Das Vizekönigreich Peru spanisch Virreinato del Perú war eine spanische Kolonie in Südamerika Bei seiner Gründung 1542 u
Vizekönigreich Peru

Das Vizekönigreich Peru (spanisch Virreinato del Perú) war eine spanische Kolonie in Südamerika. Bei seiner Gründung 1542 umfasste es alle spanischen Besitzungen in Südamerika einschließlich Panamas, mit Ausnahme von Venezuela, das zum Vizekönigreich Neuspanien gehörte. Sitz des Vizekönigs war Ciudad de los reyes (heute Lima).
Mit der Gründung der Vizekönigreiche Neugranada (1717/1739) und Río de la Plata (1776) wurden große Gebiete abgetrennt; das verbliebene Vizekönigreich umfasste in etwa die heutigen Staaten Peru und Chile. Das Ende des Vizekönigreichs kam mit der Unabhängigkeit Chiles (1818) und Perus (1821/1824).
Geschichte
Präkolumbische Zeit
Das Gebiet des späteren Vizekönigreiches umfasste die Territorien verschiedener präkolumbischer Gesellschaften, die teilweise eine einfache Stammesorganisation, im Falle des Chimú- und des Inka-Reiches aber auch eine ausgeprägte Staatlichkeit aufwiesen. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts expandierte das Inka-Reich durch Unterwerfung angrenzender Volksstämme (so auch der Chimú) so sehr, dass es zur Zeit seines Falls das Gebiet von Quito bis an den Río Maule in Chile und vom Pazifik bis zu den Urwäldern des Marañón umfasste.
Beginn der spanischen Kolonisierung
Die spanische Expansion in die Gebiete des späteren Vizekönigreichs Peru begann an der Karibikküste. 1510 wurde mit Nombre de Dios die erste spanische Siedlung auf dem amerikanischen Festland gegründet, 1525 Santa Marta im heutigen Kolumbien. 1519 wurde mit Panama die erste Stadt an der Pazifikküste gegründet.
Eroberung des Inkareichs
Von Panama aus begannen die Konquistadoren Francisco Pizarro und Diego de Almagro die Erkundung des Inkareichs, das von den Spaniern Peru genannt wurde. Das Reich war erst wenige Jahrzehnte zuvor auf seine gewaltige Größe expandiert und durch Seuchen, vor allem aber einen blutigen Bürgerkrieg geschwächt. 1532 gelang es einer kleinen Truppe um Francisco Pizarro, den Inkaherrscher Atahualpa im Handstreich gefangen zu nehmen. Teile des im Bürgerkrieg unterlegenen Inka-Adels und der von den Inka unterworfenen Völker unterstützten die Spanier, die dadurch in kurzer Zeit die Kontrolle über das ganze Reich erringen konnten.
Gründung des Vizekönigreichs
Die Herrschaft im Gouvernement Neukastilien wurde zunächst von Francisco Pizarro und Diego de Almagro ausgeübt. Zwischen diesen kam es zu blutigen Konflikten um die Aufteilung, in deren Verlauf Almagro 1538 und Pizarro 1541 getötet wurden. Daraufhin übernahm die spanische Krone die Verwaltung und erklärte 1542 die spanischen Gebiete Südamerikas einschließlich Panamas zum Vizekönigreich Peru.
Der erste Vizekönig Blasco Núñez de Vela löste mit der strikten Durchsetzung der neuen Gesetze (Leyes Nuevas) zum Schutz der indigenen Bevölkerung einen Aufstand aus, bei dem er getötet wurde. Francisco Pizarros Bruder Gonzalo setzte sich an die Spitze des Aufstandes. Der König entsandte Pedro de la Gasca als Präsidenten der real audiencia von Lima mit außerordentlichen Vollmachten. Pedro de la Gasca gelang es, die Loyalität der meisten Spanier zurückzugewinnen und den Aufstand 1548 niederzuschlagen. In den folgenden Jahren konnte sich das Vizekönigreich stabilisieren.
