttich und die Flandern-Rundfahrt.
Speziell zu erwähnen ist auch der Cyclocross, eine Spezialdisziplin des Radsports, welche im Winter ausgetragen wird. Die heimischen Rennen werden von zehntausenden Zuschauern besucht. In der Regel werden drei bis vier der ca. acht Weltcup-Wettbewerbe in Belgien ausgetragen, ebenso wie die meisten am höchsten eingestuften sonstigen Wettbewerbe. Belgien dominiert den Sport wie kein anderes Land und stellte mit Abstand die meisten Weltmeister und Weltcup-Gesamtsieger, wobei besonders Sven Nys hervorzuheben ist.
Auch der Tennissport ist im Aufwind. Die flämische Kim Clijsters und die wallonische Justine Henin gehörten lange Zeit zu den besten Spielerinnen der Welt.
In der Leichtathletik ist Kim Gevaert (100 und 200 m) Europameisterin und Tia Hellebaut (Hochsprung) Olympiasiegerin.
Rugby Union wird ebenfalls in Belgien gespielt. Der belgischen Nationalmannschaft gelang jedoch noch nicht die Qualifikation für eine Rugby-Union-Weltmeisterschaft. Belgien ist einer der Teilnehmer bei der Rugby-Union-Europameisterschaft und trifft dort auf andere aufstrebende Nationalmannschaften. Der ehemalige Präsident des Internationalen Olympischen Komitees Jacques Rogge war für die belgische Nationalmannschaft aktiv.
Nicht vergessen werden sollte Karambolage und Billard Artistique, in denen die Sportler René Vingerhoedt und Raymond Ceulemans über Jahre die Szene dominierten. Den Titel bei der Snookerweltmeisterschaft 2023 errang Luca Brecel. Auch für viele Amateur- und Kneipenspieler hat Billard einen hohen Stellenwert.
Der Rundkurs von Spa-Francorchamps wird zu den anspruchsvollsten Strecken im Motorsport gezählt. Hier gastieren in regelmäßigen Abständen internationale Rennserien, darunter seit 1950 die Formel 1. Zu den Höhepunkten gehört auch das jährlich stattfindende 24-Stunden-Rennen.
Mit dem Circuit Zolder verfügt Belgien über eine zweite Rennstrecke von überregionaler Bedeutung. Von 1973 bis 1984 trug hier ebenfalls die Formel 1 Rennen aus. Nivelles-Baulers, der dritte Kurs, auf dem Formel-1-Rennen stattfanden, existiert nicht mehr.
Auf der Speedwaybahn von Heusden-Zolder wurden bereits mehrmals internationale Prädikatsrennen ausgefahren. Auf der Grasbahn in Alken in der Provinz Limburg wurde bereits das Finale zur Grasbahn-Europameisterschaft ausgetragen.
Special Olympics Belgien wurde 1979 gegründet und nahm mehrmals an Special Olympics Weltspielen teil.
Comics
Comics sind in Belgien generell sehr populär; ein großer bekennender Fan war zum Beispiel König Baudouin. Den Bandes Dessinées (kurz BD, französisch) oder Strips (niederländisch) begegnen Menschen häufig im Stadtbild. Qualitative Buchhandlungen in Belgien verfügen über spezielle BD-Abteilungen. Zudem werden in großen Supermärkten Comics angeboten.
Comics sind ein Hauptexportartikel belgischer Verlage, denn viele international bekannte und berühmte Comiczeichner und Autoren stammen aus Belgien, das damit im Vergleich zu seiner Größe die meisten in Europa hervorgebracht hat. Die berühmtesten sind Willy Vandersteen (Suske und Wiske), Jean Graton (Michel Vaillant), Morris (Lucky Luke), Hergé (Tim und Struppi), Peyo (Die Schlümpfe und weiteres), André Franquin (Spirou und Fantasio, Gaston und Marsupilami) und Philippe Geluck (Le Chat).
Jahr | Anzahl |
---|---|
1975 | 14 |
1985 | 7 |
1995 | 8 |
2005 | 28 |
In Belgien ist es möglich, Comic als Studienrichtung an Kunsthochschulen wie der Königlichen Akademie für bildende Kunst und dem Institut Saint-Luc in Brüssel zu studieren. Daher werden die Bandes Dessinées in Belgien auch als „neunte Kunst“ tituliert. In Brüssel gibt es ein Comic-Museum (Centre Belge de la Bande Dessinée), in dem dieser Kunstrichtung auf drei Etagen gehuldigt wird.
Musik
Im 15. und 16. Jahrhundert, der Zeit der Renaissance, waren zahlreiche Komponisten aus dem Gebiet des heutigen Belgien, vor allem aus dem Hennegau, führend. Die Musik der Renaissance war stilprägend in Europa. Bedeutende Namen der Franko-Flämischen Musik sind Guillaume Dufay, Johannes Ockeghem, Josquin Desprez, Heinrich Isaac, Jacob Obrecht, Adrian Willaert, Orlando di Lasso. Der französische Komponist César Franck wurde in Lüttich geboren, verbrachte seine ersten dreizehn Lebensjahre in Belgien und war dort bereits musikalisch aktiv, bevor die Familie 1835 nach Paris umsiedelte. Für die Musikwelt des 19. Jahrhunderts (und darüber hinaus) war Adolphe Sax eine bedeutende Figur. Ein weltweit äußerst renommierter Musikwettbewerb ist der Concours Reine Elisabeth.
Im Jazz sind der Mundharmonikaspieler Toots Thielemans, der Tenorsaxophonist und Flötist Bobby Jaspar und der Gitarrist Philip Catherine international hervorgetreten. Der Rockmusiker Gotye, der mit seinem Hit Somebody That I Used to Know berühmt und erfolgreich wurde, ist in Belgien geboren.
Zu den bekanntesten Bands im 21. Jahrhundert zählen dEUS, Gotye, Hooverphonic und Triggerfinger.
Seit den späten 1990er-Jahren ist Belgien eine Hochburg der Trance-Musik (früher v. a. Hard Trance). International erfolgreich sind die Gruppen Ian Van Dahl, Lasgo und Sylver. In der etwas progressiveren Szene sind z. B. Push oder Yves Deruyter sehr bekannt.
In Belgien gibt es viele Musikfestivals. Bekannt sind unter anderem Tomorrowland, Rock Werchter, Dour Festival, Pukkelpop, oder , Graspop Metal Meeting, , oder .
Maler
Seit dem 14. Jahrhundert hatte sich ein Wandel vollzogen: Weltliche Mäzene lösten die Kirche als wichtigsten Auftraggeber für Kunstwerke ab. Darin begründete sich die Altniederländische Malerei, die stilprägend wurde und zahlreiche bekannte Maler – die flämische Primitive – hervorbrachte. Bekannte Maler sind Pieter Bruegel der Ältere, Peter Paul Rubens, Rogier van der Weyden, Hugo van der Goes, Jan van Eyck. Für spätere Epochen bekannt wurde der Industriemaler Léonard Defrance, James Ensor und der Surrealist René Magritte wie auch der Freund von Vincent van Gogh, Eugène Boch, und dessen Schwester Anna Boch.
Sonstige Künstler
- Bekannte Architekten sind der Bauhaus-Architekt Henry van de Velde und die Jugendstil-Architekt Victor Horta und Paul Hankar und für Art déco Paul Jaspar und Joseph Diongre.
- Weltweit bekannte Schriftsteller sind Charles De Coster, Émile Verhaeren, Maurice Maeterlinck, Georges Simenon und Amélie Nothomb.
- Bekannte Schauspieler sind der Actionfilm-Held Jean-Claude Van Damme, die Schauspieler Benoît Poelvoorde und Johnny Galecki, die Schauspielerinnen Émilie Dequenne, Cécile de France und Jasmin Schwiers. Erfolgreiche Regisseure sind die Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne.
Sehenswürdigkeiten
- Königliche Residenz in Laken
-
- Hafen von Brügge-Seebrügge
- Antwerpen
- Namur
- Eupen
- Lüttich
- Brügge
- Couvin
- Ostende
- Charleroi
- Gent
- Mechelen
- Löwen
- Aalst
- Arlon
- Tournai
- Waterloo
- Ypern
Besonderheiten
In Belgien ist die aktive Sterbehilfe erlaubt, auch bei Minderjährigen, und durch ein Gesetz geregelt, das dafür Ärzte mit besonderer Weiterbildung vorsieht.
Im Jahr 2017 haben insgesamt 2.309 Menschen die aktive Sterbehilfe in Anspruch genommen, darunter drei Minderjährige. Im Jahr 2009 existierten 822 Fälle, davon knapp 80 Prozent in Flandern.
Siehe auch
Literatur
- Christoph Driessen: Geschichte Belgiens. Die gespaltene Nation. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2018, ISBN 978-3-7917-2975-6.
- Insa Meinen: Die Shoah in Belgien. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2009, ISBN 978-3-534-22158-5.
- Johannes Koll (Hrsg.): Belgien. Geschichte – Politik – Kultur – Wirtschaft. Aschendorff Verlag, Münster 2007, ISBN 978-3-402-00408-1.
- Frank Berge, Alexander Grasse: Belgien – Zerfall oder föderales Zukunftsmodell? Der flämisch-wallonische Konflikt und die Deutschsprachige Gemeinschaft (= Regionalisierung in Europa. Band 3). Leske und Budrich, Opladen 2003, ISBN 3-8100-3486-X.
- Claus Hecking: Das politische System Belgiens. Leske und Budrich, Opladen 2003, ISBN 3-8100-3724-9.
Weblinks
Weitere Inhalte in den Schwesterprojekten der Wikipedia:
| ||
Commons | – Medieninhalte (Galerie) | |
Commons | – Medieninhalte (Kategorie) | |
Wiktionary | – Wörterbucheinträge | |
Wikinews | – Nachrichten | |
Wikisource | – Quellen und Volltexte | |
Wikivoyage | – Reiseführer | |
Wikidata | – Wissensdatenbank |
- Offizielle Website des Föderalen Öffentlichen Dienstes (niederländisch, französisch, deutsch, englisch)
- Königlicher Palast – Die Monarchie in Belgien (niederländisch, französisch, deutsch, englisch)
- Länderdaten des deutschen Statistischen Bundesamtes
- Datenbank inhaltlich erschlossener Literatur zur gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Situation in Belgien
- Belgieninfo – Deutschsprachige aktuelle Informationsseite
- Vor 175 Jahren entfacht eine Oper die belgische Revolution. In: arte.tv. 25. August 2005, archiviert vom 20. Mai 2011 . (nicht mehr online verfügbar) am
- Linkkatalog zum Thema Belgien bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Literatur von und über Belgien im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- CIA World Factbook: Belgien (englisch)
- Länderinformationen des deutschen Auswärtigen Amtes
Einzelnachweise
- Die Rolle der Monarchie, belgium.be; abgerufen am 12. April 2020.
- Der König, Die Monarchie in Belgien; abgerufen am 12. April 2020.
- La Belgique est désormais un peu plus grande. In: lalibre.be. 10. Januar 2019, abgerufen am 17. Januar 2019 (französisch, Anpassung der Fläche an neue Vorgaben von Eurostat, wodurch die Grundfläche durch die Einbeziehung von Stränden bei Niedrigwasser ab 2019 um 160 km² größer geworden ist).
- Bevölkerung nach Wohnsitz, Nationalität, Familienstand, Alter und Geschlecht. In: statbel.fgov.be. Statbel – Direction générale Statistique – Statistics Belgium (Föderaler Öffentlicher Dienst)
- Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. Weltbank, 2022, abgerufen am 22. Oktober 2022 (englisch).
- World Economic Outlook Database October 2024. In: World Economic Outlook Database. Internationaler Währungsfonds, 2024, abgerufen am 12. Januar 2025 (englisch).
- Table: Human Development Index and its components. In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2025. United Nations Development Programme, New York 2025, ISBN 978-92-1154263-9, S. 278 (englisch, undp.org [PDF]).
- Davor Belgischer Franc (bfr), unterteilt in 100 Centimes (c).
- Bevölkerung nach Wohnsitz, Nationalität, Familienstand, Alter und Geschlecht. In: statbel.fgov.be. Statbel – Direction générale Statistique – Statistics Belgium (Föderaler Öffentlicher Dienst)
- Europäische Union: Urbanisierungsgrad in den Mitgliedsstaaten im Jahr 2018. In: de.statista.com. Abgerufen am 3. Dezember 2019.
- Die Region Brüssel-Hauptstadt umfasst die Stadt Brüssel selbst sowie 18 unabhängige kommunale Einheiten. Deren Einwohner werden vom Belgischen Statistikamt separat erfasst.
- Horst Siegemund: Königreich Belgien. In: Winfried Steffani (Hrsg.): Regierungsmehrheit und Opposition in den Staaten der EG. 1991, S. 61–91 (springer.com).
- Wichard Woyke: Das politische System Belgiens. In: Wolfgang Ismayr (Hrsg.): Die politischen Systeme Westeuropas. 3. Auflage. UTB, 2004, S. 389–414 (springer.com).
- Olivier Alsteens, Generaldirektor beim Öffentlichen Dienst Kanzlei des Premierministers: Die Monarchie in Belgien. (PDF; 4,1 MB) In: belgium.be. Föderaler Öffentlicher Dienst (FÖD), archiviert vom 16. Mai 2011; abgerufen am 12. August 2014. (nicht mehr online verfügbar) am
- Christoph Driessen: Geschichte Belgiens. Die gespaltene Nation. Regensburg 2023, S. 9.
- Die Verfassung Belgiens. In: senate.be. Belgischer Senat, abgerufen am 17. April 2024 (Artikel 4 der Verfassung des Königreichs Belgien).
- Bruxelles, singulière et spécifique. In: lalibre.be. La Libre Belgique, 18. August 2010, abgerufen am 16. April 2022 (französisch).
- Warum wurde Belgien ein Föderalstaat? In: ostbelgienlive.be. Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, abgerufen am 26. Juli 2017.
- Parlament der DG: Grundsatzerklärung des Parlaments zur Positionierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Prozess der Staatsreform vom 27. Juni 2011 ( vom 13. November 2014 im Internet Archive) (PDF; 270 kB).
- Vgl. hierzu Karl-Heinz Lambertz im Juni 2012: Belgien, ein Land mit Zukunft? ( vom 9. Januar 2015 im Internet Archive) (PDF; 58 kB, S. 3): „Ein Bundesstaatsmodell mit den vier Gliedstaaten Flandern, Wallonien, Brüssel und Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens liegt in der logischen Kontinuität der bisherigen Entwicklung und entspricht ohne Zweifel den vier institutionellen Realitäten, die sich seit dem Ende des Einheitsstaates in Belgien gefestigt haben und mit denen sich eine sehr große Mehrheit der jeweiligen Bevölkerung eng verbunden fühlt.“
- Homepage zum Sozialen Netz in Belgien. Die klassische soziale Sicherheit in Belgien umfasst drei Systeme und sieben Zweige. Die „soziale Sicherheit“ sorgt für Ersatzeinkommen und Zusatzleistungen. “Solidarität„ ist der Zentralbegriff dieses Systems.
- Walter Sperling / Adolf Karger (Hrsg.): Fischer Länderkunde – Band 8: Europa, Frankfurt am Main 1989, S. 220–225.
- Die belgische Küste. In: belgium.be. Föderaler Öffentlicher Dienst (FÖD), abgerufen am 7. Juni 2021.
- Urban population (% of total population). Weltbank, abgerufen am 16. September 2024 (englisch).
- Bevölkerung gemäß dem Wohnsitz, Staatsbürgerschaft (Belgier/nicht-Belgier), Zivilstand, Alter und Geschlecht. Statbel, abgerufen am 16. Juni 2022.
- Population, total. In: World Economic Outlook Database. Weltbank, 2023, abgerufen am 16. September 2024 (englisch).
- Birth rate, crude (per 1,000 people). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. September 2024 (englisch).
- Death rate, crude (per 1,000 people). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. September 2024 (englisch).
- Fertility rate, total (births per woman). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. September 2024 (englisch).
- Life expectancy at birth, total (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. September 2024 (englisch).
- Life expectancy at birth, female (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. September 2024 (englisch).
- Life expectancy at birth, male (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. September 2024 (englisch).
- World Population Prospects 2022 - Population Dynamics -Download Files. Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen, 2021, abgerufen am 16. September 2024 (englisch).
- Population ages 0-14 (% of total population). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. September 2024 (englisch).
- Population ages 65 and above (% of total population). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. September 2024 (englisch).
- Jean-Pierre Liégeois: Roms en Europe. Conseil de l’Europe, 2007, ISBN 978-92-871-6050-8, Annexe 3 – Glossaire du Conseil de l’Europe sur les Roms et les Gens du voyage, S. 295 (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. April 2020]).
- Philippe Masson, homme de voyage. In: cmgv.be. 2015, archiviert vom 8. September 2015; abgerufen am 28. August 2019 (französisch). (nicht mehr online verfügbar) am
- vzw Alert. Pastoraal voor Voyageurs, Manoesjen, Roms en Roma ( vom 8. Februar 2009 im Internet Archive)
- Les Gens du voyage en Wallonie. (PDF; 1,2 MB) In: cmgv.be. S. 5, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 12. Januar 2007; abgerufen am 25. Mai 2019 (französisch, Zitat frei übersetzt): „Die Reisenden (auch Jenische genannt, insbesondere, wenn sie aus dem Rheinland, aus Lothringen oder dem Elsaß stammen), bilden sehr zusammengesetzte Gruppen von Familien, die aus der europäischen Gesellschaft stammen und unterschiedlich enge Verbindungen mit den Zigeunern unterhalten. In unseren Regionen wie in Frankreich kann die Nähe zwischen den Gruppen so stark sein, dass es unnütz ist, sie zu trennen.“
- Étude de législation comparée n° 145 – avril 2005 – Le stationnement des gens du voyage. In: senat.fr. April 2005, abgerufen am 4. November 2019 (französisch).
- 36 % der belgischen Bevölkerung haben eine ausländische Herkunft. In: statbel.fgov.be. 12. Juni 2025, abgerufen am 24. Juni 2025.
- Brussel 2030: moslimmeerderheid of miskennen werkelijkheid? In: npdata.be. 13. Februar 2012, abgerufen am 20. Oktober 2019 (niederländisch).
- BuG 159 – Bericht uit het Gewisse – 7 mei 2012. In: npdata.be. 7. Mai 2012, abgerufen am 15. Dezember 2019 (niederländisch).
- Voor het eerst meer Marokkaanse dan Italiaanse migranten. In: hbvl.be. 21. Mai 2007, abgerufen am 28. Juli 2019 (niederländisch).
- Pocket Belgien. (PDF; 35,2 MB) In: bpb.de. Bundeszentrale für politische Bildung (Deutschland), 2021, S. 169, abgerufen am 20. April 2024.
- Mireille Huchon: Histoire de la langue française (= Le Livre de Poche. Nr. 542). 10. Auflage. Librairie Générale Française, Paris 2017, ISBN 978-2-253-90542-4, S. 230.
- J. Kramer, Zweisprachigkeit in den Benelux-Ländern, Hamburg: Buske-Verlag 1984, S. 113ff.
- Befreit, verbunden, engagiert. In: de.protestant.link. Vereinigte Protestantische Kirche in Belgien, abgerufen am 23. November 2018.
- www.npdata.be
- Europäische Union (Hrsg.): Special Eurobarometer 508—Values and Identities of EU citizens—Report. Fieldwork October–November 2020. Brüssel 2021, ISBN 978-92-76-43232-6, S. 126 (englisch, europa.eu [PDF; 8,6 MB]).
- Verenigde Protestantse Kerk staat inzegening homohuwelijk toe. In: holebi.info. 30. November 2007, archiviert vom 30. März 2019; abgerufen am 4. Dezember 2018 (niederländisch). (nicht mehr online verfügbar) am
- Belgium to face Israel behind closed doors in Hungary in Nations League. 19. Juli 2024, abgerufen am 5. September 2024 (britisches Englisch).
- Michael Thaidigsmann: „Unmöglich“: Brüssel untersagt Länderspiel gegen Israel. 19. Juni 2024, abgerufen am 5. September 2024.
- Cnaan Liphshiz: Belgian carnival float features puppets of grinning Jews, a rat and money bags. In: Website der Jewish Telegraphic Agency. 4. März 2019, abgerufen am 31. März 2020 (amerikanisches Englisch).
- Flora Cassen: ‘Jews Don’t Get Our Humor’: How a Belgian Town Is Doubling Down on Its anti-Semitism. In: Haaretz, 28. Oktober 2019; Rutger Lievens, Cédric Maes: Aalsterse carnavalisten lachen opnieuw met joden en Unesco: “Pure provocatie”. In: hln.be. 21. Oktober 2019, abgerufen am 28. September 2020 (belgisches Niederländisch).
- Karneval in Aalst nicht mehr Kulturerbe. In: juedische-allgemeine.de. 14. Dezember 2019, abgerufen am 15. Dezember 2019.
- Aalster Karneval erneut mit antisemitischen Motiven. In: juedische-allgemeine.de. 23. Februar 2020, abgerufen am 5. Juli 2020.
- Andreas Kockartz: Judenhass: Deutlicher Anstieg antisemitischer Straftaten in Belgien. In: vrt.be. 2. März 2019, abgerufen am 24. Februar 2020.
- Dieter H. Kollmer: Die belgische Kolonialherrschaft 1908 bis 1960. In: Bernhard Chiari, Dieter H. Kollmer (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte Demokratische Republik Kongo. 2. Auflage. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 45.
- Jens Thiel: Menschenbassin Belgien. Anwerbung, Deportation und Zwangsarbeit im Ersten Weltkrieg. Klartext Verlag, Essen, ISBN 978-3-89861-563-1.