Einige Jahre existierte noch ein Reststaat der Inkas, wobei sich Zeiten friedlicher Koexistenz und Widerstands gegen die Spanier abwechselten. Mit der Eroberung der Festung Vilcabamba und der Gefangennahme des letzten Inka Túpac Amaru 1572 hörte dieser Staat auf zu existieren.
Weitere Expansion
Parallel dazu verlief die spanische Expansion am Südatlantik: 1536 wurde Buenos Aires gegründet und 1541 Asunción im Landesinneren. In den folgenden Jahren wurde die Verbindung zwischen Paraguay und dem heutigen Bolivien hergestellt.
Zeitgleich wurde das heutige Kolumbien und Ecuador kolonisiert: Von Santa Marta an der Karibikküste zog Gonzalo Jiménez de Quesada ins Landesinnere und gründete 1538 Bogotá. Bereits 1534 hatte Sebastián de Belalcázar von Peru aus das zum Inkareich gehörende Quito erobert.
Ebenfalls von Peru aus zog Pedro de Valdivia nach Chile und gründete ab 1541 Santiago und weitere Städte. Hier stieß die spanische Expansion an ihre Grenzen: Den Mapuche gelang es, die Spanier aus den Gebieten südlich des Flusses Bío Bío und der Stadt Concepción dauerhaft zu vertreiben und ihre Unabhängigkeit bis zum Ende der Kolonialzeit zu bewahren. Nur die weiter südlich gelegene Insel Chiloé und später die Stadt Valdivia blieben als Außenposten in spanischer Hand.
Damit hatte das spanische Kolonialreich in Südamerika im Wesentlichen seine endgültige Größe erreicht. Der Süden des heutigen Chile und Argentiniens blieb, ebenso wie Teile des Gran Chaco und Amazoniens, bis zum Ende der Kolonialzeit außerhalb der Kontrolle Spaniens und war nur nominell Teil des Vizekönigreichs.
Teilung des Vizekönigreichs
Das Vizekönigreich umfasste zunächst alle Gebiete des spanischen Kolonialreichs in Südamerika einschließlich Panamas, ausgenommen Venezuela. Im Jahr 1717 wurden nördliche Gebiete (die heutigen Staaten Kolumbien, Panama und Ecuador) sowie Venezuela dem neu gegründeten Vizekönigreich Neugranada zugeschlagen. Diese Teilung wurde 1723 revidiert, dann aber 1739 dauerhaft vorgenommen. 1776 wurde das Vizekönigreich Río de la Plata (ungefähr die heutigen Staaten Bolivien, Paraguay, Uruguay und Argentinien) mit Sitz in Buenos Aires abgetrennt.
Ende der Kolonialzeit
Die ersten Unabhängigkeitsbestrebungen in Spaniens südamerikanischen Kolonien begannen 1806 und bekamen ihren entscheidenden Schub durch die napoleonischen Kriege und die Besetzung Spaniens (1808–1814). Vorreiter auf dem Kontinent waren die Vizekönigreiche Neugranada (1809 Unabhängigkeitserklärung von Ecuador) und Río de la Plata (Mai-Revolution 1810).
Im Vizekönigreich Peru erfasste die Unabhängigkeitsbewegung zunächst Chile (1808). Dort folgte ein langer Krieg mit wechselnden Erfolgen, auf patriotischer Seite seit 1813 unter dem Oberbefehl von Bernardo O’Higgins, der nach der chilenischen Unabhängigkeitserklärung 1818 erster Präsident des Landes wurde.
Peru war bis dahin in spanischer Hand geblieben. Da die Gefahr der Rückeroberung bereits befreiter Regionen durch die Spanier bestand, brachen José de San Martín und Bernardo O’Higgins 1820 zur argentinisch-chilenischen Expedition zur Befreiung Perus auf. Eine Zeit lang war Peru daraufhin zweigeteilt: Das Küstengebiet mit Lima und Callao befand sich in der Hand der 1821 eingesetzten republikanischen Regierung, während der Süden (das heutige Bolivien) und das Bergland unter spanischer Kontrolle verblieben. Erst das Eingreifen großkolumbianischer Kräfte unter Simón Bolívar und Antonio Sucre im September 1824 brachte die militärische Entscheidung und führte zum endgültigen Erfolg der peruanischen Patrioten. Nach ihren Siegen in der Schlacht von Junín und der Schlacht bei Ayacucho kapitulierte der letzte spanische Vizekönig José de la Serna im Dezember 1824 und wurde mit den verbliebenen royalistischen Offizieren nach Spanien zurückgeschickt. Der letzte spanische Besitz in Südamerika, die Insel Chiloé, wurde 1826 von den Streitkräften der Republik Chile eingenommen.
Verwaltung
Hauptstadt des Vizekönigreichs war die Stadt Lima, die Francisco Pizarro 1535 am Pazifik gegründet hatte. Lima wurde politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Vizekönigreichs und Sitz eines Erzbistums.
An der Spitze des Vizekönigreichs stand der Vizekönig, der vom König ernannt wurde. Die großen Entfernungen zum Mutterland machten es unerlässlich, dass der Vertreter des Königs ausgedehnte Vollmachten erhielt, die dem eines Monarchen ähnelten. Dem Vizekönig stand die audiencia (Regierungsrat) zur Seite, der richterliche und Verwaltungsbefugnisse hatte. Die audiencia bestand anfangs aus vier Mitgliedern, oidores genannt. Der älteste der oidores war der Präsident der audiencia und vertrat den Vizekönig im Verhinderungsfall. Die Vizekönige wie auch die höchsten Amtsträger waren fast durchweg Spanier aus dem Mutterland.
Während des 17. Jahrhunderts umfasste das Vizekönigreich sechs provinzielle Verwaltungseinheiten, die audiencias:
- Panamá (gegr. 1564)
- Bogotá (gegr. 1547)
- Quito (gegr. 1563)
- Lima (gegr. 1543)
- Charcas (gegr. 1561)
- Chile (gegr. 1565)
Wirtschaft
Peru galt als reichste der spanischen Kolonien. Die Versetzung vom Amt des Vizekönigs von Neuspanien auf das Amt des Vizekönigs von Peru galt als Beförderung.
Wichtigstes Exportgut des Vizekönigreichs waren Edelmetalle. Peru war reich an Gold, und der Silberbergbau in Potosí förderte immense Mengen an Silber zutage. Der Handel war streng reglementiert und nur mit dem Mutterland Spanien und nur über die Hafenstadt Sevilla und später Cádiz erlaubt. Im Vizekönigreich war nur der Hafen von Callao bei Lima zugelassen, sowie Cartagena und Panama für den Transit. Dies führte dazu, dass sogar Waren von und nach Buenos Aires den Umweg über Lima nehmen mussten. Erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts, unter den Bourbonen, wurden diese Restriktionen gelockert.
Die Arbeitskraft der Indianer war von großer Bedeutung. Zwar hatte die Krone schon 1500 die Versklavung von Indianern – im Gegensatz zu Afrikanern – verboten, und die Indianer galten nominell als unmündige, aber freie Untertanen. Aber das System der encomienda wurde missbraucht und führte oft zu Verhältnissen ähnlich der Leibeigenschaft. Zum Schutz der indigenen Bevölkerung verfügte die spanische Krone eine Trennung der europäisch geprägten Städte mit ihrer Bevölkerung aus Spaniern, Kreolen, Mestizen und Afrikanern von den Wohngebieten der Indianer.