- Leo Geyr von Schweppenburg, Erinnerungen eines Militärattachés. London 1933–1937. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1949, S. 69ff.
- Michael Zimmermann: Rassenutopie und Genozid. Die nationalsozialistische „Lösung der Zigeunerfrage“. Hamburg 1996, ISBN 3-7672-1270-6.
- Mart Martin: The Almanac of Women and Minorities in World Politics. Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 34.
- Offizielle Wahlergebnisse 2019. Abgerufen am 20. Juni 2019.
- Fragile States Index: Global Data. Fund for Peace, 2023, abgerufen am 16. September 2024 (englisch).
- The Economist Intelligence Unit’s Democracy Index. The Economist Intelligence Unit, 2023, abgerufen am 16. September 2024 (englisch).
- Countries and Territories. Freedom House, 2024, abgerufen am 16. September 2024 (englisch).
- 2024 World Press Freedom Index. Reporter ohne Grenzen, 2024, abgerufen am 16. September 2024 (englisch).
- CPI 2023: Tabellarische Rangliste. Transparency International Deutschland e. V., 2024, abgerufen am 16. September 2024 (englisch).
- Christoph Driessen: Geschichte Belgiens. Die gespaltene Nation. Regensburg 2023, S. 218.
- Jacques Leclerc: L’État belge – Données démolinguistiques. In: axl.cefan.ulaval.ca. Abgerufen am 28. Oktober 2020 (französisch).
- Jacques Leclerc: L’aménagement linguistique dans le monde. In: axl.cefan.ulaval.ca. Abgerufen am 28. Oktober 2020 (französisch).
- Christoph Driessen: Geschichte Belgiens. Die gespaltene Nation. Regensburg 2018, S. 219–221.
- Leterme ist Belgiens neuer Regierungschef. In: Spiegel Online. 20. März 2008, abgerufen am 20. Februar 2020.
- Voltallige regering biedt haar ontslag aan, VRT Nieuws, 19. Dezember 2008 ( vom 20. Dezember 2008 im Internet Archive)
- Yves Leterme nommé Premier ministre. In: lalibre.be. 25. November 2009, abgerufen am 14. April 2020 (französisch).
- Open VLD doet de deur niet helemaal dicht. In: deredactie.be. 22. April 2019, archiviert vom 25. April 2010; abgerufen am 22. Oktober 2019 (niederländisch). (nicht mehr online verfügbar) am
- Elio Di Rupo a été nommé Premier ministre, le gouvernement est dévoilé, rtbf.be, 6. Dezember 2011.
- Albert II. dankt ab. In: Spiegel Online. 3. Juli 2013, abgerufen am 10. Dezember 2014.
- René Höltschi: Reformer mit argem Gegenwind. In: nzz.ch.ch. 11. Oktober 2014, abgerufen am 10. Juli 2020 (Vorschau; Volltext: Anmeldung erforderlich).
- Belgischer Regierungschef kündigt Rücktritt an. Welt Online, 18. Dezember 2018.
- Belga: Sophie Wilmès nommée Première ministre par intérim, première femme à ce poste La Libre 27. Oktober 2019, online abgerufen am 27. Oktober 2019.
- Daniel Steinvorth: In Belgien ist die neue Premierministerin die Frau der Stunde. In: nzz.ch, 19. März 2020, abgerufen am 19. März 2020.
- L’installation du gouvernement De Croo Ier. La Libre Belgique, Ausgabe vom 2. Oktober 2020, Seiten 4–9.
- ec.europa.eu
- Presidency of the Council of the EU 1952–2015. (PDF) Abgerufen am 20. Februar 2024 (englisch).
- Liste der Vorsitze des Rates der Europäischen Union 2015–2024. Abgerufen am 20. Februar 2024.
- Geschichtlicher Abriss – Rat der EU. Abgerufen am 20. Februar 2024 (englisch).
- Home | SIPRI. Abgerufen am 10. Juli 2017 (englisch).
- Bereitstellung der Daten zu Defizit und Verschuldung 2009. (PDF; 427 kB) Eurostat, 15. November 2010, abgerufen am 7. Januar 2019.
- Ratingagentur S&P wertet Belgien auf „AA“ ab. derstandard.at, 25. November 2011, abgerufen am 21. Januar 2012.
- Öffentlicher Schuldenstand im Euroraum auf 91,2 % des BIP gefallen. (PDF; 322 kB) Pressemitteilung Euroindikatoren 205/2016. In: ec.europa.eu. Eurostat, 24. Oktober 2016, abgerufen am 26. Februar 2020.
- Belgium. In: The World Factbook. Central Intelligence Agency, 8. Oktober 2024 (cia.gov [abgerufen am 14. Oktober 2024]).
- Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu laufenden Marktpreisen nach NUTS-3-Regionen. Eurostat, 26. Februar 2016, abgerufen am 3. Dezember 2016.
- Auswärtiges Amt – Belgien – Übersicht, zuletzt gesehen am 26. November 2016.
- The World Factbook — Central Intelligence Agency. Archiviert vom 19. August 2016; abgerufen am 12. August 2017 (englisch). (nicht mehr online verfügbar) am
- At a Glance: Global Competitiveness Index 2017–2018 Rankings. In: reports.weforum.org. Abgerufen am 11. Dezember 2018 (englisch).
- Belgium. (PDF; 230 kB) In: heritage.org. 2019, abgerufen am 3. Februar 2020 (englisch).
- Belgien – Arbeitslosenquote bis 2025. Abgerufen am 9. Januar 2021.
- Belgien – Erwerbstätige bis 2021. Abgerufen am 9. Januar 2021.
- Belgien – Erwerbstätige nach Wirtschaftssektoren bis 2019. Abgerufen am 9. Januar 2021.
- Services, etc., value added (% of GDP) | Data. Abgerufen am 12. August 2017 (amerikanisches Englisch).
- The Travel & Tourism Competitiveness Report 2017. Abgerufen am 1. Juli 2017.
- Belgium. IAEA, abgerufen am 17. Juni 2023 (englisch).
- Belgien droht der Strom-Blackout
- „Auf gutem Weg“ – Belgischer Außenminister bekräftigt Atomausstieg bis 2025. In: aachener-zeitung.de. 18. März 2019, abgerufen am 26. Mai 2019.
- Charles Lieberherr: Energiepolitik — Belgien verschiebt seinen Atomausstieg um zehn Jahre. In: srf.ch. 19. März 2022, abgerufen am 19. März 2022.
- Belgien verschiebt Atomausstieg um zehn Jahre. In: Deutsche Welle, 18. März 2022. Abgerufen am 19. März 2022.
- Windkraft-Gipfel in Belgien: Nicht nur planen, machen
- Global Wealth Report 2017: Where Are We Ten Years after the Crisis? In: credit-suisse.com. 14. November 2017, archiviert vom 1. Januar 2018; abgerufen am 13. Dezember 2018 (englisch). (nicht mehr online verfügbar) am
- Eurostat. (PDF) Abgerufen am 31. Juli 2019.
- Wachstumsrate des realen BIP – Volumen. In: ec.europa.eu. Abgerufen am 3. Juli 2022.
- Haupttabellen, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen einschließlich des BIP: 2022
- HVPI – Inflationsrate. In: ec.europa.eu. Eurostat, abgerufen am 3. Juli 2022.
- Germany Trade and Invest GmbH: GTAI – Wirtschaftsdaten kompakt. Abgerufen am 3. Juli 2022.
- Global Rankings 2018 | Logistics Performance Index. Abgerufen am 14. September 2018 (englisch).
- Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner: Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021. (PDF) Weltfeuerwehrverband CTIF, 2021, abgerufen am 18. Februar 2022.
- Belgium. Members. Comité technique international de prévention et d’extinction du feu (CTIF), abgerufen am 3. Juni 2022 (englisch).
- Hanne Cokelaere: EU celebrates as night train returns to Brussels. Politico, 20. Januar 2020, abgerufen am 28. Dezember 2021 (englisch).
- European Wisky Auctions: Excise duties. European Wisky Auctions, abgerufen am 4. Juli 2025 (englisch).
- UNESCO 2008: Carneval of Binche. UNESCO, abgerufen am 26. Mai 2025 (englisch).
- Der Cwarme in Malmedy. In: https://www.ostbelgien.eu/de/articles-blog/der-cwarme-in-malmedy. Ostbelgien (Deutschsprachige Gemeinschaft), abgerufen am 26. Mai 2025.
- Ein wenig Geschichte, der Laetare Karneval in Stavelot. In: https://www.laetare-stavelot.be/de/laetare-2/ein-wenig-geschichte/. Abgerufen am 26. Mai 2025.
- Max Zander: Judenfeindlicher Karneval in Belgien. In: Deutsche Welle. Deutsche Welle, 24. Februar 2020, abgerufen am 26. Mai 2025.
- Weltfilmproduktionsbericht (Auszug) ( vom 6. Juli 2011 im Internet Archive), Screen Digest, Juni 2006, S. 205–207 (eingesehen am 15. Juni 2007)
- Belgien: Erstmals Sterbehilfe für Minderjährige geleistet – Gesundheit. In: Spiegel Online. 17. September 2016, abgerufen am 9. Juni 2018.
- Mehr Fälle aktiver Sterbehilfe in Belgien. In: aerzteblatt.de. 18. Juli 2018, abgerufen am 13. März 2019.
- Euthanasie in Belgien: mehr Fälle 2009 – mehr Fälle in Flandern. In: brf.be. 11. Mai 2010, abgerufen am 1. Februar 2020.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Königreich Belgien, Was ist Königreich Belgien? Was bedeutet Königreich Belgien?
Belgien amtlich Konigreich Belgien niederlandisch franzosisch ist ein foderaler Staat in Westeuropa Es liegt zwischen der Nordsee und den Ardennen und grenzt an die Niederlande Deutschland Luxemburg und Frankreich Belgien zahlte am 1 Januar 2024 rund 11 8 Millionen Einwohner auf einer Flache von 30 688 Quadratkilometern Mit 383 Einwohnern pro Quadratkilometer zahlt Belgien zu den am dichtesten besiedelten Staaten Der Grad der Urbanisierung Belgiens ist mit fast 98 Prozent der hochste in Europa Brussel ist die Hauptstadt und Sitz der belgischen Konigsfamilie der Foderalregierung sowie Zentrum der Region Brussel Hauptstadt Die bevolkerungsreichste Stadt ist Antwerpen gefolgt von Gent Charleroi Luttich Liege und Brussel Konigreich BelgienKoninkrijk Belgie niederlandisch Royaume de Belgique franzosisch Flagge WappenWahlspruch Eendracht maakt macht niederlandisch L union fait la force franzosisch Einigkeit macht stark deutsch Amtssprache Niederlandisch Franzosisch DeutschHauptstadt BrusselStaats und Regierungsform parlamentarischeMonarchieVerfassung Verfassung des Konigreichs BelgienStaatsoberhaupt Philippe Konig der BelgierRegierungschef Premierminister Bart De Wever N VA Regierung Regierung De WeverParlament e Foderales Parlament Senat und Abgeordnetenkammer Flache 30 688 km Einwohnerzahl 11 8 Mio 78 1 Januar 2024 Bevolkerungsdichte 383 Einwohner pro km Bevolkerungs entwicklung 0 7 Schatzung fur das Jahr 2022 Bruttoinlandsprodukt Total nominal Total KKP BIP Einw nom BIP Einw KKP 2023632 Milliarden USD 24 834 Milliarden USD 36 53 854 USD 16 71 035 USD 18 Index der menschlichen Entwicklung 0 951 10 2023 Wahrung Euro EUR Unabhangigkeit 4 Oktober 1830 Proklamation 19 April 1839 internationale Anerkennung National hymne Brabanconne track track track track track track track track track track track track track source source Nationalfeiertag 21 Juli Tag der Vereidigung von Konig Leopold I Zeitzone UTC 1 MEZ UTC 2 MESZ Marz bis Oktober Kfz Kennzeichen BISO 3166 BE BEL 056Internet TLD beTelefonvorwahl 32Administrative Gliederung Belgiens in drei Regionen Administrative Gliederung Belgiens in drei RegionenAdministrative Gliederung Belgiens in drei Gemeinschaften Seit der Unabhangigkeit 1830 und Verfassungsgebung 1831 ist Belgien eine parlamentarische Erbmonarchie siehe auch belgische Monarchie Die belgische Geschichte reicht allerdings viel weiter zuruck Belgien ist ein Land mit einem jungen Staat aber einer langen Geschichte Christoph Driessen Belgien umfasst vier Sprachgebiete Der Norden des Landes mit den Flamen ist niederlandisches der Suden mit den Wallonen franzosisches Sprachgebiet vgl Flamische und Franzosische Gemeinschaft Die Region Brussel Hauptstadt ist offiziell zweisprachig jedoch mehrheitlich frankophon bewohnt Im deutschsprachigen Gebiet in Ostbelgien sind Standarddeutsch und westmitteldeutsche Mundarten verbreitet vgl Deutschsprachige Gemeinschaft Der seit dem 19 Jahrhundert anhaltende flamisch wallonische Konflikt pragt die oft einander zuwiderlaufenden Interessen der Vertreter der beiden grossen Bevolkerungsgruppen in der belgischen Politik Die Sprachgesetzgebung ist eine Folge dieses Konflikts Seit den 1970er Jahren wird versucht diesem Problem durch eine Dezentralisierung der Staatsorganisation zu begegnen Dazu wurde Belgien in einen Bundesstaat bestehend aus drei Regionen und drei Gemeinschaften umgewandelt Die Regionen Flandern Wallonien und Brussel Hauptstadt sowie die Flamische die Franzosische und die Deutschsprachige Gemeinschaft bilden seither das politische Grundgefuge des Landes Der Staatsaufbau Belgiens gilt als komplex da u a die Hoheitsgebiete der Regionen mit jenen der Gemeinschaften nicht deckungsgleich sind So uberschneiden sich die Zustandigkeiten der Franzosischen und der Flamischen Gemeinschaft in der offiziell zweisprachigen Region Brussel Hauptstadt und das kleine Gebiet der Deutschsprachigen Gemeinschaft gehort zur mehrheitlich franzosischsprachigen Region Wallonien Jedoch strebt die Deutschsprachige Gemeinschaft die Ausgliederung aus Wallonien und die Erhebung zur gleichberechtigten vierten belgischen Region neben Flandern Wallonien und Brussel Hauptstadt an Belgien ist Grundungsmitglied der Europaischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG der heutigen Europaischen Union EU deren wichtigste Institutionen in seiner Hauptstadt Brussel ihren Sitz haben Der belgische Staat ist neben den Niederlanden und Luxemburg Mitglied in der Wirtschaftsunion Benelux Belgien ist ein hochentwickeltes Industrieland Nach der Liste der Lander nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt Belgien weltweit an sechzehnter kaufkraftbereinigt an achzehnter Stelle Nach der Liste der Lander nach Ausgaben fur Forschung und Entwicklung liegt Belgien im Mittelfeld auf dem achzehnten Platz weltweit gemessen am Anteil am Bruttosozialprodukt Auf sozialer Ebene bietet das Sozialsystem Belgiens umfassende Leistungen und solidarische Absicherung fur bedurftige Burger und Beihilfen fur Menschen mit Behinderungen LandesnameDer Name Belgien begrundet sich auf die romische Provinz Gallia Belgica Dieser nordostliche Teil Galliens wurde von Stammen keltischer d h die Belger und germanischer d h Germani cisrhenani Herkunft bewohnt Im 18 Jahrhundert galt das franzosische Adjektiv belge oder belgique als Entsprechung von Nederlands niederlandisch der kurzlebige unabhangige Belgische Staat von 1790 hiess z B auf Franzosisch Etats belgiques unis und wurde auf Niederlandisch meist Verenigde Nederlandse Staten genannt Spater beschrankte sich der Gebrauch von belge und belgique zunehmend auf die sudlichen Niederlande das heutige Belgien GeographieLaut den Berechnungen des Koniglichen Belgischen Instituts fur Naturwissenschaften hat Belgien eine Flache von 30 688 km Davon umfasst die Region Brussel Hauptstadt 162 km die Flamische Region 13 624 km die Wallonische Region 16 901 km darunter Deutschsprachige Gemeinschaft 854 km 25 der Landflache Belgiens werden fur Landwirtschaft genutzt Geologie und Geomorphologie Naturraumliche Gliederung Belgiens Relief Belgiens Das Relief Belgiens zeigt eine deutliche Unterscheidung zwischen dem Norden und dem Suden des Landes Wahrend der Norden Flamische Region im Wesentlichen aus Ebenen besteht die nicht uber 100 m Hohe hinausgehen zeichnet sich der Suden Wallonische Region durch ein starker ausgepragtes Relief aus bedingt durch das Ardennenmassiv Dieses liegt vollstandig sudlich der Sambre Maas Furche und erreicht regelmassig Hohen von uber 500 m mit dem hochsten Punkt des Landes am Signal de Botrange mit 694 m Naturraumliche Gliederung Belgien wird nach Hohenlage in Nieder Mittel und Hochbelgien eingeteilt Niederbelgien 0 bis 100 m Hohe im Norden gelegen besteht aus sandigen oder sand lehmigen Boden Dunen Polder Flandern Kempen Der belgische Nordseestrand erstreckt sich uber 67 km An einigen Stellen ist der Strand bei Ebbe uber 500 m breit Es handelt sich um einen gleichmassig feinen Sandstrand ohne Kiesel oder Felsen An vielen Stranden finden sich Wellenbrecher Mittelbelgien 100 bis 200 m Hohe mit dem hochsten Punkt bei 212 24 m umfasst von Westen nach Osten die niedrigen lehmbodigen und teilweise lossbodgigen Ebenen von Hennegau Brabant und Hesbaye Hochbelgien uber 200 m Hohe sudlich der Sambre Maas Furche gelegen umfasst den Condroz die Fagne Famenne die Calestienne das Gebiet zwischen Vesdre und Maas auch bekannt als Herver Land die Ardennen und die belgische Lothringen Sudlich der Sambre Maas Furche ist das Fundament deutlich alter und komplexer Das palaozoische Grundgestein tritt durch die variszische Faltung und spaterer Erosion in weiten Teilen offen zutage Die dortigen Boden sind Ergebnis der Verwitterung der offenliegenden palaozoischen Gesteine Nordlich der Sambre Maas Furche ist das palaozoische Grundgebirge nicht offen aufgeschlossen und wird durch Sedimentgesteine aus dem Tertiar und Quartar uberdeckt Kustenlandschaften Im Gefolge der nacheiszeitlichen Flandrischen Transgression kam es zur Bildung von Strandwallen und Dunen aus marinem Sand die heute noch als ein bis zu 50 Meter hoher geschlossener Dunengurtel an der belgischen Kuste sichtbar sind In den Dunengebieten hat sich teils Braunerde Podsole auf Flugsand gebildet Daraufhin folgt eine ungefahr 10 bis 20 Kilometer breite Zone Marschland wie Polder die durch Sedimentation und kunstliche Entwasserung gepragt sind Diese Boden sind schwer wassergesattigt Gleye aber bei gezielter Nutzung fruchtbar Flandrische Ebene mit sandigen Boden Ostlich von Brugge und westlich der Schelde zwischen Gent und Antwerpen einschliesslich des Waaslandes schliesst sich die weite flandrische Ebene an und es breiten sich in ihrem Nordteil wenig fruchtbare sandige Boden aus Es entstanden Braunerde auf sandig lehmigem Substrat vereinzelt auch Pseudogley auf Tonboden mit Staunasse Sud westlich von Brugge liegen Parabraunerde auf sandig lehmige Mischboden teilweise mit hohem Tonanteil Diese sandig lehmigen Boden sind etwas fruchtbarer Kempen Nord Limburg Weiter ostlich im Binnenland in Kempen westlich begrenzt durch die Schelde liegt die Flussgeest Hier wurden die Ablagerungen des Maas Schwemmfachers in der letzten Kaltzeit mit Sandern grosser Machtigkeit uberdeckt Im leicht welligen Land wechseln sich Acker und Wiesen mit Waldstucken und Heiden ab An Boden bildete sich stark versauerte sandige Podsole und Braunerde Podsole Zum Teil kommen auch Hochmoore z B De Groote Heide vor Loss im Hespengau Sud Limburg Sudlich von Kempen und westlich von Brussel liegt der Hespengau eine sehr fruchtbare Lossebene die intensiv landwirtschaftlich genutzt wird Diese Boden zahlen mit zu den fruchtbarsten Europas Auf Loss Parabraunerden wird viel Getreide Zuckerruben Kartoffeln Mais Raps und Obst und im geringerem Mass Gemuse kultiviert Die Gegen um Sint Truiden mit Apfeln Birnen aber auch Kirschen Pflaumen und Erdbeeren gilt als der Obstgarten Belgiens Weniger fruchtbar und sandiger ist das Hageland zwischen Lowen Diest und Tienen Ostflandern Antwerpen und Brabant Sudlich der Flusse Schelde und Rupel zwischen Gent und Mechelen in Ostflandern und in Brabant wird der Boden fruchtbarer und lehmiger was fur die Landwirtschaft gunstiger ist Im Brabanter Hugelland herschen sehr fruchtbare Parabraunerden aus Loss vor auf tonigere Substraten Pseudogleye Im Hageland weiter ostlich ist die Braunerde sandiger und weniger fruchtbar Weiter westlich ist Ostflandern wird die Landschaft durch die Dender durchflossen westlich derer die Ebene von einer lockeren Kette von tertiarzeitlichen Hugeln zwischen Ronse Geraardsbergen Oudenaarde und Zottegem den Flamischen Ardennen uberragt wird Hennegau Im Hennegau erstrecken sich die flamischen Ardennen hinein bis Frasnes lez Anvaing dort Pays des Collines genannt Im Pays des Collines gibt es eine Wechselfolge aus Ton Mergel und Schiefer die Braunerde und Gleye als Boden hervorgebracht hat Um Mons befindet sich ein Losshugeland mit Loss Parabraunerden die sehr gute Ackerboden hervorbringen Um Charleroi ist der Boden stark anthropogne verandert wie Abraumhalden und Industrieflachen Kreideboden des Landes von Herve Ostlich von Luttich und der Maas befindet sich