Siehe auch
- Liste der Vizekönige von Peru
- Spanisches Kolonialreich
Literatur
- José de Acosta: Das Gold des Kondors. Berichte aus der Neuen Welt 1590 und Atlas zur Geschichte ihrer Entdeckung. Herausgegeben und übertragen von Rudolf Kroboth und Peter H. Meurer. Edition Erdmann in K. Thienemanns Verlag, Stuttgart u. a. 1991, ISBN 3-522-60750-3 (Originalausgabe: America, Oder wie mans zu Teutsch nennet Die Neuwe Welt/ oder West India. Von Herrn Josepho De Acosta in Sieben Büchern/ eins theils in Lateinischer/ und eins theils in Hispanischer Sprach/ Beschrieben. Sutorius, Ursel 1605. Nach dem Exemplar der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Berlin.)
- Inge Buisson: Regierung und Verwaltung der kolonialspanischen Städte in Hochperu 1538−1650. Böhlau, Köln 1970, ISBN 3-412-09570-2.
- Silvio Zavala: El servicio personal de los Indios en el Perú, drei Bände. El Colegio de México, Mexiko-Stadt 1978–1980, ISBN 968-12-0027-6.
Weblinks
Autor: www.NiNa.Az
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Das Vizekonigreich Peru spanisch Virreinato del Peru war eine spanische Kolonie in Sudamerika Bei seiner Grundung 1542 umfasste es alle spanischen Besitzungen in Sudamerika einschliesslich Panamas mit Ausnahme von Venezuela das zum Vizekonigreich Neuspanien gehorte Sitz des Vizekonigs war Ciudad de los reyes heute Lima Vizekonigreich Peru 1542 1824 Farbiger Bereich insgesamt De jure Ausdehnung zum Grundungszeitpunkt 1542 Dunkel getonter Bereich effektiv beherrschtes Gebiet zum Zeitpunkt der grossten Ausdehnung um 1650 Hell getonte Bereiche theoretisch beanspruchte aber effektiv niemals kontrollierte Gebiete Brauner Bereich Ausdehnung beim Untergang des Vizekonigreichs Mit der Grundung der Vizekonigreiche Neugranada 1717 1739 und Rio de la Plata 1776 wurden grosse Gebiete abgetrennt das verbliebene Vizekonigreich umfasste in etwa die heutigen Staaten Peru und Chile Das Ende des Vizekonigreichs kam mit der Unabhangigkeit Chiles 1818 und Perus 1821 1824 GeschichtePrakolumbische Zeit Das Gebiet des spateren Vizekonigreiches umfasste die Territorien verschiedener prakolumbischer Gesellschaften die teilweise eine einfache Stammesorganisation im Falle des Chimu und des Inka Reiches aber auch eine ausgepragte Staatlichkeit aufwiesen In der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts expandierte das Inka Reich durch Unterwerfung angrenzender Volksstamme so auch der Chimu so sehr dass es zur Zeit seines Falls das Gebiet von Quito bis an den Rio Maule in Chile und vom Pazifik bis zu den Urwaldern des Maranon umfasste Beginn der spanischen Kolonisierung Die spanische Expansion in die Gebiete des spateren Vizekonigreichs Peru begann an der Karibikkuste 1510 wurde mit Nombre de Dios die erste spanische Siedlung auf dem amerikanischen Festland gegrundet 1525 Santa Marta im heutigen Kolumbien 1519 wurde mit Panama die erste Stadt an der Pazifikkuste gegrundet Eroberung des Inkareichs Hauptartikel Spanische Eroberung Perus Von Panama aus begannen die Konquistadoren Francisco Pizarro und Diego de Almagro die Erkundung des Inkareichs das von den Spaniern Peru genannt wurde Das Reich war erst wenige Jahrzehnte zuvor auf seine gewaltige Grosse expandiert und durch Seuchen vor allem aber einen blutigen Burgerkrieg geschwacht 1532 gelang es einer kleinen Truppe um Francisco