das Herver Land das fur seine Bocage Landschaft bekannt ist Es weist Kreideboden Lehmboden und teilweise auch Tonboden auf die aus Kreidekalk und Tonmergel aus der Oberkreide entstanden sind Furche der Sambre und Maas Die Taler der Sambre und der Maas bilden eine scharfe Grenze an einer tektonischen Storungszone welche die Tertiar und Kreideplateaus im Nordwesten von dem palaozoischen Gebirge im Suden trennt An der Storungszone der Haine Sambre Maas Furche liegen reiche Vorkommen von Steinkohle Das Gebiet erstreckt sich von der Borinage uber das Pays noir bei Charleroi bis zum Lutticher Becken Dieses ehemalige industrielle Herz Belgiens bildet mit dem Nordfranzosischen Kohlerevier ein Steinhohlebassin wo ab 1830 das erste kontinentaleuropaische Bergbau und Schwerindustrierevier entstand Ab 1901 wurde auch das Limburger Steinkohlerevier erschlossen Condroz Sudlich der Sambre und Maas schliesst sich zunachst der Condroz an der durch Kalkstein und Psammit aus dem Oberdevon bis Unterkarbon gekennzeichnet ist Die Landschaft ist gekennzeichnet durch harte Kalksteinrucken und Senken mit Mergel und Ton Durch Verwitterung entstanden in den Senken schwer zu bearbeitende Lehmboden und Tonboden Auf den Kuppen herrschen flachgrundige Rendzinen Im Condroz befindet sich auch das beruhmte belgische Erdbeeranbaugebiet Wepion Fagne Famenne Die Fagne Famenne bildet ein Ubergangsgebiet zwischen der Kalksteinlandschaft des Condroz und dem Schiefergebirge der Ardennen Das Gesteinsalter ist aus dem Devon Typische Gesteine sind der Schiefer Mergel Ton und Kalkstein Die Landschaft ist gepragt durch Muldenstruktur mit verkastungsfahigem Kalk Es gibt zahlreiche Dolinen und Senken Die Boden sind kieshaltige und steinig lehmig Es bildeten sich Rendzinen auf verkarstetem Kalkstein Pararendzinen auf Mergeln Gley Braunerden in feuchten Senken und rankerartige Boden auf Schiefer die nahrstoffarm und feucht sind und sich weniger fur Ackerbau denn fur Weidewirtschaft eignen Schiefergebirge der Ardennen Die Ardennen bilden einen Teil des Rheinischen Schiefergebirges im Sudosten Die stark bewaldeten Ardennen bestehen aus unterschiedlich widerstandigen palaozoischen Schiefern Sandsteinen Grauwacken und Quarziten Das Gesteinsalter ist von Silur bis Oberdevon Die Ardennen erreichen in Belgien mit der Botrange im Hohen Venn eine Hohe von 694 Metern Es handelt sich um den hochsten Punkt Belgiens und Teil des Hohen Venns einer Niederschlags Hochmoorlandschaft die naturraumlich teils von Torfen uberpragt ist Die Boden in den Ardennen entstanden aus der Verwitterung dieser Gesteine zu flachgrundigen sauren Boden wie Ranker und Podsol Diese Boden gestatten der Vegetation nur eine armliche Entwicklung Der grosste Teil des Bodens ist mit Weiden Waldern und Wiesen bedeckt und Ackerbau wird nur an wenigen Orten betrieben Sudlich von Eupen in den Nordardennen treten grossere Torf Gebiete auf Gaume Ganz im Suden in Belgisch Lothringen liegt der Gaume Geologisch gehort Gaume bereits zum Pariser Becken Das Gesteinsalter ist aus dem Jura und Kreide Hier herrschen fruchtbare sandig lehmige Boden und Tonboden vor die fur Acker und Obstbau geeignet sind Die Gesteine aus denen sich die Boden durch Verwitterung entwickelt haben sind Mergel Kalkstein Sandstein und Ton Die Gaume weist ein besonders mildes Mikroklima auf was fur den Obst und Weinbau von Bedeutung ist Flandern und Region Brussel Hauptstadt Dunen am Strand der Nordsee in De Panne im Westen Flanderns Flandern bildet den Nordteil des Landes und besteht weitgehend aus Flachland Es ist die bevolkerungsreichste Region des Landes Die politisch eigenstandige Hauptstadtregion Brussel befindet sich als Enklave innerhalb der flamischen Region Dieser Landesteil besteht teilweise aus sandigen Geestrucken so zum Beispiel in der Provinz Limburg der Naturraum Kempen der sich im Osten befindet Die Geest wird auch von Marschlandschaften unterbrochen was insbesondere den Bereich der Flusse betrifft Hierunter sind die Maas die Schelde und die Yser die bedeutendsten Im aussersten Westen Flanderns befindet sich die 65 Kilometer lange Kuste mit der Hafenstadt Ostende Insbesondere die Provinzen Antwerpen Flamisch Brabant mit dem Umland Brussels und Ostflandern sind sehr dicht besiedelt Wallonische Region Die Wallonische Region umfasst den sudlichen Teil Belgiens Sie ist bezogen auf die Flache die grosste Region des Landes Ihr Gebiet ist im Bereich der Ardennen gebirgig und dunn besiedelt und wird durch die Flusstaler von Maas Sambre und Ourthe durchschnitten Entlang der genannten Flusse befinden sich die wichtigsten Stadte der Region insbesondere Luttich Namur und Charleroi Im Westen der Region befinden sich ferner Mons sowie Mouscron und Tournai die sich in einem grenzuberschreitenden Ballungsgebiet mit der nordfranzosischen Stadt Lille befinden In Nil Saint Vincent Gemeinde Walhain in der dicht besiedelten Provinz Wallonisch Brabant befindet sich der geographische Mittelpunkt Belgiens Die hochste Erhebung des Landes befindet sich mit dem Signal de Botrange 694 m O P im Hohen Venn in Ostbelgien nahe der Grenze zu Deutschland Hochstgelegene Ortschaft Belgiens ist das ostbelgische Murringen 655 m O P Gewasser Belgien ist reich an Gewassern von denen die meisten zu den Einzugsgebieten von Maas und Schelde gehoren Es gibt unter anderem folgende Flusse und Kanale Albert Kanal Amel franzosisch Ambleve Demer Dender franzosisch Dendre Gileppe Gohl franzosisch Geule niederlandisch Geul Henne franzosisch Haine niederlandisch Hene Inde Kanal Charleroi Brussel Leie franzosisch Lys Lesse Maas franzosisch Meuse Nete franzosisch Nethe Ourthe Rur franzosisch und niederlandisch Roer wallonisch Rour Sambre niederlandisch Samber Semois Schelde franzosisch Escaut Warche Weser franzosisch Vesdre niederlandisch Vesder Yser niederlandisch IJzer Zeekanal Brussel Schelde franzosisch Canal maritime de Bruxelles a l Escaut Zeekanal Gent Terneuzen Zentrumskanal franzosisch Canal du Centre niederlandisch Centrumkanaal Die Maas die Schelde und die Yser fliessen in die Nordsee Alle entspringen in Frankreich Die Yser ist der einzige dieser Flusse der seine Mundung unterhalb von Nieuwpoort in Belgien hat Maas und Schelde munden in den Niederlanden in die Nordsee Die Amel Ambleve hat bei Stavelot die bekannten Wasserfalle von Coo Die wichtigsten Nebenflusse sind Fur die Maas die Ourthe die Sambre die Lesse und die Semois wobei letztere ihren Lauf fast vollstandig in Belgien nimmt und erst in Frankreich in die Maas mundet Fur die Schelde die Dender die Lys und der Rupel Fur die Yser die Ieperlee Zudem bestehen zahlreiche Kanale Wichtigste Funktion der Kanale war die Gebiete der Schwerinstrustrie mit der Hafenstadt Antwerpen zu verbinden Der Albert Kanal verbindet Luttich mit Antwerpen der Kanal Brussel Charleroi verbindet Charleroi mit Brussel und der Willebroek Kanal Brussel mit Antwerpen der Canal du Centre schliesst Mons und die Borinage an den Kanal Brussel Charleroi an Am Kanal Brussel Charleroi befindet sich das Schiffshebewerk Ronquieres Auf dem Canal du Centre liegt das Schiffshebewerk Strepy Thieu eines der grossten der Welt Grossere naturliche Seen hat Belgien nicht Grosste Stauseen sind die Lacs d Eau d Heure sudlich von Charleroi bei Cerfontaine die den Fluss Eau d Heure staut Daneben gibt es noch die Talsperre Butgenbach und die Talsperre Robertville An Mineralquellen ist Belgien namentlich im Gebiet der Maas sehr reich Die beruhmtesten sind die sauren Mineralquellen von Spa und die warmen Quellen von Chaudfontaine In Spa gibt es unter anderem die eisenhaltige Quelle sowie andere Pouhons wie Sauveniere Barisart Groesbeek Reine Tonnelet und die schwefelhaltige Quelle und kohlensaurereiche und Eisen Kohlesaure Mischtypen wie Marie Henriette Die Thermalquelle Chaudfontain ist die einzige naturliche Thermalquelle Belgiens mit einer Wassertemperatur von ungefahr 37 C und einem unterirdischen Ursprung in Tiefe von 1 600 m Ausserdem gibt es unter anderem eisenhaltige Quellen bei Stavelot Aubel weitere Schwefelquellen und versteinerte Quellen Klima Belgien ist Teil des gemassigten Ozeanklimas Buchenklima Cf Klimate Es zeichnet sich durch ganzjahrige Feuchtigkeit ohne ausgepragte Trockenzeit und geringe Temperaturschwankungen zwischen den Jahreszeiten aus In Niederbelgien sind die Sommer mild etwa 18 C wahrend die Durchschnittstemperaturen in Hochbelgien und an der Kuste 15 C kaum uberschreiten Im Winter ist das Klima kuhl mit durchschnittlichen Temperaturen zwischen 2 und 4 C in Niederbelgien und an der Kuste wahrend es in Hochbelgien um 0 C bleibt Belgien befindet sich auf der Zugbahn von Zyklonen genauer der IVb Zugbahn Mit einer durchschnittlichen relativen Luftfeuchtigkeit von uber 80 ist das Klima im gesamten Land auf Grund der feuchten Westwinde die sich uber der Nordsee mit Feuchtigkeit anreichern sehr feucht Die Kuste ist mit durchschnittlich etwas uber 170 Regentagen pro Jahr vergleichsweise weniger niederschlagsreich wahrend die Ardennenhohen auf Grund des Steigungsregens auf der Luvseite der Ardennen deutlich niederschlagsreicher sind uber 230 Regentage Im Rest des Landes liegt die Zahl meist bei rund 200 Tagen Die Ardennen weisen ein kaum abgeschwachtes ozeanisches Klima auf Jahresschwankung der Durchschnittstemperatur nicht mehr als 16 C mit haufigerer Schneebedeckung infolge kuhler Temperaturen sowie kuhleren Sommern Mit rund 1 500 Sonnenstunden im Jahr ist die Sonnenscheindauer in Belgien insgesamt recht gering Nur die Kuste und die Gaume Region schneiden mit etwa 1 700 Stunden etwas besser ab Die windarmsten Regionen sind die Ardennen wo dafur haufiger Nebel auftritt besonders im Herbst und Winter wahrend die Kuste besonders windig ist Stadte Hauptartikel Liste der Stadte in Belgien und Liste der Gemeinden in Belgien Belgien Belgien Brussel Antwerpen Luttich Brugge Ostende Namur Eupen Chimay Durbuy Kortrijk Charleroi Mons Gent Lowen Hasselt Arlon FRANKREICH DEUTSCH LAND NIEDERLANDE LUXEM BURG Nordsee Im Jahr 2023 lebten 98 Prozent der Einwohner Belgiens in Stadten Belgien ist eines der meist verstadterten Lander der Welt siehe Liste der Lander nach Urbanisierung Grossstadte in Belgien mit mindestens 100 000 Einwohnern Rang Stadt Einwohner Stadt 1 Januar 2024 Einwohner Bezirk Januar 20220 1 Antwerpen 0 544 759 1 064 0000 2 Gent 0 269 597 0 569 0000 3 Charleroi 0 204 322 0 397 0000 4 Brussel 0 196 828 1 223 0000 5 Luttich frz Liege 0 195 778 0 625 0000 6 Schaerbeek Schaarbeek 0 130 405 1 223 0000 7 Anderlecht 0 126 581 1 223 0000 8 Brugge nld Brugge 0 119 869 0 283 0000 9 Namur 0 114 142 0 320 00010 Lowen nld Leuven 0 104 009 0 518 000Siehe auch Liste der Bezeichnungen belgischer Stadte und Gemeinden Die bedeutendsten Stadte liegen an Flussen An der Schelde liegen Tournai Oudenaarde Gent Dendermonde und Antwerpen An der Maas liegen Dinant Namur und Luttich und an der Sambre Charleroi An der Dender liegen Ath Lessines Geraardsbergen Ninove Denderleeuw Aalst und an der Mundung in die Schelde Dendermonde Die Hauptstadt Brussel ist eine Ausnahme die nur durch den kleinen Fluss der Senne durchflossen wird aber durch den Kanal Brussel Charleroi und den Willebroek Kanal kunstlich an das Flusssystem angeschlossen wurde An der Senne befindet sich Soignies Rebecq Tubize Halle Brussel Vilvoorde und die Senne fliesst in einem gewissen Abstand an Mechelen vorbei Komplizierter Grenzverlauf Sowohl im Grenzverlauf zu den Niederlanden Grenze zwischen Belgien und den Niederlanden mit den Gemeinden Baarle Nassau sowie Baarle Hertog als auch in Ostbelgien Grenze zwischen Belgien und Deutschland gibt es zahlreiche Exklaven sowie Enklaven so u a die Vennbahn Exklaven Auch innerhalb Belgiens gibt es Exklaven und Enklaven so ist z B die Gemeinde Voeren eine Exklave der belgischen Provinz Limburg und der Region Flandern Auch die Gemeinde Comines Warneton ist eine Exklave der belgischen Provinz Hennegau und der Region Wallonien BevolkerungDemographie DemographieBevolkerungsentwicklung Belgiens 1948 bis 2013Bevolkerungspyramide Belgiens 2016 Belgien hatte 2022 11 7 Millionen Einwohner Das jahrliche Bevolkerungswachstum betrug 0 9 Trotz eines Sterbeuberschusses Geburtenziffer 9 8 pro 1000 Einwohner vs Sterbeziffer 10 0 pro 1000 Einwohner wuchs die Bevolkerung durch Migration Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2022 statistisch bei 1 5 die der Europaischen Union betrug auch 1 5 Die Lebenserwartung der Einwohner Belgiens ab der Geburt lag 2022 bei 81 7 Jahren Frauen 83 9 Manner 79 6 Der Median des Alters der Bevolkerung lag im Jahr 2021 bei 40 9 Jahren Im Jahr 2023 waren 16 3 Prozent der Bevolkerung unter 15 Jahre wahrend der Anteil der uber 64 Jahrigen 20 1 Prozent der Bevolkerung betrug Bevolkerungsstruktur Die Bevolkerung Belgiens wird in der Regel in Sprachgruppen eingeteilt Genaue Daten zur Verteilung sind seit der Festlegung der offiziellen Sprachgrenze 1962 nicht mehr erhoben worden Hiernach stellen die niederlandischsprachigen Flamen knapp 60 Prozent der Bevolkerung dar Als Flamen werden in diesem verallgemeinernden Sinne nicht allein die Einwohner der Provinzen West und Ostflandern sondern auch die der anderen niederlandischsprachigen Provinzen Antwerpen Brabant Limburg die niederlandischsprachigen Bewohner der Region Brussel Hauptstadt und die Niederlandisch sprechenden Einwohner der Fazilitaten Gemeinde Comines Warneton Enghien Flobecq und Mouscron und der Fazilitatengemeinden im Osten des Landes Balen Plombieres und Welkenraedt bezeichnet Die Wallonen und die frankophonen Bewohner der Region Brussel Hauptstadt der Fazilitatengemeinden im Brusseler Umland Kraainem Drogenbos Linkebeek Sint Genesius Rode Wemmel und Wezembeek Oppem und der Fazilitatengemeinden Bever Voeren Herstappe Mesen und Ronse und der Fazilitatengemeinden in Ostbelgien Amel Bullingen Burg Reuland Butgenbach Eupen Kelmis Lontzen Raeren und Sankt Vith die meist zusammenfassend als franzosischsprachige Belgier bezeichnet werden bilden etwas weniger als 40 Prozent der Einwohner des Landes Hinzu kommt als dritte Bevolkerungsgruppe mit einem offiziellen Sprachgebiet die Deutschsprachige Gemeinschaft und die Deutschsprachigen der Fazilitatengemeinden Weismes und Malmedy und Balen Plombieres und Welkenraedt in Ostbelgien hier lebt weniger als ein Prozent der belgischen Bevolkerung 78 604 am 1 Januar 2024 Insgesamt wird die Zahl der deutschsprachigen Ostbelgier einschliesslich derer die als Minderheit in mehrheitlich frankophonen Landkreisen z B Malmedy wohnen auf 110 000 geschatzt Zu den Minderheiten die uber kein offizielles eigenes Sprachgebiet verfugen deren Rechte jedoch teilweise uber sogenannte Fazilitaten Erleichterungen geregelt sind gehoren kleinere westgermanische Dialekte sprechende Gruppen im offiziell franzosischen Sprachgebiet etwa Luxemburgisch im Areler Land und Platdiets in den Plattdeutschen Gemeinden Als Voyageurs Gens du voyage oder Woonwagenbewoners werden in Belgien lebende Gruppen sowohl der Jenischen Manouches und Roma als auch Wohnwagenbewohner anderer Herkunft bezeichnet Die Anzahl der Gens du voyage wurde 2005 auf insgesamt 15 000 bis 20 000 Personen 0 15 Prozent der belgischen Bevolkerung geschatzt Die weitere Wohnbevolkerung besteht aus Zugewanderten aus vielen Teilen Europas und Afrikas Ihre sprachliche Situation ist statistisch nicht naher erfasst Mit Stand 1 Januar 2025 waren laut dem Belgischen Statistikamt 64 0 der belgischen Bevolkerung Belgier mit belgischer Herkunft 36 der belgischen Bevolkerung haben einen Migrationshintergrund Davon sind 22 1 Belgier mit auslandischer Herkunft und 13 8 waren Auslander Im Jahr 2012 hatte 25 Prozent der Gesamtbevolkerung einen Migrationshintergrund Seit 1945 gibt es 2 8 Millionen Neubelgier auslandischer Abstammung Hiervon sind rund 1 2 Millionen europaischer Abstammung und rund 1 35 Millionen stammen aus Landern ausserhalb Europas Marokko Turkei Algerien Kongo Seit der Lockerung des belgischen Staatsangehorigkeitsrechts haben mehr als 1 3 Millionen Migranten die belgische Staatsburgerschaft erworben Die grosste Einwanderergruppe sind Marokkaner mehr als 450 000 einschliesslich ihrer in Belgien lebenden Nachkommen Turken bilden die zweitgrosste ethnische Minderheit rund 220 000 89 2 Prozent der Einwohner mit turkischer Herkunft wurden eingeburgert ebenso 88 4 Prozent der Personen marokkanischer Herkunft 75 4 Prozent der mit italienischer 56 2 Prozent der mit franzosischer und 47 8 Prozent der mit niederlandischer Herkunft Die sprachliche Situation etwa inwieweit die Nachkommen von Einwanderern noch die Muttersprache ihrer Eltern oder Grosseltern sprechen ist statistisch nicht umfassend erhoben da Statistiken bezuglich den gesprochenen Sprachen seit 1961 in Belgien verboten sind Sprachen Hauptartikel Sprachgesetzgebung in Belgien Amtssprachen Die Sprachgebiete Belgiens Niederlandisches Sprachgebiet Franzosisches Sprachgebiet Deutsches Sprachgebiet zweisprachige Region Brussel Hauptstadt Gemass der Verfassung Belgiens umfasst das Land vier Sprachgebiete In Belgien haben drei Sprachen den Status einer Amtssprache Niederlandisch Sprachgruppenanteil 57 bis 60 fruher oft heute seltener als Flamisch bezeichnet siehe dazu Flandern und Belgisches Niederlandisch Franzosisch Sprachgruppenanteil 40 bis 43 siehe dazu Wallonische Region und Belgisches Franzosisch Deutsch Sprachgruppenanteil etwa 0 67 siehe dazu Deutschsprachige Gemeinschaft Nach der Unabhangigkeit Belgiens 1830 galt allein Franzosisch als Amtssprache Im Jahr 1898 wurde Niederlandisch als zweite Amtssprache rechtlich anerkannt dennoch blieb Franzosisch die vorherrschende Verwaltungs und Unterrichtssprache in ganz Belgien 1920 kam Deutsch als ortlich begrenzte Amtssprache im neu hinzugewonnenen Gebiet im Osten des Landes dazu Neubelgien Ostbelgien war nach dem Versailler Vertrag dem belgischen Staat angegliedert worden 1963 mit der amtlichen Festlegung der Sprachgrenzen wurde Deutsch als eine der drei Amtssprachen Belgiens anerkannt Nach dem Ersten Weltkrieg forderte die Mehrheit der Flamen mit Nachdruck dass das Niederlandische auch als Verwaltungs und Unterrichtssprache an Schulen und Universitaten verwendet und der franzosischen Amtssprache gleichgestellt werden solle Heute ist eine belgische Form des Niederlandischen Amts und Unterrichtssprache 1921 legte die belgische Regierung drei Sprachgebiete mit territorialer Einsprachigkeit fest die jedoch zweisprachige Gebiete und Milieus nicht ausreichend berucksichtigte und zu langwahrenden innenpolitischen Konflikten fuhrte die niederlandische Sprachzone in Flandern die franzosische Sprachzone in der Wallonie und die deutsche Sprachzone in Ostbelgien Sonderregelungen entstanden in und um Brussel das als zweisprachig gilt siehe Sprachenverhaltnisse in Brussel sowie in den spater eingerichteten Fazilitatengemeinden entlang der romanisch germanischen Sprachgrenze Nicht berucksichtigt wurden jene gebildeten Bevolkerungsteile Flanderns insbesondere in Antwerpen und anderen Stadten fur die Franzosisch eine bevorzugte Sprache und mitunter sogar