Pizarro den Inkaherrscher Atahualpa im Handstreich gefangen zu nehmen Teile des im Burgerkrieg unterlegenen Inka Adels und der von den Inka unterworfenen Volker unterstutzten die Spanier die dadurch in kurzer Zeit die Kontrolle uber das ganze Reich erringen konnten Grundung des Vizekonigreichs Die Herrschaft im Gouvernement Neukastilien wurde zunachst von Francisco Pizarro und Diego de Almagro ausgeubt Zwischen diesen kam es zu blutigen Konflikten um die Aufteilung in deren Verlauf Almagro 1538 und Pizarro 1541 getotet wurden Daraufhin ubernahm die spanische Krone die Verwaltung und erklarte 1542 die spanischen Gebiete Sudamerikas einschliesslich Panamas zum Vizekonigreich Peru Der erste Vizekonig Blasco Nunez de Vela loste mit der strikten Durchsetzung der neuen Gesetze Leyes Nuevas zum Schutz der indigenen Bevolkerung einen Aufstand aus bei dem er getotet wurde Francisco Pizarros Bruder Gonzalo setzte sich an die Spitze des Aufstandes Der Konig entsandte Pedro de la Gasca als Prasidenten der real audiencia von Lima mit ausserordentlichen Vollmachten Pedro de la Gasca gelang es die Loyalitat der meisten Spanier zuruckzugewinnen und den Aufstand 1548 niederzuschlagen In den folgenden Jahren konnte sich das Vizekonigreich stabilisieren Einige Jahre existierte noch ein Reststaat der Inkas wobei sich Zeiten friedlicher Koexistenz und Widerstands gegen die Spanier abwechselten Mit der Eroberung der Festung Vilcabamba und der Gefangennahme des letzten Inka Tupac Amaru 1572 horte dieser Staat auf zu existieren Weitere Expansion Parallel dazu verlief die spanische Expansion am Sudatlantik 1536 wurde Buenos Aires gegrundet und 1541 Asuncion im Landesinneren In den folgenden Jahren wurde die Verbindung zwischen Paraguay und dem heutigen Bolivien hergestellt Zeitgleich wurde das heutige Kolumbien und Ecuador kolonisiert Von Santa Marta an der Karibikkuste zog Gonzalo Jimenez de Quesada ins Landesinnere und grundete 1538 Bogota Bereits 1534 hatte Sebastian de Belalcazar von Peru aus das zum Inkareich gehorende Quito erobert Ebenfalls von Peru aus zog Pedro de Valdivia nach Chile und grundete ab 1541 Santiago und weitere Stadte Hier stiess die spanische Expansion an ihre Grenzen Den Mapuche gelang es die Spanier aus den Gebieten sudlich des Flusses Bio Bio und der Stadt Concepcion dauerhaft zu vertreiben und ihre Unabhangigkeit bis zum Ende der Kolonialzeit zu bewahren Nur die weiter sudlich gelegene Insel Chiloe und spater die Stadt Valdivia blieben als Aussenposten in spanischer Hand Damit hatte das spanische Kolonialreich in Sudamerika im Wesentlichen seine endgultige Grosse erreicht Der Suden des heutigen Chile und Argentiniens blieb ebenso wie Teile des Gran Chaco und Amazoniens bis zum Ende der Kolonialzeit ausserhalb der Kontrolle Spaniens und war nur nominell Teil des Vizekonigreichs Teilung des Vizekonigreichs Das Vizekonigreich umfasste zunachst alle Gebiete des spanischen Kolonialreichs in Sudamerika einschliesslich Panamas ausgenommen Venezuela Im Jahr 1717 wurden nordliche Gebiete die heutigen Staaten Kolumbien Panama und Ecuador sowie Venezuela dem neu gegrundeten Vizekonigreich Neugranada zugeschlagen Diese Teilung wurde 1723 revidiert dann aber 1739 dauerhaft vorgenommen 1776 wurde das Vizekonigreich Rio de la Plata ungefahr die heutigen Staaten Bolivien Paraguay Uruguay und