Muttersprache war mit Ausnahme der Hauptstadt Brussel waren nach 1921 in den als einsprachig definierten Landesteilen keine allophonen Sprachinseln mehr vorgesehen Den Status von Regionalsprachen haben seit 1990 das romanische Lothringisch das Champenois Limburgisch Luxemburgisch Ripuarisch Picardisch und Wallonisch Mundarten Tatsachlich sprach die Mehrheit der belgischen Bevolkerung im 19 Jahrhundert und bis weit ins 20 Jahrhundert hinein und in Teilen von heute Mundarten oder Ubergangsformen zwischen Mundart und Standardsprache Tussentaal Diese Sprachvarietaten pragen bis heute die umgangssprachliche Umsetzung der Standardsprachen in der Phonetik teilweise auch im Wortschatz und der Formenbildung Hervorzuheben sind Westflamisch und Brabantisch das unter anderem in Antwerpen und Brussel gesprochen wird Als Ubergangsdialekt kann das Ostflamisch um Gent und Aalst gesehen werden Im Osten wird Limburgs gesprochen das zum Sudniederfrankischen zahlt Limburgs ist Teil des Rhein Maaslandischen Ein Sonderfall ist das Brusseleir das auf niederlandischer oder franzosischen Grundlage infolge des Sprachkontakts eine Art Mischsprache darstellt Bis heute enthalt das umgangssprachliche Brusseler Franzosisch zahlreiche flamische Elemente da hier eine ursprunglich uberwiegend flamischsprachige Stadt durch kulturellen und politischen Wandel Hauptstadt des neugegrundeten frankophon definierten belgischen Staates 1830 allmahlich franzosisiert worden ist bei diesem Sprachwechsel grosser Teile der Brusseler Bevolkerung gingen Elemente der germanischen Volkssprache in das lokale Franzosisch ein Im franzosischsprachigen Landesteil ist Wallonisch Picardische Sprache Lothringisch und das Champenois verbreitet Moselfrankische Mundarten des Deutschen wurden im Areler Land Altbelgien Sud ohne Amtssprache gewesen zu sein gesprochen da die Grenze nach der Teilung Luxemburgs auf der Londoner Konferenz 1839 nicht genau der Sprachgrenze entlang gezogen wurde Sudniederfrankische Limburgische Mundarten des Deutschen vor allem im Suden um St Vith Bullingen Amel Burg Reuland und Ripuarische Dialekte des Deutschen vor allem im Norden um Eupen Kettenis Raeren werden zudem auch in den Plattdeutsche Gemeinden Altbelgien Nord in der Deutschsprachigen Gemeinschaft und in Weismes und Malmedy gesprochen Religion Hauptartikel Religion in Belgien Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Mehrheit der Belgier gehort christlichen Kirchen an Etwa 75 Prozent der belgischen Staatsburger sind romisch katholisch rund 1 Prozent gehort der Vereinigten Protestantischen Kirche an und 8 Prozent islamischen Gemeinden Daneben bestehen kleinere christlich orthodoxe judische buddhistische und hinduistische Minderheiten Der Anteil nicht konfessionell gebundener Menschen betragt etwa 16 Prozent Traditionell war Belgien ein katholisches Land Die Zugehorigkeit zum katholischen Glauben war ein wesentlicher Grund fur die Belgische Revolution und die Abspaltung 1830 vom uberwiegend protestantischen Norden der vom Wiener Kongress 1815 gebildeten Vereinigten Niederlande Die katholische Mehrheit erstreckt sich auf alle drei Sprachgebiete flamisch franzosisch deutsch Mit der Katholieke Universiteit Leuven ist eine der bedeutendsten Universitaten des Landes konfessionell gebunden Vor allem das landliche Flandern war bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts stark katholisch gepragt im fruhzeitig industrialisierten Wallonien bedingten der Liberalismus und die sozialistische Arbeiterbewegung eine starkere Sakularisierung die in den 1960er Jahren auch den flamischen Landesteil erfasst hat Die Vereinigte Protestantische Kirche von Belgien hat 45 000 Gemeindeglieder in 110 Gemeinden davon 70 wallonische 35 flamische 3 deutsch und 2 englischsprachige mit 85 Pfarrern Sie ist eine unierte Kirche und enthalt somit lutherische und reformierte calvinistische Pragungen In Brussel befindet sich die traditionsreiche Chapelle royale der Eglise Protestante de Bruxelles die errichtet wurde weil der erste Konig der Belgier Leopold I aus dem Haus Sachsen Coburg und Gotha evangelischen Glaubens war Die Deutschsprachige evangelische Emmausgemeinde ist mit der Vereinigte Protestantische Kirche von Belgien assoziiert Daneben bestehen protestantische Freikirchen darunter die Baptisten in Belgien Im Jahr 2011 lebten eine Million Einwohner mit muslimischem Hintergrund in Belgien Muslime bilden 22 Prozent der Bevolkerung in der Region Brussel Hauptstadt 4 Prozent in Wallonien und 3 9 Prozent in Flandern Die Mehrheit der belgischen Muslime lebt in grossen Stadten beispielsweise in Antwerpen Luttich Charleroi und vor allem in Brussel Die grosste Einwanderergruppe sind die rund 400 000 aus Marokko stammenden Einwohner Belgiens Die rund 220 000 Turken sind die drittgrosste Einwanderergruppe und die zweitgrosste muslimische Bevolkerungsgruppe Die foderale belgische Regierung erkennt sechs Religionen und eine nicht konfessionelle Weltanschauung an und fordert sie die romisch katholische Kirche die Vereinigte Protestantische Kirche von Belgien die orthodoxe Kirche die anglikanische Kirche den Islam das Judentum und die freigeistige Weltanschauungsgemeinschaft Eine reprasentative Umfrage im Auftrag der Europaischen Kommission im Rahmen des Eurobarometers ergab 2020 dass fur 24 Prozent der Menschen in Belgien Religion wichtig ist fur 25 Prozent ist sie weder wichtig noch unwichtig und fur 51 Prozent ist sie unwichtig Homosexualitat Hauptartikel Homosexualitat in Belgien In Belgien ist Homosexualitat gesellschaftlich akzeptiert Die gesellschaftliche Toleranz gegenuber Homosexuellen ist verhaltnismassig hoch Belgien gilt als sehr liberales Land bezuglich der Rechte Homosexueller und deren Gleichstellung Homosexuelle Handlungen wurden bereits im Jahr 1974 entkriminalisiert seit 2003 existieren zudem Antidiskriminierungsgesetze Als zweiter Staat der Welt offnete Belgien nach den Niederlanden im Jahr 2003 die gleichgeschlechtliche Ehe Die Vereinigte Protestantische Kirche erlaubt seit 2007 die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare Antisemitismus Die Stadt Antwerpen hat eine der grossten judischen Gemeinschaften Europas daher pragen orthodoxe und ultra orthodoxe Juden in einigen Vierteln das Stadtbild das Zentrum fur Chancengleichheit und Kampf gegen Rassismus in Belgien registrierte 101 Meldungen antisemitischer Straftaten im Jahr 2018 Dies bedeutet nahezu eine Verdopplung im Vergleich zum Jahr 2017 in dem 56 antisemitische Straftaten erfasst wurden Belgiens Heimspiel in der Nations League gegen Israel im September 2024 das ursprunglich in Brussel stattfinden sollte musste aus Sicherheitsgrunden und Angst vor antisemitischen Ausschreitungen nach Debrezin in Ungarn verlegt werden da sich neben Brussel auch andere belgische Stadte weigerten das Spiel auszutragen Von judischer Seite wurde dies als Kapitulation vor dem Antisemitismus interpretiert Seit mehreren Jahren steht der Karnevalsumzug der Stadt Aalst in der Kritik da er ofters auf antijudische Stereotype zuruckgreift Ein am Umzug teilnehmender Verein der bereits im Jahr zuvor fur antisemitische Puppen verantwortlich gewesen war verwendete auch 2020 antisemitische Karikaturen Der Burgermeister von Aalst Christoph D Haese von der Partei Nieuw Vlaamse Alliantie wollte die Puppen und Karikaturen nicht verurteilen In diesem Zusammenhang hat die UNESCO den Aalster Strassenkarneval im Dezember 2019 von der Liste des Immateriellen Kulturerbes gestrichen Ein Vertreter des American Jewish Committee forderte die EU Kommission auf ein Strafverfahren nach Artikel 7 der EU Vertrage gegen Belgien einzuleiten Die Zahl der Meldungen von judenfeindlichen Inhalten im Internet hat sich in Belgien innerhalb eines Jahres vervierfacht Juden schmieden eine Verschworung gegen die Welt oder Hitler hat seine Arbeit nicht beendet sind Spruche die regelmassig auftauchen Zudem soll nach Einschatzung der Medien die rechtsradikale flamische Studentenbewegung Schild amp Vrienden den Antisemitismus geschurt haben Beispiele fur judenfeindliche Akte sind auch der Anschlag auf das Judische Museum in Brussel bei dem am 24 Mai 2014 vier Menschen durch Schusse getotet wurden und die Terroranschlage in der Brusseler Innenstadt und am Flughafen Brussel Zaventem im Marz 2016 Geschichte Hauptartikel Geschichte Belgiens Achtzigjahriger Krieg Der Grosse Markt und das Rathaus wahrend der Spanischen Furie in Antwerpen Als Provinz Belgica ein von Casar eingefuhrter Name erlebte das heutige Gebiet Belgien viele Herrschaften Es war im Fruhmittelalter Teil des frankischen Reiches und wurde bei dessen Teilungen ebenfalls immer wieder politisch geteilt und zerfiel in einzelne Herzogtumer und Grafschaften Spater waren das Herzogtum Brabant das Herzogtum Limburg die Grafschaft Hennegau und das Hochstift Luttich Bestandteil des Heiligen Romischen Reiches wahrend die Grafschaft Flandern fast ausschliesslich unter franzosischer Lehnshoheit stand Kronflandern Ein kleiner Teil Flanderns zwischen Dender und Schelde Reichsflandern war unter der Lehnshoheit des Heiligen Romischen Reiches Wahrend der Lehnsherrschaft der Franzosen uber Kronflander fiel 1302 auch die Sporenschlacht Die Grafschaft Flandern ist damit nicht deckungsgleich mit der heutigen Region Flandern da Limburg und Brabant einschliesslich Antwerpen nicht dazu zahlten Dafur gehorten aber das ursprunglich niederlandischsprachige Westhoek in Frankreich bei Dunkirchen zur Grafschaft und das seit jeher franzosischsprachige romanische Flandern um Lille und Douai welches zusammen mit dem Westhoek Franzosisch Flandern bildet Vom Hochmittelalter bis zur fruhen Neuzeit stellten die Stadte Flanderns mit ihren Tuchindustrien eines der beiden Zentren der europaischen Wirtschaft dar neben den Stadten Norditaliens Die Grafschaft Flandern die zuvor durch das Haus Flandern und das Haus Dampierre regiert wurde geriet politisch 1385 durch die Vermahlung seiner Erbtochter Margarete mit Philipp dem Kuhnen aus dem Haus Burgund unter die Herrschaft des Hauses Burgund Has Herzogtum Limburg fiel 1406 an Burgund das Herzogtum Brabant wurde 1430 burgundisch Der Hennegau war bevor er unter Philipp dem Guten 1433 ebenfalls unter burgundischen Einfluss geriet durch die Wittelsbacher als Straubing Holland regiert Diese Territorien bildeten den Burgundischen Reichskreis Nur das Hochstift Luttich blieb unberuhrt Die vier Herzoge waren Philipp der Kuhne von 1363 bis 1404 Johann Ohnefurchtvon 1404 bis 1419 Phillip der Gute von 1419 bis 1465 und Karl der Kuhne von 1433 bis 1477 Diese Zeit bildete eine Hochblute der Kunst Die Altniederlandische Malerei mit den herausragenden Vertretetern Rogier van der Weyden Hugo van der Goes oder Jan van Eyck geben Zeugnis davon Auch die Franko flamische Musik ist von herausragender Bedeutung fur die spatere Entwicklung der europaischen Musikgeschichte Das Haus Burgund wurde 1477 infolge der Heirat der burgundischen Alleinerbin Maria von Burgund mit Maximilian I Erzherzog von Osterreich und spaterer romisch deutscher Konig und Kaiser den Habsburgern beerbt 1555 56 wurde die Teilung der Habsburger Dynastie in eine spanische und eine osterreichische Linie vollzogen Die niederlandischen Provinzen wurden den spanischen Habsburgern zugesprochen 1579 bildeten sich die katholische Union von Arras und die calvinistisch protestantische Utrechter Union Die Provinzen der Union von Utrecht losten sich 1581 von Spanien und grundeten die Republik der Sieben Vereinigten Provinzen deren Unabhangigkeit nach dem Ende des Achtzigjahrigen Krieges im Frieden von Munster von 1648 anerkannt wurde Die Provinzen der Union von Arras Flandern und Brabant wurden als Spanische Niederlande von einem spanischen Statthalter verwaltet Nach dem Aussterben der spanischen Habsburger 1700 und dem daraus resultierenden Spanischen Erbfolgekrieg kamen 1714 die von da an osterreichischen Niederlande unter die Herrschaft der osterreichischen Habsburger Infolge der absolutistisch zentralistischen Bestrebungen des osterreichischen Herrschers Joseph II kam es 1789 zur Brabanter Revolution und 1790 zur Ausrufung der kurzlebigen Vereinigten Belgischen Staaten Das revolutionare Frankreich annektierte zwischen 1792 und 1794 die Osterreichischen Niederlande 1795 folgte die Eingliederung in die Franzosische Republik Auf dem Wiener Kongress 1815 wurden die Provinzen den nordlichen Niederlanden zugesprochen Residenzstadt des niederlandischen Konigs wurde Brussel Belgische Revolution Episode der Septembertage 1830 von Gustave Wappers Im Zuge der Belgischen Revolution wurde das Land 1830 von den Niederlanden unabhangig Es wurde eine parlamentarische Monarchie errichtet und Leopold von Sachsen Coburg zum ersten Konig der Belgier ernannt Leopold II Sohn des ersten Konigs erwarb den Kongo in Afrika als Privatbesitz Nachdem die Kongograuel brutale Exzesse bei der wirtschaftlichen Ausbeutung des Kongo international bekannt geworden waren musste Leopold das Gebiet 1908 als Kolonie an den belgischen Staat abtreten Wahrend Leopolds Schreckensherrschaft waren in dem afrikanischen Land schatzungsweise 10 Millionen Menschen durch Sklaverei und Zwangsarbeit ums Leben gekommen 1960 wurde der Kongo unabhangig Im Ersten Weltkrieg wurde das neutrale Belgien vom Deutschen Reich entsprechend des Schlieffen Planes uberfallen und von der deutschen Armee fast ganzlich eingenommen Das deutsche Militar ging dabei auch wahrend der Besetzung gegen Zivilisten mit Erschiessungen Branden und Geiselnahmen vor In Dinant und mehreren anderen belgischen Stadten kam es zu Massakern an der Zivilbevolkerung Begrundet wurden diese Ubergriffe nach Aussen mit Partisanenaktivitaten deren reale Grundlage jedoch umstritten war siehe Francs tireurs Im Verlauf des Stellungskrieges wurden viele Stadte in Flandern zerstort Teile des Landes verwustet Als im Deutschen Reich die Arbeitskrafte knapp wurden mussten Zehntausende belgische Zivilisten Flamen wie Wallonen Zwangsarbeit fur das kaiserliche Militar und die deutsche Rustungsindustrie leisten Lagekarte von Belgisch Kongo Nach dem Krieg wurde das mehrheitlich deutschsprachige Gebiet Eupen Malmedy durch den Vertrag von Versailles 1919 unter belgische Verwaltung gestellt Nach einer umstrittenen Volksbefragung im Jahr 1920 wurde Ostbelgien 1925 belgisches Staatsgebiet Belgien beteiligte sich ausserdem an der Ruhrbesetzung Britische Truppen befreien Brussel am 4 September 1944 Auch im Vorfeld des Zweiten Weltkrieges hatte sich der Staat deutlich als Neutral erklart und aus der Erfahrung der Missachtung dieser internationalen Rechtsposition zu Beginn des Ersten Weltkrieges eine eindeutige Positionierung von der deutschen Seite eingefordert bot die Regierung sogar den Abschluss eines gegenseitigen Vertrages zur Anerkennung der bestehenden Grenzen an Ungeachtet dieser volkerrechtlich eindeutigen Position erfolgte der deutsche Uberfall ohne offizielle Kriegserklarung Im Mai 1940 wurde es wie auch die Niederlande und Luxemburg von der deutschen Wehrmacht auf dem sogenannten Westfeldzug besetzt Belgien blieb bis 1944 45 besetzt Minderheiten wie Juden und Roma wurden in Konzentrationslager deportiert Bis zur Befreiung durch die Westalliierten hatte es wie halb Europa unter der Willkurherrschaft der nationalsozialistischen Diktatur und die judische Bevolkerung unter ihrer Verfolgung und Vernichtung zu leiden Stadte und Landschaften blieben aber weitgehend von Kriegszerstorungen verschont Lediglich die Ardennenoffensive im Dezember 1944 und Januar 1945 fuhrte im Osten des Landes vor allem um Sankt Vith und Bastogne zu schweren Zerstorungen Die bereits seit 1944 geplante Zoll und Wirtschaftseinheit von Belgien den Niederlanden und Luxemburg wurde im Haager Vertrag am 3 Februar 1958 vereinbart und ist am 1 November 1960 in Kraft getreten Benelux Lander Belgien zahlt zu den Grunderstaaten der Europaischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG und hat eine wichtige Rolle im europaischen Einigungsprozess gespielt Das Land bzw die belgische Hauptstadt Brussel wurde Sitz internationaler Organisationen wie der NATO und der Europaischen Union Die Innenpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg war von der Foderalisierung des belgischen Staates und seiner Institutionen gepragt die sezessionistische Tendenzen der verschiedenen Sprachraume insbesondere des flamischen Nordens zu mildern versuchte In Flandern erzielen separatistische Parteien hohe Stimmenanteile Siehe auch Liste der Premierminister von Belgien Belgisch Kongo Flamisch wallonischer Konflikt und Flamische BewegungPolitikStaatsform und Institutionen Hauptartikel Verfassung des Konigreichs Belgien Belgische Monarchie und Foderalregierung Belgien Schaubild zur belgischen Verfassung mit den bedeutenden Anderungen von 2014Der Palast der Nation ist Sitz des belgischen foderalen Parlaments Belgien ist de jure d h rein verfassungsrechtlich eine konstitutionelle Monarchie hat sich jedoch de facto zu einer parlamentarischen Monarchie entwickelt die seit der Verfassungsanderung 1993 bundesstaatlich organisiert ist Die Bundeslegislative setzt sich zusammen aus dem Konig sowie den beiden Parlamentskammern der bedeutenderen Abgeordnetenkammer mit 150 und dem Senat mit 60 Mitgliedern Das aktive und passive Frauenwahlrecht auf nationaler Ebene existiert erst 1948 zu denselben Bedingungen wie das Wahlrecht fur Manner Der Konig gehort auch der Exekutive an die er zusammen mit der 15 kopfigen Foderalregierung bildet der wiederum der Premierminister als primus inter pares vorsteht Die foderalen Institutionen sind verantwortlich fur Justizwesen Finanzpolitik innere Sicherheit Aussenpolitik Landesverteidigung und soziale Sicherheit Hoheitssymbole Hauptartikel Flagge Belgiens und Wappen Belgiens Das Konigreich Belgien verfugt uber eine Flagge sowie ein grosses mittleres und kleines Wappen Flagge 2 3 Grosses Wappen Mittleres Wappen Kleines WappenPolitische Parteien Siehe auch Liste der politischen Parteien in Belgien Die meisten politischen Parteien spalteten sich in den 1960er bis 1980er Jahren in jeweils eine flamische und eine frankophone Partei auf haufig gibt es auch ein deutschsprachiges Pendant Parteien derselben Gruppierung arbeiten aber mehr oder weniger eng zusammen und bilden manchmal auch Fraktionsgemeinschaften Die deutschsprachigen Parteien sind ausschliesslich regional tatig Parteien im foderalen Parlament der belgischen Abgeordnetenkammer 2019 Partei Sitze AnmerkungFlamische ParteienNieuw Vlaamse Alliantie N VA 25 konservative Separatisten hervorgegangen aus der VolksunieVlaams Belang VB 18 rechtspopulistische Separatisten ehemals Vlaams BlokChristen Democratisch en Vlaams CD amp V 12 Christdemokraten ehemals CVPOpen Vlaamse Liberalen en Democraten Open Vld 12 Liberale ehemals PVVVooruit 9 Sozialisten ehemals SP ehemals SP aGroen 8 Grune ehemals AgalevFrankophone ParteienParti Socialiste PS 20 SozialistenMouvement Reformateur MR 14 Liberale ehemals PLP und PRLEcolo 13 GruneLes Engages LE 5 Christdemokraten ehemals PSC und cdHDemocrate