Argentinien mit Sitz in Buenos Aires abgetrennt Ende der Kolonialzeit Hauptartikel Sudamerikanische Unabhangigkeitskriege Die ersten Unabhangigkeitsbestrebungen in Spaniens sudamerikanischen Kolonien begannen 1806 und bekamen ihren entscheidenden Schub durch die napoleonischen Kriege und die Besetzung Spaniens 1808 1814 Vorreiter auf dem Kontinent waren die Vizekonigreiche Neugranada 1809 Unabhangigkeitserklarung von Ecuador und Rio de la Plata Mai Revolution 1810 Im Vizekonigreich Peru erfasste die Unabhangigkeitsbewegung zunachst Chile 1808 Dort folgte ein langer Krieg mit wechselnden Erfolgen auf patriotischer Seite seit 1813 unter dem Oberbefehl von Bernardo O Higgins der nach der chilenischen Unabhangigkeitserklarung 1818 erster Prasident des Landes wurde Peru war bis dahin in spanischer Hand geblieben Da die Gefahr der Ruckeroberung bereits befreiter Regionen durch die Spanier bestand brachen Jose de San Martin und Bernardo O Higgins 1820 zur argentinisch chilenischen Expedition zur Befreiung Perus auf Eine Zeit lang war Peru daraufhin zweigeteilt Das Kustengebiet mit Lima und Callao befand sich in der Hand der 1821 eingesetzten republikanischen Regierung wahrend der Suden das heutige Bolivien und das Bergland unter spanischer Kontrolle verblieben Erst das Eingreifen grosskolumbianischer Krafte unter Simon Bolivar und Antonio Sucre im September 1824 brachte die militarische Entscheidung und fuhrte zum endgultigen Erfolg der peruanischen Patrioten Nach ihren Siegen in der Schlacht von Junin und der Schlacht bei Ayacucho kapitulierte der letzte spanische Vizekonig Jose de la Serna im Dezember 1824 und wurde mit den verbliebenen royalistischen Offizieren nach Spanien zuruckgeschickt Der letzte spanische Besitz in Sudamerika die Insel Chiloe wurde 1826 von den Streitkraften der Republik Chile eingenommen VerwaltungAudiencias des Vizekonigreichs Peru Nummerierung siehe Text Weiss gezeichnet sind die heutigen Staatsgrenzen Hauptstadt des Vizekonigreichs war die Stadt Lima die Francisco Pizarro 1535 am Pazifik gegrundet hatte Lima wurde politisches wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Vizekonigreichs und Sitz eines Erzbistums An der Spitze des Vizekonigreichs stand der Vizekonig der vom Konig ernannt wurde Die grossen Entfernungen zum Mutterland machten es unerlasslich dass der Vertreter des Konigs ausgedehnte Vollmachten erhielt die dem eines Monarchen ahnelten Dem Vizekonig stand die audiencia Regierungsrat zur Seite der richterliche und Verwaltungsbefugnisse hatte Die audiencia bestand anfangs aus vier Mitgliedern oidores genannt Der alteste der oidores war der Prasident der audiencia und vertrat den Vizekonig im Verhinderungsfall Die Vizekonige wie auch die hochsten Amtstrager waren fast durchweg Spanier aus dem Mutterland Wahrend des 17 Jahrhunderts umfasste das Vizekonigreich sechs provinzielle Verwaltungseinheiten die audiencias Panama gegr 1564 Bogota gegr 1547 Quito gegr 1563 Lima gegr 1543 Charcas gegr 1561 Chile gegr 1565 Siehe auch Spanisches Kolonialreich Kolonialverwaltung unter den Trastamaras und Habsburgern Siehe auch Spanisches Kolonialreich Kolonialverwaltung unter den BourbonenWirtschaftHandelsrouten des Vize konigreichs Peru galt als reichste der spanischen Kolonien Die Versetzung vom Amt des Vizekonigs von Neuspanien auf das Amt des