Federaliste Independant DeFI 2 Vertretung von Frankophonen vor allem in Brussel ehemals FDF 1995 bis 2010 gemeinsame Listen mit PRL bzw MRLandesweite ParteienPartij van de Arbeid Parti du Travail de Belgique PVDA PTB 12 Kommunisten ehemals AMADA TPOPolitische Indizes Von Nichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes Name des Index Indexwert Weltweiter Rang Interpretationshilfe JahrFragile States Index 31 4 von 120 160 von 179 Stabilitat des Landes sehr stabil 0 sehr nachhaltig 120 sehr alarmierend Rang 1 fragilstes Land 179 stabilstes Land 2023Demokratieindex 7 64 von 10 36 von 167 Unvollstandige Demokratie 0 autoritares Regime 10 vollstandige Demokratie 2023Freedom in the World Index 96 von 100 Freiheitsstatus frei 0 unfrei 100 frei 2024Rangliste der Pressefreiheit 81 5 von 100 16 von 180 Zufriedenstellende Lage fur die Pressefreiheit 100 gute Lage 0 sehr ernste Lage 2024Korruptionswahrnehmungsindex CPI 73 von 100 16 von 180 0 sehr korrupt 100 sehr sauber 2023Flamisch wallonische Konflikte Auf einem deutsch franzosischen Strassenschild in der deutschsprachigen Gemeinschaft wurden die franzosischen Bezeichnungen unkenntlich gemacht Hauptartikel Flamisch wallonischer Konflikt und Sprachgesetzgebung in Belgien Belgien ist von innerer Zerrissenheit vor allem zwischen der flamischen niederlandischsprachigen und der wallonischen franzosischsprachigen Bevolkerung gepragt Im Unterschied zur Schweiz dortige Sprachgruppenanteile bildet das Nebeneinander der Sprachgruppen einen erheblichen Konfliktstoff Die Ursachen hierfur sind kulturhistorisch und soziookonomisch bedingt Der Belgien Experte Christoph Driessen beschreibt Belgien als ein Land in dem viele Menschen Niederlandisch oder Franzosisch sprechen ohne niederlandisch oder franzosisch sein zu wollen Der flamisch wallonische Konflikt der zunachst vor allem soziale Ursachen hatte Verarmung der flamischen Bauernschaft zur Zeit der Industriellen Revolution soziale Benachteiligung dieser Bevolkerungsschicht im politischen und gesellschaftlichen Gefuge des Landes bei gleichzeitigem Wirtschaftsboom und kulturellem Aufstieg der Wallonie im 19 und fruhen 20 Jahrhundert dauert bis heute an obwohl sich die sozio okonomischen Verhaltnisse seit dem Niedergang der fur die Wallonie pragenden Montanindustrie in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts und dem Aufschwung neuer Wirtschaftszweige in Flandern grundlegend gewandelt haben Daher sind zum Beispiel Volkszahlungen welche die gesprochene Sprache der Einwohner erheben seit 1961 verboten um nicht immer wieder aufgrund von sich wandelnden statistischen Ergebnissen neue Konflikte um die Zugehorigkeit bestimmter auf der Sprachengrenze liegender Gemeinden zur einen oder anderen Region anzufachen Um insbesondere die Situation in diesen gemischtsprachlichen Gegenden zu entscharfen wurden zum Teil Fazilitatengemeinden mit besonderen Minderheitenrechten insbesondere im Schulbereich geschaffen Insgesamt gesehen haben die Spannungen zwischen den beiden grossen Volksgruppen Belgiens in der letzten Generation abgenommen Ein Ende Belgiens ist nicht in Sicht urteilte 2018 der Historiker Christoph Driessen in seinem Buch Geschichte Belgiens und verwies darauf dass die separatistischen Parteien in Flandern in der Minderheit seien und es in Wallonien praktisch keine separatistischen Bestrebungen mehr gebe Jungere Belgier sowie viele Einwanderer konnten mit dem Sprachenstreit weniger anfangen als fruhere Generationen sie folgen anderen Identifikationsmodellen in denen der Frage der Zugehorigkeit zur einen oder anderen Sprachgruppe weniger Gewicht zukommt Dass es einen innerbelgischen Zusammenhalt gebe habe auch die Begeisterung fur die gesamtbelgische Mannschaft bei der Fussball Weltmeisterschaft 2018 gezeigt bei der Belgien den dritten Platz belegte Nichtsdestoweniger ist zu beobachten dass trotz des verpflichtenden Schulunterrichts in der jeweils anderen Landessprache gute Kenntnisse des Niederlandischen in Wallonien kaum verbreitet sind und die flussige Beherrschung des Franzosischen in Flandern im Vergleich zu fruheren Generationen abgenommen hat Nicht nur in der Staatsstruktur auch kulturell fuhren beide Bevolkerungsgruppen ein weitgehend getrenntes Dasein Im kulturellen Sektor besteht eine ausgepragte Affinitat Flanderns zu den Niederlanden und Walloniens zu Frankreich Gleichwohl wird darauf geachtet dass auf foderaler politischer Ebene die Mehrsprachigkeit Belgiens demonstriert wird so mussen Spitzenpolitiker insbesondere in Regierungsamtern die zweite Landessprache beherrschen oder lernen um zu reussieren und der Konig halt Ansprachen die sich an alle Belgier richten konsequent in allen drei Amtssprachen Politische Entwicklungen seit 2008 Im Marz 2008 verstandigten sich flamische und frankophone Christdemokraten CD amp V und cdH und Liberale Open Vld und MR sowie die wallonischen Sozialisten PS auf die Bildung einer gemeinsamen Regierung mit Yves Leterme CD amp V als Premierminister Am 18 Dezember 2008 teilte der Kassationshof das hochste ordentliche Gericht in Belgien in einem Brief an den Kammervorsitzenden Herman Van Rompuy mit dass Leterme versucht habe das Gericht in der Frage des geplanten Verkaufs der belgischen Bank Fortis an den franzosischen Finanzkonzern BNP Paribas zu beeinflussen dies hatte Leterme kurz zuvor noch bestritten Tags darauf trat Leterme zuruck Ab dem 30 Dezember 2008 fuhrte Herman Van Rompuy CD amp V die belgische Foderalregierung welche sich aus derselben Funfparteien Koalition zusammensetzte Nachdem er jedoch am 19 November 2009 zum ersten standigen Prasidenten des Europaischen Rates designiert worden war legte er sein Amt am 25 November 2009 nieder Am gleichen Tag noch wurde Yves Leterme erneut zum Premierminister ernannt und fuhrte seither seine zweite Foderalregierung in dieser Legislaturperiode Diese Regierung zerbrach im April 2010 wieder als nach internen Streitigkeiten um eine Losung im Konflikt um den zweisprachigen Wahlkreis Brussel Halle Vilvoorde die flamische liberale Partei OpenVLD ihren Ruckzug aus der Regierung bekanntgab Bei den vorgezogenen Neuwahlen am 13 Juni 2010 gewannen die flamischen Nationalisten der N VA unter Bart De Wever 27 der 150 Sitze und stellten damit unter den flamischen Parteien die starkste Fraktion im Parlament In Wallonien wurde die sozialistische PS von Elio Di Rupo starkste politische Kraft Die Regierungsbildung war schwierig und erst anderthalb Jahre spater konnte Elio Di Rupo eine Koalitionsregierung bilden die am 5 Dezember 2011 ernannt wurde Als Tripartite aus den Parteifamilien der Sozialisten Liberalen und Christdemokraten bestehend hatte sie unter den flamischen Parteien keine Mehrheit Mit dem Sozialisten Elio Di Rupo wurde erstmals seit dem Ende der letzten Regierung von Paul Vanden Boeynants 1979 ein Frankophoner und ein Sozialist zum belgischen Ministerprasidenten gewahlt Bis zu seiner Wahl blieb die Regierung Leterme geschaftsfuhrend im Amt Die Zeitspanne von 541 Tagen von der Wahl bis zur Bildung der neuen Regierung stellt einen Rekord in der modernen Weltgeschichte dar Am 21 Juli 2013 dem belgischen Nationalfeiertag dankte Konig Albert II zugunsten seines altesten Sohnes Philippe ab nachdem er dies am 3 Juli 2013 angekundigt hatte Bei der Wahl vom 25 Mai 2014 verloren vor allem die Sozialisten Stimmen wodurch die vormalige Regierung keine Mehrheit mehr hatte Die N VA konnte weitere Zugewinne verbuchen Am 11 Oktober 2014 wurde die neue Regierung die Coalition suedoise schwedische Koalition genannt wurde unter dem frankophonen Premierminister Charles Michel vereidigt Im Gegensatz zu den bisher ublichen breiten Koalitionen stammen alle beteiligten Parteien die flamischen Nationalisten N VA Christdemokraten CD amp V und die Liberalen beider Sprachgruppen MR und Open Vld aus dem Mitte rechts Spektrum Erstmals seit 1988 waren die Sozialisten nicht an der Regierung beteiligt die auf frankophoner Seite keine Mehrheit hatte Die Regierung Michel I sturzte im Dezember 2018 uber die Ratifizierung des UN Migrationspakts die von der N VA abgelehnt wurde und die sich dann aus der Regierung zuruckzog Daraufhin bildete Charles Michel die Regierung Michel II ohne die N VA Mitglieder die aber vor einem Misstrauensvotum am 18 Dezember 2018 zurucktrat und anschliessend geschaftsfuhrend im Amt blieb auch uber die Parlamentswahlen vom 26 Mai 2019 hinaus da sich keine neue Mehrheit fand Nachdem Charles Michel als Nachfolger von Donald Tusk zum Prasidenten des Europaischen Rates gewahlt worden war kundigte er am 26 Oktober 2019 seinen Rucktritt an Am 27 Oktober 2019 ernannte der Konig Sophie Wilmes zur neuen geschaftsfuhrenden Ministerprasidentin die erste Frau in diesem Amt seit der Unabhangigkeit vor 188 Jahren Am 17 Marz 2020 wurde sie vom Konig als ordentliche Premierministerin der Regierung Wilmes II vereidigt nachdem ihr angesichts der COVID 19 Pandemie alle Parteien mit Ausnahme der wallonischen Kommunisten der flamischen Nationalisten der N VA und der flamischen Rechtsextremisten von Vlaams Belang die Unterstutzung zusagten Sie versprach sich nur um die COVID 19 Pandemie in Belgien und deren Folgen zu kummern und nach einem halben Jahr die Vertrauensfrage zu stellen Nachdem die Regierungsbildung weiter stockte sich folglich eine neue Koalition sammelte jedoch fur einen der Informateurs wegen einer Infektion mit COVID 19 die Quarantane angeordnet wurde wurde die Zeit erneut verlangert Am 1 Oktober 2020 wurde die neue Regierung unter Premierminister Alexander De Croo vereidigt die erstmals aus sieben Parteien der vier Parteifamilien der Sozialisten Liberalen Christdemokraten und Grunen besteht und Vivaldi Koalition genannt wird Sie gilt als linksliberal ist erstmals paritatisch mit zehn Frauen und zehn Mannern besetzt deutlich junger und mit funfzehn Regierungsmitgliedern besetzt die nie zuvor ein foderales politisches Amt ausubten Sophie Wilmes wurde darin Aussenministerin Die Regierung De Wever bildet seit dem 3 Februar 2025 die Regierung Belgiens Sie wurde nach der Parlamentswahl 2024 gebildet und loste die Regierung De Croo ab Die Regierungsparteien umfassen eine Mitte Rechts Koalition aus funf Parteien von denen die flamischen Nationalkonservativen der N VA den Regierungschef Bart De Wever stellen Aufgrund der Farbgebung der beteiligten Parteien N VA wallonische Liberale flamische und wallonische Christdemokraten flamische Sozialdemokraten wird diese Koalition als Arizona Koalition bezeichnet Europapolitik Siehe auch Liste der diplomatischen Vertretungen in Belgien Sitz der Europaischen Kommission in Brussel Belgien ist Grundungsmitglied der Europaische Gemeinschaft fur Kohle und Stahl und ihrer Nachfolgeeinrichtungen der Benelux Gemeinschaft und des Europarates Das Land ist ebenfalls Grundungsmitglied der Europaischen Wahrungsunion Eurobarometer Umfragen zeigen regelmassig dass die belgische Bevolkerung etwa zu zwei Drittel pro europaisch eingestellt ist was uber dem EU Durchschnitt von knapp uber 50 Prozent liegt Die belgische Hauptstadt Brussel ist Sitz mehrerer EU Institutionen und Agenturen wie die Kommission das Parlament der Ministerrat der Wirtschaft und Sozialausschuss oder der Ausschuss der Regionen sowie zahlreicher Lobbying Gruppen Nichtregierungsorganisationen usw die im Bereich der Europapolitik arbeiten Die belgischen Regierungen seit 1945 haben sich fur den Aufbau Europas eingesetzt Unter belgischem Ratsvorsitz in der zweiten Halfte 2001 wurde die Einberufung des Verfassungskonvents beschlossen der einige Jahre spater den Vertrag uber eine Verfassung fur Europa VVE hervorbringen sollte Belgien setzte sich fur den Ratifizierungsprozess des VVE ein und nach dessen Scheitern fur die Erhaltung der Substanz des VVE im Vertrag von Lissabon der am 13 Dezember 2007 unterschrieben wurde und am 1 Dezember 2009 in Kraft trat Belgiens Verteidigungspolitik stutzt sich nicht nur auf die NATO Belgien ist Grundungsmitglied sondern auch auf die EU im Rahmen der Gemeinsamen Aussen und Sicherheitspolitik GASP Die Hauptstadt Brussel ist sowohl Sitz der NATO Hauptorgane als auch der Europaischen Verteidigungsagentur der EU was Belgien zum Zentrum der euro atlantischen Verteidigungsstrukturen macht Das Land stellt fur die EU Battlegroups Truppen bereit und beteiligt sich an Einsatzen der EU beispielsweise an der EUFOR Durch seine historischen Verbindungen zum afrikanischen Land Kongo ist Belgien Meinungsfuhrer bei Angelegenheiten der Grossen Seen und Zentralafrikas innerhalb der EU und ist massgeblich um eine friedliche Stabilisierung des Ostkongo bemuht Durch Belgiens foderale Struktur die der Lokalebene ausserordentlich Zustandigkeiten zuweist sind sowohl die Regionen als auch die Gemeinschaften massgeblich an der belgischen Europapolitik beteiligt und zugleich von der Umsetzung politischer Ziele der EU betroffen Zum Beispiel sind sie zustandig fur Kulturpolitik und konnen in diesem Bereich Vertrage mit auslandischen Staaten abschliessen sodass sie im Ausland ein eigenstandiges Profil aufgebaut haben zum Beispiel indem sie in einigen belgischen Botschaften Kulturreferenten stellen Im ersten Halbjahr 2024 hat Belgien den Ratsvorsitz zum dreizehnten Mal inne Erster Vorsitzender des Rates der Europaischen Union war 1958 der damalige belgische Aussenminister Victor Larock Nach dem Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon wurde der Belgier Herman Van Rompuy in das neugeschaffene Amt des Prasidenten des Europaischen Rates berufen zwischen dem 1 Dezember 2019 und dem 30 November 2024 hatte der Belgier Charles Michel dieses Amt inne Belgisch deutsche Beziehungen Hauptartikel Belgisch deutsche Beziehungen Belgien und Deutschland arbeiten eng zusammen Beide Lander sind Grundungsstaaten der EU Beide Lander sind zudem Mitglied der NATO Die wirtschaftliche Zusammenarbeit ist eng Deutschland belegt bei den Handelspartnern Belgiens den zweiten Platz nach den Niederlanden Fur die belgische Exportwirtschaft ist Deutschland der wichtigste Partner Belgien ist Deutschlands elftgrosster Handelspartner weltweit Militar Belgischer Soldat wahrend einer Ubung Die Belgischen Streitkrafte niederlandisch Defensie van Belgie franzosisch Armee belge untergliedern sich in Heer Marine Luftstreitkrafte und medizinisches Korps niederlandisch Medische Component franzosisch Corps medical 2006 hatten die Belgischen Streitkrafte eine Starke von 36 000 Mann Der freiwillige Wehrdienst wurde formell 1994 abgeschafft Belgien gab 2017 knapp 0 9 Prozent seiner Wirtschaftsleistung oder 4 4 Milliarden US Dollar fur seine Streitkrafte aus Die Landstreitkrafte sind mit 24 600 die grosste der Teilstreitkrafte Die belgischen Luftstreitkrafte niederlandisch Luchtmacht franzosisch Force Aerienne Belge ist mit 6350 Mann die zweitgrosste Teilstreitkraft Ihr stehen 72 F 16 Kampfflugzeuge sowie 31 Hubschrauber zur Verfugung Die Marine ist in einem gemeinsamen Benelux Kommando organisiert Sie verfugt uber zwei Wielingen Fregatten sechs Minenjager und ein Flusspatrouillenschiff Polizei Polizeifahrzeug der foderalen Polizei in Brussel Die Polizeireform von 2001 hat eine auf zwei Ebenen strukturierte integrierte Polizei geschaffen Foderale Polizei niederlandisch Federale Politie franzosisch Police Federale mit einem Generalkommissariat und drei Generaldirektionen der Verwaltungspolizei der Kriminalpolizei und der Direktion fur Unterstutzung und Verwaltung Diese sind zum Teil auch auf Provinz bzw Gerichtsbezirksebene dezentralisiert Lokale Polizei niederlandisch Lokale Politie franzosisch Police Locale mit ihren momentan 195 Polizeizonen ist aus kommunalen Polizeieinheiten und der bis 2001 bestehenden Gendarmerie niederlandisch Rijkswacht gebildet worden Verwaltungsgliederung Hauptartikel Politisches System Belgiens und Verwaltungsgliederung Belgiens Verwaltungsgliederung Belgiens eingezeichnet Regionen Provinzen Bezirke und Gemeinden Die drei Gemeinschaften Belgiens Franzosische Flamische und Deutschsprachige GemeinschaftDie drei Regionen Belgiens Wallonische und Flamische Region sowie Region Brussel Hauptstadt Belgien ist seit 1993 ein Bundesstaat der sich sowohl in drei Regionen als auch in drei Gemeinschaften gliedert Als nachgeordnete Verwaltungseinheiten bestehen zehn Provinzen und 43 Arrondissements Die lokale Selbstverwaltung wird von den 589 Gemeinden ausgeubt Sowohl die Regionen als auch die Gemeinschaften sind Gliedstaaten des belgischen Bundesstaates sie unterscheiden sich durch ihre territoriale Abgrenzung und ihre Kompetenzen Die Regionen niederlandisch gewesten franzosisch regions sind zustandig fur grosse Bereiche der Wirtschafts Umwelt Verkehrs und Agrarpolitik zudem uben sie die Rechts und ggf Fachaufsicht uber Provinzen Arrondissements und Gemeinden aus Die Gemeinschaften niederlandisch gemeenschappen franzosisch communautes fruher haufig auch als Kultur bzw Sprachgemeinschaften bezeichnet verantworten das gesamte Bildungswesen die Kulturpolitik sowie weitere personenbezogene Angelegenheiten Bereiche der Familien Gesundheits und Sozialpolitik unter anderem die offentlichen Krankenhauser Auch im Vergleich mit anderen Bundesstaaten verfugen Regionen und Gemeinschaften zusammengenommen uber ein hohes Mass an Kompetenzen zudem konnen sie in ihren Verantwortungsbereichen eigenstandig Vertrage mit auslandischen Staaten abschliessen Vom belgischen Staat abgeschlossene internationale Vertrage die Kompetenzen der Regionen bzw Gemeinschaften betreffen bedurfen der Zustimmung derer Parlamente dies gilt beispielsweise fur die Vertrage der Europaischen Union Bei der Bundesebene sind vor allem die Zustandigkeit fur Aussen Verteidigungs und Finanzpolitik die sozialen Sicherungssysteme sowie die Polizei und Justiz verblieben Die territoriale Abgrenzung der Regionen und Gemeinschaften richtet sich nach den Sprachgebieten Die Flamische Region umfasst das niederlandische Sprachgebiet die Wallonische Region das franzosische und das deutsche Sprachgebiet die zweisprachige Region Brussel Hauptstadt das franzosisch niederlandische Sprachgebiet Die Flamische Gemeinschaft ubt ihre Befugnisse auf dem niederlandischen und dem zweisprachigen Sprachgebiet aus die Franzosische Gemeinschaft auf dem franzosischen und dem zweisprachigen Sprachgebiet die Deutschsprachige Gemeinschaft auf dem deutschen Sprachgebiet Regionen und Gemeinschaften verfugen jeweils uber ein eigenes Parlament und eine eigene Regierung Allerdings haben die Flamische Gemeinschaft und die Flamische Region ihre Institutionen zusammengelegt so dass es nur ein Flamisches Parlament und eine Flamische Regierung gibt die sowohl die Befugnisse der Region als auch die der Gemeinschaft ausuben Ausserdem kennt Belgien auf einer tieferen Verwaltungsebene die zehn Provinzen die innerhalb der Regionen liegen Die Flamische Region niederlandisch Vlaamse Gewest umfasst funf Provinzen Antwerpen Hauptstadt Antwerpen Limburg Hasselt Ostflandern Gent Flamisch Brabant Lowen Westflandern Brugge Die Wallonische Region franzosisch Region wallonne umfasst ebenfalls funf Provinzen Hennegau Mons Luttich Luttich Luxemburg Arlon Namur Namur Wallonisch Brabant Wavre Die Region Brussel Hauptstadt franzosisch Region de Bruxelles Capitale niederlandisch Brussels Hoofdstedelijk Gewest gilt als provinzfrei Sie ubt ihre Zustandigkeiten im Verwaltungsbezirk Brussel Hauptstadt aus der deckungsgleich mit der Region Brussel Hauptstadt ist Die unterste Verwaltungsebene stellen die 581 Gemeinden dar siehe auch Liste der Gemeinden in Belgien Liste der Gemeinden in Flandern Liste der Gemeinden in Wallonien Siehe auch Gebietskorperschaft Belgien Staatshaushalt Quelle Eurostat Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ertrage Einnahmen von 163 Milliarden Euro Dem standen Aufwendungen Ausgaben in Hohe von 183 Milliarden Euro gegenuber Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Hohe von 20 Milliarden Euro beziehungsweise 6 0 des Bruttoinlandsprodukts Belgien ist es in den Jahren zwischen 1995 und 2007 gelungen den relativen Anteil der Staatsverschuldung am Bruttosozialprodukt deutlich abzubauen Dieser Erfolg wird hingegen durch die Folgen der Weltfinanzkrise seit 2007 gefahrdet Am 25 November 2011 stufte die Ratingagentur Standard amp Poor s Belgien von der Bewertung AA auf AA herab Begrundet wurde dies mit der schwelenden Staatskrise dem geringen Wachstum und dem wachsenden Druck der Finanzmarkte Die Staatsverschuldung betrug zum 30 Juni 2016 455 3 Milliarden Euro oder 109 7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts 2020 betrug der Anteil der Staatsausgaben in Prozent des Bruttoinlandsprodukts folgender Bereiche Gesundheit 11 1 Bildung 6 7 Militar 1 3 2024 WirtschaftDie zentrale geografische Lage des Landes verschafft der belgischen Wirtschaft einen strategischen Vorteil im internationalen Handel unterstutzt durch eine gut ausgebaute Infrastruktur wie den Hafen von Antwerpen Belgien war das erste Land auf dem europaischen Festland das industrialisiert wurde ab den 1820er Jahren Starke Industrien entstanden in der Kohle Stahl Textilien Maschinenbau spater auch Chemie Stadte wie Luttich Charleroi und Gent waren industrielle Kraftzentren Der Staat galt um 1900 als die Schweiz des Nordens ein Synonym fur Wohlstand Stabilitat Infrastruktur und Exportstarke Durch den Ersten und Zweiten Weltkrieg entstanden grosse Schaden aber es erfolgte schnelle Erholung In den 1950ern und 60ern wirtschaftlich stabil aber die Schwerindustrie verlor an Bedeutung Ab 1970er kamen strukturelle Schwachen wie eine veraltete Industrie zu Tage Eine hohe Staatsverschuldung und Arbeitslosigkeit waren die Folge Gleichzeitig entwickelte sich Flandern zum neuen wirtschaftlichen Motor durch Logistik Pharmazie und Dienstleistungen Belgien ist neben Luxemburg das einzige Land mit einer selbstatigen Anpassung von Gehaltern und Mieten an die Inflation Entwicklung Der nordliche Teil des heutigen Belgiens hatte ab dem Hochmittelalter bereits herausragende wirtschaftliche Bedeutung erlangt Die Grafschaft Flandern war ein Mittelpunkt der Textilindustrie vor allem fur hochwertige Tuchware Rohwolle wurde aus England eingefuhrt in Flandern zu Tuch verarbeitet und Seide und anderen Luxusgutern hergestellt und nach ganz Europa ausgefuhrt Es entstanden machtige selbstverwaltete Stadte wie Brugge Gent Ypern die sich fruh von der feudalen Herrschaft losten Diese Stadte hatten eigene Stadtrechte Kaufmannsgilden und Markte Begunstigt wurde diese entwicklung durch die Lage an der Nordsee Nahe zu England Frankreich und dem Rhein Damals war der Hafen von Brugge Zwin einer der bedeutendsten Seehandelsplatze Europas bis zum 15 Jh noch schiffbar bevor er versandete Die flamischen Stadte waren Teil des Netzwerkes der Hansestadte Ab dem 14 Jh liess die Bedeutung allmahlich nach Der Hundertjahriger Krieg 1337 1453 und die Aufstande z B in Gent gegen die Burgunderherzoge schwachten die Gegend Der Meeresarm Zwin uber den Brugge mit der Nordsee verbunden war versandete ab dem 14 Jh Brugge verlor den unmittelbaren Zugang zur See und damit seine Vormachtstellung im internationalen Handel Antwerpen ubernahm zeitweise die Rolle Brugges doch langfristig wanderten Handel und Macht nach Amsterdam London und spater ins spanische und portugiesische Kolonialreich Als spanische Truppen auf ihrem Feldzug Antwerpen im Jahr 1585 einnahmen sperrten die nordlichen Provinzen als Vergeltung den Unterlauf der Schelde Die Wirtschaft der sudlichen Teils wurde damit erstickt Der Westfalische Friede vernichtete diesen Handelsverkehr fast vollig da die Niederlande die Sperrung der Schelde durchsetzte Seit der Vereinigung der Niederlande mit Frankreich gegen Ende des 18 Jh durch Napoleon Bonaparte wurde die Scheldeschiffahrt wieder frei Der Hafen von Antwerpen wurde wiederhergestellt Die Vereinigung Belgiens und der Niederlande durch den Wiener Kongress begunstigte weiter Antwerpen auf Kosten Amsterdams Durch die Unabhangigkeit Belgiens von den Niederlanden im Jahr 1830 kam es nochmals kurzfristig zu einer Sperrung des Schelde Unterlaufs Im 19 Jht nahm der sudliche Landesteil die Wallonie einen bedeutsamen Aufschwung durch die Ausbeutung der Kohlevorkommen entlang der Bassins La Louviere Mons Charleroi Namur dem Lutticher Becken und spater dem Limburger Steinkohlerevier Eisenerz wurde vor allem aus Lothringen und Luxemburg eingefuhrt und in Belgien verhuttet Belgien wurde Ende des 19 Jh durch die Entwicklung der Schwerindustrie und die Kolonisierung und Ausbeutung des Kongo neben Grossbritannien zu dem reichsten Land Europas Heutige Lage Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt BIP der Europaischen Union ausgedruckt in Kaufkraftstandards erreichte Belgien 2014 einen uberdurchschnittlichen Index von 118 EU 28 100 Das Bruttoinlandsprodukt Belgiens betrug im Jahr 2015 ca 409 4 Milliarden Euro Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf betrug im selben Jahr 36 500 Euro Belgien stand trotz seiner kleinen Bevolkerung im Jahr 2016 auf Platz 20 der grossten Guterexporteure Dank seiner Lage im Herzen Europas ist es sehr eng in das Handelsnetz der Europaischen Union integriert Die wichtigsten Handelspartner Belgiens sind die Nachbarlander Frankreich Deutschland und die Niederlande Im Global Competitiveness Index der die Wettbewerbsfahigkeit eines Landes misst belegt Belgien Platz 20 von 137 Landern Stand 2017 2018 Im Index fur wirtschaftliche Freiheit belegt das Land 2019 Platz 48 von 180 Landern Die Arbeitslosenquote lag im Juni 2019 bei 5 4 Prozent und damit leicht unter dem EU Durchschnitt Im Jahr 2017 betrug die Jugendarbeitslosigkeit 19 Prozent Die Gesamtzahl der Beschaftigten wurde 2019 auf rund funf Millionen geschatzt Verteilung der erwerbstatigen Bevolkerung nach Sektoren Stand 201 und in Klammern Anteil an der gesamten Wertschopfung 2016 Landwirtschaft 1 1 Prozent 0 7 Prozent Industrie 21 5 Prozent 22 3 Prozent Dienstleistungssektor 78 4 Prozent 77 0 Prozent Tourismus Langerei in Brugge Der Tourismus spielt in Belgien eine grosse Rolle Im Travel and Tourism Competitiveness Report 2017 des World Economic Forum belegt Belgien Platz 21 von 136 Landern Belgien wurde 2016 von 7 5 Millionen auslandischen Touristen besucht die dem Land Einnahmen in Hohe von 11 8 Milliarden US Dollar brachten Vor allem Deutsche Briten Luxemburger Franzosen und Niederlander besuchen Belgien Bei den Briten ist ausserdem eine Art Erster Weltkrieg Tourismus entstanden In Westflandern stehen noch viele alte Kriegsdenkmaler und friedhofe Daneben sind alle Ferienbadeorte an der belgischen Nordseekuste Knokke Heist Brugge Blankenberge De Haan Bredene Ostende Middelkerke Nieuwpoort Koksijde und De Panne sehr beliebt Ausserdem sind die Ardennen eine vielbesuchte Urlaubsregion Von der belgischen Nordseekuste aus kann man viele Tagestouren unternehmen etwa in die Nachbarlander Frankreich und Niederlande oder Grossbritannien Als besonders nachgefragt haben sich auch Stadtetouren nach Brussel Hasselt Gent Antwerpen und andere erwiesen Die Stadt Brugge ist wahrscheinlich die Stadt mit dem grossten Tourismus Sie wird gelegentlich Venedig des Nordens genannt Es existiert ein eigenstandiger Tourismusverband fur Flandern sowie ein weiterer fur das ubrige Belgien Energiewirtschaft Elektrizitatsversorgung Belgien verfugt uber zwei aktive Kernkraftwerke die im Jahr 2022 fur 46 4 Prozent der Gesamtstromerzeugung standen siehe Kernenergie in Belgien In den Wintermonaten 2018 19 drohte ein Blackout als sechs Reaktoren gleichzeitig vom Netz genommen werden sollten Im Jahr 1999 wurde ein Atomausstieg vom Parlament beschlossen und 2003 ein Zeitplan bis 2025 festgelegt Bei der Umsetzung kam es jedoch zu Verzogerungen Im Marz 2022 gab die Foderalregierung die Verlangerung des Atomausstiegs bis 2035 bekannt Neben der Kernenergie fur die Grundlast setzt Belgien u a auf den Ausbau von Offshore Windparks vor der Kuste und produziert eine Leistung von 2 26 Gigawatt Belgien ist durch Hochspannungs Gleichstrom Ubertragungsleitungen HGU mit dem Vereinigten Konigreich Nemo Link seit Januar 2019 und Deutschland ALEGrO seit November 2020 verbunden Siehe auch Liste von Kraftwerken in Belgien Vermogen Belgien stand laut einer Studie der Bank Credit Suisse aus dem Jahre 2017 auf Rang 17 weltweit beim nationalen Gesamtvermogen Der Gesamtbesitz an Immobilien Aktien und Bargeld belief sich auf insgesamt 2 453 Milliarden US Dollar Das Vermogen pro erwachsene Person betragt 278 139 US Dollar im Durchschnitt und 161 589 US Dollar im Median in Deutschland 203 946 bzw 47 091 US Dollar Beim Vermogen je Einwohner gehort Belgien damit zu den zehn reichsten Landern weltweit Insgesamt war 54 Prozent des gesamten Vermogens der Belgier finanzielles Vermogen und 46 Prozent nicht finanzielles Vermogen Der Gini Koeffizient bei der Vermogensverteilung lag 2017 bei 63 was auf eine relativ moderate Vermogensungleichheit hindeutet Die obersten 10 Prozent der belgischen Bevolkerung besassen 47 6 Prozent des Vermogens und die obersten ein Prozent besassen 17 5 Prozent des Vermogens was eine niedrigere Vermogenskonzentration ist als in den meisten anderen europaischen Landern Der Anteil der Belgier mit einem Vermogen von uber einer Million US Dollar wird auf 3 9 Prozent der Bevolkerung geschatzt Regionale Disparitaten Bereits seit dem 19 Jahrhundert bestehen in Belgien Streitigkeiten zwischen den frankophonen Wallonen und den Niederlandisch sprechenden Flamen siehe auch flamisch wallonischer Konflikt Ein aktueller Streitpunkt hat seine Ursache in wirtschaftlichen Unterschieden zwischen den Landesteilen Da sich die ehemals von Kohle und Stahlindustrie gepragten wallonischen Regionen in einer Rezessionsphase befinden ist die Arbeitslosigkeit dort im Vergleich zu den flamischen Regionen deutlich erhoht Gleichzeitig wird das belgische Bruttonationaleinkommen zu zwei Dritteln in Flandern erwirtschaftet Die flamische Region zahlt einen Solidarbeitrag der in der Wallonie vor allem zur Finanzierung von Sozialleistungen verwendet wird Diese Zahlungen sind jedoch in der flamischen Region politisch umstritten Der wachsende Unmut uber die wirtschaftliche Schwache der wallonischen Region manifestiert sich insbesondere in der flamischen Separatistenbewegung deren Hauptorganisationstrager die Partei Vlaams Belang ist Bruttoinlandsprodukt in den belgischen Provinzen im Vergleich zum Konigreich Belgien zu den belgischen Regionen und zur Europaischen Union Rang Provinz BIP 2017 in Mio Euro BIP pro Kopf 2017 KKS EU 28 100 BIP pro Kopf 2017 in Euro Region Brussel Hauptstadt Brussel 77 694 196 65 0001 Provinz Antwerpen Provinz Antwerpen 85 753 140 46 6002 Wallonisch Brabant Provinz Wallonisch Brabant 17 477 131 43 7003 Provinz Flamisch Brabant Provinz Flamisch Brabant 47 104 125 41 500 Flandern Flandern 259 786 120 39 800 Belgien Belgien 439 052 116 38 7004 Provinz Westflandern Provinz Westflandern 45 263 115 38 1005 Provinz Ostflandern Provinz Ostflandern 53 855 108 35 900 Europa EU 28 15 383 066 100 30 0006 Provinz Limburg Provinz Limburg 27 810 96 32 000 Wallonische Region Wallonische Region 101 378 84 28 0007 Provinz Luttich Provinz Luttich 30 812 84 27 9008 Provinz Namur Provinz Namur 13 008 80 26 4009 Hennegau Provinz Hennegau 33 202 75 24 80010 Provinz Luxemburg Provinz Luxemburg 6 880 73 24 300Kennzahlen Belgien ist Teil des Europaischen Binnenmarkts Zusammen mit 19 anderen EU Mitgliedstaaten blau bildet es eine Wahrungsunion die Eurozone Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt Inflation Haushaltssaldo und Aussenhandel entwickelten sich in den letzten Jahren folgendermassen Veranderung des belgischen Bruttoinlandsprodukts BIP real in gegenuber dem Vorjahr Jahr 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015Veranderung in gg Vj 1 4 0 8 3 2 1 7 2 7 2 9 1 0 2 8 2 4 1 7 0 7 0 5 1 6 2 0Jahr 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023Veranderung in gg Vj 1 3 1 6 1 8 2 2 5 3 6 9 3 0 1 4Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts zu Marktpreisen in Belgien absolut in Mrd EuroJahr 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023BIP in Mrd Euro 400 8 416 7 430 1 445 1 460 1 478 7 460 5 508 0 554 2 584 7je Einwohner in EuroJahr 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023BIP je Einwohner in Tausend Euro 35 950 36 960 37 960 39 160 40 260 41 660 39 910 43 850 47 450 49 720Entwicklung der Inflationsrate in Belgien Entwicklung der Inflationsrate in Prozent gegenuber dem VorjahrJahr 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023Inflationsrate 1 8 2 2 2 3 1 2 0 4 3 2 9 6 4 0Entwicklung des Haushaltssaldos in Prozent des BIP minus bedeutet Defizit im Staatshaushalt Jahr 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023Haushaltssaldo 2 4 0 7 0 9 2 0 9 0 5 4 4 4 3 6Entwicklung des belgischen Aussenhandels Mrd US 2019 gg Vj Mrd US 2020 gg Vj Mrd US 2021 gg Vj Einfuhr 318 8 6 2 294 2 7 7 344 7 17 2Ausfuhr 311 7 3 6 296 1 5 0 336 5 13 6Saldo 7 1 2 0 8 2Haupthandelspartner Belgiens 2021 Export in Prozent nach Import in Prozent vonDeutschland Deutschland 17 1 Niederlande Niederlande 21 0Frankreich Frankreich 13 4 Deutschland Deutschland 15 9Niederlande Niederlande 12 1 Frankreich Frankreich 10 2Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7 1 Irland Irland 5 5Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Konigreich 6 3 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 4 8Italien Italien 4 2 Italien Italien 4 3Spanien Spanien 2 6 Spanien Spanien 3 3sonstige Staaten 37 2 sonstige Staaten 35 0MedienDer foderale Aufbau Belgiens spiegelt sich auch in der Medienlandschaft des Landes wider Es bestehen drei voneinander unabhangige Medienwelten auf Niederlandisch Franzosisch und Deutsch Der flamische Zeitungsmarkt ist der grosste und wird von drei Verlagen beherrscht Mediahuis mit Sitz in Antwerpen ist u a Herausgeber von De Standaard und Het Nieuwsblad DPG Media De Persgroep Herausgeber von Het Laatste Nieuws und De Morgen und Mediafin ein Gemeinschaftsunternehmen von DPG und Rossel Herausgeber von De Tijd Die Roularta Media Group mit Sitz in Roselaere gibt die Zeitschrift Knack heraus Die franzosischsprachige Zeitung Le Soir wird vom Verlagshaus Rossel mit Sitz in Brussel herausgegeben die Zeitung La Libre Belgique und La Derniere Heure Les Sports von Groupe IPM ebenfalls mit Sitz in Brussel verlegt L Avenir wird von Nehty mit Sitz in Luttich verlegt Sudinfo La Meuse wir durch SudPresse eine Tochter von Rossel herausgegeben Die Wirtschaftszeitung L Echo wird von Mediafin ein Gemeinschaftsunternehmen von DPG und Rossel verlegt Die Zeitschrift Le Vif L Express wird durch Roulata verlegt Beim Rundfunk bestehen fur die drei Sprachgemeinschaften jeweils getrennte offentlich rechtliche Sender VRT Vlaamse Radio en Televisieomroep fur Flandern RTBF Radio Television Belge Francophone fur die Wallonie und der BRF Belgischer Rundfunk fur die deutschsprachige Gemeinschaft Von den deutschsprachigen Ostbelgiern werden neben den BRF Programmen viele Horfunk und Fernsehprogramme aus dem nahen Deutschland genutzt Bedeutendste deutschsprachige Zeitung ist das in Eupen taglich erscheinende Grenz Echo Zu den Zeitschriften zahlen unter anderem die deutschsprachige Ausgabe des Belgischen Staatsblattes Amtsblatt der belgischen Foderalregierung in Brussel die landwirtschaftliche Publikation Der Bauer aus St Vith das stadtische Mitteilungsblatt Eupen aktuell das Verbandsorgan Der Offentliche Nahverkehr in der Welt Public Transport International aus Brussel oder das Quartalsmagazin Geschwenn Zaitschreft vum Arelerland luxemburgisch fur die Deutschsprachigen in Sudostbelgien um die Stadt Arlon Siehe auch Deutschsprachige AuslandsmedienInfrastruktur und VerkehrDank seiner zentralen Lage als europaisches Handelszentrum hat Belgien eines der weltweit dichtesten Verkehrsnetze Im Logistics Performance Index der von der Weltbank erstellt wird belegte Belgien 2016 den sechsten Platz unter 160 Landern Besonders gut schnitten die Parameter fur internationale Schifffahrt und den logistischen Zeitaufwand ab Feuerwehr In der Feuerwehr in Belgien waren im Jahr 2019 landesweit 5 519 Berufsfeuerwehrleuten und 12 230 freiwilligen Feuerwehrleuten in 252 Feuerwachen und Feuerwehrhausern organisiert die 34 sogenannten Hilfeleistungszonen und der Feuerwehr Brussel zugeteilt sind Fur Feuerwehreinsatze standen im gleichen Jahr 1 680 Loschfahrzeuge und 270 Drehleitern bzw Teleskopmasten bereit Die nationale Feuerwehrorganisation Direction generale Securite civile reprasentiert die belgische Feuerwehr mit ihren Feuerwehrangehorigen im Weltfeuerwehrverband CTIF Eisenbahn Regionalzug im Bahnhof Antwerpen Centraal Belgien war mit der 1835 eingeweihten Strecke von Brussel nach Mechelen das erste Land in Kontinentaleuropa mit Eisenbahnverbindungen Die staatliche Eisenbahngesellschaft die den Zugverkehr durchfuhrt ist die Nationale Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen NMBS SNCB Die Eisenbahninfrastruktur wird von Infrabel betrieben das belgische Bahnnetz ist eines der am dichtesten ausgebauten Netze der Welt Fur Brussel und das Umland ist am 13 Dezember 2015 ein S Zug Netz in Betrieb gegangen seit 2018 verkehren ebenfalls in Antwerpen Charleroi Gent und Luttich S Zuge Im internationalen Bahnverkehr ist Belgien mit Hochgeschwindigkeitsstrecken an seine Nachbarlander angebunden Nach Deutschland Frankreich in die Niederlande sowie ins Vereinigte Konigreich uber den Eurotunnel verkehren Eurostar ICE TGV Zuge In die Nachbarlander bestehen ausserdem Intercity und Regionalzugverbindungen Der Nachtzugverkehr von und nach Belgien wurde 2020 mit dem Nightjet der Osterreichischen Bundesbahnen wiederaufgenommen Die traditionsreiche Schlafwagengesellschaft Compagnie Internationale des Wagons Lits die unter anderem die Luxuszuge Orient Express Nord und Sud Express oder Ostende Wien Express betrieb wurde von dem aus Luttich stammenden Georges Nagelmackers gegrundet Offentlicher Nahverkehr Kusttram entlang der Kuste Belgien verfugt uber ein dicht ausgebautes Netz im offentlichen Nahverkehr Landesweit gibt es drei Nahverkehrsunternehmen STIB