Vizekonigs von Peru galt als Beforderung Wichtigstes Exportgut des Vizekonigreichs waren Edelmetalle Peru war reich an Gold und der Silberbergbau in Potosi forderte immense Mengen an Silber zutage Der Handel war streng reglementiert und nur mit dem Mutterland Spanien und nur uber die Hafenstadt Sevilla und spater Cadiz erlaubt Im Vizekonigreich war nur der Hafen von Callao bei Lima zugelassen sowie Cartagena und Panama fur den Transit Dies fuhrte dazu dass sogar Waren von und nach Buenos Aires den Umweg uber Lima nehmen mussten Erst in der Mitte des 18 Jahrhunderts unter den Bourbonen wurden diese Restriktionen gelockert Die Arbeitskraft der Indianer war von grosser Bedeutung Zwar hatte die Krone schon 1500 die Versklavung von Indianern im Gegensatz zu Afrikanern verboten und die Indianer galten nominell als unmundige aber freie Untertanen Aber das System der encomienda wurde missbraucht und fuhrte oft zu Verhaltnissen ahnlich der Leibeigenschaft Zum Schutz der indigenen Bevolkerung verfugte die spanische Krone eine Trennung der europaisch gepragten Stadte mit ihrer Bevolkerung aus Spaniern Kreolen Mestizen und Afrikanern von den Wohngebieten der Indianer Siehe auch Spanisches Kolonialreich Koloniale WirtschaftspolitikSiehe auchListe der Vizekonige von Peru Spanisches KolonialreichLiteraturJose de Acosta Das Gold des Kondors Berichte aus der Neuen Welt 1590 und Atlas zur Geschichte ihrer Entdeckung Herausgegeben und ubertragen von Rudolf Kroboth und Peter H Meurer Edition Erdmann in K Thienemanns Verlag Stuttgart u a 1991 ISBN 3 522 60750 3 Originalausgabe America Oder wie mans zu Teutsch nennet Die Neuwe Welt oder West India Von Herrn Josepho De Acosta in Sieben Buchern eins theils in Lateinischer und eins theils in Hispanischer Sprach Beschrieben Sutorius Ursel 1605 Nach dem Exemplar der Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz Berlin Inge Buisson Regierung und Verwaltung der kolonialspanischen Stadte in Hochperu 1538 1650 Bohlau Koln 1970 ISBN 3 412 09570 2 Silvio Zavala El servicio personal de los Indios en el Peru drei Bande El Colegio de Mexico Mexiko Stadt 1978 1980 ISBN 968 12 0027 6 WeblinksCommons Vizekonigreich Peru Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Vizekonigreiche im Spanischen Kolonialreich Neuspanien Peru Neugranada Rio de la PlataLander der Spanischen Krone unter den Habsburgern Unter dem Consejo de Castilla Konigreich Kastilien Konigreich Leon Konigreich Cordoba Konigreich Galicien Konigreich Granada Konigreich Jaen Konigreich Murcia Konigreich Sevilla Konigreich Toledo Furstentum Asturien Herrschaft Vizcaya Unter dem Consejo de Aragon Konigreich Aragon Konigreich Mallorca Konigreich Sardinien Konigreich Valencia Furstentum Katalonien Unter dem Consejo de Navarra Konigreich Navarra Unter dem Consejo de Portugal Konigreich Portugal Konigreich Algarve Portugiesische Kolonien Unter dem Consejo de Italia Konigreich Neapel mit den Festungen der Toskana Konigreich Sizilien Herzogtum Mailand Unter dem Consejo de Indias Vizekonigreich Neuspanien Vizekonigreich Peru Unter dem Consejo de Flandes Freigrafschaft Burgund Spanische Niederlande Grafschaft Charolais Sonstige Furstentum Piombino unter Philipp IV Monaco 1525 1641 Protektorat Normdaten Geografikum GND 4433423 0 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n88192440 VIAF 152554565