MIVB in Brussel De Lijn in Flandern und Transport en Commun TEC in der Wallonie Neben Busverkehr hat Belgien auch eine lange Geschichte mit stadtischem Schienenverkehr In Brussel existiert ein Metro System Stadtische Strassen und Stadtbahnen verkehren zudem in Antwerpen Brussel Charleroi Gent und Luttich Alle Orte entlang der gesamten Nordseekuste Belgiens sind mit der langsten Uberland Strassenbahnlinie der Welt verbunden der Kusttram Diese ist einer der letzten Uberreste des einstigen landesweiten Uberlandstrassenbahnnetzes welches von der Nationalen Kleinbahngesellschaft SNCV NMVB betrieben wurde Schifffahrt Belgien ist ein wichtiges Transitland zwischen Mittel und Westeuropa Der bedeutendste Hafen ist Antwerpen an der Schelde einer der grossten und wichtigsten Seehafen der Welt Auch der Seehafen von Brugge Zeebrugge gilt als einer der modernsten und bedeutendsten in Europa Traditionelle Bedeutung als Fahrhafen besass bis zur Eroffnung des Eurotunnels der Hafen von Ostende Siehe auch Belgische Hafen Flugverkehr Der wichtigste Flughafen des Landes ist Brussel Zaventem Weitere Flughafen sind Brussel Charleroi Luttich Antwerpen und Ostende Brugge Die staatliche belgische Fluggesellschaft war bis zu ihrem Bankrott am 6 November 2001 die traditionsreiche Sabena Sie ging in der SN Brussels Airlines auf die sich wiederum mit Virgin Express zur Brussels Airlines vereinigte Strassenverkehr Das gesamte Strassennetz umfasste 2013 etwa 154 012 Kilometer wovon 120 514 Kilometer asphaltiert sind Belgien besitzt ein sehr gut ausgebautes Autobahnnetz mit einer Lange von 1 756 Kilometern im Jahr 2010 das wie auch alle anderen Strassen in Belgien fast komplett mit Strassenlaternen ausgestattet und nachts beleuchtet ist Jedoch soll diese Beleuchtung aus Grunden der Stromersparnis und damit des Klimaschutzes kunftig eingeschrankt werden und folglich zwischen 0 30 Uhr und 4 30 Uhr abgeschaltet bleiben Aufgrund des hohen auslandischen Verkehrsaufkommens war fur 2008 eine Autobahnmaut in Hohe von 60 Euro geplant die fur heftige Diskussionen gesorgt hatte und bis heute nicht eingefuhrt wurde Bildung Hauptartikel Bildungssystem in Belgien Das Bildungssystem ist in Belgien aufgrund der weitreichenden Befugnisse der einzelnen Gemeinschaften unterschiedlich das Hochschulwesen wurde aber im Zuge des Bologna Prozesses weitgehend auf zwischengemeinschaftlicher und europaischer Ebene vereinheitlicht Die foderale Instanz von Belgien ist zustandig fur die Pensionen der Lehrer das Festlegen des Minimalwissens zur Erlangung eines Diploms und fur das Schulwesen vom 6 bis zum 18 Lebensjahr Schulen der Flamischen Gemeinschaft Ab einem Alter von zweieinhalb oder vier Jahren besuchen die Kinder in Flandern oft eine Art Kindergarten mit Vorschule niederlandisch Kleuteronderwijs Ab einem Alter von sechs Jahren gehen sie sechs Jahre zur Grundschule niederlandisch Basisonderwijs Die Schulen sind offentlich Flamische Gemeinschaft frei subventioniert meist katholisch oder privat nicht subventioniert Viele katholische Schulen geniessen ein hoheres Ansehen als die staatlichen Als erste Fremdsprache wird vom funften Schuljahr an Franzosisch unterrichtet Ab dem siebten Schuljahr erfolgt der Unterricht auf einer Sekundarschule Die Sekundarschulen niederlandisch Secundair onderwijs sind wie folgt unterteilt a erste Schulstufe in der Regel vom 12 bis 14 Lebensjahr b zweite und dritte Schulstufe vom 14 bis 18 Lebensjahr Wahl zwischen ASO allgemeiner Sekundarunterricht KSO kunstbildender Sekundarunterricht TSO technischer Sekundarunterricht BSO beruflicher Sekundarunterricht c vierte Schulstufe ab dem 18 Lebensjahr d h nach Ablauf der Schulpflicht hauptsachlich Krankenpflegeschulen Auf KSO Schulen die es meist nur in den grosseren Stadten gibt konnen die Schuler auch moderne Facher wie z B Comiczeichnen Computergrafik etc wahlen Englisch Franzosisch und Mathematik bilden Schwerpunkte des Lehrplans Abgeschlossen wird mit dem Diploma Secundair Onderwijs Abitur der den Zugang zum Hochschulstudium ermoglicht Nur im BSO Sektor konnen Jugendliche die Schule bereits vor dem 18 Lebensjahr Ende der Schulpflicht verlassen wenn sie eine Lehre Berufsausbildung anschliessen Schulen der Franzosischen Gemeinschaft Die Kinder in der Franzosischen Gemeinschaft Belgiens konnen ab einem Alter von zweieinhalb Jahren in eine Art Kindergarten ecole gardienne aufgenommen werden Vom sechsten bis zum zwolften Lebensjahr besuchen sie die Primarstufe enseignement primaire Die Klassenstufen werden hier von der premiere primaire bis zur sixieme primaire durchgezahlt Ab der deuxieme primaire konnen die franzosischsprachigen Schuler Niederlandisch lernen Die Sekundarstufe enseignement secondaire umfasst wie die Primarstufe sechs Jahre sie bietet zwei unterschiedliche Ausbildungsrichtungen einen klassisch humanistischen Zweig mit drei Jahren ecole moyenne inferieure und drei Jahren ecole moyenne superieure mit dem Abschluss diplome d humanites der dem deutschen Abitur entspricht einen technisch wirtschaftswissenschaftlichen Zweig enseignement technique ou professionel mit sechs Jahren Unterricht und dem Abschluss diplome technique oder diplome professionnel Schulen der Deutschsprachigen Gemeinschaft Die Schulbildung hat die gleiche Alterseinteilung wie in den anderen Teilen Belgiens Ab dem dritten Lebensjahr kann der Kindergarten besucht werden Ab dem funften oder sechsten Lebensjahr besucht man dann eine sechsjahrige Primarschule Weitere sechs Jahre werden auf einer Sekundarschule absolviert Einige Schulen umfassen alle drei Altersstufen konnen also vom Kindergarten bis zum Abitur besucht werden Andere Schulen konnen nur vom Kindergarten bis zum sechsten Schuljahr besucht werden anschliessend muss auf eine andere Schule gewechselt werden Manche Schulen sind reine Sekundarschulen siebtes bis zwolftes Schuljahr Bereits ab dem ersten Schuljahr wird Franzosisch unterrichtet Ab dem achten Schuljahr kommt als dritte Sprache Englisch hinzu Ab dem neunten Schuljahr kann ein Schuler in einigen Schulen zwischen Sozial Naturwissenschaften Sprachen Kunst Sekretariat Wirtschaftswissenschaften oder Elektronik wahlen Bei der Sprachenabteilung neusprachlicher Zweig erlernt ein Schuler neben Englisch und Franzosisch noch Italienisch Spanisch und Niederlandisch Unterrichtspflicht besteht bis zum 18 Lebensjahr wobei ein Schuler dieser Pflicht auch mit einer Lehre entsprechen kann Dort muss man lediglich zweimal die Woche zur Berufsschule Hochschulen Zoologisches Institut in Luttich Belgien hat elf Universitaten Niederlandischsprachig Katholische Universitat Lowen Katholieke Universiteit Leuven KUL Universitat Gent Universitat Antwerpen UA transnationale Universitat Limburg Universitat Hasselt UHasselt amp Universitat Maastricht UM Niederlande Freie Universitat Brussel Vrije Universiteit Brussel VUB Katholische Universitat Brussel Katholieke Universiteit Brussel KUB Franzosischsprachig Universite libre de Bruxelles Facultes Universitaires Saint Louis a Bruxelles Universite de Liege Ecole Polytechnique de Mons Facultes universitaires Notre Dame de la Paix Namur Universite catholique de Louvain in Louvain la Neuve Im deutschen Sprachgebiet gibt es nur eine Hochschule die Autonome Hochschule in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Den Universitaten gleichgestellte Einzelfakultaten sind die Evangelisch Theologische Fakultat Lowen Evangelische Theologische Faculteit die Fakultat fur Protestantische Theologie Brussel Faculteit voor Protestantse Godgeleerdheid und die Konigliche Militarakademie Koninklijke Militaire School Ecole royale militaire In Brugge ist das renommierte Europakolleg angesiedelt Neben den Universitaten existieren in den drei Gemeinschaften zahlreiche weitere Hautes Ecoles Hogescholen vergleichbar mit Fachhochschulen in Deutschland und mehrere Kunsthochschulen Ecoles Superieures des Arts KulturGastronomie Hauptartikel Belgische Kuche Flamische Kuche und Kuche in Brussel und der Wallonie Ein belgisches Biergeschaft Eine typische gesamtbelgische Kuche gibt es nicht da zahlreiche Spezialitaten eher der flamischen Kuche oder der Kuche Walloniens zuzuordnen sind oder von den Kochkunsten der Nachbarlander insbesondere Frankreichs inspiriert sind Es wurde aber eine weltbekannte Erfindung in Belgien gemacht die haufig falsch eingeordnet wird Pommes frites Belgische Waffeln stellen ebenfalls eine Spezialitat dar Die bekanntesten Waffelarten sind die Brusseler und die Lutticher Waffeln Des Weiteren ist Belgien fur seine Pralinen bekannt welche zur Weltspitze gehoren Diese sind nicht zu verwechseln mit den Lyonaiser Pralinen Pralines roses Eine weitere Besonderheit ist die Sortenvielfalt der belgischen Biere darunter zahlreiche Abteibiere Abdijbier Biere d Abbaye insbesondere die Trappistenbiere Westmalle Westvleteren Rochefort Orval und Chimay mit hoherem Alkoholgehalt mit Spontangarung vergorene Biere z B Lambic Geuze Faro mit Hefen die im Bereich der Senne heimisch sind oder mit Fruchtaromen versetzte Biere z B Kriek Jedoch ist die am meisten getrunkene Biersorte Pilsner Bier insbesondere von den Marken Jupiler aus Luttich und Stella Artois aus Lowen die beide zum belgischen Brauereikonzern AB InBev gehoren und Maes aus Mechelen von Alken Maes Die hohe Sortenvielfalt ist auch mit dem fehlenden Tradition des Reinheitsgebots zu erklaren Sehr starke Biere wurden in Belgien auch deshalb so beliebt weil die Steuer auf Branntwein verhaltnismassig hoch war und ist und durch das Vandervelde Gesetz welches bis in die 1980er Jahre den Verkauf von Branntwein in der Gastronomie verbot In Belgien werden auch Schaumweine in dem Gebiet Cremant de Wallonie erzeugt Bekannt sind auch die belgischen Abteikase von Chimay Orval Maredsous und sonstige Kase wie Fromage de Herve Remoudou oder Passendale Karneval In der Wallonie ist der Karneval tief mit Brauchtum und jahrhundertealten Ritualen verbunden Er hat oft landliche Wurzeln ist stark ritualisiert und verzichtet weitgehend auf politische Satire Drei der bekanntesten Karneval sind Karneval von Binche Beruhmt fur die Gilles Manner in aufwendig bestickten Kostumen Wachsmasken und Straussenfederhuten die Orangen in Zuschauerschaft werfen ein Symbol fur Gluck und Fruchtbarkeit Die Tradition wurde 2003 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt Karneval von Malmedy Der Cwarme mit Figuren wie dem Haguete verkorpert regionale Identitat wird ausschliesslich auf Wallonisch kommentiert und ist bereits seit dem 15 Jahrhundert belegt Karnvela Stavelot Am Laetare Sonntag ziehen die Blancs Moussis durch die Strassen weiss vermummte Figuren mit roten Nasen die Konfetti werfen und die Geistlichkeit parodieren Auch dieser Brauch wurde 2022 in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Foderation Wallonie Brussel aufgenommen In der Wallonie ist der Karneval eng mit der Fastenzeit verknupft Viele Feiern finden nicht im klassischen Faschingszeitraum sondern erst am Laetare Sonntag statt In Flander ist bekannteste Karneval der Karnveal von Aalst wo riesige Prunkwagen mit bissiger politischer Satire durch die Stadt ziehen nicht unahnlich den Karnevalsumzugen in Koln oder Dusseldorf Aalst war bis 2019 Teil des immateriellen UNESCO Kulturerbes wurde jedoch nach antisemitischen Darstellungen aus dem Verzeichnis entfernt Auch andere flamische Stadte wie Dendermonde Halle oder Ronse pflegen ihre Karnevalstraditionen mit viel Musik Humor und Familienfreundlichkeit allerdings meist ohne tief verwurzelte folkloristische Figuren wie in der Wallonie Sport Die belgische Fussballnationalmannschaft 2018 Ein beliebter Sport in Belgien ist Fussball Die 1 belgische Liga ist eine der altesten der Welt In den 1970er und 1980er Jahren gehorte das belgische Nationalteam Rote Teufel genannt zur internationalen Spitze Nach der Teilnahme an der Fussball Weltmeisterschaft 2002 hatte sich Belgien allerdings zwolf Jahre lang nicht mehr fur ein internationales Turnier qualifizieren konnen In den letzten Jahren zahlte die belgische Nationalmannschaft jedoch wieder zur Weltspitze wie sie mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei der Fussball Weltmeisterschaft 2018 bewies Siehe auch Fussball in Belgien Der Nationalsport in Belgien ist jedoch der Radsport Deswegen hat Belgien auch einige Beruhmtheiten im Radsport hervorgebracht So gehorten und gehoren Eddy Merckx Roger De Vlaeminck Johan Museeuw Peter Van Petegem sowie Tom Boonen zu den besten Radsportlern der Welt Wichtige Eintagesklassiker finden in Belgien statt beispielsweise Luttich Bastogne Luttich und die Flandern Rundfahrt Speziell zu erwahnen ist auch der Cyclocross eine Spezialdisziplin des Radsports welche im Winter ausgetragen wird Die heimischen Rennen werden von zehntausenden Zuschauern besucht In der Regel werden drei bis vier der ca acht Weltcup Wettbewerbe in Belgien ausgetragen ebenso wie die meisten am hochsten eingestuften sonstigen Wettbewerbe Belgien dominiert den Sport wie kein anderes Land und stellte mit Abstand die meisten Weltmeister und Weltcup Gesamtsieger wobei besonders Sven Nys hervorzuheben ist Auch der Tennissport ist im Aufwind Die flamische Kim Clijsters und die wallonische Justine Henin gehorten lange Zeit zu den besten Spielerinnen der Welt In der Leichtathletik ist Kim Gevaert 100 und 200 m Europameisterin und Tia Hellebaut Hochsprung Olympiasiegerin Rugby Union wird ebenfalls in Belgien gespielt Der belgischen Nationalmannschaft gelang jedoch noch nicht die Qualifikation fur eine Rugby Union Weltmeisterschaft Belgien ist einer der Teilnehmer bei der Rugby Union Europameisterschaft und trifft dort auf andere aufstrebende Nationalmannschaften Der ehemalige Prasident des Internationalen Olympischen Komitees Jacques Rogge war fur die belgische Nationalmannschaft aktiv Nicht vergessen werden sollte Karambolage und Billard Artistique in denen die Sportler Rene Vingerhoedt und Raymond Ceulemans uber Jahre die Szene dominierten Den Titel bei der Snookerweltmeisterschaft 2023 errang Luca Brecel Auch fur viele Amateur und Kneipenspieler hat Billard einen hohen Stellenwert Der Rundkurs von Spa Francorchamps wird zu den anspruchsvollsten Strecken im Motorsport gezahlt Hier gastieren in regelmassigen Abstanden internationale Rennserien darunter seit 1950 die Formel 1 Zu den Hohepunkten gehort auch das jahrlich stattfindende 24 Stunden Rennen Mit dem Circuit Zolder verfugt Belgien uber eine zweite Rennstrecke von uberregionaler Bedeutung Von 1973 bis 1984 trug hier ebenfalls die Formel 1 Rennen aus Nivelles Baulers der dritte Kurs auf dem Formel 1 Rennen stattfanden existiert nicht mehr Auf der Speedwaybahn von Heusden Zolder wurden bereits mehrmals internationale Pradikatsrennen ausgefahren Auf der Grasbahn in Alken in der Provinz Limburg wurde bereits das Finale zur Grasbahn Europameisterschaft ausgetragen Special Olympics Belgien wurde 1979 gegrundet und nahm mehrmals an Special Olympics Weltspielen teil Comics Siehe auch Frankobelgischer Comic Comics sind in Belgien generell sehr popular ein grosser bekennender Fan war zum Beispiel Konig Baudouin Den Bandes Dessinees kurz BD franzosisch oder Strips niederlandisch begegnen Menschen haufig im Stadtbild Qualitative Buchhandlungen in Belgien verfugen uber spezielle BD Abteilungen Zudem werden in grossen Supermarkten Comics angeboten Comics sind ein Hauptexportartikel belgischer Verlage denn viele international bekannte und beruhmte Comiczeichner und Autoren stammen aus Belgien das damit im Vergleich zu seiner Grosse die meisten in Europa hervorgebracht hat Die beruhmtesten sind Willy Vandersteen Suske und Wiske Jean Graton Michel Vaillant Morris Lucky Luke Herge Tim und Struppi Peyo Die Schlumpfe und weiteres Andre Franquin Spirou und Fantasio Gaston und Marsupilami und Philippe Geluck Le Chat Belgische Kinospielfilmproduktion Jahr Anzahl1975 141985 71995 82005 28 In Belgien ist es moglich Comic als Studienrichtung an Kunsthochschulen wie der Koniglichen Akademie fur bildende Kunst und dem Institut Saint Luc in Brussel zu studieren Daher werden die Bandes Dessinees in Belgien auch als neunte Kunst tituliert In Brussel gibt es ein Comic Museum Centre Belge de la Bande Dessinee in dem dieser Kunstrichtung auf drei Etagen gehuldigt wird Musik Im 15 und 16 Jahrhundert der Zeit der Renaissance waren zahlreiche Komponisten aus dem Gebiet des heutigen Belgien vor allem aus dem Hennegau fuhrend Die Musik der Renaissance war stilpragend in Europa Bedeutende Namen der Franko Flamischen Musik sind Guillaume Dufay Johannes Ockeghem Josquin Desprez Heinrich Isaac Jacob Obrecht Adrian Willaert Orlando di Lasso Der franzosische Komponist Cesar Franck wurde in Luttich geboren verbrachte seine ersten dreizehn Lebensjahre in Belgien und war dort bereits musikalisch aktiv bevor die Familie 1835 nach Paris umsiedelte Fur die Musikwelt des 19 Jahrhunderts und daruber hinaus war Adolphe Sax eine bedeutende Figur Ein weltweit ausserst renommierter Musikwettbewerb ist der Concours Reine Elisabeth Im Jazz sind der Mundharmonikaspieler Toots Thielemans der Tenorsaxophonist und Flotist Bobby Jaspar und der Gitarrist Philip Catherine international hervorgetreten Der Rockmusiker Gotye der mit seinem Hit Somebody That I Used to Know beruhmt und erfolgreich wurde ist in Belgien geboren Zu den bekanntesten Bands im 21 Jahrhundert zahlen dEUS Gotye Hooverphonic und Triggerfinger Seit den spaten 1990er Jahren ist Belgien eine Hochburg der Trance Musik fruher v a Hard Trance International erfolgreich sind die Gruppen Ian Van Dahl Lasgo und Sylver In der etwas progressiveren Szene sind z B Push oder Yves Deruyter sehr bekannt In Belgien gibt es viele Musikfestivals Bekannt sind unter anderem Tomorrowland Rock Werchter Dour Festival Pukkelpop oder Graspop Metal Meeting oder Siehe auch Liste belgischer Sanger Maler Seit dem 14 Jahrhundert hatte sich ein Wandel vollzogen Weltliche Mazene losten die Kirche als wichtigsten Auftraggeber fur Kunstwerke ab Darin begrundete sich die Altniederlandische Malerei die stilpragend wurde und zahlreiche bekannte Maler die flamische Primitive hervorbrachte Bekannte Maler sind Pieter Bruegel der Altere Peter Paul Rubens Rogier van der Weyden Hugo van der Goes Jan van Eyck Fur spatere Epochen bekannt wurde der Industriemaler Leonard Defrance James Ensor und der Surrealist Rene Magritte wie auch der Freund von Vincent van Gogh Eugene Boch und dessen Schwester Anna Boch Sonstige Kunstler Bekannte Architekten sind der Bauhaus Architekt Henry van de Velde und die Jugendstil Architekt Victor Horta und Paul Hankar und fur Art deco Paul Jaspar und Joseph Diongre Weltweit bekannte Schriftsteller sind Charles De Coster Emile Verhaeren Maurice Maeterlinck Georges Simenon und Amelie Nothomb Bekannte Schauspieler sind der Actionfilm Held Jean Claude Van Damme die Schauspieler Benoit Poelvoorde und Johnny Galecki die Schauspielerinnen Emilie Dequenne Cecile de France und Jasmin Schwiers Erfolgreiche Regisseure sind die Bruder Jean Pierre und Luc Dardenne Sehenswurdigkeiten Konigliche Residenz in Laken Brussel Hafen von Brugge Seebrugge Antwerpen Namur Eupen Luttich Brugge Couvin Ostende Charleroi Gent Mechelen Lowen Aalst Arlon Tournai Waterloo YpernBesonderheiten In Belgien ist die aktive Sterbehilfe erlaubt auch bei Minderjahrigen und durch ein Gesetz geregelt das dafur Arzte mit besonderer Weiterbildung vorsieht Im Jahr 2017 haben insgesamt 2 309 Menschen die aktive Sterbehilfe in Anspruch genommen darunter drei Minderjahrige Im Jahr 2009 existierten 822 Falle davon knapp 80 Prozent in Flandern Siehe auchPortal Belgien Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema BelgienLiteraturChristoph Driessen Geschichte Belgiens Die gespaltene Nation Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2018 ISBN 978 3 7917 2975 6 Insa Meinen Die Shoah in Belgien Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2009 ISBN 978 3 534 22158 5 Johannes Koll Hrsg Belgien Geschichte Politik Kultur Wirtschaft Aschendorff Verlag Munster 2007 ISBN 978 3 402 00408 1 Frank Berge Alexander Grasse Belgien Zerfall oder foderales Zukunftsmodell Der flamisch wallonische Konflikt und die Deutschsprachige Gemeinschaft Regionalisierung in Europa Band 3 Leske und Budrich Opladen 2003 ISBN 3 8100 3486 X Claus Hecking Das politische System Belgiens Leske und Budrich Opladen 2003 ISBN 3 8100 3724 9 WeblinksWikimedia Atlas Belgien geographische und historische Karten Weitere Inhalte in den Schwesterprojekten der Wikipedia Commons Medieninhalte Galerie Commons Medieninhalte Kategorie Wiktionary WorterbucheintrageWikinews NachrichtenWikisource Quellen und VolltexteWikivoyage ReisefuhrerWikidata WissensdatenbankOffizielle Website des Foderalen Offentlichen Dienstes niederlandisch franzosisch deutsch englisch Koniglicher Palast Die Monarchie in Belgien niederlandisch franzosisch deutsch englisch Landerdaten des deutschen Statistischen Bundesamtes Datenbank inhaltlich erschlossener Literatur zur gesellschaftlichen politischen und wirtschaftlichen Situation in Belgien Belgieninfo Deutschsprachige aktuelle Informationsseite Vor 175 Jahren entfacht eine Oper die belgische Revolution In arte tv 25 August 2005 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 20 Mai 2011 abgerufen am 21 April 2020 Linkkatalog zum Thema Belgien bei curlie org ehemals DMOZ Literatur von und uber Belgien im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek CIA World Factbook Belgien englisch Landerinformationen des deutschen Auswartigen AmtesEinzelnachweiseDie Rolle der Monarchie belgium be abgerufen am 12 April 2020 Der Konig Die Monarchie in Belgien abgerufen am 12 April 2020 La Belgique est desormais un peu plus grande In lalibre be 10 Januar 2019 abgerufen am 17 Januar 2019 franzosisch Anpassung der Flache an neue Vorgaben von Eurostat wodurch die Grundflache durch die Einbeziehung von Stranden bei Niedrigwasser ab 2019 um 160 km grosser geworden ist Bevolkerung nach Wohnsitz Nationalitat Familienstand Alter und Geschlecht In statbel fgov be Statbel Direction generale Statistique Statistics Belgium Foderaler Offentlicher Dienst abgerufen am 17 Februar 2025 Population growth annual In World Economic Outlook Database Weltbank 2022 abgerufen am 22 Oktober 2022 englisch World Economic Outlook Database October 2024 In World Economic Outlook Database Internationaler Wahrungsfonds 2024 abgerufen am 12 Januar 2025 englisch Table Human Development Index and its components In Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen Hrsg Human Development Report 2025 United Nations Development Programme New York 2025 ISBN 978 92 1154263 9 S 278 englisch undp org PDF Davor Belgischer Franc bfr unterteilt in 100 Centimes c Bevolkerung nach Wohnsitz Nationalitat Familienstand Alter und Geschlecht In statbel fgov be Statbel Direction generale Statistique Statistics Belgium Foderaler Offentlicher Dienst abgerufen am 17 Februar 2025 Europaische Union Urbanisierungsgrad in den Mitgliedsstaaten im Jahr 2018 In de statista com Abgerufen am 3 Dezember 2019 Die Region Brussel Hauptstadt umfasst die Stadt Brussel selbst sowie 18 unabhangige kommunale Einheiten Deren Einwohner werden vom Belgischen Statistikamt separat erfasst Horst Siegemund Konigreich Belgien In Winfried Steffani Hrsg Regierungsmehrheit und Opposition in den Staaten der EG 1991 S 61 91 springer com Wichard Woyke Das politische System Belgiens In Wolfgang Ismayr Hrsg Die politischen Systeme Westeuropas 3 Auflage UTB 2004 S 389 414 springer com Olivier Alsteens Generaldirektor beim Offentlichen Dienst Kanzlei des Premierministers Die Monarchie in Belgien PDF 4 1 MB In belgium be Foderaler Offentlicher Dienst FOD archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 16 Mai 2011 abgerufen am 12 August 2014 Christoph Driessen Geschichte Belgiens Die gespaltene Nation Regensburg 2023 S 9 Die Verfassung Belgiens In senate be Belgischer Senat abgerufen am 17 April 2024 Artikel 4 der Verfassung des Konigreichs Belgien Bruxelles singuliere et specifique In lalibre be La Libre Belgique 18 August 2010 abgerufen am 16 April 2022 franzosisch Warum wurde Belgien ein Foderalstaat In ostbelgienlive be Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens abgerufen am 26 Juli 2017 Parlament der DG Grundsatzerklarung des Parlaments zur Positionierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Prozess der Staatsreform vom 27 Juni 2011 Memento vom 13 November 2014 im Internet Archive PDF 270 kB Vgl hierzu Karl Heinz Lambertz im Juni 2012 Belgien ein Land mit Zukunft Memento vom 9 Januar 2015 im Internet Archive PDF 58 kB S 3 Ein Bundesstaatsmodell mit den vier Gliedstaaten Flandern Wallonien Brussel und Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens liegt in der logischen Kontinuitat der bisherigen Entwicklung und entspricht ohne Zweifel den vier institutionellen Realitaten die sich seit dem Ende des Einheitsstaates in Belgien gefestigt haben und mit denen sich eine sehr grosse Mehrheit der jeweiligen Bevolkerung eng verbunden fuhlt Homepage zum Sozialen Netz in Belgien Die klassische soziale Sicherheit in Belgien umfasst drei Systeme und sieben Zweige Die soziale Sicherheit sorgt fur Ersatzeinkommen und Zusatzleistungen Solidaritat ist der Zentralbegriff dieses Systems Walter Sperling Adolf Karger Hrsg Fischer Landerkunde Band 8 Europa Frankfurt am Main 1989 S 220 225 Die belgische Kuste In belgium be Foderaler Offentlicher Dienst FOD abgerufen am 7 Juni 2021 Urban population of total population Weltbank abgerufen am 16 September 2024 englisch Bevolkerung gemass dem Wohnsitz Staatsburgerschaft Belgier nicht Belgier Zivilstand Alter und Geschlecht Statbel abgerufen am 16 Juni 2022 Population total In World Economic Outlook Database Weltbank 2023 abgerufen am 16 September 2024 englisch Birth rate crude per 1 000 people In World Bank Open Data Weltbank 2024 abgerufen am 16 September 2024 englisch Death rate crude per 1 000 people In World Bank Open Data Weltbank 2024 abgerufen am 16 September 2024 englisch Fertility rate total births per woman In World Bank Open Data Weltbank 2024 abgerufen am 16 September 2024 englisch Life expectancy at birth total years In World Bank Open Data Weltbank 2024 abgerufen am 16 September 2024 englisch Life expectancy at birth female years In World Bank Open Data Weltbank 2024 abgerufen am 16 September 2024 englisch Life expectancy at birth male years In World Bank Open Data Weltbank 2024 abgerufen am 16 September 2024 englisch World Population Prospects 2022 Population Dynamics Download Files Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen 2021 abgerufen am 16 September 2024 englisch Population ages 0 14 of total population In World Bank Open Data Weltbank 2024 abgerufen am 16 September 2024 englisch Population ages 65 and above of total population In World Bank Open Data Weltbank 2024 abgerufen am 16 September 2024 englisch Jean Pierre Liegeois Roms en Europe Conseil de l Europe 2007 ISBN 978 92 871 6050 8 Annexe 3 Glossaire du Conseil de l Europe sur les Roms et les Gens du voyage S 295 franzosisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 28 April 2020 Philippe Masson homme de voyage In cmgv be 2015 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 8 September 2015 abgerufen am 28 August 2019 franzosisch vzw Alert Pastoraal voor Voyageurs Manoesjen Roms en Roma Memento vom 8 Februar 2009 im Internet Archive Les Gens du voyage en Wallonie PDF 1 2 MB In cmgv be S 5 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 12 Januar 2007 abgerufen am 25 Mai 2019 franzosisch Zitat frei ubersetzt Die Reisenden auch Jenische genannt insbesondere wenn sie aus dem Rheinland aus Lothringen oder dem Elsass stammen bilden sehr zusammengesetzte Gruppen von Familien die aus der europaischen Gesellschaft stammen und unterschiedlich enge Verbindungen mit den Zigeunern unterhalten In unseren Regionen wie in Frankreich kann die Nahe zwischen den Gruppen so stark sein dass es unnutz ist sie zu trennen Etude de legislation comparee n 145 avril 2005 Le stationnement des gens du voyage In senat fr April 2005 abgerufen am 4 November 2019 franzosisch 36 der belgischen Bevolkerung haben eine auslandische Herkunft In statbel fgov be 12 Juni 2025 abgerufen am 24 Juni 2025 Brussel 2030 moslimmeerderheid of miskennen werkelijkheid In npdata be 13 Februar 2012 abgerufen am 20 Oktober 2019 niederlandisch BuG 159 Bericht uit het Gewisse 7 mei 2012 In npdata be 7 Mai 2012 abgerufen am 15 Dezember 2019 niederlandisch Voor het eerst meer Marokkaanse dan Italiaanse migranten In hbvl be 21 Mai 2007 abgerufen am 28 Juli 2019 niederlandisch Pocket Belgien PDF 35 2 MB In bpb de Bundeszentrale fur politische Bildung Deutschland 2021 S 169 abgerufen am 20 April 2024 Mireille Huchon Histoire de la langue francaise Le Livre de Poche Nr 542 10 Auflage Librairie Generale Francaise Paris 2017 ISBN 978 2 253 90542 4 S 230 J Kramer Zweisprachigkeit in den Benelux Landern Hamburg Buske Verlag 1984 S 113ff Befreit verbunden engagiert In de protestant link Vereinigte Protestantische Kirche in Belgien abgerufen am 23 November 2018 www npdata be Europaische Union Hrsg Special Eurobarometer 508 Values and Identities of EU citizens Report Fieldwork October November 2020 Brussel 2021 ISBN 978 92 76 43232 6 S 126 englisch europa eu PDF 8 6 MB Verenigde Protestantse Kerk staat inzegening homohuwelijk toe In holebi info 30 November 2007 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 30 Marz 2019 abgerufen am 4 Dezember 2018 niederlandisch Belgium to face Israel behind closed doors in Hungary in Nations League 19 Juli 2024 abgerufen am 5 September 2024 britisches Englisch Michael Thaidigsmann Unmoglich Brussel untersagt Landerspiel gegen Israel 19 Juni 2024 abgerufen am 5 September 2024 Cnaan Liphshiz Belgian carnival float features puppets of grinning Jews a rat and money bags In Website der Jewish Telegraphic Agency 4 Marz 2019 abgerufen am 31 Marz 2020 amerikanisches Englisch Flora Cassen Jews Don t Get Our Humor How a Belgian Town Is Doubling Down on Its anti Semitism In Haaretz 28 Oktober 2019 Rutger Lievens Cedric Maes Aalsterse carnavalisten lachen opnieuw met joden en Unesco Pure provocatie In hln be 21 Oktober 2019 abgerufen am 28 September 2020 belgisches Niederlandisch Karneval in Aalst nicht mehr Kulturerbe In juedische allgemeine de 14 Dezember 2019 abgerufen am 15 Dezember 2019 Aalster Karneval erneut mit antisemitischen Motiven In juedische allgemeine de 23 Februar 2020 abgerufen am 5 Juli 2020 Andreas Kockartz Judenhass Deutlicher Anstieg antisemitischer Straftaten in Belgien In vrt be 2 Marz 2019 abgerufen am 24 Februar 2020 Dieter H Kollmer Die belgische Kolonialherrschaft 1908 bis 1960 In Bernhard Chiari Dieter H Kollmer Hrsg Wegweiser zur Geschichte Demokratische Republik Kongo 2 Auflage Verlag Ferdinand Schoningh Paderborn u a 2006 S 45 Jens Thiel Menschenbassin Belgien Anwerbung Deportation und Zwangsarbeit im Ersten Weltkrieg Klartext Verlag Essen ISBN 978 3 89861 563 1 Leo Geyr von Schweppenburg Erinnerungen eines Militarattaches London 1933 1937 Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1949 S 69ff Michael Zimmermann Rassenutopie und Genozid Die nationalsozialistische Losung der Zigeunerfrage Hamburg 1996 ISBN 3 7672 1270 6 Mart Martin The Almanac of Women and Minorities in World Politics Westview Press Boulder Colorado 2000 S 34 Offizielle Wahlergebnisse 2019 Abgerufen am 20 Juni 2019 Fragile States Index Global Data Fund for Peace 2023 abgerufen am 16 September 2024 englisch The Economist Intelligence Unit s Democracy Index The Economist Intelligence Unit 2023 abgerufen am 16 September 2024 englisch Countries and Territories Freedom House 2024 abgerufen am 16 September 2024 englisch 2024 World Press Freedom Index Reporter ohne Grenzen 2024 abgerufen am 16 September 2024 englisch CPI 2023 Tabellarische Rangliste Transparency International Deutschland e V 2024 abgerufen am 16 September 2024 englisch Christoph Driessen Geschichte Belgiens Die gespaltene Nation Regensburg 2023 S 218 Jacques Leclerc L Etat belge Donnees demolinguistiques In axl cefan ulaval ca Abgerufen am 28 Oktober 2020 franzosisch Jacques Leclerc L amenagement linguistique dans le monde In axl cefan ulaval ca Abgerufen am 28 Oktober 2020 franzosisch Christoph Driessen Geschichte Belgiens Die gespaltene Nation Regensburg 2018 S 219 221 Leterme ist Belgiens neuer Regierungschef In Spiegel Online 20 Marz 2008 abgerufen am 20 Februar 2020 Voltallige regering biedt haar ontslag aan VRT Nieuws 19 Dezember 2008 Memento vom 20 Dezember 2008 im Internet Archive Yves Leterme nomme Premier ministre In lalibre be 25 November 2009 abgerufen am 14 April 2020 franzosisch Open VLD doet de deur niet helemaal dicht In deredactie be 22 April 2019 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 25 April 2010 abgerufen am 22 Oktober 2019 niederlandisch Elio Di Rupo a ete nomme Premier ministre le gouvernement est devoile rtbf be 6 Dezember 2011 Albert II dankt ab In Spiegel Online 3 Juli 2013 abgerufen am 10 Dezember 2014 Rene Holtschi Reformer mit argem Gegenwind In nzz ch ch 11 Oktober 2014 abgerufen am 10 Juli 2020 Vorschau Volltext Anmeldung erforderlich Belgischer Regierungschef kundigt Rucktritt an Welt Online 18 Dezember 2018 Belga Sophie Wilmes nommee Premiere ministre par interim premiere femme a ce poste La Libre 27 Oktober 2019 online abgerufen am 27 Oktober 2019 Daniel Steinvorth In Belgien ist die neue Premierministerin die Frau der Stunde In nzz ch 19 Marz 2020 abgerufen am 19 Marz 2020 L installation du gouvernement De Croo Ier La Libre Belgique Ausgabe vom 2 Oktober 2020 Seiten 4 9 ec europa eu Presidency of the Council of the EU 1952 2015 PDF Abgerufen am 20 Februar 2024 englisch Liste der Vorsitze des Rates der Europaischen Union 2015 2024 Abgerufen am 20 Februar 2024 Geschichtlicher Abriss Rat der EU Abgerufen am 20 Februar 2024 englisch Home SIPRI Abgerufen am 10 Juli 2017 englisch Bereitstellung der Daten zu Defizit und Verschuldung 2009 PDF 427 kB Eurostat 15 November 2010 abgerufen am 7 Januar 2019 Ratingagentur S amp P wertet Belgien auf AA ab derstandard at 25 November 2011 abgerufen am 21 Januar 2012 Offentlicher Schuldenstand im Euroraum auf 91 2 des BIP gefallen PDF 322 kB Pressemitteilung Euroindikatoren 205 2016 In ec europa eu Eurostat 24 Oktober 2016 abgerufen am 26 Februar 2020 Belgium In The World Factbook Central Intelligence Agency 8 Oktober 2024 cia gov abgerufen am 14 Oktober 2024 Bruttoinlandsprodukt BIP zu laufenden Marktpreisen nach NUTS 3 Regionen Eurostat 26 Februar 2016 abgerufen am 3 Dezember 2016 Auswartiges Amt Belgien Ubersicht zuletzt gesehen am 26 November 2016 The World Factbook Central Intelligence Agency Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 19 August 2016 abgerufen am 12 August 2017 englisch At a Glance Global Competitiveness Index 2017 2018 Rankings In reports weforum org Abgerufen am 11 Dezember 2018 englisch Belgium PDF 230 kB In heritage org 2019 abgerufen am 3 Februar 2020 englisch Belgien Arbeitslosenquote bis 2025 Abgerufen am 9 Januar 2021 Belgien Erwerbstatige bis 2021 Abgerufen am 9 Januar 2021 Belgien Erwerbstatige nach Wirtschaftssektoren bis 2019 Abgerufen am 9 Januar 2021 Services etc value added of GDP Data Abgerufen am 12 August 2017 amerikanisches Englisch The Travel amp Tourism Competitiveness Report 2017 Abgerufen am 1 Juli 2017 Belgium IAEA abgerufen am 17 Juni 2023 englisch Belgien droht der Strom Blackout Auf gutem Weg Belgischer Aussenminister bekraftigt Atomausstieg bis 2025 In aachener zeitung de 18 Marz 2019 abgerufen am 26 Mai 2019 Charles Lieberherr Energiepolitik Belgien verschiebt seinen Atomausstieg um zehn Jahre In srf ch 19 Marz 2022 abgerufen am 19 Marz 2022 Belgien verschiebt Atomausstieg um zehn Jahre In Deutsche Welle 18 Marz 2022 Abgerufen am 19 Marz 2022 Windkraft Gipfel in Belgien Nicht nur planen machen Global Wealth Report 2017 Where Are We Ten Years after the Crisis In credit suisse com 14 November 2017 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 1 Januar 2018 abgerufen am 13 Dezember 2018 englisch Eurostat PDF Abgerufen am 31 Juli 2019 Wachstumsrate des realen BIP Volumen In ec europa eu Abgerufen am 3 Juli 2022 Haupttabellen Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen einschliesslich des BIP 2022 HVPI Inflationsrate In ec europa eu Eurostat abgerufen am 3 Juli 2022 Germany Trade and Invest GmbH GTAI Wirtschaftsdaten kompakt Abgerufen am 3 Juli 2022 Global Rankings 2018 Logistics Performance Index Abgerufen am 14 September 2018 englisch Nikolai Brushlinsky Marty Ahrens Sergei Sokolov Peter Wagner Welt Feuer Statistik Ausgabe Nr 26 2021 PDF Weltfeuerwehrverband CTIF 2021 abgerufen am 18 Februar 2022 Belgium Members Comite technique international de prevention et d extinction du feu CTIF abgerufen am 3 Juni 2022 englisch Hanne Cokelaere EU celebrates as night train returns to Brussels Politico 20 Januar 2020 abgerufen am 28 Dezember 2021 englisch European Wisky Auctions Excise duties European Wisky Auctions abgerufen am 4 Juli 2025 englisch UNESCO 2008 Carneval of Binche UNESCO abgerufen am 26 Mai 2025 englisch Der Cwarme in Malmedy In https www ostbelgien eu de articles blog der cwarme in malmedy Ostbelgien Deutschsprachige Gemeinschaft abgerufen am 26 Mai 2025 Ein wenig Geschichte der Laetare Karneval in Stavelot In https www laetare stavelot be de laetare 2 ein wenig geschichte Abgerufen am 26 Mai 2025 Max Zander Judenfeindlicher Karneval in Belgien In Deutsche Welle Deutsche Welle 24 Februar 2020 abgerufen am 26 Mai 2025 Weltfilmproduktionsbericht Auszug Memento vom 6 Juli 2011 im Internet Archive Screen Digest Juni 2006 S 205 207 eingesehen am 15 Juni 2007 Belgien Erstmals Sterbehilfe fur Minderjahrige geleistet Gesundheit In Spiegel Online 17 September 2016 abgerufen am 9 Juni 2018 Mehr Falle aktiver Sterbehilfe in Belgien In aerzteblatt de 18 Juli 2018 abgerufen am 13 Marz 2019 Euthanasie in Belgien mehr Falle 2009 mehr Falle in Flandern In brf be 11 Mai 2010 abgerufen am 1 Februar 2020